Aug 1954 
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Husum 18 |
Unser "Finanzminister" hält den Daumen drauf |
Die führenden Männer haben sich bewährt |
Wertvolle Hilfe des Ältestenrats
Der Ältestenrat hat im abgelaufenen Geschäftsjahr aus seinen Reihen den erstaunlichen Betrag von 695 D-Mark aufgebracht und mit dem größten Teil dieser Summe überall da geholfen, wo es ihm notwendig erschien. Für diese Großtat können wir alle uns nur herzlich bedanken.
Der Dank gilt gleichermaßen für Sachspenden der Husumer Wollspinnerei Otto Degenkolbe und dem Husumer Textilhaus C.J. Schmidt sowie für die Geldspende unseres verstorbenen Mitgliedes Erich Hoyer. |
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Es ist nicht immer alles glatt gegangen im verflossenen Geschäftsjahr. Der Vorstand hatte sich mit mancherlei unerquicklichen Dingen zu beschäftigen, aber er blieb immer Herr der Lage und sorgte dafür, daß die Einheit nicht gestört wurde. Bedauerlich war vor allem, daß der Spielausschuß gegen Ende des Geschäftsjahres Anfeindungen ausgesetzt war und daß er aus diesem Grunde zurücktrat. Leider gibt es immer noch Querschützen, die aus dem Hinterhalt operieren und grundsätzlich alles besser wissen oder negieren. Ein offenes Wort am rechten Platz lieben sie nicht.
Als erfreuliches Ergebnis unser Jahreshauptversammlung ist festzustellen, daß die erforderlichen Wahlen glatt über die Bühne gingen und daß alle neuen Amtsträger einstimmig oder mit großer Mehrheit gewählt wurden. An ihnen liegt es nun, das in sie gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen. Der bisher im Schatten des Vereins vegetierende Fußball-Jugendausschuß ist wieder ausreichend besetzt, so daß auch auf diesem Sektor eine Aufwärtsentwicklung zu erwarten ist. Die maßgebenden Männer im Vorstand stehen nun schon jahrelang ununterbrochen im Amt. Sie sind die besten Garanten dafür, daß im Vereinsleben eine Stabilität gesichert ist, an der es früher so oft gemangelt hat.
Großes Vertrauen zu Hackbarth
Unser neuer Vorstand |
Erster Vorsitzender |
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Otto Hackbarth |
2. Vorsitzender |
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Max Nehlsen* |
1. Schriftführer |
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Hans Scholz |
1. Kassenführer |
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Hans Weinstein |
Presse- und Propagandawart |
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Kurt Klawitter |
Fußballobmann |
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Arfast Carstens* |
Fußball-Schiedsrichterobmann |
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Hermann Bahnsen |
Fußball-Jugendobmann |
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Otto Butterbrodt* |
Tischtennisobmann |
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Hans Werner Thiele |
Obmann für Sommerspiele |
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Johannes Flach |
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Fußballausschuß |
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Arfast Carstens* |
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Georg Schleger |
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Bruno Christiansen* |
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Fußball-Jugendausschuß |
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Otto Butterbrodt* |
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Hubert Glückselig* |
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Günter Knortz* |
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Walter "Scharre" Petersen* |
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Hans Popp* |
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Edmund Wulff* |
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Fußball-Schiedsrichterausschuß |
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Hermann Bahnsen |
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Tischtennisausschuß |
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Hans Werner Thiele |
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Sommerspielausschuß |
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Johannes Flach |
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Ehrenausschuß |
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Johannes Flach |
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Herbert Koch |
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Wilhelm Schümann |
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Max Struve |
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Weitere Amtsträger |
2. Kassenführer |
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Arnold Lohr |
2. Schriftführer |
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Hans Werner Thiele |
Kassenrevisoren |
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Alfred Kissner |
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Wilhelm Schweimer |
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Ältestenrat (ohne amtliche Funktion): |
Sprecher |
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Dr. Herbert Mau |
stellvertretender Sprecher |
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Dr. Michael Uscinowitsch |
Beisitzer |
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Hans-Dietrich Blunck |
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Fritz Grunert |
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Ernst Hansen |
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Herbert Koch |
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Dr. Erwin "Pütten" Kraatz |
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Emil Pauls |
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Hans "Hansi" Schöning |
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Wilhelm Schümann |
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Max Struve |
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Dr. Hans "Hannes" Winkler |
* Sportfreunde, die neue Ämter übernommen haben |
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Vorsitzender Otto Hackbarth gab eine zusammenfassende Darstellung des Vereinsgeschehens, er versäumte auch nicht seine Enttäuschung über die rückläufigen Leistungen der Spitzenfußballelf gegen Schluß der vergangenen Meisterschaftsrunde Ausdruck zu geben. Dadurch ging der heiß ersehnte Meistertitel verloren. Er sprach weiter von der segensreichen Tätigkeit des Ältestenrates, von den Verhandlungen mit der Stadt, die das Friesenstadion betreffen, die aber noch nicht zum Abschluß gelangt sind, und schließlich auch von der Streichholz-Aktion, aus der unser Verein einigermaßen glimpflich hervorgegangen ist, dank dem Entgegenkommen Husumer Firmen. Er verbeugte sich nach allen Seiten für die tatkräftige Unterstützung durch seine Mitarbeiter und konnte selbst den Dank der Versammlung einstreichen, die ihn einstimmig wiederwählte. Auch allen übrigen Vorstandsmitgliedern, die zur Wahl standen, wurde das Vertrauen einstimmig bestätigt.
Ohne Mittel geht es nicht
Wir haben zweifellos eine gute Presse, so heißt es in dem Jahresbericht unseres Presse- und Propagandawarts, und sollten bemüht sein, uns dieses Wohlwollen zu erhalten. Was kann aber schließlich alle noch so intensiv getriebene Propaganda nutzen, wenn unsere Abteilungen nicht immer restlos bestrebt sind, diese Arbeit durch fortlaufende Steigerung der Leistungen zu unterstützen. Es ist mit aller Kunst zu Ende, wenn die Besucher unserer Veranstaltungen nicht das Gefühl haben, daß jeder auf seinem Platz sein Bestes gibt. Mit absinkenden Leistungen kann man keinen Eindruck machen.
