Das geschah in den 1930er Jahren

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zuletzt aktualisiert am: Mittwoch, 03.08.2022 17:57

1930er

Husum 18 / Fußball

Husumer Fußballsport

Großer Erfolg des H.V.F. 18 in Schleswig

 

H.F.V. 18 Liga - 06 Liga

5:2 (1:2)

Die Liga des H.F.V. 18 erzielte am Ostersonntag in Schleswig einen ihrer schönsten Punktsieger. Die 06er wollten mit aller Gewalt ihre Niederlage in Husum wieder ausmerzen und ihren verheißungsvollen Tabellenstand sichern. Sie legten mit großem Schneid los, doch sicher und ruhig klärte Husums Hintermannschaft. Nach etwa einer Viertelstunde kam die gefährliche Seite von 06 durch, und unhaltbar saß das erste Tor. Aber schon vom Anstoß weg erzielte Husum 18 in derselben Minute den Ausgleich. Das Tempo wurde äußerst schnell. Ein nicht ganz berechtigter Elfmeter wurde von Gosch gehalten. Ein von Ockens brilliant geschossenes Tor wurde vom Schiedsrichter nicht gegeben. Die Reklamation des Schleswiger Linienrichter war vergeblich. Die momentane Unruhe in der Husumer Mannschaft nutzte 06 geschickt aus und erzielte ein zweites Tor. Gleich darauf war Halbzeit.

Nach der Halbzeit kam 18 mehr in Form, und schon in der 6. Minute konnte Krieger auf flaches Zuspiel von Staack den Ausgleich erzielen. Das Angriffsspiel der Schleswiger kann immer mehr ins Stocken, während Husum 18 drängte. Das dritte Tor schoß Mißfeldt bei einem Strafstoß. Einige 06er versuchten jetzt ihr Glück mit Härten. Nach einem Alleingang schoss Ockens das 4. Tor, während das fünfte Tor derselbe Spieler durch Elfmeter erzielte. Sicherer, als man erwartet hatte, errang 18 in glänzender Manier Sieg und Punkte. Die Mannschaft verdient ein Gesamtlob. Jeder Spieler tat sein Bestes.


Die Jugend, die im Sturm nicht ihr gewohntes Spiel zeigte, verlor vorher mit 2:3, während die Knaben 4:2 gewannen.


Husumer Fußballsport

H.F.V. 18 Liga - Union Teutonia Kiel Oberliga

0:3 (0:2)

Die Delikatesse des Oster-Fußballsports in Husum war das Spiel von der Liga von H.F.V. 18 gegen die Oberliga von Union Teutonia Kiel, das am Nachmittag des 2. Ostertages auf dem H.F.V.-Platz in Husum ausgetragen wurde. Die sportliche Hochwertigkeit dieses Ostertreffens verfehlte nicht ihre Anziehungskraft, und so war denn auch ein großes Publikum um den grünen Rasen versammelt. Für 18. Liga mußte dieses schwere Spiel besonders anstrengend sein, da diese Elf erst am Tage vorher gegen die Liga von Schleswig 06 gespielt hatte. Die 18er erschienen aber wieder frisch und zu neuen Taten gestärkt. Ockens war diesmal allerdings nicht mit von der Partie. Für ihn übernahm Johannsen, ein neuer Mann aus der Jugendmannschaft die Sturmmitte. Er erwies sich als ein Spieler von Ligareife und vielversprechendem Können. Im übrigen trat die Mannschaft in gewohnter Aufstellung an. UT Kiel trat in voller Stärke an, mit dem bekannten Jonny Schäff als Mittelläufer, der sich auch gestern als die Stütze und der strategische Mittelpunkt der Mannschaft erwies. Das Spiel hatte von Anfang bis Ende ein schnelles Tempo. Das Urteil über beide Mannschaften ist dahin zusammenzufassen, daß die Kieler Mannschaft der Husumer überlegen war, vor allen Dingen in dem schnellen entschlossenen Angriff und in dem Dirigieren des technischen Apparates durch Schäff. Es war bewundernswert, wie dieser Spieler den Sturm mit Vorlagen versorgte und mit den Kopfstößen den Ball auffing, weiterleitete und dirigierte. Der Sturm arbeitete äußerst flink und zeichnete sich in der entschlossenen Ausnutzung jeder Torchance aus. Die Husumer waren ebenfalls in guter Form. Sie zeigten durchaus gute Oberliga-Qualität. Die knappen Torergebnisse der Kieler zeigen, wie gut H.F.V 18 UT die Waage hielt. Ein Fehler der Husumer lag in der Abwehr, die in der ersten Halbzeit viel zu weitmaschig war, so daß den Kielern dadurch der erste Torerfolg leicht gemacht wurde. Das bald darauf folgende zweite Tor ergab sich ebenfalls aus einem falsch aufgebauten Abwehrsystem. Wie gering die Ueberlegenheit der Kieler war, beweist, daß sie in der zweiten Halbzeit nur noch ein Tor erzielen konnten. Zeitweise drängten die Kieler allerdings stark. Verteidigung und Torwart aber leisteten Erstaunliches. Wiederholt kam auch das Kieler Tor in Gefahr. Zuletzt zeigte die Kieler Mannschaft Ermattung, und mit Angriffen und Eckstößen der Husumer endete das hochinteressante schöne Spiel. Das Spiel verlief ohne jegliche Härten.


H.F.V. 18 1. Jugend - U.T. Kiel 1. Jugend 2:2 (1:1)

Dieses Spiel wurde vor dem Spiel der Ligamannschaften ausgetragen und war von Anfang bis Ende spannend. Gegenüber der ersten Jugend von U.T. ist das Ergebnis für die 18er als ehrenvoll zu bezeichnen. Die 18er zeigten sich sogar leicht überlegen und hätten bei besserem Spiel im Sturm gewonnen. Ein vielversprechender Nachwuchs!


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H.F.V. Frisia Liga - Preußen Berlin (Jungreserve)

4:3 (3:1)

Der H.F.V. Frisia hatte am 1. Ostertag die Jungreserve der Oberligamannschaft von Preußen Berlin zu Gast. Mit der Einladung dieser Mannschaft hatte Frisia keinen schlechten Griff getan, wenn auch die Stärke der Berliner Mannschaft für eine Bezirksliga-Elf wie Frisia kaum ausreichte. Die Berliner in weißer Bluse und schwarzer Hose waren durchweg sehr junge Spieler. Der Kräfteunterschied wurde aber dadurch ausgeglichen, daß Frisiar ohne die gefürchtete Verteidigung Mirau-Arriens und mit einer sehr schwachen Besetzung des Linksaußenpostens antrat. Nach dem Verlauf der ersten Halbzeit schien das Spiel für die Berliner mit einer hohen Niederlage enden zu sollen. Körperlich waren die Berliner den Frisianern nicht gewachsen. Trotzdem das Spiel Frisias matt und verhalten war und die Mannschaft nicht annähernd ihre gewohnte Form zeigte, stellte sich das Torergebnis auf 3.1 für Frisia. In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild aber. Frisia, anscheinend im Gefühl der Sicherheit, mußte bald gehörig aufdrehen, um den immer besser werdenden jungen Berlinern die Waage zu halten. Die Berliner Jungreservisten gewöhnten sich an die ihnen unbekannten Platzverhältnisse. Ihr Spiel wurde schneller und systemvoller. Frisias Verteidigung mußte alles aufbieten, um Tore zu verhüten. Martin Petersen war oft der Retter in höchster Not. Trotzdem konnten die Berliner noch zweimal erfolgreich sein und gleichziehen. Frisia nahm eine Umstellung vor, die sich aber nicht bewährte. Die Ueberlegenheit Frisias blieb allerdings bestehen, konnte aber erst gegen Schluß durch Langholz durch ein Siegtor ausgedrückt werden.

Die Berliner fuhren noch am Abend, nach einer gemeinsamen Kaffeetafel mit den Mitgliedern des H.F.V.Frisia, nach Kiel, wo sie gegen die Jungreserve von Holstein Kiel spielten.


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Husum 18 Liga - Eckernförde Liga

5:3 (2:1)

Jetzt ist die "punktlose Zeit" und damit Gelegenheit geboten, sich in Gesellschaftsspielen zu messen, neue Mannschafts-Aufstellungen auszuprobieren, um bald wieder gut gerüstet in die neue Punktspielserie steigen zu können. Auch Husum 18 nutzt diese Zwischenzeit aus, zumal es gilt, die in den letzten Punktspielen von Mißgeschick verfolgte Ligamannschaft neu zu formen und zu erproben.

Zu diesem Zweck hatte Husum 18 die Kreisligaelf von Eckernförde zu einem Gesellschaftsspiel bestellt, das gestern auf aufgeweichtem Platz ausgetragen wurde. Die Mannschaft von Husum 18 zeigte ein neues Gesicht. Im Sturm stand zum erstenmal Bruch. Bochum, ein kleiner, wendiger Spieler mit unverkennbar guten Anlagen für ein schußfreudiges, nach vorn drängendes Stürmerspiel, mit berechneter, noch etwas langsamer Ballabgabe und einem harten flachen Torschoß. Als Mittelläufer bestand Rusbüldt (früher Kilia Kiel), ebenfalls ein neuer Mann, seine Feuerprobe. Auch er ist, wie Bruch, für die Mannschaft ein Gewinn. Beide haben sich schon gestern überzeugend in die Liga hineingespielt und werden darin ihren Mann stehen. Ein weiteres Eingewöhnen wird ihr Leistungsvermögen wohl noch steigern können.

Die Aufstellung der Mannschaft war gestern so, wie sie unter den gegebenen Umständen möglich erscheint und auch für die neue Punktspielserie so bleiben könnte. Lediglich für den Rechtsaußen wäre immer noch Rademacher der gegebene Mann.

In der neuen Aufstellung hat sich die Kreisligaelf von Husum 18 einen verdienten Sieg erkämpft, der gegen die spielstarken Eckernförder nicht leicht war. Beide Mannschaften führten ein offenes, kampffrohes Spiel vor, in dem die Husumer die besseren Stürmerleistungen zeigten und durchweg leicht überlegen waren. Schon in den ersten Minuten ließ Husums Sturm einige Gelegenheiten aus. Auch der gegnerische Sturm arbeitete sich durch seine Schnelligkeit eine Vorteile heraus. 20 Minuten lang kämpften beide Mannschaften um den Führungstreffer. Ein scharfer flacher Schuß von Schöning blieb im Wassertümpel stecken. In der 21. Minute war Bruch am Ball, gab nach links, dann Flanke .. nach Rechtsaußen, wo Heinrich Petersen mit schrägem Weitschuß den Ball unhaltbar unter die Latte knallte. 1:0. Einige Minute später mußte der Schiedsrichter wegen Widerrede eines Eckernförder Verteidigers einen Strafstoß verhängen. Bruch schoß unhaltbar ein. 2:0. Husum 18 setzte seine Angriffe fort. Ein Schuß von Rechtsaußen ging knapp über die Latte. Einige Angriffe des Gegners wurden teils vom Torwart gestoppt. Erst 5 Minuten vor Schluß kam Eckernförde zum ersten verdienten Treffer, als der Linksinnen freies Schußfeld hatte. 2:1 für Husum 18 endete die Halbzeit.

Die zweite Halbzeit begann für die stark drängenden Eckernförder recht günstig, zumal schon in der 6. Minute der Ausgleich hergestellt werden konnte. Dann ging Husum durch einen Elfmeter, von Heinrich Petersen mit etwas Glück verwandelt, wieder in Führung. 3:2. Husum stellte seine Ueberlegenheit wieder her. Die beiden Gebrüder Petersen waren in Hochform. Heinrich Petersen schoß allein 4 Tore. In der 13. Minute gab der Linksaußen Schladetzky zu Heinrich Petersen, der unhaltbar einschoß. 4:2. Dann wieder eine Ballabgabe von Schladetzky zu Heinrich Petersen, ein Bombenschuß: 5:2. Dann folgten in lebhaftem Feldgeplänkel Angriffe hüben wie drüben. In der 40. Minute gab Eckernfördes Linksaußen der zuweit vorgerückten hießigen Verteidigung das Nachsehen und stellte das Ergebnis auf 5:3. Bei diesem Stande endete das schöne, spannende Spiel, das vom Schiedsrichter Heitmann von Olympia-Neumünster sehr gut geleitet wurde.


Husum 18 Reserve gegen Eckernförde Reserve 2:0 (0:0)

Die Reserve von Husum 18 ist zur Zeit in guter Form und konnte auch gestern ihren Siegeslauf fortsetzen.


Husum 18 Jugend gegen Eckernförde Jugend 3:3

Dieses Spiel endete unentschieden. Ein viertes Tor für Husum 18 wurde vom Schiedsrichter wegen Abseits nicht anerkannt.


Husumer Fußballsport

Um den Adolf-Hitler-Pokal  

Husum 18 Liga - Rasensport Schleswig Liga

5:1 (1:1)

Im Deutschen Fußballbund haben die Spiele um den Adolf-Hitler-Pokal, an denen sich die Gau- und Bezirksligamannschaften beteiligen müssen und den Kreisligamannschaften die Beteiligung freigestellt ist, begonnen. Von den beiden Husumer Fußballvereinen hatte der HFV 18 seine Beteiligung an diesen Pokalspielen angemeldet. Gestern nachmittag mußte die Kreisligaelf des HFV 18 auf eigenem Platz gegen Rasensport Schleswig antreten. Das Spiel mußte auf schneebedecktem Feld ausgetragen werden. Obwohl der Schnee das Ballspiel stark behinderte, führten die beiden Mannschaften ein flottes, sportlich schönes Spiel vor. Husum 18 hatte eine gute Mannschaft zur Verfügung. Auch Mißfeldt, Nielsen und Martin Petersen konnte man nach einer Pause wieder spielen sehen. Husum 18 war dem Gegner während des ganzen Spiels stark, zuweilen drückend überlegen, konnte diese Ueberlegenheit aber erst in der zweiten Halbzeit vollends zum Ausdruck bringen.

Schon vom Beginn an lag der Schwerpunkt des Spiels im Schleswiger Feld. In den ersten Minuten ging Husum 18 durch Schöning, der eine Flanke verwandelte, in Führung. Obwohl der Husumer Sturm von Martin Petersen und Mißfeldt mit immer neuen Vorlagen versehen, ständig im Angriff lag, blieben die Torerfolge zunächst noch aus. Die Schüsse lagen meistens zu hoch, wurden gehalten oder von der gegnerischen Verteidigung immer wieder unterbunden. Wenn der Schleswiger Sturm im Angriff lag, zeigte er ein gutes Zusammenspiel und war vor dem Tor gefährlich genug, um auch die Husumer Hintermannschaft aufs äußerste anzuspannen. Nur einmal war dem Schleswiger Sturm ein Erfolg vergönnt, als die Verteidigung überspielt war. Vorher hatte Husum 18 noch einen Elfmeter auslassen müssen. Bis zum Schluß der ersten Halbzeit fielen keine Tore mehr.

Erst in der zweiten Halbzeit wurde das Spiel etwas einseitig, da Husum 18 fast dauernd im Angriff lag und für die Schleswiger keine Aussicht bestand, sich dieser Ueberlegenheit mit Erfolg zu verwehren. Schon in der ersten Minute nahm Schöning eine Flanke des Linksaußen Schladetzky an und stellte das Ergebnis auf 2:1. Nielsen war aus der Verteidigung in den Sturm gegangen, was dem Husumer Sturm im Zentrum größere Durchschlagskraft verlieh. Hinten leisteten Heinrich und Martin Petersen sowie Mißfeldt besonders gute Arbeit, wodurch die Angriffe des Schleswiger Sturms an Gefahr verloren. Immerhin hatte der hiesige Torwart Gosch wiederholt Gelegenheit, den "rettenden Engel" zu spielen und sich in seiner sonst gemütlichen Ruhestellung wärmende Bewegung zu verschaffen. Husum 18 setzte seine Torerfolge fort. In der 5. Minute schoß Nielsen, den abgewehrten Ball nahm Schöning an und schoß ein drittes Tor. 3.1 für Husum 18. Die linke Seite des Husumer Sturms war am stärksten beschäftigt. In der 9. Minuten schoß Schladetzky aus der Flanke. Der Ball hatte die Torlinie bereits überflogen, aber Nielsen war schnell zur Stelle und machte den Erfolg durch Kopfstoß vollständig. 4.1. Dann blieben lange Zeit weitere Torerfolge aus, da Torwart und Verteidigung selbst die gefährlichsten Lagen mit letzter Aufbietung klären konnten. Erst in der 36. Minute stellte Husums Rechtsaußen Walter Petersen das Ergebnis auf 5:1. Bei diesem Stande und weiterer drückender Ueberlegenheit der Husumer blieb es bis zum Schluß. Husum 18 hatte somit das erste Pokalspiel verdient gewonnen.

Der Schiedsrichter Sothmann (Reichsbahnsport Husum) war durchaus kapitelfest und erwies sich wiederum als ein Unparteiischer, der es mit dieser Aufgabe ernst nimmt und dafür auch unverkennbar beste Eignung besitzt. Sein energisches Durchgreifen bei aufkommenden Härten war sehr zu begrüßen. Die Herausstellung eines Schleswiger Spielers beim Stande von 1:1 in der Halbzeit war nicht zu umgehen.

