Das geschah 1956

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zuletzt aktualisiert am: Sonntag, 29.05.2022 13:27

Jan 1956

Husum 18 / Fußball

Die Zeit der Besinnung

Wieder haben wir ein Jahr hinter uns gebracht, wieder erklangen die Weihnachtsglocken und in der stillen Zeit, die wir alle ersehnten, wanderten unsere Gedanken zurück. Jeder versuchte wohl in dieser stillen Zeit zunächst mit sich selbst ins Reine zu kommen, aber bald weilten unsere Gedanken doch wieder bei unserem geliebten Fußballsport und damit bei Husum 18. Das Auf und Ab im verflossenen Jahr zog noch einmal an uns vorüber, und jedem aufrichtigen 18er lief ein Schauer über den Rücken, wenn er an die kritischen Tage und Wochen dachte, die an dem Vereinsgefüge gerüttelt hatten. Hoffentlich aber hat sich auch ein jeder selbst betrachtet und gefragt, was habe ich getan, um die Vereinsgrundlage zu festigen? Habe ich selbst die Arbeit und Verpflichtung zum Wohl des Vereines auf mich genommen, die die anderen nicht übernehmen wollten? Habe ich alle persönlichen Bedenken zurückgestellt, um meinem Verein in seiner kritischen Lage zu helfen? Hier wird wohl noch manch einer unserer Vereinsfreunde, ganz gleich ob aktiv oder passiv, in sich gehen, gegen sich selbst ehrlich sein und für das neue Jahr Besserung geloben müssen.

Es soll nun nicht auf große Theorien zurückgegriffen werden, sondern wir wollen kurz noch einmal unsere augenblickliche Situation, von Seiten des Spielausschusses gesehen, betrachten.

Nach der Serie 1954/55, die uns ja nicht den erhofften Erfolg brachte, standen wir nach Abwanderung und Verletzung einiger Ligaspieler vor einem fast unlösbaren Problem. Durch die Abwanderung einzelner Spieler wurde unsere Vereinsarbeit sehr erschwert, und es muß hier vor allen Dingen der alten Aktiven gedacht werden, die sich trotz aller persönlichen Bedenken immer wieder uneigennützig Sonntag für Sonntag zur Verfügung gestellt haben. Der Spielausschuß denkt hierbei in erster Linie an die Sportfreunde Arthur Grabert, Svend Andresen, Johannes "Hanne" Wulff, Heinrich "Hein" Jeß, Anton "Toni" Goetz, Helmuth Dietze, Willi Alwin, der das Training wieder aufgenommen hat und uns somit bald wieder zur Verfügung stehen wird., Helmuth Huß, Rudolf "Rudi" Grapenthin, Günter Präger und andere mehr. Aber auch allen anderen Spielern, die aus Platzmangel nicht namentlich aufgeführt werden können, sei hier für ihre Mitarbeit herzlich gedankt.

Der neue Spielausschuß, der auf der außerordentlichen Generalversammlung auf 6 Mann erhöht wurde und in dem sich dankenswerterweise wieder so alte Kämpen wie Hans "Hansi" Schöning, Hermann Lorenzen, Kurt Klose, Max "Magge" Sönnichsen, Herbert Stieler und Walter Pethke mitzuarbeiten bereit erklärten, baute zwischen den alten erfahrenen Spielern junge Kräfte ein, von denen einige in der Zwischenzeit die Feuerprobe bestanden und sich somit einen ständigen Platz in der Liga gesichert haben. Das Durchschnittsalter unserer Ligamannschaft konnte durch diesen Einsatz der Jugendlichen von 30 auf 22 Jahre herabgesetzt werden. Als der Vorstand auf Drängen des Spielausschusses im letzten Monat des Jahres trotz vieler Schwierigkeiten einen Trainer verpflichten konnte, war eine der größten Sorgen von uns genommen. All den vielen Zweifelrn zum Trotz war die Beteiligung am Training sehr rege, und es war erfreulich festzustellen, mit welchem Eifer, mit welchem Verantwortungsbewußtsein und mit welchem Ernst jeder einzelne Spieler die neue Aufgabe anpackte. Wir glauben sagen zu können, daß von allen Spielern das große Ziel, das vor uns liegt, erkannt und eingesehen wurde, nämlich das Ziel, daß es sich lohnt, für Husum 18 zu schaffen und zu ringen.

Der Erfolg blieb auch nicht aus. Der Platz in der Tabelle konnte wesentlich verbessert werden, und wir sind uns dessen bewußt, daß weitere Erfolge nicht ausbleiben werden, wenn der einmal beschrittene Weg eingehalten wird.

Vieles haben wir in ganz kurzer Zeit, Spielausschuß wie Spieler, gemeinsam schaffen können, aber eine Fülle nicht leichter Aufgaben harrt unser, und so hat der Spielausschuß ganz bewußt die stillen Stunden der Besinnung und Erholung ohne Training gelassen, um im neuen Jahr mit ganzer Kraft das begonnene Werk zu vollenden. Schon am 4. Januar setzt das Training wieder ein. Nach dem Training am 6. Januar sollen auf einer Spielersitzung noch aktuelle Fragen geklärt werden, und wir hoffen, daß dann wieder alle aktiven Spieler gesund und munter an dieser ersten Veranstaltung im neuen Jahr teilnehmen werden, um mit neuer Kraft Körper und Geist zu stählen - für ein lohnendes Ziel getreu unserem Wahlspruch:

Rückwärts nimmer - vorwärts immer!

Wir senden allen Spielern kameradschaftliche Grüße und verbinden mit unserem Gruß die besten Wünsche für ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr.

Der Spielausschuß: Walter Pethke

Die Spiele im Dezember

Bezirksliga
  Satrup   -   Husum 18   1:5
  Husum 18   -   Post   4:2
  Rasensport   -   Husum 18   1:1

Die Reserven
  St. Peter   -   Husum 18 II   2:2
  Rantrum II   -   Husum 18 Ib   5:2

Jugend
Bezirk   Jungmannen   Husum 18   -   Satrup   3:2
Kreis.   Jungmannen   Husum 18   -   Norderstapel   8:0
    Jugend   Husum 18 B   -   Frisia   3:0
    Schüler   Husum 18 A   -   Frisia   8:0
Bezirk   Jungmannen   Husum 18   -   Flensburg   3:2
Bezirk   Jungmannen   Husum 18   -   Rasensport   6:2
Bezirk   Jungmannen   Husum 18   -   RW Niebüll   1:3
    Jungmannen   Husum 18 B   -   Brunsbüttelkoog   2:5
Kreis   Jungmannnen   Husum 18   -   Frisia   10:0
    Schüler   Husum 18 B   -   Frisia   1:1
    Knaben   Husum 18   -   Frisia   3:2

Die Punktspiele der neuen Serie sind:

Bezirksliga
8.1.56   Husum 18   -   TSV Nord   (Höppner)
15.1.56   DFB-Pokalspiele            
22.1.56   Nordmark   -   Husum 18   (Illing)

Die Jungmannen liefern jeweils die Vorspiele.


Der Spielplan für die Reserven und die Jugend lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor.

Wolf Dieter Auslitz

Fußball-
BL Nord
1955/56

Stand am 18.12.1955

k  

Husum 18

*

0:10 4:6 4:5 3:0 4:2 1:1 1:3 3:1 5:1 0:2 2:6 4:0 3:2 3:1 1:4 3:1  
          1:1                      

Schleswig 06

10:0

H

4:1 7:0 2:0 5:2 5:0 2:0 6:0 7:0 3:0 1:2 2:0 13:0 10:2 4:1 7:1  
  7:1                            
Frisia Husum 6:4 1:4

U

2:0 2:4 7:0 6:2 2:2 8:3 2:2 7:3 5:1 0:0 7:1 4:2 1:0 1:3  
  1:7                            
FSV Wyk 5:4 0:7 0:2

S

3:2 4:1 1:2 4:0 3:3 1:3 3:0 0:1 1:2 0:0 1:1 2:1 4:2  
                  2:5            
VfB Nordmark 0:3 0:2 4:2 2:3

U

6:0 3:1 5:0 5:1 0:0 0:2 2:3 7:0 4:3   2:0 4:3  
                      0:2        
Post Flensburg 2:4 2:5 0:7 1:4 0:6

M

2:3 3:2 10:6 5:1 3:2 3:0 0:3 0:1 2:3 2:4 1:6  
                               
Rasensport Schleswig 1:1 0:5 2:6 2:1 1:3 3:2

E

1:5 1:3 3:2 3:2 2:2 2:3 3:3 3:2 4:2 6:3  
1:1                              
TSV Rantrum 31 0:2 2:2 0:4 0:5 2:3 5:1

R

3:1 1:3 2:2 3:3 3:0 3:1 3:1 3:2 3:2  
                          4:2    
Bredstedter TSV 1:3 0:6 3:8 3:3 1:5 6:10 3:1 1:3

F.

4:4 3:1 3:5 6:2 1.3 5:3 3:3 4:3  
                              2:7
Nordmark Satrup 1:5 0:7 2:2 3:1 0:0 1:5 2:3 3:1 4:4

V.

3:2 0:1 1:2 1:1 1:1 0:1 3:4  
                               
TSV Westerland 2:0 0:3 3:7 0:3 2:0 2:3 2:3 2:2 1:3 2:3

v

4:2 3:5 3:5 4:0 1:0 2:5  
      5:2                        
TSV Kappeln 6:2 2:1 1:5 1:0 3:2 0:3 2:2 3:3 5:3 1:0 2:4

o

4:0 8:2 2:5 7:0 7.1  
                            1:1  
TSV Nord Flensburg 0:4 0:2 0:0 2:1 0:7 3:0 3:2 0:3 2:6 2:1 5:3 0:4

n

1:4 6:1 1:1 1:6  
        2:0                      
SIF Schleswig 2:3 0:13 1:7 0:0 3:4 1:0 3:3 1:3 3:1 1:1 5:3 2:8 4:1

1

3:9 1.1 1:5  
                               
Glücksburg 09 1:9 2:10 2:4 1:1   3:2 2:3 1:3 3:5 1:1 0:4 5:2 1:6 9:3

9

1:5 2:2  
              2:4                
TSV Friedsrichsberg 4:1 1:4 0:1 1:2 0:2 4:2 2:4 2:3 3:3 1:0 0:1 0:7 1:1 1:1 5:1

1

1:2  
                      1:1        
Rot-Weiß Niebüll 1:3 1:7 3:1 2:4 3:4 6:1 3:6 2:3 3:4 4:3 5:2 1:7 6:1 5:1 2:2 1:2

8

 
                7:2              
Die oberen Zahlenreihen geben die Ergebnisse der Herbstserie wieder, die unteren die der Frühjahrserie.

Torloses Unentschieden im Friesenstadion

Harmloser 18-Sturm vermochte Torchancen nicht zu nutzen

Husum. Im ersten PunktspieI der Frühjahrsserie mußte sich Husum 18 gestern im Friesenstadion gegen TSV Nord Flensburg mit einem mageren torlosen Unentschieden begnügen. Die Husumer verpaßten damit die Chance, schon jetzt der Spitzengruppe näherzukommen.

Die Platzherren erzwangen in der ersten Halbzeit in verschiedenen Phasen eine drückende Ueberlegenheit, doch war es dem Grabert-Sturm nicht möglich, einen Ball ins Nord-Tor zu bekommen. Obwohl die Husumer im Sturm wie auch in der Läuferreihe durchaus gefällig kombinierten, fehlte im entscheidenden Augenblick immer wieder der Vollstrecker Auch grade Grabert war es nicht gegönnt, einen "brauchbaren" Ball vor die Füße zu bekommen.

Der einzige Ball, der in diesem Spiel die Torlinien passierte, kam vom Fuß des Husumers Dietze. Sein Weitschuß knallte gegen die Lattenkante, prallte hinter der Linie auf und sprang vom harten Boden ins Feld zurück. Das konnte der Schiedsrichter jedoch kaum gesehen haben.

Viel handgreiflicher waren jedoch die Torchancen eines Sönke Hansen, der seiner Aufgabe nicht gewachsen schien, und die verpatzten Torschüsse von Carstens. Hoppe auf Linksaußen, der sonst gut mit Grabert harmoniert, wurde hart angeschlagen und kam somit auch nicht zum Zuge, ebenso wie Petersen, der auch oft an der harten Nordabwehr scheiterte.

In der zweiten Halbzeit verstanden es die Gäste, sich wirkungsvoller in Szene zu setzen und das Spiel nahm einen ausgeglichenen Charakter an. Für die Husumer brachte auch eine Umstellung nicht die entscheidende Wendung: der junge Sturm blieb harmlos wie zuvor und rannte sich zudem ständig in der Mitte fest. Die Außen traten kaum in Erscheinung.

Als ein Durchbruch der Flensburger Stürmer von Andresen nur noch im letzten Moment gestoppt werden konnte, zog es 18 vor, wenigstens das 0:0 zu retten, und beschränkte sich auf das Defensivspiel.

9. Januar 1956., Husumer Nachrichten
leer

Jan 1956

Husum 18

Mitteilungen

Spielerversammlung

Am 6. Januar findet im Anschluß an das Training eine Spielerbesprechung für die Senioren in der neuen Turnhalle statt. Wir bitten um zahlreiches Erscheinen!

Das erste Training beginnt am 4. Januar zu den angesetzten Anfangszeiten.


Vorstandssitzung

Die nächste Vorstandssitzung findet am 3. Januar (Dienstag) um 20 Uhr im Handwerkervereinshaus statt.(Diese Mitteilung gilt als schriftliche Benachrichtigung.)


Sparen beginnt wieder

Der Sparclub des HFV von 1918 (früher Sparclub Nordsee) nimmt das Weihnachtssparen am 9. Januar wieder auf. Hoffentlich finden sich recht viele Mitglieder und Freunde, denen das Sparen Anreiz bietet.

Um sich vor Strafgeldern zu schützen, müssen die wöchentlichen Sparbeiträge von 50 Dpf jeweils bis Montag vorliegen. (Anmeldungen im Handwerkerhaus.)

Der Vorsitzende Otto Hackbarth

Weihnachts- und Neujahrsgrüße

ZUM NEUEN JAHRE

Die Sonne tönt in alter Weise
in Brudersphären Wettgesang -
Und ihre vorgeschriebne Reise
vollendet sie mit Donnergang

Goethe, Faust I. Teil

Ein erfolgreiches, glückliches

"Neues Jahr 1956"

wünscht allen Achtzehnern in treuer sportlicher Verbundenheit

Euer B. Petersen
nebst Familie

Hamburg-Altona, Gerichtstraße 39


In Freundschaft verbunden wünschen wir Ihnen

Frohe Weihnacht glückliches neues Jahr

Johannes Thordsen und Frau / Hamburg


Fröhliche Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr

wünscht

Hans Frühauf / Flensburg


Frohe Weihnachten

und ein glückliches neues Jahr!

Heinz Rieck / Kiel


Der Präsident des Deutschen Fußballverbandes Dr. P.J. Bauwens wünscht unserem Verein ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr.


Der Kreissportverband und der Kreisfußballverband wünschen dem Husumer Fußballverein von 1918 ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 1956.

Wolf Dieter Auslitz

Mitgliederbewegung

   
Neuaufnahmen
1.   Werner Johannsen, Ostenfeld
2.   Walter Krebs, Husum, Osterende 100
3.   Hans Ulrich Liehmann, Husum, Ludwig-Ohlsenstraße 12

 

Abgänge
1.   H. Andresen, Husum, Volquard-Pauls-Straße 49
2.   H. Petersen, Husum, Westerende 25
3.   O. Odefey, Husum, Süderwungweg
4.   E. Zimmermann, Husum, Mühlenweg 27

 

Adressenänderungen:
1.   Dr. Herbert Mau, Husum, Poggenburgstraße 15
2.   Hans Weinstein, Husum, Poggenburgstraße 15
3.   Hermann Bahnsen, Husum, Matthias-Claudius-Straße 18
4.   Rudolf Rister, Husum, Trommelberg
5.   Otto Berndt, Husum, Rosenstraße 34
6.   Heinz Kretzschmar, Husum, Neue Kampsiedlung
7.   Bruno Christiansen, Husum, Feldbergstraße 41
8.   E. Zimmermann, Husum, Nordbahnhofstraße 2
9.   Bernhard Nissen, Husum, Osterende 29
10.   Paul Koch, Husum, Neue Kampsiedlung
11.   Wilhelm Adler, Hamburg
Wolf Dieter Auslitz

Wir gratulieren

Unser langjähriger Ligaspieler und Ehrennadelträger Johannes "Hanne" Wulff und Frau Gerda, geborene Petersen, haben am 2. Dezember geheiratet. Herzlichen Glückwunsch!

Wolf Dieter Auslitz
leer

Jan 1956

Husum 18 / Fußball allgemein

Regel-Änderungen

Regel 4: Die FIFA, der internationale Fußballverband, hat eine vom international Board (IB), der höchsten Regelkommission beschlossene Änderung der Regel 4 (Schuhe, Leisten und Klötze) in Kraft gesetzt. Die Regel 4 behandelt die Ausrüstung der Spieler, insbesondere die Schuhe (Fußballschuhe). Bis jetzt waren auf den Sohlen nur Klötzchen und Leisten aus Leder oder weichem Gummi erlaubt. Die immer stärkere Verbreitung von neuen Werkstoffen hat dazu geführt, die Klötzchen auch aus anderem Material herzustellen. Nachdem eingehende Versuche in England den Beweis erbracht haben, daß hierin keine Gefahr für die Spieler liegt, hat der International Board auf englischen Antrag hin Verwendung von Klötzchen aus Aluminium, Plastik oder einem ähnlichen Material genehmigt. Jedoch dürfen diese keinen hervortretenden Rand oder ein Profil haben. Die Klötzchen müssen in das in die Sohle versenkte Metallplättchen eingeschraubt werden. Leisten und Klötzchen dürfen nicht mehr als 12 mm hervorstehen.

Regel 6 (Linienrichterfahnen): Die Flaggen der Linienrichter sollen eine lebhafte Farbe haben, grellrot oder gelb (Größe 60 x 60 cm).

Regel 6 (Tor- und Strafraum): Dieser wird von der Innenkante des Torpfostens an gemessen und gekreidet.

Regel 15 (Einwurf): Nach den Erfahrungen bei internationalen Lehrgängen muß der DFB- Schiedsrichterausschuß seine frühere Anordnung dahingehend ändern, daß der einwerfende Spieler nicht unmittelbar an der Spielfeld-Außenlinie stehen muß, sondern aus kurzer Entfernung einwerfen darf. Der Einwurf ist demnach auf oder in der Nähe der Seitenlinie gestattet. Keineswegs dürfen sich zwischen einwerfendem Spieler und Spielfeld aber eine Spielfeld-Abgrenzung oder Zuschauer befinden.

Wolf Dieter Auslitz

Zuschauer - Schiedsrichter - Spielregeln

Die Meldungen über den Rückgang der Zuschauerzahlen bei unseren Fußballspielen mehren sich. Es ist ein schwacher Trost, daß die Erscheinung allgemein ist. Allgemein für den Fußballsport, auch im Ausland, und allgemein für den Sport überhaupt. Der Rückgang der Zuschauer hat verschiedene Ursachen; er ist nicht in der Hauptsache dadurch bedingt, daß die Leistungen der Spieler nachgelassen haben. So schwach sind diese Leistungen und ist die Qualität unserer Spiele nun wieder auch nicht. Warum haben die Engländer einen Rückgang von vier Millionen Zuschauern in den Jahren nach dem Kriege festgestellt? Und: Sind z.B. die Spiele der Vertragsligen, die in erster Linie Wertmesser sind, nicht in den meisten Verbänden ausgeglichen und die Kräfte so gleich, daß es vermeintliche Überraschungen bei der Punkteverteilung am laufenden Band gibt? Diese Tatsache müßte also stark belebend wirken.

Die Ursachen für den Zuschauerrückgang sind also vielgestaltig; sie aufzuzählen und zu ergründen, würde jetzt zu weit führen. Eines sei aber nach vorn gestellt: Ist unser Anspruch nicht zu groß geworden? Haben wir einen Recht, allsonntäglich einen Sieg unserer Mannschaft zu verlangen? Man darf bei aller Begeisterung - um nicht zu sagen Fanatismus - nicht den Blick für das Reale verlieren. Schlimm ist es aber, wenn die Freude am sonntäglichen Spielerleben zum ausgesprochenen Ärger und zum Schwure führt, am nächsten Sonntag nicht wiederzukommen (was erfreulicherweise am Montag bereits wieder vergessen ist).

Unzufriedenheit mit dem Schiedsrichter gibt es in erster Linie bei Entscheidungen, die gegen die eigene Mannschaft stehen. Warum? Ist der Zuschauer sicher, daß er die Spielregeln so gut kennt wie der Schiedsrichter? Und wenn der Schiedsrichter, der doch einen sportlichen Ehrgeiz hat und auf der Stufenleiter sportlicher Erfolge weiterkommen will, wirklich doch einmal irrt, darf das immer noch kein Grund zum Ärgern sein.

Jedes Vereinsmitglied muß für den Fußballsport und insbesondere seinen Verein werben. Dahinein paßt es schlecht, wenn durch Verhalten und Äußerungen die Unzufriedenheit bei den anderen Spielbesuchern geweckt oder gar noch gesteigert wird. Sportlichkeit wird von den Spielern verlangt - sollte sie nicht auch vollwertig auf den Tribünen vorhanden sein? Wer Kritik an den Entscheidungen des Schiedsrichters übt, prüfe einmal, ob er oder der Schiedsrichter Recht hat. Die Fußballregeln (Preis nur 40 Pfennig und der Verein beschafft sie gerne) bieten hierzu eine gute Möglichkeit. Keine Furcht, lieber Fußballfreund, sie sind sehr interessant zu lesen und durchaus nicht langweilig. Am nächsten Sonntag wird die Freude am Spiel umso größer sein.


Der wahre Sportsmann

Wer ist ein wahrer Sportsmann und ein idealer Zuschauer? Das Internationale Olympische Komitee hat folgende Begriffsbestimmungen gegeben:

1.   Wer seinen Sport aus Liebe betreibt;
2.   wer in selbstloser Weise trainiert;
3.   wer ohne Widerspruch die Entscheidungen des Schiedsrichters hinnimmt;
4.   wer ohne Einbildung Segen und ohne Bitterkeit verlieren kann;
5.   wer lieber verliert, als durch unsportliche und unfaire Mittel zu gewinnen versucht;
6.   wer sich in jeder Lebenslage in sportlicher und fairer Weise benimmt;
7.   wer den Verlierer wie dem Sieger seinen Beifall schenkt;
8.   wer völlig objektiv seinem Club oder seinem Lande gegenübertritt;
9.   wer bei Sieg oder Niederlage Lehren annimmt;
10.   wer sich während eines Wettkampfes würdevoll benimmt, selbst wenn seine Mannschaft spielt;
11.   wer den Ratschlägen derer vor, die Erfahrungen haben;
12.   wer Entscheidung des Schiedsrichters respektiert, selbst wenn er mit ihnen nicht einverstanden ist.

Unsere Regelecke

Vorsicht bei Freistößen

Es gibt direkte und indirekte Freistöße. Auch der jüngste Fußballanhänger und weiß das. Was aber unsere Spieler meist nicht wissen ist, daß aus der Unkenntnis über die Freistoß-Bedeutung erhebliche Spielnachteile entstehen können. Diese Tatsache gilt selbst für Nationalspieler, wie die nachstehenden beiden Beispiele zeigen.

Im Länderspiel gegen die Türkei, 1951 im Olympiastadion, gab es beim 1:1-Stand, etwa 20 m vor dem Tor der Türken, einen Freistoß für Deutschland. Mittelstürmer Schade schoß den Ball ins Netz, aber der Schiedsrichter erkannte auf Abstoß. Das Vergehen des türkischen Spiels hatte er nach der Spielregel mit einem indirekten Freistoß bestraft, mithin konnte das Tor nicht gelten.

Bei einem Spiel Argentinien - Spanien ging es dem großen spanischen Torhüter Zamorra ähnlich, nur daß durch seine Schuld das aus einem indirekten Freistoß resultierende Tor gelten mußte. Er hatte den aus Strafraumnähe geschossenen Ball abwehren wollen, weil er annahm, es sei ein direkter Freistoß. Dabei konnte er den Ball nicht ganz fassen unddrehte ihn ins Netz. Hätte er ihn unberührt durchgelassen, wäre es ein Abstoß gewesen.

Die Schiedsrichterkommission der FIFA hat im Vorjahr diesem Umstand Rechnung getragen und der DFB übernahm deren Anordnung, um solche und ähnliche Irrtümer bei der Freistoßausführung auszuschalten. Wenn der Schiedsrichter jetzt einen Freistoß erteilt, aus dem nicht direkt ein Tor erzielt werden kann, so hebt er vor Ausführung desselben den linken Arm steil in die Höhe. Es gilt also für die Spieler, darauf zu achten, ob der Schiedsrichter dieses Zeichen gibt, um gegen Überraschungen gewappnet zu sein.

Übrigens brauchen die Schiedsrichter, um eine schnelle Weiterführung des Spiels nach einer Unterbrechung wegen eines Regelverstoß zu ermöglichen, nicht mehr zur Ausführung des Freistoßes zu pfeifen. Sie können ein anderes Zeichen, einen Zuruf oder einen Wink geben und werden sofort in die Stoßrichtung des Balles laufen, um wiedere in Stellung zu sein, wenn das Spiel weitergeht. Auch diese Festlegung ist für die Spieler wichtig.

Einen direkten Freistoß - und im Strafraum für die gleichen Vergehen einen Strafstoß, wenn die verteidigende Mannschaft schuldiger Teil ist - gibt es nur wegen der neuen Verstöße, die im ersten Abschnitt der Regel 12 aufgeführt sind. Bei jedem anderen Vergehen gegen die Spielregeln ist ein indirekter Freistoß verwirkt. Es empfiehlt sich also, dieserhalb nachzulesen, was die Spielregel 12 festlegt.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Jan 1956

Husum 18 / Friesenstadion

Friesenstadion in Betrieb genommen

Am 4. Dezember haben die Sportvereine Husum 18 und Frisia das Friesenstadion endgültig in Benutzung genommen. Die Ligamannschaften und Jungmannen beider Vereine spielen von nun an in dem neuen Stadion, während alle übrigen Mannschaften bis zur Inbetriebnahme des zweiten Spielfeldes im Friesenstadion den Frisiaplatz am Marienhofweg noch weiterhin benutzen werden.

Anläßlich der endgültigen Aufnahme des Spielbetriebes im Friesenstadion hatte der Vorstand von Husum 18 die Vertreter aller Behörden und Organisationen, die am Auf- und Ausbau des Friesenstadions tätig waren und in der Zukunft auch noch tätig sein werden, zu einer Kaffeetafel in das Handwerkervereinshaus eingeladen. An dieser Veranstaltung nahmen auch die Mannschaften teil, die die Wettspiele in dem neuen Stadion ausgetragen haben.

Unter den Gästen befanden sich Bürgervorsteher MdL Matthias Andresen, Bürgermeister Dr. Georg Fiedler, Kreisbaumeister Zitzmann, Stadtbaurat Petter, der Kreiskämmerer und der Stadtkämmerer, der erste Vorsitzende des Bezirksfußballverbandes, Herbert Henning, Flensburg; Landrat Reinhold Borzikowsky konnte wegen Krankheit leider nicht an der Feier teilnehmen.

Der erste Vorsitzende von Husum 18, Otto Hackbarth, dankte in seiner Begrüßungsansprache dem Sportförderungsausschuss für die finanzielle und der Stadt Husum für die finanzielle und bauliche Unterstützung. Bürgervorsteher MdL Matthias Andresen anerkannte die vorbildliche Zusammenarbeit der Sportvereine im Hinblick auf die Gestaltung des Friesenstadions. Wenn das Friesenstadion auch der Stadt beträchtliche Sorgen gemacht habe, so sei doch nun auch der Erfolg gegeben, in dem die Stadt und die sporttreibende Jugend eine hervorragende Kampfstätte erhalten haben. Der Vorsitzende des Bezirksfußballverbandes Flensburg und der Vorsitzende des Postsportvereins Flensburg beglückwünschten die beiden Husumer Sportvereine zu der neuen, schönen Sportplatzanlage. Auch der Vorsitzende von Frisia Husum, Albert Bremer, fand herzliche Worte des Dankes für die großzügige Unterstützung seitens der zuständigen Behörden und Organisationen.

Ein gutes Omen sei es - so klang es durch sämtliche Reden -, daß Husum 18 am Tage der Aufnahme des Spielbetriebes im Friesenstadion die starken Jungmannen von Flensburg 08 schlagen und auch zwei wertvolle Punkte durch die Liga erringen konnte.

Beachtlich war, daß trotz der ungünstigen Witterung und trotz des Kupfernen Sonntags eine größere Zuschauerzahl zu verzeichnen war als beispielsweise beim letzten Spiel auf dem Sportplatz am Marienhofweg.

Wolf Dieter Auslitz

Vorschlag für den Bau einer Tribüne

Am 8. Dezember hatte der Verwaltungsausschuß für das Friesenstadion zu einer Versammlung, die den Ausbau des Friesenstadions in den Mausebergen zum Thema hatte, geladen. Der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses Friesenstadion, Lothar Strehlow, begrüßte zunächst den Sportförderungs- Ausschußvorsitzender Gustav Fischer, Kiel, den Vorsitzenden des Bezirks II des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, Herbert Henning, den Kreisjugendpfleger Mauersberger, Vertreter der Stadt und des Landtages sowie die Vorsitzenden der beiden Husumer Fußballvereine Husum 18 und Frisia Husum. Er dankte Stadtbaurat Petter, daß er am heutigen Abend Ausführungen über den Bau einer Tribüne im Stadion machen wolle.

Stadtbaurat Petter betonte anfangs, daß es sich bei seinen Ausführungen um seine persönliche Meinung als Stadtplaner handele. Nachdem nun der erste und der zweite Bauabschnitt mit der Schaffung der Plätze und des Baus der Umkleidekabinen sowie des Hauses für den Platzwart beendet seien, sei der Verwaltungsausschuß an ihn herangetreten, einen Plan für einen dritten Bauabschnitt, den Bau von Untertrittsmöglichkeiten zu entwerfen. Es sei ihm von den Vereinen die Bitte gestellt worden, für einen notwendigen Wetterschutz für die Zuschauer im Stadion zu sorgen.

