Das geschah 1955

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zuletzt aktualisiert am: Donnerstag, 01.10.2020 13:34

1955

aus dem StadionEcho der Husumer SV vom
10. März 2007

 

Husumer SV / Historisches

100 JAHRE FUSSBALL IN HUSUM (TEIL 9)

Aus der Gründerzeit bis hin zur Gegenwart

Über "Unitas" (1906) – "Allemannia" (1910) – "Husum 18" (1918) – Frisia Husum" (1925) zur "Husumer Sportvereinigung" (1994)

aufgeschrieben von Dieter Schladetzky

In den bisherigen acht Folgen dieser Rubrik hat Dieter Schladetzky ausführlich über den Fußball in Husum von den Anfängen bis in die 50er Jahre berichtet. Für die Zeit danach bis zur Fusion von Husum 18 und Frisia im Jahre 1994 zur Husumer SV existieren leider nur fragmentarische Aufzeichnungen, die für eine eigene und halbwegs chronologische Darstellung nicht reichen. Wir veröffentlichen deshalb an dieser Stelle den Text aus dem Buch "Legendäre Fußballvereine Norddeutschland" von Hardy Grüne (Agon-Sportverlag), zunächst über Husum 18.

"Theodor Storm, 1817 in Husum geboren, errang einst mit dem an seinen Geburtsort gerichteten Gedicht "Graue Stadt am Meer" Respekt und Ruhm in literarischen Kreisen. 101 Jahre nach Storm erblickte der Husumer Fußballverein von 1918 das Licht der Welt, ließ sich vom Volksmund "Husum 18" taufen und versuchte, etwas Fußballglamour in die "graue Stadt" zu bringen. Am 29 Juni 1952 erreichte der tief im bürgerlichen Lager verankerte und lange Zeit auf dem Marienhof spielende Club seinen Zenit, als die "Jungmannen" (heute spricht man von A-Jugend) im Endspiel um die Landesmeisterschaft von Schleswig-Holstein mit 6:5 nach Verlängerung über den TSV Heiligenhafen triumphierten. 30.000 waren seinerzeit im Kieler Holstein-Stadion dabei - die Party fungierte als Vorspiel zum Amateur-Länderspiel zwischen Deutschland und der Schweiz.

Über weite Strecken sind die 18-Annalen geprägt von dem verzweifelten Versuch, sich Lokalrivale Frisia vom Hals zu halten und im hochklassigen Amateurfußball Schleswig-Holsteins zu Fuß zu fassen. Beides gelang nur sporadisch. Nachbar Frisia, 1925 aus einer Abspaltung der 18er entstanden, vermochte man erst in den 60er Jahren endgültig hinter sich zu lassen, derweil der erfolgreichste Etablierungsversuch im Oberhaus aus den späten 40ern stammt, als der Leistungsfußball im Nachkriegsdeutschland noch reichlich unsortiert war. 1949/50 belegte man unter Trainer Julius Huber Platz 10 - es sollte der größte Erfolg der Vereinsgeschichte sein. Schon 1950/51 machten die 18er mit einer schwarzen Serie von zwölf Niederlagen in Folge (gebrochen am 30 Januar 1951 durch ein 1:0 über Eutin 08) ungewollt bundesweit Schlagzeilen und verabschiedete sich mit nur drei Siegen in Richtung Bezirksklasse.

Dank seines treffsicheren Sturms um Torjäger Arthur Grabert (schoss 43 der 107 Saisontore) qualifizierten sich die Blau-Weiß Roten 1953 für die Aufstiegsrunde, vermochten dort jedoch nur Union Neumünster zu schlagen und verschwanden anschließend im tristen Drittligamittelmaß.

1959 rutschte man nach dem Landesligaaufstieg von Nachbar Frisia erstmals lokal ins zweite Glied und mußte reichlich kämpfen, ehe die Husumer Fußball-Hierarchie wiederhergestellt war. 1965 gelang unter Trainer Helmut Bregulla mit einem 4:2 im entscheidenden Aufstiegsrundenspiel bei Eutin 08 die Rückkehr ins Oberhaus, deren Zugehörigkeit jedoch trotz eines guten Saisonstarts nicht gehalten werden konnte. Immerhin sicherten sich die Blau-Weiß-Roten 1968 unter Trainer Karl "Kuddel" Etteldorf einen Platz in der neuen Verbandsliga Nord, aus der sie jedoch nach zwei Spielzeiten absteigen mußten: Husum - triste Fußballstadt am Meer.

Mitte der 70er Jahre setzten die Westküstler zu einem neuerlichen Höhenflug an. 1972 in die Verbandsliga zurückgekehrt, errang man 1976 hinter Überflieger Schleswig 06 sogar die Vizemeisterschaft und träumte von der Rückkehr ins schleswig-holsteinische Oberhaus. Doch daraus wurde nichts. 1978 bejubelte man im 1953 eröffneten 18er Stadion noch einmal Platz 2, ehe Husums Fußballwelt 1981 mit dem Abstieg aus der Landesliga erneut zusammenbrach.

Dabei blieb es bis 1994, als 18 und Frisia die Kräfte zur HSV bündelten und die Fußballzeichen in Husum endlich auf Aufschwung stellten."

leer

1955

aus dem StadionEcho der Husumer SV vom
24. März 2007

 

Frisia Husum / Historisches

100 JAHRE FUSSBALL IN HUSUM (TEIL 10)

Aus der Gründerzeit bis hin zur Gegenwart

Über "Unitas" (1906) – "Allemannia" (1910) – "Husum 18" (1918) – Frisia Husum" (1925) zur "Husumer Sportvereinigung" (1994)

aufgeschrieben von Dieter Schladetzky

In den bisherigen acht Folgen dieser Rubrik hat Dieter Schladetzky ausführlich über den Fußball in Husum von den Anfängen bis in die 50er Jahre berichtet. Für die Zeit danach bis zur Fusion von Husum 18 und Frisia im Jahre 1994 zur Husumer SV existieren leider nur fragmentarische Aufzeichnungen, die für eine eigene und halbwegs chronologische Darstellung nicht reichen. Wir veröffentlichen deshalb an dieser Stelle den Text aus dem Buch "Legendäre Fußballvereine Norddeutschland" von Hardy Grüne (Agon-Sportverlag), diesmal zu Frisia Husum.

"Wer die Geschichte von Frisia Husum erzählen will, muß die von Husum 18 ein klein wenig im Auge haben. Diese Konstellation erreichte am 25. Februar 1994 ihren Höhepunkt, als mit dem Zusammenschluß von 18 und Frisia zur HSV exakt das zusammen geführt wurde, was sich fast 70 Jahre zuvor unter geharnischten Streitereien auseinander dividiert hatte.

Seinerzeit hatten einige sich benachteiligt fühlende 18-Mitglieder kurzerhand mit dem FV Frisia einen eigenen Klub aufgemacht, der sich in den 40er Jahren mit dem Reichsbahn TSV zum RTSV Frisia vereinte und nach Kriegsende zum ESV Frisia wurde. 1953 bezog man gemeinsam mit den 18ern Jahren das "doppelte" Friesenstadion (links hatten die 18er ihren Platz, rechts Frisia) und bemühte sich redlich, hochklassigen Fußball nach Husum zu bringen. Das gelang, wie auch Nachbar 18, nur sporadisch und war noch seltener von Eleganz geprägt. 1949 zu den Gründungsmitgliedern der Bezirksklasse (3. Liga) zählend, bejubelte Frisia zwar 1959 erstmals den Sprung in die Landesliga, wo die Eisenbahner jedoch nicht in Schwung kamen. Am Ende fehlten satte acht Zähler auf den rettenden 13. Platz, hatte man seinen Fans eine 2:6-Heimpleite gegen Nachbar Heide und gar ein 0:6 gegen Friedrichsort zugemutet. Kaum trösten konnte da, dass im selben Jahr zum ersten und zugleich letzten Mal der Gewinn des Landespokals gelang - zumal Nachbar Heide die Pokalträume in der ersten Runde auf Nordebene mit einem 0:6 recht unsanft zerstörte.

Auch der zweite Versuch, im schleswig-holsteinischen Oberhaus Fuß zu fassen, misslang - wenngleich diesmal immerhin mit einer der SV Friedrichsort zu verdankenden zeitlichen Verzögerung: Weil jener 1962/63 die Qualifikation zur Regionalliga gelang, reichte Frisia Platz 14 ausnahmsweise zum Klassenerhalt.

12 Monate später war die Drittligaepoche aber schon wieder vorbei, und als Frisia 4 Jahre später auch die Spielberechtigung zur neuen Verbandsliga verfehlte, wurde es still um die Eisenbahner. Während Nachbar Husum 18 das Leistungsfußballzepter übernahm, widmete man sich bei den Blau-Gelben fortan vornehmlich der Nachwuchspflege sowie den kulturellen und sozialen Aspekten des Vereinslebens.

1994 vereinten 18 und Frisia die Kräfte zur HSV, wobei Frisia eine letzte Niederlage einstecken mußte, als nicht ihr mit einer überdachten Tribüne versehenes Frisia-Stadion Spielstätte der HSV wurde, sondern der unüberdachte 18er Platz."

leer

Jan 1955

Husum 18

Frohes neues Jahr!

Diesen Wunsch, an dem sich auch im Sport viele Hoffnungen knüpfen, übermitteln wir von Fritz Röhrs aus Rotenburg (Hannover) im Auftrag seines Großvaters, unseres Ehrenmitgliedes Hermann Lex. Fritzchen ist heute 5 Jahre alt und bereits seit dem 15. Mai 1949, dem Tage seiner Geburt, Mitglied von Husum 18. Er besitzt sogar eine vollständige 18er Ausrüstung und natürlich auch einen Fußball, beides stammt von unserem Husumer "Hoflieferanten". Ist das noch nichts?

Kurt Klawitter

Alle Teilnehmer waren begeistert

Fußball-Reserve schoß mit ihrer Weihnachtsfeier den Vogel ab - Männer, die ihr "Handwerk" verstehen - Stimmungsvoll war es auch bei der Jugendabteilung

Im neuen Jahre Glück und Heil!
Auf Weh und Wunden gute Salbe!
Auf groben Klotz ein grober Keil!
Auf einen Schelmen anderthalbe!

Goethe

Wir wollen eine große Familie sein, so klingt es aus allen Reden bei passenden und manchmal unpassenden Gelegenheiten an unser Ohr. Die Vereinsnachrichten streben von jeher nach völliger Einheit, teils aber leider ohne Erfolg. Zur Untermauerung dieser Einheit wollten wir mit Frauen und Kindern einen nicht sehr strapaziösen Ausflug nach Schobüll unternehmen und im Lokal unseres Mitgliedes Hans Mählitz (Friesenheim) rasten. Stimmung dafür war genug vorhanden, aber dem Wollen folgte nicht die entscheidende Tat, ohne die es nun einmal nicht geht. Gewiß hatten wir oft schlechtes Wetter, aber möglich wäre dieser Ausflug mit Kind und Kegel dennoch gewesen. Anfang November kam das Stiftungsfest, bei dem die große Familie sich auf Schritt und Tritt bestätigte. Als letzte Geselligkeit dieses Jahres folgten die Weihnachtsfeiern.

Jeder feierte auf eigene Faust

Der Vorstand, die Fußball-Liga, die Fußball-Reserve, die Jugend und die Tischtennisabteilung. Auch die Fußballschiedsrichter meldeten ihre Ansprüche an, doch zu einer besonderen Feier für sie kam es nicht mehr. Bei einer so gewaltigen Zersplitterung kann von Einheit natürlich nicht die Rede sein. In Zukunft sollten wir wirklich nur noch gemeinsam feiern, Weihnachten in der Form, daß nachmittags die Jugendlichen und abends die Erwachsenen zusammenkommen. Dieser Vorschlag wird sicherlich einen großen Kreis von Befürwortern finden.

Nun, es war diesmal eben wieder anders. Es wurde in kleineren Kreisen gefeiert. Unser Pressewart war den Einladungen der Reserve und der Jugendabteilung gern gefolgt. Die Reserve schoß den Vogel ab. Ihr vorbereitender Ausschuß mit Peter Henningsen, Georg "Schorsch" Jessen und Günter Präger hatte in wochenlanger Arbeit eine Feier organisiert, die bei allen Teilnehmern restlos Anerkennung fand. An weihnachtlich geschmückter Tafel mit Lichtern und einem Weihnachtsbaum herrschte sehr schnell festliche Stimmung. Als Günter Präger die Erschienenen begrüßt hatte, sprach Vorsitzender Otto Hackbarth über Sinn und Zweck dieser Feier.Günter Präger hatte "Sportnachrichten" der Reservemannschaft als einmalige Ausgabe zusammengestellt.

Das war ein hübscher Einfall

In konzilianter Form bekam jeder sein "Fett", ob Vorstandsmitglied oder Reservespieler. Die gespannt lauschenden Zuhörer schlugen beim Vortrag der lustigen und witzigen Verse förmlich Kapriolen. Zum Schluß hieß es dann:

"Und alle, die hier nicht genannt,
Ihr seid uns doch nicht giftig,
denn das Papier hat nicht gelangt,
wir machen's später richtig."

Neckische Spiele, Ballontanzen, eine "tolle" amerikanische Versteigerung eines Riesenpaketes mit winzigem Inhalt und von prickelndem Humor gewürzte Darbietungen des unverwüstlichen Helmuth Huß brachten die Stimmung auf den Siedepunkt. Natürlich hatte die Reserve auch für honorige Bewirtung ihrer Gäste gesorgt. Käthe Jessen und Gisela Präger, die in der Vorbereitung festlicher Veranstaltungen einmal mehr ihr großes Geschick bewiesen, hatten bedeutenden Anteil an dieser einzigschönen Veranstaltung, die bei allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung fortklingen wird.


Sechs Tage zuvor hatte die Jugendabteilung am Nachmittag mit Kaffee und reichlich Kuchen ihre Weihnachtsfeier begangen. Otto Butterbrodt, Käthe Jessen und Gisela Pr├جger hatten für einen stimmungsvollen Raum mit Tannengrün und Lichtern bestens gesorgt. Der Jugendobmann begrüßte seine Gefolgschaft und die geladenen Gäste, während Otto Hackbarth auf die Bedeutung der Jugendabteilung als Reservoir für die Senioren hinwies. Weihnachtslieder und natürlich auch unser Vereinslied, ein sauber vorgetragenes Gedichte des 14-jährigen Kurt Heitmann, Klavier- und Akkordeon-Musik des unermüdlich in die Tasten greifen dann Olaf Thiede erhöhten die Stimmung. Die Kleinsten hatten ihren hellen Spaß daran, die Lichter auszupusten und wieder anzuzünden. Auch diese Feier war erhebend, wie wir es bei solchen Anlässen immer wünschen möchten.


Fußballliga und Tischtennisabteilung haben die Bitte unserer Vereinsnachrichten, über ihre Feiern Beiträge zu liefern, leider nicht entsprochen. Da kann man halt nichts machen.

Kurt Klawitter

31 Sparer brachten es auf 2.217 D-Mark

Im "Sparclub Nordsee" (Handwerkervereinshaus) wurden im Wege des Weihnachtssparens von 31 Beteiligten 2.217,10 D-Mark zusammengetragen, das ergibt einen Durchschnitt von 71,50 D-Mark. Im Januar soll die neue Sparaktion für 1955 beginnen. Zinsen und Strafgelder ergaben für 1954 den Betrag von 74,74 D-Mark.

Kurt Klawitter

Dank und Anerkennung

Unser Hamburger Freund und Gönner Johannes Thordsen übermittelte uns die besten Wünsche für ein erfolgreiches neues Jahr, die wir, verbunden mit herzlichen Grüßen, auf diesem Wege erwidern.


Am 1. November 1954 brachten die Vereinsnachrichten einen Beitrag von Hermann Lex über Hans "Hansi" Storjohann, der im blühenden Alter von 24 Jahren sein Leben im Rußlandfeldzug für das deutsche Vaterland lassen mußte. Seine verheiratete Schwester, Tide Ketelsen, Hamburg-Bahrenfeld, Mendelssohnstraße 5, hat der Schriftleitung für diesen Beitrag ihren herzlichen Dank ausgesprochen und um einige Exemplare der Nummer 7 gebeten, die wir er selbstverständlich übermittelt haben.


Gelegentlich einer Unterhaltung unseres Presse- und Propagandawarts mit dem Leiter des Marschenbauamtes Husum über sportliche Belange brachte Oberregierungs- und Baurat Puls, der selbst am Sport sehr interessiert ist, seine Anerkennung über die Vereinsnachrichten zum Ausdruck.


Von unserem ehemaligen Jungmannen-Torwart Claus Westerwiek erhielten wir folgende Zahlen:

"Auch ich will nicht versäumen der Fußballliga zu der Herbstmeisterschaft zu gratulieren. Ich hoffe fest und drücke beide Daumen, daß es der Mannschaft in dieser Runde vergönnt sein möge, das ersehnte Ziel, den Aufstieg in die Amateurliga, nach vielem Pech und einer langen Formkrise zu schaffen. So verfolge ich selbstverständlich mit Spannung die sonntäglichen Ergebnisse aus der Nordstaffel.

Seit zwei Monaten habe ich es endlich auch geschafft, denn ich spiele jetzt in der Ersten von Holsatia Elmshorn im Tor. Leider hatte ich kürzlich bei einem Spiel einen Nasenbeinbruch erlitten, der inzwischen aber wieder ausgeheilt ist.

Und jetzt wünsche ich der Liga auch für die zweite Serie viel Erfolg und Glück auf dem Rasen und vor allen Dingen eine sichere Bezirksmeisterschaft. Wie wäre es gelegentlich mit einem Freundschaftsspiel zwischen Holsatia und Husum 18?"

Kurt Klawitter

Mitgliederbewegung

   
Zugänge
1.   Greve, Rudolf, Husum, Süderstraße 64
2.   Jensen, Rolf Werner, Husum, Osterhusumer Straße 92

 

Abgänge
1.   Baade, Jürgen, Husum, Lornsenstraße 19
2.   Lützen, Heinz, Husum, Zingel 19

 

Neue Anschriften

1.   Schulze, Manfred, Lübeck, Bismarckstraße 29 bei Krause
2.   Westerwiek, Claus, Hamburg 43, Oberschlesische Straße 22

 

Aus der Mitgliederliste gestrichen

Auf Grund des § 8, Ziffer d, sind auf Vorschlag unseres Kassenführers durch den Vorstand folgende Personen aus der Mitgliederliste gestrichen:

1.   Busse, Karl, Hamburg-Altona, Klopstockplatz 12
2.   Ermlich, Heinz, Husum, Nordhusumer Straße 32
3.   Etikis, Ausma, Hamburg-Altona, Klopstockplatz 12
4.   Grapentin, Rudolf "Rudi", Husum, Stettinger Straße 23
5.   Petersen, Karl Otto, Mildstedt
6.   Petersen, Ludwig, Husum, Nordbahnstraße 43
7.   Samland, Helle, Husum, Osterende 75
8.   Sörensen, Rolf, Husum, Wasserreihe 19
Kurt Klawitter

Handtaschenmarder

Einem jungen Mädchen wurde bei der Weihnachtsfeier der Reserve ihre Handtasche mit sämtlichen Papieren und einem Barbetrag von 25 D-Mark entwendet. Der gemeine Dieb wird hierdurch aufgefordert, die Tasche mit Inhalt an die Geschädigte bis zum 10. Januar 1955 zurückzusenden, damit uns eine Strafanzeige erspart bleibt.


Freier Eintritt nur gegen Ausweis

Trotz aller in den letzten Monaten erfolgten Hinweise gibt es immer noch Sportplatzbesucher, die aus diesen oder jenen Gründen freien Eintritt begehren. Diese Frage ist im Paragraphen 5 unserer Vereins- Satzung (letzter Absatz) geklärt. Danach haben Jugendliche freien Eintritt zu allen Veranstaltungen auf unserem Sportplatz (selbstverständlich nur in Verbindung mit Vereinsausweis). Ehrenmitglieder haben freien Eintritt zu allen Veranstaltungen des Vereins.

Soweit die Bestimmungen der Satzung. Darüber hinaus sind auch Vereinsvorstandsmitglieder, Ausschußmitglieder und selbstverständlich die Vertreter der Presse von der Entrichtung des Eintrittsgelds befreit. Wer keinen besonderen Ausweis besitzt, muß seinen Obolus abführen.

Kurt Klawitter
leer

Jan 1955

Husum 18 / Fußball

Mit Mut und Vertrauen in die Entscheidung

Wird uns diesmal die Bezirksmeisterschaft beschieden sein?

Im sportlichen Leben kann niemand auf Dauer nur Höchstleistungen vollbringen, es wird immer einmal Rückschläge geben. Einen klaren Beweis für diese Behauptung lieferte die Fußball-Herbstserie, sie begann mit zweistelligen Siegen unserer Liga, dann wurden die Ergebnisse knapper und zum Schluß kamen wieder recht sichere Siege zustande. Mit 93:18 Toren und 32:2 Punkten sicherten wir uns vor Kappeln, dem vorherigen Bezirkssieger, den Herbstmeister-Titel. Die Kappelner haben bereits drei Verlustpunkte, sie müssen sich mit dem zweiten Platz begnügen, der ihnen in der Herbstserie bestenfalls nur noch von Schleswig 06 streitig gemacht werden kann.

Unsere Spieler haben größtenteils sich prächtig entwickelt. Uns stehen rund 15 sehr brauchbare Kämpen zur Verfügung. Unsere Elf in ihrer derzeitigen Verfassung wird zweifellos auch größeren Aufgaben gewachsen sein. Wir haben endlich einen Sturm, der sich sehen lassen kann. Mit Arthur Grabert, Wilhelm "Willi" Carstens, Willy Alwin, Adolf Wagner und Rolf "Rolly" Fentzahn ist er so gut besetzt wie noch nie zuvor. Ganz prächtig und zu einem Spieler von Format hat sich Wilhelm "Willi" Carstens entwickelt. Auch die übrigen Mannschaftsteile sind in Ordnung, wenn es mit der Verteidigung bisweilen auch etwas hapert. Aber sie steht ihren Mann, ebenso wie Torwart Karl Ernst Nehlsen, der in jüngster Zeit noch besser geworden ist.

Den Männern der Liga herzliche Glückwünsche zur Herbstmeisterschaft. Hoffentlich gelingt es ihnen auch im entscheidenden Gang, alle Hindernisse aus dem Wege zu räumen.

Kurt Klawitter

Zweite Serie der Bezirksliga

Die zweite Serie der Bezirks-Fußballrunde 1954/55 beginnt am 9. Januar, sie endet für uns am 15. Mai. Hoffentlich verläuft sie so erfolgreich wie der erste Teil der Meisterschaft. Der vorherige Bezirksmeister Kappeln besucht uns am 8. Mai, während wir am 15.Mai zum Rückspiel gegen 06 nach Schleswig müssen. Hier der Spielplan:
Bezirksliga
9.1.   Husum 18   -   Satrup  
15.1.   DFB-Pokalspiele          
23.1.   Rantrum   -   Husum 18  
30.1.   Nord-Harrislee   -   Husum 18  
6.2.   Husum 18   -   Vorwärts Flensburg  
13.2.   Husum 18   -   Rasensport Schleswig  
20.2.   Westerland   -   Husum 18  
27.2.   Husum 18   -   Wyk  
6.3.   Post Flensburg   -   Husum 18  
13.3.   DFB-Pokalspiele  
20.3.   Husum 18   -   SIF Schleswig  
27.3.   Frisia Husum   -   Husum 18  
3.4.   Husum 18   -   VfB Nordmark Flensburg  
11.4.   Bredstedt   -   Husum 18  
17.4.   Leck   -   Husum 18  
24.4.   Husum 18   -   Niebüll  
1.5.   Friedrichstadt   -   Husum 18  
8.5.   Husum 18   -   Kappeln  
15.5.   Schleswig 06   -   Husum 18  

Spiele im Januar

Jungmannen - Bezirksklasse
9.1.   Husum 18   -   Satrup  
23.1.   Rantrum   -   Husum 18  

Erste Kreisklasse
2.1.   Husum 18   -   Garding  
16.1.   Bredstedt   -   Husum 18  
23.1.   Husum 18   -   St. Peter  

Jugendklasse
2.1.   Husum 18   -   Garding  
9.1.   Husum 18   -   Rantrum  
23.1.   Husum 18   -   St. Peter  

Schülerklasse
9.1.   Husum 18   -   Rantrum  
30.1.   IF Tönning   -   Husum 18  

Knabenklasse
9.1.   Husum 18   -   Rantrum  
30.1.   IF Tönning   -   Husum 18  

Spiele im Dezember

Bezirksliga
5.12.   Nordmark Flensburg   -   Husum 18   2:3 (2:2)
19.12.   Husum 18   -   Bredstedt   6:1 (3:1)

Jungmannen
5.12.   Nordmark Flensburg   -   Husum 18   0:6 (0:3)
19.12.   Husum 18   -   Bredstedt   3:4
26.12.   Husum 18   -   MTV Heide   6:2 (5:1) privat

Erste Kreisklasse
5.12.   Langenhorn   -   Husum 18   0:3 (0;1)
12.12.   Husum 18   -   Tönninger SV   3:3 (1:3)
26.12.   Husum 18   -   TSV Kropp   11:1 (6:1) privat

Jugendklasse
5.12.   VfB Flensburg   -   Husum 18   4:1 (2;1) privat
12.12.   Husum 18   -   Bredstedt   4:0 (1:0)
26.12.   Husum 18 (A)   -   MTV Heide (A)   4:1 (1:1)
26.12.   Husum 18 (B)   -   MTV Heide (B)   5:1 (1:0)

Schülerklasse
5.12.   VfB Flensburg   -   Husum 18   1:0 (1;0) privat
12.12.   Husum 18   -   Tönninger SV   1:1 (0:1)

Knabenklasse
12.12.   Husum 18   -   Bredstedt   2:0 (2:0)
Kurt Klawitter

Fußball-
BL Nord
1954/55

Husum 18

*

4:0 2:0 3.2 7:1 4:3 1:2 3:1 11:0 5:1 6:1 5:0 7:1 5:1 10:0 5:3 2:1 13:1
                                 

Schleswig 06

0:4

H

  2:2 4:5 2:3 4:1 2:1 8:0 3:2   5:1 12:2 3:2 4:2 4:2 0:0 5:0
                                 
TSV Kappeln 0:2  

U

2:0 3:1 1:0 3:0 8:2 6:0 3:2 3:1   4:3 5:2 3:2 1:1 3:2  
                                 
VfB Flensburg 2:3 2:2 0:2

S

4:3 0:2 1:1 1:2 6:2 3:2 5:1 1:3 2:0 3:0   5:1 2:0 2:1
                                 
RW Niebüll 1:7 5:4 1:3 3:4

U

4:2 0:6 4:0 3:2 3:0 4:5 0:5 2:3 4:4 1:5   5:4 7:1
                                 
Nordmark Satrup 3:4 3:2 0:1 2:0 2:4

M

2:4 8:3 2:5 2:3 2:1 1:2 1:1 3:2 3:0 2:2 2:4 8:1
                                 
Post Flensburg 2:1 1:4 0:3 1:1 6:0 4:2

E

3:2 4:3 7:0 1:5 1:1 2:2 1:2 5:2 2:0 4:2 4:0
                                 
SIF Schleswig 1:3 1:2 2:8 2:1 0:4 3:2 2:3

R

5:3 1:2 6:1 0:7 2:1 2:4 3:3 0:3 0:0 5:3
                                 
Nord Harrislee 0:11 0:8 0:6 2:6 2:3 5:2 3:4 3:5

F.

3:1 1:6 1:1 2:0 2:1 2:1 3:1 2:4 2:0
                                 
Rasensport Schleswig 1:5 2:3 2:3 2:3 0:3 3:2 0:7 2:1 1:3

V.

7:3   1:2 3:4 1:4 2:0 2:1 4:3
                                 
Bredstedter TSV. 1:6   1:3 1:5 5:4 1:2 5:1 1:6 6:1 3:7

v

  2:3 4:2 3:2 7:1 7:2 3:2
                                 
TSV Westerland 0:5 1:5   3:1 5:0 2:1 1:1 7:0 1:1    

o

2:2 1:1 3:4 2:4 4:0 3:1
                                 
MTV Leck 1:7 2:1 3:4 0:2 3:2 1:1 2:2 1:2 0:2 2:1 3:2 2:2

n

2:1 0:1 2:0 1:0 2:3
                                 
Vorwärts Flensburg 1:5 2:3 2:5 0:3 4:4 2:3 2:1 4:2 1:2 4:3 2:4 1:1 1:2

1

1:4 5:2 1:2 0:2
                                 
TSV Rantrum 0:10 2:4 2:3   5:1 0:3 2:5 3:3 1:2 4:1 2:3 4:3 1:0 4:1

9

0:0 5:2 5:0
                                 
FSV Wyk 3:5 2:4 1:1 1:5   2:2 0:2 3:0 1:3 0:2 1:7 4:2 0:2 2:5 0:0

1

0:1 3:2
                                 
Frisia Husum 1:2 0:0 2:3 0:2 4:5 4:2 2:4 0:0 4:2 1:2 2:7 0:4 0:1 2:1 2:5 1:0

8

3:5
                                 
BW Friedrichstadt 1:13 0:5   1:2 1:7 1:8 0:4 3:5 0:2 3:4 2:3 1:3 3:2 2:0 0:5 2:3 5:3

*

                                 
Die oberen Zahlenreihen geben die Ergebnisse der Herbstserie wieder, die unteren die der Frühjahrserie.

Der Herbstmeister der Bezirksklasse Husum 18: Wulff · Nehlsen · Etteldorf · Panten · Fentzahn · Carstens · Alwin · Grabert · Schladetzki · Dietze · Wagner

Satrup mußte Punkte in Husum lassen

18 nicht in bester Form - doch es reichte zu drei Toren

Husum. Bereits im ersten Spiel der Frühjahrsserie festigte der Husumer Tabellenführer seine Stellung durch 2 Punkte weiter. Die gänzlich in Blau spielenden 18er täuschten von der ersten Minute an glänzend darüber hinweg, daß verschiedene gute Spieler fehlten. Sie hatten bald heraus, daß der Satruper Sturm Nehlsen absolut nicht in Verlegenheit bringen wollte und zeigten sich daher keineswegs ersatzgeschwächt oder auch nur unsicher, viel zeigten sie allerdings auch nicht.

Nachdem sich beide Mannschaften auf dem steinharten Boden einigermaßen eingespielt hatten, startete der rechte Husumer Flügel den ersten gefährlichen Angriff. Schon in Tornähe wollte Dietze den Ball noch einmal an Alwin flanken. Es wurde eine Flanke ins Tor, da weder Alwin noch ein Verteidiger oder der getäuschte Torwart den Ball noch erreichten. Es war ein sehr "dünnes" Tor, aber immerhin ein wertvoller Auftrieb für 18. Roscher hatte dank Wagners Spiel kurze Zeit später eine Möglichkeit zu erhöhen, schoß aber über die Latte. In der 15. Minute machte er aber seinen Fehler wieder wett und gab Alwin eine brauchbare Hoch-Vorlage, die dieser (gut täuschend) zum 2:0 in die lange Ecke köpfte. Gleich darauf wollte er abermals in die lange Ecke verlängern, verfehlte aber das Tor. Ganze fünf Ecken sind die weiteren Erfolge dieser Drangperiode der Husumer, die aber nichts einbrachten, da Graberts Eckbälle zu ungenau kamen. Satrups Torwart wehrte in blendender Form ab.

Die Gäste hatten zeitweilig mehr vom Spiel, vermochten jedoch ihre guten Mittelfeldkombinationen nur selten bis vors 18-Tor zu verlegen. Etteldorf (in bewährt sicherer Manier), Schladetzki und der Benjamin der Mannschaft, Thordsen, säuberten ihre Gefilde stets im richtigen Moment von gefährlichen Bällen, den Rest nahm Nehlsen; einmal sogar einen gegnerischen Stürmer etwas zu hart (das kann er gut). Der Strafstoß ging allerdings nicht ins Tor. Satrups Torwart hielt durch gute Leistungen den Husumer Sturm (zeitweilig ohne den verletzten Grabert) und den 0:2-Stand, es hätte ohne ihn schlimmer ausgesehen.

Nach dem Wechsel vermochten die Satruper lange Zeit die gegnerische Verteidigung in Atem zu halten, auffallend Panten in seiner stets frischen und mitreißenden Spielart und der sich ununterbrochen einsetzende Thordsen. Der junge Spieler empfahl sich (trotz der üblichen Neulingsunsicherheit) wegen seines Ballgefühls für weitere Spiele.

In einer ausgeglichenen zweiten Halbzeit waren es wieder die 18er, die zu einem neuen Torerfolg kamen, als Roscher in der 80. Minute einen halbhohen Ball aus unmittelbarer Entfernung ins Netz knallte. Auf der Gegenseite brauchte sich Nehlsen nur wenige Male einzusetzen.

Vier Tatsachen wären noch am Rande dieses Spieles zu erwähnen, davon zwei fehlende: Fentzahn und Carstens wurden offensichtlich vermißt. Die anderen beiden: Wagner fand sich in der neuen Umgebung nicht zurecht oder hatte einen schlechten Tag, bei Roscher dagegen war es schon kein schlechter Tag mehr, sondern mehr, dafür fiel Dietze um so angenehmer ins Auge.

10. Januar 1955, Husumer Nachrichten

Alte Stars gegen junge Talente

18's Altliga spielte gegen die "Erste" 2:6

Husum. Nachdem die Langenhorner den Pokalkampf gegen Husum 18 abgesagt hatten, bot sich endlich einmal die Gelegenheit, den Wunsch der "Alten Herren" von Husum 18 zu erfüllen und ein Spiel mit der Ersten auszutragen. Als gestern mittag nun zu diesem denkwürdigen Spiel angepfiffen wurde, fehlten doch verschiedene Spieler auf beiden Seiten.

Der Schnee lag auch wirklich etwas hoch auf dem Platz und nicht umsonst wurden an diesem Wochenende 17 Oberliga-Spiele abgeblasen. Selbst der Experte und Zurufer unter den Zuschauern, Sönnichsen, vermied auf derart schlüpfrigem Boden seine Theorien in die Praxis umzusetzen und einmal wieder wie in alten Zeiten mit dem Ball zu zaubern. Dafür scharte sich der Rest der "Alten" tapfer um den starken Torwart Krause (er hatte an den sechs Toren keine Schuld) und verteidigte sein Tor gegen den so oft antrudelnden großen Schneeball.

Unter der Mitwirkung einiger junger Spieler wie Dietze, Birger Hansen und Schladetzki, kam die Altliga durch Schladetzki sogar zu zwei Gegentoren. Mittelstürmer Schöning verpaßte wiederholt einmalige Torchancen und ließ trotz brausender Anfeuerungsrufe der wenigen Zuschauer nicht die "Schüsse von einst" vom Stapel. Dafür zeigten sich Klose (in der Kopfalbwehr nach wie vor einfach bestechend) und Jürgens durch seine tollen Zwischspurts von der besten Seite, Dietze mußte sogar einige strenge Verweise ob seiner schlechten Abgaben von "Jüche' einstecken, der überdies seine Kämpen mit einigen "lebhaft, lebhaft" nach vorne peitschte.

Die Spieler der "Ersten" lächelten über diese Mätzchen erhaben und ließen es dann bei kleinen sechs Toren bewenden. Wenn es besonders gut ging, leiteten der vorgeschobene Torwart Nehlsen und Etteldorf das Spiel von der MitteIlinie aus. Zuschauersachverständige haben Klose, Birger Hansen und Schladetzki, selbstverständlich auch Jürgens, eine beachtliche Fußballkarriere vorausgesagt, was besonders bei Birger Hansen nicht von der Hand zu weisen war.

17. Januar 1955, Husumer Nachrichten

Rantrum leistete energischen Widerstand

Erst in der Schlußminute kam Husum 18 zum Sieg

Den erwartet schweren Gang zum TSV Rantrum hat Husum 18 im Punktspiel der FußbaIl-Bezirksklasse Nord mit Hängen und Würgen gut beendet, denn oft hing der Sieg der 18er am seidenen Faden, weil Rantrum nicht nur energisch kämpfte, sondern weil die Husumer Vorstädter sich durch den Spitzenreiter nicht beeindrucken ließen, sondern aus dem Vollen schöpften und zum Teil eine durchaus gleichwertige Partie lieferten, sodaß der Husumer 3:2-Sieg als ausgesprochen glücklich angesehen werden muß.

In der ersten Halbzeit hatten die Rantrumer durchaus gleiche Chancen. Sie waren es, die in der 15. Minute durch Brodersen den Führungstreffer erzielten. Carstens schoß für Husum 18 dann den Ausgleich, aber die Rantrumer ließen sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen, griffen weiterhin beherzt an und schossen aus jeder Situation, so daß Brodersen für Rantrum erneut erfolgreich war und das 2:1 gegen Husum 18 erzielte.

Der Kampf wogte hin und her. Verzweifelt kämpfte der Spitzenreiter gegen die drohende Niederlage. Die Minuten rannen, immer nervöser wurden die Hunderte von Husumer Schlachtenbummlern, bis die 18er zu einem Generalangriff ansetzten und sieben Minuten vor Schluß durch Wagner das Ausgleichstor besorgten. Jetzt stand der Kampf auf des Messers Schneide. Die größeren Nerven und vor allem die größere Routine war auf seiten der 18er, die in der Schlußminute durch Wagner das 3:2-Siegtor anbringen konnten, durch das sie ihre führende Position im Nordbezirk weiterhin untermauern konnten.

Rantrum hat großartig gespielt und gekämpft. Vor allem wußte der Außenläufer Feddersen zu gefallen, während bei Husum 18 Mittelstürmer Alwin imponierte, der seinen Sturm stets geschickt einsetzte und dadurch überaus gefährlich war.

24. Januar 1955, Husumer Nachrichten

Husums Meisterschaftschancen vergrößert

Husum 18 gewann knapp, aber verdient / Kappeln bezwang Satrup nicht

Die Meisterschaftsaussichten des Spitzenreiters Husum 18 sind größer geworden, denn die 18er nahmen die gefährliche Klippe beim TSV Nord in HarrisJee durch einen knappen 3:2-Sieg, wä.hrend der unmittelbare Verfolger, der TSV Kappeln, durch eine 0:1-Platzniederlage gegen Nordmark Satrup um weitere zwei Punkte zurückfiel und der Abstand zum Spitzenreiter sich auf vier Punkte erhöhte.

Die Husumer haben bei den Flensburger Vorstädtern sehr energisch kämpfen müssen, denn die TSVer in Harrislee leisteten energischen Widerstand und waren kämpferisch in der ersten Halbzeit durchaus gleichwertig, so daß sie stets Gefahren vor Nehlsens Heiligtum heraufbeschworen. In der 5. Minute fiel Husums Führungstreffer. Carstens hatte eine Lücke in der Nord-Abwehr entdeckt, setzte zum Schuß an und knallte den Ball unhaltbar zum 1:0 ins Netz.

Der TSV Nord ließ nicht locker, hatte verschiedenlich gute Momente und kam zum Ausgleichstreffer, als Sörensen aus einem Freistoß heraus eine Gelegenheit sah und Nehlsen schlug. Dieser Gleichstand währte nicht lange, denn Husum setzte jetzt seine letzten Kraftreserven ein, warf Angriff um Angriff nach vorn, hatte aber gegen die kampfkräftigen Harrisleer auch in der Abwehr alles aufzubieten, um Torerfolge zu vermeiden. Eine tolle Szene vor dem Husumer Tor rettete Schladetzki auf der Torlinie, als Nehlsen schon geschlagen schien. Dann fiel durch Alwin der 2:1-Führungstreffer, als er ungedeckt stand, eine Flanke von rechts aufnahm und glashart einschoß. Die Entscheidung schien gefallen. als die Flensburger Vorstädter wiederholt daneben schossen, unglücklich in der Verwertung ihrer Chancen operierten und als Wagner bei einer verunglückten Abwehr den Ball aufnahm und geschickt zum 3:1 einschoß.

In der zweiten Halbzeit rechnete man allgemein mit einem klaren Sieg. Die Hoffnung der vielen Husumer Schlachtenbummler ging nicht auf, denn trotz des schweren Bodens hatten die TSVer ihre Kondition beibehalten. Sie kämpften vorbildlich, und als der nicht immer überzeugende Schiedsrichter aus unerklärlichen Gründen den Husumer Torjäger Wagner vom Platz stellte, kamen die 18er leicht in Gefahr. Durch Christophersen fiel fünf Minuten vor Schluß der Anschlußtreffer für den TSV Nord.

31. Januar 1955, Husumer Nachrichten
leer

Jan 1955

Husum 18 / Friesenstadion

Es geht nicht ohne gut nachbarliche Verhältnisse

Anstand und Sportgeist - Beirat und Vorstand tagten

Auf Veranlassung des Beirates fand eine gemeinsame Sitzung des Vorstandes und des Beirates von Husum 18 statt. Im Mittelpunkt der Verhandlung standen Grundsatzfragen im Verhältnis Husum 18 / Frisa. Anlaß zu dieser Erörterung gaben Beschwerden über Mitgliederwerbung. In leidenschaftsloser und von Verantwortungsgefühl getragener Aussprache wurden folgende grundsätzlichen Richtlinien aufgestellt:

1.   Eine Stadt von der Größe Husums bietet durchaus zwei Fußballvereinen eine lebensfähige Existenzgrundlage.
2.   Im Interesse der Förderung der Leibesübungen in der Stadt Husum muß unter Zurückstellung kleinlicher und gehässiger Spitzfindigkeiten ein gutes, sportkameradschaftliches Verhältnis zwischen beiden Vereinen hergestellt werden; es muß alles vermieden werden, was geeignet ist, ein freundschaftliches Klima zwischen beiden Vereinen zu stören. Nicht nur Vorstandsmitglieder und Amtsträger, sondern jedes einzelne Mitglied hat die Pflicht, diesen Grundsatz als Richtschnur seines persönlichen Handelns anzuerkennen.
3.   Mehr als bisher wird der gemeinsame Aufbau und die gemeinsame Verwaltung des Friesenstadions eine vertrauensvolle, offenherzige und gut kameradschaftliche Zusammenarbeit beider Vereine erforderlich machen. Die Beauftragten beider Vereine, die nach einer geschlossenen Vereinbarung den Ausbau des Friesenstadion zu übernehmen haben, sind bereit, im Sinne gut nachbarlicher Verhältnisse diese schwierige und verantwortungsreiche Arbeit im Interesse beider Vereine und darüber hinaus im Interesse der Stadt Husum zu leisten; sie wissen, daß es nur dieser Zusammenarbeit zu verdanken ist, daß der Sportförderungs-Ausschuß Schleswig-Holstein e.V. in Kiel einen namhaften Betrag für den Ausbau des Friesenstadions in Husum zur Verfügung gestellt hat. Es muß als Sabotage an diesem gemeinsamen Werk betrachtet werden, wenn Mitglieder der Sportvereine Konflikte heraufbeschwören oder Maßnahmen ergreifen, die geeignet sind, ein kameradschaftliches Verhältnis zwischen beiden Vereinen zu stören oder gar Verstöße gegen die Satzungen der Sportorganisation darstellen.
4.   Im Sinne dieser Grundsätze empfiehlt der Beirat von Husum 18, daß Mitglieder anderer Sportvereine erst dann aufgenommen werden, wenn der Austritt aus dem bisherigen Verein nachweislich vollzogen worden ist bzw. der Spielerpaß vorgelegt wird. Grundsatz soll bleiben, daß jeder Sportler in dem Verein den Sport ausübt, der ihm zusagt. Der Vorschlag, wenigstens für eine längere Übergangszeit in der Freizügigkeit der Vereinswahl eine Einschränkung vorgenannten Sinne vorzunehmen, hat sich als dringend notwendig erwiesen.

Vorstand und Beirat von Husum 18 appellieren an das Anstandsgefühl und den Sportgeist aller Mitglieder, diese Grundsätze uneingeschränkt zu beachten.

Sodann wurde über die Intensivierung der Arbeit des Beirates von Husum 18 gesprochen und beschlossen, den Fördererkreis auszuweiten.

Abschließend wurde eingehend über den Ausbau und die Verwaltung des Friesenstadions in Husum verhandelt und mit großer Freude und mit Dank und Anerkennung von dem Beschluß des Sportförderungsausschusses Schleswig-Holstein e.V. Kenntnis genommen, daß eine namhafte Beihilfe zum Ausbau des Friesenstadions in Husum gewährt worden ist. Die schweren Sorgen um den Ausbau des Friesenstadions dürfen im wesentlichen als beseitigt gelten können. Es besteht durchaus die Hoffnung, daß es nunmehr gelingen wird, das dankenswerterweise mit erheblichen Mitteln der Stadt Husum geschaffene Friesenstadion zu einer repräsentativen Sportkampfstätte auszubauen, die mit Recht den Namen "Friesenstadion" führen darf.

Kurt Klawitter
leer

Jan 1955

Husum 18 / Fußball allgemein

Was den Kampfgeist stört, wird bekämpft

Fußballregeln, die den Zuschauer besonders interessieren

Rudolf Kurzke, Flensburg, der ehrenamtliche Geschäftsführer unseres Fußballbezirks, der sein Amt so vorbildlich versieht wie selten einer, sprach in seiner Eigenschaft als Bezirksschiedsrichterobmann am 6. Dezember zu unseren Mitgliedern über besonders wichtige Fragen, die eine lebhafte Diskussion auslösten. Der Regelabend fand viel Beifall. Es wäre zweckmäßig, ihn von Zeit zu Zeit zu wiederholen. Auf diesem Gebiete kann wahrlich nicht genug getan werden.

Genußreich und möglichst reibungslos sollen unsere Fußballspiele verlaufen. Danach streben wir; mag es sich auch noch so schwer sein, dieses Ziel zu erreichen. Was den normalen, von uns gewollten Kampfverlauf stört, wird von uns bekämpft. Als besonders störende Momente haben wir erkannt: die mangelhafte Regelkenntnis des Publikums und der Spieler, die unrichtige Beurteilung der Spielvorgänge und - als Folge hiervon - die lärmenden und unberechtigte Beanstandung der Schiedsrichterentscheidungen. Es walten irrige Meinungen über das Rempeln, das Angehen des Torwächters, die Abseitsbehandlung und das Handspiel. Wir wollen die Irrtümer zu beseitigen versuchen.

Hilf uns, liebes Publikum, bei unseren Bemühungen und scheue nicht die kleine Mühe, das Nachstehende zu Nutz und Frommen unseres Sports zu lesen und zu merken!

Das Rempeln!

Fußball ist ein Kampfspiel, und deshalb ist auch das Rempeln nur im Kampf um den Ball erlaubt. Es ist dabei gleichgültig, ob der kämpfende oder der gerempelte Spieler den Ball hat oder ob der Ball sich noch in einiger Entfernung befindet. Voraussetzung ist nur, daß sich beide Spieler um den Ball bemühen.

Wer nicht um den Ball kämpfen will, hat auch nicht das Recht, einen Gegner körperlich anzugreifen, es sei denn, daß er gesperrt wird.

Richtig ist das Rempeln immer dann, wenn es mit der Schulter gegen die Schulter des Gegners bei angelegtem Arm geschieht, auch wenn der Gerempelte zu Fall kommt.

Falsch ist das Rempeln, wenn der Rempelnde dabei Arm, Ellenbogen oder Hand benutzt, wenn es maßlos heftig erfolgt, wenn es von hinten erfolgt, es sei denn, daß der Gerempelte den Gegner absichtlich hindert.

Streng verboten ist: den Gegner zu treten, zu stoßen, festzuhalten, den Gegner anzuspringen, den Gegner durch Fußstellen, Einhaken, Niederbücken vor oder hinter ihm zu Fall zu bringen.

Auch der Torwächter darf gerempelt werden, jedoch im Torraum nur, wenn er im Besitz des Balles ist oder sperrt; außerhalb des Torraumes, also auch schon im Strafraum, wie jeder andere Spieler. Jeder Fußangriff auf den Ball haltenden Torwart ist verboten, auch das Anspringen und Unterlaufen.

Abseits

Abseits stehen allein ist nicht strafbar. Erst wenn der Spieler in irgendeiner Form in das Spiel eingreift, z.B. den Ball zugespielt erhält, auf den Ball, das Tor zuläuft, in Stellung läuft, einen Gegner hindert, ist der Zeitpunkt der Strafbarkeit gekommen.

Maßgebend für die Beurteilung der Abseitsstellung ist der Augenblick der Ballabgabe, nicht der Empfangnahme des Balles.

Ein Spieler ist nicht abseits, wenn er zwei Gegner vor sich hat oder der Ball zuletzt vom Gegner berührt wird sowie beim Einwurf, Abstoß, Eckstoß, Schiedsrichter-Ball und wenn er sich in der eigenen Spielhälfte befindet.

Du siehst, Zuschauer, die Beurteilung der strafbaren Abseitsstellung ist sehr schwer. Darum vertraue dem Schiedsrichter und nimm seine Entscheidungen als richtig hin.

Das Spielen mit Hand und Arm

Nicht jede Berührung von Ball und Hand ist strafbar. Die Absicht, den Ball mit der Hand zu spielen, muß klar erkannt werden, um strafen zu können. Ohne Absicht keine Strafe. Wenn also die Berührung des Balles mit der Hand ohne den Willen des Spielers - unabsichtlich - geschieht, darf nicht bestraft werden. Die Wirkung des unabsichtlichen Handspiels ist also belanglos. Der Vereinsanhänger schreit gewohnheitsgemäß "Hand". sobald der Gegner den Ball mit der Hand berührt, auch wenn dies noch so schuldlos geschieht, er bleibt umso schweigsamer, wenn dies "seinem Spieler" passiert!

Zu entscheiden, ob absichtliches Handspiel vorliegt oder nicht, steht ausschließlich dem Schiedsrichter zu; seine Überzeugung hierüber ist allein und endgültig maßgebend.

Vorteil

Vor einer Spielunterbrechung muß der Schiedsrichter prüfen, ob hierdurch nicht ein Vorteil unterbunden wird. Die Nicht-Unterbrechung wird in vielen Fällen einen größeren Vorteil bringen als die Fortsetzung des Spiels durch einen Freistoß. Der Schiedsrichter hat also auch den von dir wahrgenommenen Regelverstoß gesehen und ist doch nicht eingeschritten, weil er Vorteil spielen läßt.

Überlaßt also leidenschaftslos dem Schiedsrichter die Beurteilung aller Regelverstöße und nehmt sein Tun bestgewollt hin, denn er ist Sportler. Wenn du die Entscheidung des Schiedsrichters unter Beachtung der vorstehenden Punkte beurteilst und dabei den Vereinsfanatismus beiseite stellst, wirst du an der Rechtmäßigkeit der Entscheidung nicht zweifeln. Auch der Schiedsrichter ist ein Mensch und Formschwankungen, wie deine Spieler, unterworfen. Er hat die Pflicht, jede Übertretung der Regel, die er feststellt, nach den bestehenden Bestimmungen zu ahnden.


Wichtig für Fußballschiedsrichter

Mitglieder und Freunde von Husum 18, die an Entscheidungen der jeweiligen Schiedsrichter etwas auszusetzen haben, mögen sich mit ihren Fragen bzw. Beanstandungen vertrauensvoll an die Vereinsnachrichten wenden, die für eine sachgemäße Beantwortung durch unseren Vereinsschiedsrichterobmann Sorge tragen wollen.


Am 22. Januar treffen sich um 16 Uhr in Husum, Gaststätte Hartwig, Markt Nummer 20, die Schiedsrichter des Bezirks II Nord, soweit sie zur Leitung von Spielen der Landesliga und der Bezirksklasse Nord zugelassen sind. Zu diesem Treffen erscheinen Verbandsschiedsrichter-Obmann Kurt Holstein, Kiel, und Bezirksschiedsrichter-Obmann Rudolf Kurzke, Flensburg.


Allen Mitgliedern und Schiedsrichter-Kameraden wünsche ich ein gesundes neues Jahr und hoffe auf weitere gute Zusammenarbeit.

Hermann Bahnsen, Schiri-Obmann
leer

Jan 1955

Husum 18 / Jugend-Fußball

Lebensquell der Nation

Ein Jahr harter Arbeit ist vorüber. Die Gedanken gleiten in die Zukunft. Unsere Herzen und Hände halten sich gleichsam schützend vor unsere Jugend bei der sich aufdrängenden Frage: Wird für die Jugend Friede auf Erde sein?

Jugend ist die Zukunft, Jugend der Lebensquell der Nation, Jugend von heute die Regierung von morgen. Unser Nachwuchs soll immer der Stolz des Vereins sein und bleiben.

Meine liebe Jugend, wie im verflossenen Jahre wollen wir auch 1955 unsere Arbeit meistern, die uns gestellt ist. Euch allen wünsche ich von ganzem Herzen weiterhin Gesundheit und Erfolg.

Otto Butterbrodt, Fußball-Jugendobmann
leer

Jan 1955

Tischtennis

Obmann:

  Hans Werner Thiele, Hohle Gasse 8
Nächster Spieltag.   7. Januar Sportbaracke
Es wird um das Erscheinen aller Spieler und Spielerinnen gebeten.