Für die nächsten Pokalspiele wird ausgelost zwischen den Vereinen Holstein-Kiel (Res.), Bordesholm, Postsportverein Kiel und Kiel Wik. Hieraus wird sich auch der nächste Gegner für Husum 18 ergeben.


Husum 18 Reserve - Rasensport Reserve 5:1 (1:0)

Die Reserve-Elf von Husum 18 wollte den Kameraden der Liga nicht nachstehen und siegte prompt und sicher mit 5:1 Toren.


Der Husumer Fußballsport

Husum 18 Liga gegen Frisia Liga

4:2 (1:0)

Vor Hunderten von Zuschauern trugen gestern nachmittag auf dem 18-Platz die Ligamannschaften der beiden hiesigen Fußballvereine das Punktspiel aus, das zeitweise von Regen begleitet, aber dadurch nicht sonderlich störend beeinflußt wurde. Das Spiel war von Anfang bis Ende von höchster Spannung, die zeitweilig allerdings dem Zerspringen nahe war, denn in dem Kampfeifer, den beide Mannschaften entfalteten, gab es leider auch Härten auf beiden Seiten, die aber im Schiedsrichter erfreulicherweise einen aufmerksamen Beobachter fanden, so daß die Strafe in den meisten Fällen auf dem Fuße folgte. Dieses Ortsrivalenspiel ist zugunsten von Husum 18 ausgefallen. Der Ausgang des Spieles entspricht nach den Ergebnissen der von diesen Mannschaften zuletzt ausgetragenen.Punktspiele zu urteilen, den Erwartungen. Husum 18 siegte klar und einwandfrei, wenn auch der Sieg zeitweilig nur an einem Faden hing. Die Mannschaft von Husum 18 war im ganzen besser. Frisia konnte seine Unterlegenheit auch nicht durch Eifer und Schnelligkeit wettmachen. Husum 18 hat sich zu seiner früheren Stärke zurückgefunden und bildet eine Mannschaft, die zu den stärksten der Kreisligaklasse zu zählen ist.

Bei einem lebhaft wechselnden Angriffsspiel, in dem beide Parteien zäh und verbissen Boden zu gewinnen suchten, war der Kampf keinen Augenblick einseitig. Schon zu Beginn des Spieles lagen Tore "in der Luft", aber bis zum ersten zählbaren Erfolg dauerte es noch geraume Zeit. Erst in der 37. Minute, als sich auf der rechten Flanke vor dem Frisia-Tor ein erbittertes Geplänkel abspielte, griff 18s Läufer Martin Petersen im rechten Augenblick ein und gab eine schöne Flanke herein, die Schladetzky (Linksaußen) annahm und mit einem scharfen, holen Schuß eben unter die Latte unhaltbar verwandelte. 1:0 für Husum 18. Großer Jubel bei Spielern und Publikum.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit versuchte Frisia sogleich mit aller Kraft und durch Ueberrumpelungen der gegnerischen Verteidigung gegen die verhalten beginnenden 18er in Vorteil zu kommen. 18s Sturm wußte mit den guten Vorlagen der Läufer zunächst noch nichts anzufangen, aber dann war nach kaum 6 Minuten Spiel Husums Halblinker Schöning am Ball, überspielte die Verteidigung und schoß unhaltbar zum zweiten Tor ein. Husum 18 drängte weiter stark. Ein Schuß von Schöning ging auf den Mann, ein nachsetzender Schuss von Ingwersen fegte am Posten vorbei. Einem dann bereits erzielten dritten Tor für Husum 18 kam der Pfiff des Schiedsrichters wegen Abseitsstellung zuvor. In der 20. Minute konnte 18s Torwart aus einem Gedränge vor dem Tor den Ball herausfausten. Das Spiel wogte auf und ab. Auf beide Tore wurde fleißig geschossen und vieles - verschossen. In der 25 Minute lag Frisia im Angriff. Es kam zu einem heißen Ringen um den Ball vor 18s Torraum mit dem Endergebnis, daß der Ball doch noch ins Tor gedrückt wurde. Das Spiel stand nur noch 2:1 für Husum 18. Sofort nach Anstoß ging 18s Sturm geschlossen vor. Von rechtsaußen griff Rademacher ein, und mit einem wohlgezielten scharfen Schuß im Vorwärtsstürmen hatte Husum 18 den Torverlust wieder aufgeholt. 3:1. Die Kampfstimmung wuchs auf beiden Seiten. Die Freistöße häuften sich. Als in der 32. Minute 18s Torwart einen angreifenden Stürmer hart anging und umlegte, gab der Schiedsrichter gerechterweise einen Elfmeter, der von O. Langholz glatt verwandelt wurde. 3:2. Husum 18 verlegte vorübergehend das Schwergewicht des Spiels auf die eigene Verteidigung, so daß Frisias Sturm raumgreifender spielen konnte, ohne aber bei den wachsamen Husumer Verteidigern durchkommen zu können. 5 Minuten vor Schluß wurde ein Stürmer von Husum 18 vor Frisias Tor hart angegangen, so daß der Schiedsrichter auch in diesem Falle einen Elfmeter als gerechte Sühne verhängte. Ingwersen schoß unhaltbar ein. 18s Sieg war damit sichergestellt.

Der Schiedsrichter Böge, Kiel, hatte in diesem Kampfspiel keinen leichten Stand. Er machte eher zu viel als zu wenig von der Pfeife Gebrauch, bewahrte aber bei aller Aufregung von Spielern und Publikum die nötige Ruhe. Einige zweifelhaft erscheinende Entscheidungen zu beanstanden, kann hier nicht unsere Aufgabe sein. Gute Schiedsrichter sind nach wie vor "sehr gefragt".


Reserve, Knaben und Schüler von Husum

waren gestern nach Flensburg gefahren, um gegen den MVfL Nordmark die Punktspiele auszutragen. Es wurden folgende Ergebnisse erzielt:

Husum 18 Reserce gegen MVfL Nordmark   5:0   (kampflos)   Nordmark trat zu diesem Spiel nicht an.
Husum 18 Knaben gegen Nordmark Knaben   0:8        
Husum 18 Schüler gegen Nordmark Schüler   14:0   (!)    
Husum 18 Jugend gegen Nordmark Jugend   2:0        

Der Husumer Fußballsport

Husum 18 Liga - S.V. Eckernförde Liga

5:0 (1:0)

Husum 18 hatte allen Grund, sich auf dieses Punkttreffen aufs beste vorzubereiten, denn nach den letzten Spielen der Eckernförder konnte ihre augenblickliche Spielstärke keinem Zweifel unterliegen. Das gestrige Punktspiel hat diese Annahme bestätigt. Die Eckernförder übertreffen in ihrer Spielstärke vielleicht noch den Erwartungen. Sie waren schnell, energisch, gefährlich im Angriff und stark in der Verteidigung und befolgten die Grundsätze eines flotten Erfolgsspiels. Das von ihnen anfangs diktierte Spieltempo wurde von den Husumern eingehalten. Beide Mannschaften kämpften mit äußerstem Einsatz um den Erfolg. Husum 18 schien schon in der ersten Halbzeit leicht überlegen, doch wurden die besten Stürmer und Läufer von der schwächeren Nebenleuten noch nicht genügend unterstützt. Aussichtsreiche Angriffe scheiterten gewöhnlich im entscheidenden Augenblick. Erst in der 21. Minute wäre Husum 18 der erste Torerfolg vergönnt gewesen, wenn nicht ein Verteidiger Eckernfördes den anstürmenden Kurt Ingwersen hart zu Fall gebracht und ihn am Torschuß gehindert hätte. Der Schiedsrichter verhängte als gerechte Strafe einen Elfmeter, der von Christiansen, einem sicheren Elfmeterschützen, glatt verwandelt wurde.

Ein ähnlicher Vorgang wiederholte sich wieder mit Ingwersen in der 6. Minute der zweiten Halbzeit. Der Schiedsrichter, gab einen Strafstoß, der auf überraschende Weise zu einem Tor führte. Den von Ingwersen flach aufs dichtbesetzte Tor geschossenen Ball lenkte der bereitstehende Schöning nahe der Torlinie mit einer kurzen Wendung verblüffend schnell durch die Beine der Gegner ins Tor. Husum 18 wurde zusehends überlegener, die Angriffslust stieg, so daß die Eckernförder bald am meisten im eigenen Feld zu tun hatten. Das Punktspiel erreichte seinen sportlichen Höhepunkt. In der 8. Minute machte Ingwersen, der beste Mann auf dem Platz, einen Alleingang, gefolgt vom gegnerischen Verteidiger, der aber dem überlegenen Läufer nicht folgen und nicht mehr verhindern konnte, daß dieser zum Schuß kam. Der Torwart hatte das Nachsehen. Husum 18 führte mit 3:0. In der 17. Minute wurde für Eckernförde ein Strafstoß gegeben, der aber über die Latte ging. Kreuz darauf machte der Husumerl Rechtsaußen Heinrich Petersen einen Flankenlauf, gab zur Mitte, wo Christiansen unhaltbar einschoß. 4:0. Als wenige Minuten später ein Eckernförder Verteidiger wieder den gefürchteten Stürmer Kurt Ingwersen ungebührlich hart genommen hatte, war der zweite Elfmeter fällig, aber Heinrich Petersen, der kein Elfmeterschütze ist, schoß daneben. Es waren doch bessere Elfmeterschützen da! Die immer noch ungeschwächte Angriffskraft des SV ausgehoben sind Eckernförde scheiterte an der wie eine Mauer stehenden Husumer Verteidigung, die von Martin Petersen in der Läuferreihe besonders gut unterstützt wurde. Kurz vor Schluß kam Husums Rechtsaußen Heinrich Petersen noch einmal durch, flankte zur Ingwersen, der im Alleingang und in ganz überlegenem Stil die Torzahl auf 5 schraubte. Noch in der letzten Minute wurde ein Eckernförder Spieler wegen einer ungehörigen Bemerkung über den Schiedsrichter des Feldes verwiesen. Husum 18 hat den Sieg verdient, wenn auch die Eckernförder nicht ganze fünf Tore schlechter waren. Der befähigte Schiedsrichter Koch, Brunswik Kiel, hatte das Spiel jederzeit in der Hand.

Dem Gedenken der Toten galt in der zweiten Halbzeit ein eine Minute lange Stillstehen und schweigen der Spieler und Zuschauer.


Husum 18 Jungreserve gegen Eckernförde 3 - 2:0


Aus der Arbeit des N.S.B. (Bezirk 1)

Wichtige Entscheidung auch für den HFV 18

 

Der Bezirksvorstand hielt im Bahnhofshotel "Först" in Kiel eine Sitzung ab. Zunächst stand eine wichtige Spielberechtigungsfrage zur Debatte. Ein Spieler von Gelb-Blau, Kiel, ist nicht spielberechtigt, sein Pass war revidiert und falsch. Wie schon berichtet, hatte der Bezirksvorstand Schleswig 06 empfohlen, den Vorschlag Brunswiks wegen des Spiels aus der "Revolutionszeit" anzunehmen. Schleswig 06 hat jedoch wider Erwarten abgelehnt, so daß Brunswick nunmehr zahlen muß, um eine Disqualifikation zu vermeiden.

Wacker Flensburg hatte sich über die Eingruppierung in die Spielgruppe der Nordkreisvereine (B-Klasse) beschwert. Eine endgültige Entscheidung wurde noch nicht getroffen, doch wurde betont, daß 1. Mannschaft des Vereins, von dem keine Mannschaft in der Liga bzw. Bezirksliga spiele, Meister des Kreises sei, der ohne Berücksichtigung der Reservemannschaften an erster Stelle in der gerade in diesem Kreise bestehenden Klasse stehe.


Die Entscheidung des Bezirksvorstandes in Sachen eines für die Punktspiele nicht spielberechtigten Mitgliedes ist auch für den Husumer Fußballverein von 1918 insofern von erheblicher Bedeutung, als sich für diesen daraus die Aussicht eröffnet, zwei an Gelb-Blau verlorene Punkte noch zuerkannt zu erhalten. Wir erfahren auf Anfrage beim Technischen Ausschuss in Kiel, daß zunächst festgestellt werden soll, ob die Vereinsleitung von Gelb-Blau von der Vordatierung des betr. Passus Kenntnis hatte. In diesem Falle werden dem Verein die Punkte abgesprochen, sonst findet unter allen Umständen eine Wiederholung der Spiele gegen Gelb-Blau statt, in denen der betreffende Spieler mitgewirkt hat.

leer

Jan 1930

Husum 18 / Mediem

HUSUM - Die zu hohen Leistungen befähigte Mannschaft des Husumer Fußballvereins von 1918 machte wiederholt durch ihre Siege von sich reden. Selbst Oberliga-Mannschaften mußten sich von dieser hervorragenden Elf geschlagen bekennen. Am gestrigen Sonntag schlug sie im Punktspiel den Anwärter auf die Tabellenspitze, Preußen Germania Kiel, mit 2:1 Toren.

Norddeutscher Kurier · 13.01.1930
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1930

aus den VereinsNachrichten des HFV 18 vom
1. September 1952

Husum 18 / Wie es früher war

"Ich schwöre auf Achtzehn und bin so stolz darauf?"

Die Jugend ist unsere Zukunft - Wie es früher war

Meine Freude über den Sieg unserer Jungmannen im Landesendspiel am 29. Juni war unbeschreiblich. An diesem entscheidenden Sonntag hatte ich mich nicht aus dem Hause gerührt. Bei jeder Sportmeldung habe ich mein Rundfunkgerät angestellt, aber nichts war von Husum 18 zu vernehmen. Es war bedauerlich, daß der Ansager nicht vor der Reportage des Länderspiels kurz sagte: "Als Auftakt sahen wir das Endspiel der Jungmannen von Husum 18 und Heiligenhafen, das nach Verlängerung von Husum gewonnen wurde." Das hätte genügt.

Nun bekomme ich meine Heimatzeitung jeweils einen Tag später und mußte mich notgedrungen bis dahin gedulden. Ich traute meinen Augen nicht, als ich las, daß unsere Jungmannen vom Magistrat empfangen wurden. Dieser stolze Sieg darf unter keinen Umständen dazu führen, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. Der Kampf geht weiter, die Leistungen müssen noch besser werden, damit unsere Jungmannen zu gegebener Zeit bis zur Liga vorstoßen können.

Dann ist es so wie einst, als die jugendlichen Kameraden Karl "Kalli" Krieger - Hans "Hansi" Schöning - Karl "Kalli" Schladetzky - Otto "Otti" Degenkolbe - Johannes "Hanni" Lühmann ("Siebzig") - Ernst "Mauschi" Mißfeldt - Johann Kratochvil - Werner "Fritz" Lorenzen - Volquardsen und andere mehr in die Liga aufrückten und sich wunderbar geschlagen haben. Von Spiel zu Spiel wurde der Nachwuchs besser. Das war eine Läuferreihe mit Karl "Kalli" Krieger, Ernst "Mauschi" Mißfeldt und Hans "Hansi" Schöning. Und dann Karl "Kalli" Schladetzky im Zusammenwirken mit Otto Rahn auf dem linken Flügel, das machte Laune. Husum 18 stand damals an der Spitze des Nordkreises.

Die Bezirksliga-Nordkreis-Meistermannschaft 1930
Bernhard Petersen (1. Vorsitzender) - Johannes "Hans" Rademacher - Christian Eckmann - Heinrich "Henny" Hansen - Karl "Kalli" Schladetzky - Peter ("Peter Schmied") Clausen /
Ferdinand Petersen - Karl "Kalli" Krieger - Hans "Hansi" Schöning /
Werner "Fritz" Lorenzen - Torwart Emil "Esche" Sönnichsen - Ernst "Mauschi" Mißfeldt
(es fehlen: Heinrich "Heini" Staack · Heinz Ockens).

Früher wurde leider die Jugendarbeit wenig gefördert. Wer einigermaßen spielte, kam in die dritte Mannschaft. Er stieg je nach Können in die zweite auf. Entwickelte er sich noch besser, so erreichte er die erste Mannschaft. Es ist also äußerst wichtig, der Jugendarbeit besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn sich geeignete Männer für die Jugendarbeit finden, kann es um den Nachwuchs nicht schlecht bestellt sein. Ich möchte nicht versäumen, an dieser Stelle den Kameraden Walter Nelkert - Felix Nowack - Johannes Albertsen - Wilhelm "Jügge" Jürgens - Heinrich "Hein" Matthiesen und Thams zu danken, die sich stets mit Leib und Seele der Jugend hingegeben haben.

Wie oft habe ich nach verlorenen Spielen der Liga gehört, daß jemand sagte: "Das war das letzte Mal, ich melde mich ab." Wo bliebt da die Liebe zum Sport? An guten Tagen sind sie alle dabei, aber wenn es im Vereinsgeschehen einmal wackelt, dann gehen viele davon. Ein solches Verhalten kann sich nur nachteilig auf den Sport auswirken. Auf Regen folgt stets Sonnenschein. Wir haben manche Siege errungen, aber auch manche oft unverdiente Niederlage hinnehmen müssen.

Wir heute Alten blieben stets dabei, wir haben immer durchgehalten und werden dem Verein stets treu bleiben gemäß den Worten aus unserem Vereinslied: "Ich schwör auf Achtzehn und bin stolz darauf."