Stadtbaurat Petter betonte, daß er die Planung eines solchen Projektes von der Warte eines Stadtplaners sehen müsse. Schon aus repräsentativen Gründen für die Stadt und die Anlage als solche sei es zweckmäßig, nur eine, dafür aber umso größere Tribüne für die Zuschauer zu errichten. Es sei daher notwendig, die hauptsportliche Tätigkeit auf einen Platz zu konzentrieren und zwar den Frisia-Platz, der für den Bau einer Tribüne ihm am zweckmäßigsten erscheine. Würde man darangehen, auf jedem Platz eine Unterstellmöglichkeit zu bauen, so müßte diese dementsprechend kleiner und schäbiger ausfallen. Man müsse sich das Stadion als ein Schmuckstück und eine Verbesserung für das städtebauliche Planen vorstellen.

Anhand einer Zeichnung erläuterte Stadtbaurat Petter dann den Bau der Tribüne. Sie würde 24 m lang sein und hinten eine Lichtwand mit Fenstern haben. Das 11 m lange Dach aus Eternit würde von Betonbindern getragen werden, so daß jederzeit eine Erweiterung des Baues möglich wäre, also auch eine entsprechend kleinere Tribüne in Angriff genommen werden könnte. Im Plan sind vorne 5 Sitzreihen und 6 Doppelreihen in je 80 cm Abstand für Stehplätze vorgesehen. Alles in allem könnten auf diese Weise 600 Zuschauer untergebracht werden. Die Anlage der Tribüne wird auf 28.000 D-Mark geschätzt. Dazu kämen 12.000 D-Mark für die Inneneinrichtung, so daß die gesamte Tribünenanlage 40.000 D-Mark kosten würde.

Er wisse genau, so unterstrich Stadtbaurat Petter, daß der Ausbau nur eines Platzes einen Einbruch in die Traditionen der Vereine bedeuten würde, aber es sei nur eine Frage des richtigen Planens, alle wirtschaftlichen Kräfte auf einen Platz zu konzentrieren, um hier eine schöne und repräsentative Anlage zu schaffen. Was in anderen Städten längst geschehen ist, müßte auch in Husum zu verwirklichen sein. Gestalterisch wäre es nämlich undenkbar, die Tribüne zu halbieren.

In der anschließenden Diskussion aber machten sich bald Meinungsverschiedenheiten bemerkbar. Man sprach sich zum Teil gegen die Konzentrierung des Spielbetriebes auf einem Platz aus; jeder Verein müsse eine eigene Spielfläche haben, damit das Eigenleben der Vereine gewahrt bleibe. Es wurde dabei sogar geäußert, daß man von dem Bau einer Tribüne absehen sollte, um weitere Sportplätze zu schaffen. Dem wurde aber entgegen gehalten, daß eine Überdachung für die Zuschauer bei unserem nassen Klima eine unumgängliche Notwendigkeit sei.

Auch der Vorsitzende des Sportförderungs-Ausschusses Gustav Fischer betonte, daß in den nächsten zwei Jahren nicht mit Mitteln im Rahmen der Sportförderung in Husum zu rechnen ist. Es ist wichtiger, so führte er aus, das Geld für den weiteren Ausbau von Spielplätzen zu verwenden. Es müßte aber möglich sein, eine Einigung zwischen den beiden Husumer Fußballverein im Interesse der sporttreibenden Jugend zu erzielen.

Der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses Friesenstadion, Lothar Strehlow, schloß die Versammlung und erklärte, daß man jetzt die Beschlüsse der Vereine abwarten müsse, um sich dann nochmals mit diesen Dingen auseinanderzusetzen.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Jan 1956

Husum 18 / Jugend-Fußball

Jugendabteilung bei Kaffee und Kuchen

In vorweihnachtlicher Stimmung beging unsere Jugend im Handwerkervereinshaus ihre Weihnachtsfeier.

Da die Senioren zugunsten der Jugend auf eine Weihnachtsfeier verzichtet hatten, konnte diese kleine Feier umso netter, und was den Kuchen anbetraf, um so reichlicher ausfallen.

Schon weit vor Beginn der Feier waren die Jungs erschienen, um sich den besten Platz mit dem schönsten bunten Teller davor auszusuchen.

Der Jugendausschuß hatte sich alle erdenkliche Mühe gegeben, alles so nett zu schmücken, wie es eben die Weihnachtszeit erfordert. Ein Tannenbaum mit brennenden Lichtern und mit Tannengrün geschmückte Tische sorgten für weihnachtliche Stimmung.

Der Jugendobmann Georg Schleger begrüßte die geladenen Gäste und seine Gefolgschaft, während unser erster Vorsitzender Otto Hackbarth auf die Bedeutung der Jugendabteilung als Reservoir für die höheren Spielklassen hinwies. Weihnachtslieder, von Karin Bahnsen, der Tochter Schiedsrichterobmannes auf dem Akkordeon gekonnt begleitet, erhöhten die Feststimmung.

Und als schließlich der Kaffee, von einigen Damen eingeschenkt, in den Tassen dampfte, da ließen sich die Jungen nicht zweimal auffordern zuzulangen; und viele von ihnen konnten auch noch einen Teller voll Kuchen und Obst mit nach Hause nehmen.

Alles in allem war es eine sehr nette Feier, wie wir sie für unsere Jugend nur immer wünschen können.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Feb 1956

Husum 18 / Fußball allgemein

Warum gehe ich zum Fußball?

Der bekannte Schauspieler Bernhard Minetti ist seit Jahrzehnten ein begeisterter Anhänger des Fußballsports. Sobald sein Beruf ist ihm erlaubte, war er Zeuge der Länderspiele; viele Länder Europas sahen ihn bei großen Fußballereignissen als Gast. Im Fußball-Jahrbuch 1956 schildert Minetti, wie er schon manchen Intelligenzler zum treuen Fußballfreund gemacht hat. Mit Erlaubnis des Wilhelm Limpert-Verlages in Frankfurt/Main drucken wir nachstehend diesen Aufsatz ab:

"Wenn ich mich frage, warum gehe ich so gerne zu einem Fußballspiel, so gestehe ich mir folgendes. Da ist das Ursprüngliche des Erlebnisses eines Fußballkampfes natürlich der Spannungsreiz: wer gewinnt, wie geht diese oder jene Situation vor dem Tor des Gegners aus. Hinzu kommt der Reiz des Dabeiseins, in einer Masse gegenwärtig zu sein, die sich elementar, dynamisch hin und her gerissen bewegt; alles fürs Spiel, und es bleibt Spiel. Dazu ein gewisses intellektuelles Darüberstehen, ein Hang zur Objektivität, aus dem Sinn für Gerechtigkeit, aus (sportlichem) Willen sich nicht von Gefühlsbewegungen sympathisierender Art für eine Partei besonders beeinflussen zu lassen. Diese Regungen, im Verhältnis zur berückenden Atmosphäre des Spieles selbst, des Drum und Dran, des Vor- und Hinterher, sind die unmittelbaren Anlässe, die mich reizen.

Was aber gibt erst das Spiel selbst als Schau-Spiel! Ein Symbol des Lebens, des Lebenskampfes. Ähnlich wie das Schachspiel im abstrahierend Geistigen, so bietet der Fußball (vom Einfall, der Phantasie her der Strategie des Schachs gar nicht so unendlich) im materiell, sinnlich Körperlichen eine Fülle von Variationen. Es wäre philosophisch höchst reizvoll abzuwägen: Das Verhältnis von Gemeinschaft (Mannschaft) und Individuum (Einzelspieler). Wie ein Mann die Mannschaft fahren, wie ein Mann als Versager die Arbeit einer Mannschaft hindert oder illusorisch macht. Wie mannschaftliche Verbundenheit den einzelnen Mann stärkt und mitträgt, wie andererseits die spezifische Art einer Mannschaft einen außergewöhnlich befähigten Spieler nicht zu seiner persönlichen Wirkung kommen läßt. (Ähnlich an der Bühne: ein mäßiges Ensemble kann einen guten Schauspieler hemmen - oder ihn veranlassen, sich zu isolieren: ein 'Star' zu werden, beides für die Kunst, die auch ein 'Spiel' ist, von negative Wirkung.) Diese grundsätzliche Bezogenheit läßt sich innerhalb eines Spieles in vielfachen Details beobachten: Die unermüdlichen Vorlagen eines Spielers, etwa von den Mitspielern nicht genutzt, oder das unermüdliche Freistellen eines Spielers, von den Mitspielern nicht erkannt, oder einen unverbesserlichen eigensüchtigen Dribbelkönner unfruchtbar gemacht. Die selbstlose Arbeit eines Kämpfertypes oder eines strategisch überlegenen Kopfes, unscheinbar für ein auf Effekte eingestelltes Auge der Zuschauer, dann aber auch die egozentrische, aber geniale Fähigkeit eines dritten Spielers zum Abschließen unvorhergesehener Situationen, des Matchgewinners par excellence, unschätzbar der Punkte wegen.

Ja, die Punkte, sie bedeuten schon mehr als Spiel, fast schon Kampf um Leben und Tod. Und hier hebt, erst recht, wenn es um Länderspielehren geht, die Freude an Psychischen an. Wie verhält sich eine Mannschaft in schwieriger Situation, bei drohender Niederlage, wenn sie 0:1, 0:2 hinten liegt, ohne (technisch) schlecht gespielt zu haben? Ist sie deprimiert, hat sie die Kraft, das Schicksal zu wenden? Hat sie Herz, hat sie Moral? Welche taktischen Mittel vermag sie anzuwenden, entspricht dem Können der Charakter, der Verstand? Ist sie großzügig gegen den Schwachen, hat sie Biß gegen den Starken? Ist sie fähig, ihr System (ihre Art) locker auszuspielen?

Wie bei der Mannschaft, so auch beim Einzelspieler, ist die Beobachtung des Seelischen ein großes Erlebnis und wieder ein Abbild des 'Lebens' im Allgemeinen. In wievielen unzähligen Situationen verrät das Verhalten eines Spielers den Charakter. Das braucht gar nicht das grobe Foul eines verärgerten, überspielten Verteidigers zu sein. Das zeigt sich schon im Kampf des Spielers mit dem Objekt selbst, dem Ball. Schon in der Art des Annehmens und Weiterspielens (ganz abgesehen von dem technisch-ästhetischen Reiz des Vorgangs der Ballbehandlung, des reinen technischen Könnens, das ja bei jedem Spiel selbstverständliche Voraussetzung ist wie beim Schauspieler die Sprachbehandlung), zeigen sich die Unterschiede im Wesen an der Bewegung des Körpers. Der Körper drückt ja die Seele aus. Der Ausdruck des Körpers in der Bewegung ist vielleicht das Hinreißendste im Fußballspiel, weil der Mensch in der Hingabe, der Besessenheit des Spiels zu 'höherem Zweck' die berechnende Bewußtheit verliert und sich unmittelbar ausdrückt in einem höheren 'Sein'. Und da gibt es dann innerhalb einer so einheitlich leidenschaftlich spielenden Mannschaft nicht mehr interessante Unterscheidung im Einzelnen: den biederen soliden Handwerker, den gerissenen, kleinen, so gern bluffenden Gauner, den souveränen Aristokraten, den täuschenden Blender, den Selbstgefälligen, den Rackerer und all die vielen Varianten.

Hochinteressant: der Trainer, der Verantwortliche, der die Glieder zur Einheit formt. Hochinteressant: die Kennerschaft des Publikumstammes, das Spiel mitspielen, mitdenkend (es ist deshalb, im Gegensatz zur Meinung vieler Außenstehender, am Spiel beteiligt), die Züge vorher berechnend und deshalb auch Fehler zu beurteilen imstande. Wenn ich zum Schluß noch einmal die Gesamtatmosphäre als so reizvoll bezeichne, den grünen Rasen, die Jerseys bunt (wie bei Pferderennen), die Seiten der Begrüßung und den Schiedsrichter nicht vergesse, den Mitspieler und Hüter der Gesetze, dem Spiel und Spieler unterworfen sind und der wiederum einen Spannungsreiz ausmacht und das 'Ethis' im Spiel ist - so möchte ich nicht schließen, ohne in Dankbarkeit einiger Großen im Spiel zu gedenken, die ich nie vergessen werde. Aus der Fülle der Spieler, die mein Gedächtnis bestürmen, nenne ich rasch und etwas willkürlich: Tull Harder, Adolf Jäger, Jürgen Juve, Hans Kalb, Sindelar, Hiden, Planicka, Stuhlfaut, Caligaris, Sarosi, Piola, Doherty, Riavati, Richard Hofmann, Fritz Szepan, Siffling, Anderl Kupfer, Streitle, Janes, Conen, Koya, Hidekuti und Fritz Walter. Und wie viele möchte ich noch nennen! Und wie viele Mannschaften und wie manchen Verein und, last not least, den 'Vater des Sieges' von 1954, Josef Herberger, dem dieser Artikel in Verehrung gewidmet sei.'

Fußball-Jahrbuch

Sozialwerk

Anläßlich der letzten Sozialausschußsitzung am 7. Dezember vorigen Jahres trat die ständig zunehmende große Zahl von schweren Sportunfällen besonders kraß hervor. Es hat den Anschein, daß besonders bei unseren rasensporttreibenden Mannschaften die Härte des Spieles ständig zunimmt.

Der Sozialausschuß beschloß, daß künftig bei Beihilfeanträgen, bei denen der Antragsteller als Sportverletzung einen Knochenbruch erlitt (sofern die Verletzung durch Fußball oder Handball und so weiter hervorgerufen wurde), der Spielbericht des Schiedsrichters mit eingereicht werden muß. Sollte sich herausstellen, daß der Unfall durch grobe oder vorsätzliche Unfairneß verursacht worden ist, soll der betreffende Spieler regreßpflichtig gemacht werden. Das Sozialwerk bittet die Sozialwarte und alle einsichtigen Sportler um Unterstützung und dahingehend auf die Vereine einzuwirken, daß bei allen sportlichen Wettkämpfen die Achtung der Gesundheit des Gegners oberstes Gebot sein muß.

Aufgrund von Unterlagen, die der "Sozialen Sporthilfe" im Landessportbund Rheinland zur Verfügung stehen, konnte dieser eine interessante Übersicht für die Vereine zusammenstellen. Die Sportverletzungen gehen nicht immer auf das der aktiven sportlichen Betätigung innewohnende normale Risiko zurück. Die Ursache der Sportverletzungen zeigt uns folgendes Bild:

60 %   durch eigene Ungeschicklichkeit,
20 %   durch mangelhafte Bodenbeschaffenheit,
9 %   durch Mitspieler oder Gegner,
9 %   durch sonstige Ereignisse, und nur etwa
2 %   werden durch Geräte bedingt.

Nach der Schwere der Verletzungen berechnet, haben wir etwa

63 %   leichte Verletzungen,
22 %   mittelschwere Verletzungen,
11 %   unbedeutende Verletzungen und
4 %   schwere Verletzungen.

Nach Körperregionen aufgeteilt:

60 %   Beine
23 %   Arme
11 %   Rumpf
6 %   Kopf
Wolf Dieter Auslitz

Werbung tut not!

Die Entwicklungsziffern des Fußballspiels in Deutschland sind bewundernswert, umso mehr, wenn man berücksichtigt, daß die Organisation erst um die Jahrhundertwende einsetzt und durch zwei Kriege, von denen der letzte alles vernichtete, was im Fußball aufgebaut war, stark zurückgeworfen wurde. Die erste Statistik des DFB nach seiner Wiedergründung zählte 12.826 Vereine mit 1,5 Millionen Mitgliedern; 1955 war die Zahl auf 12.978 Vereine mit 1,7 Millionen Mitgliedern gestiegen. Die Ziffern von 1951 übertrafen weit die vor dem Krieg gültigen, obwohl die Sowjetzone mit ihren 17 Millionen Einwohnern noch fehlt. Man darf aber, bei aller Freude über diese - wir können es ruhig sagen - imposanten Zahlen nicht außer Acht lassen, daß die Entwicklung in den letzten fünf Jahren alles in allem doch keine volle Zufriedenheit weckt. 150 Vereine und 280.000 Mitglieder in diesem Zeitabschnitt mehr ist kein Ergebnis, von dem wir sagen können, daß es nicht hätte erheblich überboten werden müssen.

Wenn wir die Dinge nüchtern betrachten und nach den Ursachen suchen, dann drängen sich diese verschiedenartig auf. Wir dürfen nämlich auch nicht an der Tatsache vorbei sehen, daß die Zuschauerzahlen im letzten Jahr rückläufig waren. Das eigentlich müßte für alle am Fußballsport Interessierten ein Alarmsignal sein, weil man hieraus ein Nachlassen der Werbewirkung spüren kann. Es beruhigt auch nicht, daß in anderen Ländern ähnliche Feststellungen gemacht werden; diese können lediglich dazu führen, allgemeine Zeiterscheinungen als mit bestimmend anzusprechen.

Jeder Verein strebt zur Größe und zur sportlichen Bedeutung. Sportliche Leistungen wecken und fördern Anteilnahme. Die letztere dient erst dann voll den Vereinsinteressen, wenn sie sich zur Mitgliedschaft verdichtet. Wir müssen also werben, und diese Arbeit, mit dem Ziel einer stärkeren Durchsetzung des Fußballsports, muß von allen Seiten her aufgenommen werden. Der Deutsche Fußball-Bund, als die zentrale Organisation, muß in seinem Rahmen werbend wirken. Die Verbände sind das bedeutungsvolle Zwischenglied; die Hauptarbeit liegt aber im Verein selbst.

Es gibt gute Beispiele für Werbeerfolge. Der Karlsruher SC, 1. FC Nürnberg, FSV Frankfurt, Schwaben-Augsburg, Spiel und Sport Bergedorf und viele andere konnten durch erfolgreiche Werbung ihre Mitgliederzahlen sehr erheblich steigern. Sind die neuen Mitglieder auch nicht alle aktiv tätig, so fördern sie durch ihre Zugehörigkeit an sich schon und durch ihre regelmäßigen Beiträge im Allgemeinen die Wirkungsmöglichkeiten der Vereine.

Jeder Verein "verträgt" einen erheblichen Mitgliederzuwachs. Besonders in den kleineren und kleinsten Orten, wo die Spielplatznot nicht so stark hervortritt, ist die Ausdehnungsmöglichkeit gegeben. Wenn in Bremen 15 Mannschaften und 209 Mitglieder auf den einzelnen Vereinen entfallen, in Berlin 10 und 247, in Hamburg 9 und 193 und dennoch der Durchschnitt im ganzen DFB-Gebiet nur 4,2 Mannschaften und 127 Mitglieder beträgt, dann ist hieraus erkennbar, daß der Werbung jedes Vereins noch ein weites Feld gegeben ist. Der DFB hat, angeregt in der Tagung der Verbands-Presse- und Werbewarte, die Notwendigkeit stärkerer Werbung mit zum Teil neuen Werbemitteln erkannt. Es ist Sache jedes einzelnen mitzuhelfen, daß die Entwicklung unseres schönen Fußballspiels zum Volkssport in stärkerer Weise als in den letzten Jahren weitergeht.

Wolf Dieter Auslitz

Unsere Regelecke

Schiedsrichter im Mittelpunkt

Unser Spielverkehr läuft wie am Schnürchen. Die 55.000 deutschen Fußballmannschaften, die in sonntäglich rund 25.000 Fußballspielen einander gegenüberstehen, sind nach Spielstärke und Leistungsvermögen bestens sortiert. Auf- und Abstieg sind sinnvoll regelt. Zu jedem Spiel erscheint ein Schiedsrichter, der das Spiel nach den einheitlich auszulegenden Fußballregeln zu leiten hat. Unter 15 Verbandsschiedsrichter-Obleuten stehen über 500 Bezirks- und Kreisobleute, denen die Aufgabe zufällt, die ihnen gemeldeten Schiedsrichter auszubilden, zu prüfen, zu beobachten, zu bewerten und je nach ihrem Leistungsvermögen neu einzugliedern.

Die Schiedsrichterstellen führen während des ganzen Jahres neben den Beobachtungen der bisher anerkannten Schiedsrichter Lehrgänge für Neulinge und den Nachwuchs durch. Sie treffen eine strenge Auswahl und legen einen harten Maßstab an. Sie unterweisen die Schiedsrichter in Regelauslegung und Spielauffassung, im Verhalten vor, während und nach dem Spiel und achten mit Sorgfalt darauf, daß die Schiedsrichter in keiner "Lebenslage" die Schwere ihrer Aufgabe und die Hoheit ihres Amtes außer Acht lassen.

Der Schiedsrichter könnte Mittelpunkt des Spielgeschehens sein, darf es aber nicht werden. Das Spiel schafft die Freude am Erleben; die Spieler, ihre Handlungen, ihre Technik und ihr Trickreichtum sollen dem anteilnehmen Fußballfreund alles das vermitteln, was das Fußballspiel zu geben vermag. Darum sollten wir uns auch nicht über die Entscheidungen des Schiedsrichters ärgern, so wie es viele nach verlorenem Spiel tun. Auch ein Schiedsrichter ist ein Mensch mit Fehlern. Warum soll unter den 28 Abseitsentscheidungen, die durchschnittlich in jedem Spiel vorkommen (bitte nachprüfen!), nicht einmal eine falsch sein? Warum soll der Schiedsrichter ein Handspiel nicht einmal als unabsichtlicher erfolgt ansehen, obwohl man auch gegenteiliger Meinung sein kann? Derartige Fälle gibt es in jedem Spiel ein halbes Hundert. Hier hilft nur eins: habt Vertrauen zum Schiedsrichter! Er ist Sportsmann wie ihr selbst und hat den brennenden Ehrgeiz, durch gute Leistungen zu immer bedeutsameren Spielleitungen zu kommen.

Nach einer klassischen lateinischen Auffassung muß der Schiedsrichter klug sein wie Sokrates, gerecht wie Salomo, geduldig wie ein Lamm, gleichgültig wie ein Chinese, schnell wie ein Reh, stark wie Herkules, gefühllos wie ein Nashorn und Augen haben wie ein Falke. Vertrauen zum Schiedsrichter schafft zugleich Spielfreude für Aktive und Zuschauer. Denken wir immer daran, zumal das erst den wirklichen Sportsmann erkennen läßt.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Feb 1956

Husum 18 / Historisches

Bernhard Petersen zum 60. Geburtstag

In aller Stille vollendete am 8. Januar in Hamburg/Altona unser langjähriger Vereinsvorsitzender das sechste Lebensjahrzehnt.

Eine ganz nüchterne Meldung und doch ist sie wert genug, einmal kurz in der ruhelosen Hast des Alltags festgehalten zu werden. Denn diese sechs Jahrzehnte des Jubilars haben zu einem entscheidenden Teil dem deutschen Fußballsport gehört, insbesondere dem Ballspiel in seiner Heimatstadt Husum und hier in einem Vorbild von Liebe und Treue der Gründung seines HFV von 1918. 30 Jahre hat Bernhard Petersen unseren Verein geführt.

Bereits seit dem 1. Juni 1936 ist er Träger der goldenen Ehrennadel unseres Vereins; er besitzt die Ehrennadel des Norddeutschen Fußballverbandes sowie den Ehrenbrief des Deutschen Fußballbundes.

Es mag noch manchen Sportsfreund unter uns geben, der sich an den 1. Juni 1936 - das deutsche olympische Jahr - erinnert. Vor 20 Jahren begingen wir das 25-jährige Sportjubiläum Bernhard Petersens, der damals auf der Höhe seiner Schaffenskraft und in der Blüte der Jahre stand. Sportfreunde aus allen Teilen des Landes brachten im festlich geschmückten Vereinslokal in einer schlichten Feierstunde Liebe und Verehrung entgegen. Eduard "Ede" Schiller überbrachte die Glückwünsche aller Vereinsmitglieder. Die Vereinsjugend umrahmte das offizielle Programm mit dem Vortrag eines Verses, verfaßt von Schriftleiter Ludwig Thoms. Hans "Hansi" Schöning überreichte im Namen der Aktiven die Statue eines Fußballspielers. Die Glückwünsche des damaligen Gaus Nordmark überbrachte DFB-Geschäftsführer Thoms, Hamburg. Eine persönliche Gratulation von Dr. Karl Alslev endete mit folgenden Worten: "Wir schwarz-weißen Spieler vom Ufer der Schlei drücken Ihnen in Ehrfurcht die Hände, beglückwünschen Sie zu Ihrem Ehrentag und wünschen, daß Sie noch lange den blau-weiß-roten Farben ihres HFV von 1918 dienen können."

Hermann Lex verlas die Fülle der eingegangenen schriftlichen und telegraphischen Glückwünsche inmitten einer unermeßlichen Zahl von Blumengebinden. Telegramme waren eingegangen vom unvergessenen Simon Koch, vom HSV Hamburg, dem Altinternationale Knöpfle, von Flensburg 08, Schleswig 06, HSV Heide, von Holstein Kiel und Victoria Hamburg.

Zum Höhepunkt der Feierstunde, zu der sich Jung und Alt zu einer wahren 18er Familie gefunden hatten, wurden die launigen, von Anekdoten gespickten Ausführungen des Jubilars selbst. Er erzählte seinen Werdegang von 1911 im FC Unitas und Alemannia, aus dem später unter seiner Initiative der HFV von 1918 hervorgegangen ist.

Die Schwere des Schicksals ist auch an unserem Bernhard Petersen nicht spurlos vorübergegangen. Die harten Kriegsjahre hielten ihn in der Heimat; vergessen wir nicht, daß es auch hier Pflichten zu erfüllen gab. Wie sehr war Bernhard Petersen in dieser Zeit bemüht, die Verbindung zu unseren aktiven Mitgliedern draußen an den Fronten aufrechtzuerhalten, stets in der Hoffnung, sie alle wieder gesund in der Heimatstadt begrüßen zu können. Halten wir einen Augenblick inne und gedenken der Treuen, die im Felde geblieben sind.

Aus schwer verständlichen Gründen war auch Bernhard Petersen 1945 gezwungen, eine neue berufliche Existenz aufzubauen. Rückschläge konnten hierbei nicht ausbleiben. Eine stete Linie kehrte erst wieder, als ihn sein Schulfreund Johannes Thordsen nach Hamburg rief. Hier wirkt Bernhard Petersen im harten Lebenskampf der Großstadt zum Wohl für seine Familie, sicher aber immer noch mit einem wehmütigen Gefühl der Sehnsucht im Herzen, der Sehnsucht nach seiner geliebten "grauen Stadt am Meer" und seinen HFV von 1918

Möge er seine Familie und uns noch lange in Gesundheit erhalten bleiben!

Die Vereinszeitung würde es dankbar begrüßen, wenn angeregt durch diesen Bericht aus der weiten Welt hier und da noch Erinnerungen auftauchen würden. Nichts kann in einem Sportverein so wichtig sein, wie die Verehrung der Traditionen und ihre Weitergabe an die Jugend.

Dr. Erwin "Pütten" Kraatz
leer

Feb 1956

Husum 18 / Fußball

Unser Sorgenkind - die III. Reserve

Zu Beginn des neuen Jahres hatte der Spielausschuß für die Seniorenspieler eine Versammlung einberufen. Sportfreund Walter Pethke begrüßte die erschienenen Spieler und übermitteln noch einmal die besten Wünsche für das Jahr 1956.

Anlaß zu dieser Versammlung sei gewesen, so führte Sportfreund Walter Pethke aus, die Wünsche und Belange der Spieler zu hören, ferner spieltechnische Fragen zu klären und zu erörtern. Es sei in letzter Zeit als schwerwiegender Mangel die so schwache Beteiligung in der dritten Reserve zu bemerken gewesen. Der jetzige Zustand sei nicht tragbar, nämlich daß zum Teil nur acht oder neun Spieler der dritten Reserve zu den Spielen angetreten sein. Wer wirklich Sport betreiben möchte, der muß auch erscheinen, wenn er aufgestellt wird. Er wolle hiermit, so betonte Walter Pethke, alle Spieler aufrufen, zu den Reservemannschaften genauso zu erscheinen wie zu der ersten Liga. Es darf nicht so sein, daß Spieler, die einmal in der ersten Mannschaft mitwirkten, glauben, daß sie hiermit ihre Zugehörigkeit zu einer höheren Spielklasse bewiesen haben. Der Vorstand habe sich schon mit dem Gedanken getragen, die III. Reservemannschaft bei weiterhin ungenügender Beteiligung zurückzuziehen. Aber dieser Schritt werde nicht nötig sein, wenn diejenigen, die ihre Mannschaft im Stich ließen, von den anderen, die gerne spielen möchten, angehalten werden, schon allein in ihrem Interesse mitzuspielen.

Das alles sei nur eine Frage des Takts und vor allen Dingen eine Frage der Kameradschaft. In jeder Mannschaft, gleich welcher Spielklasse sie angehört, sind Kameradschaft und Freundschaft untereinander Faktoren, die zum Bestehen einer Gemeinschaft von ausschlaggebender Bedeutung sind. Es muß Kameradschaft herrschen - nach außen hin genauso wie untereinander!

Ebenso ist pünktliches Erscheinen zu den Abfahrtszeiten und Spielen eine Form der Kameradschaft. Denn es ist nicht schön, mit der Mannschaft auf einen Unpünktlichen zu warten. Wer schon einmal auf einen Verspäteten warten mußte - wer von uns hätte nicht schon gewartet -, wird wissen, wie deprimierend das ist. Wenn alles von vornherein klappt, wird das Spiel doppelt so viel Spaß machen. Zum Schluß dankte der Ausführende allen Spielern für die rege Beteiligung am Training.

Daraufhin ergriff Sportfreund Dr. Herbert Mau das Wort und führte aus, daß es Pflicht eines jeden Mitspielers sei, sein Bestes für seinen Verein zu geben. Wie wir alle wissen, hat der Verein durch den Leistungsrückgang der ersten Mannschaft, der automatisch einen geringeren Zuschauerbesuch auf dem Platz zur Folge hatte, einen Fortfall erheblicher Finanzen zu tragen. Daher müsse ein jeder durch Disziplin, Pünktlichkeit und Kameradschaft mithelfen, unserem Verein wieder den alten Platz zurückzuerobern.

Ein jeder muß mithelfen!

Wolf Dieter Auslitz

Bitte an unsere Zuschauer

Seitdem die ersten Mannschaften und die Jungmannen beider Husumer Fußballvereine auf dem Platz im Friesenstadion spielen, stehen wir vor dem Problem, die Zuschauer in einem angemessenen Abstand vom Spielfeldrand zu halten. Am ersten Spielsonntag waren die Außenlinien einen halben Meter von der Rasenkante entfernt in das Spielfeld gelegt worden. Das aber hat sich als ungünstig erwiesen, da die Zuschauer nicht einmal an der Rasenkante Halt machten, sondern noch weiter in das Spielfeld eindrangen, so daß unsere Ordner sie immer wieder zurückweisen mußten.