Einen Rückblick auf die Ereignisse 1954 fällt leider wenig erfreulich aus. Die Tischtennisabteilung hat wohl einigen Zuwachs erhalten, der aber bei weitem nicht die Zahl erreicht, die wir erstrebt haben. Dieser Mangel ist auf die völlig unmögliche Trainingsstätte zurückzuführen. Wenn in dieser Beziehung nicht endgültig Abhilfe geschaffen wird, dann ist mit einem baldigen Eingehen der Abteilung zu rechnen, so bedauerlich das auch sein mag. Der gegenwärtige Zustand hat letzten Endes dazu beigetragen, daß wir in der Bezirksklasse das Schlußlicht bilden und wohl oder übel im kommenden Jahre in die Kreisklasse abrutschen. Es muß daher das Bestreben unseres Vereins sein, der Abteilung im neuen Jahre endlich die lange ersehnte einwandfreie Trainingsstätte zu beschaffen, um dadurch dem drohenden Zerfall wirksam entgegenzutreten.

Meinen Kameradinnen und Kameraden wünsche ich zur Jahreswende alles Gute und danke gleichzeitig für die bisherige Zusammenarbeit. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß wir im kommenden Jahre bei besserer Aussicht auf Trainingsmöglichkeit weiterhin zusammenhalten.

An dieser Stelle möchte ich im Namen der Tischtennisabteilung unserer Liga für 1955 Hals- und Beinbruch wünschen, damit der lange erwartete Aufstieg in die Landesliga gelingt.

Hans-Werner Thiele
leer

Feb 1955

Husum 18

Wenn jeder nur ein Mitglied wirbt ...

Je größer der Verein, umso leistungsfähiger wird Husum 18

Die Sport-und Turnvereine als Hauptträger der Leibesübungen haben einen sehr beträchtlichen Anhang, der nicht nur in den Großstädten, sondern auch in den Mittel- und Kleinstädten und sogar auf dem Lande festzustellen ist. Die Anhänger sind Sonntag für Sonntag zur Stelle, sie scheuen auch nicht, mit ihrem auserkorenen Verein Reisen nach auswärts zu unternehmen, um ihm in der Fremde die nötige Rückenstärkung zu geben. Das haben wir gerade erst am 23. Januar erlebt, als Husum 18 in Rantrum spielte und sich aus der "Grauen Stadt am Meer" eine ganze Karawane von Sportlern dorthin in Bewegung setzte. Ein zünftiger Fußballfreund ist immer dabei, ihn vermögen die Witterungsverhältnisse nicht abzuhalten.

Dieser gewiß erfreuliche Zustand bedarf aber noch einer festeren Untermauerung. Husum 18 hat zwar bereits über 400 Mitglieder, diese Zahl ließe sich leicht verdoppeln, wenn alle dem Vereinsleben noch fern stehenden Enthusiasten ihren Beitritt erklären würden. In Erkenntnis dieser Sachlage hat der Vorstand in seiner Sitzung am 24. Januar beschlossen, der Mitgliederwerbung erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken.

Er hat eine Werbeaktion eingeleitet, die am 1. Februar beginnt und die sich über die Zeit bis zum 30. Juni, dem Ende unseres Geschäftsjahres, erstreckt. Der Vorstand hat ferner beschlossen, Vereinsangehörige, die ein neues erwachsenes Mitglied oder oder zwei jugendliche Mitglieder werben, von der Zahlung eines Monatsbeitrages zu befreien. Die Beitragsgutschrift erfolgt nach Abschluß der Werbeaktion und sofern die Geworbenen mindestens für drei Monate ihren Beitragsverpflichtungen nachgekommen sind.

Hoffen wir, daß diese Aktion Erfolg hat, daß die Mitgliederzahl sprunghaft in die Höhe schnellt und daß dann dem Verein reichliche Mittel zur Verfügung stehen, die er für die Aufrechterhaltung seines Betriebes benötigt. Wir brauchen vor allem auch erhebliche Gelder für die Ausgestaltung unseres Spielfeldes im Friesenstadion.

Kurt Klawitter

Sparen begann wieder

Der "Sparclub Nordsee" (Handwerker-Vereinshaus) hat sein diesjähriges Weihnachtssparen bereits wieder aufgenommen. Hoffentlich finden sich noch recht viele Mitglieder und Freunde, denen das Sparen Anreiz bietet. Um sich vor Strafgeldern zu schützen, müssen die wöchentlichen Sparbeträge bis jeweils Montag vorliegen.

Kurt Klawitter

Mitgliederbewegung

   
Zugänge
1.   Ehlert, Friedrich, Mildstedt
2.   Hansen, Friedrich, Husum, Omnibusbahnhof
3.   Krause, Hans-Jürgen, Husum, Stadtweg 22
4.   Seeger, Heinrich, Husum, Süderstraße 40

 

Abgänge
1.   Albertsen, Günther, Schwesing, Bahnhof
2.   Mißfeldt, Bernd, Husum, Osterende 29
3.   Mißfeldt, Ernst, Husum, Osterende 29
4.   Mißfeldt, Uwe, Husum, Osterende 29
5.   Stadelmann, Sigrid, Husum, Osterende 75

 

Neue Anschriften

1.   Böhrnsen, Karl, Husum, Neustadt 39
2.   Hoffmann, Karl, Husum, Osterende 95
Kurt Klawitter
leer

Feb 1955

Husum 18 / Fußball / Frisia Husum

Der Verschleiß ist viel zu groß

Alles dreht sich um den Fußball-Ausschuß

Ein kurzer Streifzug durch die letzten Jahre zeigt mit aller Deutlichkeit den großen Verschleiß an Mitgliedern in unserem Spielausschuß. Immer wenn ein neuer Obmann gewählt oder jemand mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Ausschusses beauftragt war, glaubte man, daß nunmehr auf längere Sicht stabile Verhältnisse eintreten würden. Weit gefehlt. Kaum einer hat es mehr als ein Jahr ausgehalten.

Unser letzter Fußballobmann, Arfast Carstens, war schon der richtige Mann für diesen Posten, und doch ist er Ende vergangenen Jahres durch eigenes Verschulden auf der Strecke geblieben. Wir wollen hier nicht auf Einzelheiten eingehen, die zu seinem Rücktritt führten, sein Ausscheiden war aber unerläßlich, und so hat der Verein wieder das Nachsehen. Da auch Bruno Christiansen aus Gesundheitsgründen dem Spielausschuß kaum zur Verfügung steht, so ruht im Augenblick die Arbeit völlig auf den Schultern des Ausschuß-Schriftführers Georg Schleger.

Diesem Zustand muß nun bald ein Ende bereitet werden, denn nur ein aktionsfähiger Ausschuß kann die vielfältigen Aufgaben meistern. Wer die Arbeit des Obmannes übernehmen wird, steht noch nicht fest. Seitens des Vorstandes werden in Vorschlag gebracht Otto "Otti" Degenkolbe, Bernhard Nissen und Heinz "Micha" Philipp. Wie die Wahl auch ausfallen möge, hoffentlich gelingt es, einen Mann zu finden, der nicht nur die große Portion Idealismus aufbringen kann, sondern der auch das Steuer in diesem Ausschuß gewaltig herumreißt.


Im vergangenen Jahre, das soll in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben, hatten wir mit Vereinen in Dänemark und Schweden Verhandlungen mit dem Ziel von Spielabschlüssen angeknüpft. Wir kamen dabei leider reichlich spät, da die Vereine des Nordens bereits ihre Dispositionen getroffen hatten. Vorläufig ist an einen Privatspielverkehr wegen der ausgedehnten Punktrunde natürlich nicht zu denken. Für Ostern, Pfingsten und schließlich in den Wochen vor der Sommerpause ließen sich aber vielleicht noch Spielabschlüsse tätigen, wenn möglichst sofort die Initiative ergriffen wird. Wir haben auch noch ein Rückspiel mit dem zur Spitzenklasse der Hamburger Amateurliga zählenden Verein Wilhelmsburg 09 in petto. Uns stehen für dieses Spiel in Hamburg 400 D-Mark zu. Alle Bemühungen um die Realisierung dieses Kampfes sind bisher vergeblich gewesen. Nun, wenn Wilhelmsburg 09 auf dieses seit Jahren fällige Rückspiel keinen Wert mehr legt, dann soll der Verein die 400 D-Mark überweisen, die uns als Zuschuß für andere Reisen sehr zustatten kämen.

Es ließe sich noch manches sagen, doch genug damit für heute. Unser sehnlichster Wunsch ist der, daß wir bald einen fest im Sattel sitzenden Spielausschuß bekommen. Wer sich wählen läßt, der muß auch dafür sorgen, daß sein Name nicht nur auf dem Papier steht, sondern daß er kräftig mit Hand anlegt, überall da, wo es notwendig ist.

Kurt Klawitter

Bewährte Spieler haben uns verlassen

Kurt Klose im "Ruhestand" - Peters kommt erst in einigen Jahren wieder

Das verflossene Jahr hat uns mancherlei Erfolge gebracht, demgegenüber stehen aber auch mancherlei schmerzliche Verluste. Unser jahrelanger Mittelläufer der Spitzenfußballmannschaft Kurt Klose ist in den "Ruhestand" getreten, weil er den Zeitpunkt für gekommen hält. Selbstverständlich ist er weiterhin unser Mitglied und bleibt dem Fußball treu.

Für 5,60 D-Mark nach Westerland

Am 20. Februar steht unsere Bezirksliga vor einem der schwersten Spiele der zweiten Fußballserie. An diesem Tage muß unsere Elf zum TSV Westerland, der erst am 23. Januar Schleswig 06 mit 3:2 das Nachsehen gab. Wenn unsere Mannschaft in Husum die Insulaner 5:0 abfertigte, so ist das noch lange kein Beweis dafür, daß es im Rückspiel auf Sylt ebenso glatt geht. Husum 18 erlitt dort schon manche Niederlage und wird diesmal besonders auf der Hut sein müssen, schon mit Rücksicht auf seine führende Tabellenstellung.

Zu diesem Spiel plant unser Vorstand eine Gesellschaftsfahrt, die bei genügender Beteiligung etwa 5,60 D-Mark kosten wird. Nähere Auskunft erteilt unser Schatzmeister.

Kurt Klawitter

Kurt Klose, der aus Glogau in Schlesien stammt, begann schon sehr frühzeitig seine sportliche Laufbahn. Mit 11 Jahren bestritt er das erste Fußballspiel bei Preußen, Glogau. Von der Knabenmannschaft rückte er zu Jugend auf. Dann kam seine berufliche Ausbildung als Tischler, und 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Im Frühjahr 1954 kam er als Verwundeter nach Husum und schloß sich später Frisia an, bis er 1947 zu Husum 18 übertrat und bis zum vergangenen Jahr ununterbrochen in der ersten Mannschaft spielte.

Kurt Klose, den wir als bescheidenen, ruhigen und ehrgeizigen Sportler kennen und schätzen gelernt haben, ist Träger des Deutschen Sportabzeichens in Bronze und in Silber.

Während seiner langen Spielzeit in Husum ist er niemals verwarnt noch herausgestellt worden. Das will in dieser manchmal sehr turbulenten Zeit schon etwas heißen. Schade, daß er schon so früh vom Spitzensport abgetreten ist.

Im Jahre 1953 wurde dieser sympathische Sportler in einer öffentlichen Abstimmung als bester Spieler erkoren. Wir wollen natürlich auch nicht vergessen, daß Kurt Klose Träger der silbernen Ehrennadel von Husum 18 und Träger der Ehrennadel des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes ist.


Kurt Kloses Abgang ist aber nicht der einzige geblieben. Nach einjährigem Gastspiel verloren wir Ende Juni 1954 auch Fred Bauer, über dessen sportliche Laufbahn wir in unserer Ausgabe vom 1. Juni 1954 berichteten.


Auch Peter Römer Peters, ein sehr begabtes Fußballtalent, werden wir für längere Zeit nicht wiedersehen. Aus Gründen beruflicher Fortbildung ist er zurzeit in Heide tätig.


Schließlich soll auch nicht Manfred Schulze vergessen werden, der zum Stamm unserer Reserve gehört und der oft genug in der Liga spielte.

Diese Abgänge haben wir sehr bedauert. Es war nicht ganz leicht, die entstandenen Lücken zu schließen, aber durch begabten Nachwuchs ist es im wesentlichen gelungen. Hoffen wir, daß unsere jetzige Elf noch für einige Zeit unverändert beisammen bleibt.

Kurt Klawitter

Fußball-
BL Nord
1954/55
Sp. Tore Pkt

Husum 18

*

4:0 2:0 3.2 7:1 4:3 1:2 3:1 11:0 5:1 6:1 5:0 7:1 5:1 10:0 5:3 2:1 13:1 19 99:20 36:2
        3:0                 3:2      

Schleswig 06

0:4

H

  2:2 4:5 2:3 4:1 2:1 8:0 3:2 4:3 5:1 12:2 3:2 4:2 4:2 0:0 5:0 18 66:33 26:10
                    2:3 2:0          
TSV
Kappeln
0:2  

U

2:0 3:1 1:0 3:0 8:2 6:0 3:2 3:1   4:3 5:2 3:2 1:1 3:2 4:0 17 55:21 30:4
      1:1                     5:2    
VfB Flensburg 2:3 2:2 0:2

S

4:3 0:2 1:1 1:2 6:2 3:2 5:1 1:3 2:0 3:0 3:4 5:1 2:0 2:1 18 46:30 22:14
                        4:1        
RW Niebüll 1:7 5:4 1:3 3:4

U

4:2 0:6 4:0 3:2 3:0 4:5 0:5 2:3 4:4 1:5 1:2 5:4 7:1 18 49:58 16:20
    1:1                            
Nordmark
Satrup
3:4 3:2 0:1 2:0 2:4

M

2:4 8:3 2:5 2:3 2:1 1:2 1:1 3:2 3:0 2:2 2:4 8:1 18 40:42 14:22
0:3                                
Post
Flensburg
2:1 1:4 0:3 1:1 6:0 4:2

E

3:2 4:3 7:0 1:5 1:1 2:2 1:2 5:2 2:0 4:2 4:0 18 51:31 25:11
            3:1                    
SIF
Schleswig
1:3 1:2 2:8 2:1 0:4 3:2 2:3

R

5:3 1:2 6:1 0:7 2:1 2:4 3:3 0:3 0:0 5:3 18 36:53 14:22
            1:3                    
Nord Harrislee 0:11 0:8 0:6 2:6 2:3 5:2 3:4 3:5

F.

3:1 1:6 1:1 2:0 2:1 2:1 3:1 2:4 2:0 18 35:63 15:21
                  2:3              
Rasensport Schleswig 1:5 2:3 2:3 2:3 0:3 3:2 0:7 2:1 1:3

V.

7:3 0:2 1:2 3:4 1:4 2:0 2:1 4:3 18 35:52 12:24
                              2:3  
Bredstedter TSV. 1:6 3:4 1:3 1:5 5:4 1:2 5:1 1:6 6:1 3:7

v

  2:3 4:2 3:2 7:1 7:2 3:2 17 56:53 18:16
                3:2                
TSV Westerland 0:5 1:5   3:1 5:0 2:1 1:1 7:0 1:1 2:0  

o

2:2 1:1 3:4 2:4 4:0 3:1 17 46:29 22:12
  3:2                             6:1
MTV Leck 1:7 2:1 3:4 0:2 3:2 1:1 2:2 1:2 0:2 2:1 3:2 2:2

n

2:1 0:1 2:0 1:0 2:3 18 27:46 15:21
  0:2                              
Vorwärts Flensburg 1:5 2:3 2:5 0:3 4:4 2:3 2:1 4:2 1:2 4:3 2:4 1:1 1:2

1

1:4 5:2 1:2 0:2 18 34:52 10:26
      1:4                          
TSV Rantrum 0:10 2:4 2:3 4:3 5:1 0:3 2:5 3:3 1:2 4:1 2:3 4:3 1:0 4:1

9

0:0 5:2 5:0 19 48:50 18:20
2:3                           2:3    
FSV Wyk 3:5 2:4 1:1 1:5 2:1 2:2 0:2 3:0 1:3 0:2 1:7 4:2 0:2 2:5 0:0

1

0:1 3:2 19 30:51 13:25
    2:5                       3:2    
Frisia Husum 1:2 0:0 2:3 0:2 4:5 4:2 2:4 0:0 4:2 1:2 2:7 0:4 0:1 2:1 2:5 1:0

8

3:5 18 31:47 12:24
                  3:2              
BW Friedrichstadt 1:13 0:5 0:4 1:2 1:7 1:8 0:4 3:5 0:2 3:4 2:3 1:3 3:2 2:0 0:5 2:3 5:3

*

18 26:79 6:30
                      1:6          
Die oberen Zahlenreihen geben die Ergebnisse der Herbstserie wieder, die unteren die der Frühjahrserie.

Solider Sieg für Husum 18

Harmlose Auseinandersetzung mit der Vorwärts-Elf

Husum. Auf dem fast trockenen 18-Platz kam der Husumer Tabellenführer bei strahlendem Sonnenschein zu einem soliden, nicht ganz überzeugenden 3:1-Sieg über den Abstiegskandidaten Vorwärts Flensburg. Husum 18 spielte in absoluter Meisterschaftslaune, setzte sich nur da ein, wo es unbedingt nötig war, spielte aber aus dieser Sicherheit heraus einen teilweise gepflegten Fußball.

Der für den noch nicht wieder einsatzfähigen Fentzahn spielende Wulkow schoß nach kurzer Zeit zum Führungstor für Husum ein und gab seiner Mannschaft damit noch mehr Sicherheit, wenigstens im Sturm, denn die Husumer Deckung war in der ersten Halbzeit nicht immer Herr der Lage und rettete sich wiederholt nur durch Steilbomben oder planlose Schüsse.

Panten und Carstens übernahmen zusammen die Rolle des gesperrten Spielmachers Wagner. Sie spielten sie so gut, daß nacheinander Grabert und Alwin den Vorwärtschlußmann in harte Bedrängnis brachten. Ihre Schüsse strichen eben übers oder neben dem Tor ins Aus.
Das Tor des Tages schoß noch vor dem Wechsel Alwin, der einen halbhohen Ball aus der Luft annahm und nach einer Körperwendung unhaltbar in die obere rechte Ecke knallte. Zum dritten Mal war der Ball – von Grabert geschossen – gleich darauf im Netz, aber Alwin stand abseits. Der Torhüter der Flensburger hätte bald durch sein gewagtes Stellungsspiel noch zwei Treffer für Husum verschuldet.

Auch in der zweiten Halbzeit spielte 18 – wenn auch nicht häufig – seine Kombinationen sauber durch und wieder war es Alwin, der nach einem wuchtig geschossenen Strafstoß Etteldorfs nachsetzte und den Ball über die Unterkante der Querlatte ins Tor beförderte. Den einzigen Treffer der Flensburger konnte Hinz anbringen. Zu mehr Toren hätte es bei diesem Sturm auch nicht gereicht.

Die Stärke der Vorwärtself lag in der Abwehr, die manchen gut eingefädelten Angriff der Husumer zunichte machte. Besonders der rechte Verteidiger Seifert hinterließ einen ausgezeichneten Eindruck.

Wenn auch der Linksaußen Wulkow kein Ersatz für Fentzahn ist, kann man nicht sagen, daß die 18-Elf ihren linken Flügel sehr vermißte.

Auf unserem Bild von links nach rechts: Grabert, Alwin und Carstens (in weißen Hemden) im Spiel gegen Vorwärts.
14. Februar 1955, Husumer Nachrichten

Überlegener 7:1-Sieg für 18

Blendende Sturmführung Wagners in zwei Halbzeiten

Husum. Der Tabellenführer Husum 18 schlug gestern bei strahlendem Sonnenschein den Abstiegskandidaten Rasensport sicher mit 7:1 Toren.In einer sehr überlegenen ersten Halbzeit, die den Husumern allerdings nur drei Tore einbrachte, kamen die Weißgelben nur zu ganzen fünf Angriffen. Wie vorauszusehen fädelte Wagner meisterlich einen Angriff nach dem anderen ein. Er ist an diesem Sieg der Achtzehner spielerisch am stärksten beteiligt. Der Sturm der Gäste dagegen arbeitete völlig harmlos und wurde der Husumer Verteidigung in keiner Phase des Spiels gefährlich.

Nachdem die Husumer durch ausgezeichnete Aktionen in der ersten Viertelstunde bereits ein Torchancenverhältnis von 5:1 herausgespielt hatten. eröffnete Wagner den Torreigen in der 24. Minute durch einen Alleingang. Das zweite Tor kommt auf das Konto von AIwin, der nach einer Maßvorlage von Carstens unhaltbar einschoß.

Kurz darauf war es wieder der schußsichere Alwin, der nach einer Vorlage Wagners durch einen Rückzieher zum Torschuß ansetzte. aber den ausgezeichneten Torwart der RasensportIer auf dem Posten fand. Das dritte Tor schoß wieder Wagner, nachdem er sich den Ball selbst erspielt hatte
Zu dem vierten Tor wäre es fast gekommen, als der Gästetorwart bereits geschlagen am Boden lag und ein Verteidiger in letzter Sekunde den Ball von der Linie schlagen konnte. Ebenso gefährlich war ein Bombenschuß Wagners direkt auf den Mann und ein Kopfball Alwins, der eben am Tor vorbeiging.

Nach der Halbzeit gelang es den Rasensportlern, eine momentane Schwäche der Gastgeber auszunutzen, in der 50. Minute den Ehrentreffer anzubringen. Sofort diktierte aber der 18-Sturm wieder das Spiel. Alwin verwandelte eine Vorlage Wagners zum vierten Tor und erhöhte gleich darauf das Ergebnis auf 5:1 durch Kopfball nach einer Maßvorlage von Grabert. Panten erzielte durch Weitschuß den sechsten Treffer, der vom Torwart hätte gehalten werden müssen.

Zu einem fast heiteren Zwischenfall kam es kurz vor dem siebten Tor, als die RasensportIer die Anweisung des Schiedsrichters nicht befolgten und sich bei einem indirekten Strafstoß nicht genügend vom Ball entfernen wollten. Erst beim dritten Ansatz konnte Wulff zum siebenten Tor einschießen.

14. Februar 1955, Husumer Nachrichten

Westerländer Klippe gut umschifft

Husun 18 gewann auf der Insel knapp 2:1

Husum. Der Spitzenreiter der Fußball-Bezirksklasse, Husum 18, konnte sich mit 2:1 beide Punkte beim TSV Westerland holen. Die Husumer waren dabei jederzeit knapp überlegen und haben verdient gewonnen. Die Mannschaft spielte wesentlich zieistrebiger und entschlossener, wobei die gute Abwehrleistung der InsuIaner herausgestrichen werden muß.

In der ersten Halbzeit schon machte sich die größere spielerische Reife der Husumer entscheidend bemerkbar. Die Mannschaft kämpfte auch zunächst besser und kam dadurch in der 16. Minute schon zu einer 1:0-Führung durch Alwin. Die Insulaner versuchten vergeblich, den Ausgleich zu erzielen. Die 18er fanden sich mit den glatten BodenverhäItnissen erheblich besser zurecht und konnten bis zum Pausenpfiff ihre knappe Führung verteidigen.

Nach dem Wechsel drehten die Insulaner auf, sie kämpften um jedenl Ball, kamen gefährlich durch, scheiterten aber an der aufmerksamen Abwehr der 18er, die es jedoch nicht verhindern konnte, daß Westerland in der 60. Minute zum 1:1-Ausgleich kan, als Bendix erfolgreich war. Sie hatte für diesen Moment die Uebersicht verloren.

Dadurch hatten die Insulaner neuen Mut gechöpft, aber in dieser Situation zeigte es sich, daß die Husumer mit den stärkeren Nerven über den Damm gefahren waren. Sie ließen sich nicht mehr überraschen und kamen durch Wagner fünfzehn Minuten vor dem Abpfiff zum 2:1-Sieg. Die Insulaner machten zwar noch einmal Generalangriff, hatten aber aber kein Glück. Höst (Westerland) wurde durch den Flensburger Schiedsrichter Ziemann vom Platz gestellt, als er für ein Handspiel im Husumer Strafraum einen Elfmeter "forderte", der aber nach Meinung des Schiedsrichters nicht gerechtfertigt war.

21. Februar 1955, Husumer Nachrichten

18 und Frisia gewannen ihre Spiele

Vor dem Spiel Husum 18 - Wyk {5:2} beglückwünschte der Vorstanat rles HFV 18 den Meister der Bezirksliga Nord, Vorsitzender Hackbarth überreichte Spiellführer Wulf einen Blumenstrauß.

Husum. Die beiden Husumer Vereine kamen gestern zu weiteren Siegen auf eigenen Plätzen. Während die schon am frühen Nachmittag spielenden 18er die Inselmannschaft aus Wyk ohne sich voll auszugeben mit 5:2 Toren sicher schlugen, hätte Rantrum nach einer 3:0-Führung Frisias um ein Haar noch den 4:4-Ausgleich erzielt. Fast geschlossen wanderte die Husumer Fußballgemeinde vom 18-Platz zum Frisiaplatz und gab somit ihren beiden Lokalmannschaften den nötigen Rückhalt.

Auf dem 18-PIatz gab es in der ersten Spielminute eine Ueberraschung als Boetius vom FSV den ersten Angriff mit dem Führungstor für Wyk abschloß. Aber gleich im Gegenangriff fiel der Ausgleich durch einen verwandelten Handelfmeter Etteldorfs. Obwohl die Husumer das Spielgeschehen diktierten, gelang es dem FSV noch einmal durch Wisser in Führung zu gehen und es hätte nicht viel gefehlt, da wären die Blauweißen mit diesem Stand in die Pause gegangen. Ein Selbsttor brachte aber den Ausgleich.

Auch nach der Halbzeit gelang es dem Meister mit dem Wind nicht sofort, den Gast in die Defensive zu drängen, erst als Golde seine Mannnschaft mit 3:2 in Front brachte, war der Bann gebrochen. Der Husumer Sturm kam mehr und mehr auf und zehn Minuten vor Schluß gelang Wagner das vierte Tor, das 5:2 geht auf Konto des Halbrechten Carstens.

Beide Mannscha.ften zeigten Einsatz und Spielwitz; man wußte, es ging nicht mehr um entscheidende Punkte. Wenn es trotzdem zu einigen unerfreulichen Szenen auf dem Platz kam,, so ist es wohl die Schuld des Schiedsrichters, der nicht immer die richtigen Entscheidungen traf und auf Zuruf reagierte.

In bestechender Form war wieder einmal Grabert, der sogar noch Wagner hinter sich ließ. Der linke Flügel arbeitet – ähnlich bei den Wykern – wieder prächtig zusammen, wenn auch Fentzahn noch nicht an seine frühere gute Form anschloß. Verschiedene Spieler werden sich noch an die harte Spielweise, die in Aufstiegsspielen herrscht, gewöhnen müssen.

28. Februar 1955, Husumer Nachrichten
leer

Feb 1955

Husum 18 / Fußball allgemein

Vom Schiedsrichter hängt sehr viel ab

Er ist unumschränkter Herrscher auf dem Spielfeld

Wir alle wissen, daß es bei den Fußballrundenspielen wesentlich darauf ankommt, wie der Unparteiische ein Spiel leitet, deshalb soll unsere heutige Betrachtung über die Fußballregeln dem Schiedsrichter gewidmet sein. Seine Aufgabe ist es:

a)

 

den Regeln Geltung zu verschaffen und alle Streitigkeiten zu entscheiden. Seine Entscheidungen über Tatsachen, die mit dem Spiel zusammenhängen, sind endgültig, soweit es sich um das Spielergebnis handelt. Seine Machtbefugnisse beginnen mit dem Augenblick, wo er das Zeichen zum Anstoß gibt. Sein Recht zu strafen erstreckt sich auch auf Vergehen, die begangen werden, wenn das Spiel zeitweilig unterbrochen ist oder wenn der Ball aus dem Spiel ist. Er soll von der Strafe in allen Fällen absehen, in denen er die Überzeugung hat, daß er dadurch der die Regel übertretenden Mannschaft einen Vorteil verschaffen würde;

b)

 

sich Aufzeichnungen über den Verlauf des Spiels zu machen. Er muß Zeit nehmen und die volle oder vereinbarte Spieldauer einhalten. Durch Unglücksfälle oder aus anderen Gründen verloren gegangene Zeit muß er nachspielen lassen;

c)

 

die unumschränkte Macht, das Spiel jederzeit wegen eines Regelverstoßes zu unterbrechen und es wegen der Witterung, Störung durch Zuschauer oder aus anderen Gründen zu unterbrechen oder abzubrechen, wenn er eine derartige Maßnahme für notwendig hält. In einem solchen Falle ist der zuständigen Behörde ein eingehender Bericht einzusenden, und zwar innerhalb der vorgeschriebenen Frist;

d)

 

die unumschränkte Macht mit dem Augenblick, wo er das Spielfeld betritt, einen Spieler wegen ungebührlichen oder unsportlichen Betragens zu verwarnen und im Wiederholungsfalle ihn von der weiteren Teilnahme auszuschließen. In solchen Fällen ist der zuständigen Behörde ein eingehender Bericht unter Namensnennung des schuldigen Spielers einzusenden;

e)

 

keiner anderen Person als den Spielern und den Linienrichter das Betreten des Spielfeldes zu gestatten;

f)

 

das Spiel zu unterbrechen, wenn nach seiner Ansicht ein Spieler ernstlich verletzt ist. Er soll den Spieler sobald als möglich vom Felde schaffen lassen und dann das Spiel sofort fortsetzen. Wenn ein Spieler nur leicht verletzt ist, soll das Spiel nicht unterbrochen werden, bis der Ball aus dem Spiel ist. Ein Spieler, der in der Lage ist, zur Seiten- oder Torlinie zu gehen, um sich irgendwie pflegen zu lassen, soll nicht auf dem Spielfeld behandelt werden;

g)

 

die unumschränkte Macht, einen Spieler wegen grob unsportlichen Betragens ohne vorherige Verwarnung von der weiteren Teilnahme am Spiel auszuschließen;

h)

 

ein Zeichen für den Fortgang des Spiels nach jeder Unterbrechung zugeben;

i)

 

zu entscheiden, daß der für ein Spiel vorgesehene Ball den Anforderungen der Regel 2 entspricht.


Gott gab uns beides: Leib und Seele,
daß eines das andere trage und stähle,
daß eines dem anderen eng sich vermähle, gab Gott und beides: Leib und Seele

Hermann Claudius

Anweisung für Vereine

Der Platzverein ist für den Schutz des Schiedsrichters und der Linienrichter verantwortlich, sowohl vor dem Spiel, während des Spiels und nach dem Spiel als auch beim Verlassen des Platzes. Leuten, deren unsportliches Verhalten bekannt ist, ist der Zutritt zum Platz zu verweigern. Es sind Plakate anzubringen, auf denen jedem Zuschauer, der den Schiedsrichter belästigt, die sofortige Entfernung vom Spielplatz angedroht wird.

Trainer dürfen nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Schiedsrichters das Spielfeld betreten.


Anweisung für Schiedsrichter

Ein guter Schiedsrichter wird durch folgende Eigenschaften die Achtung der Spieler und Zuschauer erringen.

1)   Kenntnis und richtige Auslegung der Regeln.
2)  

Unbedingt sportliche und unparteiischer Haltung bei jeder Entscheidung.

c)   Körperliche Frische und ständige Bereitschaft.

Ein Spieler, der gelegentlich vorsätzlich Zeit vergeudet, soll verwarnt werden.

Unterbreche ein Spiel oder breche es wegen schlechten Wetters nur nach Überlegung ab.

Wenn du einen Spieler verwarnst, nenne ihn bei seinem Namen oder verlange seinen Namen und eröffne ihm deutlich, daß, wenn er sich noch einmal unsportliches Benehmen zuschulden kommen läßt, er des Feldes verwiesen würde.

Merke dir, wenn du einen Spieler verwarnt hast. Ein Schiedsrichter, der ist unterläßt, ungebührliches Betragen, das ihm zur Kenntnis gekommen ist, zur Anzeige zu bringen, wird bestraft, wenn die zuständige Behörde zu der Überzeugung gelangt, daß dieses ungebührliche Betragen eine Untersuchung verlangte. Vergleiche deine Uhr mit denen der Linienrichter, sowohl vor dem Spiel als auch in der Halbzeit.

Verlaß dich nicht allein auf dein Gedächtnis, sondern mache dir Aufzeichnungen über das Spiel,. Notiere dir auf einem Zettel den Zeitpunkt des Spielbeginns, den Zeitpunkt, wann Halbzeit und Spielende ist, sofern du nicht noch Zeit nachspielen läßt. Schreib dir auch die Tore, wie sie erzielt worden sind, auf.

Kurt Klawitter

Unser Ziel: immer sauber und ritterlich kämpfen

Lieber ehrlich verlieren, als er ehrlos gewinnen

Vor uns liegt ein Aufruf des Deutschen Fußball-Bundes, unterzeichnet von Dr. Bauwens, Dr. Zimmermann und Ernst Fuhry. In diesem Aufruf an die Fußballjugend, der immer seine Gültigkeit behalten wird, heißt es unter anderem:

"Nur Arbeit, Training, Fleiß, Mühe und Ausdauer werden uns weiterbringen. Viele Menschen erhoffen von einem blinden Glück ein gutes Geschick. Sie warten und warten vergeblich. Die Zeit vergeht, und das Glück läuft immer an ihrer Nase vorbei. Wir haben nur so viel Glück, als wir uns verdienen; das ist das ganze Geheimnis. Man muß also Tag für Tag tun, was jeden Tag nur möglich ist. Das sieht zwar oft so unscheinbar aus, und doch: aus Millionen sogenannter "Kleinigkeiten" baut sich allein das erfolgreiche Leben auf.

Ihr wißt, der Sport ist uns nicht nur ein schönes Spiel und ein bloßer Zeitvertreib. In jedem richtigen Sportler lebt auch der Wille, durch seinen Sport ein immer vollkommener Mensch zu werden. Der Sport ist uns also eine Schule des Aufstiegs. Es geht uns nicht nur um Tore und Punkte: es geht uns durch alle diese sichtbaren Erscheinungen des Sports hindurch auch noch mehr darum, immer reiner, reifer und menschlicher zu werden. Der richtige Sportler will nicht nur körperlich siegen, er will auch Herr und Meister seiner selbst werden. Der Sport ist uns also eine Art von Himmelsleiter, auf der wir in unserem ganzen Wesen an Leib und Seele immer höher steigen wollen.

Wenn also auch der zählbare Zweck des Fußballspiels die Tore sind, so ist sein wichtigerer Sinn doch der, ehrlich, sauber, ritterlich kämpfen und spielen zu lernen. Es fällt uns allen schwer, zu unterliegen. Niederlagen ohne Groll und Gekeife tragen zu lernen, gehört deshalb zum Sinn unseres Spiels! Nicht der sichtbare Sieg ist das Wichtigste, denn die sicht- und zählbaren Leistungen hängen auch von Talent und Begabung ab. Oft auch davon, ob man leistungsfähige Kameraden hat.

Nicht der Sieg, sondern das Spiel selbst bleibt uns also das Wichtigste! Wenn jeder nur spielen will, wenn er siegen kann, müssen wir den Sport an den Nagel hängen. Wir wollen spielen lernen, obwohl wir verlieren müssen! Dies gehört zur Größe des wahren Sportlers und macht sein eigentliches Herz und Wesen aus. Das Herz muß uns am Spiel selbst hängen, nicht nur am Sieg!

Dieser wahrhaft gute Geist redlich-reinen Sportlertums ist die Hauptsache. Helft alle mit, daß der Fußballsport von der Jugend her wieder mit einem durchgreifend sauberen und ehrlichen Geist erfüllt wird! Jung sein heißt, Recht und Wahrheit, Vornehmheit und Anständigkeit gerade auch auf dem Fußballplatz für wichtiger zu halten, als den äußerlich meßbaren Erfolg! Jeder junge Mensch hat im Grunde seines Herzens eine große Sehnsucht nach allem, was wirklich lauter, gut und edel ist. Dieser Sehnsucht wollen wir zum Sieg verhelfen! Daß das Gute siege, ist wichtiger, als daß wir selber siegen. Daß die ewige Wahrheit triumphiere, ist bedeutsamer, als daß wir einen vergänglichen Meistertitel tragen. Und daß der Flammengeist hochgemuter Jugend nicht nur Feuer gebe, wenn Tore geschossen werden, sondern daß er auch alles Schlechte mit feurigem Herzen aus unserem Sport austreibe, das ist unser aller Wunsch.

Unserer Jugend kann man nur wünschen, daß sie aus jedem Spiel und Kampf gereifter und sportlicher hervorgeht. Unser Spiel muß eine wahre Hochschule vornehmer Menschen werden, die lieber ehrlich verlieren als ehrlos gewinnen. Die Fußball-Jugend wird zwar oft ein wenig über die Schulter angesehen, wir aber wissen, daß sie das Herz auf dem rechten Fleck hat.

Deutscher Fußballbund
leer

Feb 1955

Fußball regional

Der Strom machte Schwierigkeiten

Die Vorführung einiger Fußballfilme, die der Kreisfußballverband Husum/Eiderstedt für den 25. Januar übernommen hatte, konnte leider nicht glatt über die Bühne gehen. Da das für die Filme vorgesehene Handwerker-Vereinshaus keinen Wechselstrom hat, so mußte die Nachmittagsveranstaltung ausfallen. Für die Erwachsenen am Abend hatte man die Theatergaststätte ausfindig gemacht, in der dann wenigstens die zweite vorgesehene Vorführung stattfinden konnte. Bei gutem Besuch wurde zunächst der Film vom Jugendfußballturnier 1954 in Westdeutschland gezeigt. Das Spiel England gegen eine Mannschaft der übrigen Welt und Ausschnitte aus der Weltmeisterschaft 1954 beschlossen den gelungenen Abend.

Kurt Klawitter
leer

Feb 1955

Husum 18 / Jugend-Fußball

Zeltlager und Ferienfahrt

Der Jugendausschuß des Fußballbezirks Flensburg (Nord) plant im kommenden Sommer die Durchführung von Zeltlagern für Jugendliche. Darüber hinaus ist der Bezirksjugendausschuß noch bemüht, für besonders geeignete Jungmannen eine größere Ferienfahrt vorzubereiten.


13. März gegen Flensburg

Die auch in diesem Jahre wieder stattfindenden Kreisauswahspiele der Fußball-Jungmannen sind inzwischen wie folgt angesetzt:

13.3.   Südtondern   -   Schleswig  
    Flensburg   -   Husum 18  
10.4.   Südtondern   -   Husum 18  
    Schleswig   -   Flensburg  

Das Spiel zwischen Husum und Schleswig wird später eingesetzt.

Kurt Klawitter

Wann spielen die Jungmannen?

Der Spielplan für die zweite Serie der Jungmannen auf Bezirksebene erreichte uns für die Januar-Ausgabe nicht mehr rechtzeitig genug, so daß wir ihn heute nachtragen.

Jungmannen
6.2.   Husum 18   -   Vorwärts Flensburg  
13.2.   Husum 18   -   Rasensport Schleswig  
20.2.   Westerland   -   Husum 18  
27.2.   Husum 18   -   Wyk  
20.3.   Husum 18   -   SIF Schleswig  
27.3.   Frisia Husum   -   Husum 18  
3.4.   Husum 18   -   VfB Nordmark Flensburg  
11.4.   Bredstedt   -   Husum 18  
17.4.   Leck   -   Husum 18  
20.4.   Husum 18   -   Niebüll  
1.5.   Friedrichstadt   -   Husum 18  
8.5.   Husum 18   -   Kappeln  
15.5.   Schleswig 06   -   Husum 18  
Kurt Klawitter

Spiele im Februar

Der Spielplan für die zweite Serie der Jungmannen auf Bezirksebene erreichte uns für die Januar-Ausgabe nicht mehr rechtzeitig genug, so daß wir ihn heute nachtragen.

Bezirksliga
30.1.   Nord-Harrislee   -   Husum 18   (Jacobsen)
6.2.   Husum 18   -   Vorwärts Flensburg   (Marsmann)
13.2.   Husum 18   -   Rasensport Schleswig   (Ziemann)
20.2.   Westerland   -   Husum 18   (Jansen)
27.2.   Husum 18   -   Wyk   (Höppner)

Jungmannen-Bezirksrunde

am 23. Januar 1955

Vereine   Spiele   Tore   Punkte
VfB Flensburg   16   59:15   27:5
Schleswig 06   17   59:28   24:10
RW Niebüll   16   55:22   21:11
TSV Westerland   16   43:23   21:11
TSV Kappeln   16   53:33   21:11
Husum 18   16   47:35   19:13
Bredstedter TSV   15   46:38   18:12
MTV Leck   16   44:37   18:14
FSV Wyk   17   16:25   15:19
Frisia Husum   15   46:44   14:16
Nordmark Satrup   16   18:51   14:18
SIF Schleswig   13   29:39   11:15
Vorwärts Flensburg   16   24:65   8:24
BW Friedrichstadt   13   13:33   7:19
Rasensport Schleswig   15   25:81   6:24
TSV Rantrum   17   19:67   6:26

Spiele im Januar

Bezirksliga
2.1.   TuRa Meldorf   -   Husum 18   5:5 (3:3) privat
9.1.   Husum 18   -   Satrup   3:0 (2:0)
15.1.   Husum 18   -   Langenhorn   Pokalspiel kampflos für Husum 18
23.1.   Rantrum   -   Husum 18   2:3 ( 1:2)

Jungmannen
9.1.   Husum 18   -   Satrup   7:2
23.1.   Rantrum   -   Husum 18   3:9

Erste Kreisklasse
2.1.   Husum 18   -   Garding   4:1 (2:0)
16.1.   Bredstedt   -   Husum 18   1:12 (0:8)

Jugendklasse
21.1.   Husum 18   -   Garding   1:1 (1:0)
Kurt Klawitter
leer

Feb 1955

Friesenstadion

Bald geht's los

Seit der Einweihung des Friesenstadions im Ortsteil Dreimühlen sind nun bereits mehr als eineinhalb Jahre ins Land gegangen. In dieser Zeit hat es nicht an Bemühungen um die Vollendung dieser Anlage gefehlt. Da die erforderlichen Mittel aber bisher nicht vorhanden waren, konnte das begonnene Werk nicht weiter fortgesetzt werden. Jetzt stehen nun Toto-Mittel zur Verfügung, so daß mit dem baldigen Beginn der Einfriedigungen der Anlage zu rechnen ist. Seitens des Stadtbauamtes sind in der Frage der Umzäunung die erforderlichen Schritte unternommen. Vielleicht können schon Ende nächsten Monats die Arbeiten beginnen.

Kurt Klawitter
leer

Mär 1955

Frisia Husum / Husum 18 / Fußball

Husum 18 spielte Flensburgs Post völlig aus

5:1 für den "kommenden Meister" – Schwere Platzverhältnisse

Husum. Die Spiele der FußbaIl-Bezirksklasse Nord litten sämtIlch unter den ausgesprochen schweren Platzverhältnissen. die durchweg ein kontrolliertes Spiel kaum zuließen. Dennoch sah man die favorisierten Mannschaften auf Grund ihrer Routine durchweg im Vorteil. Husum 18 nahm die schwere Hürde beim Flensburger Post-SV mit Eleganz und gewann eindeutig mit 5:1 Toren.

Die Spielfläche auf dem Flenburger Eckenerplatz glich einem Eisparkett, als sich Post und Husum 18 gegenüberstanden. Beide Mannschaften begannen recht nervös, aber die Husmer fanden sich schneller mit den Bodenverhältnissen zurecht, spielten dabei auch gegen den scharfen Wind konzentrierter und waren in der ganzen Spielanlage zweckmäßiger, so daß ihr 5:1-Sieg letzten Endes auf Grund dieser Faktoren praktisch herausspringen mußte.

Dabei begann es mit einem Eigentor, das Flensburgs Stopper Braun verursachte und das zu einer billigen – wenn auch feldspielmäßig verdienten – 1:0-Führung der Husumer Gäste führte. Für die Folge zeichnete sich der spätere Endsieg schon ab. Vor allem vom rechten Flügel, auf dem Grabert eine vorzügliche Partie bot und durch halbhohe Flanken in den Strafraum immer wieder gefährlich wurde, kamen die aussichtsreichsten Situationen.

Die 2:0-Führung durch Carstens ließ auch nicht mehr lange auf sich warten, so daß die Husumer zusehends überlegener wurden und auch nervlich erheblich stärker zu sein schienen. Die Post, in deren Hintermannschaft wiederholt Lücken zu finden waren, steckte das Spiel dennoch nicht auf.
Die Flensburger Stephansjünger starteten zu Entlastungsangriffen, setzten in einem prächtigen Zwischenspurt alles auf eine Karte, scheiterten aber immer wieder an der vorzüglichen Husumer Abwehr, in der Mittelläufer Jeß eine herausragende Partie bot. Als Braun einen indirekten Freistoß auf das Tor jagte, prallte der Ball von einem Husumer Abwehrspieler berührt ins Tor. Die Seiten wurde also nur mit 2:1 für Husum 18 gewechselt.

Nach dem Wechsel war Husum 18 stets die tonangebende Mannschaft, die vor allem durch ihr raumgreifendes Flügelspiel die lückenhafte Flensburger Abwehr immer wieder aufriß. Durch Wulkow hieß es 3:1 für Husum 18, und zu diesem Zeitpunkt war die Partie praktisch schon eindeutig entschieden. Durch Alwin hieß es 4:1, und wenn zu dieser Zeit wesentlich mehr geschossen worden wäre – der Sieg hätte weitaus höher ausfallen können. Er wurde durch Götz zwar noch auf 5:1 ausgebaut, aber dann riß der Faden ab, und als kurz vor Schluß die Flensburger Deckung völlig ausgespielt war, der Torwart wie ein Nervenbündel in seinem Strafraum umherirrte und Alwin aus kürzester Entfernung schoß, knallte er das Leder hoch über die Latte.

Husum 18 spielte – bis auf die mangelhafte Schußkraft in der Schlußkraft des Kampfes – "wie der kommende Meister". Darüber waren sich die Flensburger Zuschauer und die zahlreichen Husumer Schlachtenbummler klar. In dieser Verfassung – so konstatierte man an fachkundiger Seite – habe Husum 18 durchaus eine Chance in den Aufstiegsspielen zur Amateurliga einen der drei ersten Plätze zu belegen und in die Amateurliga aufzusteigen.

Husumer Nachrichten, 7. März 1955

Generalprobe blieb im Schlamm stecken

rp. Husum. In der Welt des Theaters wird es als gutes Vorzeichen angesehen, wenn eine Generalprobe ins Wasser fällt. Nach dem gestrigen Pokalspiel Husum 18 gegen Frisia dürfte man annehmen, daß das in vierzehn Tagen fällige Punktspiel eine glänzende Partie wird. Mit einer fast vollständigen zweiten Mannschaft kam Husum 18 zu einem verdienten 2.1 gegen die Platznachbarn.

Allerdings muß vorher gesagt werden, daß der völlig verschlammte Platz kein zügiges Spiel zuließ. Die 18er paßten sich den widrigen Verhältnissen in der ersten Halbzeit bedeutend besser an. Eine massierte und aufmerksame Abwehr versorgte den Sturm mit teilweise brauchbaren Vorlagen, doch der Ib-Sturm der 18er konnte sie nicht verwerten.

Die wenigen steilen Durchbrüche Frisias waren bei weitem gefährlicher, blieben aber stets an der konsequent deckenden Abwehr Jürgensens und Thordsens hängen. Im Gegenzug konnte der schnelle und gefährliche Stürmer Neupert – genannt Puskas – unter Anfeuerung der zahlreichen Zuschauer zweimal innerhalb von zehn Minuten einschießen.

Die erste Halbzeit ging also mit 2:0 verdient an die 18er. Sie spielten mit ihren sieben Ersatzspielern bedeutend einsatzfreudiger und zeigten technisch die relativ bessere Leistung.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Frisia minutenlang mehr vom Spiel. Ein Strafstoß aus 16 Meter Entfernung wurde von Kobrow knapp über die Latte geköpft. Papkes gefährlicher Schuß von links strich kurz am Torpfosten vorbei. In der 60. Minute wurde Papke im Strafraum gelegt; der von ihm selbst geschossene Foulelfmeter wurde von Nehlsen in prächtiger Manier gehalten. Eine weitere sichere Torchance vergab abermals Papke, der vor dem leeren Tor stehend den Ball nicht die zwei Meter über die Torlinie weiter bewegen konnte. Als sich dann die gesamte Verteidigung der 18er für das Spiel auf der rechten Seite interessierte, konnte Ziewitz von links drei Minuten vor Schluß den Anschlußtreffer schießen.

Außer Torwart Lüddens zeigte bei Frisia keiner eine ansprechende Leistung. Ziewitz wirkte wieder einmal recht steif und träge, die übrigen Spieler – Schüler, Katzenmeier, Papke und Pohns – wühlten sich allzu häufig durch unproduktives Alleinspiel fest. Bei 18 konnten von den Nachwuchsspielern Thordsen und Jürgensen durch ihren Einsatz und durch ihre Schlagsicherheit gefallen. Allerdings ließ die Kondition der Mannschaft in den letzten zehn Minuten zu wünschen übrig. Hoffentlich sehen wir in vierzehn Tagen einen Kampf, der auch bei kaltem Wetter die frierenden Zuschauer etwas erwärmt.

Husumer Nachrichten, 14. März 1955

Glatter 8:0-Erfolg 18's über SIF

3 Ecktore in 1. Halbzeit – "Meister mit Schwächen

Husum. Wird sich Husum 18 in der augenblickIichen Form in den Aufstiegsspielen durchsetzen? Das ist die Frage mit der sich die FuBballanhänger in Husum zur Zeit beschäftigen. Der Spielausschuß setzte in Kiel die Termine fest. Danach würde 18, der voraussichtliche Meister des Nordens, am 22. Mai in Lübeck gegen den Meister der Südstaffel antreten.

Wenn auch am gestrigen Sonntag, der dem Tabellenführer einen eindeutigen 8:0-Sieg über SIF Schleswig einbrachte, die Ueberlegenheit 18's erneut bewiesen wurde, so läßt sich über einige Schwächen doch nicht hinwegtäuschen.

Ganze zwanzig Minuten brauchten die Husumer, um gegen die eifrig und aufmerksam verteidigenden Rotweißen zum ersten Tor zu kommen. Eine Tatsache, die nur auf übertrieben technisches Spiel im 16-Meterraum zurückzuführen war. Bis dahin war es Etteldorf, der Leben in die Kombinationen brachte und seine Fünfer-Reihe mit weiten Vorlagen bediente.

Als nach den 20 Minuten auf eine Ecke von links Wagner das erste Tor erzielte, schien der Bann gebrochen, denn bis zur Halbzeit folgten noch zwei weitere Tore, beide auch wieder nach Ecken verwandelt. Einmal durch Carstens (schöner Schuß in die linke obere Ecke), und einmal durch einen Abpraller, der auch noch von einem Verteidiger berührt wurde.

Diese drei Torecken waren nicht die einzigen; 18 hatte über zehn solche Gelegenheiten, zu Toren zu kommen, von denen Grabert – Ecken sind scheinbar seine Schwäche – allein drei verschenkte.
Die Entscheidung bahnte sich nach der Halbzeit an: Die Schleswiger, die gut eine halbe Halbzeit den 18ern einigermaßen gewachsen waren, und hin und wieder auf dem rechten Flügel gefährlich wurden, mußten nach Wiederanpfiff gleich zwei Tore in wenigen Minuten hinnehmen. Zuerst das von Dietze und drei Minuten später noch ein Carstenstor nach einer genauen Vorlage von Grabert. Gegen diesen Bombenschuß war der sonst gute Torwart machtlos.

Ebenso scharf war der Schuß Graberts auf das vom Hüter verlassene Tor, aber ein Verteidiger hielt noch einmal den Kopf dazwischen. Der folgende Abseitspfiff war unrichtig.

War in der ersten Halbzeit die Verteidigung der SIFer noch auf dem Posten, wurde sie jetzt immer häufiger aufgerissen und ausgespielt. Die Torschützen der ersten Halbzeit kamen noch einmal zu Erfolgen: Dietze, Wagner und Carstens stellten das 8:0-Endergebnis in den letzten zwanzig Minuten her.

Während sich der linke Flügel wieder eingespielt hat, scheint im Mittelsturm ein Alwin mit wuchtigen, unberechenbaren Schüssen zu fehlen. Die Verteidigung kommt zu oft in Läuferpositionen, so daß der Torwart unnötig in Bedrängnis gerät. Wagner hat mehr Vertrauen zu seinen Nebenmännern und entschließt sicher öfter zur produktiven Abgabe. Die Kombinationen unter seiner Regie sind zum Teil bestechend, aber leider hält die Mannschaft das Tempo nicht durch, und lange vor Abpfiff häufen sich Fehlabgaben und planlose Schüsse. Sollte es am Ende am harten Konditionstraining fehlen? Es ist anzunehmen, daß die Elf ehrgeizig genug sein wird, restlos fit in die Aufstiegsspiele zu starten.