Hermann Lex
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1930

aus der Festschrift des HFV 18
vom 1. Juni 1968

Husum 18 / 50 Jahre

Gruß der Buten-Husumer an Husum 18

Ich habe weiter in alten Journalen geblättert, um wenigstens etwas aus unserer Vereinsgeschichte nachlesen zu können, ich griff das Jahr 1930! Da findet man Berichte über die Protest-Aufstiegsrunde im Nordkreis, die Husum 18 ebenfalls wieder bestanden hatte. Man bereitete sich auf die Punktspiele vor und erzielte gegen die damalige Oberliga des RBV Rendsburg ein ehrenvolles 3:3 (3:1) - Ernst "Mauschi" Mißfeldt und Werner "Fritz" Lorenzen waren die Leistungsträger.

Am 24. August war "Sonderburg Boldklubben" bei 18 zu Gast, 18 erstmals mit dem neuen Sturmführer Heinz Ockens und wieder mit seinem bewährten Rechtsaußen Hans "Hanne" Martens. 600 Zuschauer erlebten unter der ausgezeichneten Leitung des Rendsburger Unparteiischen Möller ein knappes 2:1. Beide 18er Tore durch Heinz Ockens.
Die Sonderburger priesen beim Kommers die schon sprichwörtlich gewordene Gastfreundschaft und luden sofort zum Rückspiel ein.
"Nur solche Sport-Gegner, und 18 hat nur noch Anhänger und Freunde", so schreibt der Sport-Kritiker!

Am 14. September gab es in Schleswig eine Begegnung gegen 06, die 1:2 (1:0) unterlagen, Tore durch Heinz Ockens und Karl "Kalli" Schladetzky, gutes solides Können und prächtiger Kampfgeist wird allen elf Spielern in gleichem Maße bescheinigt.

Am 28. September steigt am Marienhof ein Großkampf gegen den alten Westküstenrivalen VfL Heide - nach der Liga spielen 18's Damen Handball, da bleibt das Publikum von selbst, so die Vorschau!
Die Liga erzielt ein stolzes 9:3 (4:3), 18's große Form der letzten Spiele wiederholt sich, Johannes "Hans" Rademacher mit einem hat-trick, Heinrich "Heini" Staack, Heinz Ockens und wieder Johannes "Hans" Rademacher erhöhen auf 9:3, der Sturm mit Glanzleistungen, in der Läuferreihe gefallen Hans "Hansi" Schöning und Christian Eckmann, in der Verteidigung liefert Ernst "Mauschi" Mißfeldt eine fehlerfreie Partie!

Die ganze Spielorganisation war damals ja noch eine wesentlich andere, man hatte viel mehr Zeit, Privatspiele durchzuführen. So steigt auch das erste Punktspiel erst am 5. Oktober in Schleswig gegen Rasensport, unter Leitung des Flensburger Unparteiischen Kruschka gelingt nur ein 2:2, Hans "Hansi" Schöning als Mittelläufer wird offensichtlich in dem Spiel schwer verletzt, Heinz Ockens und Hugo Sothmann fanden nicht ihre gewohnte Form.

Am 12. Oktober verliert man auf eigenem Platz gegen den VfL Nordmark/Flensburg 1:3 (0: 3). Hans "Hansi" Schöning ist zu ersetzen, gegen den starken Wind steckt man drei Dinge ein. Bei haushoher Überlegenheit in der zweiten Spielhälfte gelingt nur Karl "Kalli" Krieger durch Strafstoß das Ehrentor, Ernst "Mauschi" Mißfeldt wird wieder bester Mann auf dem Feld.
Für manchen Sportfreund noch die Namen der Nordmarkspieler, alle Asse hatte man "an Deck", so Janssen, nach meiner Erinnerung übrigens aus einer Husumer Familie, Nordmark war ja schließlich eine Soldatenelf der damaligen Reichswehr, weiter Jensen, der schwergewichtige Konrad, Jürgens und der damals ausgezeichnete Torsteher Grewe!
700 Zuschauer waren von ihrer Elf enttäuscht!

Am 19. Oktober empfing man abermals eine dänische Elf, den HFK Hadersleben, diesmal erlebten 800 Zuschauer zusätzlich sogar ein Platzkonzert. Ohne Ernst "Mauschi" Mißfeldt und Hans "Hansi" Schöning führten die dänischen Gäste bei Halbzeit gekonnt mit 2:0, Heinrich "Heini" Staack konnte dann eine Flanke von Karl "Kalli" Krieger direkt zum Anschlußtor verwandeln und Karl "Kalli" Schladetzky gelang fünf Minuten vor dem Abpfiff der umjubelte Ausgleich.

In einem weiteren Punktspiel gelang am 28. Oktober in Kiel ein mühevolles 2:2 gegen Gelb-Blau.

Am 2. November folgt in Husum ein schwer erkämpftes 3:1 gegen Schleswig 06, 18 eine Stunde lang ohne seinen bewährten Torsteher Emil "Esche" Sönnichsen, Ferdinand Petersen ging für ihn ins Tor und machte seine Sache vortrefflich. In der Halbzeit war noch nichts entschieden, es gibt anfeuernde Sätze "18er, für Euch gelten jetzt die klassischen Worte: in Eurer Brust ruhen Eures Schicksals Sterne" und, sie zwingen es, Kampfgeist schafft schönsten und wertvollsten Sieg seit langem, zwei Schleswiger Spieler müssen auf Geheiß des Schiri Massau das Feld verlassen!

Dr. Erwin "Pütten" Kraatz
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1930

aus der Festschrift des HFV 18
vom 1. Juni 1968

Husum 18 / 50 Jahre

Husum 18 Nordkreismeister

Im Jahre 1930 wurde die erste Mannschaft Nordkreismeister. In einem Bericht des norddeutschen Kuriers vom 13. Januar 1930 heißt es:

"Die zu hohen Leistungen befähigte Mannschaft des Husumer Fußballvereins von 1918 machte wiederholt durch ihre Siege von sich reden. Selbst Oberliga-Mannschaften mußten sich von dieser hervorragenden Elf geschlagen bekennen. Am gestrigen Sonntag schlug sie im Punktspiel den Anwärter auf die Tabellenspitze, Preußen-Germania Kiel mit 2:1 Toren."

Zu der damaligen Bezirksklasse der Nordstaffel gehörten weiterhin Nordmark Flensburg, TSV Kiel- Gaarden, Brunswik, Schleswig 06, Rasensport Schleswig, Frisia Husum, Gelb-Blau Kiel, Polizei Kiel und Eckernförde.

Vorher hatten die zweite Mannschaft, die dritte Mannschaft, die Jugend- und Schülermannschaften schon mehrere Meistertitel für Husum 18 errungen. Die zweite Mannschaft, damals IIa genannt, gewann unter ihrem Spielführer Otto Redner allein drei Meisterschaften.

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1931

aus den VereinsNachrichten des HFV 18 vom
1. Mai 1953

 

Husum 18 / Historisches

Aus vergangenen Tagen

Eine Mannschaft von Format

Wir haben im Laufe der letzten 12 Monate vielfach über Geschehnisse vergangener Zeiten berichtet und mancherlei Material für eine spätere Vereinschronik zusammentragen können. Heute liegt uns nun ein Bericht aus der Spielzeit 1931/32 vor, in dem es unter anderem heißt:

"Die zu hohen Leistungen befähigte erste Fußballelf machte wiederholt durch Siege von sich reden. Selbst Oberligamannschaften mussten sich von dieser hervorragenden Einheit geschlagen bekennen. So schlug sie im Punktspiel der Anwärter auf die Tabellenspitze Preußen Germania Kiel mit 2:1 Toren."

Zu der damaligen Mannschaft gehörten Bruno ChristiansenWerner "Fritz" Lorenzen - Ernst "Mauschi" MißfeldtJohannes Kratochvil - Alfred Raab - Hans "Hansi" SchöningFerdinand Petersen - Karl "Kalli" Krieger - Heinz Ockens - Heinrich "Heni" Staack - Karl "Kalli" Schladetzky

Kurt Klawitter
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1931

aus der Festschrift des HFV 18
vom 1. Juni 1968

Husum 18 / 50 Jahre

Markus leitete Trainingsabende

Es war im Jahre 1931, als unser Spielausschuß seine ersten Zusammenkünfte im Handwerker-Vereinshaus abhielt. 1934 übersiedelte der Verein dann ganz in die Süderstraße, und unser verehrter Vereinswirt Markus Nehlsen ließ es sich nicht nehmen, die Trainingsabende selbst zu leiten. Bei Kaffee und Kuchen bot sich anschließend immer reichlich Gelegenheit, über die Trainingsmethoden zu diskutieren.

Markus Nehlsen, der 1953 dem Verein 30 Jahre angehörte, hat in dieser langen Zeit zusammen mit seiner Gattin Marie (genannt Tante Mimi), den 18ern manchen unschätzbaren Dienst erwiesen. Immer wenn es galt, zu helfen und fördern, stand das Ehepaar Nehlsen in vorderster Front.

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1934

Aus den Vereinsnachrichten des HFV 18
vom 1. April 1979

Husum 18 / Historisches

Domuls bis Achtein

von Jupp Schönfeld

Und jenem netten jungen Ehepaar Ewert, welches am 28. Oktober beim Jubiläumsfest meiner Frau und mir charmante Tischnachbarn waren, wird es eine Antwort sein auf ihre Frage "Was, nur wegen diesem Abend sind sie ganz von Stuttgart nach Husum gefahren, so eine weite Fahrt, nur wegen diesem Abend?" Meine Frau hat zwar schwäbisch "Ha jo, isch doch klar, dös macha wia" geantwortet, ich jedoch, auf eine derartige Frage gar nicht vorbereitet, konnte gar nicht antworten. Im Gegenteil, mir würgte es in der Kehle, wie will man auch mit ein paar Worten erklären, was einen seit der Jugendzeit innerlich bewegt?

Ich will es an dieser Stelle mit einigen Fortsetzungen in den Vereinsnachrichten tun. Ich habe meine kleinen Erinnerungen "Domuls bi Achtein" überschrieben, und ich grüße damit alle alten Achtzehner herzlich und möchte den Jüngeren etwas von unseren Idelaen damals in den dreißiger Jahren vermitteln, die doch so ganz anders waren, als man sie gerade in der jüngsten Zeit immer wieder verfälscht darstellt.

Ja, wir hatten Ideale, Vorbilder, und die waren sicher nicht schlecht. Unser Ideal war der Husumer Fußballverein unter Bernhard Petersen - Hermann Lex - Werner Rusbült und vielen anderen, die man gar nicht alle aufzählen kann. Ich will über sie berichten.Sollte einmal der Eindruck entstehen, daß ich mich als Verfasser in den Vordergrund gestellt habe, dann liegt es nicht in meiner Absicht, doch manchmal wird es bei einigen Schilderungen nicht ganz zu umgehen sein, ich bitte dann um Nachsicht.

1. Abschnitt

Jedem Menschen werden bei einer Rückerinnerung an die Jugendzeit ein paar Persönlichkeiten ganz besonders hell aufleuchten, für mich waren es unter anderem drei markante Männer des Husumer Fußballvereins von 1918: Bernhard Petersen - Hermann Lex und Werner Rusbült. Und diesen Abschnitt müßte man eigentlich "Rusbült" überschreiben.


Das erste Fußballspiel, an das ich mich zurückerinnern kann, war ein Wattenfußballspiel Husum gegen Heide im Schobüller Watt. Ich war damals vielleicht zehn Jahre alt, und mit zehn, zwölf Jungs ging es dann los "von Röms an de Hoom lang, öwer de Husumer Sit bet an de Erholung und denn de Holtscho in de Hann quer öwert Watt no Schobüll".

Dort war ein Kampfplatz im Watt abgezeichnet. Es waren viele Zuschauer gekommen, alle kamen voll auf ihre Kosten, denn so ein "lustiges" Spiel hat man wohl nie wieder gesehen. Alte Anhänger können sich sicher noch an diesen einmaligen "Rutschfußball" erinnern. Wer damals gewonnen hat, weiß ich nicht mehr, doch an ein paar ganz alte Veteranen des Vereins kann ich mich noch gut erinnern. Sie waren mit von der Partie, da war der unverwüstliche Peter ("Peter Schmied") Clausen (Osterende) im Tor, da spielten und lachten noch Johannes "Hanne Bodder" Hansen - Adolf "Ogge" Classen - Hans Bostedt - Heinrich "Hein" Grell - Hans-Dietrich "Hanne-Diede" Blunck und unser Römsinger Christoph Jensen und andere.Nach dem Spiel sahen sich alle ganz ähnlich, sie waren alle, ob Husumer oder Heider schwarz wie die Neger.


Von diesem Tag an verging für mich und meinen Jugendfreund Heinrich "Heine" Speck kein Sonntag, an dem wir nicht zum Sportplatz Topf / Marienhofweg rannten, wenn dort "18" spielte. Wir kickten als Jungs wohl genau so wild, wie es die Jungs heute tun. Es wurde mit allem "gebolzt", was sich wohl grad noch so als Ball bezeichnen ließ, Da wurden "tolle" Mannschaften gebildet. In Röms spielten die vom Osten gegen Westen (damals wußten wir oder ahnten wir noch nicht, wie tragisch einmal in der großen Geschichte diese Mannschaftsbezeichnungen sein würden). Da gab's die Mannschaft vom "Zingel", von der Großstraße, vom Osterende, die Schippermannschaft. Alle spielten untereinander, miteinander und gegeneinander. Das ging sogar später noch weiter, sozusagen "außer Konkurrenz", als viele Jungs schon bei "18" waren, wenn man es auch nicht gern sah.

Es wurden tolle "Schlachten" geschlagen, die auf der Römsinger Kuhgräsung oder auf dem Hartplatz der Freiheit ausgefochten wurden. Meistens gingen diese Kämpfe über mehrere Stunden, oft wurden die Spiele ohne Entscheidung abgebrochen, weil entweder der Ball kaputt ging oder der Besitzer nach Hause mußte, oft wurde auch bis tief in die Nacht gefußballert, so daß dann wegen Dunkelheit "abgebrochen" werden mußte. Wir in Röms träumten damals von einem Rödemisser Sportverein, doch es war ein Jugendtraum.

In diesem "Zustand" kamen wir dann Sonntag für Sonntag auf den "Achteinplatz". Und eines Tages wurden wir von dem leider viel zu früh verstorbenen Herrn Otto Mißfeldt, der damals auch ein sehr rühriger 18er war, angesprochen, ob wir nicht Lust hätten, beim HFV von 1918 zu spielen? Und ob wir Lust hatten! So kamen wir zu den Farben blau-weiß-rot. Zuhause gab es da noch ein paar Hindernisse, doch meine beiden älteren Brüder, beide schon im Verein, halfen kräftig mit, die Eltern zu überzeugen, erzählten begeistert vom Jugendtrainer Werner Rusbült, und so klappte es dann bald. Es ging auch nicht um den Fußballsport als solchen, sondern es waren mehr die materiellen Probleme, die im Vordergrund standen. Es war ja damals nicht so wie heute. Nicht jeder konnte sich den Luxus von Fußballstiefeln leisten oder sich den Sportdreß kaufen. Irgendwie ist es dann doch ermöglicht worden.


So kam ich 1934 mit zwölf Jahren zu Husum 18, zusammen mit meinem Freund Heinrich "Heine" Speck. In meinem ganzen Leben habe ich mich nicht mehr über ein paar neue Schuhe gefreut als über meine ersten Fußballstiefel. So kamen wir zu Werner Rusbült, einen Trainer wie ich nie wieder einen kennengelernt habe. Er spielte in der ersten Mannschaft als Mittelläufer und war auf dem Platz ein Vorbild an Fairneß, Eifer, Einsatz und Können, er war als Jugendobmann und Trainer makellos, forsch, aber nie ungerecht. Er war sicher nicht nur für mich ein Idol, für Husum 18 ist er legendär!

Ja ich kann mich noch sehr gut an Werner Rusbült erinnern, an seine väterliche Art, wenn es galt, Jungs, die noch nicht so fix und gewandt waren, gegen ältere, "schon Könner" abzuschirmen, an seine pädagogischen Fähigkeiten bei jedem Jungen mit dem richtigen Einfühlungsvermögen, mit den passenden Worten Vertrauen und Begeisterung auszulösen. So fanden Neue sehr bald in die Gemeinschaft, und das Ganze war nach Neuzugängen sehr schnell eine Einheit mit Schwung und Harmonie.

Da, wo nun ein Junge noch nicht so konnte, wie er wohl gern wollte, da brachte Werner Rusbült mit Verständnis, Ausdauer und einem Schuß gewinnenden Humors mit der Zeit doch beharrlich "etwas" an den Mann. Dort, wo sich einer flegelhaft verhielt, konnte er dann mit wenigen energischen Sätzen das Gleichgewicht in der ي┐╜£bungsgruppe wiederherstellen. Werner Rusbült besaß als Trainer eine hervorragende Menschenführung, als Kind hat man das zwar noch nicht so gewußt, aber man spürte, später erkannte man es.