Der Platzwart zog daraus seine Konsequenzen und hat nun zu der Spielfeld-Abgrenzung, die jetzt die Rasenkante ist, noch einen Kreidestrich auf der Aschenbahn gezogen, um hiermit den Zuschauern anzuzeigen, wie weit sie vorgehen dürfen. Wir möchten an dieser Stelle alle Zuschauer bitten, diese Abgrenzungen nicht zu überschreiten, da sonst die Rasenkante und der Rasen überhaupt sehr darunter leiden, wenn Sonntag für Sonntag Hunderte von Zuschauern auf ihm herumtrampeln. Und wenn einmal ein Vorwitziger dabei ist, der diesen Kreidestrich nicht sehen will, so möchte doch sein Nachbar ihm freundlich auf die Schulter klopfen und ihn hinter die "Barrieren" verweisen, die uns zu bauen aus Geldmangel leider nicht möglich ist.

Wolf Dieter Auslitz

Beitragskassierer gesucht

Für den Nord-Ost-Bezirk Husums wird ein neuer Kassierer zur Einziehung der Beiträge gesucht, da der bisherige Kassierer verzogen ist. Interessenten, die sich einen kleinen Nebenverdienst verschaffen wollen, werden gebeten, sich sofort bei unserem Kassenwart Hans Weinstein, Poggenburgstraße 15, zu melden.

Mannschaftsaufstellungen

Der Spielausschuß gibt bekannt, daß die Mannschaftsaufstellungen jeweils am Donnerstag im Vereinskasten ausgehängt werden. (Ein früherer Termin ist nicht möglich, da der Trainer erst am Mittwoch nach seinen Wünschen in Bezug auf die Aufstellung befragt werden kann.)


Platzordner erforderlich

Sportkameraden, die bereit wären, sich als Platzordner zur Verfügung zu stellen, wollen sich bitte bei unserem Kassierer Hans Weinstein melden. Die Ordner haben natürlich zu den Spielen freien Eintritt.

Wolf Dieter Auslitz

Die Spiele vom Januar:

Bezirksliga
    Husum 18   -   TSV Nord   0:0
Pokalspiel   Leck   -   Husum 18   3:2
    VfB Nordmark   -   Husum 18   ausgefallen

Die Reserven
  Langenhorn   -  

Husum 18 Ib

  5:4
  Husum 18 II   -   TSV Garding   0:9
  Husum 18 Ib   -   St. Peter   ausgefallen

Jugend
Bezirk   Jungmannen   Husum 18   -   Nord   2:1
Bezirk   Jungmannen   Nordmark   -   Husum 18   ausgefallen
Kreis   Jungmannen   Husum 18 B   -   St. Peter   ausgefallen
    Schüler   Husum 18 A   -   Garding   2:1

Vorschau für Februar

Bezirksliga
5.2.56   Husum 18   -   Kappeln   (Werner)
12.2.56   Wyk   -   Husum 18   (Petersen)
19.2.56   Husum 18   -   Bredstedt   (Jacobsen)
26.2.56   Rantrum   -   Husum 18   (Marsmann)

Die Jungmannen bestreiten bis auf das Spiel in Rantrum jeweils die Vorspiele.


Die Reserven
12.2.56   Husum 18 Ib   -   Garding  
12.2.56   Norderstapel   -   Husum 18 II  


Jugend
12.2.56   Jungmannen   Husum 18 II   -   Garding  
12.2.56   Schüler   Husum 18 A   -   Garding  
19.2.56   Jungmannen   Husum 18 II   -   IF Husum  
19.2.56   Schüler   IF Husum   -   Husum 18 A  
19.2.56   Schüler   Frisia Husum   -   Husum 18 B  
19.2.56   Jugend   Frisia Husum -   -   Husum 18 B  
26.2.56   Schüler   Husum 18 B   -   Rantrum  
26.2.56   Jugend   Husum 18 B   -   Rantrum  
Wolf Dieter Auslitz

Fußball-
BL Nord
1955/56

Stand am 22.1.1956

k  

Husum 18

*

0:10 4:6 4:5 3:0 4:2 1:1 1:3 3:1 5:1 0:2 2:6 4:0 3:2 3:1 1:4 3:1  
          1:1           0:0       4:3  

Schleswig 06

10:0

H

4:1 7:0 2:0 5:2 5:0 2:0 6:0 7:0 3:0 1:2 2:0 13:0 10:2 4:1 7:1  
  7:1                       7:0    
Frisia Husum 6:4 1:4

U

2:0 2:4 7:0 6:2 2:2 8:3 2:2 7:3 5:1 0:0 7:1 4:2 1:0 1:3  
  1:7                     3:1      
FSV Wyk 5:4 0:7 0:2

S

3:2 4:1 1:2 4:0 3:3 1:3 3:0 0:1 1:2 0:0 1:1 2:1 4:2  
                  2:5         4:2  
VfB Nordmark 0:3 0:2 4:2 2:3

U

6:0 3:1 5:0 5:1 0:0 0:2 2:3 7:0 4:3   2:0 4:3  
                      0:2        
Post Flensburg 2:4 2:5 0:7 1:4 0:6

M

2:3 3:2 10:6 5:1 3:2 3:0 0:3 0:1 2:3 2:4 1:6  
                0:1              
Rasensport Schleswig 1:1 0:5 2:6 2:1 1:3 3:2

E

1:5 1:3 3:2 3:2 2:2 2:3 3:3 3:2 4:2 6:3  
1:1                   1:5          
TSV Rantrum 31 0:2 2:2 0:4 0:5 2:3 5:1

R

3:1 1:3 2:2 3:3 3:0 3:1 3:1 3:2 3:2  
                  1:6       4:2   1:3
Bredstedter TSV 1:3 0:6 3:8 3:3 1:5 6:10 3:1 1:3

F.

4:4 3:1 3:5 6:2 1.3 5:3 3:3 4:3  
                  6:3         2:5 2:7
Nordmark Satrup 1:5 0:7 2:2 3:1 0:0 1:5 2:3 3:1 4:4

V.

3:2 0:1 1:2 1:1 1:1 0:1 3:4  
          1:0                    
TSV Westerland 2:0 0:3 3:7 0:3 2:0 2:3 2:3 2:2 1:3 2:3

v

4:2 3:5 3:5 4:0 1:0 2:5  
      5:2       6:1 3:6              
TSV Kappeln 6:2 2:1 1:5 1:0 3:2 0:3 2:2 3:3 5:3 1:0 2:4

o

4:0 8:2 2:5 7:0 7.1  
            5:1         0:1     1:1  
TSV Nord Flensburg 0:4 0:2 0:0 2:1 0:7 3:0 3:2 0:3 2:6 2:1 5:3 0:4

n

1:4 6:1 1:1 1:6  
0:0       2:0             1:0        
SIF Schleswig 2:3 0:13 1:7 0:0 3:4 1:0 3:3 1:3 3:1 1:1 5:3 2:8 4:1

1

3:9 1.1 1:5  
    1:3                     0:4    
Glücksburg 09 1:9 2:10 2:4 1:1   3:2 2:3 1:3 3:5 1:1 0:4 5:2 1:6 9:3

9

1:5 2:2  
  0:7           2:4           4:0    
TSV Friedsrichsberg 4:1 1:4 0:1 1:2 0:2 4:2 2:4 2:3 3:3 1:0 0:1 0:7 1:1 1:1 5:1

1

1:2  
      2:4         5:2     1:1        
Rot-Weiß Niebüll 1:3 1:7 3:1 2:4 3:4 6:1 3:6 2:3 3:4 4:3 5:2 1:7 6:1 5:1 2:2 1:2

8

 
  3:4           3:1 7:2              
Die oberen Zahlenreihen geben die Ergebnisse der Herbstserie wieder, die unteren die der Frühjahrserie.

Das einzige Tor für Husum 18 am letzten Sonntag im Spiel gegen den TSV Bredstedt schoß Grabert (ganz links). Bis zu den Schlußminuten schien das 1:1-Unentschieden sicher, doch dann fielen noch zwei Tore für Bredstedt.
20. Februar 1956, Husumer Nachrichten
leer

Feb 1956

Husum 18 / Jugend-Fußball

Förderung des Schülerfußballs

Der DFB-Bundestag, im Juli in Berlin, hat einstimmig einen Antrag zu Jugendspielordnung angenommen, durch den die Altersbegrenzung der Schüler nach unten aufgehoben wurde. Der Wert und die Bedeutung dieses Beschlusses sind noch nicht allseits erkannt. Es wäre zudem zwecklos, wenn die Beschaffung neuen Spielraums nicht damit Hand in Hand ginge.

In Westdeutschland geht man jetzt einen neuen Weg, und es ist anzunehmen, daß auch die anderen Verbände folgen werden. Für die Schülerspiele wird nicht mehr das übliche Spielfeld von 70 zu 105 m benutzt, sondern dieses quer gelegt. Es ergibt sich also dann eine Spielfläche von 70 m Länge und 50 m Breite, so daß auf einem normalen Spielfeld zur gleichen Zeit fortan zwei Schülerspiele stattfinden können. Auch die üblichen Abgrenzungen werden entsprechend geändert. Der Strafraum wird 11 m von der Torlinie aus gemessen. Der Torraum 3 m. Aus dem Elfmeter wird ein 9 m und das Tor wird in einem Größenverhältnis von 5 m Breite und 2 m Höhe aufgebaut. Natürlicherweise wird auch der Spielball umfänglich und im Gewicht verkleinert; er wird 62 bis 65 cm Umfang haben und 300 bis 350 kg wiegen.

Drei Gründe waren der Anlaß, das Mindestalter für die Schüler herabzusetzen:
1. die Spielplatznot, die dazu zwang, aus einem Spielfeld zwei zu machen,
2. das Bestreben, die fußballfreudigen Schüler schon früher in den Spielbetrieb zu bringen,
3. die Erkenntnis, daß die normalen Spielfelder für die Jugend störend sind.

Begrüßenswert ist die Maßnahme des Westdeutschen Fußballverbandes, die in Verbindung mit der Frage des Spielens auf kleineren Spielfeldern steht. Er hat beschlossen, in Zusammenarbeit mit seinen 3 Landesverbänden, allen Vereinen, die über Knabenmannschaften verfügen, die neuen Knaben-Fußballtore kostenlos zur Verfügung zu stellen. Mit der Lieferung dieser Tore wird auch einmalig ein Jugendfußball kostenlos geliefert. Wir werden sehen, wie durch solche Maßnahmen die Entwicklung des Jugend-Fußballspiels gefördert werden kann.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Feb 1956

Husum 18

Wir gratulieren

Am 8. Januar feierte unser langjähriger Vereinsvorsitzender und Träger der goldenen Ehrennadel, Bernhard Petersen, seinen 60. Geburtstag. Dem Jubilar unsere besten Segenswünsche!
Unser langjähriger Ligaspieler und Ehrennadelträger Svend Andresen und Frau Annedore, geborene Petersen, haben am 21. Januar geheiratet.

Ihre Verlobung geben bekannt:
Siegrid Badura und Peter Neupert;
Ingrid Becker und Peter Henningsen.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Feb 1956

Husum 18

Mitgliederbewegung

   
Zugänge
1.   Herbert Knisse, Husum, Mommsenstraße 10
2.   Hanno Nachtigall, Husum, Woldsenstraße 13
3.   Wilfried Lackert, Husum, Nordbahnhofstraße 27

 

Abgänge
1.   Uwe Eckmann, Husum, Schückingstraße 22
2.   Hans Holst, Husum, Adolf-Menge-Straße 28
3.   Kurt Holst, Husum, Adolf-Menge-Straße 28
4.   Harald Mannke, Husum, Schleswiger Chaussee 11
5.   Manfred Thordsen, verzogen nach Bremen
6.   Hans Thun, Husum, Schulstraße

 

Aufgrund des Paragraphen 8 Ziffer d sind auf Vorschlag unseres Kassenführer durch den Vorstand folgende Personen aus der Mitgliederliste gestrichen worden:
1.   Kohnert, Siegfried, Gurlittstraße
2.   Hansen, Jürgen, Beselerstraße
3.   Johannsen, Meinhard, Nordhusumer Straße 38
4.   Baasner, Kurt, Süderstraße
5.   Hansen, Heinrich, Jebensweg
6.   Lorenzen, Gerhard, Schiffbrücke
7.   Michaelsen, Willi, Klußmannstraße
8.   Feddersen, Max, Osterende
9.   Gantau, Wolfgang, Schwesing

 

Adressenänderungen:
1.   Helmuth Dietze, Husum, Pastor-Schwarz-Weg 6
2.   Manfred "Flügge" Hansen, Husum, Markt 28
Wolf Dieter Auslitz
leer

Mär 1956

Husum 18

Mitgliederwerbung

Je größer die Mitgliederzahl, desto leistungsfähiger der Verein

Die Vereinsführung von Husum 18 wendet sich an alle seine Mitglieder, jede Gelegenheit zu benutzen, um neue Mitglieder zu werben. Je größer nämlich die Mitgliederzahl eines Vereines ist, desto größer ist sein Wirkungskreis und desto leistungsfähiger wird der Verein.

In unseren Vereinsnachrichten ist ein Aufnahmeformular abgedruckt, das ausgeschnitten unter der Devise: "Jedes Mitglied wirbt ein neues Mitglied" Verwendung finden soll. Es dürfte allen bekannt sein, daß die geldlichen Mittel die Grundlage eines Vereins bilden, ohne die gute Leistungen auf dem grünen Rasen nicht zu erwarten sind. Um bei der Planung in einem Verein mit konkreten Zahlen arbeiten zu können, bedarf es selbstverständlich einer hohen Mitgliederzahl, die mit ihren Beiträgen die Grundlage bildet. Das Beitragsaufkommen ist also für die spielerische Stärke einer Mannschaft von ausschlaggebender Bedeutung.

Die Einnahmen bei den sportlichen Veranstaltungen dagegen sind immer den Zuschauerzahlen unterworfen und somit zum größten Teil von der Witterung abhängig. Sollte einer dagegen halten, daß die Spielstärke das primäre ist, so muß dazu gesagt werden, daß ich mit größeren Geldmitteln auch ein weiteres Feld vor mir habe, um gute Spieler für den Verein zu interessieren.

Bei der großen Anzahl unserer Anhänger dürfte es kein Problem sein, unsere Mitgliederzahl zu verdoppeln. Es liegt lediglich daran, daß jeder 18er in seinem Bekanntenkreis einmal den einen oder anderen für Husum 18 zu gewinnen versuchen muß. Es gibt so viele unter unseren Anhängern, die nur darauf angesprochen werden möchten. Wenn ich sportlich denke und fühle und an einem Verein interessiert bin, dann werde ich auch einen Beitrag für das Bestehen des Vereins leisten. Denn es ist nicht schön, die ganze Last und Arbeit nur wenigen Sportfreunden zu überlassen.

Es dürfte uns allen auch klar sein, daß unser Verein bei einer größeren Zahl von Mitgliedern wieder an die alten Leistungen anknüpfen kann. In einer Stadt wie Husum muß das möglich sein. Es muß möglich sein, wieder den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen, und dabei bedarf es der Unterstützung aller Mitglieder. Jede noch so gute Vereinsführung nützt nichts, wenn nicht eine feste Untermauerung durch recht viele Mitglieder vorhanden ist. Denn unser Ziel muß es immer bleiben: der Aufstieg in die Amateurliga!

Der Vorsitzender, Otto Hackbarth

Aufnahme-Antrag

Unterzeichneter stellt den Antrag, in den
Husumer Fußballverein von 1918 e.V.
als aktives / passives Mitglied aufgenommen zu werden.
Gewünschter Sport:
Fußball / Handball / Faustball / Tischtennis
Name
Straße und Hausnummer
Geburtsdatum
Eingetreten am
War früher Mitglied von
Aufnahme-Spende DM
 

eigenhändige Unterschrift

Bei Minderjährigen auch Unterschrift des gesetzlichen Vertreters

Helft unsere Vereinsnachrichten finanzieren!

Als seinerzeit unsere Vereinsnachrichten ins Leben gerufen worden, wurde ihr Erscheinen von der Bedingung abhängig gemacht, daß das Mitteilungsblatt dem Verein nichts kosten dürfte, und daß der Überschuß allein der Jugendabteilung zur Verfügung stehen sollte. Leider hat es sich im Laufe der Zeit herausgestellt, daß der Verein immer größere Summen zur Finanzierung beisteuern mußte, um unser Blatt weiterhin erscheinen lassen zu können. Diese Mehrkosten sind zum Teil auf die erhöhten Papierpreise und Herstellungskosten als auch darauf zurückzuführen, daß immer mehr Firmen von ihrer Werbung zurücktreten sind.

Es muß daher unser Streben sein, möglichst viele Firmen für unsere Vereinsarbeit zu interessieren, um durch ihre Hilfe das Erscheinen der Vereinsnachrichten weiterhin zu garantieren. Daraus erwächst aber auch für alle 18er die Verpflichtung, durch ihren Einkauf diese Firmen zu unterstützen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn recht viele Firmen von der nachstehenden Erklärung gebraucht machen würden.


Ich gebe im Mitteilungsblatt "Vereinsnachrichten, Husumer Fußballverein von 1918 e.V." eine Anzeige
in der Größe ..... Seite auf.
Die Anzeige soll ..... mal erscheinen.
Anzeigentext (eine Mater wird mitgeschickt):
Name: ......................................................................................................................................
Adresse: ..................................................................................................................................
Wolf Dieter Auslitz

Mitgliederbewegung

   
Neuaufnahmen
1.   Klaus Bonse, Mildstedt
2.   Otto Preising, Schiffbrücke 9
3.   Dieter Otto, Treibweg 8
4.   Ernst Schmiedeskamp, Mommsenstraße 7

 

Abgänge
1.   Willy Adler, verzogen nach Hamburg
2.   Friedrich Nielsen, Brüggemannstraße 14
3.   Karl Heinz Querengässer, Nordbahnhofstraße 35

 

Adressenänderungen:
1.   Hans Butenschön, Husum, Krämerstraße 13
2.   Klaus Erichsen, Husum, Beselerstraße 70
3.   G. Horstmann, Husum, Brinkmannstraße 9
4.   Volker Horstmann, Husum, Brinkmannstraße 9
Wolf Dieter Auslitz

"Warum wollen Sie sich freiwillig ärgern?"

Diese Frage wurde mir vor einiger Zeit tatsächlich gestellt: "Warum wollen sie sich freiwillig ärgern, indem sie als Betreuer einer Fußball-Jugendmannschaft tätig sind?" Ich hätte es kaum für möglich gehalten, daß man eine solche Frage überhaupt stellen kann. Es ist aber auch fast unvorstellbar, daß in einem Verein wie dem SVW mit rund 1.000 Mitgliedern für 8 Fußball-Jugendmannschaften ganze drei Betreuer vorhanden sind. (In den anderen Jugendabteilungen des SVW ist es ähnlich.)

Weißt Du, lieber Sportkamerad, was es heißt, Betreuer einer Jugendmannschaft zu sein? Gewiß werden von Dir Opfer verlangt, Verzicht auf Freizeit, Verzicht auf manche Abendstunde, in der Du vielleicht einmal ein Konzert oder dergleichen besuchen willst und Sonntag morgens mußt Du natürlich auch wieder zur Stelle sein. Ist dies aber wirklich ein solch "großes" Opfer, daß man es nicht bringen könnte? Steht diesem "Opfer" nicht auch ein großer "Gewinn" gegenüber? Wer natürlich die Tätigkeit eines Betreuers nur darin sieht, daß man die Pässe zum Spiel mitbringt, den Spielberichtsbogen ausfüllt und was dergleichen "technische Dinge" sind, der wird keinen Gewinn haben.

Ist es nicht etwas Wunderbares, wenn Dir Jungens anvertraut sind, die Du führen und formen kannst, für deren kleine und manchmal auch große Sorgen Du einfach da bist, denen Du Helfer und älterer Kamerad sein kannst? Natürlich brauchst Du Menschenkenntnis und darfst nicht vergessen, daß Du auch mal jung warst. Du mußt Dich daran erinnern, was Du selbst damals von Deinem Betreuer erwartet hast.

Die Jungens kommen aus den verschiedensten Verhältnissen. Einer ist wohlgeborgen im gesicherten Elternhaus, einer hat keinen Vater mehr, einer ist Flüchtling und bei einem anderen ist Not und Sorge zu Hause. Auch charakterlich ist jeder anders. Einer ist innerlich gefestigt und ein anderer bedarf mehr der führenden Hand. Die Temperamente sind auch unterschiedlich. Einer ist lustig, einer ist ernst, einer ist stark und robust, der eine ist still und zurückhaltend, der andere hat nur Streiche im Kopf. Alle diese Temperamente und Charaktere sollst Du nun individuell behandeln und zu einer Mannschaft zusammenschweißen. Du mußt wirklich Jugendkameradschaft schaffen, und das kannst Du alles nur, wenn Du Vertrauen zu Deinen Jungens hast und Dir dieses auch wieder entgegengebracht wird. Ist es nicht eine schöne Aufgabe, sich dieses Vertrauen zu erringen und so innerlich mit "Deiner" Mannschaft zusammenzuwachsen?

Wenn dann "Deine" Mannschaft im Spiel steht und Du weißt, dies sind "Deine Jungs", dann freust Du Dich über jeden Sieg mit und wenn ein Spiel verloren geht, fühlst Du es genauso wie Deine Jungs.

Manchmal sind die persönlichen und privaten Sorgen des Alltags so schwer, daß Du vor Grübeln und Gedanken nicht mehr ein noch aus weißt, und mit diesen Sorgen belastet mußt Du wieder zu einer Jugendveranstaltung. Wenn Du dann erscheinst und die Jungen strecken Dir die Hände entgegen, und es wird gelacht und geflachst oder Du mußt die Sorgen Deiner Jungs mit anhören und kannst helfen, dann schwindet die eigene Sorge, und Du wirst selbst wieder frei.

Ja, es ist schon etwas Schönes um die Jugendarbeit zum Wohle unseres geliebten Fußballsports.

Vereinszeitschrift des SV Wiesbaden
leer

Mär 1956

Husum 18 / Fußball allgemein

Sportsplitter

Erfolgreiche Mitgliederwerbung

Werbeaktionen, die sich über zwei bis drei Monate erstrecken, haben sich in einigen Vereinen als sehr erfolgreich erwiesen. Das sollte zur Nacheiferung anspornen. Der Karlsruher SC gewann in einem halben Jahr 450 neue Mitglieder, der Polizei SV Trier buchte 196 Zugänge und Spiel und Sport Bergedorf erreichte einen Zuwachs von 159 Mitgliedern. Schwaben-Augsburg hat innerhalb von zwei Monaten auf die gleiche Weise seinen Mitgliederbestand um 350 erhöht. Auch der 1 FC Nürnberg und der FSV Frankfurt melden den erfolgreichem Abschluß ihrer Werbeaktion mit einigen hundert neun Mitgliedern.


70 Niederlagen - unentmutigt

Der "erfolgloseste deutsche Sportverein" Aufhausen, Kreis Göppingen - in vier Jahren verlor Aufhausen von 70 Fußballspielen 69 und spielte 1 mal unentschieden - schloß in diesen Tagen die Erdbewegungen bei dem vor 2 Jahren begonnenen Sportplatzbau ab. Der alte Sportplatz lag zwei Kilometer vom Dorf entfernt, während sich das neue Gelände etwas dichter beim Dorf befindet und gemeinsam, mit einem Aufwand von 68.000 D-Mark, von der Gemeinde und vom Sportverein finanziert wird. Die Eigenleistungen der Mitglieder werden auf einen Gegenwert von 32.000 D-Mark geschätzt. Obwohl über 500 Kubikmeter Erde bewegt werden mußten und viele Sprengungen erforderlich waren, ermüdeten die Aufhausener in ihrer Arbeit genauso wenig wie in den sieglosen Fußball- Punktspielen.


So soll es sein

Einen bemerkenswerten Antrag nahm der Essener Stadtverband für Leibesübungen auf seiner Jahreshauptversammlung einstimmig an: "Die Stadt Essen wird gebeten, den Bau des geplanten Großstadions zurückzustellen, bis in allen Stadtteilen die fehlenden Sportplätze, Turnhallen und Schwimmbäder in ausreichender Zahl errichtet worden sind." Die für den Stadionbau vorgesehenen 10 Millionen D-Mark möchte der Stadtverband für die dringend notwendigen kleineren Sportstätten verwendet haben. Der Stadtverband sprach weiterhin den Wunsch aus, bei der Vergebung der Mittel für den Stadionbau gehört zu werden.


Ewig diese Sitzungen

Ich bin kein schwerer Fall. Aber meine Sorgen habe ich auch. Es sind die Sitzungen meines Mannes. Glauben Sie nur nicht, daß ich kleinlich bin. Ich war sogar stolz, als er das erste Ehrenamt im Bezirkssportverband bekam. Weniger erfreut war ich dagegen, als er auch noch in den Vorstand seines Sportclubs eintrat. Das bedeutet nun: sonntags ist der auf dem Sportplatz! Montags, mittwochs und freitags hat er Sitzungen. Dazu kommen noch die Fahrten zu den Generalversammlungen der übergeordneten Verbände. Dorthin muß mein Mann alleine fahren. Für die Ehefrau reicht das Geld nicht. Ja, ich vergaß noch: Sonntagnachmittag ist Fußball. Da muß mein Mann "selbstverständlich" erscheinen, damit man nicht denkt, er stünde unter dem Pantoffel seiner Frau. Dabei bin ich gar nicht gegen den Sport; ich bin nur gegen die Ämter.

("Hör zu")

Entschuldigen Sie, Herr Gegner ...

Sieben Minuten vor Beendigung des Meisterschaftsspieles Stade Reims gegen SC Nimes kam Leblond von Reims im Kampf mit Barlaguet von Nimes zu Fall. Ein schriller Pfiff ertönte, Schiedsrichter Le Men wies auf den Elfmeterpunkt. Raymond Kopa, der zwei Tage vorher von der Tageszeitung "L'Equipe" zum "Sportsmann des Jahres" gekürt worden war (zum ersten Male wird diese Ehre einem Fußballspieler zuteil), legte den Ball zurecht, verwandelte den Elfmeter zum 1:1 und lief dann auf den Nimes-Torwart Stefan Dakosi zu, um sich bei ihm zu entschuldigen.

Was konnte er auch tun? Wenn der Schiedsrichter einen Elfmeter gibt, der eine Niederlage in ein Unentschieden verwandeln kann, dann ist es nicht Sache des Spielers, sich über Recht und Unrecht den Kopf zu zerbrechen. Er schießt. Aber Kopa wußte, was alle wußten: dieser Elfmeter war nicht gerechtfertigt gewesen. Daher seine Geste gegenüber Dakosi: "Entschuldigen Sie bitte, aber ich konnte nicht anders."

Wolf Dieter Auslitz
leer

Mär 1956

Husum 18 / Fußball

Wulff verläßt Husum

Wir bitten alle Mitglieder, die über ein Bankkonto verfügen, ihre Beiträge in einem Dauerauftrag an die Stadtsparkasse Konto 1272 zu überweisen.

Wer aus unseren Reihen kennt nicht Edmund Wulff, diesen ruhigen und besonnenen Mann, den Betreuer der Jugendmannschaften? Lange Jahre hindurch ist er unserer Jugend ein Kamerad und Vorbild gewesen. Aus beruflichen Gründen verläßt er nun Husum, um in Langenhorn eine eigene Existenz aufzubauen.

Schon seit seiner frühesten Jugend hat er sich dem Sport verschrieben. So hat Edmund Wulff lange Zeit beim TSV von 1875 und bei Frisia Husum den Ballsport betrieben. Alle Spiele mußte er heimlich bestreiten, da er von Haus aus keine Erlaubnis dazu hatte. Als Edmund Wulff dann seine praktische Ausbildung als Uhrmacher hinter sich hatte, ging er nach Flensburg, um dort in seinem Beruf tätig zu sein. Aber auch hier konnte er nicht von seinem geliebten Fußballsport lassen. Jahre hindurch hat er in der Ligamannschaft des Postsportvereins Flensburg als Verteidiger gespielt. Immer genoß er das Vertrauen seiner Mitspieler, für die er als Mannschaftsführer Freund und Berater war. Bei Städteauswahlspielen war Edmund immer mit von der Partie.

Nach Kriegsende hat er seinem Verein, dem jetzigen VfB Nordmark, wieder treu zur Seite gestanden. Ein Häuflein Betreuer, unter denen sich auch Edmund Wulff befand, fing an, den Verein wieder aufzubauen. Aus einem alten Schuttabladeplatz wurde in vielen freiwilligen Arbeitsleistungen mit viel Idealismus ein Sportplatz gebaut.

1952 kam Edmund Wulff wieder nach Husum zurück und übernahm es, hier unsere Jugendmannschaften zu trainieren und war ihnen in allen Nöten ein väterlicher Freund. Und nicht zuletzt verdanken wir ihm unsere jetzigen so guten Jugendmannschaften, auf die der Verein stolz sein kann.

Wir wünschen diesem Manne, dem der Idealismus und die Sportlichkeit immer über alles gingen, einen guten Start beim Aufbau seines eigenen Geschäftes.


Trainerwechsel bei Husum 18

Zu Beginn des letzten Monats hat unser langjähriger Verteidiger der Spitzenmannschaft Karl "Kuddel" Etteldorf es übernommen, bei unseren Mannschaften das Training zu leiten.

Mit dem Beginn des neuen Trainings durch Karl "Kuddel" Etteldorf hat uns zugleich unser bisheriger Trainer Heinz Rieck aus Kiel verlassen. Sportfreund Heinz Rieck hat seit dem November vorigen Jahres das Training bei Husum 18 geleitet. Wie wir alle wissen, mußte der Trainer dazu zweimal wöchentlich nach Husum kommen und außerdem Sonntag für Sonntag bei den Spielen anwesend sein, um die Spieler während des Spiels beobachten zu können. Daß dieser Zustand auf Dauer nicht tragbar war, war uns allen bekannt. Und so hatte auch Heinz Rieck gebeten, daß sich der Vorstand nach einem anderen Trainer umsehen möchte. Es gehörte wirklich viel Idealismus dazu, dreimal wöchentlich unterwegs zu sein, abgesehen von den körperlichen Strapazen. Daher lag es auch im Einverständnis des Trainers sowie des Vorstandes, einen Trainer zu beschaffen, der am Ort wohnt.

Wir können Sportfreund Heinz Rieck bestätigen, daß er bei uns ein wirklich vorzügliches Training absolviert,e und können ihm nur das Beste für seine weitere sportliche Laufbahn wünschen.


Nachstehend unsere Trainingszeiten:

Jungmannen*:
jeden Dienstag   19 bis 20 Uhr   in der Markthalle am Wasserturm
jeden Freitag   19 bis 20 Uhr   in der alten Turnhalle an der Freiheit

*Sportfreunde, die aus beruflichen Gründen an diesem Training nicht teilnehmen können, erscheinen zum Seniorentraining.