Ein Presse- und Propagandaamt erfordert gewisse Aufwendungen, um in der Öffentlichkeit wirksam zu werden. Ohne jegliche Mittel für diese Zwecke geht es aber nicht mehr. Was könnte nicht alles getan werden, um unserem Verein zu nützen? Bedenken wir bitte, daß durch unser Organ der Verein erhebliche Ausgaben nicht zu tätigen brauchte. Er bekam Satzung und Geschäftsordnung kostenlos ins Haus (nur das Papier mußte bezahlt werden), er sparte erhebliche Mittel für Einladungen zu Versammlungen, er konnte zahlreiche Bilder in den Vereinsnachrichten kostenlos veröffentlichen und erhielt die beiden ersten Jahrgänge in Buchform kostenlos. Berücksichtigen wir darüber hinaus, daß Johannes Thordsen, Hamburg, eine namhafte Spende dem Verein zuleitete, so bleibt nur festzustellen, daß dieser Einmannbetrieb als einziger Ausschuß dem Verein zu ganz erheblichem Überschuß verholfen hat.
Nicht vergessen werden sollen die vielen ermahnenden Beiträge in unseren Vereinsnachrichten, das selbstverständliche Bemühen und die Förderung kultureller Belange. Auf diesem Gebiet bleibt allerdings noch viel zu tun. Der Vorstand muß sich mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln auch für diese Arbeit einsetzen. Und sein Nachwuchs muß schwer an die Kandare genommen werden. Auch nach außen müssen wir immer so auftreten, daß man in jedem Falle von Husum 18 mit Hochachtung spricht.
Der neue Fußballausschuss besteht fortan nur aus drei offiziellen Mitgliedern. Infolge seiner Wahl zum Fußballobmann trat Arfast Carstens von seinem Posten als stellvertretender Vorsitzender zurück. Für ihn wurde Max Nehlsen gewählt.
Auf die Wiederwahl der Jahresberichte der einzelnen Ausschüsse haben wir verzichtet, weil alles Wissenswerte unseren Mitgliedern durch die Vereinsnachrichten bekannt ist. Als besonders erfreuliche Tatsache muß vermerkt werden, daß unser "Finanzminister" Hans Weinstein seine Kasse gut in Schuß hat und sich niemals zu irgendwie vermeidbaren Ausgaben verleiten läßt. Kein Wunder, daß die finanziellen Verhältnisse des Vereins völlig gesund sind. Auch diejenigen, die ihm manchmal seine Pfennigdruckserei übelnehmen, spendeten seiner Tätigkeit viel Beifall. Was sonst noch über die Jahreshauptversammlung zu sagen ist, finden unsere Mitglieder an anderer Stelle. Vermerkt sei noch, daß der Abend in schönster Harmonie verlief und daß dem Gesamtvorstand einstimmig Entlastung erteilt wurde.
Erst um Mitternacht war die umfangreiche Tagesordnung erledigt. |
Kurt Klawitter |
Der Vorstand muß unterrichtet sein |
Eine der selbstverständlichen Voraussetzungen für eine reibungslose Abwicklung unseres Vereinsbetriebes muß es immer bleiben, daß Veranstaltungen aller Art der verschiedenen Abteilungen rechtzeitig dem Vorstand gemeldet werden, damit er die Möglichkeit hat, über die Zweckmäßigkeit zu beraten. Eine Meldung von Pflichtspielen ist nicht erforderlich, da sie dem Verein ohnehin bekannt sind. Auf keinen Fall dürfen gesellige Zusammenkünfte, die ausschließlich Jugendlichen vorbehalten sind, sich bis in die Nachtstunden hinziehen, wie es leider vorgekommen ist. |
Kurt Klawitter |
Anerkennung |
Der neue Vorsitzende von Vorwärts Flensburg, Gustav Grube, dankt Husum 18 für die Zustellung der Vereinsnachrichten. Er nennt sie ausgezeichnet.
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Kurt Klawitter |
Im August soll es losgehen |
Wer langsam fährt, kommt auch zum Ziel. Das gilt nicht nur für manchen wilden Kraftfahrer, sondern auch in einem speziellen Falle für Husum 18. Erinnern Sie sich des Vorschlages in den letzten Vereinsnachrichten, als ein Ausflug angeregt wurde? Nun, dieser Ausflug mit Kind und Kegel ist bis jetzt nicht zustande gekommen, weil wir immer noch auf den Ausbruch des Sommers warten. Unser Vorstand wird aber alles daran setzen, um an einem Wochenende im August diese gewiß stattliche Karawane zum Schobüller Friesenheim in Bewegung zu setzen. Es ist hohe Zeit, daß wir alle uns einmal etwas näher kennenlernen.
Wir müssen den Vorstand bei dieser Gelegenheit auch an den Trulsen-Wanderpreis erinnern, der erneut vergeben werden soll.
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Kurt Klawitter |
Rekord Mitgliederzuwachs |
Mit 21 Aufnahmen im Juli 1954 hat Husum 18 einen neuen Rekord an Zugängen zu verzeichnen. Wenn jeder 18er sich der kleinen Mühe unterzieht, im Laufe dieses Jahres nur ein Mitglied zu werben, so würde dadurch die Vereinsarbeit neuen gewaltigen Aufschwung erhalten.
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Mitgliederbewegung |
Zugänge |
1. |
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Albert, Erich, Husum, Großstraße 22 |
2. |
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Baasner, Kurt, Husum, Süderstraße 82 |
3. |
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Buntzen, Klaus, Ahrenviöl, Kreis Husum |
4. |
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Diehn, Elli, Husum, Klußmannstraße 3 |
5. |
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Feddersen, Rita, Husum, Ostenfelder Landstraße 17 b |
6. |
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Funck, Dieter, Husum, Neustadt 86 |
7. |
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Goetz, Anton, Husum, Osterende 59 |
8. |
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Hasche, Hans-Hermann, Husum, Nordbahnstraße 47 |
9. |
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Johannsen, Jens Holger, Husum, Ohlsenstraße 12 |
10. |
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Lützen, Heinz, Husum, Zingel 19 |
11. |
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Martensen, Heinke, Husum, Kleikuhle 3 |
12. |
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Pohns, Karl Heinz, Husum, Volquardt-Pauls-Straße 18 |
13. |
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Schulz, Eckhardt, Platenhörn, Bahnhof |
14. |
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Siebke, Hartwig, Husum, Schillerstraße 64 |
15. |
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Sörensen, Rolf, Husum, Wasserreihe 19 |
16. |
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Thomsen, Deert, Husum, Friedrichstraße 33 |
17. |
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Thomsen, Johannes, Husum, Kampsiedlung 65 |
18. |
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Thomsen, Kurt, Husum, Schillerstraße 51 |
19. |
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Waterstrat, Jens Olaf, Husum, Norderstraße 18 |
20. |
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Koch, Renate, Husum, Hohle Gasse 7 |
21. |
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Paulsen, Marianne, Ostenfelder Landstraße 12 |
Abgänge |
1. |
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Hasche, Johann, Mildstedt |
2. |
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Wagner, Horst, Hamburg-Lockstedt, Siemersplatz 5 |
Neue Anschrift |
1. |
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Eckmann, Gerhard "Gille", Husum, Sophienplatz 9 |
2. |
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Popp, Hans, Husum, Heckenweg 8 |
3. |
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Roscher, Otto, Husum, Nordhusumer Straße 57 |
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Kurt Klawitter |
Beschlossene Satzungsänderungen
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Die vorgeschlagenen Satzungsänderungen in unseren Vereinsnachrichten vom 1. Juli 1954 wurden im Wesentlichen auf der Jahreshauptversammlung am 19. Juli angenommen. Die Paragraphen 7, 10, 13, 19 und 20 behalten die vorgesehene Fassung. Die nochmals abgeänderten Paragraphen 1 und 16 geben wir in ihren jetzigen vollen Wortlaut zur Kenntnis:
§ 1: |
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Der am 7. Dezember 1918 in Fortsetzung der Tradition der Husumer Sportvereine Unitas und Alemania Jahr gegründete Husumer Fußballverein von 1918 e.V. ist ein gemeinnütziger Verein. Seine Farben sind blau-weiß-rot. Er bezweckt Körperpflege durch sportliche Betätigung auf den Gebieten Fußball, Handball, Faustball, Leichtathletik und Tischtennis. Weitere Sportarten können aufgenommen werden. Der Verein darf nur die angegebenen Ziele verfolgen. Er führt den Namen Husumer Fußballverein von 1918 e.V. und hat seinen Sitz in Husum. Die Eintragung des Vereins ins Vereinsregister soll bestehen bleiben. Das Geschäftsjahr läuft vom 1. Juli bis zum 30 Juni.