Wenn wir am Trainingsabend Aufstellung nahmen, ob auf dem Fußballplatz, ob damals im Saal des Handwerkerhauses, wo wir auch eine Zeitlang trainierten, oder in der alten Turnhalle hinter der Bürgerschule auf der Kleinen Freiheit, grundsätzlich wurden erst ein paar Runden herummarschiert und drei Strophen "Ich schwör auf 18" geschmettert. So hat er uns damals zu Sportlern gemacht, die ihren Verein liebten, die Liebe zum Spiel bekamen und die immer begeisterungsfähiger wurden.

(wird fortgesetzt)

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1934

 

Husum 18 / Fußball

Husumer Fußballsport

Husum 18 Liga gegen TSV Liga

7:4 (4:2)

Mit diesem vorgestern nachmittag auf dem Sportplatz des HFV. 18 ausgetragenen Spiel wurde die neue Punktserie eröffnet. Husum 18 stieß sogleich auf den stärksten Gegner der Klasse, den TSV. Gaarden. Das Spiel stand ganz im Zeichen eines Punktkampfes. Auf beiden Seiten wurde mit größter Aufopferung gekämpft, wobei sich beide Mannschaften in ihrer Spielstärke kaum unterschieden. Wenn Husum 18 das Spiel auf eigenem Platz mit einer überraschend hohen Torzahl gewann, so ist der Sieg nicht einer klaren Ueberlegenheit der Mannschaft zuzuschreiben, sondern vor allen Dingen den ganz überragenden Leistungen des Mittelstürmers Ingwersen zu danken, der allein vier Tore schoß. Daß der linke Flügel mit Schöning und Schladetzky sich so ausnehmend gut auf das Erfolgsspiel Ingwersens einzustellen vermochte, gab dem Sturm gerade auf diesem Flügel eine Durchschlagskraft, die zu den vielen Torerfolgen führte. Ein so durchgebildetes und feines Spiel, wie es Ingwersen auch wieder zur Freude der Zuschauer vorführte, hat man im Husumer Fußballsport seit Jahren nicht zu verzeichnen gehabt.Welch starke Stütze Ingwersen für die Ligaelf von Husum 18 bedeutet, war gestern besonders zu erkennen. Auf den Einzelleistungen Ingwersens, wie auch der Stürmer Schöning und Schladetzky, baute sich das Husumer Angriffsspiel auf und konnte sich gegenüber einem sonst gleichwertigen Gegner mit Erfolg durchsetzen.

Leider fiel die rechte Flanke des Husumer Sturms völlig ab. Der Rechtsaußen war seinen Nebenmannen ein schlechter Helfer und dürfte für weitere Ligaspiele kaum noch in Frage kommen. Die Läuferreihe war wegen Fehlens von Kratochviel und Martin Petersen umgestellt. Hier war es namentlich Heinrich Petersen, der besonders in der 2. Halbzeit die Verbindung mit dem Sturm nicht abreißen ließ. Verteidigung und Schlußmann hatten bei den gefährlichen Angriffen der Kieler keinen leichten Stand, füllten aber ihre Posten im allgemeinen gut aus.

Die TSVer spielten einen schnellen Fußball und diktierten, nachdem es in den ersten 20 Minuten schon 1:4 für Husum 18 stand, bis zum Schluß das Spieltempo. Sie haben Husum 18 nur nach aufopfernder Gegenwehr den Sieg überlassen und sind ehrenvoll unterlegen.

In der 6. Minute machte Ingwersen einen prachtvollen Alleingang, doch ging der Schuß auf den Mann. Ein gleich darauf für Husum 18 gegebener Elfmeter wurde von Heinrich Petersen verschossen. Der Ball knallte gegen den Pfosten. Den Torreigen eröffnete in der 12. Minute Schöning, der sich im gegebenen Augenblick umdrehte und aus dem Stand unhaltbar einschoß. TSV. zog schon nach 3 Minuten gleich, als Husums Verteidigung sich überspielen ließ und ein forscher, flacher Schuß in die rechte Ecke ging. Das zweite Tor für Husum 18 war das Ergebnis einer schönen Zusammenarbeit der linken Flanke. Schladetzky gab zur Mitte. Ingwersen köpfte ein. Ein schönes Tor erzielte zwei Minuten später Schladetzky mit einem seitlichen Weitschuß in die rechte obere Ecke. Die linke Flanke setzte ihre erfolgreichen Angriffe fort. Schon in der folgenden Minute war es wieder Schöning, der eine Flanke von Schladetzky annahm und den Ball knapp unter die Latte einschoß. 4:1 für Husum 18.

TSV. konnte, nachdem sich 18s "Sturm etwas gelegt hatte", erst in der 37. Minute zu einem verdientten 2. Treffer kommen. Bis zum Schluß der 1. Halbzeit blieben die TSVer leicht im Vorteil, da Husum 18 im Tempo nachließ.

In der 2. Halbzeit zeigten die Gaardener erst recht, daß sie nicht zu unterschätzen waren. Beide Mannschaften strebten mit größtem Eifer nach Verbesserung ihrer Position. In der 12. Minute zeigte Ingwersen eine wahre Glanzleistung, als er den ihm von Schöning zugespielten Ball blitzschnell ins Tor drückte. Wohl das schönste Tor des Tages und die hervorragendste Leistung dieses Spiels war das 6. Tor für Husum 18, das Ingwersen im Alleingang schoß. Das 7. Tor wäre fällig gewesen, wenn 2 Minuten später der Halbrechte Claus nicht aus kürzester Entfernung vor dem Tor, alleinstehend, vorbeigeschossen hätte. TSV. wurde dem Husumer Tor noch recht oft gefährlich, hatte aber erst in der 25. Minute Erfolg, als Gosch einen Schrägschuß von links passieren lassen mußte. Als TSV. 10 Minuten später einen Fehler der Husumer Verteidigung ausnutzte und ein Schrägschuß von links zum 4. Tor führte, hatte Husum 19 bei der unverminderten Stärke des Gegners allen Grund, um den Sieg besorgt zu sein und in der Verteidigung nicht zu erlahmen. In der letzten Minute bekräftigte noch einmal eine Einzelleistung von Ingwersen den verdienten Sieg von Husum 18 mit einem 7. Tor.

Anstelle des nicht erschienenen Flensburger Schiedsrichters Peetz schiedsrichterte Sothmann, Frisia.

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1934ff.

Aus den Vereinsnachrichten des HFV 18
vom 1. Mai 1979

Husum 18 / Historisches

Domuls bis Achtein

von Jupp Schönfeld

Dem Wirken von Werner Rusbült ist es dann wohl auch zuzuschreiben, daß die Jungmannen, die Jugend-, Schüler- und Knabenmannschaften große sportliche Erfolge errangen, und nicht zuletzt ist es mit sein Verdienst, daß aus seinen Jugendspielern später meist tüchtige Männer wurden.

Unter diesen guten Einflüssen nahm die Zahl der Jugendspieler auch immer mehr zu. So daß es damals gar nicht so einfach war, alle an den Ball zu bringen, das heißt alle zum "Spielen" unterzubringen, denn es mangelte an Gegnern. Seinerzeit hatten z.B. die kleinen Ortschaften um Husum keine Sportvereine, zumindest keine Jugendmannschaften in der Anzahl wie heute. Wir hatten damals alleine drei Jugendmannschaften in einer Altersgruppe. Die elf Besten spielten natürlich in der ersten Jugend, das waren dann die Unschlagbaren. Die anderen zwei Mannschaften waren natürlich auch ballgierig und wollten "spielen", so mußte sich Werner Rusbült immer wieder was Neues einfallen lassen, doch er brachte es fertig. Er veranstaltete Vereinsturniere oder dergleichen, so daß wir immer am Ball blieben. Ich war kein großer Könner, dafür aber sehr eifrig und spielte in der dritten Jugend. Dafür war ich dann aber Mannschaftsführer, ein ganz besonderes Privileg bei Werner Rusbült.

Der Mannschaftsführer mußte nämlich auf Draht sein, er bekam vom Trainer extra für diesen Zweck vorgedruckte Benachrichtigungskarten, mit denen er seiner Mannschaft dann hundertprozentig Bescheid geben konnte, wann und wo das nächste Spiel war, die Treffpunkt- und Abfahrtszeiten und so weiter. Außerdem bekam er vom Trainer Werner Rusbült ein "Spielberichtsheft", und mit diesem Heft mußte er dann am Montagabend zur "Ausschußsitzung" ins Nebenzimmer des Vereinslokals im Handwerkervereinshaus. Natürlich mußte in diesem Heft ein peinlich genauer Bericht über das sonntägliche Spiel stehen. Diese Berichte wurden dann vom Trainer und von den übrigen "Großen" Hermann Lex - Bernhard Petersen und den Ausschußmitgliedern und sogar vom Spielführer der Ligamannschaft manchmal begutachtet und diskutiert - für uns ganz wichtig und "begeisterungssteigernd".

Dieser Montagabend war dann für uns ganz wichtig, schon alleine deshalb, weil wir so mit den "Großen" Kontakt bekamen. Werner Rusbült verstand es einfach durch seine feine gewinnende Art, sich die Achtung und uns die Begeisterung zu verschaffen. Alles in einer freundschaftlichen Art. Und wenn es dann mal etwas Besonderes gab, dann bestellte er uns eben abends um 6 Uhr zum Eingang der Firma CJ Schmidt, wo er hauptberuflich tätig war. Und von hier bis zur Firma Schierholz, spätestens bis zur Einhorn-Apotheke wurde viel besprochen und bereinigt. Er schenkte uns Fußball-Zeitungen, Bilder und Sporthefte, er befaßte sich einfach "total" mit der 18er Jugend.

Eine Geschichte vergesse ich nicht, ich darf sie hier wohl mal erzählen? Es war 1937, am 8. Oktober, mein Geburtstag. Wie so oft ließ mich Trainer Werner Rusbült um sechs Uhr abends zum Eingang von CJ Schmidt kommen, um mich dann nach Feierabend fröhlich und lachend in die Mitte seiner Kollegen zu nehmen. Dann jedoch nahm er mich still auf die Seite und in seiner unnachahmlichen Art dankte er mir für meinen Eifer, und dann schenkte er mir eine Eintrittskarte zum Fußball-Länderspiel Deutschland - Schweden in Hamburg und eine Fahrkarte dorthin. Wahrlich, es war das schönste Geschenk, welches man mir jemals machte. Nie wieder in meinem ganzen Leben habe ich etwas so heiß und glühend in Händen gehalten wie diese Karten "in min Büxentasch, een Kort links, de annere rechts, und denn draf von de Krämerstrad öwer de Zingel na Röms".

Ich komme jetzt oftmals zu Bundesligaspielen oder auch mal zu einem Länderspiel ins Stuttgarter Neckarstadion, doch nie wieder hat ein großes Fußballspiel so tief auf mich gewirkt, wie damals dieses im November 1937. Deutschland gewann 5:0, wir konnten damals große Fußballer sehen, es spielten:

Hans Jakob
Paul Janes Reinhold Münzenberg
Andreas Kupfer Ludwig Goldbrunner Albin Kitzinger
Ernst Lehner Otto Siffling Fritz Szepan Helmut Schön Ala Urbahn

Doch zurück zu Husum 18. An folgende Spieler, die unter Jugendtrainer Werner Rusbült in feinen erfolgreichen Mannschaften spielten, kann ich mich noch sehr gut erinnern, da waren die Jungmannen: Hermann "Thesi" Petersen - Oswald Reese - Fenske - Gnuzmann - Johannes "Hanni" Michaelsen - Hermann Ovens - Max "Magge" Nehlsen jun. - Max Struve - Heinz Knüppel - Otto "Otti" Degenkolbe (diese beiden Letzteren wurden dann bald hervorragende Ligaspieler) - Heiner Cohrs - Rudolph "Rudi" Knüppel - Carsten (Maler/Bredstedt) - Hans "Hanne" Martens - Jens Lütt - Henry Grund - Hans Dietrich "Hanne Diede" Blunck - Walter Deertz - Otto Odefey - Max Eckholdt u.a.

Und dann die Jugend-, Knaben- und Schülerspieler: "Dahle" Sievers - Fritz Balzukat - Heinz Redner - Hans Kissner - Ferdinand Petersen - Max "Magge" Sönnichsen - August "Aue" Carstens - Ernst August "Caschi" Carstens - Günther "Didi" Herrmann - Michael "Micha" Werner und Wilhelm "Willi" Michaelsen - Otto "Bobby" Preising - Ferdinand Jensen - Egon Bracker - Heinrich "Heine" Speck - Günther Marxen - Peter Cornils - Thomas Thomse - Harald Otto - Peter Cohrs - Werner Nachtigall - Conrad "Conny" Mader - Helmuth Huß - Ernst Lütt - Albert Niemann - Ove Nehlsen - Momme Nielsen - "Muschi" Walkerling - Heinz Knüppel - Kurt Kabelitz - Georg Günther - Gerhard und Günter Präger - Hans Hansen und viele, die ich wohl nicht alle behalten habe.

Alle waren sogenannte Werner-Rusbült-Schüler, alle begeisterte 18er. Viele von ihnen mußten in dem gnadenlosen Krieg ihr junges Leben geben. Unter ihnen auch meine drei Brüder und mein Freund Heinrich "Heine" Speck (ich komme noch auf ihn zurück).

Viele waren sicher hochtalentierte Fußballer und wären wohl hervorragendes Spieler geworden. Viele alte 18er werden sich erinnern! Unser feiner Jugendobmann und Trainer Werner Rusbült verließ Husum 18 viel zu früh, er hinterließ eine große Lücke ...


Die 30er Jahre

Es war auf einem Stiftungsfest im Handwerkerhaus. Im Rahmen des Festabends zeigten die Jugendspieler den Gästen, was sie bei Werner Rusbült gelernt haben. In Gruppen wurde "stoppen, köpfen, passen" vorgeführt. Anschließend nahmen wir dann im sauberen Dreß mit heißen Köpfen Aufstellung, um die einstudierten Sprüche herunterzuschmettern, die sich auf unseren Verein und seinen ersten Vorsitzenden Bernhard Petersen bezogen. Einen Vers habe ich bis heute in Erinnerung, er galt Bernhard Petersen, und der kleine Michael "Micha" Werner schmetterte ihn in den Saal: "Dein Name hat einen guten Klang im hohen deutschen Norden, denn eh' der Fußballsport in unsre Heimat drang, war er Dir zum Lebensinhalt geworden!"

Dieser Spruch von damals hat wohl bis heute seinen tiefen Sinn behalten, denn Bernhard Petersen hat seit der Gründung des Vereins Husum 18 bis in die Gegenwart sein Leben seinem Verein gewidmet - und mit ihm damals all jene Männer, die man gar nicht alle aufzählen kann. Ich denke dabei an die Gründungs- und Ausschußmitglieder, ich denke dabei an jene, die damals teilweise schon "Alte-Herren-Mannschaften" bildeten. Ich denke an Herbert Koch - Karl "Noske" Carstens - Karl "Kalli" Schladetzky - Hermann Bahnsen, an Johannes "Hans" Rademacher, Otto und Ernst "Mauschi" Mißfeldt, an Adolf "Ogge" Classen und an den unvergessenen Hermann Lex.

Es waren alles Männer, die uns Jugendlichen Vorbild waren, sei es als Spieler oder als Funktionär zum Wohle des Vereins. Und was war das für ein Verein, damals schon! Was wurden damals für Fußballschlachten auf dem 18-Platz "Marienhof" geschlagen.(wird fortgesetzt)

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1934ff.

Aus den Vereinsnachrichten des HFV 18
vom 1. Juni 1979

Husum 18 / Historisches

Domuls bis Achtein

von Jupp Schönfeld

Flensburg 08, Schleswig 06, Rasensport Schleswig, gegen Kilia, Borussia, VfB, Comet Kiel, gegen Ellerbek, Rendsburg, Bordesholm und wie die Gegner alle hießen. Was waren das für Fußballfeste, wenn Ostern oder Pfingsten Holstein Kiel oder Boldklubben Kopenhagen zum Freundschaftsspiel gegen 18 antraten und wenn unser Bernhard Petersen seinen "obligatorischen" Blumenstrauß vor Spielbeginn überreichte und wenn dann der "gestiftete neue Ball" angestoßen wurde. Wer hat wohl die großen Lokalkämpfe 18 gegen Frisia (damals spielten noch Hugo Starken, Otto "Ocke" Langholz und "Jüchche" bei Frisia) vergessen? Da ging es immer hart zur Sache.

Husumer Fußballfeste!

Denn ging dat los, "hüt speelt Achtein". Mein Freund Heinrich "Heine" Speck und ich waren unzertrennliche Fußballfreunde, als Jugendspieler bei Werner Rüsbült und als "Fans", wenn die Liga spielte. Sonntagnachmittag rannten wir dann "von Röms över de Lämmerfenn (affkörten över de Fenn von Carsten Knip bet an de Au, manchmol keem denn de Buar Schwerdt mit de Pietsch achter uns), denn över de Plon no dee Süderstraat bet Handwerkerhus". Hier wollten wir dann natürlich sehen, wie die "Großen" (die sich hier umzogen und im Dreß zum Platz fuhren) in den neuen roten Grunertbus "Zur grauen Stadt am Meer" einstiegen und wollten die lustigen Sprüche von Fritz Grunert hören, der in seiner "platt-/hochdeutschen" Art den Spielern aufmunternd zurief. Und wir, das war immer so ein ganzer "Schwarm", zitterten vor Erregung und Erwartung wohl mehr, wie der Bus, der da im Standgas vor dem Fahrradladen von Lüttgens "dieselte". Bevor er dann abfuhr, rannten wir dann weiter, "dör de Süderstraat, de Mönkewech rop, dör de Osterenn henn nat 18-Platz".