Senioren:        
jeden Dienstag   20 bis 22 Uhr   in der Markthalle am Wasserturm
jeden Freitag   20 bis 22 Uhr   in der alten Turnhalle an der Freiheit
Wolf Dieter Auslitz

Der Sport braucht Schiedsrichter

Beitragskassierer gesucht

Für den Nord-Ost-Bezirk Husums wird ein Beitragskassierer gesucht. Interessenten, die sich einen kleinen Nebenverdienst verschaffen wollen, werden gebeten, sich sofort bei unseren Kassenwart Hans Weinstein, Poggenburgstraße 15, zu melden

Nicht kritisieren, sondern selbst Schiedsrichter werden

Der Vorstand von Husum 18 ruft alle Sportfreunde auf, die sich für fähig hallten, Spiele zu leiten, sich als Schiedsrichter zu betätigen.

Dem großen Mangel an Schiedsrichtern ist es zuzuschreiben, daß oftmals Sonntag für Sonntag Spieler wie Zuschauer mit den Leistungen der Schiedsrichter nicht zufrieden sind. Den leitenden Stellen stehen nämlich nicht genügend Schiedsrichter zur Verfügung, so daß sie oftmals gezwungen sind, auf Sportkameraden zurückzugreifen, die die nötige Reife noch nicht besitzen.

Jeden Sonntag erlebt man es, daß Zuschauer wie alte aktive Spieler sich in Schmährufen gegen den Schiedsrichter ergehen, ohne einmal selbst so viel Mut und vor allen Dingen so viel Liebe für den Sport aufzubringen, sich als Schiedsrichter zu betätigen. Und gerade unsere alten aktiven Spieler bringen die besten Voraussetzungen mit, einen guten Spielleiter abzugeben. Sie besitzen die nötige Reife und die nötige Spielerfahrung, die für die Leitung eines Spieles von ausschlaggebender Bedeutung ist, und die einen schnellen Aufstieg garantiert.

Unser Sportfreund Hermann Bahnsen hält laufend Schiedsrichterlehrgänge ab, in denen die Sportkameraden ausgebildet werden.

Sportler, helft der ganzen fußballtreibenden Jugend dadurch, daß Ihr Euch als Schiedsrichter zur Verfügung gestellt! Je größer nämlich die Auswahl ist, desto größer wird die Freude am sportlichen Erleben sein.

Meldungen können jederzeit beim Verein abgegeben werden.

Der Vorstand

Spielergebnisse vom Februar:

Bezirksliga
  Husum 18   -   Kappeln   4:5
  Husum 18   -   Bredstedt   1:3

Die Reserven
  Tönninger SV   -  

Husum 18 Ib

  5:3
  Norderstapel   -   Husum 18 II   1:3

Jugend
  Jungmannen   Husum 18   -   Kappeln   5:1
  Jungmannen   Husum 18   -   Bredstedt   7:0
  Jungmannen   Husum 18 II   -   Tönning   10:4
  Schüler   Husum 18 A   -   Tönning   4:3

Vorschau für März

Bezirksliga
4.3.   Husum 18   -   Schleswig 06   (Ziemann)
11.3.   DFB-Pokalspiele    
18.3.   SIF   -   Husum 18   (Petersen, Niebüll)
25.3.   Husum 18   -   Satrup   (Illing)

Die Jungmannen bestreiten jeweils die Vorspiele.


Die Reserven
4.3.   IF Tönning   -   Husum 18 I b  
11.3.   Norderstapel   -   Husum 18 I b  
18.3.   Husum 18 I b   -   Bredstedt  
25.3.   Husum 18 I b   -   Friedrichstadt  


Jugend
4.3.   Jungmannen   IF Tönning   -   Husum 18 II  
4.3.   Schüler   Bredstedt   -   Husum 18 B  
4.3.   Schüler   IF Tönning   -   Husum 18 A  
4.3.   Jugend   Bredstedt   -   Husum 18 B  
4.3.   Knaben   IF Tönning   -   Husum 18  
11.3.   Jungmannen   Norderstapel   -   Husum 18 II  
18.3.   Schüler   IF Tönning   -   Husum 18 B  
18.3.   Schüler   Husum 18 A   -   Bredstedt  
18.3.   Jugend   Husum 18 A   -   Bredstedt  
18.3.   Knaben   Husum 18   -   Bredstedt  
25.3.   Jungmannen   Husum 18 II   -   Friedrichstadt  
25.3.   Schüler   Husum 18 A   -   Friedrichstadt  
Wolf Dieter Auslitz

Fußball-
BL Nord
1955/56

Stand am 22.2.1956

k  

Husum 18

*

0:10 4:6 4:5 3:0 4:2 1:1 1:3 3:1 5:1 0:2 2:6 4:0 3:2 3:1 1:4 3:1  
          1:1   1:3     4:5 0:0       4:3  

Schleswig 06

10:0

H

4:1 7:0 2:0 5:2 5:0 2:0 6:0 7:0 3:0 1:2 2:0 13:0 10:2 4:1 7:1  
  7:1       1:1       1:1       7:0 5:1  
Frisia Husum 6:4 1:4

U

2:0 2:4 7:0 6:2 2:2 8:3 2:2 7:3 5:1 0:0 7:1 4:2 1:0 1:3  
  1:7     8:6               3:1 12:0   3:4
FSV Wyk 5:4 0:7 0:2

S

3:2 4:1 1:2 4:0 3:3 1:3 3:0 0:1 1:2 0:0 1:1 2:1 4:2  
                  2:5   3:2     4:2  
VfB Nordmark 0:3 0:2 4:2 2:3

U

6:0 3:1 5:0 5:1 0:0 0:2 2:3 7:0 4:3   2:0 4:3  
              2:0     2:2 0:2        
Post Flensburg 2:4 2:5 0:7 1:4 0:6

M

2:3 3:2 10:6 5:1 3:2 3:0 0:3 0:1 2:3 2:4 1:6  
    6:8           0:1 9:2       3:0   2:1
Rasensport Schleswig 1:1 0:5 2:6 2:1 1:3 3:2

E

1:5 1:3 3:2 3:2 2:2 2:3 3:3 3:2 4:2 6:3  
1:1 1:1           4:5     1:5   0:1      
TSV Rantrum 31 0:2 2:2 0:4 0:5 2:3 5:1

R

3:1 1:3 2:2 3:3 3:0 3:1 3:1 3:2 3:2  
                  1:6   2:2   4:2 3:4 1:3
Bredstedter TSV 1:3 0:6 3:8 3:3 1:5 6:10 3:1 1:3

F.

4:4 3:1 3:5 6:2 1.3 5:3 3:3 4:3  
3:1       0:2   5:4     6:3   2:1     2:5 2:7
Nordmark Satrup 1:5 0:7 2:2 3:1 0:0 1:5 2:3 3:1 4:4

V.

3:2 0:1 1:2 1:1 1:1 0:1 3:4  
          1:0       3:2       3:2   0:8
TSV Westerland 2:0 0:3 3:7 0:3 2:0 2:3 2:3 2:2 1:3 2:3

v

4:2 3:5 3:5 4:0 1:0 2:5  
  1:1   5:2   2:9   6:1 3:6 2:3     1:1      
TSV Kappeln 6:2 2:1 1:5 1:0 3:2 0:3 2:2 3:3 5:3 1:0 2:4

o

4:0 8:2 2:5 7:0 7.1  
5:4       2:2   5:1         0:1     1:1  
TSV Nord Flensburg 0:4 0:2 0:0 2:1 0:7 3:0 3:2 0:3 2:6 2:1 5:3 0:4

n

1:4 6:1 1:1 1:6  
0:0     2:3 2:0     2:2 1:2     1:0        
SIF Schleswig 2:3 0:13 1:7 0:0 3:4 1:0 3:3 1:3 3:1 1:1 5:3 2:8 4:1

1

3:9 1.1 1:5  
    1:3       1:0       1:1     0:4 2:4 1:7
Glücksburg 09 1:9 2:10 2:4 1:1   3:2 2:3 1:3 3:5 1:1 0:4 5:2 1:6 9:3

9

1:5 2:2  
  0:7 0:12     0:3   2:4   2:3       4:0    
TSV Friedsrichsberg 4:1 1:4 0:1 1:2 0:2 4:2 2:4 2:3 3:3 1:0 0:1 0:7 1:1 1:1 5:1

1

1:2  
  1:5   2:4       4:3 5:2     1:1   4:2    
Rot-Weiß Niebüll 1:3 1:7 3:1 2:4 3:4 6:1 3:6 2:3 3:4 4:3 5:2 1:7 6:1 5:1 2:2 1:2

8

 
  3:4 4:3     :2   3:1 7:2 8:0       7:1    
Die oberen Zahlenreihen geben die Ergebnisse der Herbstserie wieder, die unteren die der Frühjahrserie.

Eine Rekord-Zuschauermenge sah am Sonntag im Friesenstadion das Spiel Husum 18 -
Schleswig 06. Viele zeigten sich nach dem klaren 5:1-Sieg der Gäste mehr als leise enttäuscht, da man doch im Stillen mit einer ausgeglichenen Partie und einem entsprechenden
Ergebnis gerechnet hatte. Daß es nicht wieder zu einer Wiederholung der
großen 0:10-Pleite aus der 1. Serie kam, verdankt 18 wohl in erster Linie Torwart
Bonse, der mit Abstand bester Spieler der Mannschaft war. Seine enorme Sprungkraft,
sein kluges Stellungsspiel und sein kompromißloser Einsatz begeisterten am Sonntag
Zuschauer und Spieler. Unser Bild zeigt eine wuchtige Faustabwehr Bonses, links im Vordergrund Torjäger Nr. 1 des Nordbezirks Hinrichs I, der vergeblich auf die Vorlage
von seinem Bruder (im Hintergrund) wartet. Hinrichs I schoß nur ein Tor; mehr als einen Ball mußte er sich von Bonse vom Stiefel nehmen lassen. (Aufn.: Clausen)

5. März 1956, Husumer Nachrichten
leer

Mär 1956

Husum 18 / Historisches

Hermann Lex schrieb uns

In der letzten Woche erreichte uns ein Brief von unserem alten Sportkamerad Hermann Lex aus Rotenburg. Er schickte uns drei kleine Artikel aus seiner so reichen Erinnerung bei Husum 18. Wir danken ihm sehr, daß er uns helfen will, die so große Tradition unseres Vereins unserer Jugend zu übermitteln. Er knüpfte aber auch seine Bitte daran, daß sich noch mehr "alte 18er" bereitfinden, ihre Erlebnisse und ihr Wirken bei Husum 18 weiterzugeben.

Rückgrat Husum 18's

Das Abwehr-Trio 1939
Erich Wolf, Hugo Starken und Bernhard Nissen

Manches gute Schlußdreieck hat die Liga Husum 18 gehabt. Es bildete in vielen Spielen das Rückgrat der Mannschaft. Längere Zeit, vor so 20 Jahren, hießen diese Mannen: Hugo Starken, Bernhard Nissen und Erich Wolf. Sie waren eisern, zuverlässig und bestens aufeinander eingespielt. Verschenkt wurde nichts!

Da war z.B. das Spiel Flensburg 08 gegen Husum 18 im Flensburger Stadion. Eisiges Winterwetter mit Schneesturm. Husum 18 spielte in der ersten Halbzeit mit Wind und Schnee, aber alle gut gemeinten Kombinationen wurden bei dem unmöglichen Wetter zunichte gemacht. Halbzeit 0:0. Nach dem Wechsel glaubten die Flensburger Kameraden, daß sie jetzt dran wären, den Sieg herauszuholen. Aber auch ihnen glückte nichts. Unsere Verteidiger kämpften wie die Löwen. Hugo Starken hielt fast unmögliche Bälle. Es wurde ein Kampfspiel beider Mannschaften, das schwerlich zu übertreffen war. Da, in der 89. Minute - Hugo Starken liegt angeschlagen am Boden - senkt sich der Ball, von einem Flensburger Stürmer geschossen, genau auf das leere Tor der Husumer. Aber instinktiv und mit äußerstem Einsatz saust Erich Wolf zum Kasten und erwischt den Ball in Linienhöhe. Durch gewandten Rückzieher befördert er ihn mit wuchtigem Schlag zurück ins Feld. Schlußpfiff, 0:0, und gegenseitig gratulieren sich beide Mannschaften zu diesem hervorragenden Kampf. Beide freuten sich über das gerechte Resultat. Wilhelm Breßler und Bernhard Petersen wußten in echt sportlicher Form beim gemütlichen Beisammensein die aufopfernde Leistungen beider Mannschaften zu würdigen, und beide betonten, daß es bedauerlich gewesen wäre, wenn gerade dieser Kampf zum Schluß noch ein anderes Ergebnis aufgewiesen hätte.

 


Herbert!

Herbert Koch hat dem Verein durch seine Bemühungen viele gute Spieler zugeführt und alles getan, um diese Kameraden in unserem Sportverein heimisch werden zu lassen.

Kurios war aber, daß Herbert Koch einmal gleich 4 Arbeitsdienstlager für Husum 18 verpflichtet hatte, die auch alle auf den Namen Herbert hörten und zwar:

Herbert Seidemann,
Herbert Stadelmeyer,
Herbert Linnau,
Herbert Kolbe.

Es waren erstklassige Fußballspieler und beste Kameraden. Aber die Kanone war doch wohl Herbert Seidemann von Borussia Kiel mit seinem Bombenschuß. In einem Spiel gegen Rendsburg schoß er allein von zwölf Toren neun Tore. Das letzte Tor resultierte aus einem Elfmeter. Der Torwart ging in Schutzstellung und drehte dem Schützen in Abwehr den Rücken zu.

Nur einmal in einem Spiel gegen seinen Stammverein Borussia hatte Herbert Seidemann "einen schlechten Tag". Wer wollte es ihm verdenken? Ja, es waren prächtige Leute, diese fünf Herberts.


Walter Breuß

Wir hatten in der Liga einmal einen Torwart namens Walter Breuß aus Hamburg. Er war beim Arbeitsdienst in Ostenfeld. Da eines Sonntags sein Urlaub erst spät bewilligt wurde, mußten wir ihn holen. Es fand sich der Schlosser Otto Maaß bereit, mit dem Motorrad nach Ostenfeld zu fahren und Walter Breuß mitzunehmen. Als der Fahrer sich nach geraumer Zeit umguckt, ist der Soziussitz leer und nichts von Walter Breuß zu sehen. Kamerad Otto Maaß kehrt um und sieht den guten Mann in einer Kurve bei Ipernstedt langsam auf sich zukommen, Arme, Beine, Gesicht, alles vom Sturz zerschunden, aber zum Glück keine ernstlichen Verletzungen.

Und wir warten schon vor dem Handwerkerhaus auf das Eintreffen der beiden. Es wird nämlich Zeit, wir sollen noch mit dem Bus nach auswärts. Da kommt endlich das Motorrad in mäßiger Fahrt die Süderstraße herunter, und als ist nun bei uns ist, sehen und hören wir die Bescherung. Na, sowas war uns noch nicht passiert! Aber in solchen Situationen schalteten Bernhard Petersen und Herbert Koch schnell. Walter Breuß wurde von oben bis unten verbunden, Ersatztorwart mit, und die Reise ging mit dem bandagierten Walter Breuß als Gast los.

Jahre nach dem Kriege war der gute Walter Breuß mit seiner Hamburger Mannschaft einmal zu einem Gast und Freundschaftsspiel in Husum. In Kameradschaft mit dem Hamburgern haben wir ein frohes Wiedersehen gefeiert, bei welchem unser Otto "Otti" Degenkolbe in Walter Breuß seinen ehemaligen Kriegskameraden wieder heil begrüßen konnte. Es gab viel zu erzählen. "Ja, und der Sturz damals mit dem Motorrad bei Ipernstedt, das war doch zum Lachen."

Hermann Lex
leer

Mär 1956

Husum 18

Wir gratulieren

Wir gratulieren dem jungvermählten Ehepaar Dr. Erwin "Pütten" Kraatz und Frau Gertrud, geborene Hammer. Der Verein benutzt diese Gelegenheit, sich der großen Verdienste unseres Doktors an unserem Verein zu erinnern. Durch seine lange Mitgliedschaft hat er seine Treue und Liebe zum Verein bewiesen. Wir wünschen dem neu vermählten Paar alles Liebe, alles Gute, alles Schöne und nehmen mit Freude seine Gattin in unsere Sportfamilie auf.

Unser Sportfreund Karl "Charly" Busse (ehemals Bremer Schlüssel, Husum) hat der Vereinszeitung eine Spende zukommen lassen. Der Verein dankt herzlichst.
Wolf Dieter Auslitz
leer

Apr 1956

Husum 18

"Wenn es nur nicht so spät würde ..."

Was sagen die Ehefrauen unserer Spieler und Funktionäre dazu, daß sich ihre Männer so dem Sport verschrieben haben? Unser Pressewart sprach im Anschluß an das Skatturnier mit einigen Frauen unserer Sportler.

Hedy Weinstein: Ich sehe es vollkommen ein, daß es in jedem Verein Leute geben muß, die sich in ihrer Freizeit für die Belange des Vereins einsetzen. Wo kämen wir denn hin, wenn sich keiner freiwillig für die bestimmt nicht geringen Aufgaben in Husum 18 melden würde. Dann muß die Frau ein Auge zudrücken und muß einsehen, daß es ohne diesen Einsatz nicht geht. Zum Wohle des Vereins muß man eben Opfer bringen. Übrigens bin ich selbst Mitglied von Husum 18 und sehe mir im Sommer jedes Spiel der Liga an.

Elfie Denckmann: Da ich selbst am Vereinsleben in Husum 18 interessiert bin, kann ich es verstehen, daß mein Mann sich für einen Posten zur Verfügung gestellt hat. Als Ausgleich habe ich mich in den Sportverein gemeldet, um dort zu turnen. Einer respektiert die Wünsche des anderen, so daß es zu keinen Komplikationen kommen kann. Im Sommer bin ich dann auch öfters draußen auf dem Sportplatz, um mir die Spiele anzuschauen.

Frau Alwin: Nein, ich habe nichts dagegen, daß mein Mann Fußball spielt. Fast jeden Sonntag bin ich auf dem Sportplatz, oder aber ich hole meinen Mann von den Spielen ab. Am schönsten ist es ja, wenn unsere Mannschaft gewinnt. Als Entschädigung für die verlorenen Sonntage suchen wir dann alle Veranstaltungen des Vereins auf, um hier mit den anderen ein paar nette Stunden zu verbringen.

Christel Grabert: Am Sonntag ist Fußball, da kann man sich nichts weiter vornehmen! Das kenne ich schon seit meiner Kindheit, da meine Brüder ebenso wie mein Mann begeisterte Fußballspieler waren. Eine Zeit lang war ich ganz verbittert, daß unsere Mannschaft Sonntag für Sonntag verlor; aber wenn es jetzt wärmer wird, werde ich wieder öfters zu den Spielen gehen. Was mich am meisten auf dem Sportplatz stört, das sind die ungerechtfertigten Rufe der Zuschauer. Natürlich freue ich mich, wenn unsere Liga gewinnt, denn naturgemäß ist dann auch die Stimmung zu Hause besser.

Erna Schleger: Darüber glücklich sein, daß der Mann ewig Sitzungen hat, das kann ich nicht. Aber was soll man machen, die Männer gehen ja doch hin. Und schließlich muß die Arbeit in einem Verein doch von einigen getan werden. Ja, wenn es nur nicht bei den Sitzungen immer so spät würde. Wirkliche Komplikationen jedoch hat es dadurch bei uns noch nicht gegeben. Ich muß dazu noch sagen, daß unsere ganze Familie Fußball spielt. Früher war es mein Mann, und jetzt ist es der jüngste, der ein eifriger Sportler ist. Ich selbst bin bei jedem Wetter, ob es regnet oder schneit, auf dem Platz, um mir die Spiele anzusehen. Und letzten Endes sind die netten Feste bei Husum 18 dann ein Ausgleich für die Opfer, die man bringen muß.

Frau Stieler: Ich habe es kommen sehen, daß mein Mann über kurz oder lang einen Posten in einem Sportverein übernehmen würde, dann sportbegeistert ist er schon immer gewesen. Und ich weiß auch, daß mein Mann mit Liebe bei seiner Sache ist; warum sollte ich ihm im Wege stehen? Wir respektieren unsere gegenseitigen Pflichten und Wünsche, wie es ja auch immer sein sollte. Nach dem Fußballspiel treffen wir uns, und dann gehört der Sonntagnachmittag uns allein.

Frau Lohr: Ich finde, jeder hat auf die Interessen des anderen Rücksicht zu nehmen, und darum habe ich auch nichts gegen die Arbeit meines Mannes beim HFV einzuwenden. Fast jeden Sonntag ziehe ich mit Kind und Kegel auf den Sportplatz hinaus, um meinen Mann abzuholen. Außerdem können sich die Kinder bei dieser Gelegenheit richtig austoben.

Wolf Dieter Auslitz

Mitgliederversammlung

am Mittwoch, dem 18. April Apr 1956, im Handwerkerhaus

Tagesordnung
1.   Protokollverlesung
2.   Zwischenberichte über die bisher geleisteten Arbeiten
a) des Vorstandes
b) des Spielausschusses
c) des Jugendausschusses
3.   Aussprache
4.   Anträge (Anträge müssen eine Woche vorher beim ersten Vorsitzenden eingegangen sein)
5.   Verschiedenes
Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten (Beginn 20 Uhr).
Wolf Dieter Auslitz

Aufnahme-Antrag

Unterzeichneter stellt den Antrag, in den
Husumer Fußballverein von 1918 e.V.
als aktives / passives Mitglied aufgenommen zu werden.
Gewünschter Sport:
Fußball / Handball / Faustball / Tischtennis
Name
Straße und Hausnummer
Geburtsdatum
Eingetreten am
War früher Mitglied von
Aufnahme-Spende DM
 

eigenhändige Unterschrift

Bei Minderjährigen auch Unterschrift des gesetzlichen Vertreters

Werbt neue Mitglieder!

Unser Mitgliederbestand ist zwar in ständigem Anstieg begriffen, es stehen aber noch viele begeisterte Fußballfreunde abseits. Sie für unseren Verein zu interessieren, muß Ehrensache jedes 18ers sein. Wenn jeder von uns nur ein einziges Mitglied wirbt, würde sich die Kassenlage so gewaltig bessern, daß wir ganz andere Summen für die Förderung des Nachwuchses, wie überhaupt für den gesamten Sportbetrieb, zur Verfügung stellen könnten.

In unseren Vereinsnachrichten ist ein Aufnahmeformular abgedruckt, das ausgeschnitten unter der Devise: "Jedes Mitglied wirbt ein neues Mitglied" Verwendung finden soll.

Wolf Dieter Auslitz

Wie steht es um die Beitragspflicht?

Trotz mancherlei Hinweise besteht immer noch Unklarheit über die Beitragspflicht. Darüber heißt es in unserer Satzung:

§ 5   An Beiträgen sind im voraus zu entrichten:
      a) ordentliche Mitglieder monatlich 1, 50 D-Mark
      b) Jugendliche und Erwerbslose monatlich 0,57 D-Mark
      c) Ehrenmitglieder sind von Beitragszahlungen befreit
    Jugendliche haben freien Eintritt zu Veranstaltungen auf unserem Platz. Ehrenmitglieder haben freien Eintritt zu allen Veranstaltungen des Vereins.
    Mitgliedern, die unverschuldet in schwierige Vermögenslage geraten sind, können die Beiträge auf Antrag beim Vorstand für eine gewisse Zeit gestundet bzw. erlassen werden.
Eine Aufnahmegebühr wird nicht erhoben.
§ 6   Ausgeschiedene oder Ausgeschlossene gehen aller Rechte an den Verein verlustig. Ihre Verpflichtungen dem Verein gegenüber (Beiträge und so weiter) bleiben jedoch für drei Monate weiter bestehen.
Wolf Dieter Auslitz

Mitgliederbewegung

   
Neuaufnahmen
1.   Georg Jessen, Husum, Mühlenweg 21
2.   Helmut Otzen, Finkhaushallig
3.   Günther Petersen, Finkhaushallig
4.   Otto Stöhrmann, Husum, Südermarsch
5.   Willi Thurow, Wester-Ohrstedt
6.   Johannes Wohlert, Finkhaushalligkoog

 

Abgänge
1.   Reimer Albertsen, Husum, Jebensweg 41
2.   Sönke Hansen, Husum, Markt 23
3.   Wilhelm Carstens, Husum, Marktstraße 11
4.   Peter Henningsen, Husum, Süderstraße 113

 

Aus der Mitgliederliste wurden gestrichen
1.   Werner Möller, Husum, Markt 22
2.   Johannes Hansen, Husum, Langenharmstraße 4
3.   Willi Jürgens, Husum, Volquart-Pauls-Straße 12
4.   Rudolf Grimm, Husum, Osterende 1/3
5.   Hans Lorenz Hansen, Husum, Schleswiger Chaussee 23
6.   Asmus Eggers, Husum, Marienhofweg
7.   Rainer Rath, Husum, Ohlsenstraße 1
8.   Joachim Köpke, Husum, Stadtweg 3, wurde lt. Vorstandsbeschluß vom 4.12.1955 auf Grund des § 8 Abs. c der Vereinssatzungen aus dem Verein ausgeschlossen.

 

Adressenänderungen:
1.   Grabert, Arthur, Husum, Ehrenhain 8
2.   Hasche, Hans, Husum, Mildstedter Landstraße 35
3.   Wulff, Edmund, Langenhorn
Wolf Dieter Auslitz

Anzeige hatte Erfolg

In den Vereinsnachrichten vom 1. März Apr 1956 hatte unsere Kassenverwaltung für den Nordost-Bezirk Husums einen Beitragskassierer gesucht. Dieser Posten ist inzwischen vergeben, so daß sich weitere Bewerbungen erübrigen.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Apr 1956

Husum 18 / Fußball allgemein

Der Ruf nach Ritterlichkeit

In der Sportschule Hennef waren an einem der letzten Wochenenden DFB-Bundes- und Sportgericht mit den Verbandgerichts-Vorsitzenden versammelt, um Fragen der sportlichen Rechtsprechung zu behandeln. Sehr schnell kam die Aussprache auf ein Problem, daß sich als das brennendste im Fußballsport erweist. Badens Rechtswart Karl Engler behandelt das Thema "Sind unsere Mittel zur Erhaltung des Fairplay erschöpft?" Er warf damit das Stichwort in die Tagung. Welches der neuen Themen im Laufe der zehnstündigen Beratungen auch angesprochen wurde, der Gedanke drehte sich immer um die Notwendigkeit, bei allen Teilnehmern unseres schönen Spiels die sportliche Gesinnung, die Ritterlichkeit, weit stärker als bisher zur Durchsetzung zu bringen.

Mehr Ritterlichkeit! Das gilt für Spieler und Trainer, Vereinsbeauftragter und Anhänger, Zuschauer, Schiedsrichter und Pressemänner. Die wöchentlichen Ankündigungen in den Amtsblättern der Verbände, soweit Feldverweise, Spielabbrüche, Zuschauerausschreitungen und damit im Zusammenhang stehende Bestrafungen betreffen, nehmen unaufhörlich an Umfang zu. Sind die Mittel der Sportstellen, zu einer Besserung zu kommen, erschöpft? Das ist die bange Frage, die von den sich verantwortlich fühlenden Männern des Fußballsports immer wieder gestellt wird. Haben unsere Mittel versagt, müssen wir neue suchen? Sollen wir die Sportstrafen verdoppeln und verdreifachen, zu Ausschlüssen in stärkerer Zahl kommen - oder was sollen wir tun?

Wer die Dinge nüchtern und sachlich betrachtet, erkennt den Ernst der Situation. Die Jugend, die wir betreuen, ist wertvolles Gut unseres Volkes. Unser Spiel soll auch heranführen an die hohen ethischen Seiten unseres täglichen Tuns. Wir sollen erziehen und helfen, Charakter und Geist in den Menschen zu formen, die mit uns verbunden sind.

Strafen können und dürfen nicht das einzige Mittel sein. Wir müssen an die Wurzel des Übels herankommen, müssen das Samenkorn sportlichen Handelns in die uns anvertraute Jugend legen. Unaufhörlich, immer aufs Neue, müssen wir die Ritterlichkeit in den Vordergrund stellen. Über die sportliche Gesinnung hinweg müssen wir die Begleitumstände unseres Tuns auf eine Stufe bringen, die neben Vertrauen, Anstand, Unterordnung und Charakter das rein technische Verständnis für unser Spiel sichert.

Wenn die Kenntnis der Spielregeln vertieft wird, bei den Spielern und Zuschauern besonders, dann wird es ein größeres Verständnis für die Schiedsrichterentscheidungen geben und mancher Unruheherd damit ausgeräumt. Wenn die Erkenntnis, daß auch die Schiedsrichter ehrenwerte Sportsleute sind, die wohl irren können, aber niemals absichtlich Fehlurteile geben, allgemein wird, ist die Atmosphäre auf den Spielfeldern und Zuschauerrängen um vieles entgiftet. Wenn im sportlichen Gegner der Kamerad gesehen wird, der - wie man selbst - Fußball zur Freude und Körperstärkung spielt, wird die Spielweise fairer, und die Knochen des Gegners werden mehr geschont.

Warum kommen wir nicht schneller zu dieser Erkenntnis? Wir wissen, daß die Folgen der zu großen Kampfbetontheit dem Fußballsport abträglich sind. Der Sportteil der Montagszeitungen ist kein Spiegelbild unserer Spiele. Wir haben längst erkannt, daß die Presse aus den verschiedensten Gründen das dem Sport Abträgliche zu stark in den Vordergrund stellt. Aber dennoch haben wir die Pflicht, auch die letzten Möglichkeiten der Kritik an unserem Handeln, unserer Auffassung und dem Wert unseres Sports zu beseitigen. Überall, wo sich nur die Gelegenheit bietet, sollen und müssen wir den Gedanken der Ritterlichkeit nach vorne stellen. Es darf keine Spielerversammlung, keine Mitgliederzusammenkunft und keine Vereinsfunktionärbesprechung vorübergehen, ohne dieses Problem zu behandeln.

Keine Tagung der Verbände, keine Verhandlung einer Spruchkammer, kein Mitgliederrundschreiben und keine Unterredung mit einem Pressemann dürfen ungenutzt bleiben. Es gilt, der sportlichen Auffassung, und damit der Ritterlichkeit, zur Durchsetzung zu verhelfen.

Nicht Strafen sollen wirken und erziehen, sondern die freiwillige Erkenntnis, daß unser schönes Fußballspiel nur dann seine Aufgabe erfüllt, wenn es in ritterlichem Geist und mit edler Gesinnung betrieben wird. Wir müssen den Weg zur idealen sportlichen Auffassung, die in den Herzen unserer "Alten" noch lebt, zurückfinden.