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§ 16: |
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Mitgliederversammlungen sollen nach Bedarf, mindestens aber zweimal im Jahr stattfinden. Für Juli hat der Vorstand eine Generalversammlung einzuberufen, auf der folgende Punkte zu erledigen sind:
1. Tätigkeitsbericht des ersten Vorsitzenden
2. Kassenbericht
3. Bericht der Kassenrevisoren
4. Bericht in der Obmänner der Ausschüsse
5. Entlastung des Gesamtvorstandes
6. Neuwahl des Vorstandes, der Revisoren und der Ausschüsse (siehe § 10)
7. Erledigung vorliegender Anträge
8. Verschiedenes
Die Tagesordnung zu Generalversammlung muß zwei Wochen vor dem festgesetzten Termin durch die Vereinsnachrichten oder die Tageszeitung oder schriftlich und durch Aushang den Mitgliedern mitgeteilt werden. Anträge müssen mindestens eine Woche vor der Generalversammlung beim ersten Vorsitzenden eingegangen sein. |
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Kurt Klawitter |
Beiträge bereithalten!
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Mit dem ständig steigenden Mitgliederbestand sind für unsere Kassenboten viel Lauferei verbunden. Wir bitten alle 18er, am Monatsbeginn und nach der Monatsmitte ihre Beiträge bereitzuhalten. Dadurch wird der Geschäftsbetrieb wesentlich erleichtert.
Post ist zuständig
Mitglieder, die am Monatsersten keine Vereinsnachrichten erhalten, müssen sofort bei dem zuständigen Postzusteller reklamieren. Ihm sind auch Umzugsmeldung rechtzeitig bekanntzugeben. |
Kurt Klawitter |
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Aug 1954 
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Husum 18 / Fußball |
Es geht um das Training |
Eine Besprechung des Vorstandes mit Mitgliedern des Ältestenrates, des Spielausschusses und den aktiven Spitzenspielern am 25. Juli im Vereinslokal über die Lösung der Trainerfrage ergab, daß dieses Problem schnellstens auf örtlicher Grundlage gelöst werden soll. Von der Heranziehung einer auswärtigen Kraft soll Abstand genommen werden. Unser neuer energiegeladener Fußballobmann Arfast Carstens ging gleich mächtig ins Geschirr. Seine Ermahnungen fanden den ungeteilten Beifall aller Erschienenen. Dr. Michael Uscinowitsch sprach in diesem Zusammenhang von einer vernünftigen Lebensweise der Spieler, die Vorbedingung für gute Leistungen ist. Wagt es da noch jemand, diese gut gemeinten Worte nicht zu beherzigen? Mag den jüngeren Spielern Karl "Kuddel" Etteldorf als Vorbild dienen, der einer der eifrigsten Besucher unserer Trainingsabende ist. Wenn jeder Spieler an sich selbst mit der erforderlichen Hingabe arbeitet, dann kann nichts mehr schiefgehen. Da Flensburg 08 ohne Berufstrainer auskommt, muß das auch bei uns möglich sein. Wir können gar nicht anders, weil uns die erforderlichen erheblichen Mittel nicht zur Verfügung stehen.
Übung macht den Meister
Auf seinen Lorbeeren darf niemand ausruhen
Der bekannte Sportlehrer Hans Sauerwein hat immer wieder und bei jeder Gelegenheit darauf hingewiesen, daß eine gute Einzel- und ausgezeichnete Mannschaftsleistung nur durch eine ernsthafte Trainingsarbeit erreicht werden kann. Die Auffassung, daß Erfolge auf die Dauer wirklich nur das Ergebnis einer intensiven Vorbereitungsarbeit - in körperlicher und seelischer Beziehung - sind, ist zwar Allgemeingut aller Fußballer geworden. Leider läßt die praktische Verwertung dieser Meinung aber sehr zu wünschen übrig.
Nationalspieler sind Vorbild
Ganz im Familienkreis feierte die deutsche Mannschaft im Hotel Belvedere in Spiez ihren Sieg in der Weltmeisterschaft. An der langen Hufeisentafel saßen neben den Spielern die führenden Funktionäre des Fußballbundes und Vertreter der deutschen Gesandtschaft in Bern mit dem deutschen Gesandten Holzapfel. Zum ersten Mal seit Wochen gab es wieder "Alkohol- und Rauch-Erlaubnis", wovon aber kein allzu großer Gebrauch gemacht wurde.
Diesem lobenswerten Beispiel sollten unsere Spieler folgen. Je größer die Enthaltsamkeit, umso besser ist es. |
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Die wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches Training ist nicht die Meinung, das trainiert werden kann, sondern die Überzeugung, daß trainiert werden muß! Diese Einstellung ist die Grundlage des Erfolges! In Verbindung damit muß eine Trainingsarbeit stehen, die vielseitig und interessant selbst dem Bequemsten die Freude an der sportlichen Arbeit gibt. Kondition, Technik und Taktik sind die Gebiete, die unser Training umfassen. Müßig ist darüber zu streiten, welches von diesen Gebieten das Wichtigste sei. Sie müssen sich alle drei ergänzen und ergeben in ihrer Gesamtheit das Bild eines Trainings, wie es sein soll.