Wir waren so schnell, daß wir meistens schon wieder vor dem Bus da waren. Dann konnten wir "sie" nämlich auch wieder beim Aussteigen bewundern, und wir hörten dann nochmals lustige Sprüche von Fritz Grunert.

Dann wurden unsere "Helden" beim Warmhüpfen und ersten Ballberührungen bewundert, und "denn wor no gau bi Wilhelm Olroht een Tut Studentenfutter köft" (Wilhelm Olroht hatte am Bahnhof, damals stand dort ein Haus, einen Süßwaren- und Obsthandel und zog jeden Sonntag seinen vierrädrigen Karren mit Obst und Süßwaren vom Bahnhof bis zum Marienhofweg, und wenn es mal regnete, nun dann kam eine graue Zeltplane über "Abbeln und Plumm").

Joa, und denn kunn dat losgaan, achter dar Gegnertor, und denn "Achtein vor, noch ein Tor!"

Ich erinnere mich an die prachtvollen Mannschaften mit all den alten Kämpen noch sehr genau. Nacheinander spielten damals z.B. im Tor: Emil "Esche" Sönnichsen - Reichert - Peter ("Peter Schmied") Clausen (Osterende) - August "Audi" Nachtigall - Ernst Gosch und Oswald Reese (Reserve) - Hermann "Thesi" Petersen und später Hugo Starken.

Verteidiger und Läufer waren: Johannes "Hans" Rademacher - Werner "Fritz" Lorenzen - Ernst "Mauschi" Mißfeldt - Karl "Kalli" Krieger - Karl "Kalli" Schladetzky - Glaser Hans-Theodor Johannsen - Werner Rusbült - Otto "Ocke" Langholz - Hans Bostedt - Wilhelm Eckholdt - Bernhard Nissen - Alfred "Eie" Wolf - Felix Nowack und der unverwüstliche unvergessene Martin "Martin P" Petersen.

Und die Stürmer: Bruno Christiansen - Johannes "Hanni" Nielsen - Ferdinand Petersen - Hans "Hansi" Schöning - Wilhelm "Tank" Büchel - Heinz "Heine P" Petersen - Otto "Oddy" Knüppel und Otto "Otti" Degenkolbe - Herbert Stadelmeyer - Herbert Seidemann - Herbert Kolbe - Herbert Linnau und später der so begabte Hans "Hansi" Storjohann aus Bredstedt - alles "Bomben-Spieler."

Wer erinnert sich nicht an den bienenfleißigen "Martin P", der mehr lag als stand, der so klein war, aber doch jeden Kopfball hatte, der am Gegner klebte und dieselben schier zur Verzweiflung brachte, der unter seinem Wuschelkopf einen Schädel aus Eisen zu haben schien. Oder an Wilhelm "Tank" Büchel mit seinem südlichen Ausdruck und den weißen Biesen an der blauen Sporthose. Oder an unseren Trainer Werner Rusbült, der so genau und präzise abspielte. Oder "Heine P" mit seinen grandiosen Flankenläufen und butterweichen Flugbällen, wenn es "lief". Und an seine wegwerfenden Armbewegungen zu den Zuschauern, wenn der Ball nicht zu ihm kam, so ungefähr einen halben Meter vor dem Fuß. Und wenn er dann zu den Zuschauern sagte (die rechts der Tribüne standen), "hier mut de Ball doch her, ik bin doch ganz fri, och go doch wech, de kiken doch ne". Um dann, nach einer nochmaligen wegwerfenden Armbewegung erneut loszurennen, um es diesmal zu zeigen, wenn der Ball erneut nach rechts kam. Wenn es dann wieder nicht klappte, "och, de lotten mi doch hüt hier verhungern, go doch wech!" Oder da waren die vier Arbeitsdienstler, Herbert Linnau - Herbert Kolbe - Herbert Stadelmeyer und Herbert Seidemann, der oft Tore am Fließband schoß. Sie spielten für 18 alle mit letztem Einsatz und Elan, und sie alle waren dadurch für uns Jugendspieler echte Vorbilder.

Wir fieberten mit ihnen, sie begeisterten uns. Nie vergesse ich, wie in den späten 30er Jahren das Schlußdreieck Hermann "Thesi" Petersen - Wilhelm Eckholdt und Bernhard Nissen seine Strafraum "reinfegte". In jenen Tagen stand einmal im Kieler Kurier nach einem 18er Auswärtsspiel zu lesen: "Nissen/Eckholdt von Husum 18 sind mittlerweile in der Schleswig-Holsteinischen Bezirksliga als das beste Verteidigerpaar anzusehen, und von allen Gegnern gefürchtet." Hierzu muß ich einflechten daß mein Freund Heinrich "Heine" Speck und ich uns über Jahre hinweg von jedem Spiel der Ligamannschaft Resultate, Spielberichte und Bilder aus allen zu ergatternden Zeitungen ausschnitten und mit Zwischen- und Abschlußtabellen fein säuberlich, in extra hierfür gekaufte Hefte einklebten. Jeder für sich natürlich. Ich habe dieses "Berichtsheft über 18" während des ganzen Krieges bei mir gehabt und sehr oft darin gelesen. Leider ist es mir doch noch 1944 verloren gegangen und liegt irgendwo in einem nordnorwegischen Fjord, und damit auch viele schöne Erinnerungsbilder, mit denen ich diese Aufzeichnungen gerne aufgelockert hätte.

Ja, es waren schon begeisternde Fußballzeiten damals auf dem schönen "Tribünen-Sportplatz Marienhof". Welcher Verein hatte damals schon so eine feine gepflegte Platzanlage. Und wenn ich an die Tribüne denke, dann fallen mir auch gleich wieder all die alten Stammbesucher ein, die dazu gehörten wie der Ball zum Spiel. Es ist nicht möglich alle aufzuzählen, viele kannte man eben, ohne ihre Namen zu wissen oder zu behalten. Aber ein paar kann man nicht übergehen, sie gehörten mit ihren Originalitäten dazu wie das Salz zur Suppe, sie würzten das sonntägliche Fluidum auf dem 18-Platz, und man kannte sie wie z.B. Heine P oder Martin P.

Da waren Ludwig "Luden" Schmüser, Max Struve oder "Püttjer" Hansen, Waldemar Lange und Bäckermeister Bruhn, Bäcker Schüler oder Zeitungsmann Ludwig Thoms, der alte Bostedt, Hans Bischoff oder der schalkhafte Max Herrmann, alle immer zu einem Spaß aufgelegt oder - um Heine P richtig "scharfzumachen", daß er so richtig in Fahrt kam.

Oh, wir Jungs hatten für all diese humorvollen "Nebensächlichkeiten" ein feines Ohr, dabei war alles so urgemütlich, trotz spannender Spiele. Zwischendurch ärgerten wir dann - meistens, wenn unsere Liga in Rückstand lag - in der Halbzeit den alten "Strohmeier" (oder hett he so ähnli heten). Er war damals schon ein alter Mann, er stand grundsätzlich rechts der Tribüne mit "Klubben an de Föt und wiite Strümp an". Er spielte immer so mit, daß man am Spielschluß hätte meinen können, hier wäre eine Wühlmaus am Wirken gewesen, solche Löcher zeichneten seinen Stammplatz aus, weil er bei jedem vermeintlichen Torschuß mitschoß. Nun, wenn 18 in Rückstand lag, "denn ging dat los, henn no Opa Strohmeier, 'Achtein verleert, Achtein verleert!'". Aber gleich einen gehörigen Sicherheitsabstand zwischen ihm und uns, denn er war schnell - und wie schnell. "Achtein verleert, Achtein!" Wir wünschten es ja selber am wenigsten, aber er sah dann wohl von unseren Vereinsfarben blau-weiß-rot nur die letzte. "Und denn schmet he de Klubben achter sick, und denn achter uns. Denn gingen so tein bet twinti Jungs op de Loop, denn wehe, wenn he een bi de Büx kreech (einmal erwischte er Kurt Fentzahn), de kreech dann von wegen 'Achtein verleert'!"

Ja, das waren Originale, die es immer und überall gibt. Es waren von uns keine Bösartigkeiten, sollten wenigstens keine sein. Es gehörte eben dazu. Später habe ich oft über diesen alten Mann nachgedacht, wie hat er 18 wohl geliebt?

So verbrachten wir unsere Sonntage, morgen spielten wir begeistert selber, und nachmittags gingen wir zu unserer Liga. Dort fanden wir Spaß, Unterhaltung, Begeisterung, Vorbilder und Ideale. Ja, und wenn unsere Liga dann mal auswärts spielte, dann "ging dat ins Central-Theater, und wenn wi denn keen twinti / dörti Penn harrn", dann hatte sicher einer eine alte Münze, die sammelte nämlich der alte Kinobesitzer Langefeldt. "Un sien Fru", die gerade Rahmstangen und Gummibärchen verkaufte, "keek jüs ne" (sie durfte von diesem Kuhhandel natürlich nichts wissen). Dann ließ er uns schnell rein, "ower ers, wenn dat schon düster wär." "Manchmal ower wul he ock nich so richti", entweder sagte ihm die angebotene Münze nicht zu, oder - und das war meistens der Grund - "he harr Angst för de Olsch, de harr jüs öwer de Brill kegen." Dann legte eben ein anderer aus, und denn ging das rein zu Pat und Paterchon oder Tom Mix mit Günther (Didi) Herrmann oder so ner Clique. Anschließend spendierte Günther uns dann immer, wie auch oft nach dem Training (immer so fünf, sechs Jungs) bei Cafe Hoyer "in de Norderstraad" einen Eis-Früchtebecher. Ja, seine Mutter hatte ihm extra Geld dafür gegeben, denn Taschengeld hatten wohl die wenigsten von uns.

Ja, und dann Sonntagabends so "Klock söben", wenn die Liga in Kiel, Schleswig, Eckernförde oder sonstwo auswärts gespielt hatte, dann fieberten mein Heinrich und ich natürlich wieder dem Ergebnis entgegen. Und es war bei Auswärtsspielen der Liga immer wieder dasselbe Karussell. Wir mußten das Ergebnis wissen! "Denn ging dat wer op de Loop, henn not Handwerkerhaus". Und hier begann dann jedesmal dasselbe Knobeln: "Wer geit rin? Ick ne, du!" Und der Ventilator über dem Eingang summte dazu, und trug uns die Teepunsch- und Grogschwaden unter die Nasen. Dann wurde hin und her geknobelt, solange bis es mich zum Schluß dann doch traf, und Heine hat eigentlich nie gemogelt. "Also rin, nomul deep Luft holn, und denn rin, gliek schnurstraks no de Theke, dor stunn denn Markus mit sin Käthe un mokten Teepunsch und Beer torecht."

An seiner Mine konnte man fast schon das Ergebnis ablesen, "denn keck he runner, ick wär je man lütt" (Markus, unser Vereinswirt, kannte uns schon, er wußte genau, was wir wollten). "Watt schass du?" "Wi hett Achtein speelt?" "Twe Null gewunn, min Jung." Oder aber, wenn es andersrum war: "Wi hett Achtein speelt?" kam meistens "Twe Null verlorn, und jetzt ruut!" "Un gau wer man wer buten. Heine wull dat denn ers ni glöben", aber er merkte mir dann bald die "niederschmetternde" Auskunft an. Dann wurde der Rückweg nach Röms sehr, sehr lang, wir litten dann tüchtig mit. War es aber ein Unentschieden oder gar ein Sieg, dann ach war die Welt so schön und alles in Ordnung.

Ja, so verliefen für uns die 30er Jahre, wir selber, alle die jungen Leute, die ich aufzählte, spielten begeistert für unseren HFV 18, und die Stunden, die ich auf dem Marienhofplatz zugebracht habe, ob als Jugendspieler oder als junge Anhänger, waren so, daß ich diese Zeit in besonders guter Erinnerung behalten habe, so wird es vielen jetzt Ąlteren ergangen sein.

Dann kam dieser unbarmherzige und gnadenlose Krieg! Mit den Jahren, den Jahrgängen entsprechend, wurde einer nach dem anderen Soldat. Wir verloren uns aus den Augen, verloren auch so ziemlich den Kontakt zueinander und mußten dann leider (Mutter schrieb es dann), immer wieder lesen, daß der und der, und ach, so viele ehemalige Freunde und 18-Kameraden ihr blutjunges Leben gegeben hatten. Das waren immer furchtbar traurige Nachrichten, am härtesten traf mich dann die Nachricht, daß auch mein Freund Heinrich "Heine" Speck gefallen war. Ich habe es nie richtig überwunden. Was hatten wir für Gemeinsamkeiten, was haben wir zusammen trainiert, gebolzt und gelacht, mit welchem Eifer und tiefem Ernst schauten wir zum Trainer Werner Rusbült auf, wie studierten wir Fußballberichte und Sportzeitungen. Nun war alles vorbei ... (Wird fortgesetzt.)


Eine "Bombenmannschaft" der 30er Jahre!

Heinz "Heine P" Petersen - Otto "Otti" Degenkolbe - Herbert Seidemann - Martin "Martin P" Petersen - Herbert Linnau - Hans Bostedt - Herbert Stadelmeyer - Otto "Ocke" Langholz - Bernhard Nissen - Hermann "Thesi" Petersen - Wilhelm Eckholdt

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1930er

aus den Vereinsnachrichten des HFV 18 vom November 1990

Husum 18 / Historisches

Preisrätsel

Gewinner des zweiten Preisrätsels wurde Bahne Will.

Die Lösung war: Der unter der Nummer 1 genannten Spieler war unser alter Veteranen Bernhard Nissen!

Unser Bild zeigt die damals in der Bezirksliga spielende Mannschaft von Husum 18 vor einem Aufstiegsspiel zur damaligen Amateuroberliga gegen den Rendsburger TSV, welches mit dem Ergebnis von 9:3 gewonnen wurde. Leider schaffte man den Aufstieg nicht, weil man das darauffolgende Spiel in Kiel nicht gewinnen konnte.

Zur Erinnerung für unsere alten 18er und zum Ansporn unserer jüngeren 18er die Aufstellung:

Max "Magge" Nehlsen · Heinz "Heine P" Petersen · Otto "Otti" Degenkolbe · Herbert Seidemann · Martin "Martin P" Petersen · Herbert Linnau · Hans Bostedt · Herbert Stadelmeyer · Otto "Ocke" Langholz · Bernhard Petersen (Mitgründer und 1. Vorsitzender) / Bernhard Nissen · Hans Petersen · Wilhelm Eckholdt

Petra Christiansen
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1935

aus der Festschrift des HFV 18
vom 1. Juni 1968

Husum 18 / 50 Jahre

Aus vergangenen Tagen

Aus einigen Aufzeichnungen entnehmen wir, daß Husum 18 während der 30er Jahre im schleswig-holsteinischen Fußballsport eine bedeutende Rolle spielte. 1937/38 spielten in der Bezirksklasse folgende Mannschaften. VfR Neumünster (1:3), Comet Kiel (6:1), Schleswig 06 (2:1), Gut Heil Neumünster (7:0), Luftwaffen-Sportverein Schleswig (2:3), SV Friedrichsort (0:1), Flensburg 08 (3:2), Kiel-Gaarden (0:3), Borussia Kiel (3:0), BV Rendsburg (9:3), Husum 18 nahm von 11 Vereinen den 7. Tabellenplatz ein.

Husum 18 Liga 1935/36

Ernst Gosch - Hermann Lex - Wilhelm "Tank" Büchel - Thomas "Höhnersupp" Christiansen - Hans-August "Audi" Nachtigall - Hans-Theodor Johannsen - Johannes "Hanni" Nielsen - Werner Rusbült - Hans "Hansi" Schöning - Otto "Otti" Degenkolbe - Heinz "Heine P" Petersen - Kraus - Martin "Martin P" Petersen - Bernhard Petersen - Adolf "Ogge" Classen.

Foto: Knittel

Auch Husum 18's Jugend machte von sich reden. Unter ihrem damaligen Jugendobmann Werner Rusbült gewannen die Jungmannen gegen Rasensport Schleswig 7:0 während die Jugend mit 20:0 einen Rekordsieg verbuchte.

Die 30er Jahre waren die Zeit der Gebrüder Petersen. Martin P als rechter Läufer, während Heine P als Rechtsaußen in ganz Schleswig-Holstein durch seinen gewaltigen Torschuß und durch seine weichen Flanken bekannt war. Fuhr Husum 18 nach auswärts, hieß die erste Frage der Gastgeber: "Sind die Gebrüder Petersen mit dabei?" 18 spielte damals mit: Hans-August "Audi" Nachtigall - Bernhard Nissen - Wilhlem Eckholdt - Martin P - Herbert Stadelmeyer - Hans Bostedt - Heine P - Herbert Linnau - Wilhelm "Tank" Büchel - Herbert Seidemann - Hermann "Thesi" Petersen. Auch der Sturm mit Walter "Scharre" Petersen - Herbert Kolbe - Hans "Hansi" Storjohann, Otto "Ocke" Langholz und Hermann "Thesi" Petersen bewährtes sich großartig.