Carl Koppehel

Juli-Pause nicht aufgehoben!

Ein Beschluß des DFB-Beirates hat in den letzten Wochen von sich reden gemacht: die Durchführung der Julisperre. Die Julipause im Fußball ist nicht aufgehoben worden. Im Hinblick auf den Umstand, daß das im Bundesgebiet neu eingeführte Lottospiel in dem fußballfreien Monat Juli dem Fußballtoto einen erheblichen Abbruch tun würde, soll die Möglichkeit gesucht werden, durch Einsetzung von Beschäftigungsspielen auch im Monat Juli den Fußballtoto weiter gehen zu lassen. Ein Anerbieten an die Lotterie-Direktionen, das Lotto ebenfalls im Monat Juli ruhen zu lassen, wurde von diesen abgelehnt. Somit ist der Beschluß des DFB-Beirates als eine Abwehrmaßnahme zu werten, mag man über den Toto und die Preisgabe des Grundsatzes der absoluten Spielruhe im Juli denken wie man will.

Die Erträgnisse des Fußballtotos kommen zu einem - leider nur zu geringen - Teil dem Sport zugute. Er ist gewissermaßen zur Selbsthilfe geworden und nicht gewillt, sich das Wasser abgraben zu lassen. Ändern Staat, Länder und Gemeinden ihre Stellung zum Sport und zum Lotto (!), dann kann der Fußballsport daran denken, seine enge Verbindung zum Toto einer Revision zu unterziehen. Bis dahin zwingen ihn die Nöte, unter denen er zu leiden hat, zur Selbsthilfe.

Eine Feststellung soll noch getroffen werden. Die Durchbrechung der Julipause für die Vereine bzw. Mannschaften, die an den Beschäftigungsspielen im Monat Juli beteiligt sind, bedeutet für sie nicht eine Aufhebung der Julisperre. Für diese Mannschaften wird die Sommerpause vor- oder zurückgelegt. Auch sie müssen vier volle Wochen pausieren. Für alle anderen Vereine und Mannschaften gilt die Julipause in vollem Umfang. Die Verbände dürfen auch keine Ausnahmegenehmigung erteilen.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Apr 1956

Husum 18 / Historisches

Zwei unvergessene Männer

Hermann Lex berichtet von seiner Zeit bei Husum 18

Alfred "Eie" Wolf

geboren 24.07 1910 in Husum
gefallen 17.07 1924 in Rußland

Alfred Wolf, wir kennen ihn alle, und die ihn nicht kennengelernt haben, denen sei sein Wirken bei Husum 18 hier aufgezeichnet.

Eie, so wurde er genannt. Aktiv spielte er in unserem Verein in der dritten Mannschaft, deren Spielführer er war. Auch in der zweiten Garnitur wirkte er mit. Er liebte den Sport um des Sports willen. Seine Hauptposition bekleidete er in seiner Eigenschaft als langjähriger erster Kassierer. Genau, exakt und so sauber wie er äußerlich sich zeigte, so war er auch in seinem inneren Wesen. Zu jedem Spiel der Liga fuhr er mit nach auswärts und paßte genau auf, daß sein Verein den rechten Anteil aus jedem Spiel ausgezahlt erhielt. Im Bezirk war er bestens bekannt, beliebt und geschätzt.

Bei jeder Fahrt nahm er sicherheitshalber seine blitzblank geputzten Fußballstiefel und seine schneidig gebügelte Kluft mit. Es konnte ja vorkommen, daß ein Spieler ausfiel, und Eie dann einspringen durfte. Das ist ganz, ganz selten vorgekommen. Dennoch hat er so oft seine Kluft ausleihen müssen und schmutzig wieder mit nach Hause gebracht. Als Schiedsrichter, im Vergnügungsausschuß, in der Jugendbetreuung, überall wirkte Alfred "Eie" Wolf für Husum 18. Den freiwilligen Sanitätern auf dem Sportplatz gab er aus seiner Privattasche dann und wann 5 Mark, er meinte, das hätten die wohl redlich verdient.

Nach jahrelangem erfolgreichen Wirken als Lehrling und junger Mann bei der Firma Momme Jürgensen pachtete er das Kolonialwarengeschäft von Klaus Warnsholdt in der Süderstraße. Hochzeit wurde gefeiert mit seinem lieben Lenchen aus Witzwort, paßten beide so schön zusammen. Und des Glückes war übergenug in dieser jungen Ehe.

Dann kam der unselige Krieg, der alles zerstören sollte, auch das kurze Glück dieser beiden jungen Menschenkinder. Die gute junge Frau Lenchen Wolf starb an einer schweren Krankheit, und Alfred "Eie" Wolf folgte ihr bald nach, er fiel für Deutschland und liegt im weiten Rußland begraben. Von seinem Todestage datiert seine letzte Karte an mich, und wir mußten feststellen, daß noch verschiedene andere Freunde, unter anderem auch unser unvergessener Otto Mißfeldt Post vom gleichen Tage von Alfred "Eie" Wolf erhalten hatten. Wohl in Vorahnung seines Todes hat er noch vielen Kameraden ein letztes Lebenszeichen gegeben.

Es spricht für Alfred "Eie" Wolfs Exaktheit, Liebe und Treue zu Husum 18, daß er bei seinem letzten Urlaub ein Testament über seinen Nachlaß gewissenhaft festgelegt hatte. Das wurde uns erst bekannt, als Bernhard Petersen nach Alfred "Eie" Wolfs Heldentod zur Testamentseröffnung gerufen wurde. Der gute Alfred "Eie" Wolf hatte Husum 18 einen namhaften Betrag hinterlassen und auch andere Vereine und Personen bedacht.

Das war Alfred "Eie" Wolf! Das war stilles Heldentum!

Sein Geist soll und wird weiterleben in den Herzen der heranwachsenden Jugend unter der blau-weiß-roten Flagge von Husum 18, für die Alfred "Eie" Wolf gelebt und gehofft hat. Ihm nachzueifern und zu versuchen, es ihm gleichzutun, sei die vornehmste Aufgabe aller 18er in guten und in schlechten Tagen.

Alfred "Eie" Wolfs Bild ziert das Zimmer im Handwerkerhaus. Mit Stolz und Ehrfurcht wollen wir es immer wieder anschauen und feierlich geloben, den guten, treuenAlfred "Eie" Wolf nie zu vergessen.

"Und es leuchtet
aus Tod und Vergehn
golden die Hoffnung
aufs Auferstehen."

Ostern Apr 1956, Hermann Lex


Hermann Mellage

Nun war es leider mal wieder soweit, daß die Liga von Husum 18, nachdem Hugo Starken zum Wehrdienst einberufen war, keinen rechten Torwart mehr hatte. Und jeder Sportler weiß, das ist ein beruhigendes Gefühl und eigentlich die Voraussetzung für ein unbefangenes freies Spiel der Mannschaft ist, wenn der "Kasten" gut behütet ist. Längere Zeit mußten wir uns schlecht und recht mit einem Ersatztorwart behelfen. Dann aber kamen eines Abends am Montag in die Spielausschußsitzung die Unteroffiziere Kemena und de Witt aufgeregt, ohne anzuklopfen, hereineingestürzt. "Herr Petersen, wir haben jetzt einen Klassetorwart, der ist heute als Rekrut bei uns eingezogen worden." Na, wenn man während der ganzen Jahre so viele schlechte Erfahrungen gemacht hat, von denen Bernhard Petersen bestimmt ein Lied singen konnte, so mußte man skeptisch sein. Aber in diesem Falle klappte es hundertprozentig, denn kein geringerer als Hermann Mellage, der zweimal als Torhüter bei Schalke 04 die deutsche Fußballmeisterschaft mit errungen hatte, war "freundlichst" aufgefordert worden, seine Rekrutenzeit bei der 8.E.M.A.A. in Husum abzuleisten. Von dieser Tatsache hat nach heutigem Ermessen eigentlich besonders Husum 18 Nutzen gehabt.

Herbert Koch hatte es eilig und stellte sich schon am anderen Tag beim zuständigen Sportoffizier vor. Am liebsten sollte und wollte auch Hermann Mellageschon am kommenden Sonntag spielen. Das ging aber beim besten Willen nicht. Aber für den darauffolgenden Sonntag bekam er die Genehmigung des sehr zugänglichen Sportoffiziers. Wir sollten nach Flensburg.

2 Ausbildungsoffiziere mußten sich befehlsmäßig besonders um den Rekruten Hermann Mellagekümmern, damit er sich als Soldat nicht vorbeibenahm. Wir gaben sofort unseren Sportfreunden in Flensburg telefonisch Bescheid, daß wir mit unserem neuen Torwart von Schalke 04 antreten würden. Diese Mitteilung erbrachte einen Rekordbesuch.

Wir fuhren mit der Bahn, und es klappte auch beinahe alles gut. Nur, wie die Mannschaft am Flensburger Bahnhof die Straßenbahn besteigt, auf der sich auch Marineoffiziere befinden, will es das Unglück, daß Hermann Mellageim Gedränge mit den großen Füßen nicht klarkommt. Ein Offizier schimpft wegen des unzureichenden Grußes von Hermann Mellageund sagt etwas wie: "Sie können mir meinetwegen auf die Füße treten, aber doch nicht auf die Stiefel." Da schaltete sich Herbert Koch auch schon ein und brachte als alte Kompaniemutter alles in Ordnung, und während wir uns mit Hermann Mellagein den Anhänger schoben, hörten wir nur noch, wie der Offizier und Herbert Koch beide schrecklich lachten. Wir gewannen in Flensburg 2:0.

So waren wir erst einmal hinsichtlich des Torwarts auf einige Monate gesichert, es gab fast nur Plustore, selten Minustore. Hermann Mellage stand auf der 16-Meter-Linie und dirigierte von dort das Spielgeschehen. Er konnte die Bälle über das ganze Spielfeld wuchten, sein Zuspiel war haarscharf auf Läufer und Stürmer abgezirkelt. Auf Kameradschaftsabenden hat er uns seine Fotos aus dem großen Spielen gezeigt und uns dazu vieles Interessante aus seiner Laufbahn zu erzählen gewußt.

Bevor Hermann Mellagevon Husum ins Feld rückte, war er noch einmal in unserem Kreise in dem auch ihm lieb gewordenen Vereinslokal Handwerkerhaus bei Markus Nehlsen, um Abschied zu nehmen. Bescheiden und ruhig wie er war, dankte er Bernhard Petersen für die freundliche Aufnahme, die er hier gefunden hatte. Er hätte es nicht geglaubt, daß in einem für ihn so kleinen Verein eine derartige Begeisterung und treue Zusammengehörigkeit der Gemeinschaft eine solche Stütze war.

"Hermann Mellage, wo immer du auch sein magst, möge es dir wohlergehen!"

Hermann Lex
leer

Apr 1956

Husum 18 / Fußball

Grabert gewann Skatturnier

Herberger kommt nach Husum

Wie wir von unterrichteter Stelle erfahren haben, will der Bundestrainer Sepp Herberger im April nach Husum kommen, um sich ein Spiel unserer ersten Mannschaft anzusehen. Durch die dauernden Niederlagen unserer Nationalmannschaft sieht sich der Bundestrainer gezwungen, kleinere Städte zu bereisen, um hier den Nachwuchs für die Länderspielmannschaft zu suchen.

Im Anschluß an das Punktspiel gegen Schleswig 06, am 4. März hier in Husum, hatte der Spielausschuß für die aktiven Spieler ein kleines Skatturnier organisiert. Pünktlich um 7 Uhr nahmen die Spieler, die beweisen wollten, daß sie am Spieltisch genauso gut zu Hause sind wie auf dem grünen Rasen, ihre Plätze ein. Der Einsatz betrug eine D-Mark, und es wurde um 0,10 Pfennig gespielt. Leider aber war die Beteiligung an diesem kleinen Turnier nicht so, wie man es eigentlich von Seiten des Spielausschußes erwartet hatte. Um 10 Uhr stand dann der Sieger fest. Es stellte sich heraus, daß Arthur Grabert die Karten ebenso geschickt zu führen verstand wie den Ball. Ihm wurden als ersten Preis 8 D-Mark überreicht. Auf den nächsten Plätzen landeten Georg Schleger mit 6 D-Mark, Heinrich "Heini" Golde mit vier D-Mark und schließlich Karl "Kuddel" Etteldorf mit 2, 50 D-Mark.

Inzwischen waren auch die Angehörigen unserer eifrigen Skatspieler erschienen, um mit ihnen noch recht lange zu tanzen und ein paar frohe Stunden beieinander zu verbringen. Wieder einmal mehr zeigte uns diese kleine Veranstaltung, wie wichtig ist es, daß sich alle 18er mit ihren Angehörigen auch außerhalb ihres Wirkungskreises zusammenfinden. Gerade bei einem solch geselligen Abend lernt man sich kennen und schätzen; und wohl alle fühlten, daß Husum 18 eine große Familie ist.

Wolf Dieter Auslitz

Spielergebnisse vom März:

Bezirksliga
  Rantrum   -   Husum 18   2:3
  Husum 18   -   Schleswig 06   1:5
  VfB Nordmark   -   Husum 18   4:1
  SIF Schleswig   -   Husum 18   5:3

Die Reserven
  Norderstapel   -   Husum 18 I b   1:6

Jugend
Bezirk   Jungmannen   Husum 18   -   Schleswig 06   2:2
Bezirk   Jungmannen   Husum 18   -   Nordmark   1:1
Bezirk   Jungmannen   SIF Schleswig   -   Husum 18   1:13
Kreis   Jungmannen   Husum 18   -   Norderstapel   5:3

Vorschau für April

Bezirksliga
8.4.   Post Flensburg   -   Husum 18   (Wieser)
15.4.   Husum 18   -   Frisia Husum   (Werner)
22.4.   Glücksburg 09   -   Husum 18   (Kröner)
29.4.   Husum 18   -   Niebüll   (Illing)

Die Jungmannen bestreiten jeweils die Vorspiele.


Leider können wir die Vorschau für die Reserven und Jugend nicht bringen, da uns von zuständiger Stelle keine Spielpläne zugegangen sind.
Wolf Dieter Auslitz

Wieder Alte-Herren

Die Vereinsführung plant, für die Sommermonate wieder eine Alte-Herrenmannschaft ins Leben zu rufen. Wir bitten alle älteren Mitglieder, die Interesse am Zustandekommen dieser Mannschaft haben, sich bei Hans "Hansi" Schöning, Neustadt 52, zu melden.

Wolf Dieter Auslitz

Es mußte sein

Der Spieler Wilhelm "Willi" Carstens wurde wegen vereinsschädigenden und grob unsportlichen Verhaltens mit einer sechsmonatigen Spielsperre belegt.

Wolf Dieter Auslitz

Fußball-
BL Nord
1955/56

Stand am 18.3.Apr 1956

k  

Husum 18

*

0:10 4:6 4:5 3:0 4:2 1:1 1:3 3:1 5:1 0:2 2:6 4:0 3:2 3:1 1:4 3:1  
1:5     1:4   1:1 3:2 1:3     4:5 0:0 3:5     4:3  

Schleswig 06

10:0

H

4:1 7:0 2:0 5:2 5:0 2:0 6:0 7:0 3:0 1:2 2:0 13:0 10:2 4:1 7:1  
5:1 7:1   2:0   1:1       1:1 6:1     7:0 5:1  
Frisia Husum 6:4 1:4

U

2:0 2:4 7:0 6:2 2:2 8:3 2:2 7:3 5:1 0:0 7:1 4:2 1:0 1:3  
  1:7     8:6 3:2       6:0     3:1 12:0   3:4
FSV Wyk 5:4 0:7 0:2

S

3:2 4:1 1:2 4:0 3:3 1:3 3:0 0:1 1:2 0:0 1:1 2:1 4:2  
            1:4     2:5   3:2     4:2  
VfB Nordmark 0:3 0:2 4:2 2:3

U

6:0 3:1 5:0 5:1 0:0 0:2 2:3 7:0 4:3   2:0 4:3  
4:1 0:2           2:0 4:0   2:2 0:2 3:2      
Post Flensburg 2:4 2:5 0:7 1:4 0:6

M

2:3 3:2 10:6 5:1 3:2 3:0 0:3 0:1 2:3 2:4 1:6  
    6:8           0:1 9:2   0:1   3:0   2:1
Rasensport Schleswig 1:1 0:5 2:6 2:1 1:3 3:2

E

1:5 1:3 3:2 3:2 2:2 2:3 3:3 3:2 4:2 6:3  
1:1 1:1 2:3         4:5 1:2   1:5   0:1      
TSV Rantrum 3:1 0:2 2:2 0:4 0:5 2:3 5:1

R

3:1 1:3 2:2 3:3 3:0 3:1 3:1 3:2 3:2  
2:3     4:1           1:6   2:2   4:2 3:4 1:3
Bredstedter TSV 1:3 0:6 3:8 3:3 1:5 6:10 3:1 1:3

F.

4:4 3:1 3:5 6:2 1.3 5:3 3:3 4:3  
3:1       0:2   5:4     6:3 6:1 2:1     2:5 2:7
Nordmark Satrup 1:5 0:7 2:2 3:1 0:0 1:5 2:3 3:1 4:4

V.

3:2 0:1 1:2 1:1 1:1 0:1 3:4  
        0:4 1:0 2:1     3:2   2:1   3:2   0:8
TSV Westerland 2:0 0:3 3:7 0:3 2:0 2:3 2:3 2:2 1:3 2:3

v

4:2 3:5 3:5 4:0 1:0 2:5  
  1:1 0:6 5:2   2:9   6:1 3:6 2:3     1:1     2:4
TSV Kappeln 6:2 2:1 1:5 1:0 3:2 0:3 2:2 3:3 5:3 1:0 2:4

o

4:0 8:2 2:5 7:0 7.1  
5:4 1:6     2:2   5:1   1:6     0:1     1:1  
TSV Nord Flensburg 0:4 0:2 0:0 2:1 0:7 3:0 3:2 0:3 2:6 2:1 5:3 0:4

n

1:4 6:1 1:1 1:6  
0:0     2:3 2:0 1:0   2:2 1:2 1:2   1:0        
SIF Schleswig 2:3 0:13 1:7 0:0 3:4 1:0 3:3 1:3 3:1 1:1 5:3 2:8 4:1

1

3:9 1.1 1:5  
5:3   1:3   2:3   1:0       1:1     0:4 2:4 1:7
Glücksburg 09 1:9 2:10 2:4 1:1   3:2 2:3 1:3 3:5 1:1 0:4 5:2 1:6 9:3

9

1:5 2:2  
  0:7 0:12     0:3   2:4   2:3       4:0 1:9  
TSV Friedsrichsberg 4:1 1:4 0:1 1:2 0:2 4:2 2:4 2:3 3:3 1:0 0:1 0:7 1:1 1:1 5:1

1

1:2  
  1:5   2:4       4:3 5:2     1:1   4:2 9:1  
Rot-Weiß Niebüll 1:3 1:7 3:1 2:4 3:4 6:1 3:6 2:3 3:4 4:3 5:2 1:7 6:1 5:1 2:2 1:2

8

 
  3:4 4:3     1:2   3:1 7:2 8:0 4:2     7:1    
Die oberen Zahlenreihen geben die Ergebnisse der Herbstserie wieder, die unteren die der Frühjahrserie.

Husums Auswahl distanzierte Eiderstedt

Großartiges Spiel der Husumer Elf führte zum 10:0-Sieg

Husum (a). Die Bredstedter Zuschauer bekamen ein ausgezeichnetes Spiel einer Husumer Auswahlmannschaft der Fußballer zu sehen, die sich gegen eine aus Eiderstedter Kreisklassenvereinen zusammengestellte Mannschaft hervorragend schlug und vor allen Dingen ein prächtiges Stürmerspiel aufzog, das letzten Endes zu einem verdienten 10-0-Sieg führte.

Die Mannschaft , die von den Vereinen Husum 18, Frisia Husum und TSV Rantrum gebildet wurde, war jederzeit besser im Bilde und konnte auf Grund ihrer großen Routine einwandfrei das Spielgeschehen von der ersten bis zur letzten Minute bestimmen, so daß der Sieg gerechtfertigt ist, auch wenn er vielleicht im Torunterschied etwas zu hoch ausgefallen sein mag.

Ausgezeichnet hielt der Rantrumer Torhüter Hinrichs, der keinen einzigen Fehler machte. In der Deckung vermochten Carstens (Husum 18) und Dietze (Husum 18) im Spielaufbau ausgezeichnet zu gefallen, während Godt vom TSV Bredstedt und auch Sönksen durch ihr gefährliches FIügelspiel immer wieder für Aufregung im Strafraum der Eiderstedter sorgen konnten.

Garding, Tönning und St. Peter stellten die tapfere Eiderstedter Auswahl, die durch die zehn Treffer von Katzenmeyer (3), Rogge (3), Dietze (2), Sönksen und Carstens (je 1) etwas unter Wert geschlagen wurde.

April 1956., Husumer Nachrichten

Die Überraschungen blieben nicht aus

Frisia schlug den HFV 18 2:0 - Harmlose 2. Halbzeit

Husum (wd) Wer am Sonntagnachmittag in das gut besuchte Stadion gekommen war, um vielleicht eine Ueberraschung zu erleben, sah sich getäuscht. Frisia Husum konnte sich auf Grund besserer Stürmerleistungen gegen Husum 18 2:0 durchsetzen.

Gleich vom Anpfiff an legten sich beide Mannschaften mächtig ins Zeug, um sich von vornherein einen Torabstand zu sichern. Es wurde schnell und hart gespielt. Die Bemühungen beider Mannschaften scheiterten jedoch an den aufmerksamen Verteidigerreihen. In der siebenten Minute hatte Rogge im Anschluß an eine Ecke eine gute Chance, ein Tor zu erzielen; Torwart Bonse konnte aber im allgemeinen Gewühl klären. Im Gegenzug hatte Husum 18 die gleiche Gelegenheit. Clausen, der sich allein durchgespielt hatte, besaß jedoch nicht mehr die Kraft, einen placierten Schuß abzugeben, so daß HolIatz den Ball ohne Mühe aufnehmen konnte. Ein Freistoß von Dietze ging knapp über die Latte.

In der 30. Minute brach Linksaußen Papke überraschend durch, wollte in den gegnerischen Strafraum flanken, aber der Ball senkte sich völlig unprogrammäßig in das gegnerische Tor. Es stand 1:0 für Frisia. Drei Minuten später hieß es schon 2:0 durch den schnellen und gefährlichen Rogge. Nach einem Zusammenprall zweier Spieler nahm Rogge den Ball aus vollem Lauf an und donnerte ihn aus 20 Meter Entfernung ins obere Eck. Bonse war gegen diesen placierten Schuß, wie wir ihn sonst nur selten zu sehen bekommen, völlig machtlos. Durch diese beiden überraschenden Treffer war das Spiel bereits entschieden, da beide Mannschaften sich nicht mehr zu geschlossenen Stürmerleistungen aufraffen konnten.

Nach der Pause drängte Husum 18 mächtig auf das Frisiator, scheiterte aber immer wieder an dem unzulänglichen Schußvermögen seiner Stürmer. Frisia versuchte, durch einzelne gefährliche Steilangriffe das Spiel offen zu gestalten. Beinahe hieß es 3:0 für Frisia, als Golde den Ball zu Bonse zurückgab. 18's Torwart konnte den Ball nicht richtig fassen, aber der aufmerksame Rogge schoß völlig freistehend den Ball gegen den Außenpfosten.

Bei einem weiteren Angriff Frisias kam es dann zu einem bedauerlichen Vorfall. Rogge versuchte, einen Ball zu erreichen, den Bonse schon aufgenommen hatte. Er traf dabei den Torwart von Husum 18, der hinausgetragen werden mußte. Wenn wir Rogge auch keine böse Absicht unterstellen wollen, so hätte er wohl doch bei etwas sportlichem Empfinden über den Torwart springen können, wie es Grabert bei einem Angriff kurz davor vorbildlich zeigte. Bonse kam jedoch nach kurzer Unterbrechung wieder ins Spielfeld.

Das Spiel wurde jetzt immer enttäuschender uns planloser. Beiden Mannschaften fehlte die Kondition für die letzte halbe Stunde. Das Spiel artete zu einem harmlosen und müden Geplänkel aus. Papke schoß zwar noch ein Tor für Frisia, das aber von Schiedsrichter Petersen (Flensburg), der unauffällig und konsequent pfiff, wegen Abseitsstellung nicht gegeben wurde.

Die besten Spieler bei Frisia waren Rogge und Katzenmeier, während bei Husum 18 Jeß und der unermüdliche Dietze ein besonderes Lob verdienen.

16. April 1956., Husumer Nachrichten

18-Sieg durch "Goldenes Tor" Graberts

Farbiges, kampfbetontes Spiel gegen TSV Niebüll

Husum cpc. Nach den bestimmt schon bemerkenswerten Spielen Husum 18 – Frisia und Frisia – TSV Kappeln erlebten die zahlreichen Fußball-Anhänger gestern im Friesenstadion abermals ein Spiel, das in etwa an vergangene gute (Fußball)-Tage erinnern konnte.

Nach ihrer wenig rühmlichen Niederlage in Glücksburg spielte gestern die junge l8-Elf mit enormem Eifer, mit Spielwitz und Taktik und erkämpfte so einen schönen, wenn auch knappen Sieg gegen die gefürchteten Techniker aus Niebüll.

Zur Entschuldigung der Rotweißen muß gesagt werden, daß sie mit Ersatz antraten und auch wohl durch den Tod ihres beliebten Obmannes Jes Jessen, für den Schiedsrichter Ziemann-Flensburg zu einer Gedenkminute abpfiff, noch stark beeindruckt waren.

Druckvoll und eifrig begannen die 18er und so spielten sie die ganzen 90 Minuten, diesmal ohne vorher abzubauen. Ihr harter Einsatz in Sturm und Abwehr machten die Niebüller unsicher und ließen sie nicht zur Entfaltung kommen, wozu das kluge Stellungsspiel der Abwehr beitrug.

So verlief die Halbzeit torlos. Die Führung fiel eine Minute nach dem Wiederanpfiff. Grabert griff nach einem von Carstens ausgeführten Strafstoß das Leder im Gewühl auf und jagte es unhaltbar ein. Dann wechselten die Drangperioden auf beiden Seiten ständig. Beide Torwarte mußten abwechselnd immer wieder ihr Letztes aufbieten, um Gefahren zu beseitigen.

In diesen dramatischen Kämpfen in den Strafräumen zeigte 18 schließlich die größeren Kräfte und hielt so einen verdienten Sieg, an dem die ganze Mannschaft nach ihrem Einsatz zu beteiligen ist. Herausragender Mann: Carstens; bester Verteidiger: Trojaner, der zweimal auf der Torlinie rettete. Unerwähnt darf auch nicht Dietze bleiben, der leider mit seinen Scharfschüssen ziemlich Pech hatte und der Niebüller Torwart.

30. April 1956., Husumer Nachrichten
leer

Apr 1956

Husum 18 / Tischtennis

Nach langer Pause nimmt die Tischtennisabteilung von Husum 18 ihr Training wieder auf. Der Spielbetrieb beginnt am Mittwoch, dem 11. April, um 19 Uhr, in der alten Turnhalle an der Freiheit. Weiterhin ist vorgesehen, das Training auch freitags durchzuführen.

Es wird um rege Beteiligung gebeten, um an die alte Tradition dieser Abteilung wieder anzuknüpfen.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Apr 1956

Husum 18

Wir gratulieren

Bei unserem Ligaspieler Helmuth Dietze ist Familienzuwachs zu verzeichnen. Frank heißt der spätere Fußballspieler.

Unser langjähriges Mitglied und Träger der silbernen Vereinsnadel Broder-August Mommsen, Engelsburg, feierte im März seine Silberhochzeit
Wolf Dieter Auslitz
leer

Mai 1956

Husum 18

Vier Jahre Vereinsnachrichten

Wir bitten alle Mitglieder, die über ein Bankkonto verfügen, ihre Beiträge in einem Dauerauftrag an die Stadtsparkasse Konto 1272 zu überweisen.

Als vor nunmehr vier Jahren unser verstorbener Sportfreund Kurt Klawitter in unendlicher Kleinarbeit allen Mitgliedern die Vereinsnachrichten zustellen lassen konnte, da ahnte noch keiner, welch unentbehrliches Mitteilungsorgan mit den Vereinsnachrichten geschaffen worden war. Heute wissen wir, daß diese Zeitung zu einer beliebten Lektüre geworden ist und daß sie zu einem wertvollen Bindeglied, das zur Festigung und Zusammengehörigkeit aller 18er beigetragen hat, geworden ist.

Der Verein als Träger unserer Vereinsnachrichten hat sich alle erdenkliche Mühe gegeben, um das Erscheinen unseres Mitteilungsblattes zu ermöglichen. In den ersten Erscheinungsjahren warf die Zeitung noch einen erheblichen finanziellen Überschuß für die Jugendbetreuung ab, doch heute muß der Verein schon größere Zuschüsse leisten, um die Zeitung weiter erscheinen lassen zu können.

An diesem 4jährigen Geburtstag möchte ich es nicht versäumen, alle Geschäftsleute, die durch ihre Inserate den Erhalt der Vereinsnachrichten gewährleistet haben, den Dank des Husumer Fußballvereins von 1918 hiermit zum Ausdruck zu bringen. Ebenso möchte ich allen Mitgliedern und Freunden, die uns bei der Arbeit an den Vereinsnachrichten geholfen haben, herzlich danken.

Unser verstorbener Freund Kurt Klawitter hat sich durch diese Zeitung ein Andenken über seinen Tod hinaus bewahrt. Der Sportfreund Wolf Dieter Auslitz, welcher zur Zeit verantwortlich für den Text zeichnet, hat bisher gute Arbeit geleistet, und ihm im Namen des Vereins zu danken, ist mir eine besondere Freude.

Mögen die Vereinsnachrichten im Wert von allen richtig erkannt werden und viele Mitarbeiter sowie Geschäftsleute gefunden werden, die für alle Zukunft an dem Weiterbestehen dieses Nachrichtenorgans keinen Zweifel lassen. Möge unser Verein weiter blühen und gedeihen zum Wohle unserer heranwachsenden Jugend!

In diesem Sinne wünsche ich den Vereinsnachrichten ein gedeihliches Fortbestehen.

Der 1. Vorsitzende: Otto Hackbarth

Mitgliederversammlung

Zwischenberichte über die bisher geleisteten Arbeiten

Das war ein Aprilscherz

Die sensationelle Meldung in unserer letzten Ausgabe, daß der Bundestrainer Sepp Herberger nach Husum kommt, war natürlich ein Aprilscherz. Aber das haben Sie doch gleich gemerkt - oder etwa nicht?