Husumer Nachrichten, 21. März 1955

Frisia schlug Ersatzelf 18's 6:3

und rückte damit auf den 7. Tabellenplatz vor

Husum. Sechs Tore, zwei Pluspunkte und der 7. Tabellenplatz sind die reiche Ausbeute Frisias nach dem Spiel gegen Husum 18. Und doch sah es gestern abend auf dem Frisiaplatz nicht gleich danach aus, daß die "Erste" Frisias gegen die "Zweite" 18's zu einem so sicheren 6:3-Sieg kommen würde. Obwohl Frisia mit dem Wind spielte, war die Ersatzelf des Meisters eine Viertelstunde lang überlegen, und schon in der 6. Minute konnte Henningsen das 1:0 anbringen.
Dann setzte sich mehr und mehr die bessere Technik der Blaugelben durch und die Gastgeber diktierten die restliche halbe Stunde des Spielgeschehens. Trotzdem fiel der verdiente Ausgleich durch Papke erst eine Minute vor dem Wechsel.

Auch gegen den Wind ließ sich Frisia den Wind nicht aus den Segeln nehmen und hatte stets immer etwas mehr vom Spiel, vom Spiel auch im 16-m-Raum, da die Abwehr der 18er sich allzu leicht aufreißen ließ. In der 53. Minute fiel zwar erst noch das Führungstor für die Gäste, wieder durch Henningsen, aber dann ging es Schlag auf Schlag, und in den nun folgenden 19 Minuten fielen die restlichen sechs Tore: 55. Min.: 2:2, Katzenmeyer; 60 Min.: 3:2, Ziewitz (Handelfmeter); 64. Min.: 3:3, Golde; 65. Min.: 4:3, Rogge, 68. Min.: 5:3, Katzenmeyer; 72. Min.: 6:3, Rogge.
Die letzten drei Tore für Frisia, die durch Rogge und Katzenmeyer fielen, sprechen deutlich für die Ueberlegenheit der Platzherren, die dem aufopfernden Einsatz der Gäste die größere Reife und die technische Ueberlegenheit entgegensetzten. Mit dem Ehrgeiz einer lb allein läßt sich nicht eine Bezirksliga schlagen. Der Sieg Frisias war verdient.

Eine bessere Abwehr bei 18 hätte keine sechs Tore zugelassen und doch manchen Angriff zum Stehen gebracht. Den besten Eindruck machte hier Dietze, während bei den Frisianern das gute Zusammenspiel zwischen Katzenmeyer und Rogge ins Auge fiel und, was wichtiger ist, Torerfolge einbrachte.

Es fehlte in diesem Spiel die übermäßige Härte, die sonst Lokalkämpfen eigen ist. Wir nehmen dies zum Anlaß im Namen zahlreicher empörter Fußballanhänger zu fragen, was den Spielausschuß von 18 dazu bewogen hat, eine Mannschaft aufzustellen, in der nicht ein Ligaspieler mitwirkt? Sollte die erste Garnitur vor dem harten Klima eines Ortsderbys verschont bleiben? Aufstiegsspiele sind härter und man kann sich nicht früh genug darauf vorbereiten.

Wie dem auch sei, Frisia hat zwei Punkte gewonnen und 18 verliert mit diesem Spiel nichts als vielleicht den einen oder anderen Anhänger, der glaubt, ein kleines Recht darauf zu haben, in einem derartigen Spiel auch wirklich die ganze (zumindest die halbe) erste Mannschaft zu sehen. Selbst der HSV würde es nicht wagen, seinem Publikum in einem weniger bedeutenden Treffen nur Spieler der Reserve vorzustelIen.

Husumer Nachrichten, 28. März 1955
leer

Apr 1955

Husum 18 / Historisches

Alte 18er in Amerika

Aus New York erhielten wir zu unserer größten Freude folgenden Brief:

Bernhard Petersen (r.) zeigte sich 1927 stolz mit seinen Mannen und deren stattlicher Pokal-Phalanx: Heinz "Heine P" Petersen - Karl "Kalli" Krieger - Werner "Fritz" Lorenzen - Alfred Raab - Wilhelm "Willi" Ingwersen - Karl "Kalli" Schladetzky - Arthur Hansen - Hans-Dietrich "Hanne-Diede" Blunck - Bernhard Petersen / Johannes "Hans" Rademacher - Eduard "Ede" Jensen - Ernst "Mauschi" Mißfeldt

New York, 3.3.55

Meine lieben 18er!

Zu allererst seid alle vielmals gegrüßt von einem alten 18er aus Amerika. Da ich immer die Sportzeitung von meinem lieben Bruder Walter Ingwersen bekomme, bin ich von Husum 18 gut unterrichtet! Ich wünsche Euch viel Glück und hoffe, daß Ihr die Meisterschaft erringt; ich und noch ein paar Husumer verfolgen es mit großer Spannung (Simon Koch, Hermann Lorenzen, A. Thompson und Fritz "Friedel" Kühne). Fritz "Friedel" Kühne und sein Bruder vom ETV Hamburg spielen mit gutem Erfolg bei uns (Sportschule New York). Ich gehöre dem Verein seit 1930 an. Auch ich spielte lange in der ersten Mannschaft und wurde öfter für die New Yorker Auswahl berufen. Auch bekomme ich öfter Post von meinem alten guten Freund aus Hamburg, Bernhard Petersen, den ihr wohl alle kennt. In unserem Verein sind fast alles Deutsche. In letzter Zeit bekommen wir viele von Deutschland, einige spielen in der Ersten, andere in der Reserve. Die Reserve, in der ich gerne gespielt habe, hat die Meisterschaft seit 1925 achtzehnmal gewonnen, die Erste gewann nur einmal.

Auch möchte ich Euch 18er mitteilen, daß ich Eure Vereinsnadel mit Stolz trage. - Nun habe ich hier Eure Vereinsnachrichten Nr. 10 vom Februar 1955 vor mir liegen und ich lese die Geschichte von meinem alten Freund Christoph Jensen, mit dem ich öfters zusammen gespielt habe. Es steht da geschrieben: ' Das Spiel wurde ausgetragen auf der Freiheit, als der Christoph Jensen aus der Gefangenschaft gekommen war.'

Meine lieben 18er! Ich glaube, es ist dort ein Fehler unterlaufen. Ich glaube mit Bestimmtheit, daß Christoph sein erstes Spiel auf dem 'Ochsenkamp' gegen Preußen Itzehoe spielte. Das Spiel endete 4:4 (3:0 für Husum). Christoph Jensen schoß und köpfte drei Tore. Torwart war Emil Pauls, Verteidiger Franz Sülau, K. Berndt und Heinrich "Henny" Hansen, ich glaube Harry Trulsen Läufer, Rechtsaußen Rudolf "Rudi" Schubert, Halbrechter Adolf "Ogge" Classen, Hans-Dietrich "Hanne-Diede" Blunck Linksaußen, Christoph Jensen Mittelstürmer. Das sind die Namen, die ich behalten habe. Das war eine gute Mannschaft. Vielleicht kann Bernhard Petersen sich noch erinnern.

Nun meine lieben 18er, seid alle vielmals gegrüßt von Eurem alten Sportfreund und noch immer ein 18er

Willi Ingwersen

Grüßt bitte Hermann Lorenzen und alle Freunde! Ich lege ein Bild bei, aufgenommen zwischen 1928 und 1930.


Husum 18 erwidert die Grüße aufs herzlichste und ist stolz darauf, daß unsere Sportfreunde auch in Amerika in alter Treue zu uns halten und zeigen, was sie können. Wir würden uns über jeden weiteren Brief aus Amerika freuen!

Der Vorstand
leer

Apr 1955

Fußball überregional

Büdelsdorf bietet ein Beispiel

In Schleswig-Holstein liegt der kleine Ort Büdelsdorf, dessen rührige Sportgemeinde es bis zur Zugehörigkeit zu Fußball-Amateurliga gebracht hat. Die Gemeinde dieses Ortes hat ein Herz für die Jugend. Als der Turn- und Sportverein daran ging, mit 250.000 D-Mark Gesamtkosten ein 12.000 Zuschauer fassendes Kleinstadion zu bauen, bewilligte der sportfreudige Gemeinderat einen Zuschuß von 100.000 D-Mark . Aber noch wertvoller war der gleichzeitige Beschluß, das Stadion für 25 Jahre dem Ortsverein unentgeltlich zur Verfügung zu stellen! So ist dieser Verein seiner Spielplatzsorgen enthoben. Wir wünschten, viele Stadtväter würden es ihren Kollegen von Büdelsdorf gleichtun.

DFB-Pressedienst vom 1.2.1955

Wie steht's im Bezirk II?

Das schlechte Wetter hat ebenso wie in den übrigen Bezirken den Spielausschußmitgliedern sehr viel Sorge gemacht, denn mit 18 Vereinen zu spielen, ist für sie keine besondere Freude, wenn der Bezirksmeister bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ermittelt sein soll. Die Witterungsverhältnisse haben sich jedoch inzwischen gebessert und Spielausschußvorsitzender Hans Frühauf hofft, daß er den Meister doch noch rechtzeitig ermitteln kann.

Die Situation im Fußball-Norden ist inzwischen zugunsten von Husum 18 weiter geklärt worden. Die Mannschaft scheint sich den Titel diesmal holen zu können. Denn nachdem die Kappelner an zwei Sonntagen nacheinander ihre Spiele verloren, werden sie den Vorsprung von Husum 18 im weiteren Verlauf der Serie kaum wieder aufholen können. Allerdings ist das letzte Wort in keinem Fall schon gesprochen, und auch Husum 18 kann noch Spiele verlieren, so daß man die nächsten Sonntage abwarten muß, wenn man eine genaue Prognose stellen will.

Das allgemeine Spielniveau hat zweifellos im Norden zugenommen, und es ist deshalb für die verantwortunglichen Männer schon eine Freude, wenn man am Sonntag auf den Sportplätzen sieht, wie die Mannschaften im Gegensatz zu früheren Jahren erheblich besser spielen.


In den Kreisen ist der Punktspielbetrieb auch wieder aufgenommen, wenn man auch wegen der Schneeverhältnisse zwei wertvolle Sonntage verlor und der dritte Sonntag nur zum Teil genutzt werden konnte. Aber die Spiele sind im allgemeinen so gelegt, daß die ersten Mannschaften der Kreisklasse, die für die Kreismeisterschaft in Frage kommen, zunächst gegeneinander spielen, damit der Meister für die Aufstiegsspiele zur Bezirksklasse rechtzeitig ermittelt werden k├╢nnen.


Die Jungmannen-Bezirksklasse will ihren Meister zusammen mit der Bezirksklasse ermitteln. Sie ist von ihren Spielern nämlich abhängig, wobei die Jungmannen jeweils mit ihrer Ligamannschaft fahren. Der Bezirksjugendausschuß, der auf seiner letzten Sitzung dem TSV Rot-Weiß Niebüll zwei Punkte aberkennen mußte, weil die Niebüller mit Genehmigung des zuständigen Kreisjugendausschusses einen zu alten Spieler hatten mitwirken lassen, will sich für die Sommermonate auch der kulturellen Betreuung widmen. Er plant, mit besonders geeigneten Jungmannen die Durchführung einer Omnibusfahrt, die in erster Linie der staatsbürgerlichen Erziehung der Jugend zu dienen hat. Er will einer Fahrt über Hamburg - Minden - das Ruhrgebiet - Köln - Bonn - Trier - Saarbrücken - Frankfurt -Hannover und Flensburg durchführen und sieht außerdem entweder im Kreis Schleswig oder auf einer der Nordseeinseln ein großes Zeltlager vor, das nur für die Fußballjugend geplant ist.

Der Vorstand
leer

Apr 1955

Ehrender Nachruf für Kurt Klawitter

Zum Ableben von Kurt Klawitter sandte der Vorsitzender des Deutschen Fußball-Bundes, Dr. Peco J. Bauwens, folgende Zeilen an den Husumer Fußballverein von 1918:

Ihren mir freundlicherweise regelmäßig zugehenden Vereinsnachrichten entnehme ich zu meinem großen Bedauern, daß Ihr Presse- und Propagandawart Kurt Klawitter am 9. Februar gestorben ist. Der Name Klawitter ist nicht nur für Sie, sondern für den ganzen deutschen Fußballsport zu einem Begriff geworden. Sportpersönlichkeiten, wie Klawitter war, bedürfen wir in der heutigen Zeit mehr denn je, um in der uns erfreulicherweise zuströmenden Jugend den Idealismus aufrecht zu erhalten, der den Sport erst zu einem Kulturfaktor ersten Grades macht. Ich bin überzeugt davon, daß Klawitter in Ihrem Verein weiterleben wird als Vorbild für die Fußballjugend.

Der Deutsche Fußballbund nimmt aufrichtigsten Anteil am Ableben eines seiner Besten!

Mit sportfreundlichen Grüßen

Dr. Peco J. Bauwens
leer

Apr 1955

Friesenstadion

Teilansicht des Friesenstadions in Husum

Blick auf Teile der beiden Fußballplätze. Im Hintergrund die Eingangstreppen. Anpflanzungen werden die Umrahmung des Stadion verschönern. Erst in späteren Jahren wird sich die ganze Anlage in ihrer eigentlichen Schönheit und Größe präsentieren.

Der Schuh drückt überall

Die alljährlichen Statistiken des DFB geben einen guten Einblick in die Entwicklung unseres zur Volksbewegung gewordenen Fußballsports. Bei der ersten Erhebung nach dem Kriege, 1951, hatte der DFB rund 1,4 Millionen Mitglieder in 13.000 Vereinen mit 54.000 Mannschaften. Seitdem hat sich die Zahl der Mitglieder um 200.000 und der Mannschaften um rund 1.000 erhöht, die der Vereine ist stabil geblieben. Das sind keine zufriedenstellenden Zahlen, was auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist. Eine, die wichtigste, ist die Spielplatznot. In den Städten kann kaum noch ein Verein eine weitere Mannschaft aufstellen, weil die vorhandenen Spielplätze voll ausgenutzt sind. Dagegen ist auf den Spielplätzen des flachen Landes noch Gelegenheit, Mannschaften unterzubringen. Wir müssen den Dingen klar ins Auge sehen, wenn wir die Wege für einen schnelleren ziffernmäßigen Aufstieg unseres schönen Fußballsports frei machen wollen. Die Spielplatzfrage ist die brennendste, sie erfordert die Anspannung aller Kräfte. Unsere Forderung an die Gemeinden geht dahin, der Jugend Spielgelegenheiten zu schaffen. Erst 5% der Bevölkerung treiben Leibesübungen. Diese Tatsache enthüllt den ganzen Notstand. In England sind es rund 70% des Volkes, die sich dem Sport verschrieben haben. Die Zahl der Sportplätze ist entsprechend.

Die Vereine brauchen die Hilfe der Behörden, weil sie aus eigener Kraft die Spielplatznot nicht beseitigen können. Zudem schaffen die Behörden, teils unter sehr erheblichen Kosten, andere kulturelle und soziale Einrichtungen. In den Großstädten beträgt der Zuschuß für jede Theaterkarte im Durchschnitt rund 2,50 D-Mark und eine D-Mark werden für einen Schüler ausgegeben. Den Sport versteuert man dafür als Lustbarkeit.

Um einen kleinen Einblick in die Spielplatznöte der Vereine zu geben: Hannover 96 hat für 11 Senioren- und 20 Jugendmannschaften nur zwei Sportplätze. Die Stuttgarter Kickers verfügen bei 1.100 Aktiven über drei eigene und gelegentlich zwei gemeindeeigene Sportplätze. In Orten des Ruhrgebietes benutzen teilweise bis zu 30 Mannschaften einen Spielplatz. In 776 befragten Orten Niedersachsens haben nur 62% eine Spielmöglichkeit. Aus diesen, nur beispielweise angeführten Zahlen spricht die ganze Not der Vereine. Die Fußballverbände und -vereine im Bundesgebiet haben aus eigener Kraft 100 neue Plätze geschaffen und 5.200 wieder hergestellt, wofür mehr als 33 Millionen D-Mark verausgabt wurden. Es fehlt ein, schon vor 1933 geplantes Gesetz, daß die Gemeinden zwingt, pro Kopf der Bevölkerung mindestens fünf Quadratmeter Spielplatz zu schaffen.


Und was nun unsere Husumer Sportplatzverhältnisse anbelangt, so dürfen wir mit Genugtuung feststellen, daß wir im neuen Friesenstadion Plätze zur Verfügung haben, um die uns manche Stadt beneiden könnte. Hier ist eine sportliche Gesamtanlage entstanden, die auf weite Sicht hinaus ausreichen wird, um neben dem Fußballsport auch andere Sportarten zu betreiben. Was hier aus eigener Initiative und mit dankenswerter behördlicher Unterstützung geschaffen wurde, ist vorbildlich. Wir haben in Husum also vor anderen Städten manches voraus. Uns drückt der bewußte Schuh erfreulicherweise nicht.

Wir könnten uns daher auch nichts sehnlicher wünschen, als daß es unserer braven Bezirksliga-Mannschaft endlich einmal wieder gelingen möge, in die Landesliga aufzusteigen. Drücken wir beide Daumen!

Über Stufen ins Stadion

Über diese Stufen werden sich in den nächsten Jahren und sicher noch in späterer Zeit die Zuschauermassen zu Tausenden ins Friesenstadion begeben. Ist es nicht, als wenn diese steinernen Stufen schon von dieser Zukunft träumen? Und wir Menschen können es uns wohl schon heute mit einiger Phantasie ausmalen, wie einmal dieses gewaltige Stadion den Mittelpunkt der Husumer Sportgemeinde und der auswärtigen Sportinteressenten bilden wird.


Der Vorstand
leer

Apr 1955

Fußball allgemein

Spielpause im Juli

Nach der DFB-Spielordnung beginnt das Spieljahr am 1. August und endet am 30. Juni. Im Monat Juli dürfen keine Fußballspiele ausgetragen werden. Ausnahmegenehmigungen sind unzulässig. In diesem Jahr ist der 31. Juli ein Sonntag. Der Bundesvorstand hat beschlossen, diesen Tag für Spieler, auch ausnahmsweise, nicht freizugeben. Freigabeanträge sind deshalb zwecklos.

Der Vorstand

Zuschauer - Schiedsrichter - Spielregeln

Die Meldungen über den Rückgang der Zuschauerzahlen bei unseren Fußballspielen mehren sich. Es ist ein schwacher Trost, daß die Erscheinung allgemein ist. Allgemein für den Fußballsport, auch im Ausland, und allgemein für den Sport überhaupt. Der Rückgang der Zuschauer hat verschiedene Ursachen; er ist nicht in der Hauptsache dadurch bedingt, daß die Leistungen der Spieler nachgelassen haben. So schwach sind diese Leistungen und ist die Qualität unserer Spiele nun wieder auch nicht. Warum haben die Engländer einen Rückgang von vier Millionen Zuschauern in den Jahren nach dem Kriege festgestellt? Und: Sind z.B. die Spiele der Vertragsligen, die in erster Linie Wertmesser sind, nicht in den meisten Verbänden ausgeglichen und die Kräfte so gleich, daß es vermeintliche Überraschungen bei der Punkteverteilung am laufenden Band gibt? Diese Tatsache müßte also stark belebend wirken.

Die Ursachen für den Zuschauerrückgang sind also vielgestaltig; sie aufzuzählen und zu ergründen, würde jetzt zu weit führen. Eines sei aber nach vorn gestellt: Ist unser Anspruch nicht zu groß geworden? Haben wir einen Recht, allsonntäglich einen Sieg unserer Mannschaft zu verlangen? Man darf bei aller Begeisterung - um nicht zu sagen Fanatismus - nicht den Blick für das Reale verlieren. Schlimm ist es aber, wenn die Freude am sonntäglichen Spielerleben zum ausgesprochenen Ärger und zum Schwure führt, am nächsten Sonntag nicht wiederzukommen (was erfreulicherweise am Montag bereits wieder vergessen ist).

Der Vorstand

Die Fußballregel-Ecke

Wer die Fußballregeln kennt, hat mehr Freude vom Spiel. Mangelnde Spielregelkenntnis der Spieler hat schon manches Spiel verloren gemacht. Es ist ein schwacher Trost, daß selbst die Internationalen oft erkennen lassen, wie sehr sie mit den Spielregeln auf dem Kriegsfuß stehen. So bleiben gute Torgelegenheiten ungenutzt, weil der Spieler infolge eines vermeintlichen Regelverstoßes den Pfiff des Schiedsrichters erwartet, während dieser dazu gar keinen Anlaß hat. Hand aufs Herz, unsere Spieler von der ersten bis zur untersten Mannschaft: Wer hat sich schon mit den Fußballregeln befaßt? Sehen wir nicht oft Unkenntnis der Spieler darüber, daß das Spielfeld beim Wiederbetreten nach vorübergehendem Ausscheiden nur von der Seitenlinie her erfolgen darf und ist neulich, bei einem wichtigen Pokalspiel, nicht deswegen ein - vielleicht das entscheidende - Tor gefallen, weil die Deckungsspieler nicht wußten, daß der Schiedsrichter beim indirekten Freistoß den Arm steil in die Höhe hebt, während er beim direkten Freistoß kein besonderes Zeichen macht? Wissen die Spieler, wie sie sich bei einem Unfall zu verhalten haben?

Daß der Schiedsrichter bei einem leichten Unfall das Spiel nicht unterbrechen darf, sondern die nächste Spielruhe abwarten muß und daß bei einem ernsteren Unfall der Spieler möglichst bald vom Spielfeld gebracht werden soll? Ist überall bekannt, daß Sportlehrer und Mannschaftsbetreuer nur das Spielfeld betreten dürfen, wenn der Schiedsrichter sie ruft? Solche und ähnliche Fälle können spielentscheidend sein.

Darum gilt unser Rat immer wieder: Fragt bei Unklarheiten den Vereinsschiedsrichterobmann und nehmt auf dem Spielfeld die Entscheidung des Schiedsrichters unwidersprochen hin. Auch er hat den Willen zur sportlichen Höchstleistung und ist nur zu Spielleitung gekommen, weil er das Vertrauen der zuständigen Stellen besitzt.


In einem Spiel passierte es, daß sich der Torwart bei der Abwehr des Balles leicht verletzte und für Sekunden nicht voll eingesetzt werden konnte. Seine Ballabwehr kam zum Gegner, der von der Strafraumlinie her den Ball ins Tor schoß. Der Schiedsrichter anerkannte das Tor, worüber es Verwunderung und wogegen es Reklamationen gab, die abgelehnt wurden. Spiegelregelunkenntnis brachte hier eine Mannschaft um ein Tor; es hätte der Sieg sein können. Lesen wird deshalb, was die Spielregel 5 den Schiedsrichtern bei Spielunfällen für Anweisungen gibt.

"Der Schiedsrichter hat das Spiel zu unterbrechen, wenn nach seiner Ansicht ein Spieler ernstlich verletzt ist. Er soll den Spieler sobald als möglich vom Spielfeld schaffen lassen und dann das Spiel sofort fortsetzen." Also nur bei ernster Verletzung darf das Spiel unterbrochen werden. Im Belieben des Schiedsrichters steht nur zu entscheiden, ob er einen Unfall als schwer oder leicht ansieht. Er dürfte also im vorliegenden Falle das Spiel gar nicht unterbrechen, wollte er nicht die im Angriff befindliche Mannschaft benachteiligen. Es war Pflicht eines verteidigenden Spielers, sofort ins Tor zu laufen, als die leichte Spielunfähigkeit des Torwarts, der ja kurz darauf wieder voll spielfähig war, erkannte.

Die Richtigkeit der Schiedsrichterentscheidung in diesem Fall bestätigt weitere Anweisung in der Regel 5, die für leichtere Unfälle gilt: "Wenn ein Spieler nur leicht verletzt ist, soll das Spiel nicht unterbrochen werden, bis der Ball aus dem Spiel ist. Ein Spieler, der in der Lage ist, zur Seiten- oder Torlinie zu gehen, um sich irgendwie pflegen zu lassen, soll nicht auf dem Spielfeld behandelt werden." Wir tun gut, diese und andere klare Bestimmungen in den Spielregeln in uns aufzunehmen. Auch unsere Spieler kennen die Spielregeln viel zu wenig. Auf einem Lehrgang von 50 ausgewählten Jugendspielern kannten nur 2 das Spielregelheft und nur in einem Verein wurde in den Mannschaftszusammenkünften regelmäßig über die Spielregeln gesprochen. Es ist ein vollgültiger Grundsatz: "Spielregelkenntnis hilft Spiele gewinnen!"

Der Vorstand

Das Vertragsspielertum

Die Vereine mit Vertragsfußball haben ihre Gemeinnützigkeit behalten, weil ihre Arbeit der Gesamtheit ihrer Mitglieder gilt und auch die Überschüsse aus den Spielen der Vertragsklasse für die Jugend und für andere Sportarten Verwendung finden. Was der Fußball tut, geschieht in aller Öffentlichkeit und die Kontrolle über die Einhaltung der mit den Behörden vereinbarten Bestimmungen bezüglich der Spieler-Entschädigungen wird seitens der Finanzämter streng gehandhabt.

Darum nimmt es wunder, wenn der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, unter Hinweis auf das Vertragsspielertum, für die Beibehaltung der Lustbarkeit-Steuerpflicht bei Fußballspielen plädiert und die Fußballvereine mit Vertragsspielern als Erwerbsbetriebe bezeichnet. Darf man nicht verlangen, daß die Erkenntnis allgemein ist, "Vertragsspieler sind keine Erwerbsbetriebe zur Unterhaltung von Menschenmassen, die lediglich zusehen, ohne selbst Sport zu treiben"? Muß ein so hoch stehender Mann nicht wissen, daß die Zuschauer den weitaus meisten Vereinen überhaupt erst die Erfüllung der freiwillig gesetzten, der Jugend zugute kommenden Aufgaben ermöglichen? Wäre es für den Herrn Minister da nicht interessant, einmal Erhebungen über das Alter der Fußball-Zuschauer anzustellen, um zu erfahren, daß sie in ihrer übergroßen Mehrheit - eben wegen des Alters - gar nicht mehr aktiv auf den Fußballfeldern tätig sein können? Und weiß er, daß z.B. der Durchschnitt der Fußballvereine mit einer Vertragsspieler-Mannschaft bis zu 20 weitere Mannschaften beschäftigt und nur 0,002% der aktiven Fußballer Vertragsspieler sind?

Der Vorstand
leer

Apr 1955

Husum 18

Unterricht der Mitglieder über die Höhe der Versicherungs-Leistungen

Es besteht Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß die Vereine die Sorgfaltspflicht haben, ihre Mitglieder über die Höhe der Versicherungsleistungen zu unterrichten. Es genügt nicht, daß den Mitgliedern allgemein bekannt ist, daß durch den LSV eine kollektive Sportunfallversicherung abgeschlossen worden ist, denn zahlreiche Sportler sind auch heute immer noch in dem Irrtum, daß ihnen bei einem Unfall durch die Versicherung sämtliche Kosten erstattet werden. Das ist selbstverständlich nicht der Fall. Die Erstattung richtet sich nach den im Vertrag einzeln festgelegten Leistungen, die mit denen der Versicherten der übrigen Landessportbünde ist Deutschen Sportbundes durchaus konkurrieren können.

Wir empfehlen unseren Vereinen, die nachstehend nochmals bekanntgegebenen Leistungen durch ihre Rundschreiben oder Vereinsnachrichten, durch Aushänge am schwarzen Brett (Turnhallen, Übungsstätten) auch den Mitgliedern zur Kenntnis zu bringen. Hierdurch kann dem Verein eventuell viel Ärger und auch erhebliche Kosten erspart bleiben.

Auszug aus den Leistungen der Versicherung

1. für alle Mitglieder über 18 bis zur Erreichung des 70. Lebensjahres je Person und Versicherungsfall:
    3.000 D-Mark im Todesfall für Verheiratete
    1.000 D-Mark im Todesfall für Ledige
    12.000 D-Mark Invalidität
    500 D-Mark Heilkosten
  Für Lohn- und Gehaltsempfänger:
    60 D-Mark Bergungskosten
    200 D-Mark Verdienstausfall vom 4. Tage an für Verheiratete
    100 D-Mark Verdienstausfall vom 4. Tage an für Ledige
  Für Selbstständige und freie Berufe:
    1,50 D-Mark Tagegeld vom 4. Tage an
2. für alle Jugendlichen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres je Person und Versicherungsfall:
    500 D-Mark Tod
    5.000 D-Mark Invalidität
    300 D-Mark Heilkosten
3. für Mitglieder über 70 Jahre:
    3000 D-Mark für den Invaliditätsfall (Rentenzahlung)
    500 D-Mark für Bestattungskosten
    bis zu 150 D-Mark für Heilkosten

Nicht versicherungspflichtige Vereinsmitglieder, die für eine Versicherung gegen Krankheit nicht Vorsorge treffen, haben die Heil- und Krankenhauskosten bei Sportunfällen bis zur Höhe von jährlich 100 D-Mark selbst zu übernehmen.

LSV-Verbandsbeschluss 1954 in Eckernförde

Gut besuchte Generalversammlung

Unsere außerordentliche Generalversammlung am 14. März in Handwerker-Vereinshaus wies einen guten Besuch auf. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte die Versammlung ihrer kürzlich verstorbenen Mitglieder Kurt Klawitter und Wilhelm "Willi" Preising.

Bei der Wahl eines Spielausschusses wurde nur ein Vorschlag eingebracht. Die darauffolgende Wahl ergab eine große Mehrheit für den ehemaligen Ligaspieler Max "Magge" Sönnichsen. Die Wahl eines Presse- und Propagandawarts mußte vertagt werden, da kein Sportfreund bereit war, dieses Amt zu übernehmen.


Sportfreund Dr. Herbert Mau gab den Mitgliedern einen Überblick über den derzeitigen Stand der Verhandlungen betreffs Ausbau des Friesenstadions. Der von den Vertretern des Vereins bei den Verhandlungen dargelegte Standpunkt fand die Billigung der Mitglieder.


Ein von Sportfreunde Dr. Herbert Mau eingebrachter Antrag, die Beiträge ab 1. Juli 1955 um 50% zu erhöhen, fand nach einer eingehenden Aussprache mit großer Mehrheit die Billigung der Versammlung.


Unter Punkt "Verschiedenes" wurden einige Vereinsangelegenheiten zur Sprache gebracht, die sofort geklärt werden konnten. Am Schluß der Versammlung überreichte der erste Vorsitzende Otto Hackbarth mit warmen Worten des Dankes dem Sportfreund Wilhelm "Willy" Stegemann die silberne Ehrennadel für besondere Verdienste im Verein.

Mit einem dreifachen Hipp-Hipp-Hurra wurde die Versammlung geschlossen.

Otto Hackbarth

Mitgliederbewegung

   
Zugänge
1.   Drewien, Otto, Husum, Neustadt 97
2.   Hansen, August H., Husum, Osterende 52
3.   Kluth, Volker, Friedrichstadt, Ostersielzug 9
4.   Raab, Harald, Husum, Osterende 102
5.   Roscher, Ernst, Husum, Hinrich-Fehrs-Straße 30
6.   Witt, Heinz, Husum, Osterende 21

 

Abgänge
1.   Wieben, Werner, Husum, Neustadt 75
Der Vorstand
leer

Apr 1955

Husum 18 / Fußball

Fußball-
BL Nord
1954/55

Husum 18

*

4:0 2:0 3.2 7:1 4:3 1:2 3:1 11:0 5:1 6:1 5:0 7:1 5:1 10:0 5:3 2:1 13:1
        3:0 5:1 8:0 3:2 7:1   2:1   3:1 3:2      

Schleswig 06

0:4

H

  2:2 4:5 2:3 4:1 2:1 8:0 3:2 4:3 5:1 12:2 3:2 4:2 4:2 0:0 5:0
    5:2 9:2 1:1   5:1     2:0 2:3 2:0   5:1   3:3  
TSV
Kappeln
0:2  

U

2:0 3:1 1:0 3:0 8:2 6:0 3:2 3:1   4:3 5:2 3:2 1:1 3:2 4:0
  2:0 2:2 1:1 0:1         5:1   6:1   3:2 5:2 1:4 9:1
VfB Flensburg 2:3 2:2 0:2

S

4:3 0:2 1:1 1:2 6:2 3:2 5:1 1:3 2:0 3:0 3:4 5:1 2:0 2:1
  2:5 2:2 1:1       1:3 2:3     2:1 4:1        
RW Niebüll 1:7 5:4 1:3 3:4

U

4:2 0:6 4:0 3:2 3:0 4:5 0:5 2:3 4:4 1:5 1:2 5:4 7:1
  2:9 1:1 1:1           2:4 5:3     4:9   4:6 8:0
Nordmark
Satrup
3:4 3:2 0:1 2:0 2:4

M

2:4 8:3 2:5 2:3 2:1 1:2 1:1 3:2 3:0 2:2 2:4 8:1
0:3 1:1 1:0   2:4       1:3       10:5       4:0
Post
Flensburg
2:1 1:4 0:3 1:1 6:0 4:2

E

3:2 4:3 7:0 1:5 1:1 2:2 1:2 5:2 2:0 4:2 4:0
1:5         4:2 3:1 2:2     2:2     1:2 2:1    
SIF
Schleswig
1:3 1:2 2:8 2:1 0:4 3:2 2:3

R

5:3 1:2 6:1 0:7 2:1 2:4 3:3 0:3 0:0 5:3
0:8 1:5         1:3 1:3     2:5   2:2   1:1    
Nord Harrislee 0:11 0:8 0:6 2:6 2:3 5:2 3:4 3:5

F.

3:1 1:6 1:1 2:0 2:1 2:1 3:1 2:4 2:0
2:3     3:1     2:2 3:1 1:2 2:3       2:5   2:4  
Rasensport Schleswig 1:5 2:3 2:3 2:3 0:3 3:2 0:7 2:1 1:3

V.

7:3 0:2 1:2 3:4 1:4 2:0 2:1 4:3
1:7     3:2   3:1     2:1   0:4   3:0     2:3  
Bredstedter TSV. 1:6 3:4 1:3 1:5 5:4 1:2 5:1 1:6 6:1 3:7

v

5:2 2:3 4:2 3:2 7:1 7:2 3:2
  0:2 1:5   4:2       3:2     4:2 4:2   9:5   11:0
TSV Westerland 0:5 1:5   3:1 5:0 2:1 1:1 7:0 1:1 2:0  

o

2:2 1:1 3:4 2:4 4:0 3:1
1:2 3:2     3:5   2:2 5:2   4:0 2:5 2:3   1:0     6:1
MTV Leck 1:7 2:1 3:4 0:2 3:2 1:1 2:2 1:2 0:2 2:1 3:2 2:2

n

2:1 0:1 2:0 1:0 2:3
  0:2 1:6 1:2             2:4 3:2   0:4 0:3   6:1
Vorwärts Flensburg 1:5 2:3 2:5 0:3 4:4 2:3 2:1 4:2 1:2 4:3 2:4 1:1 1:2

1

1:4 5:2 1:2 0:2
1:3     1:4   5:10 2:5 2:2   0:3 2:4         5:1  
TSV Rantrum 0:10 2:4 2:3 4:3 5:1 0:3 2:5 3:3 1:2 4:1 2:3 4:3 1:0 4:1

9

0:0 5:2 5:0
2:3 1:5 2:3   9:4       5:2     0:1 4:0   2:3   7:4
FSV Wyk 3:5 2:4 1:1 1:5 2:1 2:2 0:2 3:0 1:3 0:2 1:7 4:2 0:2 2:5 0:0

1

0:1 3:2
    2:5       1:2 1:1     5:9   3:0   3:2    
Frisia Husum 1:2 0:0 2:3 0:2 4:5 4:2 2:4 0:0 4:2 1:2 2:7 0:4 0:1 2:1 2:5 1:0

8

3:5
  3:3 4:1   6:4       4:2 3:2       1:5     9:1
BW Friedrichstadt 1:13 0:5 0:4 1:2 1:7 1:8 0:4 3:5 0:2 3:4 2:3 1:3 3:2 2:0 0:5 2:3 5:3

*

    1:9   0:8 0:4         0:11 1:6 1:6   4:7   1:9
Die oberen Zahlenreihen geben die Ergebnisse der Herbstserie wieder, die unteren die der Frühjahrserie.

18 bezwang schnellen Gegner

VfB Nordmark verdiente ein besseres Torergebnis

Husum. Nicht so eindeutig wie es das 4:1-Torergebnis aussagt, schlug gestern der kommende Meister Husum 18 die Gäste aus Flensburg auf einem völlig trockenen Platz bei gutem Fußballwetter. Nach längerer Pause spielte der Kopfballspezialist Alwin wieder auf dem Mittelstürmer-Posten.

Vom Anpfiff an legten die auf dem 8. Tabellenplatz liegenden Nordmärker ein ziemlich schnelles Tempo vor und sorgten für eine ausgeglichene Partie. Erst in der 20. Minute gelang es Grabert, der einen blendenden Tag hatte, den ersten Treffer anzubringen. Dietze wollte die Überraschungsminute schnell ausnutzen, fand aber nach einem Scharfschuß den VfB-Torwart auf dem Posten. Das Tor für 18 gab eher den Flensburgern als den Husumern Auftrieb, und es kam vor Nehlsens Tor wiederholt zu kniffligen Situationen. Die Abwehr rettete sich durch Steilbomben.

Den zweiten 18-Treffer landete Alwin völlig überraschend in der 29. Minute aus einer 16-Meter-Position. Der Ball hätte gehalten werden müssen. Auf der anderen Seite hätte Alwin kurz darauf ein Tor schießen müssen, trieb aber den Ball am leeren Tor vorbei.

Auch nach der Halbzeit hielten die Flensburger mit dem Spitzenreiter Schritt und kamen in der 57. Minute zu dem längst verdienten Anschlußtreffer. Trotz gewaltiger Anstrengung gelang ihnen der Ausgleich nicht. Dagegen erhöhte Dietze in der 64. Minute auf 3:1. Alwin vergab eine sichere Chance, als er aus kurzer Entfernung übers Tor köpfte. Die Torchancen für den VfB waren bestimmt ebenso zahlreich (zwei gefährliche Strafstöße), zerschlugen sich jedoch meistens an der aufmerksamen Abwehr der Husumer.

Das schönste Tor der Tages schoß Grabert in der 87. Minute von rechts aus einem denkbar ungünstigen Winkel. Aber auch dieser 4. Treffer vermochte den Kampfgeist der Flensburger nicht zu brechen. Sie wußten – wie schon in der ersten Halbzeit – die 18er stets gut zu beschäftigen und scheiterten nach zügigen Kombinationen meist erst im 16-Meterraum.

Husumer Nachrichten, 4. April 1955

Der VfB machte einen guten Eindruck

Wenn auch der VfB Flensburg vom Tabellenführer in Husum eine 1:4-Nlederlage einstecken mußte, zeigte er gestern auf dem Marienhof doch einen guten Fußball, der zunächst dem der Platzmannschaft in wenig nachstand. Vor allem die Abwehr der insgesamt jungen entwicklungsfähigen Flensburger Elf erwies sich als recht stabil, so daß Husums Sturm in der Anfangsphase der Begegnung weniger gute Chancen hatte als die Flensburger Angriffsreihe. Vor dem Tor fehlte dem Gästesturm dann allerdings die Routine und die Schußkraft. Zu dem erwähnenswert technischen Niveau der Begegnung kommt dann noch die erfreulich faire Haltung beider Mannschaften, die beide zusammen das Spiel zu einer guten Werbung für den Fußball in Husum werden ließen.

Grabert. der als Rechtsaußen durch sein ideenreiches Spiel wieder eine ausqezeichnete Partie lieferte, brachte bei zunächst verteiltem Feldspiel den Tabellenführer in der 20. Minute in Führung. 7 Minuten später schloß der wieder mitwirkende Alwin zum 2:0 unhaltbar ein. Damit ging es in die Pause.

Nach dem Wechsel brannte es wiederholt lichterloh beim Husumer Tor. Rusch konnte dabei eine Ecke zum 2:1-Ansdchlußtrefler einköpfen. Eine Bombe von Dietze in der 68. Minute brachte wieder den alten Abstand und die endgültige Entscheidung für Husum.
Das "schönste" der insgesamt "schönen" Tore des Tages erzielte Grabert 3 Minuten vor dem Abpfiff, als er äußerst scharf und plaziert eine Vorlage direkt ins Flensburger Tor umleitete.


Die Husumer Jungmannen zogen mit 1:2 den Kürzeren.

Husumer Tageszeitung, 4. April 1955

Bredstedt nahm 18 einen Punkt ab

Das 1:1 war für Bredstedt verdient / Nehlsen vom Platz gestellt

Husum. Der Spitzenreiter Husum 18 war mit gemischten Gefühlen nach Bredstedt gefahren, denn die Begegnungen zwischen diesen beiden Mannschaften haben in den letzten Jahren immer viel Einsatzfreude gezeigt, und nicht immer war Husum 18 so erfolgreich wie die Resultate es zum Teil ausdrücken. Wenn die 18er in Bredstedt spielten, war seit jeher "Großkampftag". An solchen Tagen wächst die einheimische Mannschaft über sich hinaus.

So war es auch diesmal, als sich Husum 18 und TSV Bredstedt gegenüberstanden. Der Einsatz bestimmte beiderseits auf Kosten der technischen Feinheiten das Spielgeschehen, und die größere Kraft war oft ausschIaggebender als die spielerische Leistung. Für Husum 18 war das gut so, denn auch bei den kommenden Aufstiegsspielen wird man auf diesen Faktor erheblich mehr als auf gute Technik Wert zu legen haben.

Husum 18 hatte zu Beginn zunächst mehr vom Spiel und setzte die Bredstedter Abwehr vor recht schwere Aufgaben, die die von Harry Clausen organisierte Hintermannschaft jedoch mit Glück und Geschick erfüllen konnte.

In einer schönen Kombination war der Ball dann kurz vor der Halbzeit zu Alwin gekommen, der sich geschickt täuschend durchspielte und unhaltbar für den Bredstedter Torhüter zum 1:0 für Husum 18 einschoß. Dieser Vorsprung wurde jedoch nicht lange gehalten. Als die Husumer nach der Pause immer mehr in die Defensive gedrängt wurden und Bredstedt alles auf eine Karte setzte, fiel der Ausgleich:

Pörksen vom TSV Bredstedt war im Strafraum gefoult worden. Schiedsrichter Wieser aus Westerland zeigte auf die Elfmetermarke. Damit war Torwart Nehlsen – wie so oft – nicht einverstanden! Seine Bemerkungen dem Schiedsrichter gegenüber faßte dieser unmißverständlich als eine Beleidigung auf und schickte den unbesonnenen Nehlsen in die Kabine. Es ist nicht das erste Mal, daß Nehlsen durch derartige Aeußerungen die Zuschauer schockierte und seine Mannschaft in Mißkredit brachte! Den von Harry Clausen getretenen Elfmeter-Ball vermochte Grabert, der sonst zwischen den Pfosten eine gute Partie lieferte, nicht zu halten, so daß der Ausgleich angebracht werden konnte. Er entsprach den Leistungen beider Mannschaften während des Spieles vollauf, da Bredstedt in der zweiten Halbzeit groß aufkam und insgesamt gesehen einen Punkt auf Grund des Einsatzes während beider Halbzeiten verdient hatte.

Husumer Nachrichten, 12. April 1955

Husum 18 wiederholte Herbstrunden-Sieg

Leck wurde trotz Platzvorteils eindeutig mit 7:1 geschlagen

Husum. Der Spitzenführer Husum 18 ist in Leck mit 7:1 eindeutiger Sieger über den MTV geblieben, obwohl man allgemein damit gerechnet hatte, daß die Husumer in Leck gewisse Schwierigkeiten haben würden. Sie waren jederzeit die tonangebende Mannschaft, die auch in keiner Spielphase um den Sieg zu bangen brauchte!

Der MTV Leck konnte sich auf die schußgewaltigen Husumer Innenstürmer nicht einstellen. Husum 18 spielte trickreich und war zweifellos in Leck die bisher stärkste Mannschaft, die gute Anlagen bewies und Aussichten hat, in dieser Verfassung mit Erfolg an den Aufstiegsspielen zur Amateurliga teilzunehmen.

Sie darf aber nicht nachlassen und muß die gegenwärtige Form beibehalten, wenn Husum nach mehrjähriger Abwesenheit wieder einmal im "Konzert der Großen" eine Rolle spielen will.

Kaum hatten sich die Lecker besonnen, als die 18er schon groß aufspielten und durch ein Tor Wagners den vorübergehenden Lecker Führungstreffer egalisierten. Nach dem Wechsel machte sich die spielerische Ueberlegenheit der 18er bemerkbar. Die Mannschaft ging nach dem 1:1 zur Pause durch Wagner 2:1 in Führung und baute ihren Vorsprung ebenfalls durch Wagner bis auf 3:1 aus. Damit war die Entscheidung praktisch schon gefallen.

Sie erhöhten das Resultat auf 4:1 durch Carstens, schossen das fünfte Tor durch Wagner, stellten durch Carstens das 6:1 her, und als Fentzahn zum 7:1 eingeschossen hatte, stand das Endresultat fest, das die Ueberlegenheit im zweiten Durchgang zum Ausdruck bringt.

Husumer Nachrichten, 18. April 1955

5:0-Sieg 18's mit halber Kraft

Systematisches Defensivspiel Niebülls lange erfolgreich

Husum. Zu einem 5:0-Erfolg kam der Meister Husum 18 gestern gegen Rotweiß Niebüll nach einem ziemlich einseitigen Spiel, das die Husumer nur mit halber Kraft betrieben. Sie hielten sich mit Rücksicht auf kommende Taten schonend zurück und boten keine überragende Leistung.

Eine halbe Stunde brauchten die Husumer, ehe sie die von vornherein mit 7-8 Spielern verteidigenden Gäste mit Torerfolgen überlisten konnten. Das Defensivspiel der Rotweißen erwies sich bis dahin als gar nicht so verkehrt. Ihre Durchbrüche waren oft mehr als gefährlich. Bei einem solchen Blitzstart wußte sich Jess auch nicht anders zu helfen als seinen Gegner zu legen; doch gelang es nicht, den Elfmeter zu verwandeln. Der Ball wurde Andresen in die Arme geschossen.
Als erfolgreicherer Elfmeterschütze erwies sich im Gegenzug Etteldorf, der einen Handelfmeter sicher ins Netz setzte und damit der ständigen Ueberlegenheit der l8er zum zählbaren Erfolg verhalf (32. Min.). Ein billiges Selbsttor der Niebüller Abwehr stellte kurz vor der Pause das 2:0-Halbzeitergebnis her.

Die Husumer ließen es in der zweiten Halbzeit ruhiger angehen, beherrschten jedoch eindeutig das Revier und schossen drei weitere Treffer durch Wagner (2) und Carstens.

Wie klug und genau die Niebüller Abwehr im allgemeinen arbeitete, beweist die Tatsache, daß auch die beiden nächsten Tore nicht nach gekonnten Kombinationen fielen. Das 3:0 geht auf Konto des schon angeschlagenen Niebüller Torwarts, der einen aus dem Gewühl abspringenden Ball über den Arm ins Tor fallen ließ. Wagner verwandelte einen Strafstoß aus kurzer Entfernung zum vierten Tor. Grabert - sonst nicht in bester Form - war es, der das schönste dieser zum Teil zusammengewurschelten Tore mit wuchttigem Schlag zustandebrachte.

Husumer Nachrichten, 25. April 1955
leer

Mai 1955

Husum 18 / Fußball

Firmenfußball contra Vereinsfußball

Am Freitag, dem 22. April 1955, traten der Vereinsvorstand von Husum 18 und Vertreter des Firmenfußballs von Husum zusammen, um über Fragen des Platzes und der Mitwirkung von Ligaspielern zu beraten.

Der Vorstand von Husum 18 schlug vor, die Ligaspieler der ersten Mannschaft und der Reserve ab sofort bis zur Beendigung der Aufstiegsspiele zu sperren.

Mitgliederversammlung

Montag, den 9. Mai 1955

Tagesordnung
1. Protokollverlesung
2. Mitgliederbewegung
3. Firmensport
4. Verschiedenes

Der Vorstand

Wir alle wissen, daß die Aufstiegsspiele große Anforderungen an unsere Spieler stellen werden und daß wir uns verletzte Spieler nicht leisten können. Denn leicht kommt es vor, daß durch die Unbeholfenheit der ungeübten Spieler andere verletzt werden. Der Vorstand des Betriebsfußballs konnte hierin jedoch keine bindende Zusage geben, denn, so erklärten sie, läge die Frage des Mitwirkens bei den Ligaspielen allein.

Darum appellieren wir an die Vernunft aller unserer Spieler, bei den Firmen nicht mitzuwirken, da dadurch der gesamte Aufstieg gefährdet werden kann.

Der Vereinsvorstand sah sich außerstande, über diese so weitragenden Fragen allein zu beschließen und ruft daher alle Mitglieder zu einer Mitgliederversammlung auf, in der diese Probleme erörtert werden sollen.

Wolf Dieter Auslitz

Spiele im Mai

Um die Bezirksmeisterschaft
1.5.   Friedrichstadt   -   Husum 18   1:13
8.5.   Husum 18   -   Kappeln   2:0
15.5.   Schleswig 06   -   Husum 18   0:4

Aufstiegsspiele

Der Plan für die Aufstiegsspiele zur Landesliga wurde vom Verbandsspielausschuß wie folgt festgesetzt:

22. Mai 1955
1   16:00 h   Bezirk III   -   Bezirk I Eiderst.  
2   16:00 h   Bezirk IV Nordst.   -   Bezirk II (Husum 18)  
3   16:00 h   Bezirk IV Südst.   -   Bezirk II (Husum 18)  
29. Mai 1955
4   16:00 h   Bezirk I Eiderst.   -   Bezirk IV Nordst.  
5   16:00 h   Bezirk II (Husum 18)   -   Bezirk II (Husum 18)  
6   16:00 h   Bezirk III   -   Bezirk IV Südst.  
5. Juni 1955
7   16:00 h   Bezirk I Fördest..   -   Bezirk III  
8   16:00 h   Bezirk II (Husum 18)   -   Bezirk IV Nordst.  
9   16:00 h   Bezirk IV Südst.   -   Bezirk I Eiderst.  
12. Juni 1955
10   16:00 h   Bezirk I Fördest..   -   Bezirk I Eiderst.  
11   16:00 h   Bezirk II (Husum 18)   -   Bezirk III  
12   16:00 h   Bezirk IV Nordst.   -   Bezirk IV Südst.  
19. Juni 1955
13   16:00 h   Bezirk I Eiderst.   -   Bezirk II (Husum 18)  
14   16:00 h   Bezirk I Fördest..   -   Bezirk IV Südst.  
15   16:00 h   Bezirk IV Nordst.   -   Bezirk III  

Die Spiele Nummer zehn, elf und zwölf finden auf neutralen Plätzen statt. Die Meister müssen von den Bezirken bis zum 8. Mai 1955 angemeldet sein.

Wie wir aus diesem Spielplan ersehen, muß Husum 18 am 22. Mai zu dem Meister des Bezirks vier reisen. An den beiden nächstfolgenden Sonntagen aber kann der Verein auf eigenem Platze spielen, um dann am 10. Juni sich auf neutralem Platz (wahrscheinlich Heide) mit dem Tabellenführer des Bezirkes drei zu messen.

Die Spielansetzung ist für unseren Verein sehr glücklich und nach menschlichem Ermessen müßte diesmal der Aufstieg geschafft werden. Wir hoffen auch, daß viele Schlachtenbummler Husum 18 "in der Fremde" unterstützen werden. Melden Sie sich also bitte schon rechtzeitig bei uns an, damit wir nach der Zahl der Anmeldungen Busse mieten können.


Spiele der Jugendmannschaften im Mai

1. Mai 1955
Jugend   JF Tönning   -   Husum 18  
Schüler   JF Tönning   -   Husum 18  
Knaben   JF Tönning   -   Husum 18  
8. Mai 1955
Jungmannen   St. Peter   -   Husum 18  
Jugend   St. Peter   -   Husum 18  

Jugend-Training

Das Training für die Jugendmannschaften findet jeden Mittwoch und Freitag von 4 Uhr bis 8 Uhr auf dem 18-Platz statt.

Der Vorstand

Fußball-
BL Nord
1954/55

Stand am 25.4.1955

Husum 18

*

4:0 2:0 3.2 7:1 4:3 1:2 3:1 11:0 5:1 6:1 5:0 7:1 5:1 10:0 5:3 2:1 13:1
    4:1 5:0 3:0 5:1 8:0 3:2 7:1 1:1 2:1 7:1 3:1 3:2      

Schleswig 06

0:4

H

0:2 2:2 4:5 2:3 4:1 2:1 8:0 3:2 4:3 5:1 12:2 3:2 4:2 4:2 0:0 5:0
  1:0 5:2 9:2 1:1   5:1 3.0   2:0 2:3 2:0   5:1 1:0 3:3 9:1
TSV Kappeln 0:2 0:1

U

2:0 3:1 1:0 3:0 8:2 6:0 3:2 3:1 3:1 4:3 5:2 3:2 1:1 3:2 4:0
  2:0 2:2 1:1 0:1     2:2   5:1   6:1 1:0 3:2 5:2 1:4 9:1
VfB Flensburg 2:3 2:2 0:2

S

4:3 0:2 1:1 1:2 6:2 3:2 5:1 1:3 2:0 3:0 3:4 5:1 2:0 2:1
1:4 2:5 2:2 1:1 1:1 4:4   1:3 2:3     2:1 4:1     1:2  
RW Niebüll 1:7 5:4 1:3 3:4

U

4:2 0:6 4:0 3:2 3:0 4:5 0:5 2:3 4:4 1:5 1:2 5:4 7:1
0:5 2:9 1:1 1:1       1:0 2:1 2:4 5:3     4:9 3:1 4:6 8:0
Nordmark Satrup 3:4 3:2 0:1 2:0 2:4

M

2:4 8:3 2:5 2:3 2:1 1:2 1:1 3:2 3:0 2:2 2:4 8:1
0:3 1:1 1:0 1:1 2:4   1:1   1:3 1:3 1:1   10:5       4:0
Post Flensburg 2:1 1:4 0:3 1:1 6:0 4:2

E

3:2 4:3 7:0 1:5 1:1 2:2 1:2 5:2 2:0 4:2 4:0
1:5     4:4   4:2 3:1 2:2     2:2 6:1   2:2 2:1 9:1  
SIF Schleswig 1:3 1:2 2:8 2:1 0:4 3:2 2:3

R

5:3 1:2 6:1 0:7 2:1 2:4 3:3 0:3 0:0 5:3
0:8 1:5       1:1 1:3 1:3   1:5 2:5   2:2 1:2 1:1 1:5  
Nord Harrislee 0:11 0:8 0:6 2:6 2:3 5:2 3:4 3:5

F.