Die anhaltenden guten Erfolge hielten weiterhin an, bis der Krieg immer mehr in den Sport eingriff. Es war zu damaliger Zeit sehr schwer, immer 11 Kameraden zusammen zu bekommen. Doch Bernhard Petersen und Herbert Koch verstanden es immer wieder, wie viel Geschick und Glück eine Mannschaft auf die Beine zu stellen.

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1935

Aus den VereinsNachrichten des HFV 18 vom
1. Januar 1981

Husum 18 / Historisches

"Domuls bi Achtein"

Eine kleine Geschichte aus der Jugendzeit

In meinen Erinnerungen von "domuls" habe ich schon wiederholt von der hervorragenden Jugendbetreuung und der damit verbundenen Begeisterung für unseren Verein und unseren Trainer Werner Rusbült berichtet und darüber, wie es war damals in den 1930er Jahren. Wiedermal ist es jetzt die besinnliche Weihnachtszeit und alle Jahre wieder muß ich an folgende kleine Geschichte denken.

Es war im Jahre 1935, "ick wär domuls düttein Johr olt." Wie jedes Jahr hatten wir so kurz vor Weihnachten unsere Jugendweihnachtsfeier. Im Saale des Handwerker-Vereinshauses, unserem damaligen Vereinslokal, kam dann der Weihnachtsmann. Er wußte dann von jedem Jungen, ob er trainingsfleißig gewesen war, ob er mal flegelhaft oder sonst irgendwie aufgefallen war (der kriegte dann einen Klapps mit der ominösen Rute), er wußte eigenartigerweise viel zu viel, doch nachdem man unter dem brennenden Christbaum gemeinsam ein paar Weihnachtslieder und unser "Ich schwör auf 18" runtergeschmettert hatte, bekam jeder Jugendspieler "seine" Tüte aus tannengeschmücktem Papier mit Nüssen, Marzipan, Äpfeln und Apfelsinen. Wir waren dann immer ganz stolz und glücklich!

Ja, "heute" hört sich das wohl seltsam an, aber wir freuten uns "domuls" über Äpfel, Nüsse und Marzipan in der glitzernden Weihnachtstüte wohl mehr, als heute so mancher in der sogenannten Wohlstandszeit über scheinbar wertvollere Dinge.

Und wie freuten sich dann all die Alten, die dabei gemütlich beim Teepunsch oder Grog ihre Freude an unseren glänzenden Augen hatten. Da waren der Trainer Werner Rusbült, für den so mancher Junge durchs Feuer gegangen wäre, da war unser guter Vereinsvorsitzender Bernhard Petersen, da waren die Herren Herbert Koch - Karl "Noske" Carstens - Franz Sülau - Max Struve - Hermann Lex und all die, die man gar nicht alle aufzählen kann, nicht zu vergessen natürlich unseren schmunzelnde Vereinswirt Markus Nehlsen mit seiner guten Frau. Es war eine begeisternde Vereinsfamilie, unser "Achtein".

Bei dieser besagten Feier nun nahm mich nach der "Bescherung"Hermann Lex auf die Seite und drückte mir noch eine zweite glitzernde Tüte in die Hand (die der Weihnachtsmann bei ihm abgegeben hatte). Inhalt: ein paar funkelnagelneue rote Stutzen. Er wußte natürlich, wo es fehlte, sicher hatte er mich mal im gewöhnlichen Socken kicken gesehen. Junge, Junge, hab ich mich gefreut!

Und glücklich, zufrieden und begeistert ging es dann wieder zurück nach "Röms". "Heine" (mein Jugendfreund Heinrich "Heine" Speck) und "ick" machten aber sehr oft einen Umweg. "Wi wulln nomull kigen, wat bi Willy Hellberg in dee Osterenn för Motorräder utstellt wär'n, un wat se kossen deen."

Und so gingen wir stets übern Klosterfriedhof Richtung Osterende. "Owwa, spätestens bi Tedje Storm sin Grab wulln wi doch mull sehn, wat nun all in dee dore Wihnachtstut wär. Owwa dor wär dat to düster, un wi nörgelden öwwer dee Stadtlampen, denn wi mussen unse Nischiriket noch een Ogenblik opschuben. Bi Hellberg för dat Finster, dor wär dat hell, und dor kunn wi denn glick mit de niie Motorräder unse Tut ankigen un dee Nöt telln."

Bei den Schaufenstern angekommen, hatten wir aber an diesem Abend gar keinen Sinn für ausgestellte Motorräder, und gegenüber im Stadtcafe hörte man Klavier und Geige, sie spielten gerade die böhmische Polka, einige sangen "Tante Hedwig, Tante Hedwig, die Nähmaschine geht nicht". "Owwa Heine wull unbedingt sehn, wat in min Tut wär un wat ick kreegn harr, un ick harr blots Oogen för min rode Strümp. Blots Oogen för dee dor feine Stutzen von Hermann Lex. Un ick weet ne, wi dat keem, mit gans hidde Füüs kunn ick wull beide Tuten nee hol'n, Heine wär owwer ock to ungestüm, un bums, flog de Wihnachtstut op dee Straad. Un natürli platzt de Schid glick op, so dat Abbeln, Abbelsin un de Nöt bet runner no Bäcker Brix raschelten, de Nöt sprungen as Frösche wech, am schlimmsten wärn dee lüüde Hoselnöt. Ers schimpt ick mull richdi mit Heine, owwa hee meende, ick haar sölm Schuld, ick harr je blots no Oogen för dee dor Stutzen, un nichs anners mehr in de Kopp. Denn leegen wi beide op dee Kneen un sammelden Abbeln, Abbelsin un dee Nöt wer tosaam, dee wör'n ja schlisli von Achtein."

"Een poor Lüüd sechen unse Spillwark un see schimpten uns no ut, dat wi uns schämen sulln, so mit de feine Krom rum to schmiten, wenn se wußt harrn, wi wichdi uns disse 'Achtein-Nöt' wärn! Ick glöw, ick heff dee ganse Wech von Bäcker Brix öwwer de Plan un dee Lämmerfenn bet no Röms mit min Heine schimpt. Schimpt un lacht, hüt noch denk ich droan torüüch!"

Mein Freund Heinrich "Heine" Speck fiel 1943 in Rußland, ich vergeß ihn nie! An den längst verstorbenen Hermann Lex denk ich oft zurück und in der Weihnachtszeit auch mal an "rote Stutzen"!

Ernst "Jupp" Schönfeld
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1935

 

Frisia Husum / Fußball

Reichsbahn (Frisia) Husum Herbstmeister des Nordkreises

Husum – Reichsbahn Flensburg 11:0 (5:0) geschlagen. Mit einem Rekordsieg beendete die Husumer Reichsbahnmannschaft die Herbstserie: die Herbstmeisterschaft, ein Torverhältnis von 37:7 und 10 Punkte aus 6 Spielen sind das Ergebnis.

Als schwerste Rivalen für die Frühjahrsserie haben sich Schleswig 06 Reserve und Nordmark Satrup die nächsten Tabellenplätze erkämpft, während der übrige Rest, Flensburg 08 Res., Husum 18 Res., Reichsbahn Flensburg und Rasensport Schleswig für die Meisterschaft nicht mehr in Betracht kommt.

Der heutige Gegner war nur schwach und hatte gegen Reichsbahns schußgewaltigem Sturm nichts zu bestellen. Alle Stürmer verdienten sich umsichtig die Schützenschnur.

Jetzt nach Beendigung der Serie ist eine .Kritik der Mannschaft am Platze. Hugo Starken im Tor hat in dieser Serie entschieden am wenigsten zu tun gehabt. Er sehnt sich nach schweren Aufgaben, die seinem Talent zuträglicher sind. ln der Verteidigung standen heute Wulff - Jürgens, die unüberwindlich waren und nicht merken ließen, daß F. Jensen, der heute pausierte, fehlte. Mit diesen drei ist die Verteidigerfrage gesichert. Die Läuferreihe hatte heute mit Niebuhr, M. Lorenzen, J. Müller ein ganz neues Gesicht. Sie erwies sich als sehr geschickt zusammengestellt. M. Lorenzen vertrat O. Langholz ausgezeichnet, und der junge Müller verbessert sich von Spiel zu Spiel.Gespannt war man auf den neuen Mann namens Niebuhr, der sich geschickt in den Rahmen der Mannschaft einfügte und ein sehr kluges Spiel zeigte. Der Sturm mit L. Brodnicki, Th. Petersen, O. Führer, O. Langholz und H. Langholz hat in dieser Serie pro Spiel durchschnittlich 6 Tore geschossen und erwies sich auch heute als torhungrig und schußsicher. O. Langholz ist, solange er in der Läuferreihe entbehrt werden kann, die Seele im Sturm. Mit den beiden guten Ersatzstürmern Dittmer und F. Alex und der Neuerwerbung Bahr ist auch im Sturm alles in Butter.
Nun noch zwei Gesellschaftsspiele in diesem Jahr und das erfolgreiche Jahr 1935 gehört der Vergangenheit an.

Husumer Nachrichten, 4. Dezember 1935

Ortsrivalenkampf Reichsbahn (Frisia) Husum - Husum 18 1:2

Husum – Wieder stehen sich die beiden Husumer Fußballrivalen zum Kampf gegenüber.Wenn es auch nur ein Gesellschaftsspiel ist, so ist der Kampf doch für beide Mannschaften eine außerordentlich wichtige Angelegenheit.Schon am nächsten Sonntag beginnt die Meisterschafts-Frühjahrsserie und der Kampf soll als allerletzte Generalprobe zeigen, welcher der beiden Husumer Vereine mit den größeren Aussichten und der besseren Mannschaft in die neue Serie geht. Wenn man allen glauben darf, spielte Husum 18 in der Aufstellung mit Gosch, Lorenzen, Nielsen, M. Petersen, Rüsbült, J. Kratochviel, H. Petersen, Degenkolbe, Bruch, Schöning und Schladetzky. Die Reichsbahn mit Starken, Wulff, Jensen, Brodnicki, T. Petersen, Matthiesen, M. Lorenzen, U. Kratoviel, O. Langholz, Alex und H. Langholz.

Husumer Nachrichten, 23. Dezember 1935

Reichsbahn (Frisia) Husum schlägt Heider SV 4:1

Husum – Mit einem großen Erfolg beendete die Husumer Reichsbahnmannschaft das erfolgreiche Spieljahr 1935. Der ununterbrochenen Erfolgsserie wurde ein schöner Sieg gegen die höher-klassigen Heider hinzugefügt.Der Sieg wurde errungen durch ein bestens harmonierendes Mannschaftsgefüge. Ein toller Erfolg!

Husumer Nachrichten, 30. Dezember 1935
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1936

Aus den VereinsNachrichten des HFV 18 vom
1. Februar 1956

Husum 18 / Historisches

Bernhard Petersen zum 60. Geburtstag

In aller Stille vollendete am 8. Januar in Hamburg/Altona unser langjähriger Vereinsvorsitzender das sechste Lebensjahrzehnt.

Eine ganz nüchterne Meldung und doch ist sie wert genug, einmal kurz in der ruhelosen Hast des Alltags festgehalten zu werden. Denn diese sechs Jahrzehnte des Jubilars haben zu einem entscheidenden Teil dem deutschen Fußballsport gehört, insbesondere dem Ballspiel in seiner Heimatstadt Husum und hier in einem Vorbild von Liebe und Treue der Gründung seines HFV von 1918. 30 Jahre hat Bernhard Petersen unseren Verein geführt.

Bereits seit dem 1. Juni 1936 ist er Träger der goldenen Ehrennadel unseres Vereins; er besitzt die Ehrennadel des Norddeutschen Fußballverbandes sowie den Ehrenbrief des Deutschen Fußballbundes.

Es mag noch manchen Sportsfreund unter uns geben, der sich an den 1. Juni 1936 - das deutsche olympische Jahr - erinnert. Vor 20 Jahren begingen wir das 25-jährige Sportjubiläum Bernhard Petersens, der damals auf der Höhe seiner Schaffenskraft und in der Blüte der Jahre stand. Sportfreunde aus allen Teilen des Landes brachten im festlich geschmückten Vereinslokal in einer schlichten Feierstunde Liebe und Verehrung entgegen. Eduard "Ede" Schiller überbrachte die Glückwünsche aller Vereinsmitglieder. Die Vereinsjugend umrahmte das offizielle Programm mit dem Vortrag eines Verses, verfaßt von Schriftleiter Ludwig Thoms. Hans "Hansi" Schöningüberreichte im Namen der Aktiven die Statue eines Fußballspielers. Die Glückwünsche des damaligen Gau Nordmark überbrachte DFB-Geschäftsführer Thoms, Hamburg. Eine persönliche Gratulation von Dr. Alslev endete mit folgenden Worten: "Wir schwarz-weißen Spieler vom Ufer der Schlei drücken Ihnen in Ehrfurcht die Hände, beglückwünschen Sie zu Ihrem Ehrentag und wünschen, daß Sie noch lange den blau-weiß-roten Farben ihres HFV von 1918 dienen können."

Hermann Lex verlas die Fülle der eingegangenen schriftlichen und telegraphischen Glückwünsche inmitten einer unermeßlichen Zahl von Blumengebinden. Telegramme waren eingegangen vom unvergessenen Simon Koch, vom HSV Hamburg, dem Altinternationalen Knöpfle, von Flensburg 08, Schleswig 06, HSV Heide, von Holstein Kiel und Victoria Hamburg.

Zum Höhepunkt der Feierstunde, zu der sich Jung und Alt zu einer wahren 18er Familie gefunden hatten, wurden die launigen, von Anekdoten gespickten Ausführungen des Jubilars selbst. Er erzählte seinen Werdegang von 1911 im FC Unitas und Alemannia, aus dem später unter seiner Initiative der HFV von 1918 hervorgegangen ist.

Die Schwere des Schicksals ist auch an unserem Bernhard Petersen nicht spurlos vorübergegangen. Die harten Kriegsjahre hielten ihn in der Heimat; vergessen wir nicht, daß es auch hier Pflichten zu erfüllen gab. Wie sehr war Bernhard in dieser Zeit bemüht, die Verbindung zu unseren aktiven Mitgliedern draußen an den Fronten aufrechtzuerhalten, stets in der Hoffnung, sie alle wieder gesund in der Heimatstadt begrüßen zu können. Halten wir einen Augenblick inne und gedenken der Treuen, die im Felde geblieben sind.

Aus schwer verständlichen Gründen war auch Bernhard 1945 gezwungen, eine neue berufliche Existenz aufzubauen. Rückschläge konnten hierbei nicht ausbleiben. Eine stete Linie kehrte erst wieder, als ihn sein Schulfreund Johannes Thordsen nach Hamburg rief. Hier wirkt Bernhard im harten Lebenskampf der Großstadt zum Wohl für seine Familie, sicher aber immer noch mit einem wehmütigen Gefühl der Sehnsucht im Herzen, der Sehnsucht nach seiner geliebten "grauen Stadt am Meer" und seinen HFV von 1918

Möge er seine Familie und uns noch lange in Gesundheit erhalten bleiben!

Die Vereinszeitung würde es dankbar begrüßen, wenn angeregt durch diesen Bericht aus der weiten Welt hier und da noch Erinnerungen auftauchen würden. Nichts kann in einem Sportverein so wichtig sein, wie die Verehrung der Traditionen und ihre Weitergabe an die Jugend.

Dr. Erwin "Pütten" Kraatz
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1936

August

Aus den VereinsNachrichten des HFV 18 vom
November / Dezember 1986

Husum 18 / Historisches


Aus alten Tagen

Mit Husum 18 haben diese Bilder nur insofern etwas zu tun, als auf diesen Bildern ein bekanntes Mitglied unseres Vereins in seiner aktiven Fußballzeit zu sehen ist: Edmund Schuch.

Wer erkennt ihn? Auf dem oberen Bild ist Edmund Schuch der Erste von links (kniend). Auf dem rechten Bild ist er auf der Treppe als Dritter von oben zu sehen.

Es war im August 1936 in Kopenhagen, als eine Städteauswahl "Danzig" gegen "Kopenhagen" spielte. Edmund Schuch erhielt diese Bilder nach fast 50 Jahren von einem Bekannten aus Düsseldorf zugesandt.

Otto Heinrich Krüger
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1936

 

 

Frisia Husum

Im Jahr 1936 hat sich Frisia dem Verband der Eisenbahnportvereine angeschlossen.

Mitte der 30er Jahre kam in Deutschland ein politisches Regime an die Macht, das den Sport anders sah als die Gründer von Frisia. Es kam zu dem berüchtigten Gleichschaltungsbeschluss, der besagte, dass in den Städten von der Größe Husums nur ein Verein bestehen durfte und das bedeutete das"Aus" für Frisia Husum (1938) Die meisten Spieler schlossen sich dem HFV v. 1918 an.

Nach dem katastrophalen Zusammenbruch des Regimes im Mai 1945 begann die zweite Ära
von Frisia Husum.

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1936/38

Frisia Husum / Historisches

Unser Verein!