Der Vorstand des HFV von 1918 hatte am 8. April seine Mitglieder zu einer Mitgliederversammlung in das Handwerkerhaus geladen, um die Sportfreunde von der bisher geleisteten Arbeit des Vorstandes und der Ausschüsse in Kenntnis zu setzen. Es sei ja eine bekannte Tatsache, so führte der erste Vorsitzende Otto Hackbarth aus, daß die technischen Arbeiten neben dem Spielbetrieb immer im Vordergrund ständen, so daß es notwendig ist, von Zeit zu Zeit den Mitgliedern von dieser Arbeit zu berichten.

Unser Vorsitzender betonte, daß die neue Zusammensetzung des Vorstandes und der Ausschüsse, die auf der letzten außerordentlichen Generalversammlung neu gewählt worden waren, sehr glücklich gewesen sein, und daß man in dieser Besetzung gute Fortschritte habe erzielen können.

Auch die Entwicklung der Ligamannschaft sei nach den Rückschlägen zu Beginn der Serie, jetzt als recht erfreulich zu bezeichnen. Ferner teilte er der Versammlung noch einmal mit, daß man als neuen Trainer Karl "Kuddel" Etteldorf verpflichtet habe, da der bisherige Trainer Heinz Rieck, der Husum 18 zwei Monate betreut hatte, in beiderseitigem Einvernehmen von seiner Arbeit zurückgetreten sei. Karl "Kuddel" Etteldorf ist zugleich auf Beschluß des Spielausschusses als stimmberechtigtes Mitglied in den Spielausschuß aufgenommen worden. Ein besonderes Anliegen sei es ihm noch, so führte Otto Hackbarth weiter aus, die Mitgliederwerbung zu aktivieren und so die Wirkungsmöglichkeiten des Vereins auf eine breitere Basis zu stellen.

Eine Bitte des Vorstandes

Nur ein kleiner Teil unserer Mitglieder macht von der Überweisung der monatlichen Beiträge Gebrauch. Es lassen sich im Laufe eines Jahres erhebliche Ausgaben für den Verein einsparen, wenn ein größerer Kreis der Mitglieder dazu übergeht, durch Daueraufträge die monatlichen Beiträge auf unser Konto 1272 bei der Sparkasse Husum zu überweisen.

Diese Bitte richtet sich auch an unsere auswärtigen Mitglieder, bei denen eine laufende Beitragseinziehung nicht möglich ist.

Nach diesen Ausführungen ergriff der kommissarisch gewählte Spielausschuß-Obmann Walter Pethke das Wort und sagte, daß der jetzige Spielausschuß bei der Übernahme der Ämter mit erheblichen Schwierigkeiten habe kämpfen müssen, die man hoffentlich jetzt gemeistert habe. Leider sind von den sechs gewählten Mitgliedern nur noch drei im Amt verblieben, so daß die Arbeit, die der Spielausschuß zu leisten gehabt hat, oft recht erheblich gewesen ist. Nachdem Husum 18 beinahe eine komplette Mannschaft verloren hat, ist es schwer gewesen, so schnell eine der alten ebenbürtige Mannschaft ins Feld zu führen. Heute aber könne man ganz zufrieden auf den jetzigen Stand der Mannschaft blicken. Von 27 bisher absolvierten Spielen sind 11 gewonnen und 13 verloren worden; die restlichen sechs Spiele sind unentschieden ausgelaufen. Dem Alter nach ist unsere heutige Liga-Mannschaft die drittjüngste im Bezirk. Oftmals hat der Spielausschuß die Mannschaft umstellen müssen, um immer wieder die jungen Spieler auszuprobieren, und so eine fest gefügte und gute Mannschaft aufs Feld zu bringen. Somit ist es auch nicht verwunderlich, daß viele Spiele anfangs verloren ging.

Auch die Entwicklung der Reservemannschaft sei nach anfänglichen Krisen zufriedenstellend. Die 2. Reservemannschaft habe man leider vorübergehend zurückziehen müssen, da die Beteiligung oftmals recht gering gewesen ist. Die zweite Mannschaft hat man nie vollzählig aufs Spielfeld bringen können.

Husum 18 ständen augenblicklich 50 aktive Spieler zur Verfügung, die zwar nicht alle erstklassige Fußballspieler sind, aber doch mit Liebe und Begeisterung immer dabei sind. Der Spielausschuß sieht es als seine erste Aufgabe an, so führte Sportfreund Walter Pethke weiter aus, zum Schluß der Serie eine gut eingespielte Mannschaften vorzuweisen, die bei Beginn der neuen Serie von vornherein eine feste Gemeinschaft bilden.

In erhöhtem Maße wird in unserem Verein der Breitensport gefördert. Jede Woche werden für die Spieler Regelabende anberaumt, die unser Schiedsrichterobmann Hermann Bahnsen leitet. Jedes Mitglied, das Interesse hat, die Regeln kennenzulernen, ist herzlich willkommen.

Zu Pfingsten werden die Liga und die Reservemannschaft Fahrten zu benachbarten Sportvereinen unternehmen, um sich einen vergnügten Tag zu machen. Der Spielausschuß wird auch versuchen, für die nächste Zeit Spiele mit größeren Vereinen abzuschließen, damit sich unsere junge Mannschaft an diesem Spielen stärken kann.

Zum Schluß sagte Walter Pethke: "Ich möchte noch allen Spielern, die sich Sonntag für Sonntag selbstlos zu Verfügung gestellt haben, herzlich danken. Ebenso möchte ich unserem Sportfreund Karl "Kuddel" Etteldorf, der mit viel Idealismus und Liebe bei seiner Arbeit ist, für seine Tätigkeit meinen Dank aussprechen. Und ich möchte es nicht versäumen, die gute Zusammenarbeit, die zwischen Vorstand und Spielausschuß besteht, lobend hervorzuheben."

Zum Schluß ergriff der Jugendausschuß-Obmann Georg Schleger das Wort und führte aus, daß die Jugendmannschaften, die das Fundament in jedem Verein sind, zu den ersten Mannschaften in ihrer Klasse gehören. Die Jungmannen (Kreis), die Jugend B, die Schüler A und die Knaben stehen jeweils an der Tabellenspitze, so daß der Stand der Jugend als äußerst positiv betrachtet werden müßte. Erwähnung verdienten, so sagte der Jugendobmann weiter, die ersten Jungmannen des Vereins, die mit zur Spitzengruppe der Jungmannenmannschaften im Bezirk gehörten. Auch sei durch Kurse im Sportheim Malente den Jugendlichen die Möglichkeit geboten, sich spielerisch weiterzubilden.

Nachdem noch Anfragen einzelner Mitglieder geklärt worden waren, schloß der erste Vorsitzende Otto Hackbarth die harmonisch verlaufene Mitgliederversammlung mit einem dreifachen Hipp-Hipp-Hurra auf unseren Verein.

Wolf Dieter Auslitz

Werbt neue Mitglieder!

Unser Mitgliederbestand ist zwar in ständigem Anstieg begriffen, es stehen aber noch viele begeisterte Fußballfreunde abseits. Sie für unseren Verein zu interessieren, muß Ehrensache jedes 18ers sein. Wenn jeder von uns nur ein einziges Mitglied wirbt, würde sich die Kassenlage so gewaltig bessern, daß wir ganz andere Summen für die Förderung des Nachwuchses, wie überhaupt für den gesamten Sportbetrieb, zur Verfügung stellen könnten.

In unseren Vereinsnachrichten ist ein Aufnahmeformular abgedruckt, das ausgeschnitten unter der Devise: Jedes Mitglied wirbt ein neues Mitglied Verwendung finden soll.


Aufnahme-Antrag

Unterzeichneter stellt den Antrag, in den
Husumer Fußballverein von 1918 e.V.
als aktives / passives Mitglied aufgenommen zu werden.
Gewünschter Sport:
Fußball / Handball / Faustball / Tischtennis
Name
Straße und Hausnummer
Geburtsdatum
Eingetreten am
War früher Mitglied von
Aufnahme-Spende DM
 

eigenhändige Unterschrift

Bei Minderjährigen auch Unterschrift des gesetzlichen Vertreters

Mitgliederbewegung

   
Neuaufnahmen
1.   Carstens, Wilhelm, Husum, Marktstraße 11
2.   Harksen, Heinrich, Finkhaushallig
3.   Harmsen, Hans Peter, Hattstedt
4.   Schlobohm, Wilfried, Husum, Westerende 32
5.   Trojaner, Wilhelm "Willi", Husum, Zingel 5

 

Abgänge
1.   Bremser, Udo, Husum, Hebbelstraße 13
2.   Roscher, Ernst, Husum, Damm 10
3.   Voigt, Kurt, Husum, Schloßgang 8
Wolf Dieter Auslitz
leer

Mai 1956

Frisia Husum

Albert Bremer Ehrenvorsitzender

Unser langjähriger Vorsitzender Albert Bremer legte in der Generalversammlung aus gesundheitlichen Gründen seinen Posten nieder. Die Versammlung wählte ihn einstimmig zum Ehrenvorsitzenden.

Albert Bremer führte den Verein dreizehn Jahre. Bei der Übernahme nach dem Tode des damaligen Vorsitzenden Reinhold Schacke (1948), war unser Verein sehr klein. Mit Unterstützung des Vorstandes und älterer Frisianer gelang es, dem Verein viele Sportfreunde zuzuführen, so daß wir heute über 500 Mitglieder haben. 1955 wurde Albert Bremer auf Grund seiner unermüdlichen Vereinsarbeit die goldene Vereinsnadel verliehen.

Er nimmt noch heute regen Anteil am Sportgeschehen. Jeden Freitag ist er mit unserer Kegelabteilung auf der Bahn, um sich dort mit jüngeren Kegelbrüdern zu messen.

 

Vorstand und Ausschüsse

Ehrenvorsitzender:   Albert Bremer, Oberlokomotivführer i.R.
1. Vorsitzender:   Johannes Carstens, Gärtnermeister
2. Vorsitzender:   Karl Sierks, Kreisbürodirektor i. R.
3. Vorsitzender:   Robert Koch, Heimleiter
Schriftführer:   Walter Rath, Kunstschriftsleiter
1. Kassenwart:   Alfred Wustrak, Postbeamter i. R.
2. Kassenwart:   Horst Kloß, Finanzinspektor

Fußballjugendausschuß

Jugendobmann:   Erich Pahlke, Bundesbahnlademeister
    Helmut Tedsen, Kraftfahrer
    Hans Jürgensen, Kraftfahrer
    Dieter Matthiesen, Finanzinsp. Anwärter

Tischtennisabteilung

Obmann:   Gregor Klatt, Bundesbahnschweißer

Kegelabteilung

Obmann:   Franz Fündling, Bundesbahnobersekr. i. R.
Beisitzer:   Harro Schwarz . Kreisobersekretär
    Jürgen Reddersen, Finanzinsp. Anwärter
Kassenprüfer:   Carsten Kock, Finanzinspektor
    Paul Wizorke, Verw. Angestellter

Fußballspielschuß

Obmann:   Erich Koschner, Studienrat
    Paul Reimer, Kaufmann
    Helmut Langholz, Wäschereibesitzer
    Helmut Huß, Maurer
    Werner Schmuck, Lokomotivführer i. R.

Ehrenausschuß

Jugendobmann:   Albert Bremer, Oberlokomotivführer i. R.
    Johs. Christiansen, Strickermeister
    Paul Wizorke, Verw. Angestellter
 
leer

Mai 1956

Husum 18 / Fußball allgemein

Ein Nicht-Fußballer liest Sportberichte

Als nicht Fußballer verstand ich nicht viel vom "König Fußball", obwohl ich als Junge auch "gebolzt" habe. Aber als ich die Leute in der Straßenbahn über Fußballereignisse sprechen hörte, fühlte ich eine Art Bildungslücke und beschloß, mir auch einen Fußballwortschatz zuzulegen, um mitreden zu können.

Täglich las ich nun auch den Sportteil der Zeitung. Es ging mir ohne weiteres ein, daß man für den Fußball "Leder" sagt; ich verstand auch, daß der Sieger die "längere Puste", den längeren Atem haben muß, um gewinnen zu können, daß ein Spieler "flüssiger" und "ideenreicher", ein anderer "härter" und "aufopferungsbereiter" spielt. Überschriften wie " Essen auswärts ungerupft", "der erste Fleck auf Kölns Punkteweste", " Bremen verliert Heimnimbus" oder "punkthungrige Hamburger erhalten ihr Futter" reizten geradezu, die Berichte zu lesen. Ich erfuhr von Kraftschüssen, von der "Spielfreudigkeit der einsatzwuchtigen Altligisten", von "zügigen Angriffen der Neuligisten", von "todsicheren Torchancen", die "eine von Harmlosigkeit beseelte Angriffsreihe" unvermeidlich verpaßte, von "Pausenführung", von "fair kämpfender messerscharfer Deckung", von "vielbeiniger Abwehr", vom "Torinstinkt der Platzherren", von "Spielen seltener Dramatik", von einem "schwerfällig leitenden Schiedsrichter", der "das Spiel gut über die Zeit" bringt, von einem "Bilderbuch-Tor", von "Schußstiefeln", die das "Gästegehäuse bepflasterten", von einem "Tormann mit tausend Händen" und anderes mehr. Auch als Nicht-Fußballfreund - wie sagt man doch? -, als Nicht-Fußball-"Fan", konnte ich mir ungefähr den Spielverlauf vorstellen, wenn mir auch die Sprache als ein etwas zu festgelegter Einheitsjargon und manches etwas zusammenhanglos und sinnfern zusammengestellt erschien.

Eine Vielzahl anderer Ausdrücke ließen bittere Zeiten der Vergangenheit vor meinem geistigen Auge entstehen. Der "Totaleinsatz der Mannschaft im breiter Front", die "zusammengeballte Kraft des Sturms, der unaufhaltsam aus der Tiefe heraus geführte Angriffe gegen das gegnerische Tor bis zur Endphase des Kampfes rollte", die "schlagsicheren und beweglichen Abwehrreihen mit zielstrebenden Angriffen", die "Nervenschlacht des Spiels", die "Blitzgefechte", die "Durchbruchskämpfe", die "Abriegelungsversuche der Läuferreihe", der "unbändige Siegeswille", die "am Tor vorbeiziehenden Bomben", die "durchbruchartigen Vorstöße einerseits", der "Kampf auf verlorenem Posten andererseits", die vielen "Offensiven und Defensiven", die "Verfolgungskämpfe", die "psychologische Kampfführung des Siegers", die nachlassende Kampfmoral des Gegners" - die Sprachweise des totalen Krieges belastete meinen Schlaf mit schweren Träumen.

Und was sollen gar die "Divisionen"? So viele Fußballer hätte ich mir nicht vorgestellt. Und "Divisionär"? Sind unsere alten Divisionsgenerälel auch beim Fußball dabei? Respekt! Respekt! Und wenn der Herr Sportberichter mal vom "Spiel der ersten Garnitur", mal von der "zweiten Garnitur" berichtet, taucht das Bild des behäbigen Unteroffiziers von der Bekleidungskammer vor meinen Augen auf, der getreulich über der die Pflege unserer Garnituren wachte.

Ich muß ja sagen, der Fußball erfaßt nicht nur die alten Soldaten und ihre Generäle, sondern alle Schichten des Volkes, alle Sparten unseres Lebens. Kaum ein Sachgebiet - von der Kriegstechnik bis zur Moraltheologie -, das sich nicht in der Fußballsprache angesiedelt hat. Der sprachschöpferische Geist findet ein weites Feld der Betätigung.

Mal wird der Herr Sportberichter kaufmännisch und zieht nach den Spielen, je nach Jahreszeit, eine Herbst-, Frühjahrs-, Zwischen- oder Hauptbilanz, mal musikalisch (er spricht von Angriffsquintett, vom Läuferterzett, von den Solisten und dem Dirigenten eines Spiels). Dann verteilt er als Pädagoge die Note 1 an die Gäste, die Note 2 an die Platzherren, die einen teilt er der Klasse 1, die anderen der Klasse 2 zu und läßt wieder andere das (Bezirks-)Klassenziel nicht erreichen. Plötzlich springt er in die Seemannssprache (er spricht von "Spielflauten", von "rasenden Wirbelstürmen vor dem Tor", vom "Freistoß, der vom Stapel gelassen wird") und läßt als Schachspieler dann "die Flügel des Sturmes rochieren" und den Gegner "mattsetzen". Gleich darauf beschreibt er poetisch die "Drangperiode des Sturms" - man denke an "Sturm und Drang" in der Literatur - und das "hin und her wogende Kampfgewimmel". Voller Lyrik bezeichnet er den "Rasen als Gedicht mit der großartigen Kulisse der Zuschauerwälle, bei denen die Sturmlawinen der Angriffsreihe vorbeirauschen".

Er wird geschichtlich ("der Torwächter behütete sein Gehäuse wie der Höllenhund Cerberus", "die Mannen und Recken führten einen heldenhaften Kampf"), dann wetterkundlich ("die Mannschaft hat das Formtief überwunden", "bedrohliche Abstiegswolken ballen sich über den Häuptern der Dingskirchener zusammen"), schließlich verkehrstechnisch ("der Verein H. überfuhr den Altligisten L, der unter die Räder der unentwegt rollenden Angriffsmaschine geriet und jetzt die rote Schlußlaterne seiner Klasse ist") und endlich theologisch (er spricht von "chaotischer Untergangsstimmung", vom "Spieler Aals Fels in der Schlacht", von der "Kampfmoral", von den "Zuschauern als Märtyrer ihrer Fußball-Leidenschaft" und vom "Fußball-Himmel, an dem die Mannschaft B wie ein Stern leuchtet"). Mir selbst wird weihnachtlich zumute, wenn der Herr Sportberichter die Neuligisten beim Auswärtsspiel "eine harte Nuß knacken" läßt und den sonst mäßigen Spieler C als "Wunderkerze" preist.

Je mehr ich mich in den Sportteil der Zeitung vertiefte, umso größer wurde meine Achtung vor meinem Nachbarn in der Straßenbahn, Herrn Pumpelmus, der seit Jahren mit tierischem Ernst die Fußballberichte Wort für Wort verfolgte. Ich las z.B.: "Das brillante, taktisch kluge Spiel verlor viel von seiner Linie, blieb jedoch in jeder Phase der Offensive konsequent genug, und spielkulturelle Unterschiede zu zeigen." - "Die komplette Elf dominierte durch beachtliche Kondition und konterte im rechten Augenblick." - "Der eiskalte Routinier Y. resignierte nach niveauarmen Spiel zum Schluß der zweiten Halbzeit, deren letzte Minuten er völlig lustlos absolvierte", oder: "Brillante Reaktionen der Balljongleure auf engstem Raum erzielten zwingende Torraumszenen."

Aus dem Spiel Husum 18 gegen Schleswig 06 am 13. November 1955
von links nach rechts: Petersen -
Klaus Bonse - Hinrichs I

Und das versteht Herr Pumpelmus? Mit Hilfe des Fremdwörterlexikons, das mir meine Frau zum Geburtstag zugesagt hat, will ich nun auch seine Bildungshöhe in der Fußballsprache erreichen. Folgendes will ich dann unbedingt klären: "Das Publikum umjubelte in den Lokalmatador mit seinen kraftvollen Angriffsattacken" (gibt es auch Abwehrattacken?). - "Der einzige Treffer resultierte aus einem Tor des effektivistischen Stürmers W., der als hochtalentierter Spieler reelle Zukunftschancen hat." - "Aus denkbar guter Position im Gesamtklassement konnte die Gästemannschaft die Platzherren vom Rosengarten ans Tabellenende hinausmanövrieren und sich das Championat sichern." - "Ein eminent gefährlicher Gegner mit Initiative konnte zu 1:1 egalisieren. Seine konsequente und konzentrierte Arbeitsweise mit einzelnen raffinierten Kabinettstückchen und rasanten Soli wirkte imponierend und bot eine phantastische Partie."

Es wimmelt nur so von Fouls, Goalkeepers, Hat-Tricks, Kick-and-Rush-Spieler, vom Aktionsradius ausgeprägter Fußballpersönlichkeiten, von nicht realisierbaren Absichten eines nervenstarken Teams, von Kombinationssicherung , klassepräsentativer Spieler, von hochdotiertesten Ballakrobaten, von kolossaler Explosivität, vom Einkanonieren und weiterem Schwulst.

Gefälliger erschien mir demgegenüber der Reporter, der folgendes schrieb: "Die tapfer kämpfende Mannschaft verdiente nur in ihrem hinteren Teil uneingeschränktes Lob." - "Der Torwart reinigte fünfmal mit einem Faustschlag die Luft." - "Der Sturm hing meistens in der Luft, weil die beiden Außenläufer abfielen."

Ihr Herren Sportberichter und Sportredakteure, die Ihr das hoffentlich auch gelesen habt: Wenn es ein deutsches Gericht gegen Sprachsünden gäbe - Ihr wäret die ersten, denen es wegen Verschandelung und Verhunzung der deutschen Sprache an den Kragen ginge!

(DFB-Pressedienst)
leer

Mai 1956

Husum 18 / Fußball regional

Einladung zum Kreisverbandstag

des Kreisverbandes Husum/Eiderstedt am Mittwoch, dem 9. Mai 1956, 20 Uhr, in Husum, Stadttheater Gaststätte.

Tagesordnung

1.   Eröffnung des Verbandstages und Begrüßung
2.   Genehmigung des Protokolls des Verbandstages 1955
3.   Feststellung der Delegierten und vertretenen Stimmen und Wahl des Wahlausschußes
4.   Berichte:
    a) 1. Vorsitzender
    b) Schatzmeister
    c) Pressewart
    d) Jugendausschußobmann
    e) Spielausschußobmann
    f) Schiedsrichterausschußobmann
    g) Kreisgerichtsvorsitzender
    h) Vertreter des KFV beim Kreissportverband
5.   Bericht der Kassenprüfer
6.   Entlastung des Schatzmeisters
7.   Entlastung des Vorstandes
8.   Genehmigung des Haushaltsvoranschlages
9.   Neuwahlen
10.   Anträge
11.   Verschiedenes
leer

Mai 1956

Husum 18

Wir gratulieren

Unser langjähriges Mitglied und Träger der silbernen Ehrennadel Max Struve senior feierte am 30. März seinen 70. Geburtstag.

Wir gratulieren unserem treuen Mitglied Hans Mählitz, Friesenheim in Schobüll, zum 50-jährigen Jubiläum.
Wolf Dieter Auslitz
leer

Mai 1956

Husum 18 / Fußball

Fahrt nach Wyk

Da unsere Liga am 3.6.1956 in Wyk zu spielen hat, ist für unsere Mitglieder die Möglichkeit vorhanden, an der Fahrt teilzunehmen. Der Fahrpreis wird ca 7,50 D-Mark (Kinder die Hälfte) betragen. Wer Interesse an dieser Fahrt hat, möchte sich bitte bis zum 27.05 1956 bei Hans "Hansi" Schöning, Neustadt 59, melden. Der Fahrpreis ist im voraus zu entrichten.
Wolf Dieter Auslitz

Spielergebnisse vom April:

Bezirksliga
  Husum 18   -   Satrup   2:0
  Post   -   Husum 18   1:4
  Husum 18   -   Frisia   0:2
  Glücksburg   -   Husum 18   2:0

Die Reserven
  Husum 18 I b   -   Rantrum I b   3:1
  Husum 18 I b   -   Frisia I b   4:0
  Husum 18 I b   -   Bredstedt I b   1:0
  Husum 18 I b   -   Husum 18 II   3:1

Jugend
Bezirk   Jungmannen   Husum 18   -   Frisia   4:1
Bezirk   Jungmannen   Flensburg 08   -   Husum 18   2:2
Bezirk   Jungmannen   Glücksburg 09   -   Husum 18   6:5
Kreis   Jungmannen   Husum 18   -   Rantrum   4:1
Kreis   Jungmannen   Husum 18   -   Frisia   5:1
    Jugend   Husum 18   -   Rantrum   2:4
    Jugend   Husum 18   -   Frisia   5:1
    Jugend   Husum 18   -   Rantrum   2:0
    Schüler   Husum 18   -   Rantrum   7:0
    Schüler   Husum 18   -   Frisia   6:0
    Schüler   Husum 18 B   -   Bredstedt   1:2
    Schüler   Husum 18 A   -   Bredstedt   4:1
    Schüler   Husum 18 B   -   Rantrum   1:1
    Knaben   Husum 18   -   Rantrum   1:1
    Knaben   Husum 18   -   Frisia   0:0
    Knaben   Husum 18   -   Bredstedt   1:1

Vorschau für Mai

Bezirksliga
6.5.   Westerland   -   Husum 18   (Werner)
13.5.   Husum 18   -   Friedrichsberg   (v. Seeler)

Die Jungmannen bestreiten jeweils die Vorspiele.


Reserven
6.5.   IF Husum   -   Husum 18 I b  
13.5.   Husum 18 I b   -   Friedrichstadt  
22.5.   IF Tönning   -   Husum 18 I b  
29.5.   Husum 18 I b   -   Garding  

Jugend
6.5.   Jungmannen   IF Husum B   -   Husum 18 B  
15.5.   Jungmannen   Husum 18 B   -   Friedrichstadt  
29.5.   Jungmannen   Husum 18 B   -   Garding  
6.5.   Jugend   Frisia Husum   -   Husum 18 B  
15.5.   Jugend   Husum 18 A   -   Husum 18 B  
6.5.   Schüler   IF Husum   -   Husum 18 A  
6.5.   Schüler   Frisia Husum   -   Husum 18 B  
15.5.   Schüler   Husum 18 A   -   Husum 18 B  
29.5.   Schüler   Husum 18 A   -   Garding  
Wolf Dieter Auslitz

Mitteilung

Die sechsmonatige Spielsperre des Spielers Wilhelm "Willi" Carstens wird laut Vorstandsbeschluß vom 12.04.1956 am 20.04.1965 zur Bewährung ausgesetzt.

Wolf Dieter Auslitz

Fußball-
BL Nord
1955/56

Stand am 22.4.1956

k  

Husum 18

*

0:10 4:6 4:5 3:0 4:2 1:1 1:3 3:1 5:1 0:2 2:6 4:0 3:2 3:1 1:4 3:1  
1:5 0:2   1:4 4:1 1:1 3:2 1:3 2:0   4:5 0:0 3:5 0:2   4:3  

Schleswig 06

10:0

H

4:1 7:0 2:0 5:2 5:0 2:0 6:0 7:0 3:0 1:2 2:0 13:0 10:2 4:1 7:1  
5:1 7:1 2:2 2:0   1:1 1:4 7:1   1:1 6:1 2:1 10:0 7:0 5:1  
Frisia Husum 6:4 1:4

U

2:0 2:4 7:0 6:2 2:2 8:3 2:2 7:3 5:1 0:0 7:1 4:2 1:0 1:3  
2:0 1:7     8:6 3:2       6:0 7:1 3:3 3:1 12:0   3:4
FSV Wyk 5:4 0:7 0:2

S

3:2 4:1 1:2 4:0 3:3 1:3 3:0 0:1 1:2 0:0 1:1 2:1 4:2  
  2:2     1:2   1:4 1:0 4:2 2:5   3:2 4:2   4:2  
VfB Nordmark 0:3 0:2 4:2 2:3

U

6:0 3:1 5:0 5:1 0:0 0:2 2:3 7:0 4:3   2:0 4:3  
4:1 0:2     2:2 3:2   2:0 4:0   2:2 0:2 3:2   2:2  
Post Flensburg 2:4 2:5 0:7 1:4 0:6

M

2:3 3:2 10:6 5:1 3:2 3:0 0:3 0:1 2:3 2:4 1:6  
1:4   6:8 2:1 2:2       0:1 9:2 4:3 0:1   3:0   2:1
Rasensport Schleswig 1:1 0:5 2:6 2:1 1:3 3:2

E

1:5 1:3 3:2 3:2 2:2 2:3 3:3 3:2 4:2 6:3  
1:1 1:1 2:3   2:3   2:1 4:5 1:2   1:5   0:1 8:1   3:5
TSV Rantrum 3:1 0:2 2:2 0:4 0:5 2:3 5:1

R

3:1 1:3 2:2 3:3 3:0 3:1 3:1 3:2 3:2  
2:3 4:1   4:1     1:2 3:3   1:6   2:2 3:6 4:2 3:4 1:3
Bredstedter TSV 1:3 0:6 3:8 3:3 1:5 6:10 3:1 1:3

F.

4:4 3:1 3:5 6:2 1.3 5:3 3:3 4:3  
3:1 1:7   0:1 0:2   5:4 3:3   6:3 6:1 2:1 3:1   2:5 2:7
Nordmark Satrup 1:5 0:7 2:2 3:1 0:0 1:5 2:3 3:1 4:4

V.

3:2 0:1 1:2 1:1 1:1 0:1 3:4  
0:2     2:4 0:4 1:0 2:1     3:2 1:3 2:1   3:2 0:2 0:8
TSV Westerland 2:0 0:3 3:7 0:3 2:0 2:3 2:3 2:2 1:3 2:3

v

4:2 3:5 3:5 4:0 1:0 2:5  
  1:1 0:6 5:2   2:9   6:1 3:6 2:3   3:0 1:1   3:1 2:4
TSV Kappeln 6:2 2:1 1:5 1:0 3:2 0:3 2:2 3:3 5:3 1:0 2:4

o

4:0 8:2 2:5 7:0 7.1  
5:4 1:6 1:7   2:2 3:4 5:1   1:6 3:1   0:1 4:3   1:1  
TSV Nord Flensburg 0:4 0:2 0:0 2:1 0:7 3:0 3:2 0:3 2:6 2:1 5:3 0:4

n

1:4 6:1 1:1 1:6  
0:0 1:2 3:3 2:3 2:0 1:0   2:2 1:2 1:2 0:3 1:0        
SIF Schleswig 2:3 0:13 1:7 0:0 3:4 1:0 3:3 1:3 3:1 1:1 5:3 2:8 4:1

1

3:9 1.1 1:5  
5:3 0:10 1:3 2:4 2:3   1:0 0:3 1:3   1:1 3:4   0:4 2:4 1:7
Glücksburg 09 1:9 2:10 2:4 1:1   3:2 2:3 1:3 3:5 1:1 0:4 5:2 1:6 9:3

9

1:5 2:2  
2:0 0:7 0:12     0:3 1:8 2:4   2:3       4:0 1:9 2:5
TSV Friedsrichsberg 4:1 1:4 0:1 1:2 0:2 4:2 2:4 2:3 3:3 1:0 0:1 0:7 1:1 1:1 5:1

1

1:2  
  1:5   2:4 2:2     4:3 5:2 2:0 1:3 1:1   4:2 9:1 1:3
Rot-Weiß Niebüll 1:3 1:7 3:1 2:4 3:4 6:1 3:6 2:3 3:4 4:3 5:2 1:7 6:1 5:1 2:2 1:2

8

 
  3:4 4:3     1:2 5:3 3:1 7:2 8:0 4:2     7:1 5:2 3:1
Die oberen Zahlenreihen geben die Ergebnisse der Herbstserie wieder, die unteren die der Frühjahrserie.