3:1 1:6 1:1 2:0 2:1 2:1 3:1 2:4 2:0
2:3 0:3 2:2 3:1 0:1   2:2 3:1 1:2 2:3   2:2   2:5   2:4  
Rasensport Schleswig 1:5 2:3 2:3 2:3 0:3 3:2 0:7 2:1 1:3

V.

7:3 0:2 1:2 3:4 1:4 2:0 2:1 4:3
1:7     3:2 1:2 3:1     2:1 1:1 0:4   3:0 7:3   2:3 6:1
Bredstedter TSV. 1:6 3:4 1:3 1:5 5:4 1:2 5:1 1:6 6:1 3:7

v

5:2 2:3 4:2 3:2 7:1 7:2 3:2
1:1 0:2 1:5   4:2 3:1   5:1 3:2 1:1   4:2 4:2   9:5   11:0
TSV Westerland 0:5 1:5 1:3 3:1 5:0 2:1 1:1 7:0 1:1 2:0  

o

2:2 1:1 3:4 2:4 4:0 3:1
1:2 3:2     3:5 1:1 2:2 5:2   4:0 2:5 2:3   1:0 0:1 5:1 6:1
MTV Leck 1:7 2:1 3:4 0:2 3:2 1:1 2:2 1:2 0:2 2:1 3:2 2:2

n

2:1 0:1 2:0 1:0 2:3
1:7 0:2 1:6 1:2     1:6   2:2   2:4 3:2 1:6 0:4 0:3   6:1
Vorwärts Flensburg 1:5 2:3 2:5 0:3 4:4 2:3 2:1 4:2 1:2 4:3 2:4 1:1 1:2

1

1:4 5:2 1:2 0:2
1:3   0:1 1:4   5:10 2:5 2:2   0:3 2:4   6:1 2:2   5:1 6:0
TSV Rantrum 0:10 2:4 2:3 4:3 5:1 0:3 2:5 3:3 1:2 4:1 2:3 4:3 1:0 4:1

9

0:0 5:2 5:0
2:3 1:5 2:3   9:4   2:2 2:1 5:2 3:7   0:1 4:0 2:2 2:3   7:4
FSV Wyk 3:5 2:4 1:1 1:5 2:1 2:2 0:2 3:0 1:3 0:2 1:7 4:2 0:2 2:5 0:0

1

0:1 3:2
  0:1 2:5   1:3   1:2 1:1     5:9 1:0 3:0   3:2    
Frisia Husum 1:2 0:0 2:3 0:2 4:5 4:2 2:4 0:0 4:2 1:2 2:7 0:4 0:1 2:1 2:5 1:0

8

3:5
  3:3 4:1 2:1 6:4   1:9 5:1 4:2 3:2   1:5   1:5     9:1
BW Friedrichstadt 1:13 0:5 0:4 1:2 1:7 1:8 0:4 3:5 0:2 3:4 2:3 1:3 3:2 2:0 0:5 2:3 5:3

*

  1:9 1:9   0:8 0:4       1:6 0:11 1:6 1:6 0:6 4:7   1:9
Die oberen Zahlenreihen geben die Ergebnisse der Herbstserie wieder, die unteren die der Frühjahrserie.

Irrtum

Am 3. April 1955 spielte der HSV gegen den Bremer SV in Hamburg. Der junge Klaus Stürmer schoß dabei das hundertste Tor für den Hamburger Spielverein.

Am nächsten Tage konnte man in der Bild-Zeitung lesen: "Der Rothenbaum jubelte wie bei einem Endspielsieg als der 19-Jährige Nationalspieler Klaus Stürmer den 3:0-Sieg sicherstellte: sein Tor war das hundertste HSV-Tor in dieser Saison! Ein Jubiläum, wie es in diesem Jahr noch kein Verein der Welt feiern konnte!"

Ist der Bild-Zeitung hier nicht ein Fehler unterlaufen?

Unser Verein Husum 18 hat schon seit geraumer Zeit das hundertste Tor geschossen und ist jetzt drauf und dran, nochmals 100 zu schießen.

Wolf Dieter Auslitz

Husum 18 startet in den Aufstieg

Stärkste Aufstellung der Husumer - VfL Schwartau verlor gegen Abstiegself

"So, mien lewe Footballspeelers von Husum 18, mehr kann ick för jem to dat Opstiegsspill in Schwartau an Sünndag nich dohn, Kamt heel hen un torüch un bringt vör allen Dingen de beiden Punkte mit na Husum. All de Husumer Footballfrünn wünschen jem dörch mi dreemal "Toi, toi, toi!"

Husum. Rusum. Nach wochenlangen intensiven Vorbereitungen ist es jetzt soweit: morgen starten die Meister der Fußballbezirke in die Aufstiegsspiele.Es haben sich Husum 18, MTSV Hohenwestedt, Holstein Amateure, TSV Kücknitz, VfL Schwartau und Olympia Neumünster qualifiziert.

Husum 18 erspielte sich die Meisterschaft des Nordens in bestechender Form und mit so gutem Tabellenstand - der die Spielstärke beweist - daß sich die Husumer Fußballgemeinde und der Verein berechtigte Hoffnungen machen dürfen, daß 18 unter den drei Glücklichen sein wird, denen der Sprung in die Amateurliga gelingt.
Die Aufstiegsrunde wird in Form einer einfachen Punktrunde ausgetragen, so daß jeder Meister zwei Heimspiele, zwei Auswärtsspiele und ein Spiel auf neutralem Platz bestreiten muß. Die drei besten Mannschaften dieser Runde nehmen die Plätze von Union Neumünster, Holstein Segeberg und ATSV Lübeck ein.

Bezirksliga
Husum 18   31   155:31   59:3
Schleswig 06   31   117:48   48:14
TSV Kappeln   30   92:40   47:13
Post Flensburg   29   89:55   39:19
Bredstedter TSV   30   106:87   36:24
TSV Westerland   30   73:56   32:28
VfB Nordmark   29   65:56   30:28
TSV Rantrum   32   90:89   30:34
Frisia Husum   30   81:84   29:31
TSV Niebüll   31   84:103   29:33
Nordmark Satrup   30   67:63   27:33
Rasensport Schleswig   29   65:77   26:32
TSV Nord   31   55:94   24:38
MTV Leck   31   46:89   23:39
FSV Wyk   29   49:73   22:36
SIF Schleswig   30   52:92   19:41
TSV Vorwärts   30   67:91   18:42
Friedrichstadt   31   35:160   66:56

Husum 18 tritt morgen in stärkster Aufstellung in Bad Schwartau gegen den Meister der Südstaffel, VfL Schwartau, an. Mit Nehlsen im Tor, Panten und Etteldorf in der Verteidigung, Dietze, Jeß und Wulf in der Läuferreihe und Grabert, Carstens, Alwin, Wagner und Fentzahn im Sturm (Ersatz: Andresen und Götz) schickt der Verein eine Mannschaft ins Treffen, die in keinem Mannschaftsteil einen schwachen Punkt hat.

Die Abwehr mit JeßPantenEtteldorf müßte Nehlsen eine beruhigende Sicherhheit verleihen, denn sie hat nicht nur die Härte, die ein solches Spiel erfordert, sondern auch die Erfahrung. Aus der Läuferreihe ist es besonders Dietze, der sich in den letzten Spielen seine Teilnahme an diesem Treffen verdiente. Der Sturm konnte nicht besser besetzt werden. Mit Grabert, der durch seine technisch brillanten Kabinettstückchen oft imponierte, mit dem ruhig und zuverlässig spielenden Carstens, mit dem Kopfballspezialist Alwin, der wegen seiner verbogenen Winkelschüsse bei jedem Torwart gefürchtet ist, mit dem Torjäger und Spielmacher Wagner und seiner schnelIen rechten – oder richtiger linken – Hand Fentzahn hat 18 seine qualifiziertesten Stürmer aufgeboten, um diesen Start zu bewältigen.

Eine Prognose für diese Spiel zu stellen ist deshalb so schwer, weil der VfL Schwartau im Nordbezirk ein unbekannter Begriff ist. Bekannt ist nur, daß Schwartau nicht so sehr im Technischen seine Stärke hat, sondern eine ausgesprochene Kampfmannschaft ist. Der eigene Platz ist für den Gastgeber ein kleiner Vorteil, weil er in Länge und Breite etwas größer ist als der hiesige. Die beiden letzten Spiele Schwartaus, eine 0:1-Niederlage gegen einen Abstiegskandidaten und ein überlegener 6:1-Sieg über Rotweiß Moisling, sprechen für eine leichte Formschwankung des Gegners.

Angefeuert von den zahlreichen Husumer Schlachtenbummlern, sollte es den Husumern gelingen – und die Chancen sind relativ günstig – diese erste schwere Hürde zu nehmen. Die nächsten Spiele auf eigenem Platz wird 18 wohl etwas leichteren Herzens antreten. Wir wünschen der Mannschaft Hals- und Beinbruch und hoffen mit auf einen Erfolg.

Der erste Spieltag bringt außerdem noch folgende Begegnungen: MTV Hohenwestedt-Holstein Kiel Amateure und TSV Kücknitz-Olympia Neumünster.

Um 16 Uhr wird morgen in Schwartau für Husum 18 das erste Aufstiegsspiel angepfiffen, für das die stärkste Mannschaft aufgestellt wurde, über die der Verein verfügt.
Die Meisterelf: 1. Vorsitzender Otto Hackbarth · Karl Ernst Nehlsen · Johannes Wulff · Svend Andresen · Karl Etteldorf · Erwin Panten · Arthur Grabert · Heinrich Jeß · Helmuth Dietze · Wilhelm Carstens · Rolf Fentzahn · Adolf Wagner · Heinrich Golde · Willy Alwin · Georg Schleger (Spielausschuß) · Trainer Erno Krause. Foto: Callsen
21. Mai 1955, Husumer Nachrichten

Husum 18 überwand die erste Klippe

Glückliches 1:1 (1:0) gegen VfL Schwartau

So fiel das einzige Tor für Husum 18. Grabert, durch Torpfosten verdeckt, lenkt nach einem heftigen Duell den Ball ins Netz. (Aufn. : Nebbe)

Husum. Die rund 100 Husumer Schlachtenbummler, die den Meister auf seinen ersten schweren Gang nach Schwartau begleitet hatten, atmeten gestern beim Abpfiff erleichtert auf und freuten sich, daß Husum 18 nach einer wertvollen 1:0-Pausenführung ein etwas glückliches 1:1-Unentschieden durch die zweite Halbzeit gerettet hatte.

Die junge, schnelle, technisch etwas bessere Mannschaft des VfL Schwartau hatte über weite Strecken des Spiels das Zepter fest in der Hand und nur der enormen Leistung der Husumer Abwehr ist es zu verdanken, daß ein Punkt nach Husum gerettet werden konnte. Waren es in der ersten Halbzeit vor allem Torwart Nehlsen, Panten und Jess, die in gefährlichen Situationen klären konnten, ist es nach dem Ausgleich Schwartaus besonders Etteldorfs Verdienst, daß dieses 1:1 gehalten werden konnte.

So fiel das einzige Tor für Husum 18. Grabert, durch Torpfosten verdeckt, lenkt nach einem heftigen Duell den Ball ins Netz. (Aufn. : Nebbe)

Husum hatte Anstoß und Wagner startet sofort mit einem Schuß aufs Tor. Im Gegenangriff kommen die in dunkelblauen Hemden und weißen Hosen spielenden jungen Schwartauer gefährlich dem Kasten Nehlsens nahe und zwei Ecken für Schwartau sind die Beute. Nehlsen kann klären. 18 revanchiert sich ebenfalIs mit zwei Ecken. Ein gefährlicher Kopfball Alwins geht knapp ins Aus.
Nach den ersten zehn Minuten hätte man noch glauben können, daß der Husumer Sturm der aktivere Mannschaftsteil bleiben würde, aber diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Bald mußten sich die Husumer eingestehen, daß die jungen Schwartauer Stürmer - besonders des rechten Flügels (mit Lemke und Person) - mehr und mehr die Oberhand gewannen und gefährlicher waren als die Angriffe der 18er.

Schwartau

Für die meisten Husumer ist dieser Ortsname kein Begriff, wohl aber für die vielen aktiven und passiven Anhänger des Fußballsports. Geographisch und topographisch betrachtet, liegt dieses Schwartau, idyllisch zwischen Wälder und Hügel gebettet, dicht bei der Hansestadt Lübeck. Dorthin fuhren gestern vormittag Autobusse und Personenwagen aus Husum, in einem Bus die Bezirksligamannschaft des Husumer Fußballvereins von 1918, in den übrigen Wagen die um ihr Schicksal bangenden und fiebernden Schlachtenbummler, um dabei zu sein, wenn die elf Mann ihr erstes Spiel in der Aufstiegsrunde zur Landesliga machten, nach der die Husumer Sportgemeinde sich schon seit langem sehnt, wie der Mensch nach einem warmen Sommer.
Es war eine Fahrt durch den Frühling, entweder über Rendsburg – Segeberg – Oldesloe oder Schleswig – Eckernförde – Kiel und weiter durch die Ostholsteinische Schweiz über PIön – Eutin. Am Vormittag war es überall gleich kalt und teils winterlich. Stellenweise schien die Sonne, anderswo hagelte es wie im tiefsten Winter. so daß der Hagel stellenweise wie eine weiße Patina auf den Dächern lag.
In Lübeck und Schwartau war es nicht besser und nicht wärmer als bei uns an der Küste. Als aber auf dem Schwartauer Fußballplatz das mit Spannung erwartete AufstiegsspieI in Szene ging, schien die Sonne wie an einem schönsten Frühlingstag. Und daß den vielen Husumern, die den Platz mit den Schwartauern und Lübeckern umlagerten, nicht durch das Spiel die Petersilie verhagelt wurde, ließ die Freude ungetrübt. Wenn unsere Husumer Fußballmannschaft auch nicht gewann, so nahm sie doch mit einem ehrenvollen Unentschieden dort unten im südlichen Schwartau die erste Hürde.
Warten wir ab, wie es weitergehen wird.

In diesen Minuten zeigte die 18-Abwehr schon, was sie zu leisten vermag. Während Etteldorf mit Jess zusammen den rechten Stürmerflügel aufhielt, setzte sich Panten auf der anderen Seite unermüdlich durch Kopfstoß und weite Schläge ein. Die brillanteste Leistung der ersten Halbzeit bot aber zweifellos Torwart Nehlsen, der durch seine tollkühnen Paraden und Hechtsprünge den Schwartauern die schönsten Torchancen zerstörte. Er gab seiner Mannschaft durch seine Leistung die nötige Sicherheit. Sein Eingreifen verhindert drei sichere Tore.

Obwohl der Schwartauer Sturm weitaus gefälliger kombinierte und entsprechend mehr vom Spiel hatte, fiel in der 30. Minute das Führungstor für Husum. Fentzahn, der - das muß schon hier gesagt werden - als einziger Stürmer an seine von früher gewohnten Leistungen anknüpfte, hatte sich bis an die Linie in Tornähe durchgespielt und aus kürzester Entfernung hart vors Tor gepaßt. Der Ball wird von Carstens verfehlt, kann aber von dem nachsetzenden Grabert noch ins Netz gedrückt werden. 1:0 für Husum. Das sah bis dahin nicht danach aus.

Nach diesem Tor verdoppeln beide Mannschaften ihre Anstrengungen und forcierten das Tempo. Der ausgezeichnet leitende Schiedsrichter Melfsen hat viel zu tun, um unnötige Härten zu unterbinden. Innerhalb zwei Minuten werden allein fünf Strafstöße gegeben und einige Ermahnungen erteilt. Der ausgezeichnet operierenden Hintermannschaft 18's ist es zu danken. daß der Vorsprung bis zur Pause gehalten werden konnte.

Die Aktionen des Husumer Sturms waren bis dahin kaum gefährlich und waren zu durchsichtig. Der rechte FIügel mit Grabert und Carstens wurde nicht nur gut bewacht, sondern kam von sich aus auch nicht ins Spiel. Seine Leistung muß als recht flau betrachtet werden, besonders von Grabert hatte man mehr erwartet. Auch der sonst so gefährliche linke Flügel fiel kaum angenehm ins Auge und es war nicht oft zu sehen, daß Wagner einen Angriff einleitete.

So blieb es nicht aus, daß sich das Schwergewicht des Spiels auch in der zweiten Halbzeit häufig in die Hälfte der 18er verlegte. Da aber auch den Schwartauern im Strafraum der krönende Torschuß fehlte - die Abwehr ließ nicht viele zu - hätte der Ausgleich nicht unbedingt zu fallen brauchen: Ohne in Bedrängnis zu sein. hatte ein Husumer Abwehrspieler den Ball ins Aus geschlagen. Der von Lewerenz von rechts getretene Eckball kommt vor dem Strafraum herunter und wird vom Halbrechten Person mit Wucht in die linke obere Ecke geschlagen. Nehlsens Sicht war durch verschiedene Spieler verdeckt.

Als kurz darauf Jess einen Stürmer legt, lag das 2:1 für Schwartau in der Luft, der Strafball prallte jedoch an der Mauer ab. Dafür boten sich aber bei den wenigen Husumer Sturmaktionen Wulf und Wagner recht gute Chancen auf Erfolg, die vergeben wurden.

Dann aber gestaltete sich das Spiel mehr und mehr zu einer Abwehrschlacht der Husumer Verteidigung, die durch Carstens und Wagner noch unterstützt wurde. In beachtenswertem Einsatz gelang es Etteldorf, das Werk Nehlsens aus der ersten Halbzeit fortzusetzen und den Schwartauer Angriff zu stoppen. Mit wahren Befreiungsschlägen bis in den gegnerischen Strafraum schaffte Etteldorf immer wieder für einige Minuten Luft.

Aber auch Panten und Dietze klärten so manche Situation in letzter Sekunde. Leider revanchierte sich der Sturm für diese Leistungen nicht mit dem gleichen Einsatz. Es hatte so den Anschein, daß die Stürmer auf jeden Fall auf die Bälle warten wollten, die ihnen die überIasteten Läufer jedoch nicht zuspielen konnten.

So durfte man doch froh sein, daß es schließlich noch gelang, gegen die pausenlos angreifenden, im ganzen etwas aktiveren Schwartauer ein Unentschieden zu halten und diese erste Hürde mit etwas Glück zu nehmen. Die Abwehr bestand ihre um Feuerprobe, der Sturm nicht ganz, auch nicht halb. Hier fehlte diesmal der zündende Funke.

23. Mai 1955, Husumer Nachrichten

Olympia Neumünster schwächer als Schwartau?

Husum 18 vor einer lösbaren Aufgabe – Frisia spielt zuhause gegen Satrup

Husum. Die Fußballanhänger werden auch in den Pfingstfeiertagen auf ihre Kosten kommen. Beide Husumer Mannschaften werden auf den eigenen Plätzen spielen und - so hoffen wir - siegen. Mit größter Spannung sehen die Husumer dem zweiten Aufstiegsspiel Husum 18's gegen Olympia Neumünster entgegen. Frisia hingegen hat noch ein Punktspiel gegen Nordmark Satrup auszutragen.

Husum 18 bewies in dem Spiel gegen Schwartau, daß es der Mannschaft möglich ist, einen technisch brillanten und wirbelnden Sturm zu stoppen. Die Abwehr der Husumer erwies sich als ein wahres Bollwerk, das auch in weiteren Spielen sehr schwer auszuspielen sein dürfte. Die Abwehr der 18er zeigte die größere Reife und Erfahrung gegenüber dem gegnerischen wie auch dem eigenen Sturm.

Die Mannschaft, die morgen wieder in der Aufstellung spielt wie gegen Schwartau, hat mit Nehlsen, Etteldorf, Panten und Jeß eine Abwehr, die den jungen Sturm Neumünsters nicht zu fürchten braucht und die vielleicht auch noch Gelegenheit findet, den eigenen Sturm mit Vorlagen zu "füttern".
Nicht hinwegsehen läßt sich allerdings über das Versagen einzelner Stürmer im Spiel gegen Schwartau. Wenn auch die VfL eine gutdeckende Abwehr und in Bähnk einen prächtigen Stopper hatte, so wissen wir doch aus eigener Erfahrung, daß der Sturm bedeutend mehr leisten kann, als er in diesem Spiel zeigte. Man muß natürlich berücksichtigen, daß das Zurücknehmen von Wagner und Carstens in die Abwehr für dieses Spil der richtige Tip war und die übrige Sturmarbeit deshalb darunter leiden mußte; ist es aber nicht doch zweckmäßiger, die Abwehr, die sich so blendend bewährte, morgen allein zu lassen und mehr Wert auf Sturm zu legen?

Das Steilpaßspiel über das ganze Mittelfeld braucht nicht immer zu zufälligen Torchancen führen. Da auch Olympia in Möller einen famosen Stopper hat, dürfte es drei Husumer Stürmern schwerfallen, die gegnerische Abwehr auszuspielen. Die umsichtige Regie Wagners wird auf beiden Flügeln dringend benötigt, wenn diese nicht ausfallen sollen.

Olympia Neumünster verlor am vergangenen Sonntag gegen den TSV Kücknitz mit 1:3 Toren nach einer nervösen, zum Teil zerfahren und sehr unüberlegt gespielten Partie. Die Mannschaft ist jung und darum schnell, hat aber noch nicht die Erfahrung und Routine, die solche Aufstiegsspiele erfordern. Besonders zu beachten sind der Stopper Möller und der gewandte Torwart Hofmann.
Nach dem schweren Start in Schwartau, der ein relativ spielgerechtes Unentschieden für Husum einbrachte, ist stark anzunehmen, daß die 18er morgen vor der eigenen - wahrscheinlich sehr imposanten - Zuschauerkulisse zu ihrem ersten Sieg und den sehr wertvollen Punkten kommen werden. Vor dem Hauptspiel (16 Uhr) werden die Reservemannschaften beider Vereine ihre Kräfte messen.

28. Mai 1955, Husumer Nachrichten

Fortuna half 18 beim Sieg über Neumünster

Überaus glückliches 1:0 gegen zehn Neumünsteraner verteidigt

Grabert hat die Arme hochgerissen: Tor! Auch Carstens fällt mit in den Ruf ein, während der Ball schon wieder aus dem Tor herausgesprungen ist. Der Torwart liegt geschlagen am Boden. Unser Bild wurde im Spiel Husum 18 - Olympia gemacht, kurz nachdem Wagner das "Goldene Tor" für Husum nach einer prächtigen Vorlage von Grabert schoß. (Aufnahme: Clausen)

Husum. Das Glück scheint dem Husumer Meister ziemlich hold zu sein: Nach einem schon nicht ganz gerechtfertigten 1:1 in Bad Schwartau kam Husum 18 am Pfingstsonntag auf eigenem Platz vor rund 2500 Zuschauern zu wertvollen Punkten durch einen wirklich sehr glücklichen 1:0-Sieg über Olympia Neumünster.

Durch den taktischen Fehler der Husumer, nach der 1:0-Führung der ersten Halbzeit schon etwa 20 Minuten vor Schluß zu "mauern", ergab sich auf dem dicht umlagerten 18-Rasen zur leisen Enttäuschung der erst so begeisterten Zuschauer die gleiche Situation wie in Schwartau: 18 verteidigte seinen Erfolg mit allen vorhandenen Beinen, nur mit dem Unterschied, daß die Partie in Schwartau unentschieden stand, während in Husum ein Sieg zu halten war. Das Glück der Husumer war erstaunlich! 18 liegt jedenfalls nach diesem Sieg gut im Rennen und die Aussichten, zum dritten Platz zu kommen, sind nicht mager - wenn Fortuna weiter so nachhilft.

Einen Untergang der Gäste aus Neumünster prophezeiten fast alle Zuschauer, als 18 gleich nach dem Anpfiff wie ein Feuerwerk auf Olympia herunterprasselte. In der ersten Viertelstunde glich der Platz einem Hexenkessel. Unter den Anfeuerungsrufen und -blasen der Husumer wirbelten die 18er die Gästeelf völlig durcheinander und hatten sie schon nach kurzer Zeit in ihrer Hälfte total eingeschnürt. In weniger als zehn Minuten wurden fünf Ecken erzielt, die zu gefährlichen Situationen vor Hofmanns Heiligtum führten. Torschüsse von Alwin und Alleingänge von Wagner verstärkten die Ueberlegenheit.

Der Erfolg konnte nicht ausbIeiben. In der 11. Minute hatten die nervösen Verteidiger wieder nur zur Ecke hin retten können. Der Eckball Fentzahns wird von Grabert angenommen, der selbst hätte schießen können. aber erst noch den Torwart ausspielt, ehe er zu Wagner paßt. Wagner kann mühelos einschießen.

Jubelnd warteten die Zuschauer auf weitere Tore. der Untergang der Gäste war eine ausgemachte Sache. Und tatsächlich lief das Spiel der Husumer auch sofort wieder. Etteldorf bombte einen Strafstoß aufs Tor, den ein Verteidiger noch abfangen konnte. Grabert, der wieder einen Eckball abfangen konnte, hatte nur noch den Torwart vor sich, doch der konnte retten. Carstens überspielte zwei Mann und schoß. Der Ball wurde gehalten. Und dann noch einmal Alwin, der von Wagner bedient wurde und nur eben das Tor verfehlte.

Nach den ersten 15 Minuten brach das Sturmspiel der Husumer jäh ab. Man hatte sich verausgabt. Dagegen erholte sich Olympia von dem Husumer Trommelfeuer erstaunlich gut, zeigte sich durch den Rückstand kaum beeindruckt, schon gar nicht mehr nervös. Langsam begannen sich die Gäste das Mittelfeld zu erobern, wo sie den 18ern technisch kIar überlegen waren. Sie revanchierten sich mit Angriffen und Ecken und es gelang ihnen sogar, das bewährte Nehlsen-Panten-Etteldorf-Trio aus der Fassung zu bringen.

Nehlsen verfehlte mehrmals den Ball, nachdem schon von der Verteidigung Fehler begangen wurden. Wiederholt rollte der Ball gefährlich nah am Tor vorbei. Einmal rettete Wulff auf der Torlinie für den geschlagenen Nehlsen. Die gleiche Situation zeigte sich im Sturm. Gute Torchancen wurden von Grabert und Alwin vergeben. Vergeblich bemühte sich Wagner seine Nebenleute wieder ins Treffen zu schicken. Olympia gelang es bis zur Halbzeit die Partie nicht nur gleichwertig, sondern teilweise schon überlegen zu gestalten. Kurz vor dem Wechsel wurde Alwin bei einem Kopfballduell am Kopf verletzt, spielte aber nach der Pause wieder mit. Nach dem Wechsel versuchten die Husumer, noch eine Offensive zu starten. Wagner fädelte mehrere gefährliche Angriffe ein, die aber nicht zum Erfolg geführt werden konnten. Auch Strafstöße in Tornähe brachten nichts ein. Als Grabert in der 60. Minute gelegt wurde, verwies der Kieler Schiedsrichter Verteidiger Main des Platzes. Dieser Verlust schwächte Olympia kaum. Sie bremsten auch die zweite Angriffsperiode der 18er und brachten die Leistung fertig, mit zehn Mann das Spiel an sich zu reißen. Was jetzt noch kam, erinnert ganz stark an die letzten 20 Minuten in Schwartau. Zu früh wurden die Halbstürmer zurückgezogen und zur defensiven Verteidigung eingesetzt.

Der sich entwickelnde Abwehrkampf der 18-Verteidigung war dem in Schwartau nicht unähnlich. Wieder war es Etteldorf (ganz groß) und Nehlsen zu verdanken daß der Erfolg gehalten werden konnte. Elf Spieler und ein ganzer Platz voll Husumer atmeten erlöst auf, als der Abpfiff das 1:0 zur glücklichen Tatsache machte. Nicht wenige murmelten so etwas wie "Mordsglück" vor sich hin.
Ganz spezieIl für 18 gesehen war das Spiel nicht nur im Enderfolg ein Fortschritt. Der Sturm lieferte dank Wagners Leitung (in Schwartau fehlte sie) eine ungleich bessere Partie. Man sollte ihn nie zurückziehen, wenn nicht mehrere Stürmer, die von ihm leben, ausfallen sollen. Dann lieber Carstens mitverteidigen lassen! Und selbst bei einem noch so knappen Vorsprung sollte man nie zu früh "mauern". Angriff ist die beste Verteidigung, und zu viele Beine ergeben eine gefährliche Wühlerei, die dem besten Torwart die Uebersicht nimmt! Eine gute Abwehr plus etwas Glück ist 18s Rezept, hoffentlich bewährt es sich noch weiter. cpc.

31. Mai 1955, Husumer Nachrichten
leer

Mai 1955

Husum 18 / Fußball allgemein

Technik, Taktik, Spielauffassung

Die Entwicklung des Fußballsports - Das Spiel muß sich entfalten

Das Fußballspiel ist in ständiger Entwicklung. Gemeint sind hier sind nicht nur die Technik und Taktik, sondern in erster Linie die Spielauffassung. Neben der Balltechnik stehen Ausdauer und Schnelligkeit; die Spieler müssen alle drei Voraussetzungen voll erfüllen, um das Spiel ihrer Mannschaft erfolgreich werden zu lassen. Es liegt mit am Schiedsrichter, ob das Spiel sich voll entfalten kann. Wenn er in falscher Auffassung seiner Aufgabe der Spielentwicklung hindernd im Weg steht, beeinflußt er den Spielablauf und unter Umständen auch das Spielergebnis. Deshalb müssen unsere Schiedsrichter nicht nur Regelkenner sein, sondern müssen auch eindringen in die anderen Umstände, die mit zum Fußballspiel gehören.

Das Fußballspiel hat in seiner Spitze heute einen Stand erreicht, der einen gewissen Höhepunkt darstellt. Es ist lange aus der Einfachheit heraus und zu einem Spiel geworden, bei dem nicht nur Technik, sondern auch Taktik, Begeisterung, Körperbeschaffenheit, Kraft und andere Dinge eine sehr erhebliche Rolle spielen. Mit einer von diesen Kräften allein ist bei der Entwicklung unseres Spieles und dem Stand der Leistungen kein Erfolg mehr zu erringen. Mehr muß zusammenwirken und zusammenklingen, das Spiel muß zu einer Harmonie zusammenwachsen. Erst dann ist es schön und hat seinen vollen Reiz wieder, den es einst hatte und den einseitige Taktik, mangelnde Konzentration auf die Aufgaben, ein merkantiler Einschlag und zu große Betontheit im Siegwillen stark gemindert haben. Eine Steigerung der Schönheit des Spiels wird die Anziehungskraft des Fußballspiels wesentlich erhöhen und damit helfen, die alte Beliebtheit zurückzurufen.

Zwei Ursachen: Tempo und Härte

Der jetzige Entwicklungsstand des Fußballspiels macht für den Erfolg zwei Umständen notwendig: Schnelligkeit und körperliche Bereitschaft. Gute Kondition der Spieler ist einer der wesentlichsten Faktoren für den Erfolg. Eine Mannschaft, die technisch reif ist, aber nicht genügend Kräfte hat, um einem schnellen Gegner Paroli zu bieten, wird das Spiel verlieren. Energie, Kraft und kämpferischer Einsatz können mit Technik allein nicht aufgewogen werden. Darum müssen auch technisch reife Mannschaften kämpfen; sie müssen eine genügende Ausdauer mitbringen, um 90 Minuten voll durchzuhalten. So sind unsere Spieler härter und schneller geworden. Der Spielbegriff hat sich gewandelt. Kurze Kombination bleibt beim Gegner stecken, lange Paßbälle in den freien Raum, blitzschnelles Starten und In-Stellung-Laufen haben das Tempo gesteigert. Das Stoppen des Balles bedeutet erheblichen Zeitverlust, so daß es von "modern spielenden" Mannschaften vermieden wird. Der Ball wird ohne Zögern nach vorn oder auf den freistehenden Mitspieler gespielt. Hier hat das sogenannte Rochieren der Spieler, der schnelle Wechsel der Mannschaftsposten, seinen Ursprung, der allerdings auch dazu dienen soll, in dem schnellen Spiel den Gegner zu verwirren. Alles zusammen aber erschwert die Aufgabe des Schiedsrichters und zwingt ihn, den Tatsachen Rechnung zu tragen.

Einstellung der Schiedsrichter: Anpassen

Der Wandel der Spielauffassung muß für den Schiedsrichter der Anlaß sein, sich den Verhältnissen anzupassen und alles zu tun, um die Entwicklung des Spieles nicht aufzuhalten. Die erhöhte Anforderung an die körperlichen Kräfte bezieht sich auch auf die Schiedsrichter. Wir kommen heute einfach nicht mehr mit der Methode der Spielleitung aus, die uns jahrzehntelang als die richtige erschien. Wir müssen der Tatsache, daß die Spiele schneller und härter geworden sind, Rechnung tragen. Wir können nicht mehr auf den Spielfeldern "spazieren" gehen, sondern müssen laufen und immer wieder laufen. Und trotz der härtesten körperlichen Beanspruchung müssen wir den klaren Blick für das Spielgeschehen behalten. Wir dürfen nicht aus einem etwaigen Schwinden der körperlichen Kräfte die Entschuldigung herleiten, daß die Aufgabe zu schwer war. Mehr als sie haben die Grundsätze des Stellungsspiels Geltung. Darum heißt es, sich vorbereiten; Training, hartes Training ist notwendig, um gewappnet zu sein. Der Schiedsrichter, der diese Umstände heute nicht mehr nicht erkennt, wird sehr schnell von den Spielleitungen für bedeutsame Spiele abgelöst werden.

Dann die technische Seite

Der Entwicklung des Spiels müssen die Schiedsrichter mit der richtigen Einstellung zum Spielgeschehen ihren Beitrag leisten. Niemals darf bei den Spielern, Trainern oder Vereinsbeauftragten das Gefühl aufkommen, daß der Schiedsrichter wegen seiner veralteten Einstellung der Spielgestaltung hemmend im Wege steht. Wenn die Spieler sich bemühen, das Tempo zu steigern, um den Gegner auszuspielen, so muß der Schiedsrichter dieser Tatsache Rechnung tragen. Er darf von sich aus den Fluß des Spiels nicht hemmen, weil er kleinlich ist. Es gibt im Spiel bei normalem Ablauf etwa 120 Spielunterbrechungen. Wenn bei jeder Unterbrechung einige Sekunden verloren gehen, weil der Schiedsrichter mit der Zeichengebung zögert, so macht das im ganzen Spiel schon eine halbe Stunde aus. Abgesehen davon, daß die stärkere Mannschaft ihr Ziel nicht erreicht. Schnelle Entscheidungen der Schiedsrichter helfen, den sportlichen Wert dieses Spiels zu erhöhen.

Aber nicht nur das Zögern bei Entscheidungen stört, sondern auch die mangelnde Entschlossenheit, einzugreifen und die große Geduld gegen absichtliche Spielverstöße, die als unsportlich zu gelten haben. Die Spielverzögerung durch die Spieler muß energisch bekämpft werden; Verwarnungen und Feldverweis sind hier die geeigneten Mittel. Das Weiterspielen nach dem das Spiel unterbrechenden Pfiff, der Versuch, beim Schiedsrichter eine Änderung seiner Entscheidung herbeizuführen, das Stellen des Fußes auf den Ball, um die Ausführung des Freistoßes aufzuhalten, das Mitnehmen des Balles, um ihn erst zum Freistoß freizugeben, wenn man in Stellung gelaufen ist, das Hinlaufen des Schiedsrichters an den Ort des Regelverstoßes, die Verlegung des Freistoßortes oder Einwurfes in der Spielfeldmitte um einige wenige Meter und andere Umstände hindern den Fluß des Spieles erheblich. Darum heißt es, entsprechend zu handeln. Unsere Spiele müssen Tempo haben, sonst verlieren sie erheblich an sportlichem Wert und an Zugkraft.

Der Vorstand

Sport und Humor

Der rettende Hund

"Bei einem Fußballspiel zwischen der Reservemannschaft des Lüneburger Sportclubs und Stade", so las man es in der "Hannoverschen Presse", "verhinderte ein Hund ein Tor mit Erfolg. Ein Stürmer hatte bereits den Torwart von Stade überwunden, da dieser zu weit hinaus gelaufen war, setzte zum Schuß an, der Ball nahm prima Richtung auf das Tor und - da lief ein Hund vorbei, der Ball bekam eine andere Richtung ... - Der Schiedsrichter sah keinen Grund, dem LSK ein Tor anzuerkennen."

Ob das nicht für manchen Torwart ein Grund sein wird, an die Anschaffung eines Hundes zu denken?

Gedanken für junge Sportler

Ich tue nicht etwas, weil andere es tun,
Ich mache nicht ohne Überlegung einfach mit,
ich finde nicht etwas schön, weil andere ist schön finden,
ich finde keinen Film prima, weil andere in prima finden,
ich finde nicht etwas richtig, weil andere es richtig finden,
ich bin unabhängig von der Meinung anderer und frage nicht: "Was werden die Leute sagen?"
Ich gehöre nicht zu denen, denen die heiligsten Geheimnisse des Lebens ein Stoff für Witze sind.


Ein jeder möge sich diese Zeilen zu Herzen nehmen, denn jeglicher Sport wäre unnütz, wollte er nicht uns zu vernünftigen und anständigen Menschen erziehen.

Der Vorstand

Der verkannte Linienrichter

Frau X besuchte auch einmal ein Spiel unserer Oberliga. Es gefällt ihr, und mit der Zeit hofft sie, wird sie auch hinter die Geheimnisse dieses aufregenden Spiels kommen. Neben ihr sitzt die Frau Zweite Vorsitzende, eine ausgesprochene Kennerin aller Feinheiten des Fußballspiels.

"Ach, meine Liebe", fragt da die Frau X, "können Sie mir sagen, wenn ein Spieler abseits ist?" "Aber klar", entgegnet Frau B in liebenswürdiger Hilfsbereitschaft, "ein Spieler ist jedesmal dann abseits, wenn der Seitenrichter die Fahne hochhebt." Nun wußte es Frau X.

Polizeipräsident als Schiedsrichter

Der brasilianische Schiedsrichter Viana hat sich beim Spiel Schweiz - Italien in Lausanne nicht mit Ruhm bekleckert. Nur einmal bewies er eine wirklich imponierende Entschlossenheit und Reaktionsschnelligkeit: als er ein Tor der Italiener wegen Abseits nicht anerkannte, wehrte er die protestierenden anstürmenden Azzuris in einer technisch-einwandfreien Boxstellung ab.

Geduckt, die Fäuste vor dem Körper, hielt er die Italiener in Schach. Wahrscheinlich hätte er sich auch mit einigen Jiu-Jitsu-Griffen zu helfen gewußt. Der in der Kunst der Selbstverteidigung erfahrene Schiedsrichter ist nämlich von Beruf - Polizeipräsident von Rio de Janeiro.

Der Vorstand

Regelfragen und Antworten

Welche Entscheidungen hat der Schiedsrichter in nachstehenden Fällen zu treffen?

1. Der Torwart faustet einen hohen Ball in das Spielfeld zurück und kommt bei dieser Kampfhandlung mit dem angreifenden Gegner innerhalb des Tores hinter die Torlinie. Hier wird der Torwart aus Verärgerung gegen diesen Spieler tätlich. Der Schiedsrichter unterbricht das Spiel.
  Feldverweis und Schiedsrichterball.
2. Bei einem Angriff führt der Mittelstürmer den Ball. Der Halblinke befindet sich in Abseitsstellung. Um sich dieser zu entziehen, läuft er hinter die Torlinie. Danach schießt der Mittelstürmer. Der Torwart wehrt den Ball nach der Seite ab. Der noch außerhalb des Spielfeldes befindlicher Halblinke tritt jetzt in das Spielfeld ein, nimmt den Ball auf und schießt in das Tor.
  Indirekter Freistoß wegen unsportlichen Verhaltens.
3. Ein Abstoß mißglückt. Der Ball läuft direkt auf einen außerhalb des Strafraums stehenden Spieler der gegnerischen Mannschaft zu. Dieser bleibt mit dem linken Bein außerhalb des Strafraumes stehen und schießt den noch im Strafraum befindlichen Ball mit dem rechten Fuß ins Tor.
  Wiederholung, da der Ball den Strafraum nicht verlassen hat.
4. Der Torwart fängt den Ball und schlägt ihn über die Seitenlinie ins Aus. Danach tritt er den angreifenden Stürmer, der ihn beim Abschlag angegriffen hatte, ins Gesäß.
  Feldverweis, Einwurf.
5. Beim Strafstoß läuft der Torwart nach dem Pfiff des Schiedsrichters aus dem Tor, dem Ball entgegen, bevor der schießende Spieler den Ball getreten hat. Trotzdem wird ein Tor erzielt. Ist das Tor gültig oder muß der Strafstoß wiederholt werden, da der Torwart vor Ausführung desselben die Torlinie verließ?
  Tor.
Der Vorstand
leer

Mai 1955

Husum 18

Friesenstadion Husum

Die verwaltungsmäßigen Vorarbeiten für den Ausbau des Friesenstadions sind in den letzten Wochen gut vorangekommen. Insbesondere ist ein Nutzungsvertrag zwischen der Stadt Husum und den beiden Fußballvereinen am 6.4.1955 nach vorangegangener Genehmigung durch den Magistrat der Stadt Husum abgeschlossen worden. Bei den Vorverhandlungen zeigte sich, daß die Stadt Husum für die besonderen Belange der Husumer Sportvereine weitgehendes Verständnis aufbringt.

Der Vorstand

Mitarbeit der Mitglieder läßt zu wünschen übrig

Leider stellte sich im Laufe der Zeit heraus, daß die Mitarbeit unserer Mitglieder an den Vereinsnachrichten sehr gering war. Es kam vor, daß uns wochenlang keine Mitteilung zukam.

Gibt es denn im Vereinsleben so wenige Dinge, als daß man darüber nicht schreiben könnte?

Wir jedenfalls wären für jeden Bericht oder jede Kritik dankbar, die uns erreichen würde.

Sollten Sie auch einmal Fragen über Entscheidungen eines Schiedsrichters haben, schreiben Sie sie uns, wir werden Ihre Fragen in unserem Mitteilungsblatt beantworten.

Nach dieser Aufmunterung greifen Sie also getrost zu Feder und richten Sie Ihre Anfragen an den Husumer Fußballverein von 1918, Postfach 51.

Der Vorstand

Die Plakate bitte gleich aushängen

Wir möchten an dieser Stelle die Firmen bitten, die Plakate, die die Spielansetzung für den nächsten Sonntag bringen, immer gleich aufzuhängen. Unsere Sportfreunde wollen nämlich wissen, wann sie ihre Schritte zum 18-Platz zu lenken haben. Es wäre schade, würden unsere Plakate zum Einwickeln von Wurst und Käse benutzt werden.


Beitragserhöhung

Auf der außerordentlichen Generalversammlung am 19. März im Handwerker-Vereinshaus wurde beschlossen, die Beiträge ab 1. Juli um 50% zu erhöhen.

Ab 1. Juli 1955 wird der Beitrag also für Erwachsene 1, 50 D-Mark betragen, für Erwerbslose und Jugendliche 0,75 D-Mark.


Alle tragen das Vereinsabzeichen

Jeden Sonntag können wir auf unserem Platz das Vereinsabzeichen von unserem Vereinskassierer Hans Weinstein käuflich erwerben. Wir wollen damit zeigen, daß wir uns auch nach außen hin zu Husum 18 bekennen.


Husumer Fußballjugend mit Kreissäge und Bügelfalte

Dies ist ein Bild aus "alten Tagen" von der Jugendmannschaft des Husumer Fußballvereins von 1918, die einige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg gute Spiele lieferte und nicht leicht zu schlagen war. Die Aufnahme wurde vor dem Husumer Hauptbahnhof kurz vor Antritt der Fußballreise gemacht. Ja, das waren Zeiten!

Luigi (Jiddi) Manarin - Karl Mirau - Unbekannt - Arthur Hansen - Bubi Timon - Ernst "Mauschi" Mißfeldt - Friedrich Bahnsen (Gaswerk) - Ernst Thiam - Hans Wilhelm "Willi" Ohrt - Rudolf "Rudi" Nickelsen / Hermann Weidt - Hermann Lorenzen - Thomas Christiansen ("Höhnersupp") - Johannes "Hanni" Lühmann ("Siebzig") - Karl "Kalli" Schladetzky.

Der Vorstand

Mitgliederbewegung

   
Neuaufnahmen
1.   Kurt Berkhahn, Olderup
2.   Dieter Boldt, Erichsenweg 1a
3.   Paul Boldt, Erichsenweg 1a
4.   Uwe Christiansen, Jebensweg 21
5.   Momme Denckmann, Schiffbrücke 22
6.   Fred Halberstadt, Parkstraße 13
7.   Peter Hinz, Klußmannstraße 19
8.   Johannes Jensen, Klaus-Groth-Straße 12
9.   Carl-Friedrich Johannsen, Stadtsparkasse
10.   Horst Jungclaus, Osterende 130
11.   Momme Kambeck, Beselerstraße 13
12.   Hans Ingwer Petersen, Neustadt 84
13.   Hanno Reimers, Flensburger Chaussee 12

 

Austritte
1.   Hans Momme Jürgensen, Wilhelmstraße 81
2.   Karl Heinz Schulz, Schillerstraße 18
Der Vorstand

Mitglieder-Werbung

Wie wir schon am 1. Februar erwähnten, hat der Vorstand in seiner Sitzung am 29. Januar beschlossen, der Mitgliederwerbung erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken.

Er leitete eine Werbeaktion ein, die sich bis zum 30. Juni erstreckt. Es wurde beschlossen, Vereinsangehörige, die ein neues erwachsenes Mitglied oder zwei jugendliche Mitglieder werben, von der Zahlung eines Monatsbeitrages zu befreien.

Das nebenstehende Formular kann ausgeschnitten und zur Werbung im Bekanntenkreis benutzt werden.

Aufnahme-Antrag

Unterzeichneter stellt den Antrag, in den
Husumer Fußballverein von 1918 e.V.
als aktives / passives Mitglied aufgenommen zu werden.
Gewünschter Sport:
Fußball / Handball / Faustball / Tischtennis
Name
Straße und Hausnummer
Geburtsdatum
Eingetreten am
War früher Mitglied von
Aufnahme-Spende DM
 

eigenhändige Unterschrift

Bei Minderjährigen auch Unterschrift des gesetzlichen Vertreters
Der Vorstand
leer

Mai 1955

Husum 18 / Fußball regional

Amtliche Mitteilung

I. Verbandstag 1955
  Der diesjährige Verbandstag findet am Sonntag, dem 3. Juli 1955, der Verbandsjugendtag am Sonnabend, dem 2. Juli 1955, in Schleswig statt.
II. Bezirkstag 1955
  Der Bezirkstag 1955 findet am Sonnabend, dem 21. Mai 1955, in Leck (Muesfeldts Hotel) statt.
III. Kreistag 1955
  Der Kreistag 1955 findet am Mittwoch, den 4. Mai 1955, in Husum im Handwerker-Vereinshaus statt.
Der Vorstand
leer

Jun 1955

Husum 18 / Fußball

Husum 18 wurde Meister

Die erste Hürde für den Aufstieg in die Landesliga wurde geschafft!

Mit seinem 6:0-Sieg über Friedrichstadt errang Husum 18 am 1. Mai 1955 die Meisterschaft in seinem Bezirk.

Mit einem Torstand von 150:29 Toren und zehn Punkten Abstand vor dem Tabellenzweiten TSV Kappeln schaffte unser Verein einen beachtenswerten Erfolg. Bis zu diesem Zeitpunkt ging nur ein Spiel verloren, und nur einmal teilte man sich die Punkte.

Aber noch liegt eine Klippe vor uns, die überstiegen werden muß: der Aufstieg in die Landesliga!

Vor zwei Jahren scheiterte unser Verein in den Aufstiegsspielen, und im letzten Jahr machte uns Kappeln den Meistertitel streitig.

Bei dem Spiel unserer Mannschaft gegen den TSV Wyk, das Husum 18 mit 5:2 gewann, beglückwünschte der Vorstand den Meister der Bezirksliga Nord. Unser Vorsitzender Otto Hackbarth überreichte Spielführer Johannes "Hanne" Wulff einen Blumenstrauß und gratulierte der Mannschaft.

Als man am Abend im Handwerker-Vereinshaus sich mit seinen Angehörigen und Freunden des Vereins zu einer kleinen Feier zusammenfand, knüpfte unser erster Vorsitzender Otto Hackbarth an seine Worte des Dankes noch die Ermahnung, daß Husum 18 mit der Erringung der Meisterschaft eine heilige Verpflichtung übernommen habe, seine ganze Kraft darin zu setzen, den so begehrten Aufstieg zu schaffen.

Denn alle Husumer und mit ihnen der gesamte Bezirk Nord hoffen, daß die 18er es diesmal schaffen werden, damit der bisher nur durch Flensburg 08 vertretenen Norden durch einen weiteren traditionsreichen Verein in der Amateurliga vertreten sein wird.

1. Vorsitzender Otto Hackbarth - Karl Ernst Nehlsen - Johannes "Hanne" Wulff - Svend Andresen - Karl "Kuddel" Etteldorf - Erwin Panten - Arthur Grabert - Heinrich "Hein" Jeß - Helmuth Dietze - Wilhelm "Willi" Carstens - Rolf "Rolly" Fentzahn - Adolf Wagner - Heinrich "Heini" Golde - Willy Alwin - Georg Schleger (Spielausschuß) - Trainer Erno Krause. Foto: Callsen

Wolf Dieter Auslitz.

Der einmalige Siegeszug unserer Spitzenelf spiegelt sich am besten aus der nachstehenden Tabelle wider:

Bezirksliga
Husum 18   31   155:31   59:3
Schleswig 06   31   117:48   48:14
TSV Kappeln   30   92:40   47:13
Post Flensburg   29   89:55   39:19
Bredstedter TSV   30   106:87   36:24
TSV Westerland   30   73:56   32:28
VfB Nordmark   29   65:56   30:28
TSV Rantrum   32   90:89   30:34
Frisia Husum   30   81:84   29:31
TSV Niebüll   31   84:103   29:33
Nordmark Satrup   30   67:63   27:33
Rasensport Schleswig   29   65:77   26:32
TSV Nord   31   55:94   24:38
MTV Leck   31   46:89   23:39
FSV Wyk   29   49:73   22:36
SIF Schleswig   30   52:92   19:41
TSV Vorwärts   30   67:91   18:42
Friedrichstadt   31   35:160   66:56

 


Ein Interview mit Ligaspieler Arthur Grabert

Unser Ligaspieler Arthur Grabert gehört zu den Senioren unserer Spitzenmannschaft. Er wurde am 19. Mai 1922 in Elbing geboren. Schon acht Jahre später durfte er an seinem Geburtstag, es war sein schönstes Geschenk an diesem Tage, in den Fußballverein Viktoria Elbing eintreten und hier sein erstes Spiel bestreiten. In der Knaben- und Jugendmannschaft sammelte er seine ersten Erfahrungen.

Als er das nötige Alter erreicht hatte, um in der Seniorenmannschaft mitzuwirken, trat er dem Elbinger Sportverein 05 bei. Der ESV 05 spielte damals in einer Klasse, die unserer Landesliga entsprechen würde. Auf unsere Frage, was er denn gespielt habe, sagte Arthur Grabert: "Ich habe auf jedem Posten gespielt, am liebsten aber war ich Mittelstürmer."

Bei Beginn des Krieges wurde Arthur Grabert eingezogen und wirkte in einer Schiffsmannschaft des "Kreuzer Lützow" mit. Immer war er mit dabei, wenn es hieß, ein Fußballspiel auszutragen.

Nach 1945, bei Beendigung des Krieges wurde er in Wilhelmshaven interniert und kam 1946 aus der Kriegsgefangenschaft nach Oster-Ohrstedt, wo seine Mutter wohnte.

Aber auch hier konnte er nicht ohne seinen geliebten Sport leben und betätigte sich als Handballspieler, bis er dann im Oktober 1947 nach Husum kam und unserem Verein beitrat. Hier spielt Arthur Grabert nun schon seit knapp acht Jahren in der ersten Mannschaft, und jeden Sonntag können wir seine Schnelligkeit und seinen Trickreichtum bewundern. Vor 3 Jahren ehrte ihn unser Vorstand für seine Verdienste um den Sport und überreichte ihm die Ehrennadel unseres Vereins.