Es fällt schwer, einen lückenlosen chronologischen Abriss einer 38jährigen Vereinsgeschichte zu geben, wenn man selbst 12 Jahre ortsabwesend war und zum andern durch die Kriegsereignisse die meisten schriftlichen Unterlagen verlorengegangen sind. Ich bin daher auf mein Gedächtnis angewiesen und auf die Notizen, die mir aus Kameradenkreisen zur Verfügung gestellt wurden.Aber wie es so ist, vieles ist durch die nachhaltigen Erlebnisse der letzten 20 Jahre überschattet, viele Erinnerungen gingen durch den Tod so manchen Kameraden endgültig verloren. Die Ereignisse der letzten Jahre oder sagen wir, diejenigen der Nachkriegsjahre sind bei den Meisten noch in guter Erinnerung. Ich will mich daher in meinen Ausführungen auf die Gründerjahre des Vereins beschränken.

Es ist wie bei dem Geburtstag eines Menschen, an dem man auch am liebsten aus den Kinderjahren erzählt, ist diese Zeit doch die schönste, knüpfen sich an diese Zeit doch die liebsten ' Erinnerungen.Wie sollte es bei uns anders sein.

Wenn ich nun aus den Kinderjahren des HESV Frisia erzähle, so will ich doch die Gründungszeit des Husumer Fussballsports nicht übergehen, denn erst diese Kenntnis rundet das Bild ab. Ich habe diese Zeit schon einmal kurz beim 25jährigen Jubiläums des Vereins 1950 gestreift, sie geschildert und beschrieben. Aber diese Zeit ist es doch wert, daß man sich ihrer erinnert, waren es doch die Pioniere im Husumer Fußballsport, die in unserer Heimatstadt dem Sport des runden Lederballs zum Durchbruch verhalfen.

Nachdem um die Jahrhundertwende der Husumer Turnverein für eine ganz kurze Zeit eine Fußballabteilung aufstellte, die aber über eine Statistenrolle nicht hinauskam erfolgte im Jahre 1906 die Gründung des ersten Husumer Fußballvereins "Unitas". Es waren meistens junge Kaufleute und Bankbeamte, die aus den Großstädten nach Husum verschneit waren, die den Mut aufbrachten, sich gegen den Widerstand der Husumer Professoren und der Chefs durchzusetzen. Auf der "Freiheit", die auch die erste Spielstätte Frisias werden sollte, wurde das Spielen aufgenommen.

Wir, die wir noch in den untersten Klassen zur Schule gingen, waren von diesem Spiel hellauf begeistert. Wie könnte es auch anders sein? An Fußballstiefel oder Dreß, wie es jetzt schon die ganz jungen Steppke tragen, war zu damaliger Zeit garnicht zu denken. Nur die Jungen, die in der Auswahl ihrer Eltern ganz vorsichtig gewesen waren, bekamen zum Weihnachtsfest einen Fußball geschenkt. Diese Jungen waren immer stark umworben, und es bedeutete schon eine besondere Auszeichnung, in den Kreis dieser fußballtreibenden Jungen aufgenommen zu werden. Aber wir wußten uns immer zu helfen, ein Gasball zu 50 Pfennigen, und wenn die nötigen Groschen fehlten, ein runder Stein, halfen uns, in die Anfangsgründe des Fußballspiels einzudringen.

Das Bild der Gründungsmannschaft des Vereins "Unitas" scheint verlorengegangen zu sein. Aber wir Jungen hatten auch anno dazumal unsere Lieblinge, genau so, wie heute jeder Uwe Seeler oder Günter Netzer kennt. Wir hatten unsere Lokalmatadoren. Wer kannte nicht "Säckel", der einen Vollbart trug und daher den Namen "Jesus" trug. Oder "Borneo", der wegen seiner schwarzen Haare und seines fremdländischen Aussehens diesen Namen bekam.

Ich habe schon vielfach geschildert, unter welchen schwierigen und primitiven Umständen der Fußballsport ausgeübt wurde. Die Freiheit war für damalige Verhältnisse gar kein so übler Platz, wenn auch die Grasnarbe nicht ohne Dicken war. Sie hatte dazu den Vorteil, daß die spazierengehende Bevölkerung doch für einige Minuten stehenblieb, teils unter Kopfschütteln weiterzog oder dem Spiel Geschmack abgewann.

Zu diesen Leuten gehörte Gott sei Dank auch mein Vater, der mir bald sein Bedauern ausdrückte, daß man in seiner Jugend dieses Spiel nicht gekannt hätte. Aber immerhin hatte der Fußballsport zu damaliger Zeit mehr Feinde als Freunde. Besonders die Lehrerschaft tat den Lederball in Acht und Bann. Es war eben ein englisches Spiel. Und ich weiß noch ganz genau, wie ich mich als junger Stift in einem Zeitungskrieg mit einem Husumer Professor einließ, der den Fußballsport aber auch restlos verdammte. Ich durfte den Artikel aber nicht mit meinem Namen zeichnen.Was glauben Sie, was mir passiert wäre?

Denn damals war es doch eine halbe Gotteslästerung, wenn man als blutjunger Mensch eine andere Meinung als ein Professor gehabt hätte. Aber die Redaktion hielt dicht, und ich sonnte mich im Geheimen bei der Anerkennung, die der mutige Streiter erhielt. Aber aller Widerstand der fußballfeindlichen Kreise nutzte nichts. Der runde Lederball trat seinen Siegeszug in unserer Heimat an.

Im Jahre 1910 wurde der zweite Husumer Fußballverein "Alemannia" gegründet. Ihm gehörten in der Mehrzahl Handwerker und Arbeiter an. Auch in diesem Verein war ein stetiger Aufschwung zu verzeichnen.

Jahre gingen dahin, immer größer wurde der Kreis der fußballtreibenden Jugend. 1914. Der erste Weltkrieg brach aus. Fast alle Mitglieder der ersten Männermannschaften wurden einberufen. Zurück blieben nur wir 16- und 17-Jährigen. Wir hielten den Sportbetrieb aufrecht. Zuletzt taten sich die Überrest beider Vereine zusammen unter Zuhilfenahme einiger Kräfte der Marinestation. Aber der Krieg brauchte alle wehrhaften Jiinglinge. Der Fußballsport karn in den letzten Kriegsjahren zum Erliegen.

Wie tief aber der Gedanke der Husumer Jugend in dem Fußballsport verkörpert war, zeigte sich nach dem Kriege in der Gründungsversammlung des neuen Husumer Fußballvereins, die im Dezember 1918 erfolgte. Man einigte sich auf einen Verein, der den Namen Husumer Fußballverein von 1918 tragen sollte. Noch waren alle ehemaligen Mitglieder noch nicht zurückgekehrt. Der Verein nahm einen lebhaften Aufschwung, zählte eine beachtliche Zahl von Mitgliedern und wußte auch auf dem grünen Rasen eine gute Rolle zu spielen.

Das war die Situation, wie sie die Gründer des HSV Frisia vorfanden. Aus sportlichen Gründen, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll, liegen sie doch nunmehr 30 Jahre zurück, traten einige junge Leute aus dem HFV v 1918 aus und planten einen neuen Verein. Die meisten Spieler entstammten der Jugendmannschaft, und es hat für die Folge wohl kaum eine Mannschaft gegeben, die an Jahren jünger war. Als wir anfingen, unseren Verein auf die Beine zu stellen, konnten wir wie Fritz Lau in seiner köstlichen Geschichte "Besorgen" sagen: "Mit Nix sind se anfungen."

Sie hatten keine Kluft, keinen Fußball, keine Tore, überhaupt nichts, und es gehörte schon ein großer Optimismus dazu, überhaupt anzufangen. Aber eines stand als gewaltiger Aktivposten auf der Habenseite: Das war der nicht zu übertreffende Kameradschaftsgeist. Und dieser gute Geist hat den Verein immer begleitet. Wie oft wurde ein scheinbar verloren gegangenes Spiel noch in den letzten Minuten in einen Sieg verwandelt. "Elf Freunde müßt ihr sein, um Siege zu erringen". Auch eine lange Pechsträhne konnte diesen Geist der Spiele nicht erschüttern.

Als sich am Gründungstag 20 junge Leute in Boy Clausens Gasthof zu einer Besprechung zusammen fanden, wurde der Beschluß gefaßt, in der nächsten Woche den Verein aus der Taufe zu heben. Er erhielt den Namen "Frisia" nach seiner nordfriestschen Heimat. Als Vereinsfarben wählte man die Husumer Stadtfarben blau und gelb. Gelbes Hemd und blaue Hose.

Ich sagte schon, daß die Mehrzahl der Mitglieder sich aus jungen Leuten zusammensetzte, die zum großen Teil nur ihr Lehrlingsgehalt bezogen. Von ihnen war keine große finanzielle Hilfe zu erwarten, die nun einmal notwendig war, wenn überhaupt die notwendigsten Spielgeräte angeschafft werden sollten. Aber woher das Geld nehmen? Es traf sich daher ganz günstig, daß einer der wenigen älteren Spieler sich für seine Aussteuer ein kleines Bankkonto zugelegt hatte. Hiervon wurden erstmal die Utensilien gekauft. Nebenbei, dieser Spieler hat sein Geld wiederbekommen.

So war es immer, wenn Not am Mann war,und dieses kam recht oft vor. Dann griff der Vorstand in die Privattasche und mancher 10- oder 20-Markschein landete in der Vereinskasse und half über die vielen finanziellen Klippen hinweg. Kein Wunder, daß von anderer Seite der neugegründete Verein schon bei seiner Geburt totgesagt wurde. Aber es zeigte sich, daß dieses Kind weder eine Frühgeburt war, noch daran dachte, immer in zartem Kindesalter das irdische Dasein zu segnen. Das KInd konnte sich recht bald auf eigene Beine stellen. Wie oft mußten wir in der Anfangszeit haushohe Niederlagen einstecken 10:0, 7:1 usw. Aber es wurde eisern weitertrainiert. Einmal mußten die Früchte reifen.

Zweimal hieß es Konditionstraining in der Woche, einmal gab es technischen Unterricht. Auch bei hohem Schneefall wurde geübt, es gab kein Pardon. Wer nicht zum Training kam, mußte damit rechnen, zum nächsten Spiel nicht aufgestellt zu werden. Allmählich wurden bessere Resultate erzielt, und als der erste Sieg gelandet wurde, war die Freude groß. lm nächsten Jahre hieß es, an den Punktspielen teilzunehmen, gingen wir mit berechtigtem Optimismus in die Punktrunde. Die letzten Spiele hatten gezeigt, daß wir es zwar nicht mit den Spitzenvereinen aufnehmen konnten, aber immerhin hatten wir manche Elf der zukünftigen Klassenvereine in Freundschaftsspielen besiegt. Erklärlich, daß gerade dem Spiel gegen den Ortrivalen mit Spannung entgegen gesehen wurde. An einen Sieg wagten wie nicht zu denken. Aber immerhin wollten wir unser Fell so teuer wie möglich verkaufen. Über 2000 Zuschauer umsäumten den Platz am Marienhof, denn die 18er hatten sich inzwischen einen eigenen Sportplatz zugelegt. Als es bei der Pause 3:0 für unseren Gegner hieß, schien es nach einer haushohen Niederlage auszusehen. Aber es zeigte sich, daß sich unser Training auswirkte. Wir schossen in der zweiten Halbzeit zwei Tore zum Ausgleich langte es nicht mehr. Singend und untergehakt gingen wir vom Platz, und gerade diese nur knappe Niederlage gegen eine Mannschaft mit großem Namen gab uns ungeheuren Auftrieb.

Wir konnten im ersten Jahre einen Mittelplatz belegen. Ich glaube, niemals ist von einer Mannschaft einer Bezirksklasse mehr trainiert worden, als in diesem Jahre im Verein Frisia. Wenn ich an die Montagabende denke, so weiß ich mich genau zu entsinnen, daß wir über Monate hinaus immer dieselbe Elf aufstellen konnten, das bedeutete, daß kein Spieler sich vor dem Training drückte, sonst wäre er kaltgestellt worden. Wie sehr mußte eine Mannschaft zusammenwachsen, die immer in derselben Aufstellung spielte.

Auch die Leichtathletik kam nicht zu kurz. Wer erinnert sich nicht der Waldläufe im Lehmsieker Gehölz. Kurz, es wurde alles unternommen, was die Mannschaft bis zum letzten fit machen konnte. Wir hatten ein Ziel, und das war die Meisterschaft. Die Freundschaftsspiele bestätigten unsere gute Form.

Sogar gegen die Mannschaften der Hamburger A-Klassen schnitten wir gut ab. Gegen die Wackermannschaft mit den Gebrüdern Böttger, die repräsentativ fiir Hamburg gegen Kopenhagen spielten, konnte ein Sieg herausgeholt werden.

Die Rivalität zwischen den beiden Vereinen wuchs. Das es Fanatiker auf beiden Seiten gab, die ich persönlich nie habe leiden können, versteht sich. Diese gibt es iiberall und sind dem sportlichen Gedanken nicht förderlich. Eines war aber erfreulich in diesem sportlichen Konkurrenzkampf. Die ganze Husumer Bevölkerung wurde von der Erregung mitgepackt. Bei einem der ersten Spiele wurden beinahe 2000 Zuschauer gezählt, und dies bei einer Bevölkerungszahl von ca. 15000. Das bedeutet, daß 20 % der Husumer Bevölkerung sich zu diesem Kampf einfand. Man überlege, ob in anderen Städten eine derartige Begeisterung für den Lederball herrschte.

Um es kurz zu fassen: Im zweiten Jahr unserer Teilnahme an der Punktrunde gelang uns der große Wurf. Wir wurden stolzer Meister und stiegen auf. Unser Rivale mußte noch ein Jahr warten, ehe ihm der Aufstieg gelang. Wenn wir noch heute auf diesen Erfolg stolz sind, so mögen sie uns verzeihen. Das Ziel war hoch, und wir hatten es erreicht.

Mit wechseldem Erfolg wurden die nächsten Jahre durchgestanden. Auch von Rückschlägen blieb der Verein nicht verschont. Aber Höhen und Tiefen hat ja jeder Verein durchzumachen. Im vierten Jahre des Bestehens konnte der neue Sportplatz in der Woldsenstraße eingeweit werden. Es kostete zwar viele Kopfschmerzen in finanzieller Hinsicht, aber auch diese Hürde wurde dank der Opferfreudigkeit der Mitglieder überwunden.

Nachdem Frisia sich 1936 dem Verband der Eisenbahnsportvereine angeschlossen hatte, dieser Schritt brachte doch verschiedene finanzielle Vorteile, übernahm Herr Kretschmer und später Herr Knoche die Führung des Vereins. Aber diese Jahre waren insofern schwer, als der Fußballsport sich dem SA-Dienst unterordnen mußte. Aber es se doch festgestellt, daß der Sturmführer sehr freundlich eingestellt war und Härten nach Möglichkeit zu vermeiden suchte.A ber es war nicht mehr der freie Geist früherer Jahre.

1938 erfolgte dann im Zuge der Gleichschaltung die Auflösung des Vereins. Die meisten Spieler schlossen sich dem HFV v. 18 an, und einige sind dort zum Teil bis zum heutigen Tage geblieben. Als dann 1945 der Zusammenbruch kam, nahm Husum 18 unter neuer Führung als erster die sportliche Tätigkeit wieder auf. Aber der alte Frisiageist ließ sich nicht unterkriegen. Reinhold Schacke und viele andere riefen den Verein 1946 wieder ins Leben.

Unser lieber Reinhold starb aber viel zu früh. Er war es auch, der die Topfsche Koppel als neuen Sportplatz pachtete. Viele freiwillige Arbeitsstunden wurden von den Mitgliedern geleistet, um den Platz herzurichten. Für den Platzwart wurde eine Wohnung geschaffen.

1948 ging Reinhold Schacke von uns. Sein vorwärtsdrängender Geist war es, der den Verein auf eine gesunde Basis stellte und in kurzer Zeit ein gesundes Fundament fiir das fernere Vereinsleben schuf.

Seit 1948 führt Albert Bremer den Verein. ln ihm hat der Verein einen Vorsitzenden gefunden, der mit viel Idealismus an die ihm gestellten Aufgaben heranging. Wenn Frisia im Bezirk ein Wort mitsprechen kann, so ist es nicht zuletzt sein Verdienst. Auch ihm. zur Seite stehen ein Stab getreuer Mitarbeiter. Ob es Abbi Thomsen, Joh.Christiansen, Arthur Langholz, Helmut Langholz oder Karl Siercks ist. Sie alle stehen seit vielen Jahren immer dort, wenn es für den Verein zu arbeiten gilt. Sie alle haben dafür gesorgt, daß seine Spieler im Amateurgedanken ihr Ideal sehen. Der Verein ist in seinem Gefüge so wunderbar gesund, daß man um die zukiinftige Entwicklung nicht bange sein braucht. Wir wünschen ihm, daß dieser Geist auch weiterhin erhalten bleibt, daß er weiterhin ein Bund der Idealisten sein möge und daß er auch sein 50. Jublläum im selben Geiste begehen möge.

Diese schönen Zeilen schrieb uns der Mitbegründer!