Husum 18 unterlag Westerland 5:2

Husum 18 klar geschlagen

Eine 2:5-Niederlage mußte Husum 18 auf fremdem Gelände beim TSV Westerland einstecken. Die Insulaner stellten die bessere Mannschaft, die - wenn auch nicht in dieser Höhe - verdient gewann.
Die Westerländer hatten zunächst aus einem Eigentor der Husumer profitiert, ehe Grabert für Husum 18 zum Ausgleich einschoß. Bühring stellte das 2:1 her und sicherte auch die 3:1-Pausenführung.

Im zweiten Durchgang verkürzten die Westerländer ihren Vorsprung, als sie Husum 18 besser ins Spiel kommen ließen. Durch einen Treffer von Dietze lag Westerland nur noch 3:2 in Führung, aber dann war der Bann gebrochen, und als Andersen zum 4:2 für Westerland einschoß, waren für Husum 18 keine Gewinnmöglichkeiten mehr vorhanden.

Die Niederlage der 18er war endgültig, als Bühring zum 5:2 für Westerland einschießen konnte. Matz hatte in der ersten Halbzeit einen Handelfmeter für Westerland nicht verwandeln können.

7. Mai 1956, Husumer Nachrichten

Sieg für Husum 18

Abstiegsgefahr der 18er durch 2:0 gebannt

Das Bild zeigt das 2:0 für Husum 18 im Spiel gegen den TSV Friedrichsberg am 13. Mai 1956. Karl Clausen hat im Zweikampf mit dem Torwart den Ball über die Linie gedrückt und ist dabei zu Fall gekommen. Durch diesen 2:0-Sieg über den TSV Friedrichsberg sind die Abstiegssorgen der 18er endgültig behoben.

Husum (cpc). Im Friesenstadion war gestern Hochbetrieb: Bei schönem Frühlingswetter spielten beide Ortsvereine ihre Punktspiele zu Hause. Husum 18 gewann am Vormittag gegen TSV Friedrichsberg mit 2:0 Toren und bannte dadurch zum zweitenmal die drohende Abstiegsgefahr. Frisia hatte am Nachmittag seinen hartnäckigsten Verfolger, den VfB Nordmark, zu Gast und unterlag nach Kampf 5:2.
Die beiden Spiele waren sehr unterschiedlich, denn während am Vormittag müder Sommerfußball gezeigt wurde, sahen die Zuschauer ab 15 Uhr über eine Halbzeit lang besten Kreisklassenfußball. Wenn man beide Spiele ganz kurz charakterisieren wollte, könnte man sagen: 18 gewann schlecht und Frisia verlor gut.

Und dabei stand das erste Spiel unter einem schlechten Stern, denn für die Husumer bedeutete eine Niederlage nicht weniger als die Gefahr des Klassenverlustes. Das sah man aber den l8ern nicht an.

Glaubten die ängstlichen Anhänger eine Mannschaft zu sehen, die mit Untergangsverzweiflung auf den Gegner einstürmte, so hatten sie sich getäuscht: die Spieler hatten es gestern kaum eiliger als sonst auch. Wir sind der Meinung, daß Löweneinsatz einer gefährdeten Mannschaft besser ansteht als soviel Ruhe und Besonnenheit.

Das Spiel begann mit einer kleinen Ehrung des 18-Spielers Grabert, der sich nach achtjähriger Spielzeit in der "Ersten" zurückzieht. Es war Grabert jedoch nicht vergönnt, seine glanzvolle Karriere mit einem furiosen Abschluß zu krönen, denn seine Hintermänner und der Innensturm hatten die Außen einmal mehr völlig vergessen.

Und dabei war Grabert gut aufgelegt und hatte auch das erste Tor in der 6. Minute "eingefädelt". Seiner prächtigen Vorlage ließ Hoppe ein ebenso gutes Tor folgen. Das zweite und letzte Tor dieses Treffens fiel nicht viel später. Clausen und der Gästetorwart verpaßten eine flache Vorlage von Mommsen; im Durcheinander drückte Clausen den Ball mit dem Körper ins Netz.

Im darauffolgenden Zeitraum zeigten die Platzherren noch einige gefährliche Kombinationen, die von Grabert geleitet wurden, er selbst hatte mit einem Scharfschuß von rechts über die Latte Pech. Kurz darauf traf Dietze die Latte, ein weiterer Schuß von Grabert wurde mit Mühe gehalten. Die letzte Viertelstunde gehörte den Friedrichsbergern.

Nach dem Wechsel verhängte von Seeler einen Elfmeter gegen 18, der kaum gerechtfertigt schien. Der Ball wurde glücklicherweise verschossen. Was dann folgte, kann mit zwei Sätzen umschrieben werden: 18 "fummelte" mit sieben von 11 Spielern eine Halbzeit zu Tode, spielte jederzeit zu eng und ohne größeren Einsatz. Der Sieg ist immerhin verdient, denn Friedrichsberg konnte nur durch weites Abspiel gefallen, sonst nicht.

24. September 1956, Husumer Nachrichten
leer

Mai 1956

Husum 18 / Friesenstadion

Regelung für das Friesenstadion

Voller Spielbetrieb erst ab 1. Oktober 1956

In einer Vereinbarung zwischen der Stadt Husum und den beiden Husumer Fußballvereinen war festgelegt worden, daß der Spielbetrieb beider Sportvereine mit Wirkung vom 1. April dieses Jahres im Friesenstadion durchgeführt werden soll. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß es zur Herstellung einwandfreier Spielverhältnisse auf beiden Plätzen im Friesenstadion zweckmäßig ist, den alten Frisia-Sportplatz noch für die Dauer eines halben Jahres zu benutzen. Die Entlastung, die damit für die Plätze im Friesenstadion eintritt, wird dazu führen, daß die Grasnarbe weiterhin geschont wird. Nachdem die Vereine ihre Zustimmung zu dieser Regelung gegeben haben, wird mit der Aufnahme des vollen Spielbetriebes im Friesenstadion erst ab 1.10.1956 zu rechnen sein.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Jun 1956

Husum 18 / Fußball

Pfingsten 1956 bei TSV Barlt

Eine Bitte des Vorstandes

Nur ein kleiner Teil unserer Mitglieder macht von der Überweisung der monatlichen Beiträge Gebrauch. Es lassen sich im Laufe eines Jahres erhebliche Ausgaben für den Verein einsparen, wenn ein größerer Kreis der Mitglieder dazu übergeht, durch Daueraufträge die monatlichen Beiträge auf unser Konto 1272 bei der Sparkasse Husum zu überweisen.

Diese Bitte richtet sich auch an unsere auswärtigen Mitglieder, bei denen eine laufende Beitragseinziehung nicht möglich ist.

Der Spielausschuß hatte für die Liga ein Freundschaftsspiel mit dem TSV Barlt abgeschlossen, um damit den Spielern mit ihren Damen gleichzeitig Gelegenheit zu einem Pfingstausflug zu geben. Obgleich für die Reserve kein Spiel vereinbart war, war auch diese pünktlich bei der Abfahrt des Omnibusses zur Stelle. Kurz nach 9 Uhr starteten wir in Richtung Barlt. Die Fahrt ging über Heide und Meldorf und verlief in bester Pfingststimmung. Von der Abzweigung nach Barlt an wiesen bereits zahlreiche Plakate des TSV Barlt auf das Freundschaftstreffen und den anschließenden Festball im Vereinslokal "Harmonie" hin.

Etwa gegen 11 Uhr waren wir am Ziel und wurden von dem Vorsitzenden des TSV Barlt, Herrn Barge, und dem Jugendobmann, Herrn Lilischkies, herzlichst begrüßt. Bei einem gemeinsamen Frühschoppen mit den Barlter Sportfreunden sprach der Vertreter unseres Vorstandes in einer kurzen Ansprache dem Ligaspieler Uwe Hagen und seiner anwesenden Braut zu ihrer Verlobung die herzlichsten Glückwünsche des Vereins aus. Der Vorsitzende des TSV Barlt eröffnete uns dann zu unserer Freude, daß er eine Reservemannschaft einsatzbereit habe, um auch unsere Reserve ein Freundschaftsspiel zu ermöglichen. Anschließend wurde gemeinsam das vom TSV Barlt gestiftete Mittagessen, das vorzüglich angerichtet war, eingenommen.

Nach dem Mittagessen wurde unter Führung des Vereinsvorstandes des TSV Barlt ein Rundgang durch Barlt, dem Geburtsort des norddeutschen Dichters Gustav Frenssen, bekannt durch seine Romane "Jörn Uhl", "Hilligenlei" und so weiter, unternommen.

Um 14 Uhr pfiff der Schiedsrichter das Spiel der Reserve an, das nach einem Halbzeitstand von 1:2 doch noch mit 3:2 zu unseren Gunsten entschieden werden konnte.

Zu dem angesetzten Spiel der Liga trat folgende Mannschaft an:

Klaus Bonse

Dieter Schladetzky ǀ Wilfried Schlobohm

Uwe Hagen ǀ Heinrich Golde ǀ Wilhelm Carstens

Uwe Jahn ǀ Helmuth Dietze ǀ Karl Clausen ǀ Manfred Hoppe ǀ Hermann Mommsen

Es war zunächst ein ausgeglichenes Spiel, das beiderseits zahlreiche Torchancen bot, die aber nicht ausgenutzt wurden. Erst kurz vor der Halbzeit brachte uns Hermann Mommsen mit einem schönen Torschuß und kurz darauf Wilhelm "Willi" Carstens mit einem - man höre und staune - harten Flachschuß aus 20 m Entfernung in Führung. Beim Stande von 2:0 wurden die Seiten gewechselt. Nach der Halbzeit machte sich die technisch bessere Spielweise der 18er mehr und mehr bemerkbar und führte zu einer Feldüberlegenheit, obwohl der TSV Barlt keineswegs aufsteckte. Durch einen Kopfball Karl "Kalli" Clausens hieß es 3:0 und kurz darauf wiederum durch Karl "Kalli" Clausen 4:0. Helmuth Dietze erhöhte durch einen prächtigen Flachschuß von der Strafraumgrenze aus auf 5:0. Unser Dieter Schladetzky, der nach langer Zeit erfreulicherweise wieder einmal mitwirkte, konnte bereits vor dem Spiel das Gefühl nicht loswerden, daß er ein Eigentor fabrizieren würde. Bei einem Gedränge vor dem 18er Tor war es dann auch soweit, er verhalf gegen seinen Willen dem Gegner zum Ehrentreffer. Wilhelm "Willi" Carstens, der inzwischen in den Sturm gewechselt hatte, erhöhte auf 6:1 und in der letzten Spielminute durch einen Alleingang auf 7:1.

Dieser schöne Erfolg war in erster Linie auf das gute Zusammenspiel und den kampfesfreudigen Einsatz aller Spieler zurückzuführen. Auch Wilfried Schlobohm, der das erste Mal in der Liga mitwirkte, paßte sich dem Mannschaftsgefüge in bester Weise an.

Von den beiden Mannschaften wurde ein überaus faires Spiel geliefert. In vorbildlich sportkameradschaftlicher Weise überreichte der Vorstand des TSV Barlt sowohl unserer Liga als auch unserer Reserve zu Beginn der Spiele mit einigen netten Worten je einen Blumenstrauß.

Von besonderem Interesse war, daß Barlt eine sehr sportfreudige Gemeindevertretung hat, die nicht nur auf dem Sportplatz vertreten war, sondern dem TSV Barlt den gemeindeeigenen Sportplatz ohne Zahlung einer Pachtsumme laufend zur Verfügung stellt.

Nach dem gemeinsamen Abendessen startete der Festball, der uns in bester Stimmung bis etwa gegen Mitternacht zusammenhielt. Um 2 Uhr morgens waren wir wieder in Husum.

Es wird sich inzwischen herumgesprochen haben, daß dieser Pfingstausflug in einer so harmonischen und kameradschaftlichen Weise verlief, daß wir zu unserer nächsten Pfingstfahrt wegen der zu erwartenden großen Beteiligung wohl zwei Omnibusse werden einsetzen müssen.

Dem TSV Barlt, insbesondere seinem Vorsitzenden, Herrn Barge, und seinem Jugendobmann, Herrn Lilischkies, sei auf diesem Wege nochmals gedankt für das faire Spiel und die so gastfreundliche Aufnahme, die uns in guter Erinnerung bleiben werden.

H.W.

Trainingszeiten

Das Training für die Seniorenspieler findet jeden Mittwoch ab 19 Uhr im Friesenstadion statt.

Die Teilnahme am Training ist für sämtliche Spieler sportliche Pflicht.

Das Jugendtraining findet jeden Mittwoch und Freitag von 17 bis 19 Uhr im Friesenstadion statt.

Wolf Dieter Auslitz

Die restlichen Punktspiele sind

Senioren
3.6.56   IF Tönning   -   Husum 18 Ib  
    Rantrum Ib   -   Frisia Ib  
    St. Peter   -   TSV Norderstapel  
17.6.56   IF Husum   -   FC Langenhorn  
    TSV Rönning   -   Bredstedt Ib  
24.6.56   Tönninger SV   -   Frisia Ib  
1.7.56   Tönninger SV   .   TSV Rantrum Ib  

Jugend
3.6.56   Jungmannen   IF Tönning   -   Husum 18  
    Schüler   IF Tönning   -   Husum 18 A  
    Knaben   IF Tönning   -   Husum 18  
    Jugend   Tönninger SV   -   Husum 18 B  
    Schüler   Tönninger SV   -   Husum 18 B  
    Jungmannen   TSV Rantrum   -   Frisia  
    Jugend   TSV Rantrum   -   Frisia  
    Schüler   TSV Rantrum   -   Frisia  
    Knaben   TSV Rantrum   -   Frisia  
    Jungmannen   Tönninger SV   -   TSV Norderstapel  
17.6.56   Jungmannen   Husum 18   -   B1 Friedrichstadt  
    Jugend   Husum 18 A   -   Husum 18 B  
    Jugend   Tönninger SV   -   Bredstedt  
    Schüler   Tönninger SV   -   Bredstedt  
24.6.56   Jungmanenn   Tönninger SV   -   Frisia  
    Jugend   Tönninger SV   -   Frisia  
    Schüler   Tönninger SV   -   Frisia  
    Jugend   Bredstedt   -   Husum 18 B  
1.7.56   Jungmannen   Tönninger SV   -   TSV Rantrum  
    Jugend   Tönninger SV   -   TSV Rantrum  
    Schüler   Tönninger SV   -   TSV Rantrum  

Die Pokalansetzungen erfolgen gesondert.


Am 10.6.56 spielt unsere Liga gegen den Amateurligaverein TSV Friedrichsort.

Ferner ist demnächst ein Spiel gegen Borussia Kiel vorgesehen.


Spielergebnisse vom Mai

Bezirksliga
    Husum 18   -   RW Niebüll   1:0
    Westerland   -   Husum 18   5:2
.   Husum 18   -   Friedrichsberg   2:0
Freundschaftsspiel   TSV Barlt   -   Husum 18   1:7

Reserven
    Husum 18 Ib   -   St. Peter   1:1
    Husum 18 Ib   -   IF Husum   2:1
.   Husum 18 I b   -   Friedrichstadt   2:3
Freundschaftsspiel   TSV Barlt Res   -   Husum 18 Ib   2:3

Jugend
    Jungmannen   Husum 18   -   RW Niebüll   0:0
.   Jungmannen   Westerland   -   Husum 18   3:0
.   Jungmannen   Husum 18   -   Friedrichsberg   8:0
um die Bezirksmeisterschaft   Jungmannen   Niebüll   -   Husum 18   4:2
.   Jungmannen   Husum 18 B   -   St. Peter   7:1
    Jungmannen   Husum 18 B   -   IF Husum   2:1
.   Jugend   Husum 18   -   Frisia   1:2
    Schüler   Husum 18 A   -   Frisia   6:0
    Schüler   Husum 18 B   -   IF Husum   5:0
Wolf Dieter Auslitz

Fußball-
BL Nord
1955/56

Stand am 21.5.1956

k  

Husum 18

*

0:10 4:6 4:5 3:0 4:2 1:1 1:3 3:1 5:1 0:2 2:6 4:0 3:2 3:1 1:4 3:1  
1:5 0:2   1:4 4:1 1:1 3:2 1:3 2:0 2:5 4:5 0:0 3:5 0:2 2:0 4:3  

Schleswig 06

10:0

H

4:1 7:0 2:0 5:2 5:0 2:0 6:0 7:0 3:0 1:2 2:0 13:0 10:2 4:1 7:1  
5:1 7:1 2:2 2:0 5:2 1:1 1:4 7:1 3:5 1:1 6:1 2:1 10:0 7:0 5:1 4:3
Frisia Husum 6:4 1:4

U

2:0 2:4 7:0 6:2 2:2 8:3 2:2 7:3 5:1 0:0 7:1 4:2 1:0 1:3  
2:0 1:7 2:2 2:5 8:6 3:2   6:0 2:6 6:0 7:1 3:3 3:1 12:0 2:2 3:4
FSV Wyk 5:4 0:7 0:2

S

3:2 4:1 1:2 4:0 3:3 1:3 3:0 0:1 1:2 0:0 1:1 2:1 4:2  
  2:2 2:2 0:2 1:2 2:3 1:4 1:0 4:2 2:5   3:2 4:2 9:3 4:2 0:0
VfB Nordmark 0:3 0:2 4:2 2:3

U

6:0 3:1 5:0 5:1 0:0 0:2 2:3 7:0 4:3   2:0 4:3  
4:1 0:2 5:2 2:0 2:2 3:2 0:2 2:0 4:0 4:1 2:2 0:2 3:2   2:2 1:1
Post Flensburg 2:4 2:5 0:7 1:4 0:6

M

2:3 3:2 10:6 5:1 3:2 3:0 0:3 0:1 2:3 2:4 1:6  
1:4 2:5 6:8 2:1 2:2   5:3 3:1 0:1 9:2 4:3 0:1   3:0 3:7 2:1
Rasensport Schleswig 1:1 0:5 2:6 2:1 1:3 3:2

E

1:5 1:3 3:2 3:2 2:2 2:3 3:3 3:2 4:2 6:3  
1:1 1:1 2:3 3:2 2:3   2:1 4:5 1:2   1:5 2:2 0:1 8:1 3:3 3:5
TSV Rantrum 3:1 0:2 2:2 0:4 0:5 2:3 5:1

R

3:1 1:3 2:2 3:3 3:0 3:1 3:1 3:2 3:2  
2:3 4:1   4:1 2:0 3:5 1:2 3:3 0:0 1:6 3:4 2:2 3:6 4:2 3:4 1:3
Bredstedter TSV 1:3 0:6 3:8 3:3 1:5 6:10 3:1 1:3

F.

4:4 3:1 3:5 6:2 1.3 5:3 3:3 4:3  
3:1 1:7 0:6 0:1 0:2 1:3 5:4 3:3 2:0 6:3 6:1 2:1 3:1 3:0 2:5 2:7
Nordmark Satrup 1:5 0:7 2:2 3:1 0:0 1:5 2:3 3:1 4:4

V.

3:2 0:1 1:2 1:1 1:1 0:1 3:4  
0:2 5:3 6:2 2:4 0:4 1:0 2:1 0:0 0:2 3:2 1:3 2:1   3:2 0:2 0:8
TSV Westerland 2:0 0:3 3:7 0:3 2:0 2:3 2:3 2:2 1:3 2:3

v

4:2 3:5 3:5 4:0 1:0 2:5  
5:2 1:1 0:6 5:2 1:4 2:9   6:1 3:6 2:3 1:2 3:0 1:1   3:1 2:4
TSV Kappeln 6:2 2:1 1:5 1:0 3:2 0:3 2:2 3:3 5:3 1:0 2:4

o

4:0 8:2 2:5 7:0 7.1  
5:4 1:6 1:7   2:2 3:4 5:1 4:3 1:6 3:1 2:1 0:1 4:3 5:1 1:1 1:1
TSV Nord Flensburg 0:4 0:2 0:0 2:1 0:7 3:0 3:2 0:3 2:6 2:1 5:3 0:4

n

1:4 6:1 1:1 1:6  
0:0 1:2 3:3 2:3 2:0 1:0 2:2 2:2 1:2 1:2 0:3 1:0 3:2     8:1
SIF Schleswig 2:3 0:13 1:7 0:0 3:4 1:0 3:3 1:3 3:1 1:1 5:3 2:8 4:1

1

3:9 1.1 1:5  
5:3 0:10 1:3 2:4 2:3   1:0 0:3 1:3   1:1 3:4 2:3 0:4 2:4 1:7
Glücksburg 09 1:9 2:10 2:4 1:1   3:2 2:3 1:3 3:5 1:1 0:4 5:2 1:6 9:3

9

1:5 2:2  
2:0 0:7 0:12 3:9   0:3 1:8 2:4 0:3 2:3   1:5   4:0 1:9 2:5
TSV Friedsrichsberg 4:1 1:4 0:1 1:2 0:2 4:2 2:4 2:3 3:3 1:0 0:1 0:7 1:1 1:1 5:1

1

1:2  
0:2 1:5 2:2 2:4 2:2 7:3 3:3 4:3 5:2 2:0 1:3 1:1   4:2 9:1 1:3
Rot-Weiß Niebüll 1:3 1:7 3:1 2:4 3:4 6:1 3:6 2:3 3:4 4:3 5:2 1:7 6:1 5:1 2:2 1:2

8

 
0:1 3:4 4:3 0:0 1:1 1:2 5:3 3:1 7:2 8:0 4:2 1:1 1:8 7:1 5:2 3:1
Die oberen Zahlenreihen geben die Ergebnisse der Herbstserie wieder, die unteren die der Frühjahrserie.
leer

Jun 1956

Husum 18 / Fußball regional

Kreisverbandstag in Husum

II. Kreisklasse geplant / Förderung des Schulsports verlangt

Von den insgesamt 15 dem Husum/Eiderstedter Fußballverband angehörenden Vereinen hatten nur drei keine Abordnung zum Kreisverbandstag nach Husum geschickt. Der Kreisvorsitzende Lothar Strehlow konnte, wie auch in früheren Jahren, den Bezirksvorsitzenden Herbert Henning, Flensburg 08, unter den Vertretern begrüßen. Herbert Henning kündigte Zuschüsse in der gleichen Höhe wie im Vorjahr an, obgleich das Wettaufkommen durch das Zahlenlotto von 315.000 auf 165 000 D-Mark abgesunken sein.

Der Kreisvorsitzende Lothar Strehlow bezeichnete das abgelaufene Sportjahr, in dem 15 Vereine mit insgesamt 50 Mannschaften beteiligt waren, als erfolgreich. Im vergangenen Jahr seien vier Vorstandssitzungen abgehalten worden, und allen Mitgliedern für ihre Arbeit zu danken, sei ihm ein besonderes Anliegen, führte Lothar Strehlow weiter aus.

Auf Kritik der IF-Vereine stieß der Vorstandsbeschluß, daß diese Vereine bei der Verteilung von Zuschüssen nicht berücksichtigt worden wären. Dazu erwiderte der erste Vorsitzende, daß nur Vereine bedacht gewesen sein, die man als in Notlage befindlich habe ansehen müssen. Da man jedoch in die Kassenbücher der IF Vereine keinen Einblick haben nehmen können, hätten diese Vereine bei der Verteilung der Gelder auch nicht berücksichtigt werden können.

Eine erfreuliche Bilanz konnte der Jugendausschußobmann Emilius Petersen ziehen. In allen Klassen der Jungmannschaften seien gute Erfolge zu verzeichnen. In allen Klassen des Nachwuchses wurde die Zahl der Mannschaften vermehrt, bei den Jungmannen sogar verdoppelt. 32 Mannschaften gegenüber dem Vorjahr mit 27 Mannschaften wollen Sonntag für Sonntag beschäftigt werden, die sich aus 12 Jungmannen-, sechs Jugend-, fünf Knaben- und neun Schüler-Mannschaften zusammensetzen. Emilius Petersen legte die Pflege der Jugendmannschaften allen Vereinsvertretern besonders ans Herz und sprach die Hoffnung aus, daß der Fußballsport in Zukunft weit mehr an den Schulen betrieben werde als bisher. Ein Wunsch, den unser erster Vorsitzender Otto Hackbarth mit warmen Worten unterstrich. Auch forderte Emilius Petersen von den Schulleitern und Lehrern mehr Verständnis für die Jungen, die sich an Sportlehrgängen in Malente betätigen könnten. Denn es sei für die Jugendlichen oft schwierig, ihre dazu nötige Freizeit bewilligt zu bekommen. Zum Schluß seiner Ausführungen wies Emilius Petersen dann noch auf die Aussichtslosigkeit des Protestes des HIF hin, der Protest gegen die Wertung des Spiels HIF Jungmannen gegen Husum 18 Jungmannen eingelegt hatte. Der Modus für die Ermittlung des Kreismeisters der Jungmannen leuchtete trotz wiederholter Darlegungen den HIF-Vertretern nicht ein.

Spielausschußobmann Heinz Kretzschmar erwähnte, daß man in diesem Jahr den Pokal der Husumer Tageszeitung aus Zeitmangel nur im KO-System ausspielen könne. Im Großen und Ganzen aber seien die Spiele der Punktrunde planmäßig abgewickelt worden, aus denen der Tönninger SV als Meister hervorgegangen ist. Heinz Kretzschmar befürwortete eine Fairneßtabelle, lehnte aber aus sportlichen Gründen eine Torschützenliste ab. Die Fairneßtabelle führt der Tönninger SV vor Frisia 1b und Norderstapel an. Außerdem machte er den Vorschlag, eine zweite Kreisklassenpunktrunde durchzuführen. Dieser Plan scheint bei genügender Beteiligung zu verwirklichen zu sein. Heinz Kretzschmar führte dann noch aus, daß drei Vereine, Tönninger SV, St. Peter und Rantrum, demnächst ihre neuen Spielplätze in Betrieb nehmen können.

Schiedsrichterobmann Hermann Bahnsen appellierte noch einmal an alle Vereine, Schiedsrichter zu den angesetzten Lehrabenden zu schicken, um dem Schiedsrichtermangel, der augenblicklich im Kreise Husum/Eiderstedt herrscht, Abbruch zu tun. Von insgesamt 19 Schiedsrichtern sind nur noch neun im Amt verblieben. Er betonte, daß der Spielbetrieb jetzt nur noch mit größter Mühe aufrechterhalten werden könne und daß die meisten Schiedsrichter Sonntag für Sonntag auf den Sportplätzen stünden.

Der Vorsitzende des Kreisgerichts, Boe, konnte die erfreuliche Mitteilung machen, daß das Kreisgericht nur einmal habe zu tagen brauchen. Er bat die Vereinsvertreter dafür zu sorgen, daß die geladenen Zeugen auch wirklich erscheinen.

Nach der Entlastung des Vorstandes und der Genehmigung des Haushaltsvoranschlages schritt man zu den Neuwahlen. Fast alle zur Wahl stehenden Ämter wurden von den bisherigen bewährten Funktionären des Vorstandes wieder besetzt.

Zweiter Vorsitzender   Kunkel, Tönninger SV
Pressewart   Ernst Schmiedeskamp, Husum 18
Protokollführer   Gohde, Rantrum
Spielausschußobmann   Heinz Kretzschmar, Husum 18
Schiedsrichterobmann   Hermann Bahnsen, Husum 18
Kreisgerichtsvorsitzender   Boe, Tönninger SV
Beisitzer   Schulze, Rantrum
    Gienke, Langenhorn
Kassenprüfer   Carsten Kock, Frisia
Wolf Dieter Auslitz
leer

Jun 1956

Husum 18

Ein Echo zum Artikel

"Wenn es nur nicht so spät würde ..."

Auf der Titelseite unserer am 1. April erschienenen Vereinsnachrichten waren ein paar Interviews angeführt, die einige Ehegattinnen von Vereinskameraden unserem Pressewart im Anschluß an ein Skatturnier gewährt hatten. Bei dieser Befragung äußerten sich die Ehefrauen von Spielern und Funktionären über ihre Männer, die sich dem Sport verschrieben haben. Mir fiel bei diesen Interviews besonders auf, daß sich alle befragten Damen positiv zum Sport, dem Hobby ihres Mannes, geäußert hatten, und deshalb möchte ich hierzu einen kurzen Kommentar geben:

Ich bin leider selbst nicht in der glücklichen Lage, eine Frau zu haben, die Verständnis für meinen Lieblingssport aufbringt. Sie steht meiner Fußball-Leidenschaft völlig uninteressiert gegenüber. Umso mehr bewundere ich die Opferbereitschaft jener Frauen, die ihren Männern keinen Stein in den Weg legen, wenn sie sich mit Lust und Liebe für die blau-weiß-roten Farben des Vereins einsetzen.

Es ist mir vollkommen klar, daß es für jede Frau bei allem Entgegenkommen ihrerseits eine nicht geringe Entsagung bedeutet, wenn die Männer einen so beträchtlichen Teil ihrer Freizeit dem Fußballsport in dieser oder jener Art widmen. Für uns Spieler z.B. sind es zwei Abende in der Woche, an denen wir nicht zu Hause sind. Doch diese zwei Abende sind nicht ausschlaggebend, es ist dies besonders der Sonntag. Ich glaube, die Meinung vieler Damen zu treffen, wenn ich sage, daß sie nicht sonderlich erfreut darüber sind, daß sich ihre Männer Sonntag für Sonntag ihrem Sport zur Verfügung stellen. Ist doch der Sonntag gerade der Tag, auf den sich normalerweise jede Frau am meisten freut. Es ist für "Sie" "der Tag" der Woche. Es kommt Besuch, oder man möchte einen gemeinsamen Spaziergang unternehmen, Bekannte besuchen oder dergleichen Dinge mehr. Auf all dies wird verzichtet und dies wundert mich eigentlich etwas, es wird angeblich sogar gern getan. Andere wiederum respektieren sein Hobby, sie gönnen "ihm" das Fußballspiel und tragen ihm den Hang zu dieser Leidenschaft nicht nach. Trotzdem ist und bleibt es ein Opfer, welches unsere Frauen Sonntag für Sonntag für uns und den Vereinssport bringen. Aus diesem Grund gebührt ihnen in aller erster Linie unser Dank.