Auf die Frage, wie lange er noch Fußball spielen wolle, antwortete er: "Solange man mich noch braucht, will ich mitmachen."

Und ich glaube, sagen zu dürfen, daß wir ohne unseren schnellen Rechtsaußen gar nicht auskommen können.

Wir fragten ihn außerdem, was seine Frau denn dazu sage, daß er Sonntag für Sonntag auf dem Sportplatz sei? "Meine Frau stammt aus einer alten Fußballer-Familie und ist eine eifrige Sportplatz-Besucherin. Schon früher habe ich mit ihren Brüdern in einer Mannschaft gespielt."

Zu der Frage, ob Arthur Grabert glaube, daß Husum 18 diesmal den Aufstieg schaffen werde, sagte er: "Ich rechne stark damit, daß wir es jetzt beim zweiten Anlauf schaffen werden, wir werden alle Kräfte daran setzen, um wieder unsere alte Stellung zu erkämpfen!"

Wolf Dieter Auslitz

Kritik am Spiel in Schwartau

Die Schwartauer Elf hat in diesem Spiel unbedingt das elegantere und technisch reifere Spiel geliefert, scheiterte aber immer wieder an der guten Hintermannschaft 18's. Zeitweise zeigte Schwartau vorbildlich, wie halbhoch geschlagene Bälle angenommen und sofort weitergeleitet werden. Auch im Kopfball waren sie uns überlegen.

Unsere Mannschaft hat aber aufopfernd gekämpft und verdient einen Punkt mit nach Hause genommen.

Torwart Karl Ernst Nehlsen hatte seinen großen Tag. Er faustete, hechtete und machte so die besten Chancen der Schwartauer zunichte. Er verdient ein Sonderlob, ebenso Karl "Kuddel" Etteldorf und Erwin Panten, die in der zweiten Halbzeit besonders gut zur Geltung kamen. Heinrich "Hein" Jeß sprang oft in letzter Minute dazwischen. Johannes "Hanne" Wulff und Helmuth Dietze arbeiteten unermüdlich. Leider fehlte dadurch die Verbindung zum Sturm, so daß die Stürmer sich auf wenige Aktionen beschränken mußten. Rolf "Rolly" Fentzahn gefiel uns im Sturm am besten. Er verstand es vor allem in der zweiten Halbzeit, seinen Mann zu umspielen und einfach stehen zu lassen. Adolf Wagner war nicht so zwingend wie sonst, und Willy Alwin wurde von dem Mitläufer, der der beste Spieler Schwartaus war, gut gedeckt. Der rechte Flügel bildete diesmal einen Ausfall, da Wilhelm "Willi" Carstens seiner Aufgabe nicht gewachsen schien und Arthur Grabert von seinem Verteidiger kalt gestellt wurde. Die besten Spieler Schwartaus waren der Mitläufer, der linker Verteidiger und der Rechtsaußen, der Karl "Kuddel" Etteldorf in der ersten Halbzeit oft umspielte.

Schiedsrichter Melson aus Kiel pfiff vorbildlich und unterband von vornherein jede Unsportlichkeit.

Wolf Dieter Auslitz

Was die "Husumer Nachrichten" schrieben

Am Donnerstag, dem 12. Mai 1955, erschien in den Husumer Nachrichten der Artikel über den Ortsrivalenkampf Frisia Husum gegen Husum 18, "Frisia schlug Ersatzelf 18's 6:3":

In diesem Artikel heißt es zum Schluß: "Wir nehmen dies zum Anlaß, im Namen zahlreicher empörter Fußballanhänger zu fragen, was den Spielausschuß von 18 dazu bewogen hat, eine Mannschaft aufzustellen, in der nicht ein Ligaspieler mitwirkt? Sollte die erste Garnitur vor dem harten Klima eines Ortsderbys verschont bleiben? Aufstiegsspiele sind härter, und man kann sich nicht früh genug darauf vorbereiten.

Wie dem auch sei, Frisia hat zwei Punkte gewonnen und 18 verliert mit diesem Spiel nichts als vielleicht den einen oder anderen Anhänger, der glaubt, ein Recht darauf zu haben, in einem derartigen Spiel auch wirklich die ganze (zumindest die halbe) erste Mannschaft zu sehen. Selbst der HSV würde es nicht wagen, seinem Publikum in einem weniger bedeutenden Treffen nur Spieler der Reserve vorzustellen."

Wir können von uns aus diesen Bericht nur auf das heftigste kritisieren, wenn ihn nicht sogar als Unverfrorenheit brandmarken. Sollte es denn wirklich nicht so sein, daß die Fußballanhänger unsere Aufstellung bemängelt haben? Ganz im Gegenteil! Alle Sportfreunde, denen der Aufstieg unserer Mannschaft wichtiger ist als ein belangloses Punktspiel, haben diesen Artikel ebenfalls als unrichtig abgelehnt.

Wir konnten aber inzwischen bemerken, daß die Husumer Nachrichten 18 bei den Aufstiegsspielen wirkungsvoll unterstützen.

Der Vorstand

An unsere Sportplatzbesucher

Sicher werden sich unsere Sportfreunde noch an das Spiel Husum 18 gegen den TSV Rot-Weiß Niebüll am 24. April erinnern.

Adolf Wagner prallte im Kampf um den Ball mit dem Niebüller Torwart Martin Braune zusammen, der sich daraufhin schmerzverzerrt an seine Brust faßte. Die Sportplatz-Besucher glaubten, dieses "Gehabe" mit häßlichem Gelächter quittieren zu müssen.

Auf dem Bezirkstag in Leck trafen wir mit Martin Braune zusammen, der mit seinen 45 Jahren wohl ältester aktiver Spieler im Bezirk ist. Er brachte uns das Spiel in Erinnerung und erzählte uns, daß er sich bei diesem Zusammenprall einen Rippenbruch zugezogen habe.

Wir hoffen sehr, daß dieser Fall allen Zuschauern Anlaß genug ist, sich in Zukunft solch unsportlichen Betragens zu enthalten.

Der Vorstand

Die Aufstiegsspiele unserer Liga

29. Mai 1955
5   16:00 h   Husum 18   -   Olympia Neumünster    
5. Juni 1955
8   16:00 h   Husum 18   -   TSV Kücknitz    
12. Juni 1955
11   16:00 h   Husum 18   -   MTSV Hohenwestedt   neutraler Platz
19. Juni 1955
13   16:00 h   Holstein Amateure   -   Husum 18    
Der Vorstand

Fußball-
BL Nord
1954/55

Stand am 22.5.1955

Husum 18

*

4:0 2:0 3.2 7:1 4:3 1:2 3:1 11:0 5:1 6:1 5:0 7:1 5:1 10:0 5:3 2:1 13:1
0:6   4:1 5:0 3:0 5:1 8:0 3:2 7:1 1:1 2:1 7:1 3:1 3:2 5:2 5:2 6:0

Schleswig 06

0:4

H

0:2 2:2 4:5 2:3 4:1 2:1 8:0 3:2 4:3 5:1 12:2 3:2 4:2 4:2 0:0 5:0
6:0 1:0 5:2 9:2 1:1   5:1 3.0   2:0 2:3 2:0   5:1 1:0 3:3 9:1
TSV Kappeln 0:2 0:1

U

2:0 3:1 1:0 3:0 8:2 6:0 3:2 3:1 3:1 4:3 5:2 3:2 1:1 3:2 4:0
  2:0 2:2 1:1 0:1     2:2 3:3 5:1   6:1 1:0 3:2 5:2 1:4 9:1
VfB Flensburg 2:3 2:2 0:2

S

4:3 0:2 1:1 1:2 6:2 3:2 5:1 1:3 2:0 3:0 3:4 5:1 2:0 2:1
1:4 2:5 2:2 1:1 1:1 4:4   1:3 2:3   3:1 2:1 4:1 0:0   1:2  
RW Niebüll 1:7 5:4 1:3 3:4

U

4:2 0:6 4:0 3:2 3:0 4:5 0:5 2:3 4:4 1:5 1:2 5:4 7:1
0:5 2:9 1:1 1:1 5:1 2:1 1:5 1:0 2:1 2:4 5:3 2:1 7:6 4:9 3:1 4:6 8:0
Nordmark Satrup 3:4 3:2 0:1 2:0 2:4

M

2:4 8:3 2:5 2:3 2:1 1:2 1:1 3:2 3:0 2:2 2:4 8:1
0:3 1:1 1:0 1:1 2:4   1:1 1:3 1:3 1:3 1:1 0:0 10:5 4:2     4:0
Post Flensburg 2:1 1:4 0:3 1:1 6:0 4:2

E

3:2 4:3 7:0 1:5 1:1 2:2 1:2 5:2 2:0 4:2 4:0
1:5     4:4 1:2 4:2 3:1 2:2 2:1   2:2 6:1   2:2 2:1 9:1  
SIF Schleswig 1:3 1:2 2:8 2:1 0:4 3:2 2:3

R

5:3 1:2 6:1 0:7 2:1 2:4 3:3 0:3 0:0 5:3
0:8 1:5     5:1 1:1 1:3 1:3   1:5 2:5 0:1 2:2 1:2 1:1 1:5 8:1
Nord Harrislee 0:11 0:8 0:6 2:6 2:3 5:2 3:4 3:5

F.

3:1 1:6 1:1 2:0 2:1 2:1 3:1 2:4 2:0
2:3 0:3 2:2 3:1 0:1 0:0 2:2 3:1 1:2 2:3   2:2 1:3 2:5 1:5 2:4  
Rasensport Schleswig 1:5 2:3 2:3 2:3 0:3 3:2 0:7 2:1 1:3

V.

7:3 0:2 1:2 3:4 1:4 2:0 2:1 4:3
1:7   3:3 3:2 1:2 3:1 1:2   2:1 1:1 0:4   3:0 7:3 0:0 2:3 6:1
Bredstedter TSV. 1:6 3:4 1:3 1:5 5:4 1:2 5:1 1:6 6:1 3:7

v

5:2 2:3 4:2 3:2 7:1 7:2 3:2
1:1 0:2 1:5   4:2 3:1   5:1 3:2 1:1 5:2 4:2 4:2 4:2 9:5 2:0 11:0
TSV Westerland 0:5 1:5 1:3 3:1 5:0 2:1 1:1 7:0 1:1 2:0  

o

2:2 1:1 3:4 2:4 4:0 3:1
1:2 3:2   1:3 3:5 1:1 2:2 5:2   4:0 2:5 2:3 1:3 1:0 0:1 5:1 6:1
MTV Leck 1:7 2:1 3:4 0:2 3:2 1:1 2:2 1:2 0:2 2:1 3:2 2:2

n

2:1 0:1 2:0 1:0 2:3
1:7 0:2 1:6 1:2 1:2 0:0 1:6 1:0 2:2   2:4 3:2 1:6 0:4 0:3   6:1
Vorwärts Flensburg 1:5 2:3 2:5 0:3 4:4 2:3 2:1 4:2 1:2 4:3 2:4 1:1 1:2

1

1:4 5:2 1:2 0:2
1:3 2:7 0:1 1:4 6:7 5:10 2:5 2:2 3:1 0:3 2:4 3:1 6:1 2:2   5:1 6:0
TSV Rantrum 0:10 2:4 2:3 4:3 5:1 0:3 2:5 3:3 1:2 4:1 2:3 4:3 1:0 4:1

9

0:0 5:2 5:0
2:3 1:5 2:3 0:0 9:4 2:4 2:2 2:1 5:2 3:7 2:4 0:1 4:0 2:2 2:3 3:4 7:4
FSV Wyk 3:5 2:4 1:1 1:5 2:1 2:2 0:2 3:0 1:3 0:2 1:7 4:2 0:2 2:5 0:0

1

0:1 3:2
2:5 0:1 2:5   1:3   1:2 1:1 5:1 0:0 5:9 1:0 3:0   3:2    
Frisia Husum 1:2 0:0 2:3 0:2 4:5 4:2 2:4 0:0 4:2 1:2 2:7 0:4 0:1 2:1 2:5 1:0

8

3:5
6:3 3:3 4:1 2:1 6:4   1:9 5:1 4:2 3:2 10:2 1:5   1:5 4:3   9:1
BW Friedrichstadt 1:13 0:5 0:4 1:2 1:7 1:8 0:4 3:5 0:2 3:4 2:3 1:3 3:2 2:0 0:5 2:3 5:3

*

0:6 1:9 1:9   0:8 0:4   1:8   1:6 0:11 1:6 1:6 0:6 4:7   1:9
Die oberen Zahlenreihen geben die Ergebnisse der Herbstserie wieder, die unteren die der Frühjahrserie.

18 empfängt in Kücknitz einen starken Gegner

Zwei kampferprobte Mannschaften - Golde spielt für Grabert - Grabert für Alwin

Husum. Die vier Vereine Holstein Kiel, TSV Kücknitz, Husum 18 und VfL Schwanau liegen in der Aufstiegsgruppe zur Amateurliga mit je 3:1 Punkten an der Spitze, während Olympia Neumünster und MTSV Hohenwestedt noch ohne Punktgewinn sind. Morgen dürfte schon eine Klärung in der Spitzengruppe erfolgen. Es spielen: Husum 18 - TSV Kücknitz, Olympia Neumünster - MTSV Hohenwestedt, VfL Schwartau - Holstein Kiel.

Keine der drei Mannschaften - Kücknitz, Olymia, Holstein -, die sich für die morgigen Treffen vielIeicht Gewinnchancen ausgerechnet haben mögen, dürften als klare Favoriten angesehen werden. Wenn Kücknitz auch gegen die Holstein Amateure ein vielbeachtetes Unentschieden erkämpfte und von Fachleuten als sicherer Aufstiegskandidat angesehen wird, kann es morgen in Husum doch eine Ueberraschung geben.

Sowohl Husum als auch der TSV Kücknitz sind (zusammen mit Hohenwestedt) die Kampfmannschaften dieser Runde. Die bessere Kondition einer Mannschaft - oder genauer - einer Hintermannschaft, gibt in solchen Spielen oft den Ausschlag.

Husum 18 liegt nach zwei Spielen relativ gut im Rennen und kann nach einem Unentschieden aus dem Aergsten heraus sein. Die Husumer haben eine interessante Umstellung im Sturm vorgenommen. Golde spielt für Grabert auf Rechtsaußen, während Grabert als Mittelstürmer eingesetzt wird.

Hintermannschaft und Läuferreihe spielen in alter Aufstellung. Ersatzspieler sind Götz und Alwin, der beim letzten Spiel eine Platzwunde am Hinterkopf erhielt.

Golde, der sich wiederholt als Mittelstürmer bewährte, wird auch auf Rechtsaußen seinen Mann stehen, und Grabert kann dem starken linken Flügel eine bedeutende Hilfe sein. Konnte der Sturm bisher auch nicht immer überzeugen, so ist es doch möglich. daß die Umstellung der richtige Typ war.

TSV Kücknitz ist der bisher schwerste Gegner für 18. Trotzdem ist die Husumer Hintermannschaft jederzeit in der Lage, einen Vorsprung zu verteidigen, ohne den Sturm frühzeitig durch Zurückziehen der Halbstürmer zu schwächen. Der eigene Platz und die heimische Zuschauerkulisse werden den 18ern eine wertvolle Hiife sein.

Aufstieg zur Fußball-Landesliga
Holstein Kiel Amateure   2   7:2   3:1
TSV Kücknitz   2   4:2   3:1
Husum 18   2   2:1   3:1
VfL Schwartau   2   6:5   3:1
MTSV Hohenwestedt   2   5:11   0:4
Olympia Neumünster   2   1:4   0:4

 

4. Juni 1955, Husumer Nachrichten

18 verlor nach einem 2:2-Wechsel

Unglückliche Sturmumstellung und Verletzung Wagners schwächten die Elf entscheidend

So fiel gestern der Ausgleichstreffer für Husum 18 gegen Hobenwestedt in Heide.

Husum. Noch mehr Zuschauer als am Vorsonntag hatten sich gestern auf dem 18-Platz eingefunden, um Husum in seinem bisher schwersten Spiel gegen den TSV Kücknitz zu unterstützen. Die Hoffnung, einen Sieg oder wenigstens ein Unentschieden zu erleben, erfüllten sich nicht.

Husum 18 gelang es nur eine Halbzeit, den Kücknitzern eine gleichwertige Leistung entgegenzusetzen. Nachdem verschiedene ausgezeichnete Torchancen nicht genutzt wurden, einzelne Spieler durch Verletzungen ausfielen und eine unverständliche Umstellung im Sturm vorgenommen wurde, brach das Spiel der 18er zusammen: sie resignierten und verloren 5:2.

Wie am Vorsonntag gegen Olympia hatten die 18er auch gestern einen guten Start. Die Umstellung im Sturm schien sich als richtig zu erweisen, denn Grabert bot eine überragende Leistung. Golde auf Rechtsaußen hingegen war schwach. Insgesamt gesehen konnte der Sturm besser gefallen als gegen Neumünster.

Kücknitz zeigte sich nicht als die gefährliche Mannschaft, die Holstein ein 1:1 abnahm, sie wirkte nervös und zerfahren. Der Gästesturm hatte aber trotzdem mehrmals günstigere Torchancen als 18. In der 16. Minute warfen die Kücknitzer schon die Arme in die Luft, als ein Ball die Innenseite der Latte traf, Nehlsen fing den Ball jedoch noch im Liegen. Die Gäste reklamierten auf Tor, der korrekt pfeifende von Thiel (Kiel) ließ jedoch weiterspielen.

Grabert und Dietze vergaben im Gegenangriff die Chance, 18 in Führung zu bringen.
Kücknitz war in dieser Hinsicht viel zielstrebiger und nutzte einen Deckungsfehler Pantens in der 34. Minute rücksichtslos aus. Nach schöner Kombination brachte der Linksaußen der Gäste, Gruchort, seine Elf 1:0 in Führung. Aber schon eine Minute später konnte Husum ausgleichen, als Wagner einen von Golde geschossenen, von der Verteidigung zu kurz abgewehrten BaIl im Gewühl aufnahm und ohne zu zögern ins Tor knallte.

Wenig danach, in der 38. Minute, hatte sich der Innensturm der Husumer unter dem Jubel der Zuschauer wieder durchgespielt und war diesmal nicht wieder auf die Abseitsfalle der Gäste hereingefallen. Während die Kücknitzer Abwehr aber trotzdem auf den Pfiff des Schiris wartete, liefen Grabert und Carstens allein auf das Tor zu.

Es ergab sich eine groteske Situation: Carstens und Grabert drehten sich vor dem Tor ebenfalls nach dem Schiedsrichter um, und erst als dieser andeutete, weiterzuspielen, paßte Grabert zu Carstens, der seelenruhig und sicher einschoß. 2:1 für 18.

Erst eine Minute vor Halbzeit gelang es Kücknitz, gleichzuziehen. Wieder hatten die Gäste die Verteidigung ausgespielt und ehe Nehlsen herauslaufen konnte. hatte der Halbrechte Penkwitz den Ball flach und scharf eingeschossen. Die sicherste Chance, den Vorsprung weiter auszubauen, hatte Wagner kurz vor dem Wechsel vergeben, als er - allein vor Tor - den Ball verschoß. Die Halbzeit brachte gute Chancen für beide Seiten und bei zeitweiliger Ueberlegenheit 18's war der Kampf durchaus noch offen.

Mit der zweiten Halbzeit kam jedoch der Zusammenbruch der 18er. Grabert, der in der ersten Hälfte mit Wagner zusammen das Spiel gemacht hatte, wurde auf Rechtsaußen gelegt. Damit hatte der 18-Sturm bereits verloren.

Nachdem sich die beiden Außenstürmer als sehr schwach erwiesen hatten, hätte nur noch der Innensturm mit Grabert, Wagner und Carstens noch die Möglichkeit gehabt, das Blatt zu wenden. So war Grabert auf verlorenem Posten; Golde weiterhin nicht in der Lage, sich durchzusetzen.
Zu allem Unglück stieß Wagner mit dem immer besser werdenden Torwart Frank zusammen und verletzte sich am Rückgrat. Fentzahn wurde ebenfalls verletzt. Beide Spieler fielen praktisch die ganze zweite Halbzeit hindurch aus. Als der Torwart der Gäste kurz hintereinander zwei glatte Tore für 18 durch tollkühne Sprünge verhinderte und Flemming in der 55. Minute das 3:2 markierte, begann 18 langsam zu resignieren.

Kücknitz dagegen merkte, daß das 18-Spiel immer mehr auseinanderfiel und stärkte sich an deren Unsicherheit. Sie zeigten den größeren Einsatz, kämpften um jeden Ball und wurden drückend überlegen. 18 geriet völlig ins Schwimmen. Panten, Jeß und Etteldorf bemühten sich verzweifelt, die Angriffe aufzufangen, besonders Jeß verdient für seinen Einsatz ein Sonderlob.

Aber auch er konnte nIcht verhindern, daß Flemming ein weiteres Tor schoß und Lenkwitz schließlich in der 53. Minute den 5:2-Endstand durch einen tollen Schuß herstellte. Nehlsen war an diesen Toren schuldlos.

6. Juni 1955, Husumer Nachrichten

Kücknitz imponierte beim 5: 2 in Husum

Husum 18 - TSV Kücknitz 2:5 (2:2)

Husum 18: Nehlsen; Panthen, Etteldorf; Dietze, Jeß, Wulf; Golde, Carslens, Grabert, Wagner, Fentzahn (ohne den verletzten Alwin).

TSV Kücknitz: Frank; Brandt, Lewerenz; PingeI, Heimrath, Pieseck; Gruchot, Willibinski, Flemming, Penkwitz, Lembke.

Tore: 0:1 Gruchot 34. Min., 1:1 Wagner 35. Min. 2:1 Carstens 38. Min., 2:2 Penkwitz 44 . Min., 2:3 Flemming 55. Min., 2:4 Flemming 58. Min., 2:5 Penkwitz 84. Min.

Schiedsrichter: van ThieI (UT Kiel).

Zuschauer: 2000.

Während der TSV Kücknitz nach dem 5:2-Sieg über Husum 18 nunmehr als erster Aufstiegskandidat angesprochen werden muß, ist der Nordmeister diesem viel entfernter als an den Vorsonntagen, da er aus den noch ausstehenden Spielen mindestens zwei Punkte gewinnen muß, wenn er im günstigsten Falle den dritten Platz einnehmen will.

Die Husumer erreichten nur eine Halbzeit lang das Format, um dem TSV Kücknitz eine gleichwertige Partie liefern zu können. Sie litten sehr darunter, daß im Verlaufe des Kampfes sowohl Spielmacher Wagner als auch Linksaußen Fentzahn verletzt wurden und während der zweiten Halbzeit nur als Statisten mitwirken konnten.

Kücknitz zeigte eine abgerundete Mannschaftsleistung, war auf allen Positionen besser besetzt und spielte im Sturm erheblich zweckmäßiger, was sich letzten Endes spielentscheidend auswirkte.
Verteidiger Etteldorf und Panthen sowie Linksläufer Wulf bei Husum 18 und der schußkräftige Flemming sowie Rechtsverteidiger Brandt bei Kücknitz waren herausragende Spieler dieses durchweg fair geführten Aufstiegskampfes.

Husum 18 begann wie am Vorsonntag mit temperamentvollen Angriffen und war sofort Herr der Lage. Dennoch fielen vorerst keine Tore. Als Kücknitz jedoch mit 1:0 in Führung ging, drehten die 18er noch mehr auf, schossen Ausgleich und die 2:1-Führung, kamen aber dann nicht mehr zum Zuge, so daß Kücknitz bis zur Pause den psychologisch wichtigen Ausgleich erzielte, im zweiten Durchgang konsequenter spielte, die Husumer in die Defensive trieb und durch drei weitere Treffer einen insgesamt gesehen voll verdienten Erfolg davontrug. Hans Hansen

Aufstieg zur Fußball-Landesliga
TSV Kücknitz   3   2   1   -   9:4   5:1
VfL Schwartau   3   2   1   -   7:5   5:1
Holstein Kiel Amateure   3   1   1   1   7:3   3:3
Husum 18   3   1   1   1   4:6   3:3
Olympia Neumünster   3   1   -   2   6:5   2:4
MTSV Hohenwestedt   3   -   -   -   6:16   0:6
6. Juni 1955, Husumer Nachrichten

Noch Chance für Husum 18

Der Nordmeister Husum 18 fährt morgen im Rahmen der einfachen Aufstiegsrunde zu einem Spiel auf neutralem Platz. Zur Zeit ist im Kampf um den für den Aufstieg ausreichenden 3. Tabellenplatz noch alles drin. Der TSV Kücknitz - wohl die stärkste Elf der Runde - und der TSV Schwartau haben sich zwar mit 5:1 Punkten an die Spitze der Tabelle gesetzt. Punktgleich nach diesen beiden Spitzenmannschaften folgen jedoch Husum 18 und die Holstein-Amateure, hinter denen sich OIympia Neumünster auch noch eine Chance ausrechnet. Die Schwierigkeit für den Nordmeister, doch noch "die Bucht zu kriegen", sollen keineswegs verkannt werden, aber zum Aufgeben ist es durchaus noch zu früh.

Morgen hat Husum 18 mit Hohenwestedt den wohl leichtesten Gegner der Runde vor sich, gegen den man zwar nicht vor eigener Kulisse antritt, den man aber auch auf dem neutralen Platz des Heider SV schlagen kann. Ein Sieg über diese Mannschaft ist aber auch unabdingbare Voraussetzung, wenn für den Aufstieg in die Landesliga die Tür noch weiter offengehalten werden soll.

Die Hintermannschaft der Husumer Elf, die sich gegen Schwartau und gegen OIympia besonders gut bewährte, dürfte durch die Herausnahme von Dietze und die dafür vorgenommene Aufstellung von Götz kaum weniger als bisher leisten.

Die Lösung, die man angesichts der bedauerlichen Verletzung des technisch versierten Fentzahn für die Aufstellung der Stürmerreihe mit den noch zur Verfügung stehenden restlichen Ligaspielern traf, scheint die bestmögliche zu sein. Grabert, der am vergangenen Sonntag in der ersten Halbzeit als Mittelstürmer erhebliche Unruhe in die stabile Kücknitzer Abwehr brachte, steht auf der gleichen Position sicher auf dem richtigen Platz. Der harte und kämpferische Dietze wird sicher mehr "für Bewegung" auf Rechtsaußen sorgen als am vergangenen Sonntag Golde. Der wieder spielfähige Alwin ist zwar kein ausgesprochener Außenstürmer, wird seiner Mannschaft auf Linksaußen aber doch besser dienen können, als der noch nicht wieder voll aktionsfähige Fentzahn.

Es ist der Husumer Mannschaft zu wünschen, daß sie durch eine große Zahl treuer Anhänger begleitet wird und diese ihr den nun einmal notwendigen Rückhalt für den Sieg über Hohenwestedt als "conditio sine qua non" fürs weitere "Mitmischen" geben.

11. Juni 1955, Husumer Tageszeitung

Aufstiegsspiele auf neutralen Plätzen

Husum 18 hat gegen MTSV Hohenwestedt in Heide noch eine Chance / Umstellung im Sturm

Husum. Die Aufstiegsspiele zur schleswig-holsteinischen Fußball-Amateurliga werden morgen auf neutralen Plätzen fortgesetzt. Während der TSV Kücknitz nach dem 5:2-Sieg über Husum 18 nunmehr die Tabelle anführt und als erster Aufstiegskandidat angesprochen werden muß, erlitt der Husumer Verein durch diese Niederlage einen gewaltigen Rückschlag. Der Nordmeister muß morgen in Heide alles dransetzen, um dem MTSV Hohenwestedt die zwei Punkte abzunehmen, die für einen dritten Platz in der Aufstiegsrunde im günstigsten Falle noch ausreichen können.

Die Husumer haben morgen in Heide mit einem neu zusammen gestellten Sturm reelle Chancen, über den weit abgeschlagenen MTSV zu einem Erfolg zu kommen. Für den noch nicht wieder einsatzfähigen Fentzahn wird Alwin auf dem linken Flügel spielen. Wagner, dessen Verletzung doch nicht so ernst war, wie es anfangs schien, wird mit Grabert und Carstens zusammen wieder im Innensturm antreten, wälhrend Dietze für Grabert auf Rechtsaußen eingesetzt wird.

Die Hintermannschaft tritt in der alten Aufstellung an; Götz wird Dietze in der Läuferreihe ersetzen.

Die Husumer brauchen nach der Niederlage des Vorsonntags die Flinte absolut noch nicht ins Korn zu werfen, denn eventuelle Niederlagen der Tabellenführer könnten ihre Stellung so weit begünstigen, daß doch noch mit einem Aufstieg in die Amateurliga zu rechnen ist.

Es spielen morgen in Plön: Olympia Neumünster - Holstein Kiel Amateure; in Lübeck: VfL Schwartau - TSV Kücknitz.

Die Husumer Fußballanhänger werden, wie beim Spiel gegen Schwartau, Gelegenheit haben, die 18-Elf bei diesem schweren Spiel tatkräftig zu unterstützen.

11. Juni 1955, Husumer Nachrichten

18 triumphierte in Heide mit 5:2

Überraschende 2:0-Führung Hohenwestedts aus den ersten Spielminuten wurde aufgeholt

So fiel gestern der Ausgleichstreffer für Husum 18 gegen Hobenwestedt in Heide.

Husum. Der Nordmeister Husum 18 revanchierte sich gestern in Heide gegen MTSV Hohenwestedt mit einem verdienten 5:2-Sieg für die am Vorsonntag erlittene 2:5-Niederlage. Nach diesem Erfolg liegen die Husumer mit VfL Schwartau und Holstein Kiel (alle 5:3 Punkte) mit gleichen Chancen im Rennen, während der TSV Kücknitz (7 :1) weiterhin an der Spitze liegt. Olympia Neumünster und Hohenwestedt liegen abgeschlagen am Tabellenende.

Auf glattem Boden und bei leichtem Regen begann das Spiel in Heide vor etwa tausend Zuschauern mit einer Sensation. Der schnelle Sturm der Hohenwestedter nutzte die nervösen ersten Spielminuten geschickt aus und ging in der ersten und zweiten Minute 2:0 in Führung. Beide Tore wurden vom rechten Flügel eingeleitet und durch Kopfball und einen Flachschuß zum Erfolg geführt. Nehlsen war an diesen beiden Toren relativ schuldlos.

Glücklicherweise ließen sich die Husumer durch diesen Vorsprung des MTSV nicht im geringsten aus der Fassung bringen, sondern zwangen sich vielmehr zu ruhigen Kombinationen. Von diesem Moment an diktierten die Achtzehner das Spielgeschehen und mehrere Ecken in kurzer Zeit deuteten ihre Ueberlegenheit schon an.

Der Anschlußtreffer für 18 fiel in der 16. Minute, als Alwin wieder eine Ecke von links getreten hatte und Carstens mit dem Kopf unhaltbar verwandeln konnte, Gleich im Anschluß verpaßte Alwin eine prächtige Vorlage von Carstens nur ganz knapp. In der 24. Minute war es Wagner, der nach einem Alleingang durch einen flach in die linke Ecke geschossenen Ball den Ausgleich herstellte.
Noch in keinem der Aufstiegsspiele lief das Kombinationsspiel im Husumer Sturm so gut wie in diesem Treffen. Ein Beweis dafür, daß das Einsetzen von Dietze und Alwin auf den Außenposten der richtige Tip war. Besonders die Angriffe von Wagner und Grabert über den rechten Flügel zu Dietze, der den Ball in den meisten Fällen placiert halbhoch in den Strafraum flankte, brachten Torchancen für die Husumer.

Völlig überraschend für den gegnerischen Torwart fiel in der 27. Minute der Führungstreffer für 18, als Grabert einen brillanten Fallrückzieher anbrachte. Der Ball rutschte auf dem nassen Rasen dem Torwart unter dem Leib hinweg ins Netz. Die Hohenwestedter wurden jetzt schon nur noch durch einzeIne Durchbrüche über ihren schnellen linken Flügel gefährlich, hatten aber kaum aussicntsreiche Möglichkeiten, einen Torschuß anzubringen.

Diese boten sich dafür aber häufiger den 18ern, und besonders Grabert hätte fast einen aus zwanzig Metern getretenen Ball ins Ziel gebracht, den der unsichere Torwart aber noch eben abwehren konnte. Eine Maßvorlage von Carstens, der wieder einen ausgezeichneten Eindruck hinterließ, beförderte Alwin in der 40. Minute durch einen seiner bekannten Winkelschüsse zum 4:2 ins Netz. Mit diesem beruhigenden Vorsprung wechselten die Husumer nach dem anfänglichen 0:2-Rückstand die Seiten.

Während in der ersten Halbzeit die Husumer durch ihre zielstrebigen Kombinationen einen landesligareifen Eindruck machten, ließen die Leistungen beider Mannschaften im zweiten Durchgang bedeutend nach, ohne daß jedoch 18 seine Feldüberlegenheit einbüßte. Nach einem guten Start der Husumer hatten die Hohenwestedter mehr vom Spiel, und Nehlsen mußte mehrmals durch Faustabwehr klären.

Schon in der 61. Minute erreichten die Husumer das 5:2-Endergebnis. Nachdem ein von Alwin geschossener Ball von der Querlatte abgesprungen war, hechtete Grabert über den am Boden liegenden Torwart hinweg mit dem Kopf den Ball ins Netz. Ein weiterer Kopfball Graberts geht nur knapp neben dem Tor vorbei.

Die Hohenwestedter gaben das Spiel jetzt verloren und bemühten sich kaum mehr um den Ball. Auch im Husumer Sturm hatte man sich schon stark verausgabt, und Alwin und Grabert konnten sich nicht mehr so einsetzen wie in der ersten Halbzeit. Fünf Minuten vor Schluß brachte Etteldorf seine Elf um das sechste Tor, als er einen Foul-Elfmeter verschoß.

Wie schon angedeutet, erwies sich in diesem Spiel die Zusammenstellung des Sturms als sehr glücklich und wenn auch Alwin als Außen etwas zu langsam war und der sonst ausgezeichnet spielende Dietze sich gelegentlich den Ball zu weit vom Fuß spielte, ist der Einsatz dieser beiden Spieler mehr zu befürworten als der Fentzahns und Goldes. Wenn in Kiel am kommenden Sonntag eine ähnliche Leistung gezeigt wird, sollte ein weiterer Erfolg nicht ausgeschlossen sein.

13. Juni 1955, Husumer Nachrichten

Morgen fällt die Entscheidung für 18

Drei Mannschaften mit gleichen Aufstiegschancen - Wer begleitet den TSV Kücknitz?

Husum. Am Sonntag fällt in der Aufstiegsrunde zur Amateur-Fußballliga Schleswig-Holsteins die Entscheidung über die beiden Vereine, die neben dem TSV Kücknitz, der sich bereits am letzten Wochenende qualifizieren konnte, aufsteigen wird. Das interessanteste Spiel dieser Runde wird morgen in Kiel ausgetragen: Holstein Amateure - Husum 18.

Für die Husumer ist es das entscheidende Spiel, denn Schwartau hat in Olympia Neumünster den weitaus schwächeren Gegner als die Husumer. Nachdem es 18 gelungen ist, sich gegen starke Gegner zu behaupten und sogar mit dem einstigen Favoriten dieser Runde, dem Kieler Verein. eine Punktgleichheit herauszuspielen, hat der Verein morgen die fast letzte Chance, durch einen Sieg seine diesjährige Fußballsaison mit dem Aufstieg in die Amateurliga zu krönen.

Der Verein wird in Kiel wieder die Elf ins Treffen schicken, die in Heide gegen Hohenwestedt wirklich gut gefallen konnte. Der 1. Vorsitzende von 18, Hackbarth, betonte uns gegenüber, daß ganz bewußt die stärksten und härtesten Spieler nach Kiel fahren, da 18 nur durch einen größeren Kampfgeist die bessere Technik der Holsteiner zu überdecken vermag.

Während der Husumer Sturm im letzten Spiel zum erstenmal eine überzeugende Leistung bot und sich mit seinen jetzigen Außen ganz erheblich verbesserte, ließ es die Hintermannschaft in Heide manchmal am konsequenten Decken fehlen. Hoffentlich gelingt es auch der Hintermannschaft, wieder zu der Form aufzulaufen, wie sie in den Spielen gegen Schwartau und Olympia gezeigt worden ist.

Beide Mannschaftsteile haben in der jetzigen Aufstellung die besten Spieler zur Verfügung, die der Verein zu stellen vermag. Wenn die Deckung so kämpft wie in Schwartau und der Ball im Sturm so rollt wie in der ersten Halbzeit in Heide, wird der Erfolg auch in Kiel nicht ausbleiben.

18 muß morgen gewinnen - und die Chancen stehen nicht schlecht, denn nur im Falle eines Olympia-Sieges über Schwartau bedeutet eine Niederlage noch nicht das Ende.
Es spielen außerdem : TSV Kücknitz gegen MTSV Hohenwestedt.

18. Juni 1955, Husumer Nachrichten

Husum 18 hat es nicht geschafft

Holsteins Amateure siegten verdient 3:0 - 18 in der zweiten Halbzeit nur mit 10 Mann

Gegen die gute Abwehr der Holsteiner in Kiel hatten die nur mit 10 Spielern kämpfenden Husumer vom HFV 18 nicht viel zu bestellen. Husum verlor das entscheidende Aufstiegsspiel mit 3:0 Toren.

Husum. Vor über zweitausend Zuschauern gelang es -Husum 18 gestern auf dem Holsteinplatz in Kiel nicht, den Sieg, der für den Verein die Landesliga bedeutet hätte, zu erringen. Trotz eines Einsatzes bis zum letzten, der leider von einigen Spielern etwas übertrieben wurde, mußte 18 drei Tore der sich unheimlich steigernden junlen Holstein-Elf hinnehmen. Damit ist für Husum der Traum von einer Landesligasaison aus.

Trotz der Kieler Woche hatte sich bei schönstem Sonnenschein im Stadion der Holsteiner ein, wie sich nachher herausstellte, überaus aufmerksames Publikum eingefunden. ObwohI die Holstein-Amateure vor heimischer Kulisse auf eigenem Platz spielten, begannen sie dieses Treffen reichlich nervös und unkonzentriert. Die 18er, die gegen die pralle Sonne spielten, waren in ihren Sturmaktionen vielfach gefährlicher und begannen ebenso ruhig ihre Kombinationen auszuspielen wie am letzten Sonntag gegen Hohenwestedt.
Erst nach etwa fünfzehn Minuten hatten sich die Holsteiner gefunden und durch Steilpässe vom rechten Flügel her die Deckung der 18er mehrfach aufgerissen. Etteldorf und auch Jeß setzten sich sehr hart ein und versuchten, sich gegenüber den jungen Kieler Stürmern Respekt zu verschaffen. Bis zur 20. Minute wurden gegen 18 sechs Strafstöße verhängt, gegen KieI nur einer.

Bei den Husumern war es immer wieder besonders Wagner, der, obwohl er gleich von zwei Mann beschattet wurde, den Sturm ankurbelte und sowohl Grabert als auch Dietze gut einzusetzen wußte. Er erhielt wiederholt Beifall von der Tribüne. In der 30. Minute hatte sich wieder der rechte Flügel der Kieler durchgespielt. Etteldorf versuchte zu klären, traf jedoch den Ball nicht, sondern verrenkte sich durch den wuchtigen Schlag das Bein. Er wurde vom Platz getragen. Dietze ging in die Verteidigung zurück.

Die Holsteiner, die schon kurz vor dem Ausscheiden Etteldorfs glatt hätten in Führung gehen können, als Nehlsen einem Stürmer entgegen und dieser nur eben am leeren Tor vorbeischoß, wurden immer gefährlicher. In der 35. Minute gelang dem Mittelstürmer Höfer das Führungstor. Im Alleingang spielte er sich durch und schoß am herauslaufenden Nehlsen vorbei ins Tor. Kurz vor der Halbzeit betrat Etteldorf unter Beifall wieder das Spielfeld, mußte es aber nach kurzer Zeit wieder verlassen.

Zweimal noch bis zur Halbzeit spielten sich die Gastgeber zwingende Torchancen heraus, und Nehlsen mußte wiederholt eingreifen. In der 44. Minute verfehlte der Rechtsaußen Stoltenburg nur ganz knapp das Tor.
18 trat nach der Halbzeit wiederum nur mit zehn Spielern an und konnte sich dadurch im Sturm nicht mehr so ausspielen wie zu Beginn. Dafür häuften sich auf der Gegenseite die Chancen, und Nehlsen mußte einen Ball nach dem anderen abwehren. Das Publikum quittierte seine eleganten Paraden jedesmal mit lebhaftem Beifall.

Nach schöner Kombination erhöhte Mittelläufer Buszuck für Kiel in der 58. Minute auf 2:0. Kurz danach verursachte (es wurden von 18 sehr viele verursacht!) Wagner einen Strafstoß in Tornähe, den Nehlsen zu kurz abwehrte, so daß es zum dritten Tor für die Amateure kam. Holstein wurde durch diese überlegene Führung immer sicherer, und der Ball rollte prächtig von einem Spieler zum anderen. Nehlsen und Grabert, der sich als Verteidiger ausgezeichnet machte und wiederholt Beifall erhielt, ist es zu verdanken, daß der rechte gegnerische Flügel nicht noch mehr Tore schoß.
Das Publikum quittierte die schönen Kombinationen ihrer Mannschaft mit Beifall; die oft mehr als harten Aktionen der Husumer jedoch mit Pfeifkonzerten. Besonders Alwin war es, der sich wiederholt unfair zeigte.

Der Torwart der Kieler hat während des ganzen Spiels keinen gefährlichen Ball abwehren müssen. Dadurch allein kommt die Ueberlegenheit der Gastgeber zum Ausdruck und berechtig zu dem Schluß, daß das Ergebnis des Spiels in dieser Höhe gerechtfertigt ist. Die Leistung der Husumer war gleichwohl beachtlich, die des Schiedrichters (Poech, Lübeck) dagegen sehr mäßig.

Aufstieg zur Fußball-Landesliga
TSV Kücknitz   5   19:12   9:1
Holstein Amateure   5   14:3   7:3
VfR Bad Schwartau   5   13:9   7:3
Husum 18   5   9:11   5:5
Olympia Neumünster   5   6:12   2:8
MTSV Hohenwestedt   5   13:27   0:10
20. Juni 1955, Husumer Nachrichten
leer

Jun 1955

Husum 18 / Fußball allgemein

Sportlichen Grundsätzen treu bleiben

Der Deutsche Fußballbund ist ein Amateursportverband. Mehr als 98 % seiner Mitglieder bekennen sich zum reinen Amateurgedanken. Das schließt die Betreuung der Vertragsspieler nicht aus, zumal diese, nach vollgültiger Ansicht, nicht als Berufssportler angesprochen werden können. Nach dem Vertragsspielerstatut müssen diese Spieler einen bürgerlichen Beruf ausüben; bei Berufssportlern ist das nicht der Fall. Zudem sind die zugelassenen Entschädigungen - also Grundvergütung und Prämien - nicht so bemessen, daß die Vertragsspieler allein durch den Fußballsport ihren Lebensunterhalt bestreiten können.

Für den DFB steht also die Amateurfrage im Vordergrund. Sein Ziel ist die Stärkung des Leistungsvermögens seiner Amateurspieler und die Reinhaltung der sportlichen Auffassung. Deshalb hat der DFB-Vorstand beschlossen, eine Meldung zu den im nächsten Jahr in Melbourne stattfindenden Olympischen Spielen abzugeben. Die für das olympische Turnier in Frage kommenden Spieler haben aus eigenem Willen schriftlich zu bekunden, daß sie bis nach den Spielen Amateur bleiben wollen, andernfalls sie als Mitglied der Olympiamannschaft nicht in Betracht kommen. Es sind viele Anzeichen dafür vorhanden, daß unsere Spitzenamateure es vorziehen, Olympia-Kämpfer zu werden, als in das Lager der Vertragsspieler abzuwandern. Das ist an sich ein Beweis sportlicher Gesinnung.

Eine für den Amateurfußball geschaffene Einrichtung ist auch die Ermittlung des deutschen Amateurfußball-Meisters. Nach der Einführung des Vertragsspielertums ergab sich diese Meisterschaft zwangsläufig. Seitdem sind vier deutsche Amateur-Fußball-Meister ermittelt worden, aber eine volle Befriedigung hat die Lösung der Frage insoweit nicht bringen können, als einige Amateurmeister der Landesverbände die Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur Vertragsliga vollzogen. Dem nächsten DFB-Bundestag wird ein Antrag vorliegen, nur die Amateurmeister der Regionalverbände teilnehmen zu lassen,. Das setzt die Ermittlung dieser Meister voraus und bedeutet einen Schritt weiter auf dem Weg zur vollen Durchsetzung des Amateurgedankens.

Auf der gleichen Linie liegen andere Maßnahmen und Beschlüsse der maßgebenden DFB-Stellen von Vorstand und Beirat. Die Spiele mit ausländischen Fußballvereinen haben stark zugenommen. Die Gegner müssen sich gleich stark in der Spielklasse und die mit Reisen verbundenen Spiele so sportlich vollwertig sein. Die so genannten "Gewaltreisen" von längerer Dauer mit einer Serie von Spielen werden nicht genehmigt, ebensowenig die ausgedehnten Reisen überseeischer Mannschaften, die nur "abkochen" wollen. Dagegen ist nichts einzuwenden gegen den sich steigernden Spielverkehr, selbst der unterklassigen Vereine, sofern die sportliche Auffassung bei den Spielen gewahrt bleibt.

Dem Nachwuchs sei das Tor geöffnet. Das gilt für alle Spieler, gleich wo sie wirken. Übertriebenem Vereinswechsel wird entgegengetreten, zumal es immer nur solche Spieler sind, die den Verein wechseln, deren Können überschätzt wird und die nur sehr schwer eine Bindung zum Verein finden, weil Kameradschaft für sie ein schwacher Begriff ist. In unserem Fußballsport muß alles zurücktreten, was seiner Aufgabe, Freude zu wecken, hinderlich ist. Sportliche Auffassung muß zum Inbegriff unseres Wirkens werden. Denn es ist nur ein Spiel, selbst bei stärkstem Einsatz aller kämpferischen Mittel.

Der Vorstand

Nachahmenswert

Ehemalige aktive Fußballspieler gründeten in Hilversum den "Klub der Alten". Um ein sportgerechtes Leben zu führen, wurden betreffend den Alkoholgenuß folgende drei Leitsätze festgelegt:
1. Es ist den Mitgliedern untersagt, alkoholische Getränke zu sich zu nehmen, es sei denn, sie haben vorher fette Speisen gegessen.
2. Unter fette Speisen sind alle Gerichte zu verstehen, mit Ausnahme von Eierspeisen.
3. Es ist den Mitgliedern verboten, Eierspeisen zu essen.


Sportfunk-Stilblüten

"Der Stopper sprang so hoch in Luft, daß die Erde bebte."

"Beinahe wäre es schief gegangen, genau wie das zweite Stuttgarter Tor."

"Der Spielausschuß des Deutschen Fußball-Bundes wird die Ausstellung von Trainerlizenzen endgültig in Angriff nehmen, um geeignete Kräfte auszuschalten."

"Hinten haben die Nürnberger jedenfalls dicht gehalten."

"Seeler rempelte seinen Gegner, doch der Schiedsrichter meinte vielleicht, bei dem 17-Jährigen nicht so genau hinsehen zu müssen."

"Glück, Glück, Glück - das fehlte gerade noch."

"Der Verteidiger balanciert kapriziös einen wunderschönen Ball auf seinem Kopf."

"Dicke Luft vor dem Tor der Blau-Weißen, das vierte Tor habe ich eben zweimal drin gesehen."

"Der Gästesturm hat von der Windstärke 6 nicht viel mitbekommen."

"Der Schiedsrichter nimmt dem Halbrechten den Ball weg, ohne ihn zu fragen."

Der Vorstand

Ratschläge für Spieler

"Wenn irgendein Streitfall sich ereignet, unterstütze immer den Schiedsrichter." Diese und andere Ratschläge geben die Spielregeln den Spielern; sie zu kennen ist wichtig. Aus ihnen kann der Aktive viel lernen. Mancher Irrtum würde ausgeräumt werden, wenn beim Training neben Technik und Taktik auch Regelkunde stehen würde. Was wissen Spieler und Zuschauer von den Spielregeln? Würden Freude und Anteilnahme am Spiel nicht erheblich steigen, wenn man mit Hilfe der Regelkenntnis Spielablauf und Schiedsrichterentscheidungen besser verstehen würde? Betrachten wir einmal die den Spielregeln beigefügten "Ratschläge für Spieler" - die in der ganzen Welt gelten - etwas näher, insbesondere das, was zur Spielregel 12, die das Verbotene und Erlaubte im Spiel behandelt, angeraten wird.

1. Erwidere niemals einen regelwidrigen Angriff, denn du wirst dann sofort bestraft, wenn du des Feldes verwiesen bist, wirst du gesperrt.

2. Bewahre ruhig Blut und zeige dich nicht gleich verärgert, wenn du angerempelt wirst.

3. Nimm die Entscheidungen des Schiedsrichters ohne Widerspruch hin; es ist unsportlich, eine etwaige Unzufriedenheit durch Worte und Gesten zum Ausdruck zu bringen.

4. Bedenke, daß Rempeln nicht dasselbe ist, wie ein ungewolltes Angehen des Gegners.

5. Unterlasse es, "Hand" zu fordern. Der Schiedsrichter wird nach eigenem Entschluß bei solchem Vorfall entscheiden. Denn wenn du reklamierst und der Schiedsrichter beurteilt das Vergehen als unabsichtlich, hast du dich und deine Mannschaft nur benachteiligt.

6. Es ist keine Schande, durch regelrechtes Rempeln umgeworfen zu werden. Du wirst wahrscheinlich glatt hinfallen, wenn ein Gegner dich rempelt, während du auf einem Fuß stehst.

7. Remple in anständiger und ehrlicher Weise. Auch wenn ein Gegner dich absichtlich hindert, hast du nicht das Recht ihn so zu rempeln, daß ihm eine Verletzung droht.

8. Wenn du als Torwart spielst, denke daran, daß du gerempelt werden darfst, sobald du den Torraum verlassen hast. Der beste Rat, den man einem Torwart geben kann, ist der, sich schnell des Balles zu entledigen.

Wir sehen also, daß selbst aus den Ratschlägen, die den Spielern in den Spielregeln gegeben werden, vieles zu lernen ist.

Der Vorstand

Fußball-Sommerpause abgekürzt

Der Fußballsport ist mit den ihm innewohnenden Werten ein Sport der kühleren Jahreszeit. Von jeher und überall beginnt die Meisterschaft im Herbst und endet im Sommer. Der Monat Juli bleibt spielfrei, nicht nur weil er meist ein heißer Monat ist, sondern um auch den 11 Monate lang tätigen Spielern eine Entspannung zu bringen. Neuerdings wird die Frage behandelt, ob wegen der Spielverhältnisse im Winter nicht auch eine Winterpause eingelegt werden sollte. Ein zu starkes Spielprogramm und damit die lange Dauer der Meisterschaft steht hindernd im Wege. Der Beirat des DFB hat letzthin diese Frage beraten und für die Vereine den Monat Juli für den Spielverkehr freigegeben, um die Meisterschaft in einigen, besonders von den Witterungseinflüssen betroffenen Verbänden zu Ende führen zu können. Darüber hinaus ist der 31. Juli, der ein Sonntag ist, für Spiele aller Mannschaften freigegeben worden. Diese Beschlüsse haben nur Gültigkeit für das laufende Jahr.

Der Vorstand
leer

Jun 1955

Husum 18

Beiträge

Wir möchten an dieser Stelle an die Ehrlichkeit unserer Mitglieder appellieren, die ihnen zukommenden Beiträge zu zahlen. Erwachsene Mitgliederzahlen eine D-Mark; Schüler, Lehrlinge und Erwerbslose 0,55 D-Mark. Alle Lehrlinge, die also ihre Lehrzeit beendet haben, müssen den vollen Beitrag entrichten, ebenso Erwerbslose, die inzwischen Anstellung gefunden haben.


Sonderkonto des Förderkreises

Kreissparkasse Husum 1001
Wir bitten die Mitglieder des Förderkreises, die Beiträge auf dieses Konto einzuzahlen.

Der Vorstand

Die Mitglieder tagten am 9. Mai

Die Mitgliederversammlung des HFV von 1918 hatte am 9. Mai im Handwerker-Vereinshaus zur Hauptsache den Firmenfußball zum Thema. Zur Diskussion stand die Mitwirkung der Ligaspieler in Firmenmannschaften und die Benutzung des 18-Platzes.

In Übereinstimmung mit dem HFV Frisia wurde eine Platzgebühr von 3 D-Mark festgelegt. Der 18-Platz steht den Firmen ab sofort zur Verfügung, sofern der eigene Spielbetrieb nicht beeinträchtigt wird. Es wurde dabei besonders betont, daß es der Wunsch von Husum 18 sei, immer im besten Einvernehmen mit den Firmen zu bleiben.

Die Mitgliederversammlung faßte fast einstimmig den Beschluß, alle Ligaspieler, die ab dem 15. Mai noch in Firmenmannschaften mitwirken, für die Aufstiegsspiele zu sperren, da sie dadurch gegen die Interessen des Vereins verstoßen. Denn wir wissen, daß die Aufstiegsspiele größte Anforderungen an unsere Spieler stellen werden, und das erfordert die unverbrauchte Kraft eines jeden.