Hauptaufgabe der Spieler
Voraussetzung zur Erreichung eines sportlichen Ziele ist auch bei uns Fußballern die körperliche Verfassung. Jene körperliche Verfassung, die es uns nicht nur ermöglicht, Spiele und Meisterschaften zu gewinnen, nein, jene, die uns in die Lage versetzt, erst einmal alles das zu lernen, was man benötigt, um überhaupt als Fußballer oder guter Spieler angesehen und anerkannt zu werden. Um diese erstrebenswerte körperliche Verfassung zu erreichen, müssen wir uns einmal die Hauptfunktionen eines Spielers während eines Spiels ansehen. Wir stellen fest, daß dieser neben der reinen Ballarbeit ein ungemein großes Laufpensum erledigen muß, verbunden mit Schnelligkeit, Erfassen der jeweiligen Spielphase, eine ausgezeichneten Körperbeherrschung und Beweglichkeit. Diese Feststellungen müssen daher die Grundlage für unsere Konditionsarbeit sein. Der Lauf in seiner verschiedensten Art ist der Kernpunkt.
Soweit Hans Sauerwein, der uns aus der Seele gesprochen hat. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wenn es aber geschafft ist, dann beginnt die noch größere Schwierigkeit: sich auf der Höhe des Könnens zu halten. Einer der größten Violinenkünstler hat einmal bezeichnend gesagt: "Wenn ich einen Tag nicht übe, merke ich es; wenn ich eine Woche lang nicht übe, merkt es das Orchester; wenn ich einen Monat lang nicht übe, merkt es das Publikum!"
Das gilt für jede Kunst, auch für den Sport. Auf seinen Lorbeeren kann sich niemand ausruhen.
Auf jeden einzelnen kommt es an
Dieses Beherrschen der notwendigen Bewegungsformen allein sichert die Leistung ebenso wenig wie die besten Anlagen für Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und alle die Fähigkeiten, die wir für irgendeine Aufgabe nötig haben. Nur wenn wir uns ganz und gar auf unsere Aufgabe einstellen und sie ständig mit unserem Willen und Herzen anstreben, haben wir einige Aussicht, ein so hohes Ziel einmal zu erreichen. So müssen wir uns mit unserer gesamten Lebensweise bei der Arbeit, in der Freizeit - mit dem Schlaf, mit der Ernährung, mit den Genußgiften - darauf einstellen.
Training heißt, daß man alles tun muß, was die Leistung fördert und erhält, alles lassen, was sie beeinträchtigt, und alles was scheinbar weder das eine noch das andere bedingt, ist - überflüssig.
Man kann nicht "zween Herren" dienen! Weder die Zigarette noch das Glas Alkohol, noch zweifelhafte Vergnügen, noch Schlafmangel, noch - - es lässt sich eine endlose Reihe von schädlichen oder unnötigen Wünschen, Tätigkeiten, Gewohnheiten aufzählen. Sie werden auch nicht etwa besser, weil sie von so vielen Menschen benutzt werden, die in Sport, Arbeit, Kunst auf Leistung sehen sollten. Der Sportler mit der Zigarette ist ein Trugbild, aber kein Vorbild, das wir achten können!
Da sind viele wertvoller, die wir " im Kampf der Wagen und Gesänge" nur unter "ferner liefen..." finden, die sich aber ehrlich bemüht und an sich gearbeitet haben, ohne eine hohe äußere Leistung aufzuweisen.
Also: Training - eine schwere Aufgabe, weil so sehr viel dazu gehört, was im ersten Augenblick gar nicht dazu zu gehören scheint. |
Kurt Klawitter |
Husum 18 war am erfolgreichsten |
Nach dem nunmehr vorliegenden Schlußergebnis der Fußballrunde auf Kreisebene eroberte Husum 18 allein fünf der sieben Titel und siegte in der ersten und zweiten Kreisklasse, bei den Jungmannen, der Jugend und den Schülern. Darüber hinaus holte sich unsere Reserve erstmals den Wanderpokal der Husumer Tageszeitung und unsere Liga nach TSV Kappeln den zweiten Platz in der Bezirksklasse. |
Kurt Klawitter |
Spieler, mit denen wir bestimmt rechnen können
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Ab 1. August rollt wieder der Lederball |
Die am 15. August beginnenden Punktrunden erfordern allerlei Vorbereitungen. Fußball- und Jugend-Ausschuß tun alles, um dem Verein zu neuen Erfolgen zu verhelfen. Aus der Fülle des uns zur Verfügung stehenden Materials seien heute die Namen der Spieler genannt, die das Hauptkontingent stellen:
Senioren |
1. |
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von Ahsen, Uwe |
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12. |
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Grapentin, Rudolf |
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23. |
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Neupert, Peter |
2. |
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Albertsen, Jöns Otto |
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13. |
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Henningsen, Peter |
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24. |
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Panten, Erwin |
3. |
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Alwin, Willy |
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14. |
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Huß, Helmuth |
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25. |
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Peters, Peter Römer |
4. |
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Bernau, Harald |
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15. |
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Jessen, Georg |
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26. |
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Präger, Günter |
5. |
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Carstens, Wilhelm |
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16. |
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Jürgensen, Hans Werner |
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27. |
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Roscher, Otto |
6. |
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Dietze, Helmuth |
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17. |
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Klose, Kurt |
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28. |
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Schladetzky, Dieter |
7. |
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"Kuddel" Etteldorf, Karl |
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18. |
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König, Otto |
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29. |
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Schulze, Manfred |
8. |
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Fentzahn, Rolf |
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19. |
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Kohnert, Siegfried |
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30. |
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Thordsen, Manfred |
9. |
|
Goetz, Anton |
|
20. |
|
Liedtke, Günther |
|
31. |