15. Oktober 1968, Carl Carstens (Noske)
leer

1937

aus der Festschrift des HFV 18
vom 1. Juni 1968

Husum 18 / Historisches

Hans Storjohann war Vorbild für die Jugend

Ein Fußballspieler, an dem alle ihre Freude hatten

Hermann Lex hat uns diesen Beitrag "Aus vergangenen Tagen" geliefert. Heute berichtet er über Hans "Hansi" Storjohann, der am 10. August 1919 in Bredstedt geboren wurde, und der am 21. Januar 1944 sein blühendes Leben in Rußland für das deutsche Vaterland lassen mußte.

Als Mitbegründer von Husum 18 und als treuer Anhänger gehen meine Erinnerungen stets zu dieser Gemeinschaft, in der ich bald 40 Jahre uneigennützig gewirkt und gestrebt habe. Viele alte Freunde und gute Spieler tauchen in meiner Erinnerung auf. Ich kann es nicht leugnen, immer wieder sehe ich das treue Gesicht unseres jugendlichen Hans "Hansi" Storjohann.

Es war in der Zeit, in der unsere Sportfreunde in Bredstedt noch nicht so den Sportbetrieb hatten, wie Husum 18, und 18 war derzeit schon führend. Nur so konnte es unserem unermüdlich für den Verein strebenden Herbert Koch gelingen, einen jugendlichen Könner wie Hans "Hansi" Storjohann für Husum 18 zu gewinnen. Herbert Koch hatte Hans "Hansi" Storjohanns Eltern das Versprechen im Namen des Vereins gegeben, daß wir ihn nur unter der Bedingung aufnehmen, wenn wir ihn in solider, sportlicher Art und Weise behandeln. Wir haben das gehalten. In jedem Haus unserer damaligen Vorstandsmitglieder und auch der anderen 18-Freunde war Hansi herzlichst willkommen. Vor mir liegt die Aufnahme von ihm, auf der Rückseite hat er geschrieben: "Zum ewigen Andenken an Euren Freund Hansi. Bredstedt, den 10.11 1939."

Und was war er für ein Könner. Es ist mir noch gegenwärtig das Spiel gegen Kilia Kiel, ein Gegner für uns, der bestimmt derzeit als kommender Meister der Staffel anzusehen war. Vom Anpfiff an übernahm Hansi sofort Ball und Führung, und in seiner bekannt eleganten Manier knallte er zum 1:0 ein. Große Aufregung bei Kilia. Mannschaftsbetreuer Franz "Seppl" Esser, ehemalig Holstein Kiel, schimpft, daß man den "Mann" nicht gehalten hat. Erneut von der Mitte bekommt Hansi den Ball, alles jubelt, und schon sitzt das zweite Tor von ihm. Aufgeregt wird Kilia, das hatten sie denn doch nicht erwartet. Aber aller guten Dinge sind drei. Und das schafft Hansi auch noch eben vor Halbzeit. Die zweite Halbzeit sieht dann die Kieler Freunde mit dem großen Torwart Harro Clausen auf allen Posten sehr wachsam. Aber am Ende heißt es doch 3:2 für Husum 18.

Wenn Hansi aus Rußland auf Urlaub kam, klappte es für ihn nicht so recht mit dem Fußball, denn gerade in seine Urlaubszeit fielen nur selten Punktspiele, und wie war er dann verärgert. Aber einmal, und das war das letzte Mal, hatten wir in Husum ein Punktspiel gegen Schleswig 06. Es wollte unserem Hans "Hansi" Storjohann kaum etwas glücken, 06 lag uns nie so richtig. Aber da in der 89. Minute, Hansi bekommt den Ball von einem unserer Verteidiger, umspielt alles, ein Blick zum gegnerischen Tor und mit unwahrscheinlicher Eleganz getreten sitzt der Ball im linken oberen Eck, Schlußpfiff 1:0 für 18. Wir haben uns alle gefreut, Spieler und Zuschauer besonders darüber, daß Hansi den Siegtreffer geschossen hat.

Am Dienstag fuhr er wieder zurück nach Rußland. Hansi ist nicht wiedergekommen, als Kompanieführer ist er an der Spitze seiner Kameraden gefallen. Zur Gefallenen-Gedächtnisfeier waren Markus Nehlsen, Herbert Koch und ich (Bernhard Petersen war wegen einer Fußballtagung in Neumünster leider verhindert) in der Kirche zu Bredstedt. Der Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt und in einem Blumenmeer stand der Name "Hans Storjohann" und daneben der Name eines gefallenen Bredstedter Kameraden. Es war eine ergreifende Trauerfeier, die wir nie vergessen werden.

Wir haben viele dieser guten Kameraden verloren, das Bild von Hans "Hansi" Storjohann in unserem Vereinslokal soll uns immer wieder daran erinnern, daß wir keinen unserer fürs Vaterland Gefallenen und auch sonst Verstorbenen unseres Vereins vergessen dürfen.

Für meinen verstorbenen jugendlichen Sportfreund hat das Wort von Matthias Claudius Wahrheit und Berechtigung: "Sie haben einen guten Mann begraben / und mir war er mehr."

leer

1937/38

Aus den VereinsNachrichten des HFV 18 vom
1. Dezember 1968

Husum 18 / Historisches

Aus vergangenen Tagen

Unsere Liga in der Saison 1937/38. Die Aufnahme wurde vor dem Spiel gegen den Luftwaffen-Sportverein Schleswig gemacht. Husum 18 gewann dieses Spiel mit 4:2 Toren. Zweifacher Torschütze war Heinz "Heine P" Petersen.

Heinz "Heine P" Petersen - Otto "Otti" Degenkolbe - Herbert Seidemann - Martin "Martin P" Petersen - Herbert Linnau - Hans Bostedt - Herbert Stadelmeyer - Otto "Ocke" Langholz /
Bernhard Nissen - Hermann "Thesi" Petersen - Wilhelm Eckholdt.

Dieter Schladetzky
leer

1938/39

Aus den Vereinsnachrichten des HFV 18
vom 1. Juli 1978

 

Husum 18 / Historisches

Wer kennt sich hier noch wieder?

Husum 18's Nachwuchs aus den Jahren 1938/39. Ganz links unser unvergessener Jugendtrainer Werner Rusbült, ganz rechts sein Mitarbeiter Günther "Didi" Herrmann; außerdem erkennen wir Otto "Bobby" Preising - Dr. Schiller - Günter Präger - Rolf Suhl.

Leider sind nicht mehr viele von unseren damaligen Fußball Kameraden unter uns. Elf Kameraden mußten ihr Leben dem grausamen Krieg opfern und 7 sind inzwischen verstorben

Günter Präger
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1939

Aus den VereinsNachrichten des HFV 18
vom 1. März 1956

&

aus der Festschrift des HFV 18
vom 1. Juni 1968

Husum 18 / Historisches

Hermann Lex schrieb uns

In der letzten Woche erreichte uns ein Brief von unserem alten Sportkamerad Hermann Lex aus Rotenburg. Er schickte uns drei kleine Artikel aus seiner so reichen Erinnerung bei Husum 18. Wir danken ihm sehr, daß er uns helfen will, die so große Tradition unseres Vereins unserer Jugend zu übermitteln. Er knüpfte aber auch seine Bitte daran, daß sich noch mehr "alte 18er" bereit finden, ihre Erlebnisse und ihr Wirken bei Husum 18 weiterzugeben.

Rückgrat Husum 18's

Das Abwehr-Trio 1939
Erich Wolf, Hugo Starken und Bernhard Nissen

Manches gute Schlußdreieck hat die Liga Husum 18 gehabt. Es bildete in vielen Spielen das Rückgrat der Mannschaft. Längere Zeit, vor so 20 Jahren, hießen diese Mannen: Hugo Starken, Bernhard Nissen und Erich Wolf. Sie waren eisern, zuverlässig und bestens aufeinander eingespielt. Verschenkt wurde nichts!

Da war z.B. das Spiel Flensburg 08 gegen Husum 18 im Flensburger Stadion. Eisiges Winterwetter mit Schneesturm. Husum 18 spielte in der ersten Halbzeit mit Wind und Schnee, aber alle gut gemeinten Kombinationen wurden bei dem unmöglichen Wetter zunichte gemacht. Halbzeit 0:0. Nach dem Wechsel glaubten die Flensburger Kameraden, daß sie jetzt dran wären, den Sieg herauszuholen. Aber auch ihnen glückte nichts. Unsere Verteidiger kämpften wie die Löwen. Hugo Starken hielt fast unmögliche Bälle. Es wurde ein Kampfspiel beider Mannschaften, das schwerlich zu übertreffen war. Da, in der 89. Minute - Hugo Starken liegt angeschlagen am Boden - senkt sich der Ball, von einem Flensburger Stürmer geschossen, genau auf das leere Tor der Husumer. Aber instinktiv und mit äußerstem Einsatz saust Erich Wolf zum Kasten und erwischt den Ball in Linienhöhe. Durch gewandten Rückzieher befördert er ihn mit wuchtigem Schlag zurück ins Feld. Schlußpfiff, 0:0, und gegenseitig gratulieren sich beide Mannschaften zu diesem hervorragenden Kampf. Beide freuten sich über das gerechte Resultat. Wilhelm Breßler und Bernhard Petersen wußten in echt sportlicher Form beim gemütlichen Beisammensein die aufopfernde Leistungen beider Mannschaften zu würdigen, und beide betonten, daß es bedauerlich gewesen wäre, wenn gerade dieser Kampf zum Schluß noch ein anderes Ergebnis aufgewiesen hätte.


Herbert!

Herbert Koch hat dem Verein durch seine Bemühungen viele gute Spieler zugeführt und alles getan, um diese Kameraden in unserem Sportverein heimisch werden zu lassen.

Kurios war aber, daß Herbert einmal gleich 4 Arbeitsdienstlager für Husum 18 verpflichtet hatte, die auch alle auf den Namen Herbert hörten und zwar:

Herbert Seidemann,
Herbert Stadelmeyer,
Herbert Linnau,
Herbert Kolbe.

Es waren erstklassige Fußballspieler und beste Kameraden. Aber die Kanone war doch wohl Herbert Seidemann von Borussia Kiel mit seinem Bombenschuß. In einem Spiel gegen Rendsburg schoß er allein von zwölf Toren neun Tore. Das letzte Tor resultierte aus einem Elfmeter. Der Torwart ging in Schutzstellung und drehte dem Schützen in Abwehr den Rücken zu.

Nur einmal in einem Spiel gegen seinen Stammverein Borussia hatte Herbert Seidemann "einen schlechten Tag". Wer wollte es ihm verdenken? Ja, es waren prächtige Leute, diese fünf Herberts.


Walter Breuß

Wir hatten in der Liga einmal einen Torwart namens Walter Breuß aus Hamburg. Er war beim Arbeitsdienst in Ostenfeld. Da eines Sonntags sein Urlaub erst spät bewilligt wurde, mußten wir ihn holen. Es fand sich der Schlosser Maaß bereit, mit dem Motorrad nach Ostenfeld zu fahren und Walter Breuß mitzunehmen. Als der Fahrer sich nach geraumer Zeit umguckt, ist der Soziussitz leer und nichts von Walter zu sehen. Kamerad Maaß kehrt um und sieht den guten Mann in einer Kurve bei Ipernstedt langsam auf sich zukommen, Arme, Beine, Gesicht, alles vom Sturz zerschunden, aber zum Glück keine ernstlichen Verletzungen.

Und wir warten schon vor dem Handwerkerhaus auf das Eintreffen der beiden. Es wird nämlich Zeit, wir sollen noch mit dem Bus nach auswärts. Da kommt endlich das Motorrad in mäßiger Fahrt die Süderstraße herunter, und als ist nun bei uns ist, sehen und hören wir die Bescherung. Na, sowas war uns noch nicht passiert! Aber in solchen Situationen schalteten Bernhard und Herbert schnell. Walter wurde von oben bis unten verbunden, Ersatztorwart mit, und die Reise ging mit dem bandagierten Walter Breuß als Gast los.

Jahre nach dem Kriege war der gute Walter Breuß mit seiner Hamburger Mannschaft einmal zu einem Gast und Freundschaftßpiel in Husum. In Kameradschaft mit dem Hamburgern haben wir ein frohes Wiedersehen gefeiert, bei welchem unser Otto "Otti" Degenkolbe in Walter Breuß seinen ehemaligen Kriegskameraden wieder heil begrüßen konnte. Es gab viel zu erzählen. "Ja, und der Sturz damals mit dem Motorrad bei Ipernstedt, das war doch zum Lachen."

Hermann Lex
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1939

Aus den VereinsNachrichten des HFV 18
vom 1. Juli 1979

Husum 18 / Historisches

Vor 40 Jahren

Wer kennt sie noch, die starke Abwehr des Jahres 1939? Links Erich Wolf, der jetzt in der DDR lebt und an unserem Jubiläumsball im Oktober letzten Jahres teilnahm. In der Mitte Hugo Starken und rechts Bernhard Nissen, der nach wie vor in Husum lebt und mit Erich Wolf immer noch in einem regen Briefwechsel steht.

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1939

Aus den Vereinsnachrichten des HFV 18 vom
1. November 1959

Husum 18 / Fußball

Was sagen mir meine Vereinsnadeln?

Wenn ich allssonntäglich oder jetzt auch sehr oft am Sonnabend meine Schritte nach dem Fußballplatz lenke, dann begegnen mir auf den Plätzen der Oberliga-Vereine all die Steppkes und größeren Schüler mit ihren Autogrammsammelheften. Sie passen scharf auf, wenn wieder ein Oberligist zum Umkleidelokal geht. Schnell flitzen sie hin und bitten um seine Unterschrift. Die Photos der Spieler haben sie schon vorher aus Sportzeitungen ausgeschnitten und fein säuberlich eingeklebt, und als Krönung für jedes Photo die Original-Unterschrift. Freudestrahlend, wenn wieder ein weiterer Spieler unterzeichnete, kommen sie zu ihren Kameraden zurück.

Am 19. September hörte ich auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn in Bahrenfeld anläßlich des Punktspiels Altona 93 - HSV (1:1): "Bernd, ich habe eben die Unterschrift von Uwe Seeler, von Horst Schnorr und Jochen Meinke (HSV) und von Werner Erb und Heiko Kurth (Altona) erhalten." Dann zeigen sie untereinander ihre Hefte, und die Seelen sind überglücklich. Sie haben ihre Stars zu Buch. Und wenn sie nun nach 50 Jahren diese Hefte noch einmal sehen, dann werden Erinnerungen wach an schöne Fußballerlebnisse einer fernen Vergangenheit. Dann sehen sie ihre derzeitigen Idole in Spielen gegen Real Madrid, Budapest, Manchester United, gegen Schalke 04 und so fort.

Und so sprechen heute zu mir meine Fußball-Vereinsnadeln: Die Nadel vom 1. FC Nürnberg, die ich derzeit von Hans 'Bumbes' Schmidt, dem internationalen Cluberer, erhielt. Ich sah den über drei Stunden dauernden Kampf um die Deutsche Meisterschaft [1922] zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem HSV Hamburg - Schiedsrichter Dr. Peco Bauwens, Köln - im alten Grunewaldstadion in Berlin, das Unentschieden endete und in Leipzig - wieder unentschieden - wiederholt wurde, sah Nürnbergs weiteres späteres Endspiel gegen HSV in Berlin, das Nürnberg 2:0 gewann. Unvergeßliche Zweikämpfe Tull Harder (Hamburg) - Hans Kalb (Nürnberg). Beide deckt lange der grüne Rasen, auf dem sie Hunderttausende zu Lebzeiten durch großes Können begeisterten. Ich sah den 1. FC Nürnberg als knappen Sieger gegen die sympathischen Eimsbütteler bei ihrer Tribüneneinweihung [am 1. August 1920].

Die Nadel von Schalke 04 zeigt mir noch das Erlebnis des Berliner Endspiels Schalke gegen Admira Wien [am 18. Juni 1939]. Der Schalker Kreisel lief auf höchsten Touren und Admira gegen wurde 9:0 besiegt. Fritz Szepan und Ernst Kuzorra brillanten. Dann das Endspiel Schalke - Rapid Wien [am 22. Juni 1941]: Schalke lag mit drei Toren in Führung und wurde dann doch noch durch die Bombentore von Franz "Bimbo" Binder besiegt. Außer mir waren die liebe 18er Zeugen bei diesem Endspiel in Berlin, und zwar unser verstorbener Ehrenvorsitzender Heinrich "Hein" Matthiesen - Hermann Bahnsen- Eduard "Ede" Schiller- Max "Magge" Sönnichsen und Heinrich Arriens.

Aber nicht nur die Nadeln der Deutschen Meister sprechen mich an, sondern auch meinen Nadeln der Vereine: Preußen Itzehoe, FFC und Eintracht Flensburg FC Hadersleben, Tonder Boldclub und Sonderburg, Bronshoj Kopenhagen, Linham Schweden, ferner Holstein Kiel, Comet Kiel, Brunswick, Heide, Schleswig 06 und Kellinghusen.

Ich werde später einmal dazu schreiben. Einstweilen grüße ich alle unsere 18er in heimatlicher Verbundenheit, wünsche meinem Freund Karl "Kuddel" Etteldorf nach schönen Anfangserfolgen weiterhin mit unserer Liga und bei fleißigem Training einmal wieder Meisterschafsehren für die erste Mannschaft.

Euer Ehrenmitglied

Bernhard Petersen

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