Unter Punkt 4 der Tagesordnung kam zur Aussprache, daß es der Verein sehr bedauert, daß die Husumer Presse so wenig Anteil am Vereinsleben von Husum 18 nimmt. Wir mußten uns mit Recht fragen, wo der Rückhalt für einen Verein, der vor dem Aufstieg steht, bleibt. Eine tatkräftige Unterstützung wäre wünschenswert.

Mit einem dreifachen Hipp-Hipp-Hurra wurde die Versammlung geschlossen.

Der Vorstand

Mitgliederbewegung

   
Zugänge
1. Goldinger, Klaus, Kuhsteig 2b
2. Jansen, Ferdinand, Ochsenkamp
3. Stubbe, Willi, Brüggemannstraße 19

 

Abgänge
1. Bernau, Harald, Lornsenstraße 17
2. Ehlert, Friedrich, Mildstedt
3. Küssner, Kurt, Horstedt
4. Rothert, Karl, Stadtweg 5
5. Schulz, Karl-Heinz, Schillerstraße 18
6. Thams, Hugo, Volquart-Pauls-Straße 16
7. Thomsen, Johannes, Kampsiedlung 54
Der Vorstand

Mitglieder-Werbung

Am 29. Januar beschloß der Vorstand, der Mitgliederwerbung erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Er leitete eine Werbeaktion ein, die sich bis zum 30. dieses Monats erstreckt. Es wurde beschlossen, Vereinsangehörige, die ein neues erwachsenes Mitglied oder zwei jugendliche Mitglieder werben, von der Zahlung eines Monatsbeitrages zu befreien. Die Beitragsgutschrift erfolgt nach Abschluß der Werbeaktion, sofern die neuen Mitglieder mindestens drei Monate ihren Beitragsverpflichtungen nachgekommen sind.

Wir hoffen stark, daß diese Aktion Erfolg hat und die Mitgliederzahl sprunghaft in die Höhe schnellt. Denn wir brauchen vor allem erhebliche Gelder für die Ausgestaltung unseres Spielfeldes im Friesenstadion.

Das nebenstehende Formular kann ausgeschnitten und zur Werbung im Bekanntenkreis benutzt werden.

Aufnahme-Antrag

Unterzeichneter stellt den Antrag, in den
Husumer Fußballverein von 1918 e.V.
als aktives / passives Mitglied aufgenommen zu werden.
Gewünschter Sport:
Fußball / Handball / Faustball / Tischtennis
Name
Straße und Hausnummer
Geburtsdatum
Eingetreten am
War früher Mitglied von
Aufnahme-Spende DM
 

eigenhändige Unterschrift

Bei Minderjährigen auch Unterschrift des gesetzlichen Vertreters
Der Vorstand
leer

Jun 1955

Husum 18 / Fußball regional

Bezirkstag in Leck

Die Jahrestagung des Bezirks verlief ausgesprochen harmonisch. Die Berichte des Vorstandes und seiner Ausschüsse wurden einstimmig genehmigt, und auch der Kassenbericht, der einen Umsatz von rund 11.500 D-Mark aufwies, fand einstimmige Annahme.

Bei den Vorstandswahlen wurde Herbert Henning (Flensburg 08), der seit sechs Jahren die Geschicke des Bezirks leitet, auf weitere zwei Jahre wiedergewählt. Die übrigen Positionen wurden wie folgt besetzt: Kassierer: Harry Hansen (Flensburg 08); Beisitzer: Horst Ritter (Rot-Weiß Niebüll); Bezirksjugendwart: Hans Hansen (Flensburg 08); Beisitzer für das Bezirksgericht: Erich Asmussen (Flensburg 08), Otto Scheel (Rasensport Schleswig), Dr. Herbert Mau (Husum 18), Hans Hammerich (Schleswig 06), Ferdinand Irmen (SIF Schleswig). Zu Kassenprüfern wurden Peter Johannsen (Rantrum) und Carsten Kock (Frisia Husum) bestimmt.

Der nächste Bezirkstag findet in Arnis statt. Im Rahmen der Tagung nahm Bezirksvorsitzender Herbert Henning die Ehrung des Meisters Husum 18 vor, den die Wünsche der Versammlung auf seinem Wege in die erhoffte Amateurliga begleiten.

Zum Schluß appellierte der SHFV-Vorsitzende Dr. Curt Waßmund, der für seine Verdienste um den Verband besonders geehrt wurde, an die Städte und Gemeinden, beim Bau von Sportplätzen mehr als bisher mitzuarbeiten. Der Fußballtoto und damit der Sportförderungsausschuß könnten die Anforderung nicht allein bewältigen.


Erster Vorsitzender Strehlow einstimmig wiedergewählt

Die Delegierten der Vereine des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes trafen sich am Mittwochabend zu ihrem Kreisverbandstag im Handwerkerhaus. Die Tätigkeitsberichte der verschiedenen Ausschüsse gaben über die vorbildlich geleistete Arbeit und die zufriedenstellende Entwicklung des Fußballsports in den Kreisen Husum und Eiderstedt Aufschluß. Kassenprüfer und Schatzmeister sowie der Vorstand wurden entlastet. Bei den anschließenden Wahlen wurde der erste Vorsitzende Lothar Strehlow einstimmig wiedergewählt, ebenso der Schatzmeister Reimer. Der Spielausschuß wird jetzt auch offiziell vom Heinz Kretzschmar geleitet, nachdem er für den zurückgetretenen Arfast Carstens bereits als kommissarischer Vertreter eingesetzt war. Für den Jugendausschuß wurde Erich Jensen, Bredstedt, bestätigt.

Der Vorstand.
leer

Jul 1955

Husum 18 / Fußball

Nun erst recht!

Die Mitglieder und die zahlreichen Anhänger von Husum 18 werden es bedauern, daß es unserer Liga nicht gelungen ist, den Aufstieg in die Landesliga zu erreichen. Diese Tatsache wiegt umso schwerer, als monatelange Vorbereitungen und härteste Arbeit vergeblich gewesen sind.

Dennoch liegt der Wert eines echten Sportlers in der Anerkennung der Leistung des besseren. Man muß eben auch mit Haltung verlieren können. Unserer Liga kann jedenfalls bescheinigt werden, daß sie mit vollem Einsatz und bestem Willen die Aufstiegsrunden durchgestanden und den Bezirk Nord würdig vertreten hat.

Ein volkstümliches französisches Sprichwort lautet: "Der König ist tot. Es lebe der König." Auch für uns und unsere Liga gilt die Devise, daß nach dem Mißlingen unseres Versuches, die Landesliga zu erreichen, kein Grund vorliegt, den Kopf hängen zu lassen. Die alte Serie ist vorüber, die neue steht bevor! Es gilt, alle Kräfte zu sammlen, um die neue Serie erfolgreich zu bestehen und den Aufstieg zur Landesliga ein Jahr später zu erreichen.

Der Beirat von Husum 18
Gegen die gute Abwehr der Holsteiner in Kiel hatten die nur mit 10 Spielern kämpfenden Husumer vom HFV 18 nicht viel zu bestellen. Husum verlor das entscheidende Aufstiegsspiel mit 3:0 Toren. Aufn. Clausen

Fußball-
BL Nord
1954/55

Stand am 22.6.1955

Husum 18

*

4:0 2:0 3.2 7:1 4:3 1:2 3:1 11:0 5:1 6:1 5:0 7:1 5:1 10:0 5:3 2:1 13:1
0:6 1:3 4:1 5:0 3:0 5:1 8:0 3:2 7:1 1:1 2:1 7:1 3:1 3:2 5:2 5:2 6:0

Schleswig 06

0:4

H

0:2 2:2 4:5 2:3 4:1 2:1 8:0 3:2 4:3 5:1 12:2 3:2 4:2 4:2 0:0 5:0
6:0 1:0 5:2 9:2 1:1 2:5 5:1 3.0 5:3 2:0 2:3 2:0 7:2 5:1 1:0 3:3 9:1
TSV Kappeln 0:2 0:1

U

2:0 3:1 1:0 3:0 8:2 6:0 3:2 3:1 3:1 4:3 5:2 3:2 1:1 3:2 4:0
3:1 2:0 2:2 1:1 0:1 4:1 3:4 2:2 3:3 5:1 2:1 6:1 1:0 3:2 5:2 1:4 9:1
VfB Flensburg 2:3 2:2 0:2

S

4:3 0:2 1:1 1:2 6:2 3:2 5:1 1:3 2:0 3:0 3:4 5:1 2:0 2:1
1:4 2:5 2:2 1:1 1:1 4:4   1:3 2:3 2:6 3:1 2:1 4:1 0:0 4:1 1:2  
RW Niebüll 1:7 5:4 1:3 3:4

U

4:2 0:6 4:0 3:2 3:0 4:5 0:5 2:3 4:4 1:5 1:2 5:4 7:1
0:5 2:9 1:1 1:1 5:1 2:1 1:5 1:0 2:1 2:4 5:3 2:1 7:6 4:9 3:1 4:6 8:0
Nordmark Satrup 3:4 3:2 0:1 2:0 2:4

M

2:4 8:3 2:5 2:3 2:1 1:2 1:1 3:2 3:0 2:2 2:4 8:1
0:3 1:1 1:0 1:1 2:4 2:4 1:1 1:3 1:3 1:3 1:1 0:0 10:5 4:2 0:2 0:6 4:0
Post Flensburg 2:1 1:4 0:3 1:1 6:0 4:2

E

3:2 4:3 7:0 1:5 1:1 2:2 1:2 5:2 2:0 4:2 4:0
1:5 2:2 1:4 4:4 1:2 4:2 3:1 2:2 2:1 2:1 2:2 6:1 5:2 2:2 2:1 9:1 3:1
SIF Schleswig 1:3 1:2 2:8 2:1 0:4 3:2 2:3

R

5:3 1:2 6:1 0:7 2:1 2:4 3:3 0:3 0:0 5:3
0:8 1:5 4:3   5:1 1:1 1:3 1:3 3:1 1:5 2:5 0:1 2:2 1:2 1:1 1:5 8:1
Nord Harrislee 0:11 0:8 0:6 2:6 2:3 5:2 3:4 3:5

F.

3:1 1:6 1:1 2:0 2:1 2:1 3:1 2:4 2:0
2:3 0:3 2:2 3:1 0:1 0:0 2:2 3:1 1:2 2:3 0:2 2:2 1:3 2:5 1:5 2:4  
Rasensport Schleswig 1:5 2:3 2:3 2:3 0:3 3:2 0:7 2:1 1:3

V.

7:3 0:2 1:2 3:4 1:4 2:0 2:1 4:3
1:7 3:5 3:3 3:2 1:2 3:1 1:2 1:3 2:1 1:1 0:4 4:1 3:0 7:3 0:0 2:3 6:1
Bredstedter TSV. 1:6 3:4 1:3 1:5 5:4 1:2 5:1 1:6 6:1 3:7

v

5:2 2:3 4:2 3:2 7:1 7:2 3:2
1:1 0:2 1:5 6:2 4:2 3:1 1:2 5:1 3:2 1:1 5:2 4:2 4:2 4:2 9:5 2:0 11:0
TSV Westerland 0:5 1:5 1:3 3:1 5:0 2:1 1:1 7:0 1:1 2:0 2:5

o

2:2 1:1 3:4 2:4 4:0 3:1
1:2 3:2 1:2 1:3 3:5 1:1 2:2 5:2 2:2 4:0 2:5 2:3 1:3 1:0 0:1 5:1 6:1
MTV Leck 1:7 2:1 3:4 0:2 3:2 1:1 2:2 1:2 0:2 2:1 3:2 2:2

n

2:1 0:1 2:0 1:0 2:3
1:7 0:2 1:6 1:2 1:2 0:0 1:6 1:0 2:2 1:4 2:4 3:2 1:6 0:4 0:3 2:8 6:1
Vorwärts Flensburg 1:5 2:3 2:5 0:3 4:4 2:3 2:1 4:2 1:2 4:3 2:4 1:1 1:2

1

1:4 5:2 1:2 0:2
1:3 2:7 0:1 1:4 6:7 5:10 2:5 2:2 3:1 0:3 2:4 3:1 6:1 2:2 3:1 5:1 6:0
TSV Rantrum 0:10 2:4 2:3 4:3 5:1 0:3 2:5 3:3 1:2 4:1 2:3 4:3 1:0 4:1

9

0:0 5:2 5:0
2:3 1:5 2:3 0:0 9:4 2:4 2:2 2:1 5:2 3:7 2:4 0:1 4:0 2:2 2:3 3:4 7:4
FSV Wyk 3:5 2:4 1:1 1:5 2:1 2:2 0:2 3:0 1:3 0:2 1:7 4:2 0:2 2:5 0:0

1

0:1 3:2
2:5 0:1 2:5 1:4 1:3 2:0 1:2 1:1 5:1 0:0 5:9 1:0 3:0 1:3 3:2    
Frisia Husum 1:2 0:0 2:3 0:2 4:5 4:2 2:4 0:0 4:2 1:2 2:7 0:4 0:1 2:1 2:5 1:0

8

3:5
6:3 3:3 4:1 2:1 6:4 6:0 1:9 5:1 4:2 3:2 10:2 1:5 8:2 1:5 4:3   9:1
BW Friedrichstadt 1:13 0:5 0:4 1:2 1:7 1:8 0:4 3:5 0:2 3:4 2:3 1:3 3:2 2:0 0:5 2:3 5:3

*

0:6 1:9 1:9   0:8 0:4 1:3 1:8   1:6 0:11 1:6 1:6 0:6 4:7   1:9
Die oberen Zahlenreihen geben die Ergebnisse der Herbstserie wieder, die unteren die der Frühjahrserie.
leer

Jul 1955

Husum 18 / Sport allgemein

Minister tagen und versprechen

Behördliche Mühlen mahlen langsam. Diese Erfahrungstatsache läßt uns dennoch hoffen, daß auch einmal alle die Erkenntnisse ein Ergebnis zeitigen, die auf den Konferenzen der Kultusminister gesammelt werden. Die Bundesregierung besitzt keinen Kultusminister, weil Kultur anscheinend nur in den Ländern gepflegt werden kann. Um eine möglichst einheitliche Auffassung über Kulturfragen zu erreichen, gibt es also die Kultusministerkonferenzen. Unser Sport untersteht, soweit man von einer Unterstellung reden kann, den Kultusministerien. Mithin sind deren Konferenzen für den Sport von Bedeutung, und wir müssen in dieses Gremium einzudringen versuchen, wenn wir für den Sport die für uns selbstverständliche Unterstützung erringen wollen. Weil andere Kultureinrichtungen durchweg unterstützt werden, hat auch der Sport das Recht, eine finanzielle und moralische Unterstützung zu verlangen.

Sind es nur Pläne?

Machen wir einen kurzen Streifzug durch die seit 1951 durchgeführten Kultusministerkonferenzen, soweit sie sich mit den Fragen des Sports beschäftigt haben, um zu sehen, was geredet, erkannt und geplant wurde. Von der Erkenntnis bis zur Ausführung - siehe den einleitenden Satz! - ist noch ein weiter Weg. So heißt es in einem Beschluß vom November 1951: "Die einzelnen Kultusminister werden, im Benehmen mit den sonst beteiligten Ministern, darauf hingewiesen, daß die körperliche Erziehung der Jugend innerhalb und außerhalb der Schule zu ihrem Recht kommt." Im Januar 1952 empfahl die Konferenz die Einführung eines Wertungsbogen für die Leistungen der Schüler vom 10. bis 13. Schuljahr. Ob die Voraussetzungen für solche Leistungsmessungen gegeben sind, nachdem wir sehen, wie stiefmütterlich die Frage des Schulsports behandelt wird? Die Konferenz schien selbst den Zweifel zu haben, denn sie beschloß, "über die jetzt noch vorhandenen zwei Wochenstunden hinaus die Möglichkeit für eine tägliche Sportstunde zu schaffen." 3 Jahre später ist festzustellen, daß wir diesem Ziel kaum einen Schritt näher gekommen sind.

Spielplätze fehlen

Wir Sportler wissen um den Mangel an Spielplätzen. Auch die Tatsache, daß nur wenige Schulen - im Verhältnis zur Gesamtzahl - einen Spielplatz und eine Turnhalle haben, ist allgemein bekannt. Die Kultusministerkonferenz vom 30. Oktober 1952 beschloß: "Keine Schule soll ohne ausreichende Sportstätten mit Umkleide und Duschräume sein." Um wieviel sind wir diesem Ziel näher gekommen? Die Antwort hierauf ist leicht gegeben.

In den nächsten zwei Jahren beschäftigte sich die Konferenz, soweit Leibesübungen in Frage kommen, nur mit den Lehrkräften für den Schulsport. Das ist eine wichtige Frage, denn wir wissen, daß die behördlichen Sport- und Turnlehrer stark überaltert sind, von dem vorhandenen Mangel gar nicht zu reden. Auch in den Konferenzen der letzten beiden Jahre kam in erster Linie die Frage der Aus- und Fortbildung der Volksschullehrer auf dem Gebiet der Leibesübungen zur Behandlung. Die Einstellung hauptamtlicher Bezirkssportlehrer als Ausbilder und für Fortbildungslehrgänge, wurde beschlossen; über Form und Umfang haben wir seitdem nichts wieder gehört und davon nur wenig gespürt. Neben der Spielplatzfrage ist dies die Hauptfrage. Hoffen wir, daß die Arbeit in allen Ländern fortan mit mehr Energie betrieben wird.

Im April des Jahres fand in Koblenz eine Besprechung statt zwischen den Kultusministern, Vertretern der kommunalen Spitzenverbände und des Deutschen Sportbundes. In dieser wurde von den Vertretern des Sports die Sachlage eindeutig aufgezeichnet. Es rollte ein erschütterndes Bild von der Leibeserziehung und dem Gesundheitszustand der Jugend ab. Schonungslos wurden den Kultusministern diese Tatsachen vorgetragen und statistisch belegt. Die Pflicht auf diesem Gebiet endlich energisch vorzustoßen, wurde von der Konferenz anerkannt und die Gewinnung, Ausbildung und Fortbildung geeigneter Lehrkräfte, zeitlicher Umfang des Turnsportunterrichts im Gesamtlehrplan, Möglichkeiten der Förderung des Übungstättenbaus als dringlich bezeichnet. Das Verhältnis Schule und Sportvereine wurde herausgestellt und Arbeitskreise geschaffen, die schnellstens Arbeitspläne ausarbeiten und der Kultusministerkonferenz zur Beschlußfassung zuleiten sollen.

Der Anfang müßte gemacht sein. Weitgehende Beschlüsse waren nicht zu erwarten; diese müssen vorbereitet werden und reifen. Noch fehlen uns die tägliche Sportstunde und der freie Spielnachmittag in den Schuhen. Noch fehlen Spielplätze und Hallen. Hoffen wir, daß das Tempo bei deren Schaffung jetzt beschleunigt wird. Die Gesundheit unserer Jugend ist in Gefahr.

Wolf Dieter Auslitz

10 Millionen für Sportpark

Reutlingen ist eine Stadt mit 54 000 Zuschauern und einem sportfreudigen Oberbürgermeister, der zugleich Ehrenvorsitzender des SSV Reutlingen ist. Auch der Landrat ist sportfreudig und Spielausschuß-Obmann des SSV Reutlingen, der zudem einige Industrielle als Mitglieder hat. Der Gemeinderat von Reutlingen hat 10 Millionen D-Mark für die Schaffung eines Sportparks bewilligt, der in vier Jahren fertiggestellt wird. Ein Schwimmbecken von 50 m Länge mit acht Bahnen, einem Sprungturm und einer 75m langen Tribüne für 2.000 Zuschauer wird schon in diesem Sommer fertig. Für 10.000 Besucher gibt es Umkleideräume und eine 5 Hektar große Liegewiese. Der Sportplatz des SSV Reutlingen wird auf ein Fassungsvermögen für 30.000 Zuschauer erweitert. Dazu kommen sechs Übungs- bzw Spielfelder für untere Mannschaften, ein Hockeyfeld, eine Rollschuhbahn und eine Sporthalle. Eine Villa ist zudem zum Vereinsheim umgebaut worden, das in seiner Art wohl einzig ist.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Jul 1955

Husum 18 / Fußball regional

Verbandstag 1955

Der diesjährige ordentliche Verbandstag findet am Sonntag, dem 3. Juli 1955, in dem "Historischen Gasthaus und Hotel Haddeby" bei Schleswig, Beginn 9:30 Uhr, statt. Die Tagesordnung, die Stimmenzahl der Mitgliedsvereine und so weiter werden den Mitgliedsvereinen, Kreisen, Bezirken und Verbands-Mitarbeitern rechtzeitig bekanntgegeben.

Wolf Dieter Auslitz

Bezirkstag in Leck

Jahresbericht des 1. Vorsitzenden

Das Geschäftsjahr 1954/55 neigt sich seinem Ende zu. Wieder einmal stellt sich der Vorstand vor die Vereine des Bezirks, um Rechenschaft abzulegen über das, was gewesen ist, und Ausschau zu halten auf das, was kommen kann. Im Voraus darf ich sagen, daß der Bezirk durch die gute Mitarbeit meiner Kameraden im Vorstand eine Arbeit geleistet hat und ein Aushängeschild nach außen sich verschafft hat, daß man ruhigen Gewissens sagen kann, der Bezirk II steht in seiner Haltung und Führung in vorderster Linie unseres Verbandes. Aber nicht allein dem Bezirksvorstand und seinen Ausschußmitgliedern, die in ihrer Gesamtheit und jeder für sich eine hervorragende Arbeit für unseren schönen Fußballsport geleistet haben, gilt mein Dank, sondern ein noch größerer Dank gilt den vier Kreisvorsitzenden, den Vereinsvorsitzenden sowie den aktiven Mitgliedern aller Vereine im Bezirk. Ob nun der Dank, den ich hier ausspreche, zu Recht besteht, mögen die Delegierten auf der heutigen Bezirkstagung selbst entscheiden, denn sie sind es ja, die für die nächsten zwei Jahre über die freiwerdenden Vorstandstühle und deren Besetzung bestimmen sollen. Wie im vergangenen Jahre, so auch heute, ist es mir ein Bedürfnis, an dieser Stelle den Verbandsvorstand, an der Spitze unserem allverehrten ersten Vorsitzenden, Sportfreund Dr. Curt Waßmund, meinen herzlichen Dank auszusprechen für die große Fürsorge, die wir seitens des Verbandes entgegennehmen durften. Weiter war es unser Bestreben, mit allen anderen Sportverbänden ein gutes Einvernehmen zu pflegen. Zum Spielbetrieb selbst ist zu sagen, daß an der Spitze der zurückliegenden Serie zwei alte traditionsreiche Vereine stehen, und zwar Husum 18 und Schleswig 06. Diese Feststellung treffen zu können, muß jedes ehrliche Sportlerherz im Bezirk mit Freude erfüllen. Sie haben nicht nur das Ausscheiden aus der Amateurliga überwunden, sondern sich mit jugendlicher Frische erneut an die Spitze gesetzt. Zu den Abstiegskandidaten gewandt möchte ich sagen, daß sie sich für dieses Jahr damit abfinden mögen und mit neuer Kraft und gesundem Geist sich den Aufstieg wieder erkämpfen. Die Führung unserer Jugend durch den Bezirksjugendausschuß ist über Erwarten gut, und wo gute Arbeit geleistet wird, soll man sich nicht einmischen. Auch hier sei mein Dank ausgesprochen, verbunden mit der Hoffnung auf weitere gute Jugendarbeit in unserem Bezirk. Im vergangenen Jahre fanden 8 Vorstandssitzung sowie 15 Lehrabende für Senioren und zahlreiche Schiedsrichter-Lehrabende statt. Auch hier konnte festgestellt werden, daß dank der vorzüglichen Arbeit der Kameraden Rudolf Kurzke, Erich Asmussen, Karl Leideck, Hermann Bahnsen, Valbert und Roth ein Erfolg zu verzeichnen ist.

Zum Schluß meines Berichtes darf ich nochmals zum Ausdruck bringen, daß der Fußballsport in unserem Bezirk in steter Aufwärtsentwicklung ist, und ich wünsche dem neuen Vorstand die Erfüllung seiner gesteckten Ziele.

Herbert Henning, 1. Vorsitzender
leer

Jul 1955

Husum 18 / Friesenstadion

Ausbau des Friesenstadions

Nachdem der Sportförderung-Ausschuß Schleswig-Holstein e.V. am 13. Mai des Jahres schriftlich bestätigt hat, daß er eine Beihilfe und ein Darlehen zur Fertigstellung des Friesenstadions in Husum bewilligt hat und nachdem die Verhandlungen über die Federführung in der Auftragserteilung und über die Bauaufsicht zum Abschluß gekommen sind, hat der Verwaltungsausschuß "Friesenstadion" der Fußballvereine Husum 18 und Frisia Husum die Aufträge für die Umzäunung des gesamten Stadions und für die Umkleide- und Duschanlagen Husumer Firmen mit der Maßgabe erteilt, daß die Bauarbeiten unverzüglich in Angriff zu nehmen sind.

Eine kurzfristige, verwaltungsmäßige Verzögerung in der Erteilung der Bauaufträge mußte im Interesse einer reibungslosen und technisch einwandfreien Abwicklung in Kauf genommen werden.

Die Durchführung des zweiten Bauabschnitts - Wohnhaus für den Platzwart - wird unmittelbar nach Sicherstellung der Restfinanzierung anlaufen.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Jul 1955

Husum 18 / Fußball allgemein

"Pfui, Schiedsrichter, pfui!"

Auf Deutschlands Fußballplätzen breitet sich der Fanatismus aus.

Auf jeder der halben Million Eintrittskarten, die Deutschlands Spitzenvereine Sonntag für Sonntag umsetzen, steht die Mahnung: "Zurufe an Spieler und Schiedsrichter verboten!" Aber das große Fußballpublikum denkt gar nicht daran, sich danach zu richten. glaubt, für sein Geld das Recht der freien und ungehinderten Meinungsäußerung mit erworben zu haben und macht davon lauthals und vor allen Dingen in einer zunehmend unsachlichen, parteiischen Weise Gebrauch. Meist entlädt sich dabei der Unwille darüber, daß ein Spiel für die Heimmannschaft verlorengeht, auf den armen Einzelnen, den Unparteiischen, den Schiedsrichter. Er kommt allein aus einer anderen Stadt, hat keine Anhängerschaft als Stimmkulisse dabei und ist, weil er somit ein wehrloser Fremder ist, vogelfrei.

Am 13. März 1955 pfiff der 23-jährige Heidelberger Schiedsrichter Eisemann in Nürnberg das Oberligaspiel zwischen dem Nürnberger "Club" und "Schwaben Augsburg". Sowohl Nürnberger wie Augsburger spielten hart und gelegentlich auch unfair - wenn es der Schiedsrichter nicht sah. Ein regelwidrig erzieltes Tor der Nürnberger sah er aber und erkannte es nicht an. Da tobten die Anhänger los: "Pfui, Schiedsrichter!", und als mit dem Schlußpfiff feststand, daß ihr Verein die erste Heimniederlage dieser Saison eingesteckt hatte, stürmten sie den Platz, um dem Schiedsrichter zum Abschied noch handgreiflich ihre Mißbilligung auszudrücken. "Reißt ihm den Kopf ab!", schrien sie. Eisemann stand mit zitternden Knien, von Polizeibeamten umringt, unter der Tribüne. Hastig steckten sie ihn in eine Uniform, und, so verkleidet, konnte er entkommen. "Wir halten für alle Fälle immer eine Uniform für den Schiri bereit", sagte der Leiter des Nürnberger Absperrkommandos.

Eine Woche später entging der bekannte Frankfurter Schiedsrichter Alt nur mit Mühe der Lynchjustiz aufgebrachter Zuschauer. Aus Gefälligkeit leitete er ein Amateurspiel in Neu-Isenburg. Es endete unentschieden. Aber die Neu-Isenburger waren der Ansicht, ihr Verein hätte gewonnen, wenn Alt nicht so dazwischen gefahren wäre. Unter Anführung ihres Stadtrates Göppern kreiste eine Sturmkolonne den Schiedsrichter ein. Als erster stieß ihm der Stadtrat die Faust in den Nacken. Dann wurde er mit Fußtritten traktiert, bis er zusammenbrach. Das Überfallkommando konnte ihn gerade noch retten.

Ähnliche Vorfälle ereigneten sich in den letzten Jahren außerdem in Rheydt, Heilbronn, München. Und das ist nur ein Bruchteil der Schiedsrichterskandale aus jüngster Zeit. Schon diese wenigen Beispiele beweisen aber, daß ein neues Element in den deutschen Sport gekommen ist: der Fanatismus. Schritt für Schritt verdrängt er die Fairneß weiter. Das ist ein schlechter Tausch; er bringt den Sport, die Spieler und das Publikum zugleich in Mißkredit. Da außerdem schlechte Beispiele ansteckend wirken, ist zu befürchten, daß die Anrempelungen von Schiedsrichtern weiter und in noch viel größerem Umfang Schule machen. Damit würden die Leistungen der Schiedsrichter aber tatsächlich fragwürdig. Denn wer riskiert, noch unparteiisch zu sein, wenn er zu erwarten hat, daß man ihm die Knochen bricht?

Polizeiuniformen und Schutzgötter vom Spielfeld zur Kabine sind keine Lösung des Problems, genauso wenig wie hohe Drahtseile ringsum das Spielfeld und der Einsatz von Wasserwerfern in Südamerika. Auch mit strengeren Strafen für Vereine, auf deren Plätzen sich solche Vorkommnisse ereignen, dürfte kaum etwas getan sein. Es gibt überhaupt keine Patentlösung, lediglich die schüchterne Hoffnung, daß die Gegenwart mit ihren chaotischen Nachklängen von einer Zukunft abgelöst wird, zu deren moralischen Einrichtungen eine gute Kinderstube wieder Selbstverständlichkeit ist. Sonst steht eines Tages in der Zeitung: "Schiedsrichter totgeschlagen!"

Weltbild

Unsere Regelecke

Die Spielregeln sind fast 100 Jahre alt. Die Urregeln, 1863 geschaffen, waren einfach; sie bestanden aus 16 Sätzen. Inzwischen hat sich das Fußballspiel gewaltig entwickelt und mit ihm die Spielregeln. Aus 16 Sätzen sind 17 Regeln geworden, von denen die wichtigsten, mit den Nummern 5 und 12, allein umfangreicher sind, als früher alle Regeln zusammen.

Die Grundlage des Fußballspiels ist der Kampf um den Ball, der allein das Spielobjekt ist. Trotz allen Kampfes bleibt unser Spiel ein Spiel. Die Spielregeln sollen dafür sorgen, daß diese Tatsache immer Geltung behält. Es gibt nach den Spielregeln im Spiel nur einen, der zuständig ist für die Entscheidung darüber, ob das Spiel regelgerecht abrollt: den Schiedsrichter.

Regelkenntnis ist Voraussetzung für die Freude am Spiel; sie ist für die Spieler auch entscheidend für den Erfolg, also den Sieg. Ich habe in meiner internationalen Praxis Fälle erlebt, in denen Nationalspieler, die einige Dutzend Male für Irland spielten, durch Regelunkenntnis den Sieg verschenken.

Imre Schlosser, der 70 mal für Ungarn spielte, ließ den von ihm geschossenen und von der Querlatte abprallenden Ball laufen und "schlug sich in die Büsche", weil er sich in Abseitsstellung wähnte, nachdem er die Verteidigung überlaufen hatte. Er wußte nicht, daß er "hinter dem Ball" niemals abseits sein konnte.

Kertesz II, ebenfalls ein ungarischer Nationalspieler, foulte einen Spieler an der Grenze seines Strafraums in der Meinung, weil der Ball im Mittelfeld ist, könnte sein Vergehen nur mit einer Verwarnung und einem Schiedsrichterball dort bestraft werden, wo sich der Ball befindet. Er wußte nicht, daß der Ball zum Freistoß immer dort aufgelegt wird, wo sich der Regelverstoß ereignet. Das Spiel war verloren, als der Freistoß aus 18 Meter Entfernung - anstatt an der Mittellinie ausgeführt - ins Tor gedonnert wurde.

Als im Spiel Schweiz - Österreich, beim 2:2-Stand, 10 Minuten vor Schluß, der Schweizer Halbrechte Friedrich freistehend einen Paßball nicht annahm, weil der Ball auf dem Wege zu ihm von mir, als Schiedsrichter, berührt wurde und er der Ansicht war, daß dadurch ein Schiedsrichterball bedingt sein, war der Sieg vergeben.

So wirkt sich die Regelunkenntnis der Spieler aus, und es sollten bei keiner Mannschaftsbesprechung und nach keinem Training die zehn Minuten Regelkunde fehlen. Sie sind oft wichtiger als die dreifache Dauer taktischer Ratschläge.

Wolf Dieter Auslitz

Sport und Humor

Sepp Herberger wurde das Fahrrad gestohlen

Als Bundestrainer Sepp Herberger am 30. März mit der deutschen Nationalelf nach Stuttgart zum Länderspiel gegen Italien kam, wird ihm sicherlich wieder die Geschichte eingefallen sein, die sich vor dem Länderspiel gegen Kroatien während des Krieges zugetragen hat. Schon eine Woche vorher wurden die Spieler in der Nähe Stuttgarts zusammengezogen. Da es nur noch wenig Benzin gab und die "roten Winkel" an den Kraftwagen rar wie Bohnenkaffee waren, organisierten Stuttgarter Sportfreunde für den Bundestrainer und die Nationalspieler ... Fahrräder. Jeden Tag ging es in lustiger Fahrt vom Trainingsquartier zum Trainingsplatz, der nicht gerade nah war. Eines Morgens war ein Fahrrad verschwunden. Es war ausgerechnet das des "Reichstrainers" Sepp Herberger. Natürlich wurden die gesamten Nationalspieler erst einmal auf Detektiv-Fährte gesetzt. Endlich, nach langem Suchen, wurde Sepp Herbergers Fahrrad gefunden. Natürlich mit zwei Plattfüßen.

Später stellte sich heraus, daß Ernst Willimowski sein eigenes Fahrrad nicht instand gehalten hatte und dafür einfach das vom Herberger "beschlagnahmte". Die "Strafe" folgte natürlich auf dem Fuß: Während der Freizeit mußte Ernst Willimowski nicht nur sein Fahrrad in Ordnung bringen, sondern auch noch zwei andere, die ebenfalls einen Plattfuß hatten.


Druckfehler und Stilblüten

"Auch die Läuferreihe beteiligte sich an dem zeitweilig planlosen Gekacke."

"... und Turek steigerte sich in seine sprichwörtliche Ruhe hinein."

"Der Schiedsrichter hatte eine unglückliche Pfeife."

"Hier griff dem Hecht der Gong rettend unter die Arme."

"Und Berni Klodt trat in die vierte deutsche Ecke."

"Die Fahnen flattern in Richtung des französischen Angriffsspiels."


Instinkt am Rothenbaum

Das Spiel HSV - HTB ist auf seinem Höhepunkt angelangt, die Katastrophe für den HTB bahnt sich an. Uwe Seeler ist im Munde aller Fachleute. Sein Zusammenspiel mit den Kameraden wird gelobt, sein Antritt, sein Stellungsspiel und natürlich sein Instinkt.

Das Wort Instinkt muß in der Begeisterung herhalten, und so höre ich: "Uwe hat einen richtigen Instinkt, einen Torinstinkt sondergleichen. Wie sein Alter." Zwischenfrage: "Haben sie den Vater gekannt?" "Nein."

"Aber sieh doch, unglaublich, wie er sich dreht, dieser Instinkt zum Mann, dieser Paß, dieser Instinkt zum Tor, schießt aus allen Lagen und läßt sich nicht unterkriegen, stabil ist er." Zwischendurch blüht der Flachs etwa so: "Bombenhagel, Uwe schon 21, Torsegen am Rothenbaum, trotz Marsch reicher Torsegen", womit sicher die Presse von Montagmorgen gemeint ist. Das Wort Instinkt, das mich schon fast 70 Minuten umschwirrt, wird weiter abgedroschen, bis zu dem Augenblick, in dem einer sagt: "Wo Uwe wohl den Instinkt hernimmt?"

Da konnte ich es mir nicht verkneifen, meinen Freund Herbert ziemlich laut zu fragen: "Du, was ist eigentlich Instinkt?" Betretenes Schweigen ringsumher. Dann die befreiende Stimme aus dem Hintergrund: "Dat is eben dat, wat de annern nich hebbt!"

Wolf Dieter Auslitz

Regelfragen und Antworten

Welche Entscheidungen hat der Schiedsrichter in nachstehenden Fällen zu treffen?

6.   a) Der Torwart fängt den Ball in seinem Torraum. Ein Stürmer will ihn angreifen. Da wirft der Torwart dem angreifenden Spieler den Ball absichtlich ins Gesicht.
    Indirekter Freistoß
6.   b) Der Torwart hat den Ball innerhalb des Strafraums gefangen und will nun zum Abschlag bis an die Strafraumgrenze laufen. Dabei wird er von einem angreifenden Spieler korrekt angegriffen. Der Torwart ist darüber verärgert und stößt den Angreifer absichtlich mit dem Ball beiseite und führt dann den Abschlag aus.
    Strafstoß (Elfmeter )
7.   Die verteidigende Partei erhält einen Freistoß wegen absichtlichen Handspiels außerhalb des Strafraums. Der den Freistoß ausführende Verteidiger will den Ball zum Torwart zurückspielen, der den Ball jedoch verfehlt, so daß dieser unberührt ins eigene Tor läuft.
    Eckball
8.   Ein Verteidiger ist wegen Schiedsrichterbeleidigung im Strafraum des Feldes verwiesen worden. Beim Heruntergehen vom Platz wird er noch gegen einen Mitspieler tätlich.
    indirekter Freistoß, Bericht an Spielausschuß
9.   Nach dem Abschlag des Torwarts wird der Schiedsrichter, der sich in diesem Strafraum aufhält, vom Verteidiger dieser Mannschaft innerhalb des Strafraums absichtlich mit der Hand ins Gesicht geschlagen. Der Ball ist in diesem Moment in der Nähe der Mittellinie.
    Platzverweis, indirekter Freistoß
10.   Ein Abstoß wird ausgeführt. Bevor der Ball den Strafraum verlassen hat, läuft ein Stürmer in den Strafraum. Ein Verteidiger, der sich ebenfalls im Strafraum befindet, rempelt diesen Stürmer robust und rücksichtslos zu Boden.
    Platzverweis und Wiederholung des Abstoßes
11.   Der Schiedsrichter pfeift zur Ausführung eines Strafstoßes (Elfmeterpunkt). Bevor der Spieler den Strafstoß getreten hat, läuft ein Spieler der angreifenden Mannschaft in den Strafraum. Der Strafstoß wird vom Torwart zur Ecke abgelenkt.
    Verwarnung, Eckball
Der Vorstand
leer

Jul 1955

Husum 18

Generalversammlung am 18. Juli, 20 Uhr, im Handwerkervereinshaus

Zur Tagesordnung stehen:

1.   Tätigkeitsbericht des ersten Vorsitzenden
2.   Kassenbericht
3.   Bericht der Kassenrevisoren
4.   Berichte der Obmänner der Ausschüsse
5.   Entlastung des Gesamtvorstandes
6.   Neuwahl des Vorstandes, der Revisoren und der Ausschüsse (siehe Paragraph 10 der Satzung)
7.   Erledigung vorliegende Anträge*
8.   Verschiedenes
* Anträge müssen mindestens eine Woche vor der Generalversammlung beim ersten Vorsitzenden eingegangen sein.
Der Vorstand

Mitgliederbewegung

   
Neue Mitglieder
1.   Beilfuß, Lothar, Husum, Hohle Gasse 18
2.   Berndt, Otto, Husum, Süderstraße 61
3.   Hoyer, Marie, Husum, Norderstraße 12
4.   Küssner, Kurt, Horstedt
5.   Langner, Manfred, Husum, Lg. Lundberg B4
6.   Mißfeldt, Uwe, Husum, Osterende 29
7.   Möller, Karl Wilhelm, Husum, Beselerstraße 10
8.   Passig, Willi, Husum, Sophienplatz 14
9.   Schiller, Jörg, Husum, Brinkmannstraße 9
10.   Speck, Werner, Husum, Wilhelmstraße 50
11.   Hackhe, Hans, Husum, Neustadt 69
12.   Janke, Franz, Wester-Ohrstedt
13.   Lorenzen, Manfred, Husum, Mommsenstraße 11

 

ausgetreten sind:
1.   Bahnsen, Egon, Husum, Hebbelstraße 21
2.   Schneider, Günther, Husum, Lenzstraße 15
3.   Waterstradt, Jens-Olaf, Husum, Norderstraße 18

 

Aufgrund des Paragraphen 8 Ziffer d sind auf Vorschlag unseres Kassenführer durch den Vorstand folgende Personen aus der Mitgliederliste gestrichen worden:
1.   Kohnert, Siegfried, Gurlittstraße
2.   Hansen, Jürgen, Beselerstraße
3.   Johannsen, Meinhard, Nordhusumer Straße 38
4.   Baasner, Kurt, Süderstraße
5.   Hansen, Heinrich, Jebensweg
6.   Lorenzen, Gerhard, Schiffbrücke
7.   Michaelsen, Willi, Klußmannstraße
8.   Feddersen, Max, Osterende
9.   Gantau, Wolfgang, Schwesing

 

Neue Anschriften:
1.   Roscher, Ernst, Damm 10
2.   Clausen, Karl, Woldenstraße 51
Der Vorstand
leer

Aug 1955

Husum 18 / Historisches

"Die Alten"

Aus der Gründungszeit des Husumer Fußballsports

Bei keinem Fußballspiel fehlen sie - die "Alten". Und es gibt keine treueren Anhänger als sie. Sie spielten schon vor 50 Jahren Fußball, in einer Zeit, in der Mut dazu gehörte, sich zu dem Kreis der Fußballspieler zu bekennen. Die Chefs waren dagegen, die Lehrer auch. Das Spiel wurde auch in Husum in weiten Kreisen als undeutsch abgelehnt, kam es doch aus England. Und dann die halbnackten Menschen - wie unmoralisch!

Aber sie war schön, diese Zeit. Ich war noch ein kleiner Schuljunge, als ich zum ersten Mal einem Fußballspiel zusah. Wie konnte es anders sein, wir waren vom ersten Augenblick an diesem neuen Spiel verfallen. Der Schlagball-Schläger wurde in die Ecke gestellt. Und dann wurde ein Fußball gekauft? Oh, nein! Die Groschen waren früher knapp und wurden mehr als einmal umgedreht. Wir waren auch bedürfnisloser als die heutige Jugend. Wir legten unsere Pfennige zusammen und kauften einen knallroten oder giftgrünen Gasball bei Topf. Er kostete 50 Pfennige. Dann wurde in jeder freien Minute trainiert, und das Jonglieren mit diesem kleinen Ball gab uns ein unübertreffliches Ballgefühl, das uns zustatten kam, als wir im Verein mit einem richtigen Fußball spielen durften. Auf dem Nachhauseweg von der Schule dribbelten wir mit einem runden Stein. Wir wußten uns schon zu helfen, wenn einmal der Ball fehlte. Wenn wir auch viele Gegner in Husum hatten, einer steifte uns den Rücken: Das war Rektor Möller, der ein leidenschaftlicher Anhänger des Fußballsports war. Wie oft mußten wir in der Literaturstunde gegen die drei oberen Klassen antreten. Verloren wir, hatten wir es in den nächsten Stunden auszubaden.

Unser Spielplatz war die Freiheit. Er war zu unserer Zeit noch nicht ganz kahl, zeigte vielmehr an einigen Stellen noch eine üppige Grasnarbe. Hatte es längere Zeit nicht geregnet, trieben oft Staubwolken über den Platz. Bei Regenfällen mußte die gesamte Mannschaft mit Besen antreten, um die Pfützen auseinander zu fegen. Wer keinen Besen hatte, mußte die Tore aufstellen, die nach jedem Spiel wieder abgebaut worden. Einen Platzwart gab es nicht. Er wurde durch die Spieler ersetzt, die eine Stunde vor dem Spiel sich im Umkleideraum einfanden, denn es mußte auch noch gekreidet und der Platz durch Taue abgesperrt werden. Nach dem Spielende dasselbe in umgekehrter Reihenfolge. Keiner drückte sich.

In meiner Kinderzeit trugen die Spieler noch seidene Sportmützen. Die Brust der Spielführer schmückte schmückte ein großes CI respektive CII. Das bedeutet der Captain I oder II, denn man bediente sich im Sport noch der englischen Ausdrücke. Es wurde auch nicht "Tor" geschrien, sondern "Goal". Die Verteidiger und Läufer hießen "Backs" respektive "Halfbacks".

Aber diese Ausdrücke schlissen bald aus. Es ist müßig, darüber zu reden, ob früher schlechter oder besser gespielt wurde. Eines hatten die Spieler der früheren Jahre den jetzigen voraus: es wurde mit mehr Einsatz und Ehrgeiz gespielt, auch hatten sie, glaube ich, mehr Freude am Spiel. Nach dem Spiel saß man selbstverständlich noch mit dem Gegner zusammen, der nach dem Spiel der beste Sportkamerad war. Noch jetzt, nach 30 Jahren, trifft man in Kiel, Flensburg, Heide oder Schleswig auf die alten Veteranen des Fußballsports. Sie sind untereinander Freunde geblieben.

Omnibusse kannte man in den ersten Jahren nicht. Mußte in Flensburg gespielt werden, hieß es für den Spielführer um 3.30 Uhr morgens aufstehen, denn ich wußte, daß ich drei unsichere Kantonisten in der Mannschaft hatte, die sich ungern vom warmen Bett trennten. Der Zug wartete keine Minute. Also hieß es, die Kameraden durch lautes Klopfen an die Fensterscheibe aus dem Bett zu trommeln.

Um 5:13 Uhr fuhr der Zug ab. 2 Stunden Aufenthalt in Jübek. Gegen Mittag trudelten wir in Flensburg ein. Mittagessen? Fehlanzeige. Die von unserer Mutter oder Frau liebevoll gestrichenen Brote wurden verdrückt, dazu eine Fleischbrühe. Wir fielen deswegen beim Spiel nicht um, im Gegenteil, uns drückte kein überfüllter Magen. Wir wurden also nicht verwöhnt, bezahlten unsere Fahrt auch selber, bezahlten auch die Fahrt für den Kameraden, der wegen Arbeitslosigkeit kein Geld hatte.

Wir sind an Jahren alt geworden, fühlen uns aber wieder jung, wenn wir auf dem Fußballplatz sind, sei es die ältere Generation mit Max Struve, Theodor "Theo" Hansen, Volquart Pauls oder unserem verstorbenen Ehrenvorsitzenden Heinrich "Hein" Matthiesen, der uns eins durch seine Dribblings begeisterte. Nur wir damaligen Jungen haben diese Vorkämpfer auf dem grünen Rasen kennengelernt, wir, die wir jetzt auch zu der älteren Generation gehören: Adolf "Ogge" Classen, Rudolf "Rudi" Schubert, Christoph Jensen, Harry Trulsen, Arthur Bothmann, Friedrich "Fiete" Petersen, Hans-Dietrich "Hanne-Diede" Blunck oder der Unterzeichnete. Viele sind schon von uns gegangen. Aber alle haben sie ihrem geliebten Fußballsport die Treue gehalten.

Karl "Noske" Carstens
leer

Aug 1955

Husum 18

Unsere Generalversammlung

Dauerausweise

Sämtliche Dauerausweise für den Sportplatz sind mit dem 30.06.1955 ungültig geworden. Neue Ausweise werden auf Antrag durch unseren Kassierer Hans Weinstein ausgegeben.

Am 18. Juli hielt Husum 18 im Handwerkerhaus seine Jahreshauptversammlung ab. Leider mußten wir dabei feststellen, daß nicht so viele Mitglieder gekommen waren, wie wir es uns eigentlich für eine Generalversammlung für erforderlich vorstellen.

Zuvor überreichte der erste Vorsitzende Otto Hackbarth der Mannschaft die Meisterschafts-Urkunde und ein Bild der Liga.

In seinem Jahresbericht strich der erste Vorsitzende heraus, daß man mit der geleisteten Arbeit zufrieden sein könne und alle Vorstandsmitglieder an dem Verdienst für den Verein rege beteiligt waren. Auch sei es durch sparsame Vereinsführung gelungen, die Vereinskassenlage günstig zu gestalten.

Anschließend gab Sportfreund Dr. Herbert Mau, dem vom ersten Vorsitzenden für seine Tätigkeit um das Friesenstadion herzlich gedankt wurde, einen umfassenden Bericht über das Stadion. Insgesamt ständen 40.000 D-Mark aus Beihilfen und Darlehen der Anlage zur Verfügung. Nachdem die Verhandlungen mit dem Magistrat der Stadt, der weitgehendes Verständnis für die Belange der beiden Vereine aufbringt, zum Abschluß gekommen sind, hat der Verwaltungsausschuß Friesenstadion die Aufträge für den Bau der Plätze erteilt. Auf die Frage des Platzwartes führte Dr. Herbert Mau aus, daß in Zukunft der Platzwart von der Stadt angestellt würde und ihr unterstehe. Man rechnet Anfang September mit der Fertigstellung der Anlage.

Nachdem die Obmänner ihre Tätigkeitsberichte verlesen hatten, schritt man zur Entlastung des Gesamtvorstandes. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet, wobei Sportfreund Hans Weinstein für seine vorbildliche Kassenführung der Beifall aller Mitglieder zuteil wurde.

Arnold Lohr (2. Kassierer), Hans Werner Thiele (2. Schriftführer), Hermann Bahnsen (Schiedsrichter-Obmann), Max "Magge" Sönnichsen (Spielausschuß-Obmann), Hans Weinstein (1. Kassierer), Kassenrevisor und Ehrenausschuß wurden in ihren Ämtern bestätigt. Hierzu wurden Georg Schleger und Bethke in den Spielausschuß, Karl Ernst Nehlsen als 2. Kassenrevisor und Johannes "Hanne" Wulff, Günter Präger und Hans Popp in den Jugendausschuß gewählt. Neu gewählt wurden ebenfalls der 2. Vorsitzende Wilhelm "Willy" Stegemann und der Presse- und Propagandawart Wolf Dieter Auslitz.

Nach Erledigung einiger Anfragen schloss der erste Vorsitzende die harmonisch verlaufene Jahreshauptversammlung.

Wolf Dieter Auslitz

Wolfgang Kirks schrieb uns

Heute habe ich mich entschlossen, in ein paar Zeilen meinen Dank und meine Freude über Ihre Vereinsnachrichten zum Ausdruck zu bringen.

Als wir vor zwei Jahren aus Husum fortzogen, hätte ich nie geglaubt, daß ich noch so viel Anteil an dem Vereinsleben von Husum 18 nehmen würde; daß ich jedoch noch immer den Weg der 18er so gut verfolgen kann, habe ich nur den Vereinsnachrichten zu verdanken. Am Ende jeden Monats freue ich mich aufs Neue auf ihr Erscheinen.

Ich will jetzt versuchen, anhand der Husumer Vereinsnachrichten auch hier in Detmold bei dem hiesigen Verein den Vorschlag für ein Vereinsblattz zu machen, und ich hoffe bestimmt, daß man dem Beispiel Ihrer Zeitung folgen wird.

Ich bin immer begierig, Neues von Husum 18 zu erfahren und wünsche allen 18ern für die nächste Saison recht viele Erfolge!

Hiddesen Detmold, Hülsenweg 2


Unser Sportfreund Bernhard Petersen schrieb uns ebenfalls und wünscht uns einen guten Start für die neue Serie. Seine neue Adresse ist: Hamburg-Altona, Gerichtsstraße 38.IV.

Wolf Dieter Auslitz

Beiträge pünktlich zahlen!

Der vielseitige Sportbetrieb erfordert erhebliche Mittel, die aber nur dann von der Vereinsleitung zur Verfügung gestellt werden können, wenn auch die Beiträge pünktlich eingehen. Wir bitten, Rückstände möglichst umgehend zu begleichen und unsere Kassierer nicht vergeblich vorsprechen zu lassen.
Wolf Dieter Auslitz
leer

Aug 1955

Husum 18 / Fußball regional

Verbandstag in Schleswig

Am 3. Juli 1955 wurde in Haddeby bei Schleswig der diesjährige Verbandstag abgehalten. Es darf festgestellt werden, daß in Haddeby ein Verbandstag von hohem Niveau, glänzend vorbereitet und vorzüglich geleitet, abgehalten wurde. Alle Berichte wurden ohne größere Diskussion angenommen, und alle Ausschüsse wurden einstimmig entlastet. Unter dem Beifall der Delegierten erklärte sich Dr. Curt Waßmund bereit, zwei weitere Jahre die Geschicke des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Bundes zu leiten. Zweiter Vorsitzender wurde der Lübecker Peter Dietz. Dank der umsichtigen Leitung des ersten Vorsitzenden und der Vernunft und der Einsicht der Delegierten kam der Zündstoff, der durch den "Fall Kubsch" hinreichend vorhanden war, nicht zur Explosion.

Vor dem eigentlichen Verbandstag wurden herzliche Worte der Begrüßung gewechselt. Der Vorstand hatte am Grabe des unvergessenen Schleswiger Fußball-Pioniers Dr. Karl Alslev Blumen niedergelegt und wurde anschließend vom Schleswiger Bürgervorsteher Dr. Wehn empfangen.