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Wagner, Adolf |
10. |
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Golde, Heinrich |
|
21. |
|
Lorenzen, Helmuth |
|
32. |
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Wulff, Johannes |
11. |
|
Grabert, Arthur |
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22. |
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Nehlsen, Karl Ernst |
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33. |
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Wulkow, Heinrich |
Altersklasse |
1. |
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Butterbrodt, Otto |
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6. |
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Jansen, Heinz |
|
11. |
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Schöning, Hans |
2. |
|
Geercken, Wilhelm |
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7. |
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Jürgens, Wilhelm "Jügge" |
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12. |
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Starken, Hugo |
3. |
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Gosch, Ernst |
|
8. |
|
Neumann, Kurt |
|
13. |
|
Stephan, Adolf |
4. |
|
Hackbarth, Otto |
|
9. |
|
Petersen, Walter "Scharre" |
|
14. |
|
Wulff, Edmund |
5. |
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Jacobsen, Gert |
|
10. |
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Schleger, Georg |
|
|
|
|
Jungmannen |
1. |
|
Anhut, Hans Joachim |
|
6. |
|
Funck, Helmuth |
|
11. |
|
Mißfeldt, Uwe |
2. |
|
Bauer, Peter |
|
7. |
|
Hansen, Birger |
|
12. |
|
Pohns, Karl Heinz |
3. |
|
Eckholdt, Dieter |
|
8. |
|
Hansen, Sönke |
|
13. |
|
Ralfs, Uwe |
4. |
|
Eckmann, Gerhard |
|
9. |
|
Hoppe, Manfred |
|
14. |
|
Sörensen, Rolf |
5. |
|
Frank, Jörg |
|
10. |
|
Jahn, Uwe |
|
15. |
|
Thomsen, Johannes |
Jugend A |
1. |
|
Arriens, Karl Heinz |
|
6. |
|
Hagen, Peter |
|
11. |
|
Orth, Hans |
2. |
|
Bleck, Jürgen |
|
7. |
|
Hermann, Wolfgang |
|
12. |
|
Schmidt, Friedhelm |
3. |
|
Buntzen, Klaus |
|
8. |
|
Horstmann, Volker |
|
13. |
|
Schneider, Günter |
4. |
|
Eckmann, Uwe |
|
9. |
|
Küssner, Kurt |
|
14. |
|
Schulz, Karl Heinz |
5. |
|
Grehm, Dieter |
|
10. |
|
Lundelius, Holger |
|
|
|
|
Jugend B |
1. |
|
Andreasen, Bernd Reinhold |
|
7. |
|
Mölck, Karl Bernhard |
|
13. |
|
Theising, Harro |
2. |
|
Gerstler, Rüdiger |
|
8. |
|
Mutschall, Heinrich |
|
14. |
|
Thomsen, Deert |
3. |
|
Jürgens, Horst |
|
9. |
|
Petersen, Karl Wilhelm |
|
15. |
|
Thomsen, Kurt |
4. |
|
Klein, Hellmuth |
|
10. |
|
Petersen, Rolf |
|
16. |
|
Winkler, Rainer |
5. |
|
Lange, Manfred |
|
11. |
|
Siebke, Hartwig |
|
|
|
|
6. |
|
Lorenzen, Walter |
|
12. |
|
Schäfers, Hans Erich |
|
|
|
|
Schüler |
1. |
|
Bahnsen, Karl Heinrich |
|
5. |
|
Klein, Heinz |
|
9. |
|
Rogge, Gerd Walter |
2. |
|
Junk, Dieter |
|
6. |
|
Kniese, Edlef |
|
10. |
|
Schiprowski, Karl Heinz |
3. |
|
Hansen, Manfred "Flügge" |
|
7. |
|
Michau, Wolfgang |
|
11. |
|
Schulz, Eckhardt |
4. |
|
Jarren, Wilfried |
|
8. |
|
Mißfeldt, Bernd |
|
|
|
|
Knaben |
1. |
|
Albertsen, Reimer |
|
6. |
|
Hoyer, Dieter |
|
11. |
|
Waterstradt, Jens Olaf |
2. |
|
Bremser, Udo |
|
7. |
|
Johannsen, Jens Holger |
|
12. |
|
Weichseldörfer, Kay |
3. |
|
Grabert, Ulrich-Arthur |
|
8. |
|
Reinke, Jürgen |
|
13. |
|
Willers, Hans Dieter |
4. |
|
Hasche, Klaus |
|
9. |
|
Schleger, Dieter |
|
14. |
|
Zimmermann, Heinz |
5. |
|
Hasche, Manfred |
|
10. |
|
Jurek, K. Peter |
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Dauerausweise erneuern lassen
Mit Beginn der neuen Spielzeit am 1. August sind alle bisherigen Dauerausweise ungültig geworden. Wer sich bei dem zu erwartenden Andrang in der neuen Runde beispielsweise einen guten Tribünenplatz sichern will, der wende sich rechtzeitig an unseren Kassenwart Hans Weinstein, Husum, Norderstraße 17, Fernsprecher 27 21. Großen Andrang erwarten wir schon deshalb, weil unsere Ligaspieler wie die Löwen in die neue Fußballrunde einsteigen wollen. |
Kurt Klawitter |
Holsteins Amateurliga in Husum
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Am 1. August um 14.30 Uhr auf unserem Platz
Zur Vorbereitung auf die am 15. August beginnenden Punktspiele werden unsere Fußballmannschaften Gelegenheit haben, in der ersten Monatshälfte in Privatsspielen ihr Können zu erproben. Für den kommenden Sonntag haben wir die Amateurliga von Holstein Kiel verpflichtet, eine Mannschaft, die in vielen Kämpfen des vergangenen Jahres ihre achtbaren Leistungen unter Beweis stellte. Nach Beendigung der Sperrzeit kann man damit rechnen, daß alle Fußballfreunde wieder vollzählig zur Stelle sind, zumal sie mit einem neuen Aufstieg ihrer 18er rechnen. Unsere Mannschaft wird in der Besetzung
Erwin Panten |
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Karl Etteldorf |
Manfred Thordsen |
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Kurt Klose |
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Johannes Wulff |
Peter Neupert |
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Helmuth Dietze |
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Arthur Grabert |
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Adolf Wagner |
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Rolf Fentzahn |
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antreten. Im Wesentlichen handelt es sich um Spieler, die auch 1953/54 Verwendung fanden. Man kann nur wünschen, daß sie sich bewähren, damit wir zu stabilen Verhältnissen kommen und nicht gezwungen sind, allzu häufig Umstellungen vorzunehmen. Der ewige Wechsel im Mannschaftsgefüge vergangener Zeiten hat sich oft genug als Fehlschlag erwiesen. Unsere Mannschaft hat durchaus die Möglichkeit, diesen Kampf zu gewinnen. Sie wird sehr schnell und auf flache Kombinationszüge bedacht sein müssen. Wenn der Angriff mit brauchbaren Vorlagen bedient wird und die Stürmer mit dem nötigen Druck auf das gegnerische Tor spielen, dann werden auch Erfolge nicht ausbleiben.
Eine kombinierte Mannschaft, überwiegend mit Spielern der Reserve, fährt nach Rantrum und nimmt dort an einem Pokalturnier des TSV teil.
Die letzte Bewährungsprobe unserer Liga vor der Punktrunde ist für den 7. August vorgesehen. An diesem Tage folgen wir einer Einladung von Schleswig 06. Auch diese private Auseinandersetzung ist ungemein wichtig. Unsere Spieler begleiten die besten Wünsche. |
Kurt Klawitter |
Neue Spenden
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Unsere Eck- und Seitenfahnen entsprechen längst nicht mehr den Erfordernissen. Ihre Erneuerung haben wir einigen Spenden zu verdanken. Die Stadtwerke lieferten die Fahnenstangen, die Firma Johannes Topf die Eisenbeschläge und das Textilhaus C.J. Schmidt die Fähnchen. Herzlichen Dank.