Dr. Curt Waßmund hatte dann die Freude, 276 Delegierte aus allen Kreisen Schleswig-Holsteins begrüßen zu können. Am Vorstandstisch waren die Plätze der in diesem Jahr so plötzlich abgerufenen Vorstandsmitglieder Eberhard Fresener und in Dirk Möller mit Blumen geschmückt. Dr. Curt Waßmund fand für die verstorbenen Sportkameraden ergreifende Worte des Dankes. Die Versammlung erhob sich ihnen zu Ehren von den Plätzen.

In seinem Jahresbericht lies Dr. Curt Waßmund durchblicken, wie sehr der unrühmliche "Fall Kubsch" die Verbandsarbeit der letzten Wochen beeinträchtigt hatte. Er konnte aber mit berechtigtem Stolz auf die Fortschritte hinweisen, die auch in diesem Jahr in Schleswig-Holstein zu verzeichnen waren.

In der Rekordzeit von 14 Minuten waren die gesamten Neuwahlen abgewickelt. Unter dem Beifall der Delegierten nahm Dr. Curt Waßmund - vom Ehrenvorsitzenden Franz Grimm beglückwünscht - seinen Posten als erster Vorsitzender wieder ein. Nachdem Herbert Henning (Flensburg) eine Wahl als zweiter Vorsitzender abgelehnt hatte, wurde Peter Tietz (Lübeck) gegen 83 Kieler Stimmen zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Hans Löhndorf (VfB Kiel) blieb einstimmig Schatzmeister, und Eduard Czekalla (Itzehoe) wurde ebenso einstimmig als Beisitzer gewählt. Heinrich Arnhold (Rasensport Schleswig) bestätigten die Delegierten als Verbands-Jugendwart, Rudi Grüner (Kiel) wurde Kassenprüfer, und Willi Heß (Lübeck) wurde als Beisitzer im Verbandsgericht bestätigt. Max Stegemann (Lägerdorf) wurde in den Spielausschuß als West-Vertreter gewählt.

Reichen Diskussionsstoff boten die Satzungänderungen. Danach dürfen z.B. am Neujahrstag, an beiden Osterfeiertagen, beiden Pfingsttagen, am Bußtag und ersten Weihnachtstag keine Punktspiele mehr ausgetragen werden.

Nach eingehenden Debatten wurde ein Antrag aus Neumünster, der zum Ziele hatte, die Ib-Mannschaften der Amateurliga-Vereine Aufstiegsmöglichkeiten bis zur Bezirksliga zu geben, abgelehnt. Nachdem man sich geeinigt hatte, den kommenden Verbandstag in Heide abzuhalten, gab Dr. Curt Waßmund unter dem Raunen der Versammlungsteilnehmer den "Ring frei" zum "Fall Kubsch".

Dr. Curt Waßmund schilderte noch einmal eingehend den ganzen "Komplex Kubsch", betonte dabei, daß eine unglückliche Kettenreaktion von Mißverständnissen und Fehlern zu dieser Katastrophe führte, betonte aber unmißverständlich, daß Concordia mit dem unmöglichen Verhalten Ausgangspunkt allen Übels war und daß der SHFV nach wie vor auf dem Standpunkt stehe, daß der VfB Lübeck zu Recht Meister Schleswig-Holsteins ist.

Koop (ATSV) und Dr. von Rehn (Segeberg) baten darum, in diesem Jahr keinen Verein absteigen zu lassen. Sie zeigten Verständnis für die Enttäuschung beim VfB, wollten aber nicht den Verjährungsparagraphen 118 anerkennen, weil sie auf dem Standpunkt standen, daß das letzte Spiel von Kubsch maßgeblich sei und nicht das erste. Nach einer mehrstündigen Diskussion wurde dann über den Antrag ATSV / Segeberg abgestimmt. Mit 650:471 Stimmen stellte sich die Versammlung hinter den Vorstand und lehnte damit den Antrag ab. Ein weiterer Versuch, die Amateurliga wieder auf 18 Vereine zu erhöhen, scheiterte ebenfalls.

Ein Dringlichkeitsantrag der Vereine Husum 18 / Olympia Neumünster / Hohenweststedt, die Amateurliga in zwei Staffeln zu je 14 Vereine spielen zu lassen, fand nicht die erforderliche Mehrheit.

Als dann zu vorgerückter Stunde aus der Versammlung heraus spontan dem ersten Vorsitzenden Dr. Curt Waßmund der Dank der Versammlung für die großartige Führung dieses Tages ausgesprochen wurde, gab es noch einmal herzlichen Beifall.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Aug 1955

Husum 18 / Friesenstadion

Im Friesenstadion wird gebaut

Wer in letzter Zeit einmal einen Spaziergang in die Mauseberge gemacht hat, dem wird bestimmt die rege Arbeit, die im Stadion herrscht, aufgefallen sein. Die Arbeit geht ihrer Vollendung entgegen. 4 Kassenhäuschen stehen bereits an den Eingängen zum Stadion. Je zwei gehören dem HFV und Frisia. Ein großer Teil der Anlage ist mit hohem Maschendraht eingezäunt. An beiden Seiten wird Stacheldraht gespannt werden, wobei jedoch die Eisenbahnseite nicht eingezäunt werden kann, da das zu große Gelder beanspruchen würde. Auch das Haus für die Umkleide- und Duschräume steht vor der Vollendung. Dabei sind vier Umkleideräume, Abstellräume für die Geräte und ein Duschraum vorgesehen.

Wenn wir aber den Rasen näher betrachten, werden wir feststellen, daß dieser in einem sehr schlechten Zustand ist. Da er lange nicht gemäht worden ist, hat sich eine filzige und harte Schicht bilden können. Kinder haben mit ihrem Ballspiel teilweise die Grasdecke zertrampelt. Nach dem nächsten starken Regen wird man daran gehen, die gesamte Rasenfläche mit Walzen zu ebnen, weil sich stellenweise die Decke gesenkt hat. Die Aschenbahn ist ebenfalls nicht mehr zu benutzen, da Gras überall durchwuchert. Wir wissen aber, daß dieser Mißstand jetzt ein Ende hat, und hier eine ideale Sportplatz-Einrichtung für unsere Jugend geschaffen wird.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Aug 1955

Husum 18 / Fußball allgemein

Fotowettbewerb der Fußballjugend

Der Jugendausschuß des DFB hat einen Fotowettbewerb für die Fußballjugend ausgeschrieben. Der Wettbewerb läuft unter dem Titel "Fußballjugend in ihrer Welt", wobei das besondere Interesse der jugendlichen Fotofreunde auf das Vereins-, Sport-, Fahrten- und Wanderleben der Fußballjugend gerichtet wird. Teilnahmeberechtigt ist jedes jugendliche Mitglied der Fußballabteilung eines Vereins. Wettbewerbschluß ist der 30. September 1955. Die Mindestmaße der Bilder sind 6 x 9 cm. Die eingesandten Bilder müssen auf der Rückseite mit einem Kennwort versehen sein. Der Einsendung, die an die DFB-Geschäftsstelle in Frankfurt/Main, Arndtstraße 39, zu erfolgen hat, muß ein verschlossener Umschlag beiliegen, der außen nur das Kennwort trägt, in dem sich ein Zettel mit Name, Alter, Anschrift und Vereinszugehörigkeit des Jugendlichen sowie Kameratyp und Aufnahmetag befindet. Zahlreiche Preise sind ausgesetzt, darunter Fotozubehör, Bücher, Sportausrüstungsgegenstände und anderes mehr.

Wolf Dieter Auslitz

Regelfragen und Antworten

Welche Entscheidungen hat der Schiedsrichter in nachstehenden Fällen zu treffen?

12.   Ein hinausgestellter Spieler bleibt in der Nähe seines Tores, außerhalb des Spielfeldes, stehen. Bei einem Angriff läuft sein Torwart einem angreifenden Spieler entgegen, der aber hoch auf das verlassene Tor schießt. Da läuft der hinausgestellte Spieler in das Spielfeld und stoppt den Ball einen Meter vor der Torlinie mit beiden Händen. Der Ball wäre sonst unweigerlich ins Tor gegangen.
    Schiedsrichterball, Bericht an den Spielausschuß.
13.   Ein Eckball wird getreten und prallt vom Schiedsrichter an die auf der Torlinie stehende Fahne der Abgrenzung des Strafraumes und dann ins Spielfeld zurück. Hier wird der Ball von dem den Eckball tretenden Spieler aufgenommen und zum Tor verwandelt.
    indirekter Freistoß
14.   Während des Spiels befinden sich einzelne Zuschauer einen Meter innerhalb des Spielfeldes. Ein Verteidiger weist sie vom Platz. Diese wollen nicht gehen und in der anschließenden Debatte versetzt der Verteidiger dem Zuschauer eine Ohrfeige.
    Feldverweis, indirekter Freistoß
15.  

Strafstoß für A. Ein Spieler von A steht bei der Ausführung des Strafstoßes seitlich außerhalb des Strafraumes im Spielfeld. Torwart von B wehrt den Ball ab, und der Ball kommt zum seitlich außerhalb des Strafraums stehenden Spieler A. Dieser schießt ein Tor.

    Tor
16.   Der Torwart wird gegen den Verteidiger seiner eigenen Mannschaft tätlich. Der Schiedsrichter sieht dies und unterbricht das Spiel.
    Feldverweis, indirekter Strafstoß
17.   Ein Abstoß trifft den außerhalb des Strafraums stehenden Schiedsrichter. Von ihm prallt der Ball zum Torwart zurück, dieser nimmt ihn auf und schlägt ihn ins Feld. Der Abstoß wurde vom Torwart ausgeführt.
    indirekter Strafstoß
18.   Darf der Schiedsrichter vor Ausführung eines Strafstoßes den Torwart wechseln lassen?
    Ja
19.   Beim Strafstoß legt der ausführende Spieler den Ball seinem nach der Ausführung des Strafstoßes startenden Halblinken vor und dieser erzählt aus etwa 7 Meter Entfernung des Tor. Ist das Tor gültig oder nicht?
    Tor ist gültig
Wolf Dieter Auslitz

Unsere Regelecke

Die Linienrichter sind ein wichtiger Bestandteil eines Fußballspieles. Ihre Wichtigkeit ergibt sich schon aus dem Umstand, daß die Fußballregel 6 ganz dem Linienrichter und seiner Tätigkeit gewidmet ist. Diese Regel umgrenzt die Rechte und Pflichten der Linienrichter. Sie haben folgende Aufgaben zu erfüllen:

a) zu entscheiden, wann der Ball außerhalb des Spielfeldes ist,
b) wie zu entscheiden welche Mannschaft berechtigt ist zum Eckstoß oder Einwurf,
c) den Schiedsrichter in Spielleitung und Regelauslegung zu unterstützen, indem sie:
    1)   winken, wenn der Ball mit seinem ganzen Umfang die Linie überschritten hat,
    2)   anzeigen, welche Mannschaft zum Eckstoß, Anstoß und Einwurf berechtigt ist,
    3)   den Schiedsrichter auf rohes Spiel oder undiszipliniertes Verhalten aufmerksam machen,
    4)   auf Befragen des Schiedsrichters ihre Meinung bei einen strittigen Punkt zum Ausdruck bringen.

Die beste Unterstützung hat ein Schiedsrichter, wenn zwei neutrale Linienrichter eingesetzt werden. Bei vereinsangehörigen Linienrichter soll der Schiedsrichter über die Punkte zwei, drei und vier selbst entscheiden.

Um eine wirkungsvolle Zusammenarbeit zwischen Schiedsrichter und Linienrichter herzustellen, soll der Schiedsrichter die vorstehend behandelten Punkte vor Beginn eines Spieles mit den beiden Linienrichtern absprechen. Nur so können Mißverständnisse von vornherein ausgeschaltet werden. Der Schiedsrichter soll bei folgenden Gelegenheiten mit den Linienrichten zusammenarbeiten und sie eventuell befragen:
a) Uhrzeit,
b) welche der Spielfeldseiten jeder von den Linienrichtern in jeder Halbzeit nehmen möchte,
c) wer im Notfall den Schiedsrichter vertreten soll,
d) Zeichen zum Linienrichter bei absichtlichem Übersehen geringfügiger Verstöße, damit ein unnötig langes Winken mit der Fahne verhindert wird,
e) auf was die Linienrichter beim Einwurf achten sollen; viele der Schiedsrichter z.B. weisen die Linienrichter an, auf die Fußfehler zu achten, während sie selbst auf Handfehler sehen.

Das ist in Kürze eine Betrachtung über die Rechte und Pflichten der beiden Linienrichter. Aber wir dürfen niemals vergessen, daß die letzte Entscheidung stets beim Schiedsrichter liegt. Ein Winken des Linienrichters mit der Fahne darf nicht einer Entscheidung des Schiedsrichters gleich aufgefaßt werden, wie es so oft bei den Zuschauern der Fall ist und dann stets zu unberechtigten Kritiken führt.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Aug 1955

Husum 18 / Fußball Historie

Auf ein Neues!

Eine Spielzeit geht zu Ende. Es war die fünfte nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges, der auch im Sport den vollen Zusammenbruch brachte. Werfen wir einen Blick zurück auf das sportliche Chaos, das sich zu Kriegsende zeigte: zerbombte Spielplätze, ausgebrannte Vereinsheime, alles Sportmaterial verschleppt, die Kameradschaften zerrissen. Aber aus den Trümmern bauten die Idealisten des Sports wieder auf, und der Fußballsport stand dabei in erster Linie. Die körperliche und seelische Not war so schnell nicht zu lindern, doch der Sport half, die schweren Zeiten besser zu ertragen.

Heute ist der Fußballsport in seinen Organisationen wieder ein festgefügtes Gebilde. In fast 14.000 Vereinen umfaßt der DFB 1,6 Millionen Mitglieder. In geordnetem Spielbetrieb werden die Meister ermittelt, und die Endspiele um den höchsten Titel sind seit Jahren Höhepunkt und Familienfest des Fußballsports, an dem Hunderttausende teilnehmen. Die Idee des Fußballsports hat sich sieghaft behauptet; millionenstark ist die Zahl seiner Anhänger und Freunde in Deutschland. Der DFB ist, obwohl unser Vaterland durch die unseligen Kriegsfolgen noch geteilt ist, stärker als je. So stolze Ziffern der Entwicklung wie nach 1945 hat der Fußballsport nie zuvor aufweisen können.

International steht der deutsche Fußballsport wieder in vorderster Reihe. Leistungsmäßig hat er durch den Sieg in der Weltmeisterschaft bewiesen, wie stark er ist. Mit 26 Nationen stehen deutsche Vereine wieder im Spielverkehr, und auch in Übersee sah man ein Dutzendmal deutsche Fußballmannschaften. In der FIFA spielt der deutsche Fußball wieder eine Rolle, und als Länderspielpartner ist die deutsche Nationalmannschaft gesucht. Welch ein Wandel in so kurzer Zeit! Aber alles mußte sich der Fußball erkämpfen.

Hemmnise der Entwicklung

Die Nöte und Sorgen sind dennoch für den Fußballsport reichlich. Im Vordergrund steht die Spielplatznot. Noch immer bestimmt das Fehlen von 5.000 Spielplätzen die weitere Entwicklung. In keiner Großstadt, selbst nicht in den Mittelstädten, können die Vereine noch Jugendliche aufnehmen, weil der Spielplatzmangel auch die geringste Ausdehnung verhindert. Fast alle unsere Großvereine haben eine Mitgliedersperre verhängen müssen.

Die zweite ernste Sorge geht von der Steuerfrage aus. Bis 1945 galt unser Sport bei den Behörden nicht als Lustbarkeit. Erst als der Zusammenbruch vollständig und der Sport mitberufen war, dem Volk seelische und körperliche Aufladung zugeben, prägten ihm unverständliche Behörden den Stempel der Lustbarkeit auf. Diese offizielle Einstellung der maßgeblichen Stellen ist eine Entehrung des Sports und stellt eine Diffamierung unserer Arbeit da.

Mithilfe des Fußball-Totos, also einer Selbsthilfe des Fußballsports, haben wir die schlimmsten Nöte überwunden. Auch hier schöpfen Staat und Gemeinden 16,66% des Aufkommens ab, um damit in erster Linie andere Aufgaben zu erfüllen, als dem Sport zu dienen. Mit dem Finger zeigt man auf den Fußball und versucht, ihn wegen der Annahme der Toto-Gelder herabzusetzen. Uns geniert das nicht, denn wir wissen, daß diese Selbsthilfegelder in sauberer Weise unseren allgemeinen Zwecken dienstbar gemacht werden. Wir wissen aber auch, daß der deutsche Sport nach 1945 nicht ein Zehntel von dem erreicht hätte, was er heute als Erfolg registrieren kann, wenn er sich durch den Fußballtoto nicht selbst geholfen hätte.

Arbeit im Großen

Damit sind wir bei den Verbandsheimen, Sportschulen und Jugendstätten angelangt, die sich der Fußballsport mit großem Weitblick und zäher Willenskraft geschaffen hat. Tausende von Lehrgängen mit Zehntausenden von Teilnehmern finden alljährlich in den 14 Sportschulen und Verbandsheimen der Fußballverbände statt. Unermeßlich sind die Werte, die der Jugend auf seelischer, geistiger und körperlicher Grundlage in diesen Heimen gegeben werden. Wir pflegen die Jugend und betreuen sie vorher, nicht erst, wenn sie kriminell geworden sind - im Gegensatz zu den Behördenstellen. Darum lautet unser berechtigtes Verlangen: gebt uns Raum, damit wir uns selbst helfen können, wenn ihr uns schon nicht fördert!

Der Fußballsport hat eine große wirtschaftliche Bedeutung: er bringt alljährlich mehr als eine Milliarde D-Mark ins Rollen. Seine Verdienste auf internationalem Boden sind anerkannt und vielfach durch Dankschreiben deutscher Gesandter jener Länder bestätigt, in denen die deutsche Nationalmannschaft zu Gast war. Die Kultusminister schätzen den Wert des Fußballsports bei der Arbeit für die Jugend, wenn auch das Ziel der Direkthilfe noch weit entfernt liegt.

In wenigen Tagen beginnt die neue Spielzeit. Wir wollen weiter arbeiten im alten Geist und mit dem glühenden Idealismus, der unseren schönen Fußballsport bisher so weit gebracht hat. Hoffen und Sehnen nach sportlichen Erfolgen stehen an der Schwelle der neuen Spielzeit. Sie sind nur Ausdruck unseres Willens, durch unser Spiel denen zu dienen, die unsere Zukunft sind: der Jugend.


"Sekt satt"

Schon mal gehört? Typischer Fall von Angabe! Kommt merkwürdigerweise am häufigsten in Turn- und Sportvereinen vor. So: Eine Mannschaft hat einen Erfolg erzielt, über den sie und ihre "Anhänger" sich freuen dürfen. Da drängt sich ein "Mäzen" in den Vordergrund und protzt mit seiner "Belohnung": "Heute Sekt satt! "Oder so ähnlich. Aber immer Alkohol in Mengen.

Was will der Mann? Sehr einfach: dumm angeben. Es hat keinen Zweck, über andere Gründe nachzudenken. Er hat ebenfalls nicht nachgedacht. Wieso er dann darauf kommt? Ausgerechnet auf Sekt satt? Nun, er hat es mal von anderen gehört, es hat ihn mächtig beeindruckt, daß jemand lässig seine dicke Brieftasche zog. Es hat ihm mal Minderwertigkeitskomplexe verursacht. Jetzt muß er sie gründlich loswerden! Jetzt will er sich mal sonnen im Leid anderer! Studiert sie mal, diese Leute! Diese geräuschvollen Naturen. Vom Hut bis zum Schuh. Sehr äußerlich, nicht wahr? Was tun sie eigentlich wirklich, für Turnen und Sport?

Und Du spielst die Rolle des armseligen Beschenkten? Des dankbar Ergebenen? Des hochachtungsvoll Verblüfften? Die Rolle des Statisten, der den Rahmen für das schöne Selbstportrait liefert? Höchste Zeit, mein Lieber, daß Du Dir kritisch ansiehst, wie Du Dich im Gnadenscheine der famosen Gönner ausnimmst. Jammervolles Ergebnis, was? Hast Du das nötig?

Wenn Eure "Mäzene" nicht angeben, sondern wirklich in Freundschaft "etwas für Euch tun" wollen, gibt es dafür viele Wege, unsichtbar und geräuschlos. Wege für wikliche Kavaliere. Sind bei Euren Knaben und Mädchen alle berechtigten Wünsche der Übungsleiter erfüllt? Gibt es bei Euch keine sozialen Nöte mehr, die eine stille Kameradschaft fordern? Ist es nicht taktlos solchen Kameraden gegenüber, sinnlos Geld zu vertun mit Trinken?

Oder heute mit ihnen prassen und sie morgen umso fühlbarer in die Tiefe ihrer Nöte fallen zu lassen? Wer Euch eine maßvolle Geselligkeit erleichtert, soll gelten. Wer Euch Alkohol im Übermaß erschließt, ist ein falscher Freund, weil er Euch Gift gibt und Eure würde antastet. Er hat unter Turnern und Sportlern keinen Anspruch auf Geltung.

Und wenn Du Dich zum Spielball solcher Leute machen läßt, hast auch Du keinen Anspruch auf Geltung! Hilft Turnen und Sport reinigen und kehre diesen famosen "Mäzenen" den Rücken!

Wolf Dieter Auslitz
leer

Aug 1955

Husum 18 / Fußball

Spiele unserer Liga

Am 31.7. nimmt unsere Liga am Pokalturnier in Rantrum teil. Folgende Mannschaften sind ebenfalls vertreten: HSV Heide, Bredstedter TSV, Frisia Husum und Rantrum.

Am 7.8. planen wir ein Spiel auf unseren Platz gegen Polizei Kiel.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Sep 1955

Husum 18 / Friesenstadion

Übergabe des Friesenstadions

Husum 18 und Frisia Husum im Besitz zweier schöner Spielfelder

Am 14. August wurde das herrliche Friesenstadion in den Mausebergen den Husumer Fußballvereinen Husum 18 und Frisia Husum übergeben. Bereits vor zwei Jahren war das Stadion eingeweiht worden und hat dann leider bis zum heutigen Tage brach gelegen. Jetzt aber ist dort eine Stätte geschaffen worden, die ihresgleichen sucht. Es wird zwar noch recht viel zu tun sein, bis die Anlage vorschriftsmäßig aufgebaut ist, aber es ist ein Projekt, für das es sich einzusetzen lohnt.

Schon am frühen Vormittag standen sich Mannschaften aller Klassen der beiden Husumer Fußballvereine gegenüber. Frisia feierte an diesem Tag sein 30-jähriges Bestehen als Fußballverein und hatte dazu die Mannschaften von Husum 18 eingeladen. Unser Verein erwies sich in den Vorspielen stärker als unser Nachbarverein. Die Schüler gewannen ihr Spiel 3:1, die Jugend sogar 5:2. Noch höher distanzierten sich die Knaben, die Frisias Knaben 7:2 besiegen konnten. Unsere 18-Reserve holte sich durch einen 8:1-Sieg beide Punkte. Als letztes Vorspiel sahen wir die Jungmannen beider Vereine. In dieser Begegnung konnten sich unsere Jungmannen durch technisch besseres Spiel mit 4:1 durchsetzen.

Leider hatte sich zu dieser Zeit der Himmel so stark mit Gewitterwolken bezogen , daß viele davon abgehalten wurden, zu der Übergabe ins Friesenstadion zu kommen. Um 15.30 Uhr übergab dann Bürgervorsteher Matthias Andresen den Vereinen die Plätze. In seiner Ansprache bezeichnete er es als gutes Omen für die Anlage, dass sie von der Jugend für die Jugend geschaffen worden sei. Er bat die Vereine, sie zu pflegen und sprach die Hoffnung aus, daß die Plätze Stätten echten Sports für die Jugend würden. Nach dem Dank der beiden Vorsitzenden an die Stadt und den Sportförderungsausschuß und nach Übermittlung von Grüßen durch den Kreisbürodirektor richtete noch der Vorsitzende des Sportförderungsausschusses, Gustav Fischer, Grußworte an die Vereine und schenkt den beiden Vereinen je zwei Fußbälle.

Jetzt konnte das erste Punktspiel zwischen Frisia und Husum 18 angepfiffen werden. Für Karl Ernst Nehlsen und Adolf Wagner wirkten Helmuth Funck und Joachim Köpke mit. 18 hatte einen ausgesprochen schlechten Tag. Der Nachwuchs-Tormann zeigte nicht viel Selbstvertrauen und hätte einige Tore vereiteln müssen. Auch die Hintermannschaft, die augenblicklich unser größtes Sorgenkind ist, war schwach und spielte unverzeihlich leichtsinnig. Im Sturm machte man den Fehler, daß das Spiel zu sehr auf den linken Flügel verlegt wurde. So war es nicht überraschend, daß Frisia bereits nach 30 Minuten 3:0 führte. Durch Handelfmeter auf beiden Seiten hieß es zur Halbzeit 4:1. Nach der Pause drehte 18 mächtig auf, spielte über den rechten Flügel und schoß den Ausgleich heraus. Kurz vor Schluß versagten jedoch 18's Nerven, und durch zwei grobe Deckungsschnitzer konnte Frisia mit 6:4 nicht unverdient beide Punkte mit nach Hause nehmen.

Am Abend fand man sich noch bei einer Kaffeetafel gemütlich zusammen.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Sep 1955

Husum 18 / Fußball

Herbstserie bis zum 4. Dezember

Klasseneinteilung und Spieltermine - Was jeder wissen muß

Die neue Fußballrunde im Bezirk und in den Kreisklassen hat am 14. August begonnen, sie läuft inzwischen auf Hochtouren, soweit aus Mangel an Meldungen der Spielverkehr in einzelnen Klassen sich nicht in bescheidenen Grenzen halten muß. Nicht alle unsere Mannschaften sind aus diesem Grunde vollbeschäftigt.

Immer wieder zeigt es sich, daß weder Spieler noch Vereinsfußball-Obmänner und Betreuer der Mannschaften mit den Spielbestimmungen genügend vertraut sind. Nur durch genaue Kenntnis der Satzungen des Verbandes und der Fußballregeln kann man sich vor unliebsamen Überraschungen schützen. Die Jugendwarte der Vereine werden besonders darauf hingewiesen, daß die Satzungen des Verbandes und die Jugendfußball-Ordnung genauestens zu beachten sind. Jede Jugendmannschaft muß von einem Erwachsenen begleitet werden.


Trainingszeiten

mittwochs ab 19 Uhr:   Senioren
dienstags ab 19 Uhr:   Jungmannen
freitags ab 19 Uhr:   Schüler und Knaben

In Kürze wird ein Schiedsrichterlehrgang stattfinden, zu dem für jede gemeldete Mannschaft ein Schiedsrichter zu stellen ist. Spielberichte sind nicht nur für jedes Punktspiel, sondern auch für jedes Freundschaftsspiel der ersten und zweiten Kreisklasse auszufüllen und nach Ende des Kampfes vom Schiedsrichter an die zuständige Stelle zu übersenden. Die Spielberichte sind vollständig auszufüllen. Verwarnungen, Herausstellungen und die Namen der Spieler, deren Pässe fehlen oder nicht mit Lichtbild versehen sind, müssen vermerkt werden. Für jedes. Spiel ist, auch wenn Gegner und Schiedsrichter nicht erschienen sind, vom Spielführer der antretenden Mannschaft ein Spielbericht auszufüllen. Die platzbauenden Vereine sind verpflichtet, den Schiedsrichter mindestens drei Tage vorher vom Spielbeginn in Kenntnis zu setzen. Erscheint zu einem Punktspiel der Schiedsrichter nicht, so haben sich beide Mannschaften auf einen anderen anwesenden vereinseigenen Schiedsrichter zu einigen. Ist kein geprüfter Schiedsrichter anwesend, so hat ein Vereinsmitglied die Leitung des Spiels zu übernehmen. Über die Wertung entscheidet dann der Spielausschuß. Auf alle Fälle muß der Kampf, wenn mindestens acht Spieler jeder Mannschaft anwesend sind, durchgeführt werden. In diesen Richtlinie, die der Kreisfußballverband Husum/Eiderstedt bekannt gibt, heißt es unter anderem weiter, daß Spielverlegungen nur mit schriftlichem Einverständnis des Gegners möglich sind, sie müssen eine Woche vor Austragung des Spiels beim Kreis beantragt werden. Selbstständige Spielverlegungen gelten als Nichtantreten beider Mannschaften und werden nicht durch Punktverlust, sondern auch durch eine Geldstrafe geahndet. Herausgestellte Spieler sind für das nächste Punktspiel, mindestens zehn Tage für alle Spiele, gesperrt. Die Sperre erlischt nach dem Ablauf des Tages, an dem ein Punktspiel stattfand. Der Spieler darf also bis zum nächsten Punktspiel an keinem Privatspiel teilnehmen.

Wolf Dieter Auslitz

"Kuddel" Etteldorfs sportliche Laufbahn

Das verflossene Jahr hat uns mancherlei Erfolge gebracht; demgegenüber stehen auch einige schmerzliche Verluste. Unser jahrelanger Verteidiger der Spitzenmannschaft, Karl "Kuddel" Etteldorf, hat sich vom aktiven Sport zurückgezogen, weil er den Zeitpunkt für gekommen hielt. Selbstverständlich hält er unserem Verein weiterhin die Treue und bleibt dem Fußball treu.

Karl "Kuddel" Etteldorf wurde am 20.12.1917 geboren und begann seine sportliche Laufbahn in der Jugendmannschaft in Trier und rückte bis zur Spitzenmannschaft auf. 1939 holte der bekannte Spieler Helmut Nordhaus, der augenblicklich bei Turbine Erfurt spielt, Karl "Kuddel" Etteldorf nach Kiel, von wo aus er als Soldat nach Pommern stationiert wurde und dort dem LSV Pütnitz, der Pommernmeister war, seine Erfahrungen als Spieler zur Verfügung stellte. 1940 kam Karl "Kuddel" Etteldorf im Urlaub nach Husum und spielte hier eine halbe Serie für unseren Verein. Alten Soldaten wird oftmals der Weg vom Schicksal gewesen, und so ist Karl "Kuddel" Etteldorf, Rheinländer von Geburt, an unserer Nordseeküste hängengeblieben.

Als Soldat der Luftwaffe kam er nach Dänemark und Italien, wo er in Gefangenschaft geriet und nach Afrika gebracht wurde. Aber auch in Afrika fanden sich unverdrossenen Männer zusammen, um die Eintönigkeit des Lagerlebens durch den Fußballsport zu unterbrechen.

Am 28. Mai 1948 kam Karl "Kuddel" Etteldorf endgültig nach Husum, um sich hier häuslich niederzulassen. Seit dieser Zeit hat er in unserem Verein gespielt. Seit Jahren ist er, heute 37 Jahre alt und Senior der Mannschaft, die Stütze der Verteidigung gewesen. Oft hat er durch sein schnelles und kompromißloses Spiel, beide Punkte für seine Mannschaft gerettet. Der Vorstand hat ihn für seine Verdienste mit der Ehrennadel ausgezeichnet, und der Bezirksvorsitzende Herbert Henning überreichte ihm vor einem Jahr, als Anerkennung seiner sportlichen Tätigkeit, die Ehrennadel des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes.


Nehlsen und Wagner haben uns verlassen

Im Januar 1949 kam unser Torwart Karl-Ernst Nehlsen von Meldorf nach Husum und hat seit dieser Zeit fast jeden Sonntag unser Tor bewacht. Leider geht unser Tormann jetzt aus beruflichen Gründen nach Flensburg. Der Vorstand wünscht ihm für seine weitere Laufbahn alles Gute.

Ebenfalls nach Flensburg gegangen ist unser Stürmer Adolf Wagner. Er will versuchen, sein Glück bei Flensburg 08 zu machen. Der Vorstand bedauert sehr seinen Fortgang, zumal unsere Nachwuchskraft von Freunden des Vereins in seinem Beruf unterstützt wurde. Es ist bedauerlich, daß das Vertrauen dieser Männer so mißachtet wurde. Über eines muß sich Adolf Wagner nämlich im Klaren sein, daß man mit Fußballspielen allein nicht bestehen kann.

Wolf Dieter Auslitz

Husum 18 gewann den Rantrumer Pokal

Heide wurde mit 2:1 ausgebootet

Das Rantrumer Pokalturnier war nach der langen Sommerpause auch in diesem Jahr wieder Anziehungspunkt für die zahlreichen Fußballanhänger aus der Umgebung. Sie wurden nicht enttäuscht, denn es gab verschiedene interessante Spiele. Die Organisation klappte ausgezeichnet, so daß die Spiele programmgemäß durchgeführt werden konnten. Außerdem sorgte ein Schießstand mit mehreren wertvollen Preisen für Abwechslung.

Die Dauer der Spieler war jeweils eine halbe Stunde. Den Anfang bildete das Spiel zwischen Rantrum und Frisia. Nach einer torlosen Halbzeit konnte sich Frisia durch ein 1:0 beide Punkte holen. Da einige Spiele unnötig hart verliefen, verlor Rantrum bereits in diesem Spiel ihren robusten Verteidiger Günther Herrmann. Die weiteren Spieler waren:

Bredstedter TSV - Husum 18   1:2
Frisia Husum - HSV Heide   1:2
Husum 18 - TSV Rantrum   3:0
Bredstedter TSV - HSV Heide   0:2
Husum 18 - Frisia Husum   1:0
TSV Rantrum - HSV Heide   0:3
Bredstedter TSV - Frisia Husum   3:2
TSV Rantrum - Bredstedter TSV   1:1

Das spannendste und zugkräftigste Spiel war die Begegnung Heide gegen Husum 18. In diesem Spiel mußte sich entscheiden, wer diesmal den Pokal mit nach Hause nehmen würde, denn beide Mannschaften waren bisher ungeschlagen geblieben.

Durch einen Schnitzer der Verteidigung ging Heide zunächst 1:0 in Führung. Arthur Grabertkonnte jedoch noch vor der Halbzeit ausgleichen. Bei einem Angriff der Heider konnte Dieter Schladetzky nur mit der Hand abwehren, da Karl Ernst Nehlsen bereits geschlagen war. Heide vergab jedoch diese Chance. Der Ball prallte gegen den Pfosten und konnte von Johannes "Hanne" Wulff abgewehrt werden. Das entscheidende Tor fiel dann kurz vor Schluß, als Max "Magge" Sönnichsen, der für den verletzten Adolf Wagner mitwirkte, einen von ihm geschossenen Freistoß, der von der Mauer abprallte, kurz aufnahm und wie in alten Zeiten den Ball unhaltbar in den Winkel setzte. Damit war der Pokal von unserem Verein gewonnen und bleibt bis zum nächsten Turnier in unserem Besitz.

Verein   Tore   Punkte
Husum 18   8:2   8:0
Heider SV   8:2   6:2
Bredstedter TSV   5:7   3:5
Frisia Husum   4:5   2:6
TSV Rantrum   1:8   1:7
Wolf Dieter Auslitz

Unsere Reserve

Am 7. August führte unsere Ib ein Freundschaftsspiel gegen die Reserve des HSV Heide durch. Bei beiden Mannschaften machte sich die Sommerpause bemerkbar. Doch fanden sich unsere 18er schneller zurecht und übernahmen von Anpfiff an das Spielgeschehen. Bis zur Halbzeit vermochte 18's Sturm 4 Tore zu schießen. Auch nach der Halbzeit kamen die Gäste nicht zum Zuge, da die Hintermannschaft den gegnerischen Sturm lahmlegte. Durch drei weitere Treffer konnte unsere Reserve das erste Spiel nach der Sommerpause mit 7:0 für sich buchen.

Das erste Punktspiel gewannen die 18er mit 8:1 gegen den Lokalrivalen Frisia. Durch technische Überlegenheit wurde Frisia vollkommen an die Wand gespielt.

Am 21. August jedoch mußte gegen den TSV St. Peter die erste Niederlage hingenommen werden. Bei schier unerträglicher Sonnenglut sorgte St. Peter für die große Überraschung. Die Reserve unterlag dem kampfesfreudigen Gastgeber 2:4. Für diese Niederlage wurde man aber vollauf entschädigt, da dieses Spieltreffen zugleich mit einem Familienausflug verbunden war. Nach dem "Mittagessen" fuhren wir gemeinsam an den herrlichen Strand von St. Peter, um in das kühle Bad zu springen. Mit viel Hallo ging es nur mit Badehose bekleidet durch das Dorf über den Fußgängersteg zu Sandbank. Nach einem ausgiebigen Bad fuhren wir gegen Abend nach Hause, nicht ohne in Oldenswort bei einem kleinen Abschlußtänzchen die letzten Stunden eines schönen (hoffentlich bald wiederkehrenden) Ausfluges zu beenden. Um 9 Uhr trafen wir braungebrannt und guter Stimmung in Husum ein.

Günter Präger

Die Punktspiele in diesem Monat sind

Bezirksliga
4.9.   Husum 18   -   Westerland   (Leideck)
11.9.   Friedrichsberg   -   Husum 18   (Werner)
18.9.   Husum 18   -   Rasensport   (Wieser)
25.9.   Nord   -   Husum 18   (Illing)

Die Jungmannen liefern jeweils die Vorspiele.
Unsere Reserven
4.9.   Tönninger SV   -   Husum 18 II  
4.9.   Garding   -   Husum 18 Ib  
Der weitere Spielplan ist noch nicht herausgebracht worden.
Die Jugend
4.9.   Jungmannen Garding   -   Jungmannen 18   Kreisebene
4.9.   Schüler Garding   -   Schüler 18    

Spiele im letzten Monat

Bezirksliga
  Husum 18   -   Osterrönfeld   2:1
  Husum 18   -   Polizei Kiel   4:3
  Frisia Husum   -   Husum 18   6:4
  Husum 18   -   Glücksburg   9:1
Wolf Dieter Auslitz
leer

Sep 1955

Husum 18 / Jugend-Fußball

Die Jugend - das Sorgenkind unseres Vereins

Unser Verein besitzt annähernd 100 jugendliche Spieler, die beschäftigt sein wollen. Diese setzen sich zusammen aus den Knaben, Schülern und der Jugend. Um allen Jungen die Möglichkeit zu geben, spielen zu können, plant der Jugendausschuß, Ende September ein Turnier auf Vereinsebene durchzuführen. Es sollen einmal alle Jungen des Vereins zugleich beschäftigt sein. Den Siegern dieses Wettbewerbs winken kleine Preise. Außerdem setzte sich der Jugendobmann mit Flensburger und Schleswiger Vereinen in Verbindung, um den Jugendlichen weitere Spielmöglichkeiten zugeben.

In der letzten Generalversammlung wurde bemängelt, daß sich Husum 18 so wenig um seine Jugend kümmere. Kritiker waren genügend vorhanden. Als man aber daran ging, die Mitglieder zu fragen, wer sich für die Beaufsichtigung der Jugend zur Verfügung stellen wolle, war kein Mensch da, der diese "Last" auf sich nehmen wollte. Jetzt aber sind unsere Beiträge um 50% erhöht worden, um diese Summe allein den Jugendlichen zukommen zu lassen. Da ging wieder ein Murren durch die Reihen unserer Mitglieder. Man übte Kritik, zu helfen aber war man nicht bereit.

Wir können unseren verantwortlichen Leuten vom Jugendausschuß wie Otto Butterbrodt, Johannes "Hanne" Wulff, Hans Popp und Günter Präger nur danken, daß sie so viel Idealismus aufbringen, ihre Freizeit für die Pflege der Jugend zu opfern und hoffen, daß nach dieser Ermahnung auch die letzten Unzufriedenen schweigen und die schon steigende Jugendarbeit wirkungsvoll unterstützen, damit unsere Jugend glühe, wachse und gedeihe.

Wolf Dieter Auslitz

Ernste Worte

Die Beiträge unserer passiven Mitglieder werden in erster Linie im Interesse unserer sporttreibenden Jugend verwendet. Da das Beitragsaufkommen nicht ausreichte, um den Sportbetrieb der Jugend zu finanzieren, sah der Verein sich genötigt, eine geringfügige Beitragserhöhung von monatlich 50 Pfennigen vorzunehmen. Das Ziel dieser Maßnahme kann jedoch nur erreicht werden, wenn sich der Stamm unserer passiven Mitglieder nicht vermindert.

Der Vorstand hat mit Freude davon Kenntnis genommen, daß unsere passiven Mitglieder das Verständnis für die notwendig gewordene Beitragserhöhung aufgebracht haben. Die Zahl der Austrittserklärungen aufgrund der Beitragserhöhung ist so gering, daß sie nicht einmal 2% des Mitgliederbestandes ausmacht. Der Vorstand dankt allen passiven Mitgliedern für die dem Verein bisher stets bewiesene Unterstützung.

Die wenigen Sportfreunde, die bisher ihren Austritt erklärt haben - es sind 5 passive Mitglieder - werden an dieser Stelle nochmals gebeten, dem Verein im Interesse unseres Jugendsports doch weiterhin die Treue zu halten und ihre Austrittserklärungen zurückzuziehen.

Der Vorstand
leer

Sep 1955

Nachruf für Günther Hermann

Am 1. Juli verstarb unerwartet und sein langjähriger Vereinskamerad

Günther Herrmann

Wir haben in dem Verstorbenen einen großen Freund verloren, dem wir über das Grab hinaus alle Zeit die Treue bewahren werden.

Otto Hackbarth, erster Vorsitzender
leer

Sep 1955

Husum 18 / Fußball allgemein

Unsere Regelecke

Härte ist nicht Unfairneß

Fußball ist ein Kampfspiel. Dennoch bleibt es ein Spiel. Objekt des Kampfes ist der Ball. Viele meinen, es werde um die Punkte gekämpft, um diese wird aber nur gespielt. Die Spielregeln setzen dem Kampf um den Ball die Grenzen. Rempeln und hindern sind die einzigen Mittel, die im Kampf Körper gegen Körper erlaubt sind. Beide Mittel, um den Ball zu bekommen oder ihn zu verteidigen, müssen korrekt angewandt werden. Hierbei ist Härte, also Hartsein erlaubt. Viele verwechseln Härte mit Unfairneß. Letztere liegt vor, wenn ein Spieler nicht den Ball, sondern den Körper des Gegners als Spielobjekt betrachtet.

Gegen Regelwidrigkeiten muß der Schiedsrichter einschreiten. Die Spielregeln legen fest, was erlaubt und was verboten ist. Verboten ist alles, was als unsportlich gelten muß. Das ist eine natürliche Grenze für die Spielauffassung. Die Spielregeln präzisieren den Begriff verboten. Schlagen, Treten, Stoßen, Beinstellen, Handspiel, gefährliches Rempeln, Anspringen, Halten sind besonders hervorgehoben. Jedes dieser Vergehen, absichtlich begangen, bedingt die härtere Strafe, den direkten Freistoß. Ist die verteidigende Mannschaft im eigenen Strafraum schuldiger Teil, dann gibt es einen Strafstoß. Geringere Vergehen werden milder bestraft. Gefährliches Spiel, unsportliches Verhalten und zur unrechten Zeit rempeln oder hindern bedingen z.B. einen indirekten Freistoß. Es ist allein Sache des Schiedsrichters, zu entscheiden, ob die Spielregeln verletzt sind und ein Spieler sich strafbar gemacht hat.

Die Spielregeln sind fast 100 Jahre alt. Sie sind mit der Entwicklung des Spiels gegangen. Technik, Taktik und Spielauffassung stehen auf hoher Stufe.

Die Spielregeln tragen dieser Tatsache Rechnung. Sie teilen sich in zwei Gruppen: Erziehungs- und Ordnungsregeln. Die ersteren bedingen Strafen, die zweiteren ordnen das Spielgeschehen. Unfaire Spieler werden durch Verwarnungen oder Feldverweise bestraft, solche, die nur Ordnung verletzen, verwirken keine Strafe im Sinne des Wortes.

In den Spielregeln ist alles so abgestimmt, daß das Fußballspiel seinen Zweck voll erfüllt. Die Erfahrung in fast 100 Jahren war Pate. Alles ist durchdacht, gleichgültig ob Spielfeldgröße, Ballgewicht und -umfang, Spielerzahl, Höhe und Breite der Tore, Spieldauer und Pause in Frage kommen. Das Spiel soll hart sein und Leistungen verlangen, um dem Körper zu dienen. Es soll schön sein, um Freude zu bereiten und spannungsvoll, um Anteil zu wecken. Das Fußballspiel hat wegen dieser Umstände eine große Bedeutung. Es ist der Volkssport geworden. Aber es muß Spiel bleiben, trotz noch so großer Hingabe bei dem Streben, im harten, ritterlichen Kampf den Erfolg herauszuholen.

Wolf Dieter Auslitz

Regelfragen und Antworten

Welche Entscheidungen hat der Schiedsrichter in nachstehenden Fällen zu treffen?

20.   Ein wegen einer Verletzung neben seinem Tor stehender Spieler, der sich aber außerhalb des Spielfeldes befindet, greift, als sein eigener Torwart überspielt ist, unangemeldet in das Spiel ein und verhütet mit beiden Händen ein Tor.
    Strafstoß, Verwarnung
21.   Ein durch Verletzung außerhalb des Spielfeldes befindlicher Spieler greift ohne Anmeldung in das Spiel ein.
    Verwarnung, Schiedsrichterball
22.   Ist eine angeschossene Hand nur mit einem Freistoß oder noch zusätzlich mit einer Verwarnung zu achten?
    weiterspielen
23.  

Ist es richtig, wenn ein Schiedsrichter bei einem nicht gut markierten Spielfeld zum platzstellenden Verein sagt, daß er in Zweifelsfällen, die ihre Ursache in der schlechten Markierung haben, gegen den Platzverein entscheiden werde?

    nein
24.   Kann ein Spieler der Jugendklassen zweimal auf Zeit hin ausgestellt werden?
    nein
25.   Beim Strafstoß gibt der den Strafstoß ausführende Spieler den Ball an seinen Halblinken zurück, und dieser schießt ein Tor. Ist das Tor gültig oder was ist zu entscheiden? 2
    indirekter Strafstoß
26.   Bei einem schweren Boden bleibt der Verteidiger bei Abwehr eines Balles bei dem vor ihm liegenden Ball stehen und spielt ihr nicht weiter, da er von keinem gegnerischen Spieler angegriffen wird. In dieser Stellung bleibt er längere Zeit.
    kein Eingriff durch den Schiedsrichter
27.   Der Torwart hält im Liegen einen Ball auf der Torlinie, in dem die Hand auf dem Ball liegt. Ein gegnerischer Spieler schlägt den Ball mit dem Fuß unter der Hand des Torwarts weg ins Tor.
    indirekter Freistoß
28.   Bei einem Abstoß stößt der Verteidiger der Partei A, begünstigt durch den Wind, den Ball ins Tor der Partei B, ohne daß der Ball von einem zweiten Spieler berührt worden ist.
    Abstoß für B
29.   Ein wegen Abseits verhängter indirekter Freistoß wird dem außerhalb des Strafraums stehenden Schiedsrichter auf den Rücken geschossen und prallt von diesem zurück ins Tor, ohne von einem zweiten Spieler berührt worden zu sein.
    Eckball
30.   Bei Ausführung eines Strafstoßes (Elfmeter) läuft ein Spieler der angreifenden Mannschaft zu früh vor und nimmt den vom Torwart abgewehrten Ball an. Der Schiedsrichter hatte zur Ausführung des Strafstoßes gepfiffen. Als der Spieler vorlief, war der Ball aber noch nicht gestoßen, der Schiedsrichter hatte zeitlich keine Möglichkeit mehr einzugreifen.
    Spielunterbrechung, Verwarnung des vorgelaufenen Spielers, Fortsetzung mit Schiedsrichterball
Wolf Dieter Auslitz

Sport und Humor

Mein Vater ...

Eine amüsante Szene, die sich vor einigen Tagen auf der Sitzung des Spielausschusses des HSV abspielte, verdient festgehalten zu werden. Sie beweist, daß bei der ernsten Verhandlungsführung gegen Sportsünder auch dann und wann einmal der Humor sein Recht verlangt. Bei einem Spiel der unteren Herrenmannschaften zwischen Vineta und Wedel war ein Kämpfer der Sternschanzen-Mannschaft mit den Entscheidungen des Unparteiischen keineswegs einverstanden. Graue Haare zieren bereits seine Schläfe. Trotz Ermahnungen und Verwarnung traktiert er weiter mit aufsässigen Bemerkungen den Referee, bis diesem der Kragen platzte und er den Sünder hinter die Barriere verwies. Vergebens, der Oldtimer blieb auf dem Spielfeld. Die Folge: Spielabbruch und Wiedersehen vorm Sport-Kadi.

Da stand nun der arme Sünder und fand mit seinen Einwendungen, "der Schiedsrichter hätte keine Ahnung gehabt und wäre absolut regelunsicher gewesen", keine Gegenliebe. Der Vorsitzende wollte wissen, ob nicht der eigene Mannschaftskapitän ihn zum Verlassen des Sportplatzes aufgefordert hätte. Der "Oldtimer" verneinte. Darauf wurde der Mannschaftskapitän Vinetas vor die Schranken des Sportsgerichts zitiert. Benommen, einen Schein blasser als sonst erschien ein jüngerer Spieler vor dem Richtertisch.

"Haben Sie", so wurde er gefragt, "Ihren Spieler nicht aufgefordert, den Weisungen des Schiedsrichters nachzukommen?" Der gute Vineta-Kapitän druckste und druckste, trat von einem Fuß auf den anderen, bis er sich endlich mit der unerwarteten Antwort von aller Bedürfnis befreite: "Wie konnte ich denn, dieser Spieler ist doch mein Vater!"


Vater und Sohn

In Sittard, einem kleinen holländischen Städtchen, übrigens der Heimatort des Torwarts vom 1.FC Köln, Frans de Munck, gab es bei einem Spiel zweier Mannschaften Krach auf dem Spielfeld. Übeltäter Nummer eins war der 41 Jahre alte Mittelläufer der Gäste. Mehrmals wurde er vom Schiedsrichter zurechtgewiesen. "Noch einmal, und Sie verlassen den Platz", war die letzte Drohung an den rabiaten Spieler. Gleichzeitig beorderte der Schiedsrichter den Kapitän der Gästeelf zu sich und bat diesen, den randalierenden Burschen noch einmal ordentlich ins Gebet zu nehmen. Was bliebt diesem also anders übrig. Etwas unentschlossen - so schien es wenigstens für die Außenstehenden - ging er auf den Übeltäter zu und sagte zu ihm: "Hör mal Vater, laß doch den Schiedsrichter in Ruhe. Noch eine Verwarnung und er schmeiß Dich raus!" Ja, der 18-Jährige Mannschaftskapitän war der Sohn des sich nicht gerade musterhaft auf führenden 41 Jahre alten Mittelläufers.


Sie und der Fußball

"Warum stehen jetzt alle vor dem Tor und spielen nicht weiter?"
"Der Schiedsrichter will anscheinend einen Elfer geben, Liebling."
"Aha - und da muß wohl der Elferrat seine Zustimmung geben?"

"Muß der ein schlechtes Gewissen haben, der Schiedsrichter."
"Wieso denn?"
"Da fragst du noch? Tausende brüllen, er soll ans Telefon kommen - und der stellt sich taub! Dem würde ich etwas erzählen, wenn ich seine Frau wäre!"

Wolf Dieter Auslitz
leer

Sep 1955

Husum 18

Hinweis auf die Satzungsbestimmungen

§ 5   Höhe der Beiträge
    a) ordentliche Mitglieder mit monatlich 1, 50 D-Mark
    b) jugendliche Mitglieder monatlich 0,57 D-Mark
§ 6   Die freiwillig aus dem Verein Ausgeschiedenen gehen aller Rechte an den Verein verlustig. Ihre Verpflichtungen dem Verein gegenüber bleiben jedoch drei Monate weiterbestehen.
§ 7   Der Austritt muß dem Vorstand schriftlich angezeigt werden.
Wolf Dieter Auslitz

Mitgliederbewegung

   
Zugänge
1.   Boyens, Günther, Wilhelmstraße 26
2.   Oelecker, Helmut, Süderstraße 40
3.   Ihben, Reinhard, Schillerstraße 13

 

Abgänge
1.   Herrmann, Wolfgang, Osterende 117
2.   Lorenzen, Helmuth, Schillerstraße 43
3.   Nehlsen, Karl-Ernst, Langenharmstraße 32
4.   Nehlsen, Jürgen, Langenharmstraße 32
5.   Raab, Harald, Osterende 102
6.   Wagner, Adolf, Schillerstraße 7

 

Neue Anschriften:
1.   Sievert, Emil, Norderstraße 1 III
2.   Clausen, Karl, Woldsenstraße 51
3.   Krieger, Karl, Großstraße 24/26
4.   Behrens, Friedrich, Nordbahnhofstraße 16 II
Wolf Dieter Auslitz
leer

Okt 1955

Husum 18


Mitgliederbewegung

   
Zugänge
1.   Walter Abels, Husum, Bismarckstraße 16
2.   Uwe Dörbaum, Husum, Hinrich-Fahr-Straße 20
3.   Klaus Erichsen, Husum, Friedrichstraße 4
4.   Manfred Heinrich, Husum , Ludwig-Ohlsenstraße 13
5.   Sönke Koch, Husum, Hohle Gasse 7
6.   Karl-Heinz Nüse, Husum, Nordbahnhofstraße 45
7.   Karl-Heinz Qerengässer, Husum, Nordbahnhofstraße 35
8.   Egon Bahnsen, Husum, Hebbelstraße 21, zzt. Hamburg
9.   Horst Wagner, Husum, Klaus-Groth-Straße 12, zzt. Hamburg

 

Abgänge
1.   Birger Hansen, Husum, Klaus-Groß-Straße 10
2.   Thomas Hartwig, Husum, Markt 20
3.   Otto König, Husum, Ostenfelder Landstraße

 

Neue Anschriften:
1.   Lothar Strehlow, Husum, Beselerstraße 21
Wolf Dieter Auslitz
leer

Okt 1955

Husum 18 / Fußball

Wir halten zusammen

Es ist eine Erfahrungstatsache, daß sich unter allen Lebensformen - in den zeitlichen Abständen allerdings verschieden - ein Auf und Nieder abzeichnet. Das gilt für den Einzelnen genauso wie für Organisationen und sogar für Nationen. Selbst in der Witterung, auf die der Mensch überhaupt keinen Einfluß nehmen kann, wechseln Hochs und Tiefs miteinander ab. Infolgedessen ist es auch keine Sonderheit, wenn, bedingt durch die verschiedensten Einflüsse, auch im Vereinsleben Höhepunkte von gelegentlichen Rückschlägen abgelöst werden.

Solche Erscheinungen erleben wir auch ständig im Sportleben. Führende Fußballvereine, die sogar die Deutsche Meisterschaft errungen hatten, sind in der nächsten Serie abgefallen. Fußballvereine, die in der letzten Serie einen Mittelplatz hatten, liegen plötzlich unangefochten an der Spitze.

Wenn wir uns dies vor Augen halten, ist es kein erschütterndes Ereignis, wenn Husum 18 in der laufenden Serie zunächst Mißerfolge hinnehmen muß, nachdem die Leistungen der abgelaufenen Serie fast ausgereicht haben, die Landesliga zu erreichen.

Die Tatsache eines Rückganges ist also nach dem Vorgesagten hinzunehmen. Sehr aufmerksam zu prüfen ist aber, welche Ursachen zu einem solchen Leistungsrückgang geführt haben. Die Untersuchung des ursächlichen Zusammenhangs ist sehr ernsthaft vom Vorstand und vom Beirat vorgenommen worden, und als Ergebnis kann nichts anderes festgestellt werden, als daß drei Ligaspieler ausgeschieden sind. Es ist nun wirklich für einen Sportsmann kein Geheimnis, daß ein solcher Ausfall das Gefüge einer Mannschaft empfindlich stören kann.

Sehr beachtlich scheint doch aber die Frage zu sein, ob der Sinn jeglicher Sportbetätigung nun einzig und allein darin besteht, Siege zu erringen, oder ob nicht mehr Sportsgeist dazu nötig ist, auch beim Verlieren eine anständige sportliche Haltung zu zeigen und nicht nur zu zeigen, sondern auch innerlich zu vertreten.

Es ist kein Zeichen von Charakterstärke und ganz gewiß kein Zeichen einer anständigen sportlichen Haltung, wenn man nach vorübergehenden Fehlschlägen die Flinte ins Korn, oder besser gesagt, die Fußballstiefel in die Ecke schmeißt. Nicht in dem Absingen von Vereinsliedern in vorgerückter Stimmung zeigt sich der Vereinsgeist. In schweren Stunden zusammenzuhalten und alle Kräfte einzusetzen, wieder voranzukommen, das ist das Entscheidende.

Husum 18 kann auf eine jahrzehntelange erfolgreiche Arbeit stolz sein. Tradition verpflichtet. Alle Mitglieder, die mit dem Herzen Husum 18 angehören, gleichgültig, ob alt oder jung, ob aktiv oder passiv tätig, sollten in dieser Verpflichtung einig sein.

Nörgler und Miesmacher lehnen wir ab. Das Vereinsgeschehen bei mehreren hundert Mitgliedern kann nicht auf die persönlichen Wünsche eines einzelnen abgestellt werden. Persönliche Differenzen werden in einem großen Verein immer mal vorkommen. Entscheidend ist, daß wir den klaren Blick für das Ganze bewahren.

Wir wollen alle zusammenhalten und alle unser Bestes hergeben zum Wohle von Husum 18.

Jeder beherzigen die Parole: "Nun erst recht! "

Wolf Dieter Auslitz

Husumer Nachrichten vom 22.8.1955

In einem Artikel vom 22.8. hieß es: "Wir können nicht umhin, hier noch auf zweierlei hinzuweisen: Warum wurde das Spiel, nachdem 18 bereits unangefochten in Front lag, nicht abgepfiffen, als drei der Gegenspieler mit schweren Hitzschlägen auf dem Feld zusammenbrachen und sich bis zum Spielende nicht mehr erholten? Wenn der Schiedsrichter auch nicht dazu verpflichtet wäre, der Zustand des einen Betroffenen war doch so bedenklich, daß ein Spielabbruch gerechtfertigt gewesen wäre. Weiter fiel auf, daß sich der Arzt des Platznereins zuerst wohl um die Verunglückten bemühte und auch einen Krankenwagen kommen ließ, als nach Spielschluß jedoch der Krankenwagen kam, war niemand mehr da, der den Einsatz hätte leiten kann. Und so fuhr der Wagen leer wieder davon. Auch war kein Angehöriger des Platzvereins zurückgeblieben, der sich um den besinnungslosen Spieler kümmerte. Er wurde von seinen eigenen Leuten betreut und ins Krankenhaus geschafft. Wir sind der Meinung, das wäre Sache des Platzvereins gewesen."

Aus technischen Gründen konnte damals zu diesem Artikel keine Berichtigung erfolgen. Wir wollen aber in unseren Vereinsnachrichten diesen Fall, der sich keineswegs so abspielte, klären. Wenn die Zeitung schreibt, daß sich kein Vereinsangehöriger um die Spieler gekümmert hat, ist das eine Unterstellung. Als sich dieser bedauerliche Vorfall ereignete, haben sich sogleich Dr. Michael Usinowitsch, Sportfreund Georg Schleger und andere Vereinsangehörige um die Bewußtlosen gekümmert. Beide Spieler wurden dann mit dem kleinen Bus der Glücksburger ins Krankenhaus gebracht, so daß der Krankenwagen allerdings leer zurückfahren mußte.

Wolf Dieter Auslitz

Schiedsrichter-Fehlentscheidung kostete Husum 18 einen Punkt

Die Husumer Tageszeitung schreibt dazu: "Mit 1:1 trennten sich die beiden Bezirksliga-Mannschaften von Husum 18 und Rasensport Schleswig im gestrigen Husumer Punktkampf. Dabei verdankte Schleswig seinen Treffer einer unglaublichen Fehlentscheidung des Westerländer Schiedsrichters Wieser, der sich offenbar für fähig hielt, das Spiel von der Mitte aus pfeifen zu können, ohne mit dem Ball zu laufen. Ergebnis dieser Auffassung von der Tätigkeit eines Schiedsrichters war dann, daß er beim Stande von 1:0 für Husum 18 in der 85. Spielminute eine auf dem Husumer Platz bisher kaum vorgekommen Fehlentscheidung fällte, durch die Husum 18 einen Punkt einbüßte. Der Weitschuß des Schleswigers Kistenmacher sprang von der Latte nach unten. Obwohl der etwa 30 m vom Tor stehende Wieser keine seitliche Ansicht zum Tor hatte, entschied er zur Überraschung aller Spieler, auch der von Schleswig, und des Publikums sofort auf Tor. Den Vorschlag, doch den einem neutralen Verein angehörenden Linienrichter zu befragen, lehnte er ab."

Auch die Husumer Nachrichten schrieben von einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters. "Trotz des 1:1-Unentschieden zwischen Husum 18 und Rasensport Schleswig zeigte die Husumer Mannschaft in diesem Spiel die bessere Leistung und hätte unbedingt gewinnen müssen. Der Sieg der Husumer war auch in greifbarer Nähe. Aber 5 Minuten vor dem Abpfiff kam es durch eine unglückliche Schiedsrichterentscheidung dazu, daß Rasensport den Ausgleichstreffer einbrachte, obwohl man allgemein erklärte, daß der Ball die Torlinie von Husum 18 nicht überschritten hatte. Schiedsrichter Wieser (Westerland) war jedoch anderer Meinung, er erkannte den Treffer an - eine klare Fehlentscheidung -, so daß der Einsatz von Husum 18 in der ersten Halbzeit nicht belohnt wurde und Rasensport mit einem Punkte nach Hause zurückkehren konnte.

Husum 18 bot im ersten Durchgang entschieden die bessere Gesamtleistung und ging verdient durch Willy Alwin mit 1:0 in Führung. In der zweiten Halbzeit, als die Rasensportler zu einem Zwischenspurt antraten, gelang es der Husumer Abwehr, die Rasensportangriffe entscheidend zu stoppen, so daß weitere Torerfolge ausgeblieben.

Husum 18 spielte trotz der guten ersten Halbzeit noch etwas zu umständlich und unkonzentriert. Wenn diese Mängel beseitigt werden können, wozu nach dem gestrigen Spiel alle Ansätze vorhanden zu sein scheinen, ist begründete Hoffnung, daß die Husumer in absehbarer Zeit doch wieder zu den Spitzenmannschaften des Nordens gehören werden."

Der Vorstand von Husum 18 hat nach diesem Spiel an den Bezirksschiedsrichter-Obmann Rudolf Kurzke geschrieben und ihn gebeten, den Schiedsrichter Wieser nicht mehr für Spiele, an denen Husum 18 beteiligt ist, einzusetzen, da er seiner Meinung nach nicht befähigt ist, Bezirksklassenspiele zu leiten.

Wolf Dieter Auslitz

Vier Spiele unserer A-Reserve

Nachdem unsere Reserve in St. Peter eine unerwartete Niederlage einstecken mußte, gewann sie am 28. August das Punktspiel gegen Tönninger SV. Mit unserer alten Stammbesetzung ließ man die Gäste nicht zum Zuge kommen. Unsere Mannschaft spielte wie in alten Tagen und schoß in der ersten Halbzeit vier Tore, während der Gegner nur einen Gegentreffer erzielen konnte.

Auch in der zweiten Spielhälfte bewiesen wir unsere Feldüberlegenheit. Die Gästemannschaft wurde durch unseren Sturm völlig ausgespielt und in die Defensive gedrängt. Noch zweimal mußte der TSV-Tormann den Ball passieren lassen, bevor Tönning kurz vor Spielschluß das Endergebnis durch ein zweites Tor auf 2:6 verringern konnte.

Die Scharte wurde ausgewetzt

Unsere Reserve setzte die Erfolgsserie mit ihrer altbewährten Mannschaft auch im Spiel gegen den TSV Garding in Garding fort. Und mit diesem Sieg wetzten sie die Scharte der letzten Serie aus. Hier stieß unsere Reserve auf eine Mannschaft, die sehr schlecht zu verlieren verstand. Gleich nach Spielanpfiff setzte uns der robuste, unfaire TSV arg unter Druck. Und hier verbrachte unsere Hintermannschaft trotz des unermüdlichen torhungrigen TSV-Sturms eine große Leistung. Mit vereinten Kräften verteidigten die 18er ihr Tor und schafften durch weite Abschläge immer wieder Luft. Und dann brachte uns plötzlich unser Rechtsaußen durch einen Alleingang 1:0 in Führung, und so blieb es bis zur Halbzeit bei diesem einzigen Treffer.

In der zweiten Hälfte wurde unsere Hintermannschaft für ihren Einsatz weiter belohnt. Unser Sturm, der sich immer mehr die Überlegenheit erspielte, zeigte dem Gegner, daß man auch durch faires Spiel zu Toren kommen kann und setzte dem Schlußmann drei weitere Treffer ins Netz, während der TSV selbst zu einem umstrittenen Ehrentreffer kommen konnte.

Abends fanden wir uns im Vereinslokal zusammen, um in kameradschaftlicher Harmonie noch ein paar recht gemütliche Stunden zu verleben. Unsere Künstler der guten Laune sorgten für viel Humor. Ganz unerwartet weilte in unserer Mitte auch unser langjähriger Verteidiger Karl "Kuddel" Etteldorf mit Frau und konnte einen schönen Eindruck von unserem Abend mit nach Hause nehmen.

Mit Aufstellungsschwierigkeiten in den Kampf

Im Punktspiel gegen den FC Langenhorn mußte unsere Reserve die zweite Niederlage dieser Serie hinnehmen. Nachdem zwei Spieler nicht erschienen waren und kurz vor Spielanpfiff ein Reservespieler für die Liga zurückgestellt wurde, gerieten wir in Aufstellungsschwierigkeiten. Dadurch wurden wir gezwungen, Spieler, darunter Altligisten, für dieses. Spiel einzusetzen.

Der FC Langenhorn, der zurzeit die Spitzenstellung einnimmt, setzte uns sofort stark unter Druck. Jedoch konnten sie dank der guten Deckung unserer Hintermannschaft nur zu einem Treffer kommen. Unser Sturm, durch die Spieler der zweiten Reserve gehandicapt, spielte sehr schwach und unkonsequent und konnte zu keinem Torergebnis kommen.

Auch in der zweiten Hälfte behielten die Gäste das Spiel völlig in der Hand. Bei unserer Stürmerreihe zeigte sich eine völlige Flaute, so daß es nur ein Spiel der Hintermannschaft wurde, die hier doch dem Tordrang der Langenhorner kaum standhalten konnte und durch zwei weitere Treffer den Gästen beide Punkte überlassen mußte.

Mit acht Mann ein lustloses Spiel

Das Spiel unserer beiden Reservemannschaften A gegen B wurde zu einem Fiasko unserer einst so ruhmreichen A-Reserve. Dreimal nacheinander konnte diese Mannschaft, auf die unser Verein einst stolz sein konnte, Kreisklassen-Meister und zweimal nacheinander Pokalsieger werden.

Mit nur neun Spielern mußten wir in den Kampf gehen. Unsere A-Reserve zeigte in keiner Weise ein gekonntes Spiel und mußte sich von der B-Reserve von Spielbeginn an völlig in die Defensive drücken lassen. Max "Magge" Sönnichsen, der bei der B-Mannschaft den Sturm gekonnt einzusetzen wußte, brachte seine Mannschaft zu einem unerwarteten hohen Sieg.

Die B-Reservisten, die ein angrifffreudiges Spiel zeigten, und während der ersten Halbzeit die Schwäche ihres Vereinsgegners geschickt auszunutzen verstanden, schossen bis zur Halbzeit zwei Tore.

Auch in der zweiten Spielhälfte behielten sie die Oberhand und spielten die lustlos gewordene A-Reserve völlig aus. Als dann noch ein Spieler der A-Reserve des Feldes verwiesen wurde, war es um uns geschehen. Völlig geschlagen, mußten wir noch weitere vier Tore hinnehmen. Während unsere A-Mannschaft nur zwei Tore buchen konnte.

Günter Präger

Die Spiele im September waren:

Bezirksliga
4.9.   Husum 18   -   Westerland   0:2
11.9.   Friedrichsberg   -   Husum 18   4:1
18.9.   Husum 18   -   Rasensport   1:1

Jugend
14.8.   Frisia Jungmannen   -   Husum 18 Jungmannen   1:4
14.8.   Frisia Jugend   -   Husum 18 Jugend   1:3
14.8.   Frisia Knaben   -   Husum 18 Knaben   2:7
14.8.   Frisia Schüler   -   Husum 18 Schüler   1:5

21.8.   Husum 18 Jungmannen   -   Glücksburg Jungmannen   3:0
21.8.   St. Peter Jungmannen   -   Husum 18 Jungmannen II*   3:6

28.8.   Niebüll Jungmannen   -   Husum 18 Jungmannen I*   kampflos für Niebüll
28.8.   Husum 18 Jungmannen II*   -   Tönninger SV Jungmannen   7:0
28.8.   Husum 18 Jugend   -   Tönninger SV Jugend   5:0 (Freundschaftsspiel)
28.8.   Husum 18 Schüler   -   Friedrichstadt Schüler   6:1 (Freundschaftsspiel)

4.9.   Husum 18 Jungmannen I*   -   Westerland   0:2
4.9.   Garding Jungmannen   -   Husum 18 Jungmannen II*   3:4
4.9.   Garding Schüler   -   Husum 18 Schüler   1:2
4.9.   Husum 18 Jugend   -   Tönninger SV Jugend   2:1

11.9.   Friedrichsberg Jungmannen   -   Husum 18 Jungmannen I*   2:0

18.9.   Husum 18 Jungmannen I*   -   Rasensport Jungmannen   1:0
18.9.   Husum 18 Jugend B   -   Husum 18 Jugend A   3:0
18.9.   Husum 18 Schüler B   -   Husum 18 Schüler A   0:4

*I - Bezirk / II - Kreis


Punktspiele im Oktober

Bezirksliga
2.10.   Husum 18   -   Nordmark   (Petersen)
16.10.   Kappeln   -   Husum 18   (Asmussen)
23.10.   Husum 18   -   Wyk   (Höppner)
30.10.   Bredstedt   -   Husum 18   (Ziemann)

Die Jungmannen liefern jeweils die Vorspiele.


Die Reserven
2.10.   Hattstedt   -   Husum 18 Ib   (Kreutzer)
2.10.   Langenhorn   -   Husum 18 II   (Jeremies)

9.10.   Husum 18 Ib   -   IF Tönning   (Langholz)
9.10.   Husum 18 II   -   Frisia Husum Ib   (König)

16.10.   Husum 18 II   -   Bredstedt Ib   (Schmidt)

23.10.   Rantrum Ib   -   Husum 18 Ib   (Steinfeld)
23.10.   Garding   -   Husum 18 II   (Petersen)

30.10.   Bredstedt Ib   -   Husum 18 Ib   (Steinfeld)
30.10.   Husum 18 II   -   Hattstedt   (Zentner)


Jugend
9.10.   Jungmannen   Husum 18   -   IF Tönning    
9.10.   Schüler   Husum 18 A   -   IF Tönning    
9.10.   Knaben   Husum 18 A   -   IF Tönning    
9.10.   Schüler   Husum 18 B   -   Frisia Husum    
9.10.   Jugend   Husum 18 B   -   Frisia Husum    

16.10.   Jugend   Husum 18 B   -   Bredstedt    
16.10.   Schüler   Husum 18 B   -   Bredstedt    

23.10.   Jungmannen   Rantrum   -   Husum 18    
23.10.   Jugend   Rantrum   -   Husum 18 A    
23.10.   Schüler   Rantrum   -   Husum 18 A    
23.10.   Knaben   Rantrum   -   Husum 18 A    
23.10.   Schüler   Garding   -   Husum 18 B    

30.10.   Jugend   Bredstedt   -   Husum 18 A    
30.10.   Schüler   Bredstedt   -   Husum 18 A    
Wolf Dieter Auslitz
leer

Okt 1955

Husum 18 / Fußball allgemein

Totokönig sein - gar nicht so einfach

Hunderttausende sehen mit Spannung dem Sonntagabend entgegen. Nicht weil er sich in angenehmer Weise grundsätzlich von den Abenden in der Woche unterscheidet, sondern weil dann die Totoreihen bekanntgegeben werden. Die Chancen, zu den großen Gewinnern zu gehören, sind gering, aber spielerisch mit der Möglichkeit umzugehen, plötzlich ein reicher Mann zu sein, das ist ein Lebenskitzel, auf denen nur wenige verzichten. Durch Beruf und Arbeit es zu etwas zu bringen, dieser Hoffnung haben sich viele berauben lassen. Man macht sich ja schließlich keine Illusionen.

Die Statistik - worüber gäbe es heute keine - beweist freilich, daß die Problematik des Lebens keineswegs endet, wenn jemand gewonnen hat. Von 10 "Glücklichen" spielen auch 10 weiter, 9,8 kaufen sich ein Auto, acht bauen sich ein Haus, drei lassen sich scheiden, zwei verfallen dem Alkohol und einer trägt das Geld in die Spielsäle. So sehen die Totokönige nach der Statistik aus. Und dies sind ein paar Einzelschicksale:

"Eine Frau aus Coburg hat ohne Wissen ihres Mannes vom Haushaltsgeld getippt. Sie gewinnt 118.000 D-Mark. Die Hälfte legt sie im Geschäft ihres Mannes an. Doch das Geld bringt sie auseinander. Die Frau will ihr Geld zurück haben. Sie klagt. Der Gewinn sei von seinem Geld errungen, folglich gehöre er ihm sagt der Mann. Das Gericht gibt der Frau recht, sie behält ihr Geld und verliert ihren Mann."

"Ein Autoschlosser in Norddeutschland gewinnt 112.000 D-Mark. Er gibt seine Stellung auf, kauft ein Auto, läßt sich bei ersten Schneidern Anzüge arbeiten, fährt auf Reisen, mit oder ohne Familie. So macht er selbst den Hunderttausender klein. Er braucht einen Totogewinn. Jede Woche tippt er für 500 D-Mark. Es bleibt vergeblich. Er ist heute ärmer als vorher."

"Dann der pensionierte Polizeibeamte aus der Eifel. Sein Bild ging durch alle Zeitungen. Tausende schrieben ihm Bittbriefe, Hunderttausende beneiden ihn. Als er das Geld erhalten hatte, ließ er für mehrere hundert Mark Bonbons auf die Straße werfen und freute sich, wie sich die Kinder darum balgten. Er fand, daß er genug Geld habe, täglich eine Flasche Schnaps zu trinken. Dabei blieb es nicht. Seine Schwägerin, von seinem Glück angezogen, kam ins Haus, und sehr bald gab es Eifersüchteleien mit seiner Frau. Der älteste Sohn erhielt ein Motorrad. Er fuhr gegen einen Baum und war sofort tot. Mit seiner Schwägerin verließ er das Haus, und als er zu seiner Frau zurückkam, war er ein todkranker Mann, der resigniert auf sein Ende wartet."

Als 'Opfer des eigenen unverbesserlichen Leichtsinns' bezeichnete ein Verkehrsgericht einen Kaufmann, der vor zwei Jahren 70.000 D-Mark im Toto gewann, heute alles Geld und dazu seine Anstellung verloren hat. Zweimal wurde er wegen Trunkenheit am Steuer zu Gefängnis verurteilt. Beim zweiten Unfall erlitt er einen doppelten Schädelbruch. Er ist heute ein 34-Jähriger ohne Geld, ohne Auto und ohne Lebensaussichten. Der Totogewinn hat sein Leben zerstört."

Wolf Dieter Auslitz

Es ist nur ein Spiel

Die wenig erfreulichen Nachklänge zum diesjährigen Endspiel haben manchen Fußballfreund betrübt. Der Schiedsrichter hatte kurz vor Schluß das entscheidende Tor anerkannt; es blieb wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aber umstritten. Aus diesem Anlaß verlor das von zwei technisch hochwertigen Mannschaften zu einem der schönsten geformte Endspiel bei denen an Wert, die nur in einem Sieg über den Gegner den tollen sportlichen Erfolg sehen. Dieser Auffassung begegnen wir leider nur zu oft. "Sieg um jeden Preis!" ist die Parole und am Schluß der Spielzeit soll die Meisterschaft der Lohn sein. Nichts sei gegen Ehrgeiz und Streben gesagt. Volle Anerkennung für das Trachten nach sportlichen Erfolgen. Aber im härtesten Sportkampf darf eines nicht vergessen werden: die Erkenntnis, daß es nur ein Spiel ist, was wir treiben. Bei allem Ernst, allre Hingabe und allem Eifer dürfen wir niemals die sportliche Grundhaltung vergessen!

Ist unser Spiel nicht mehr nur ein Spiel? Ist unser Mühen durch unser Spiel Freude und Erleben zu spenden, machtlos gegen Fanatismus und Übertreibung des Wertes sportlicher Titel? Sind sieben Jahrzehnte sportliche Erziehungsarbeit vergebens gewesen, wenn eine einzige, angenommen falsche Schiedsrichterentscheidung solche Wirkung zeigt? Wie weit sind wir noch entfernt von einer gesunden sportlichen Auffassung und der Erkenntnis, daß durch die menschliche Unzulänglichkeit neben den immer spielerisch unterschiedlichen Leistungen auch Irrtümer des Schiedsrichters stehen werden? Form und Leistung werden immer schwanken, und in der Unterschiedlichkeit sportlichen Könnens liegt der große Reiz, der unser schönes Spiel so spannungsvoll macht.

Wer den Maßstab vom Wert unseres Handelns verliert, wer bei der sportlichen Tätigkeit das Maschinenmäßige verlangt, wer Irrtümer nicht als menschliche Erscheinung anerkennt und kein Verständnis hat für die alleinige Notwendigkeit der sportlichen Auffassung - der wird nie eine reine Freude am sportlichen Erleben haben. Es ist eben nur ein Spiel, das uns begeistert und nicht Sinn unseres Tuns, daß anstatt Freude Unzufriedenheit und Hader das Feld beherrschen. Eine sportliche Haltung nach - gleich, unter welchen Umständen - verlorenem Spiel ehrt noch immer den unterlegenen. Der Glückwunsch an den Sieger ist in diesem Augenblick eine anzuerkennende Tat, die wirklich sportliche Gesinnung zum Ausdruck bringt.

Wolf Dieter Auslitz

Regelfragen und Antworten

Der Itzehoer Sportverein 09 dankte dem Husumer Fußballverein für die Übersendung der Vereinszeitschriften. Auch wir sprechen dem ISV unseren Dank für die freundliche Zustellung seiner Vereinsnachrichten aus.

Strafstoß oder nicht?

Frage: Bei einem Abstoß läuft ein Spieler der angreifenden Mannschaft in den Strafraum, bevor der Ball aus dem Strafraum gelangt ist. Ein Verteidiger will ihn aufhalten und bringt ihn dabei regelwidrig zu Fall. Der Schiedsrichter verwarnt den Verteidiger, läßt aber den Abstoß wiederholen. Hat er nicht einen Fehler gemacht? Der Ball ist doch im Spiel, wenn er eine Entfernung zurückgelegt hat, die seinem Umfang entspricht. Also mußte der Schiedsrichter auf Strafstoß erkennen!

Antwortet: Die Annahme des Anfragers ist eine irrige. Der Ball ist beim Abstoß erst im Spiel, wenn er den Strafraum überschritten hat. Es kann folglich kein Strafstoß verhängt werden, wenn ein Spieler, bevor der Ball den Strafraum verlassen hat, in diesen hinein läuft und nun von einem Spieler der verteidigenden Elf regelwidrig behandelt wird. Hier ist der schuldige Spieler zu verwarnen oder je nach Schwere des Verstoßes vom Platz zu weisen und der Torabstoß zu wiederholen.

Das gilt ebenso für den Freistoß aus dem eigenen Strafraum, bei dem gleichfalls der Ball erst wieder im Spiel ist, wenn er die Strafraumlinie überschritten hat. Hier ist ein Verstoß besagter Art noch eher denkbar, weil beim Freistoß im Gegensatz zum Abstoß die Spieler der angreifenden Partei den Strafraum nicht zu verlassen brauchen, den Ball allerdings auch erst spielen dürfen, wenn er außerhalb des Strafraums war. Beim Torabstoß oder beim Freistoß der Abwehrpartei aus ihrem Strafraum kann somit ein Vergehen, das vor Überschreiten des Strafraums begangen wird, nicht mit einer Spiel-, nur mit einer Disziplinarstrafe geahndet werden; dann wird der Stoß wiederholt, also richtig ausgeführt.


Freistoß im Strafraum

Frage: Bei einem Spiel der Oberliga sah ich folgenden Fall, bei dem der Schiedsrichter meines Erachtens nicht richtig entschieden hat. Ein Spieler stand im Strafraum abseits. Der Schiedsrichter erkannte zurecht auf Freistoß. Der den Stoß ausführende Verteidiger spielt den Ball seinem Torwart zu, ohne daß der Ball vorher den Strafraum verlassen hatte. Der Torwart nahm den Ball auf und stieß ihn weg. Das war doch regelwidrig?

Antwort: In der Regel ist festgelegt, daß bei einem Freistoß der den Freistoß ausführende Spieler den Ball aus dem Strafraum hinaus spielen muß. Erst wenn der Ball die Strafraumlinie überschritten hat, darf er von einem anderen Spieler - einerlei, welcher Mannschaft zugehörig - berührt oder gespielt werden. Wird der Ball, etwa bei einem mißglückten Stoß schon innerhalb des Strafraums berührt oder gespielt, muß der Schiedsrichter eine Wiederholung des Stoßes anordnen.

In gleicher Weise verhält es sich bei einem Abstoß aus dem Torraum heraus. Ein an der Strafraumgrenze stehender Feldspieler der den Torabstoß oder Freistoß ausführenden Partei darf also erst dann den Ball dem Torwart wieder zu spielen, nachdem der Ball die Strafraumlinie überschritten hat.


Tor aus Abstoß

Frage: Der Torwart führt einen Abstoß aus, paßt dem außerhalb des Strafraums stehenden Verteidiger den Ball zu. Der sieht sich plötzlich dem Außenstürmer gegenüber - spielt den Ball scharf zurück. Der im Rückwärtslaufen begriffene Torwart sieht den Ball die Torlinie zwischen den Pfosten überschreiten, kan ihn aber nicht mehr erreichen. Welches ist nun die richtige Entscheidung?

Antwort: Der Schiedsrichter muß auf Tor entscheiden, weil alle Voraussetzungen hierfür erfüllt sind. Der Ball war nach dem Abstoß im Spiel, als er die Strafraumlinie überschritten hatte. Der Abstoß war also ausgeführt. Der den Ball zurückspielende Verteidiger war der zweite Spieler, der das Recht hatte, den Ball zu spielen. Wenn er den Ball ins Tor stößt, so kann die Entscheidung auch nicht anders als auf Tor lauten.


Torwarteingriff ohne Anmeldung

Frage: Ein Torwart wird verletzt und muß vorübergehend ausscheiden. Als er sich wieder wohl fühlt, kommt ein Ball auf das Tor, er springt hinzu und hindert mit der Hand, daß der Ball ins Tor geht. Wie muß der Schiedsrichter eingreifen? Muß er einen Schiedsrichterball geben und den Torwart vorwarnen, oder muß er, weil er im Augenblick ja nicht Torwart war, einen Strafstoß verhängen? Unser Schiedsrichterausschuß hat die Auslegung "Strafstoß" gegeben.

Antwort: Von zwei Verstößen wird immer der schwerere bestraft. Der unangemeldete Eingriff war der erste Verstoß, der vom Schiedsrichter hätte geahndet werden müssen, wenn der Spieleingriff nicht in regelwidriger Weise erfolgt wäre, so daß die härtere Strafe Platz greifen muß. Der Torwart war abgemeldet, ein anderer Spieler hatte seinen Posten eingenommen. Also durfte er den Ball nicht mit der Hand spielen. Der Schiedsrichter muß dieses Handspiel im Strafraum mit einem Strafstoß bestrafen. Hätte er den Ball nur mit dem Fuß abgewehrt, so hätte ihn der Schiedsrichter verwarnen und das Spiel mit einem Schiedsrichterball fortsetzen müssen. Es ist das gleiche, wie wenn ein Verteidiger vorübergehend ausgeschieden ist und unangemeldet ins Spiel eingreift: Der herein springende Verteidiger stößt den Ball von der Torlinie weg, der Schiedsrichter kann das Spiel nur unterbrechen, den Spieler verwarnen und Schiedsrichterball am Tor geben. Aber: der Verteidiger schlägt den Ball mit der Hand weg. Abpfiff, Verwarnung wegen Nichtanmeldens, Elfmeter wegen absichtlichen Handspiels.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Okt 1955

Husum 18

Wir gratulieren

Ihre Vermählung geben bekannt:

Helmuth Dietze und Frau Maria, geborene Nielsen

Wilhelm Geercken und Frau Anni, geborene Limburg

Wolf Dieter Auslitz
leer

Nov 1955

Husum 18 / Fußball

37 Jahre HFV von 1918

Einladung

Außerordentliche Generalversammlung

Am 11. November im Handwerkerhaus, 20 Uhr

Einziger Punkt der Tagesordnung:

Vertrauliche Aussprache über vereinsinterne Angelegenheiten und Beschlußfassung über künftige Maßnahmen

Anträge müssen satzungsgemäß eine Woche vorher schriftlich bzw. als Dringlichkeitsanträge (Zweidrittelmehrheit erforderlich) vor der Versammlung eingereicht werden.

Es ist Pflicht eines jeden Mitgliedes, sein Interesse am Verein durch pünktliches Erscheinen zu bekunden.

Am Sonnabend, dem 8. Oktober, feierte der HFV von 1918 in dem Saal des Handwerkervereinshauses sein 37jähriges Jubiläum. Es wurde eine überaus fröhliche Veranstaltung, die in schöner Eintracht verlief und die einmal mehr unter Beweis stellte, daß unser Verein eine fest gefügte Gemeinschaft ist, in der Treue und Kameradschaft besonders groß geschrieben werden.

Nach einleitender Unterhaltungsmusik der Kapelle "Schwarz-Weiß" formierten sich unsere Knaben in ihrem schmucken Sportdreß vor dem Musikpodium und sangen das von Ludwig Thoms verfaßte und von Arthur Mordhorst komponierte 18er Lied.

Daraufhin hieß unser erster Vorsitzender Otto Hackbarth die Gäste herzlich willkommen und unterstrich dabei die Notwendigkeit, immer Kameradschaft und echten sportlichen Geist zu pflegen. Er bat um noch regere Mitarbeit, damit der Verein seine Aufgaben zu Gunsten der Jugend erfüllen kann. Er dankte in diesem festlichen Rahmen noch einmal dem Bürgermeister Dr. Georg Fiedler und den Mitgliedern des Sportförderungsausschusses für ihr Bemühen um das Friesenstadion. Dann übermittelte er Grüße vom Bürgervorsteher Matthias Andresen, von Johannes Thordsen, dem HESV Frisia und Hermann Lex.

Anschließend verlieh der erste Vorsitzende unter dem Beifall aller Erschienenen Svend Andresen, Otto Butterbrodt, Heinrich "Heini" Grell, Hans-Theodor Johannsen, Arnold Lohr, Georg Schleger, Arthur Schmidt und Hans Weinstein für 25-jährige treue Mitgliedschaft oder für besondere Verdienste um den Verein die silberne Ehrennadel.

Dann ging man zum fröhlichen Teil des Festes über und führte seine Dame aufs Parkett. Eine Verlosung wertvoller gestifteter Preise, für die wir den Spendern unseren herzlichen Dank sagen, und eine unermüdliche Kapelle sorgten für die nötige Stimmung. Auch die Bar war dauernd belagert, und man mußte aufpassen, um auch ein Plätzchen zu erwischen. Und als man schließlich in früher Stunde aufbrach, waren alle einer Meinung: Es war ein gelungenes Fest!

Hermann Lex schrieb uns zu unserem Stiftungsfest: "Meine lieben Achtzehner! Wiederum geht ein Jahr im Bestehen unseres geliebten HFV seinem Ende entgegen. 37 Jahre ist eine lange Zeit und umfaßt, wie es in einem Verein nur sein kann, abwechselnd Freude, Stolz und auch Enttäuschung. Gerade in diesem Jahr folgte nach einem großen Erfolg, der mit etwas mehr Glück die Landesliga-Zugehörigkeit gebracht hätte, ein bedauerlicher Rückschlag. Wir erleben solche Beispiele immer wieder, aber wenn es einmal nicht so klappt, wie man es haben möchte, ja dann muß man Rückgrat beweisen und seinem Verein die Treue halten. Der Weg führt immer wieder nach oben und auch jetzt geht es, so wollen wir hoffen, wieder aufwärts."

Wolf Dieter Auslitz

Der Spieler hat das Wort

Der Vorstand von Husum 18 pflegt von Zeit zu Zeit mit den aktiven Spielern zusammen zu kommen, um Wünsche und Anregungen der aktiven Repräsentanten zu erörtern. Eine solche, stark besuchte Veranstaltung fand am Freitag, dem 21. Oktober 1955, in unserem Vereinslokal statt.

Sportfreund Walter Pethke begrüßte im Namen des Spielausschusses die aktiven Vertreter der Herrenmannschaften und die Vorstandsmitglieder und Angehörigen des Beirats. Er gab einen kurzen, klaren und eindringlichen Bericht über die derzeitige Lage. Von den aktiven Spielern wurden vornehmlich das Training und die Trainerfrage angesprochen. Nach ausführlicher Aussprache über diese, den Spielbetrieb in erster Linie betreffende Angelegenheit, wurde ein Ausschuß eingesetzt, dem die Vereinskameraden Walter Pethke, Arthur Grabert und Günter Präger angehören. Ferner wurden auf Anregung der Spieler einige bedeutende spieltechnische Fragen geklärt.

Der Vereinsvertreter im Verwaltungsausschuß Friesenstadion nahmen Gelegenheit, die Versammlung über den derzeitigen Stand der Bauarbeiten im Friesenstadion und die inzwischen von der Stadt Husum vorbildlich hergerichtete Spielfeldanlage zu unterrichten. Die Ausführungen in bezug auf die tatkräftige Unterstützung durch das Stadtbauamt wurden von der Versammlung freudig begrüßt. Kurz nach 22 Uhr konnte der Verhandlungsleiter diese straff und sachlich geführte Aussprache beenden.

Wolf Dieter Auslitz

Die Spiele im Oktober waren:

Bezirksliga
  Nord   -   Husum 18   0:4
  Husum 18   -   Nordmark   3:0
  Kappeln   -   Husum 18   6:2
  Husum 18   -   Wyk   4:5

Die Reserven
  Husum 18 II   -   IF Husum   4:5
  Husum 18 Ib   -   IF Tönning   0:4
  Hattstedt   -   Husum 18 Ib   2:1
  Langenhorn   -   Husum II   kampflos für Langenhorn
  Husum 18 II   -   Frisia Ib   0:4
. Husum 18 II   -   Bredstedt Ib   3:0
  Rantrum Ib   -   Husum 18 Ib   3:1
. Garding   -   Husum 18 II   13:0

Jugend
    Jungmannen   Kappeln   -   Husum 18   4:0
.   Jugend   Husum 18 B   -   Bredstedt   5:0
    Schüler   Husum 18 B   -   Bredstedt   9:1
Bezirk   Jungmannen   Husum 18   -   Wyk   3:1
Kreis   Jungmannen   Rantrum   -   Husum 18   2:6
    Jugend   Rantrum   -   Husum 18 A   0:7
    Schüler   Rantrum   -   Husum 18 B   2:8
    Knaben   Rantrum   -   Husum 18 A   1:7
    Schüler   Garding   -   Husum 18 B   6:0

Die Spiele im November

Bezirksliga
6.11.   Husum 18   -   Rantrum   (Jacobsen)
13.11.   Schleswig 06   -   Husum 18   (Ziemann)
20.11.   Husum 18   -   SIF   (Werner)
27.11.   Satrup   -   Husum 18   (Nissen)

Die Jungmannen bestreiten bis auf das Spiel gegen Rantrum jeweils die Vorspiele.


Die Reserven
6.11.   Rantrum Ib   -   Husum 18 II  
13.11.   Husum 18 Ib   -   Norderstapel  
20.11.   Friedrichstadt   -   Husum 18 Ib  
20.11.   Husum 18 Ib   -   IF Husum  
27.11.   St. Peter   -   Husum 18 II  


Jugend
6.11.   Jugend   Rantrum   -   Husum 18 B  
6.11.   Schüler   Rantrum   -   Husum 18 B  

20.11.   Jungmannen   Friedrichstadt   -   Husum 18  
20.11.   Schüler   Friedrichstadt   -   Husum 18 A  
20.11.   Schüler   Husum 18 B   -   IF Husum  

27.11.   Jungmannen   Husum 18   -   Norderstapel  
Wolf Dieter Auslitz

Husums "Fohlenteam" beeindruckte in Satrup

Eine eindrucksvolle Partie lieferte Husum 18 im Spiel bei Nordmark Satrup, das die jungen 18er mit 5:1 für sich entscheiden konnten.

Eine imponierende Leistung vollbrachte die mit zahlreichen Nachwuchsspielern durchsetzte Mannschaft von Husum 18, die nach der 3:1-Pausenführung dem Druck der Satruper (weiße Hemden) widerstand, die Initiative ergriff und 5:1 gewann.

Eine ausgezeichnete Gesamtleistung bot Husum 18 im Spiel gegen Nordmark Satrup, das die jungen Husumer mit 5:1 gewinnen konnten. Die seit einigen Wochen von dem Ex-Schleswiger Rieck trainierten Husumer, bei denen Routinier Grabert eine Schar von jungen Kräften dirigiert, spielten fleißig, kompromißlos und technisch überraschend gut, so daß der Sieg vollauf in Ordnung geht.

Herausragende Kräfte der 18er waren der sichere Verteidiger Golde, der energisch aufkreuzende Carstens im Angriff und der Aufbaustürmer Dietze, während Andresen im Tor der 18er gefiel und Satrup keinen starken Spieler aufzuweisen hatte.

Selten sah man Satrup so schwach, so unkonzentriert und vor allem auch so lustlos operieren, so daß selbst die treuesten Anhänger vom "schlechtesten Spiel der Saison" sprachen. Husum spielte mit dem starken Wind und führte1:0 durch Graberts "Geschoß" in der 25. Minute. Polleit glich im Gegenzug zwar aus, aber Carstens Hechtsprung in eine Petersen-FIanke und Graberts Scherenschlag" in Satrups Strafraum sicherten das 3:1 für die 18er, die nach der Pause Jeß durch Feldverweis verloren, ehe sie trotz Gegenwindes 4:1 durch Jahn in Front zogen. Moritz (Satrup) ging nach einem Foulspiel unter die Zuschauer, und zum Abschluß drehte Carstens in der 88. Minute das Leder zum 5:1 ins Satruper Netzt.

28. November 1955, Husumer Nachrichten
leer

Nov 1955

Husum 18 / Fußball national

Probleme im Fußball

Zwischen den Spielzeiten halten Verbände und DFB alljährlich ihre Hauptversammlungen ab. Im Verband heißen diese Verbandstag, im DFB Bundestag. Jedes Jahr wird "Inventur" gemacht und aus den Zahlen der Vereine, Kreise und Bezirke ergibt sich das Gesamtbild. In der Spitze, im Jahresbericht des DFB, kommt dann zum Ausdruck, ob das zurückliegende Jahr als ein erfolgreiches gewertet werden kann oder ob Ansatzpunkte für die notwendige Verstärkung der Arbeit vorhanden sind.

Dem Deutschen Fußball-Bund gehören 12.978 Vereine an, die in 15 Landesverbänden zusammengefaßt sind. Die Zahl der Mitglieder beträgt 1.699.901. Es führen 59.850 Mannschaften einen geregelten Spielverkehr durch. 466.000 Mitglieder gehören den Jugendklassen an, von denen 26.606 Mannschaften gestellt werden. Die Entwicklung ist auch im letzten Jahr weiter aufwärts gegangen. Das Mehr der Vereine beträgt 95, das der Mannschaften 4.900 und der Mitglieder 74.800. Von dem Zugang an Mannschaften entfallen 1.800 auf die Jugendklassen. Mit diesen Zahlen steht der Deutsche Fußballbund unter den Leibesübungen treibenden deutschen Verbänden weitaus an erster Stelle. Der ihm nachfolgende deutsche Turnerbund hat rund 500.000 Mitglieder weniger.

Der Spielverkehr im Fußball dehnt sich immer mehr aus. Das gilt auch für den Spielverkehr mit ausländischen Vereinen. Die Zahl dieser Spiele ist um 1.800 gewachsen; in die 2.727 registrierten Spiele teilen sich 27 Nationen. 1.121 der durchgeführten Spiele gegen ausländische Mannschaften wurden gewonnen, 445 unentschieden beendet und 1.161 gingen verloren. 1.853 der Treffen mit ausländischen Gegnern fanden im Bundesgebiet, 874 im Ausland statt.

Unter den Problemen stehen die Spielplatznot, die in sehr vielen Fällen die Erhöhung der Aktivzahlen hindert, die Frage des Spielverkehrs während der Kirchzeit, die Besteuerung der Amateur-Veranstaltungen und die nicht ausreichende Versicherung der Spieler bei Unfällen im Vordergrund. Manches der Probleme ist einer Lösung näher gebracht worden.

Wertet man den Fußballsport nur aufgrund der Zuschauerzahlen, die allsonntäglich den Spielen beiwohnen, so ist er rückläufig, denn in den vier Oberligen der Vertragsspieler wurden im letzten Jahr allein fast eine volle Million Zuschauer gegenüber dem Vorjahr weniger gezählt. Es ist kein Trost, daß dieser Zustand auch von vielen Verbänden des Auslandes gemeldet wird. Es gilt, nach den Gründen zu forschen und zu ermitteln, ob nur Fernsehen, Rundfunk, Motorisierung und anderes Schuld tragen, oder ob auch andere Umstände die Entwicklung des Fußballsports nach dieser Seite hemmen. Die Zunahme an Mannschaften und Mitgliedern zeigt, daß der Fußballsport, gemessen an aktiven Mitgliedern, nichts von seiner Werbewirkung eingebüßt hat.

Im Vordergrund steht in den Vereinen, Verbänden und im DFB die Arbeit an der Jugend. Nicht nur das technische Können soll zur Reife gebracht werden; auch in Bezug auf Geist, Charakter, Moral und menschliches Empfinden wird Erziehungsarbeit geleistet. Eine Entwicklung in dieser Richtung kommt z.B. im Fairneß-Wettbewerb der Jugend zum Ausdruck, den der DFB-Jugend-Ausschuß zum zweiten Male durchführte. An 11.553 Jugendmannschaften aller Altersklassen und Jugendleiter konnten am Spielzeitschluß Ehrenurkunden verteilt werden, obwohl die Bestimmungen gegenüber dem Vorjahr erheblich verschärft wurden.

Kein Problem ist die Frage, ob Frauen Fußball spielen sollen. Der DFB- Bundestag hat dies nur ganz nebenher behandelt und als Richtlinien für alle Vereine festgelegt, daß sie weder eine fußballspielende Frauenabteilung unterhalten können, noch ihre Plätze zu solchen Spielen hergeben oder gar Schiedsrichter zur Verfügung stellen dürfen. Dafür ist den ganz Jungen unserer Schüler der Weg in die Vereine geebnet worden. Die Altersbegrenzung von 10 Jahren als Mindestalter für die Eingliederung in den Spielverkehr ist gestrichen worden. Die berufenen Stellen in den Verbänden werden es durch geeignete Maßnahmen den Jüngsten unter den Schülern ermöglichen, Fußball zu spielen, ohne daß ihr Körper dabei überanstrengt wird oder Schaden nimmt. Das Verlangen hierzu ist in einigen Vereinen schon des öfteren durchgeklungen.

Wolf Dieter Auslitz

Wo bleiben die Jugendlichen?

Es bereitet den verantwortlichen Männern im DFB und in den Verbänden schon lange Sorgen zu erkennen, daß von den Jugendlichen, die alljährlich wegen Erreichung der Altersgrenze in die Seniorenklassen abwandern, rund 40% verloren gehen. Auch das hat seine Ursachen, und es ist ein schwacher Trost, daß unter den Verhältnissen, in denen der Fußballsport zu wirken gezwungen ist, die Vereine es gar nicht verkraften könnten, wenn die Jugendlichen hundertprozentig in die Seniorenklassen hinüberwechseln würden. Das Fehlen von Spielplätzen, der Beschäftigungsmangel durch Einteilungsschwierigkeiten, die zu hohen Fahrtspesen zu den Spielen und andere Gründe würden hindernd im Weg stehen. Aber dennoch harrt dieses Problem der Lösung.

Wie die Verhältnisse liegen, zeigt ein Beispiel aus einer Stadt wie Kassel, wo ein Verein wie der Casseler Sportclub 03, der seit Jahrzehnten eine ausgezeichnete Jugendarbeit leistet, in seiner Vereinszeitschrift folgendes feststellt:

"Die Jugendlichen gehören im allgemeinen vom 10. bis 18. Lebensjahr, also acht Jahre dem Verein an. Die Jugendarbeit erfordert viel Idealismus der sich zur Verfügung stellenden Männer, dem Verein macht sie Kosten, die er gerne trägt. 90% seiner Spieler in der ersten Mannschaft hat der Verein im Laufe der Jahrzehnte aus der eigenen Jugend genommen, aber dennoch hat die Arbeit an der Jugend eine Schattenseite. Von den 140 Jugendlichen, die der Verein in jedem Jahr aufs Neue mit Liebe und Sorgfalt betreut, bleiben - auf die Dauer gesehen - dem Verein immer nur 20 treu. Nicht, daß sie sofort ausfallen, aber sie wechseln im Verlauf der Jahre zu anderen Vereinen, bekommen andere Interessen, oder es liegen weitere Gründe vor, dem Verein 'Valet' zu sagen."

So wie es bei Cassel 03 liegt, ist es in sehr vielen Vereinen der Fall. Wenn dennoch keiner sich die Frage stellt, ob er es überhaupt notwendig hat, mehr oder weniger die Jugendarbeit für andere zu leisten, so kennzeichnet das den Idealismus, der überall an den Tag gelegt wird. Trotzdem aber zwingt diese Tatsache des ständigen Abganges - und damit der verlangsamten Entwicklung der Fußball-Bewegung - zu ernsten Überlegungen. Die Jugendfrage bleibt eines der Probleme, das gelöst werden muß.

Wolf Dieter Auslitz
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Nov 1955

Husum 18 / Jugend-Fußball

Training und Jugendarbeit

Als der Fußballsport noch nicht diese enorme Verbreitung hatte wie heute, konnte man auch mit talentierten Spielern, die mit wenig Trainingsarbeit auskamen, Meisterschaften erringen. Heute müßten aber zu dem einen "T" (= Talent) zwei weitere "T" kommen, nämlich t-ägliches T-raining. Denn es gibt nur eine Formel, um eine Meisterschaft zu erringen und die heißt: Talente plus tägliches Training. Oder: "Ohne Schweiß kein Preis!" Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg, und wir sind schon froh, wenn unsere Spieler zweimal in der Woche zum Training kommen und sich dabei ganz und gar einsetzen.

Dabei soll sich unsere Jugend auf keinen Fall die Ligamannschaft als Vorbild nehmen, denn es ist beschämend, wie wenig von den Senioren von der Trainingsmöglichkeit Gebrauch machen. So traurig wie es klingt, aber da können wir von den Sowjetrussen noch vieles lernen. Das schreibt z.B. Dr. Bruno Urmann in einem Bericht aus Österreich: "Wir testen die Russen - Einfach fantastisch ist das Training der Russen. Die in straffer Disziplin durchgeführte Zweckgymnastik ist auf alle spielerischen Momente genau bedacht. Dieses Training macht die Spieler hüftenweich und spurtschnell. Die Laufschule wird im Zatopek-Stil erledigt, und Kondition wird auf ein etwa 150-Minuten-Pensum abgestellt. Das heißt also, daß jeder der russischen Spieler ohne Verkrampfung drei und nicht nur zwei Spielhälften einsatzmäßig bestreiten kann."

Dieses Beispiel möchte ich nur anführen, um zu beweisen, wie wenig unsere Spieler für ihre Kondition tun. Daher auch die großen Erfolge der Russen in der letzten Zeit, und nur dieses ist das große Fußball-Geheimnis, das bis jetzt über den Russen schwebte.

Also Training und nochmals Training. Daß natürlich auch die ganze Lebenseinstellung zum Sport mit zum Training gehört, möchte ich besonders unseren Jugendlichen ans Herz legen. Wenn man sich unsere Jugendabteilung ansieht, wie sämtliche Mannschaften von den Knaben bis zu den Jungmannen von Sieg zu Sieg schreiten, dann können wir schon zufrieden sein. Man muß sich nur wundern, wie wenig unsere Jugend beachtet wird. Dann nützen auch alle Versprechungen nichts: "Der Jugend soll geholfen werden!" Sondern wir wollen endlich einmal Tatsachen sehen, daß geholfen wird! Das liegt doch nur im Sinne des Vereins, gerade aus unserer Jugend einmal unseren Nachwuchs für die Liga zu ziehen. Nur in der Jugendarbeit sehe ich das Wohl unseres Vereins für die Zukunft, denn wer die Jugendabteilung vernachlässigt, untergräbt den Verein, und hier in dieser Sache ist schon viel gesündigt worden. Außerdem bitte ich den Vorstand und die Mitglieder unseres Vereins, daß sich mehr freiwillige Helfer für die Jugendarbeit zur Verfügung stellen, denn es ist wirklich eine dankbare Aufgabe. Unserer Jugend aber rufe ich zu: Macht weiter so wie bisher, dann ist es für uns der beste Beweis, daß sich die Jugendarbeit gelohnt hat.

Edmund Wulff

Das Jungmannenspiel Niebüll - Husum 18 wird wiederholt

Am 8. Oktober trat der Bezirksjugendausschuß in Husum zusammen, um über anfallende Probleme zu diskutieren. Zur Debatte stand das seinerzeit nicht ausgetragene Jungmannenspiel Rot-Weiß Niebüll - Husum 18. Der Bezirksjugendausschuß verfügte nach eingehender Diskussion die Neuansetzung dieser Begegnung. Die Kosten werden gemäß den Satzungen von beiden Vereinen getragen.