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Kurt Klawitter |
Unsere ersten Bezirks-Ligaspiele
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Bezirksliga |
15.8. |
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Husum 18 |
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- |
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MTV Leck |
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22.8 |
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Rot-Weiß Niebüll |
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- |
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Husum 18 |
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29.8 |
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Husum 18 |
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- |
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Blau-Weiß Friedrichstadt |
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5.9. |
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TSV Kappeln |
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- |
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Husum 18 |
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Kurt Klawitter |
Husum 18 gegen Holstein Amateure 3:2
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Der erste spielfreie Sonntag sah daher viele Mannschaften auf dem Rasen. Husum 18 hatte sich die Amateurmannschaft der Kieler Holsteiner verpflichtet, die zwar einen gefälligen Fußball zeigte, aber jede Durchschlagskraft vermissen ließ. In der Husumer Elf tauchten die alten Gesichter der vorjährigen Mannschaft auf, wenn man von Thordsen absieht, der auf dem Außenläuferposten gut einschlug und eine Verstärkung der Halbreihe bedeutet. Auch Wagner wird in der Fünferreihe bei verständiger Führung seinen Weg machen. Es ist aber noch verfrüht, über die Gesamtmannschaft ein abschließendes Urteil abzugeben, da die Sommerspielpause den meisten Spielern noch in den Gliedern steckt.
Das Spiel begann mit einem Durchbruch der Gäste, aber der abschließende Schuß ging zum Glück über das von Nehlsen verlassene Tor. Nach verteiltem Feldspiel, in dem die Holsteiner sich in unfruchtbarem Kleinspiel verzettelten, ging Husum in der zwölften Minute in Führung, als Grabert aus spitzem Winkel auf das Tor schoß. Der Kieler Schlußmann mußte den Ball prallen lassen, der wieder zu Grabert kam, der aber dieses Mal zu Dietze schob, der wenig Mühe hatte, den Ball aus kurzer Entfernung im Tor unterzubringen.
Husum wurde nun leicht feldüberlegen, konnte sich aber gegen die Hintermannschaft der Gäste nicht durchsetzen, da die Angriffe zu durchsichtig angelegt waren. Erst im Anschluß an einen Eckball konnte Wagner auf 2:0 erhöhen.
Nach der Pause wurde von beiden Seiten nur noch Sommerfußball gezeigt. Die Holsteiner ließen jeden Zusammenhang vermissen. Die wenigen Angriffe wurden eine leichte Beute der Husumer Hintermannschaft. Aber auch die Husumer Stürmerreihe kam nicht auf Touren. Es fehlte der Elf der überragende Dirigent, ohne den das Angriffsspiel immer Stückwerk bleiben wird.
Immerhin hieß es in der 71. Minute beruhigend 3:0 durch eine von Fentzahn verwandelte Flanke. Drei Minuten später kamen die Gäste zu ihrem ersten Gegentor. Nehlsens Abschlag landete beim Gegner: Ueber den herausgelaufenen Torwart ging der Schuß ins Tor. Bis zum Abpfiff hielt der Kieler Schlußmann noch einige Male in hervorragender Manier. Er war es auch, der einige Sekunden vor dem Schlußpfiff einen Elfmeter glashart verwandelte und so die Niederlage seiner Elf erträglicher gestalten konnte.
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2. August 1954, Husumer Nachrichten |
Generalprobe bestanden
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In Schleswig 2:1 gegen 06 - Die Lübecker unterlagen 1:4
Husum. Der Fußballkampf zwischen Husum 18 und dem TSV Pansdorf war am Sonntagnachmittag die einzige sportliche Attraktion in unserer Stadt, da Frisia sein Spiel absagen mußte. Petrus kippte schier mit Eimern auf die Rasenfläehen. Trotzdem wurde den Zuschauern gegen die Lübecker Bezirksligisten ein gemächlich schönes Rennen serviert. Mit 4:1 Toren (2:0) taktete Husum 18 sehr sicher auf.
Als die Begegnung schon anfangs wegen der Wasserwände einmal für mehrere Minuten unterbrochen werden mußte, stand es bereits 2:0 für die Husumer durch Tore von Golde und Alwin. Der blau-weiße Sturm setzte sich sehr schön in Szene - obgleich Alwin zeitweise langsam wirkt, ist er doch der stetige Mann im Sturm, der zu schießen weiß; denn das hat sein Bilderbuchtor, das 4:0 für Husum, bewiesen.
Auch Golde hat sich tadellos eingefunden, wenn er auch mit seinem Gegenspieler einen nicht immer leichten Stand hatte. Wagner und Fentzan zeigten durch gute Auffassungsgabe und Schnelligkeit ein ausgeglichenes Spiel. In der Verteidigung überragte neben Etteldorf und KIose Hanne Wulff. Er gilt wohl aIs der technisch sauberste Spieler seiner Elf. Er leistete grundsätzlich Maßarbeit und spielte den Ball ausnahmslos flach und dadurch genau ab. Sein Einsatz war nicht wie gewohnt, aber vielleicht wirkte gerade dadurch die gekonnte Feldregie umso überlegener.
Pansdorf hatte in seinem kleinen drahtigen Mittelläufer den überragenden Mann, der mit großem kämpferischen Einsatz manches Torlinienduell für die Lübecker entschied. Der baumlange und schußgewaltige Stürmer nutzte nicht seine Chance, schon vor der riesigen Wasserlache am unteren Tor zu schießen. Der ausgewechselte Tormann holte in der zweiten Spielhälfte einige sichere Sachen heraus.
Das dritte Tor fällt abermals durch Golde, der eine von Fentzan getretene Ecke verwandelt. Eine Minute später heißt es durch Alwin 4:0, als sein aus halbrechter Position geschossener Ball unter der Latte hinweg im linken Eck landet. Ein Klassetor!
Die zweite Halbzeit bringt feldmäßig eine weitere Ueberlegenheit Husums, obgleich das Tempo merklich nachläßt. Einige Wasserschlachten kann der Pansdorfer Schlußmann vor seinem Tor enden, zweimal knallt Alwin aus unmittelbarer Nähe auf Mann, ein glasharter Schuß geht an den Pfosten.
In der 77. Minute fällt der Ehrenreffer, als Nehlsen zu weit hinausläuft, sich nach dem Leder wirft, aber überspielt wird.
Alles in allem dürfte Husum mit der Mannschaft die neue Serie mit Erfolg bestreiten können.
Zwei alte Rivalen
Aus Anlaß der Einweihung des neuen Platzes von Schleswig 06, der in einer kleinen Feierstunde mit Vertretern der Stadt Schleswig, der einzelnen Fußballverbände und der Vereine in Dr.-Karl-Alslev-Platz benannt wurde und damit den langjährigen Vorsitzenden von Schleswig 06 ehrt, spielten die beiden alten Rivalen aus unzähligen Schlachten, Husum 18 und Schleswig 06, gegennander.
Vorher hatte der Vereinsvorsitzende von Husum 18, Otto Hackbarth, an die Gattin des verstorbenen Schleswiger Fußball-Doktors einen Blumenstrauß mit den Vereinsfarben von Husum 18 überreicht. Die Begegnung der beiden Kontrahenten verlief ausgesprochen temperamentvoll und erreichte nicht immer das faire Format, das eigentlich für derartige Einweihungsspiele anmessen sein müßte.
Husum 18 gewann 2:1. Der Sieg der Husumer war jederzeit verdient. Die Mannschaft, die vor allen Dingen im Sturm das bessere Zuspiel hatte, und auch rein spieltechnisch gesehen erheblich besser war als die aus der Landesliga abgestiegenen Schleswiger, diktierte in den meisten Phasen dieses Spieles das Geschehen.
Im ersten Durchgang brauchte Torwart Nehlsen kaum einzugreifen. Was über die Mittellinie kam, wurde durch den schlagkräftigen Verteidiger Etteldorf und Mittelläufer Klose aufgefangen.
Schleswig wurde besser
In der zweiten Halbzeit wendete sich jedoch das Blatt. Schleswig 06 wurde zusehends besser und nur der vorzüglichen Abwehrtätigkeit des Husumer Torhüters haben die 18er es zu verdanken, daß sie ihren knappen Pausenvorprung halten konnten.
Der Führungstreffer für Husum 18 fiel in der 35. Minute, nachdem Nehlsen vorher zweimal eingreifen mußte. Alwin, der nach einer Abwehr der Schleswiger Deckung den Ball im Strafraum erwischte, schoß kurz entschlossen am linken Torpfosten vorbei ins Netz .
Im Gegenzug versuchte Schleswig 06 den Ausgleich zu erzielen, scheiterte aber an Torwart Nehlsen, der einen Zweikampf mit dem Schleswiger Linksaußen Davids gewann. Nach der Pause fiel praktisch die Entscheidung. Etteldorf schoß einen Freistoß in der 66. Minute unhaltbar gegen den Innenpfosten, von dort nahm der Ball den Weg ins Netz.
Vorher hatte es einige unschöne Szenen auf dem Platz gegeben, als Schleswigs Verteidiger Erichsen den Husumer Rechtsaußen Neupert derart reizte, daß dieser sich auf dem Spielfeld vergaß und sich auf Anweisung des Schiedsrichters nicht bei Erichsen entschuldigen wollte.
Schleswig erhielt enormen Auftrieb und schoß zehn Minuten vor dem Abpfiff durch Schubien, der eine Flanke vom linken Flügel auf den Kopf serviert bekam, das Ehrentor, wodurch das alles in allem gerechte 2:1 für Husum 18 herauskam.
Die Husumer Mannschaft zeigte ein zweckmäßiges Spiel. Das Zuspiel klappte vorzüglich. Herausragende Kraft war der Halbstürmer Wagner, der gute Anlagen verriet und von seiten Husum 18s eine weitgehende Förderung verdient hat.
In der Abwehr waren Etteldorf, Klose und Torwart Nehlsen die herausragenden Kräfte. Beachtung findet auch der junge Verteidiger Thordsen.
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9. August 1954, Husumer Nachrichten |
Prachtvoller Start der 18er |
Leck wurde 1:7 distanziert
Husum. Die Erwartungen, mit denen Husum 18 in das erste Punktspiel ging, haben sich voll erfüllt. Der "Angstgegner" aus dem vorigen Jahr, der MTV Leck, mußte sich nach einem teilweise sehr harten Spiel mit 7:1 (2:1) geschlagen geben. Die trotz des Strandfestes zahlreich erschienenen Fußballanhänger sahen eine sichere, überlegene Mannschaft der 18er.
Von der ersten Spielminute an diktierten die Husumer das Tempo und brachten die sonst so starke Deckung des MTV in Schwierigkeiten. Bereits nach fast fünfzehn Minuten Spielzeit hatten die Blau-Weiß-Roten einen Ecken-Vorsprung von 5:0. Leider ohne Ergebnis, weil die Stürmer, übrigens von beiden Mannschaften, noch etwas schußscheu und nervös spielten.
Der MTV machte sich einen Deckungsfehler der Husumer Hintermannschaft zunutze und konnte mit 1:0 in Führung gehen. Die Südtonderaner witterten Morgenluft und kamen etwas mehr auf. Da war es Panten aus der Hintermannschaft, der, schon leicht verärgert, seinen Stürmern etwas vormachte: er rückte kurzerhand bis über die Mittellinie auf, erspielte sich den Ball und zog mit einem Weitschuß über den Wuschelkopf von Alwin hinweg auf 1:1 gleich. Alwin, der sein erstes Punktspiel bei 18 in guter Manier absolvierte, nutzte anschließend eine Mustervorlage von Fentzahn aus und stellte damit das 2:1 Halbzeitergebnis her.
Schon kurz nach dem Wiederanpfiff nahm Husum die Regie erneut in die Hand und ließ den Leckern keine Chance mehr. Wieder war es Alwin, der das buchstäblich in der Luft hängende Tür endlich schoß: 3:1. Es sah aber auch weiter so aus, als ob die Husumer unbedingt ins Tor marschieren oder laufen wollten, jedenfalls wurde bis zur Halbzeit und danach aus keiner weiteren, geschweige denn weiten, Entfernung geschossen. Sonst wäre schon viel früher ein höheres Tor-Ergebnis erzielt worden. Zwei Drittel der letzten Halbzeit waren für die Lecker sehr kläglich, sie konnten nichts daran ändern, daß die Husumer so etwas wie Ein-Aus mit ihnen veranstalteten, das Spiel, für das nur ein Tor gebraucht wird. Sie konnten sich aus diesem Druck nicht befreien und mußten auch das 4:1 von Dietze annehmen, er hatte einen kleinen Alleingang mit einem scharfen Flachschuß beendet. Husum 18 hatte jetzt nichts mehr zu befürchten und drehte voll auf. Gutes Zusammenspiel und zügige Kombinationen setzten den MTV völlig matt. Sehr bestechend der linke Flügel der Husumer mit Wagner und Fentzahn, die sich blendend verstanden und für ihre Aktionen verdienten Beifall ernteten.
Das fünfte Tor verdiente sich der gute Husumer Rechtsaußen Grabert. Er verwandelte eine Ecke mit dem Kopf. Die restlichen zwei Tore besorgte Wagner, der einmal einen Eckball bildschön am Körper vorbeizog und eindrückte und schließlich noch eine Flanke von Dietze mit dem Kopf zum 7:1 verwandelte.
Der MTV Leck lieferte eine schlechte Partie und machte sich durch etwas unfaires Spiel, dem sich die 18er manchmal anschlossen, nicht gerade beliebt. Besonders Fiete Meyer mußte zuletzt die Verwarnungen des Schiedsrichters mehr fürchten als die Husumer Stürmer. Für Husum 18 ein guter Start, für den MTV eine Lehre, besonders den unzusammenhängenden Sturm auszubauen.
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16. August 1954, Husumer Nachrichten |
Husum 18 ließ sich nicht beeindrucken
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Eindeutig für Husum 18
Eine eindeutige Rolle spielte die Mannschaft von Husum 18, die sich beim TSV Rot-Weiß Niebüll erneut in prächtiger Verfassung vorstellte und sicher mit 7:1 Toren gewinnen konnte. Die Mannschaft war vor allem im Sturm tonangebend und ließ während des ganzen Spieles nie einen Zweifel über den späteren Sieger aufkommen. Rot-Weiß Niebüll wurde auf dem schweren Boden geradezu ausgespielt und war nie gleichwertig.
Die Husumer gingen zunächst durch Alwin 1:0 in Führung, bauten ihren Vorsprung dann durch Dietze auf 2:0 aus und waren weiterhin tonangebend, so daß sich das 3:0 durch Wagner und der vierte Treffer durch Wagner einfach einstellen mußten. Bis zur Pause erhöhte Fentzahn zunächst auf 5:0, ehe die tapferen Niebüller durch Bendig auf 1:5 verkürzen konnten.
Im weiteren Verlauf dieses Spieles gab Husum 18 zwar den Ton an, ließ die Sache im zweiten Durchgang jedoch etwas ruhiger anstehen, ohne daß Niebüll jedoch auch nur eine Chance hatte, den 18ern gefährlich zu werden. Durch Alwin hieß es 6:1, und als die 18er zu einem Endspurt ansetzten, schoß Dietze den 7:1-Endstand heraus.
Das Ergebnis entspricht den beiderseits gezeigten Leistungen. Die Husumer waren schier eine Klasse besser und haben in dieser Verfassung durchaus gute Aussichten, den Titel zu erobern. Aber nur Beständigkeit führt zum Ziel, das mit einer solchen Mannschaftsleistung allerdings wohl erreicht werden kann.
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23. August 1954, Husumer Nachrichten |
Husum 18 schoß dreizehn Tore
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Auch 3. Punktspiel überlegen gewonnen - Friedrichstädter enttäuschten
Husum. Auch die dritte PunktspielHürde konnte Husum 18 am Sonntag auf eigenem Platz unangefochten und noch besser als in den Spielen vorher nehmen. Die Mannschaft des Rot-Weiß-Friedrichstadt wurde glatt mit 13:1 abgefertigt.
Schon nach den ersten Spielminuten ließen die 18er keinen Zweifel mehr daran aufkommen, wer bei dieser Begegnung gewinnen wird. Was die zahlreichen Zuschauer in den ersten zehn Spielminuten zu sehen bekamen, waren zur Hauptsache die abwehrenden Köpfe der Friedrichstädter Hintermannschaft. Aber noch war sie frisch, und ihr guter Mittelläufer hielt die Deckung zusammen. Bis zur 20. Minute mischte Friedrichstadt eifrig mit, doch dann fiel das 1:0 durch Alwin nach einer Vorlage von Grabert. Kurz vorher hatte Wagner durch einen Schuß - haarscharf über die Latte - den Torreigen angekündigt und Maß genommen, denn die nächsten vier Tore kamen auf sein Konto. Das erste war ein raffinierter Aufsetzer; der Ball sprang zum 2:0 über den Torwart hinweg ins Netz. Wenige Minuten vor der Halbzeit schoß er sein zweites und etwa zwei Minuten vor der Halbzeit war es wieder Wagner, der eine Vorlage Fentzahns mit dem Kopf verwandelte und das 4:0-Halbzeitergebnis herstellte.
Mit dieser Stärkung im Rücken wurden die Husumer noch sicherer und die Kombinationen weiträumiger. Zeitweilig wanderte der Ball pausenlos und manchmal über vier oder fünf Spieler, besonders wieder auf dem linken Flügel. Wagner hatte Geschmack am Torschießen gefunden und machte in der 60. Minute einen Alleingang, wie man ihn wohl selten zu sehen bekommt. Vier Rot-Weiße spielte er restlos aus, um dann vor dem Torwart zu stehen. Ganz ruhig schob er zum 5:0 ein. Gleich darauf war es schon wieder soweit. Diesmal war es Alwin, der, nicht so lebhaft wie sonst, eine Vorlage von Carstens ausnutzte: 6:0. Friedrichstadt steckte noch nicht auf. Auch nicht, als nach einem Gewühl vor ihrem Tor ein Handelfmeter verhängt wurde, den Etteldorf verwandelte. Die 72. Spielminute brachte zwar das einzige Tor für Friedrichstadt, nicht aber die Verhinderung ihrer Niederlage, denn Alwin erhöhte nach einer Vorlage Fentzahns auf 8:1. Der Rot-Weiße Torwart wurde verletzt und als sich der Verteidiger gerade dessen Pullower über den Kopf ziehen wollte, schoß Dietze das 9. Tor. Aber das störte diesen nicht mehr; gleich darauf mußte er wieder hinter sich greifen. Alwin hatte einen Eckball Fentzahns verwandelt. Die restlichen drei Tore fielen durch Fentzahn, der seinem Nebenmann Wagner nicht nachstehen wollte. Wagner hatte offensichtlich auch nichts dagegen, denn er gab alle drei Vorlagen.
Das Spiel war verdient gewonnen, denn Friedrichstadt bot rein gar nichts. Bis auf den Mittelläufer wird den Husumern wohl kein Spieler aufgefallen sein. Husum wirkte sehr ge- und entschlossen, wiewohl es seine eigentliche Prüfung noch immer nicht abgelegt hat. Trotzdem brauchen Sturm wie Hintermannschaft auch kommende Begegnungen nicht zu fürchten.
Ein wirkliches Sonderlob verdient Schiedsrichter Asmussen aus Flensburg. Er beherrschte das Spielgeschehen bis zur letzten Minute souverän. Härten konnten nicht aufkommen und wenn jemand angeschlagen war, half er meistens zuerst.
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30. August 1954, Husumer Nachrichten |
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