Ich finde aber, daß von Seiten des Vorstandes des HFV etwas mehr zum Ausgleich für unsere Frauen getan werden müßte, da sie ja auch an unseren Erfolgen oder Mißerfolgen ihren Teil zu tragen haben. Ich denke da besonders an kleine interne Veranstaltungen mit Tanzeinlagen, oder, wenn dies bei der Lage unserer Vereinskasse auf eventuelle finanzielle Schwierigkeiten stoßen sollte, an gemütliche Zusammenkünfte mit unseren Frauen nach einem Spiel. Unter Umständen ließe sich so etwas auch auf eigene Kosten finanzieren. Es soll natürlich im angemessenen Rahmen bleiben und braucht keineswegs gleich überhand zu nehmen; das wird auch niemand wollen. Aber unsere Frauen sollen auch die Gewißheit haben, daß wir ihre Opferbereitschaft in gebührender Form zu würdigen wissen. Vielleicht würde man dann auch die restlichen Frauen für unsere Sache gewinnen, die bisher abseits gestanden haben und vielleicht gar die Meinung hatten, nur immer geben und opfern zu müssen, ohne dafür einen Gegenwert zu erhalten.

Leider sind an dem besagten Abend nur Damen zu Wort gekommen, die sich ohne Ausnahme positiv äußerten. Ich habe auch mit einigen Damen gesprochen, die negativ eingestellt waren und absolut kein Verständnis für den "Fußballvogel" ihres Ehegatten hatten. Es waren zum Teil harte Worte gefallen; ich möchte sie an dieser Stelle nicht wiedergeben. Aus diesen Unterredungen war aber zu entnehmen, daß mit Takt und Entgegenkommen sehr viel gebessert werden könnte. Meiner Meinung nach sollte es mit einigermaßen gutem Willen für den Vereinsvorstand möglich sein, nicht nur durch schöne Worte, sondern durch Taten (wie oben vorgeschlagen) auch die noch abseits stehenden Ehefrauen für unser Vereinsleben zu interessieren und zu gewinnen.

H.D.

Appell an die Ehrlichkeit

Unsere Kassenverwaltung bittet darauf hinzuweisen, daß Mitglieder, die ihre Lehrlings- oder Ausbildungszeit abgeschlossen haben, verpflichtet sind, den vollen Mitgliederbeitrag zu zahlen. Das gilt gleichermaßen für alle 18er nach beendeter Erwerbslosigkeit.

Wir sind überzeugt, daß alle Mitglieder der vorerwähnten Gruppen ihre ganze Ehre darin erblicken, beitragsehrlich zu bleiben, wie es für jeden 18er nur selbstverständlich ist.

Wolf Dieter Auslitz

Mitgliederbewegung

   
Neuaufnahmen
1.   Willi Balzer, Husum, Neustadt 110
2.   Peter Joachim Dawartz, Husum, Süderstraße 85
3.   Peter Ewers, Husum, Neustadt 4
4.   Horst Groß, Ohrstedt
5.   Reinhard Manzke, Husum, Schleswiger Chaussee 80 a
6.   Hermann de Paoli, Husum, Osterende 30
7.   Horst Pohns, Husum, Iven-Agßen-Straße 9
8.   Manfred Schwitalla, Husum, Mildstedter Landstraße 96
9.   Horst Seidler, Husum, Neustadt 35
10.   Dietrich Seydel, Husum, Hebbelstraße 14

 

Abgänge
1.   Willi Alwin, Husum, Mommsenstraße 2a
2.   Joachim Böttcher, Husum, Hebbelstraße 4
3.   Ernst Brauer, Husum, Schloßgang 6
4.   Uwe Dörbaum, Husum, Hinrich-Fehrs-Straße 20
5.   Gerhard Eckmann, Husum, Sophienplatz 9
6.   Uwe Ralfs, Husum, Süderstraße 2

 

Adressenänderungen
1.   Klaus Paulsen, Husum, Asmussenstraße 48
2.   Hanno Reimers, Wester-Ohrstedt, Bürgermeisteramt
3.   Walter Lorenzen, Husum, Ochsenkamp (Lehrlingsheim)
Wolf Dieter Auslitz

Aufnahme-Antrag

Unterzeichneter stellt den Antrag, in den
Husumer Fußballverein von 1918 e.V.
als aktives / passives Mitglied aufgenommen zu werden.
Gewünschter Sport:
Fußball / Handball / Faustball / Tischtennis
Name
Straße und Hausnummer
Geburtsdatum
Eingetreten am
War früher Mitglied von
Aufnahme-Spende DM
 

eigenhändige Unterschrift

Bei Minderjährigen auch Unterschrift des gesetzlichen Vertreters
leer

Jun 1956

Husum 18 / Fußball national

DFB-Fußballjahrbuch 1956

Der Deutsche Fußballbund gibt alljährlich das Fußball-Jahrbuch heraus. Auch der neue Band 1956 reiht sich den früheren würdig an; er bringt einen Querschnitt durch die letzte Spielzeit und läßt die großen Ereignisse noch einmal kurz - vor allem in Bildern - Revue passieren. Olympische Spiele und Weltmeisterschaft werfen ihre Schatten voraus. Tagesfragen des Fußballsports werden behandelt, Erinnerungen aus der Frühzeit geweckt und Traditionen lebendig. Das neue Jahrbuch ist ein untrüglicher Spiegel des Fußballsports; es dürfte jedem Freund des braunen Lederballes unterhaltsame Stunden schenken. Der Preis des Jahrbuchs beträgt 3 D-Mark; es kann von der Geschäftsstelle des Deutschen Fußball-Bundes, Frankfurt/Main, Arndtstraße 39, bezogen werden.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Jun 1956

Husum 18 / Jugend-Fußball

18-Jungmannen unterlagen nach Verlängerung

Die Jungmannen von Husum 18 trafen sich am Pfingstsonntag auf neutralem Platz in Langenhorn mit den Nachwuchsspielern von Rot-Weiß Niebüll. Es ging in diesem Treffen um die Teilnahme am Endspiel für die Ermittlung der Bezirksmeisterschaft. Die 18-Elf war Niebüll zwar technisch überlegen, die Niebüller spielten jedoch zielstrebiger. In der Pause stand es 1:1. Auch nach dem Wechsel schossen beide Mannschaften noch je ein Tor, so daß eine Verlängerung notwendig wurde. In dieser konnte Niebüll auf 4:2 davonziehen und so das Endspiel erreichen.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Jun 1956

Nachrufe

Der HFV von 1918 gedenkt in Ehrfurcht seiner verstorbenen Mitglieder

Johannes "Hanne Bodder" Hansen

und

Ludwig Rathje

Er wird ihr Andenken stets in Ehren halten.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Jun 1956

Husum 18 / Tischtennis

Ab sofort finden die Übungsstunden der Tischtennisabteilung an jedem Mittwoch und Freitag von 20 bis 22 Uhr in der alten Turnhalle an der Freiheit statt.
Wolf Dieter Auslitz
leer

Jun 1956

Husum 18 / Fußball allgemein

12 Faustregeln für verletzte Spieler

1.   Immer zielbewußt und besonnen handeln! Nicht dreinreden lassen, nicht tausend Dinge auf einmal wollen!
2.   Nicht versuchen, eine Verrenkung gewaltsam zu beheben!
3.   Verschmutzte Wunden nicht auswaschen!
4.   Bei Bauch- und Hoden-Prellungen nicht "pumpen"!
5.   Bei Brustprellungen keine Atemübungen!
6.   Auch nach leichten Gehirnerschütterungen nicht weiterspielen!
7.   Bei "blasser" Ohnmacht (Kollaps) Kopf tief lagern!
8.   Bei "roter" Ohnmacht (Hitzschlag) Kopf hoch lagern!
9.   Bei stark blutenden Wunden Druckverband, nicht immer wieder erneut abtupfen!
10.   Bei Arm- oder Schlüsselbeinbruch Ruhigstellung, am besten mit einem Tragetuch oder Fixierung mit elastischer Binde!
11.   Zur wirksamen "Ersten Hilfe" gehören nur wenige, aber zweckmäßig ausgewählte Verband-, Schienen- und Arzneimittel!
12.   Den verletzten Sportkameraden nicht als Statisten einsetzen, wenn er sich sichtlich quälen muß!
Wolf Dieter Auslitz

Eine Lanze für die Sportlichkeit

Irgendein Reporter hat den Begriff " Notbremse" im Fußballspiel erdacht. Viele sind ihm gefolgt, und so ist dieser Begriff heute weit verbreitet. Das wäre an sich nicht schlimm, wenn man mit dem Begriff "Notbremse" nicht die Ansicht verbindet, daß deren Anwendung verständlich und gar nicht verabscheuungswert ist. Unter "Notbremse" versteht man einen Spielvorgang, der der sportlichen Auffassung stärkstens widerspricht und nicht selten den Schiedsrichter zum sofortigen Feldverweis des Spielers zwingt, der die "Notbremse" zieht. Notfälle gibt es beim Fußballspiel nicht. Wenn ein Spieler sich einen Spielvorteil erkämpft hat und in eine gute Situation gekommen ist, so darf ihn der Spielgegner nicht in unfairer oder gar roher Weise einfach umhauen. Das wird unter anständigen Sportlern als eine Gemeinheit angesehen.

Es gibt keinen Fall im Fußballspiel, bei dem ein Spieler das Recht hat, von den vorgeschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen sportliche Anständigkeit abzuweichen und zu einem unsportlichen (absichtlichen) Hand- oder Foulspiel greifen darf. Wer hierzu ja sagt, weiß nicht, was er sagt. Denn: dann ist der Unsportlichkeit Tür und Tor geöffnet. Dann kann jeder in jedem Falle zur "Notbremse der Unsportlichkeit greifen, wenn er sonst einen Vorteil oder ein Tor oder gar ein Spiel verlieren würde: Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig!

Heißt das aber nicht, den Sport zum Krieg zu machen, in dem alles erlaubt ist?! Heißt das nicht, alle Fußballregeln überflüssig machen?

Nein: eine "Notbremse" ist der Ausweis eines schwachen Charakters, eine ganz gewöhnliche Schandtat und eine ausgewachsene Sünde gegen den Sportsgeist.

Wir erwarten von unseren Gegnern Anständigkeit. Wir erwarten mit Recht, daß sie uns den Sieg nur mit sportlichen Mitteln streitig machen, nicht aber mit "Notbremsen" stehlen.

Müßen wir da nicht mit gutem Beispiel vorangehen? Dürfen wir, weil es gelegentlich Rohlinge gibt, uns auch zu Rohlingen machen? Oder gehört es nicht zum Stolz des wahren Sportmannes, alle Schäbigkeiten abzulehnen, selbst wenn er darüber verliert?

Hände und Füße also weg von der "Notbremse". Wer "Notbremsen" gebraucht, legt seiner eigenen Ehre Notbremsen an. Er sollte aus dem D-Zug des Sports aussteigen, um ehrlich zu bleiben.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Jul 1956

Husum 18 / Fußball

Start in die neue Saison

Beitragszahlungen nicht vergessen

Wir machen unsere Mitglieder darauf aufmerksam, daß sie ihre Beitragszahlungen und Spenden auch über unser Konto 1272 bei der Stadtsparkasse Husum entrichten können. In diesem Zusammenhang richten wir an alle säumigen Zahler die Bitte, ihrer Pflicht nachzukommen. Der Verein braucht das Geld, um seinen vielfältigen Verpflichtungen nachkommen zu können.

Tragen wir alle dazu bei, unserem Kassierer die Arbeit zu erleichtern. Der Umfang seines Auftrages gestattet es ihm leider nicht, bei jedem Mitglied mehrmals vorzusprechen.


Wie jeder Geschäftsmann am Schluß des Rechnungsjahres Rückblick über das verflossene Jahr hält bzw. seine Bilanz zieht, so wollen auch wir als Fußballer die Fußballsaison 1955/56, die mit dem 30.06 56 endet, von allgemeiner vereinspolitischer Seite aus betrachten.

Ich möchte an dieser Stelle keine Zahlen, Tabellen oder sonstige einzelne Spielergebnisse anführen, auch nicht von der einen oder anderen Mannschaft sprechen, denn wer unsere Vereinsnachrichten laufend verfolgt, wird hierüber genauestens orientiert sein. Auch habe ich auf der letzten Versammlung in dieser Hinsicht ausführlich berichtet. Ebenfalls sind alle Sportfreunde, die mit Husum 18 verwachsen bzw. an unserem Verein interessiert sind, mit den Nöten und Sorgen der Vereinsleitung und in spielerischer Hinsicht mit den Schwierigkeiten des Spielausschusses vertraut.

So möchte ich nur allgemein Stellung nehmen und hierbei wäre als erstes anzuführen, daß es uns allen Gewalten zum Trotz gelungen ist, nach Verlust einer fast kompletten ersten Mannschaft bei Serienbeginn 1955/56 mit den neu eingesetzten Jugendlichen Erfolge zu erringen, die trotz vieler Enttäuschungen hoffen lassen, daß in der neuen Spielzeit alles besser klappt. Viele unserer jugendlichen Spieler besitzen Veranlagung, Begabung und Spielwitz zu größeren Leistungen, und es wird Aufgabe des Spielausschusses und des Trainers sein, diese Eigenschaften bei jedem einzelnen Spieler zu pflegen und zu fördern. Restloser Einsatz, Leistungssteigerung und so weiter werden aber auch nötig sein, wenn wir im nächsten Jahr unseren Platz in der Tabelle merklich verbessern wollen. Ich denke hierbei nicht gleich an die Erringung der Bezirksmeisterschaft oder an den Aufstieg in die Amateurliga, denn dazu reichen unsere Leistungen, wie ja auch das Spiel gegen Friedrichsort eindeutig bewiesen hat, bei weitem nicht aus.

Aber wir dürfen den Anschluß an die sich stetig steigernde Aufwärtsentwicklung des Fußballsports nicht versäumen, und hierbei sehe ich gerade für unseren Verein eine ganz große Gefahr. Mangelnde Vereinstreue unter den aktiven Spielern, das Fehlen von Vereinsfunktionären, die sich bereit erklären, unter Hintansetzung persönlicher Bedürfnisse voll und ganz für den Verein zur arbeiten, das sind zwei Faktoren, die gerade unseren Verein immer wieder zurückwerfen. Aber auch Stimmungsmache von verschiedenen Seiten, vor allen Dingen von Kräften, die dem Fußballsport abhold sind, erreichen gerade unter den Jugendlichen Spaltungen, die als vereinsschädigend anzusehen sind. So las ich vor kurzem in einer Zeitschrift:

"Zwei Drittel aller Jugendlichen haben Interesse am Sport, aber von ihnen gehen 62% lediglich zu Sportveranstaltungen hin, während nur 43% der Jugendlichen selbst Sport treiben. Dabei steht Fußball im Vordergrunde, und ich hoffe, daß niemand widerspricht, wenn ich feststelle, daß das nicht die wertvollste sportliche Betätigung ist."

Soweit der Artikel.

Ich persönlich aber glaube an die Kraft und an die Liebe unserer Jugendlichen zum Fußballsport, und ich glaube auch, daß diese Liebe ihnen mehr geben kann, als sie fordert, und ich glaube und hoffe, daß gerade diese Liebe unter unseren Nachwuchsspielern Kräfte hervorrufen wird, die bei richtiger Förderung und Leitung wertvolle Stützen unseres Vereins werden können.

Die Werte des Fußballspiels in Bezug auf die Ausbildung des Körpers und die Erziehung des Charakters sind bekannt, und gerade in dieser Beziehung hat das Fußballspiel seine Erziehungswirkung auf die Jugendlichen bewiesen. Durch das Fußballspielen lernt der junge Mensch seine Glieder zu beherrschen, seine Kräfte einzuteilen und zu steigern. Er soll sich in der Festigkeit des Willens üben, soll beharrlich werden, wenn er ein Ziel verfolgt und soll bei allem die durch Herkunft, Sitte und Gesetz gezogenen Grenzen sportlicher Betätigung achten lernen. Kameradschaftlich dem Schwächeren helfen, die Ehre des anderen achten, die Person des anderen ehren, sich mäßigen, wenn er glaubt, benachteiligt zu sein, bescheiden bei sich selbst den Fehler suchen, bevor er bei den anderen danach forscht, aufrichtig und wahr das rechte tun und auf unrechte Vorteile verzichten. Das sind Prinzipien, die den jungen Menschen formen und bilden. Die Weckung der Liebe zur Gemeinschaft schließt den Kreis der Aufgaben und Absichten des Fußballsports. Die richtige Erkenntnis dieser Erziehungsideale gibt dem Fußballspiel seine Zielsetzung, und es dürfte alle unsere Mannschaften auf breiterer Basis leistungsstärker machen, wenn diese Ideale von jedem einzelnen Spieler befolgt werden.

Es ließe sich in dieser Hinsicht sowie über Planung und Zielsetzung noch sehr vieles sagen, aber ich möchte nicht in den verhängnisvollen Fehler verfallen, an dieser Stelle mehr zu versprechen als gehalten werden kann. Aber eines sollte der Vereinsleitung, den Funktionären und den passiven Mitgliedern heiligste Pflicht werden., nämlich zur Förderung unserer Nachwuchsspieler keine Mühen und Mittel zu scheuen, um sie zu wertvollen Kräften in unseren Reihen zu machen, damit sie dereinst berufen sind, unsere Farben würdig zu vertreten.

kommissarischer Spielausschußobmann Walter Pethke

Unsere Reserve muß den Pokal verteidigen

Unsere siegreiche Reserve, die einst ungeschlagen in der Kreisklasse Jahr für Jahr an der Spitze stand und schon zweimal nach erbitterten Kämpfen den Pokal des "Flensburger Tageblatts" erringen konnte, spielte damals in folgender Aufstellung:

Svend Andresen

Manfred Schulze ǀ Günter Präger

Hans-Wener Jürgensen ǀ Helmuth Huß ǀ Uwe von Ahsen

Peter Neupert ǀ Heinrich Golde ǀ Helmuth Lorenzen ǀ Georg Jessen ǀ Peter Henningsen

Bei diesem kurzen Rückblick wollen wir auch hier einen guten, alten treuen 18er nicht unerwähnt lassen, nämlich unseren Mannschaftsbetreuer Hermann Lorenzen, der heute leider durch Krankheit nicht mehr bei uns sein kann; Sonntag für Sonntag war er bei Wind und Wetter mit uns gefahren und hat durch seine kameradschaftliche Treue zu "seiner Reserve" zu manchem Sieg beigetragen.

Wir erinnern uns noch gern an das Pokalendspiel der vergangenen Runde. Mit 1:3 Toren lagen wir gegen IF Tönning im Hintertreffen. Nur durch den unermüdlichen Einsatz der Mannschaft konnten wir das Spiel noch mit 4:3 Toren gewinnen, und zum zweiten Mal wurde uns der Pokal überreicht.

Doch heute verblieben von dieser einst so glorreichen Reserve nur noch vier Spieler: Helmuth Huß, Günter Präger, Helmuth Lorenzen und Peter "Peti" Neupert.

Nun haben wir wieder die Pokalspiele begonnen, und wir müssen zum dritten Mal den Pokal verteidigen. Wir können mit Freude feststellen, daß sich wieder eine Reserve zusammengefunden hat, die auch in kommender Zeit bei den Spielen ein Wörtchen mitreden wird. Mit folgender Mannschaft werden wir die Pokalrunde durchführen:

Helmuth Funck (Reimer)

Frithjof Becker ǀ Günter Präger

Dietrich Seydel ǀ Helmuth Huß ǀ Claus Schiller

Peter Neupert ǀ Hans Peter Harmsen ǀ Otto Stöhrmann ǀ Helmuth Lorenzen ǀ Willi Ziemer

Hoffentlich werden wir auch in der dritten Pokalrunde, die diesmal im KO-System ausgetragen wird, Glücksgöttin "Fortuna" auf unserer Seite haben.

Das erste Pokalspiel gegen TSV Rantrum haben wir bereits am 10. Juni ausgetragen, und es sah zunächst so aus, als ob wir gleich ausscheiden mußten. Denn in diesem Treffen waren wir vom Pech verfolgt. Durch zwei unglückliche Eigentore gingen die Rantrumer in Führung. Demgegenüber konnte unser Sturm, der sich anfangs nicht finden konnte, bis zum Seitenwechsel nur den Anschlußtreffer erzielen. Nach der Halbzeit diktierten wir das Spielgeschehen und konnten durch ein schönes Kombinationsspiel unseres Sturmes den Ausgleichstreffer erzielen.

Die Rantrumer, die noch dazu vier Ligaspieler gegen uns aufgestellt hatten, versuchten nun, durch unfaires Spiel, jedoch vergeblich, das Siegestor zu erzwingen.

Es blieb bei dem 2:2-Unentschieden, so daß eine Verlängerung notwendig wurde. Auch hier zeigte es sich, daß unsere bessere Kondition und unser Siegeswille belohnt wurden. Noch zwei Treffer mußte der Rantrumer Torwart passieren lassen, so daß wir mit 4:2 Toren Sieger blieben und eine Runde weiter gekommen sind.

(Inzwischen konnte das zweite Pokalspiel gegen St. Peter mit 3:1 Toren gewonnen werden.)

Günter Präger

Die letzten Fußballergebnisse:

Liga
  Husum 18   -   TSV Friedrichsort   1:13
  Husum 18   -   Bredstedter TSV   3:1

Reserven
  Husum 18 Ib   -   TSV Garding   2:2
  Heide Reserve   -   Husum 18 Ib   2:0
  Husum 18 Ib   -   IF Tönning   6:2
  Rantrum Ib   -   Husum 18 Ib   2:4

Jugend
  Jungmannen   Husum 18 B   -   Garding   9:2
  Jungmannen   Husum 18 B   -   IF Tönning   4:3
  Jungmannen   Husum 18 B   -   Friedrichstadt   12:0
  Jugend   Husum 18 A   -   Husum 18 B   1:3
  Schüler   Husum 18   -   Garding   1:1
  Schüler   Husum 18   -   IF Tönning   18:0
  Kanben   Husum 18   -   IF Tönning   3:0
Wolf Dieter Auslitz

Fußball-
BL Nord
1955/56

Stand am 17.6.1956

k  

Husum 18

*

0:10 4:6 4:5 3:0 4:2 1:1 1:3 3:1 5:1 0:2 2:6 4:0 3:2 3:1 1:4 3:1  
1:5 0:2   1:4 4:1 1:1 3:2 1:3 2:0 2:5 4:5 0:0 3:5 0:2 2:0 4:3  

Schleswig 06

10:0

H

4:1 7:0 2:0 5:2 5:0 2:0 6:0 7:0 3:0 1:2 2:0 13:0 10:2 4:1 7:1  
5:1 7:1 2:2 2:0 5:2 1:1 1:4 7:1 3:5 1:1 6:1 2:1 10:0 7:0 5:1 4:3
Frisia Husum 6:4 1:4

U

2:0 2:4 7:0 6:2 2:2 8:3 2:2 7:3 5:1 0:0 7:1 4:2 1:0 1:3  
2:0 1:7 2:2 2:5 8:6 3:2   6:0 2:6 6:0 7:1 3:3 3:1 12:0 2:2 3:4
FSV Wyk 5:4 0:7 0:2

S

3:2 4:1 1:2 4:0 3:3 1:3 3:0 0:1 1:2 0:0 1:1 2:1 4:2  
  2:2 2:2 0:2 1:2 2:3 1:4 1:0 4:2 2:5 2:4 3:2 4:2 9:3 4:2 0:0
VfB Nordmark 0:3 0:2 4:2 2:3

U

6:0 3:1 5:0 5:1 0:0 0:2 2:3 7:0 4:3   2:0 4:3  
4:1 0:2 5:2 2:0 2:2 3:2 0:2 2:0 4:0 4:1 2:2 0:2 3:2   2:2 1:1
Post Flensburg 2:4 2:5 0:7 1:4 0:6

M

2:3 3:2 10:6 5:1 3:2 3:0 0:3 0:1 2:3 2:4 1:6  
1:4 2:5 6:8 2:1 2:2 2:2 5:3 3:1 0:1 9:2 4:3 0:1   3:0 3:7 2:1
Rasensport Schleswig 1:1 0:5 2:6 2:1 1:3 3:2

E

1:5 1:3 3:2 3:2 2:2 2:3 3:3 3:2 4:2 6:3  
1:1 1:1 2:3 3:2 2:3 2:2 2:1 4:5 1:2 0:4 1:5 2:2 0:1 8:1 3:3 3:5
TSV Rantrum 3:1 0:2 2:2 0:4 0:5 2:3 5:1

R

3:1 1:3 2:2 3:3 3:0 3:1 3:1 3:2 3:2  
2:3 4:1   4:1 2:0 3:5 1:2 3:3 0:0 1:6 3:4 2:2 3:6 4:2 3:4 1:3
Bredstedter TSV 1:3 0:6 3:8 3:3 1:5 6:10 3:1 1:3

F.

4:4 3:1 3:5 6:2 1.3 5:3 3:3 4:3  
3:1 1:7 0:6 0:1 0:2 1:3 5:4 3:3 2:0 6:3 6:1 2:1 3:1 3:0 2:5 2:7
Nordmark Satrup 1:5 0:7 2:2 3:1 0:0 1:5 2:3 3:1 4:4

V.

3:2 0:1 1:2 1:1 1:1 0:1 3:4  
0:2 5:3 6:2 2:4 0:4 1:0 2:1 0:0 0:2 3:2 1:3 2:1 2:1 3:2 0:2 0:8
TSV Westerland 2:0 0:3 3:7 0:3 2:0 2:3 2:3 2:2 1:3 2:3

v

4:2 3:5 3:5 4:0 1:0 2:5  
5:2 1:1 0:6 5:2 1:4 2:9 4:0 6:1 3:6 2:3 1:2 3:0 1:1   3:1 2:4
TSV Kappeln 6:2 2:1 1:5 1:0 3:2 0:3 2:2 3:3 5:3 1:0 2:4

o

4:0 8:2 2:5 7:0 7.1  
5:4 1:6 1:7 4:2 2:2 3:4 5:1 4:3 1:6 3:1 2:1 0:1 4:3 5:1 1:1 1:1
TSV Nord Flensburg 0:4 0:2 0:0 2:1 0:7 3:0 3:2 0:3 2:6 2:1 5:3 0:4

n

1:4 6:1 1:1 1:6  
0:0 1:2 3:3 2:3 2:0 1:0 2:2 2:2 1:2 1:2 0:3 1:0 3:2   2:3 8:1
SIF Schleswig 2:3 0:13 1:7 0:0 3:4 1:0 3:3 1:3 3:1 1:1 5:3 2:8 4:1

1

3:9 1.1 1:5  
5:3 0:10 1:3 2:4 2:3   1:0 0:3 1:3 1:2 1:1 3:4 2:3 0:4 2:4 1:7
Glücksburg 09 1:9 2:10 2:4 1:1   3:2 2:3 1:3 3:5 1:1 0:4 5:2 1:6 9:3

9

1:5 2:2  
2:0 0:7 0:12 3:9   0:3 1:8 2:4 0:3 2:3   1:5   4:0 1:9 2:5
TSV Friedsrichsberg 4:1 1:4 0:1 1:2 0:2 4:2 2:4 2:3 3:3 1:0 0:1 0:7 1:1 1:1 5:1

1

1:2  
0:2 1:5 2:2 2:4 2:2 7:3 3:3 4:3 5:2 2:0 1:3 1:1 3:2 4:2 9:1 1:3
Rot-Weiß Niebüll 1:3 1:7 3:1 2:4 3:4 6:1 3:6 2:3 3:4 4:3 5:2 1:7 6:1 5:1 2:2 1:2

8

 
0:1 3:4 4:3 0:0 1:1 1:2 5:3 3:1 7:2 8:0 4:2 1:1 1:8 7:1 5:2 3:1
Die oberen Zahlenreihen geben die Ergebnisse der Herbstserie wieder, die unteren die der Frühjahrserie.
leer

Jul 1956

Husum 18

Generalversammlung

am 13. Juli 1956, 20 Uhr, im Handwerkervereinshaus

Tagesordnung
1.   Protokollverlesung
2.   Bestätigung der Neuaufnahmen von Mitgliedern
3.   Tätigkeitsbericht des ersten Vorsitzenden
4.   Kassenbericht
5.   Berichte der Kassenrevisoren und Entlastung des Kassenführers
6.   Berichte der Obleute der Ausschüsse
7.   Aussprache über die abgegebenen Berichte
8.   Entlastung des Gesamtvorstandes
9.   Neuwahlen (siehe Paragraph 10 der Vereinssatzung)
    a) erster Vorsitzender
    b) erster Schriftführer
    c) Presse- und Propagandawart
    d) Jugendobmann
    e) Spielausschußobmann und drei Mitglieder
10.   Erledigung vorliegende Anträge
11.   Verschiedenes

Anträge zur Generalversammlung müssen mindestens eine Woche vorher beim ersten Vorsitzenden eingegangen sein.

Wegen der Wichtigkeit dieser Versammlung werden alle Mitglieder gebeten, sich den 13. Juli freizuhalten. Es ist Pflicht jedes Mitgliedes, sein Interesse am Verein durch pünktliches Erscheinen zu bekunden.

    Der Vorstand

Nachklang zum Artikel

"Wenn es nur nicht so spät würde ..."

Ergänzend zu meinen letzten Ausführungen in den Vereinsnachrichten vom 1. Juni möchte ich noch einmal das Wort an die weiblichen Leser unserer Vereinszeitung richten:

Meine verehrten Damen, Sie haben sicherlich meine Zeilen gelesen und sich dabei Ihren Teil gedacht. Die eine wird hierüber skeptisch und die andere wohlwollend gedacht haben. Wie dem auch sei, so glaube ich doch, vielen Damen aus der Seele gesprochen zu haben. Nun hoffe ich, daß der Vorstand unseres Sportvereins endlich einmal geneigt sein wird, für unsere Frauen einen gemütlichen Abend zu gestalten.

Als Nachklang seien noch ein paar Reime gebracht, die vor allem jene Damen ansprechen sollen, die für den Lieblingssport ihres Mannes wenig Verständnis haben und viel über ihn wettern:

Fußballehefrauen

Nur einen Fehler hatte
ein Ehemann, sonst wär' er Mustergatte.
Er spielt, zum Leidwesen seiner Frau,
Fußball und nimmt diesen Sport genau.

Doch, wie mir seine Frau erzählte,
tat er's schon, bevor er sich vermählte.
Ganz langsam ward es ihr zuviel;
er stehe zwar in jedem Spiel
immer seinen Mann,
doch bei ihr - - und sie hub an:

Sonntag schont er sich fürs Spiel,
selbst Kohlenholen wird zu viel.
Montags genau so ein Theater,
Grund dafür: der Muskelkater.
Dienstags muß er sich auch schonen,
um tags darauf dem Training beizuwohnen.
Mittwochs ist das Training dran,
wozu habe ich bloß den Mann?
Freitags wird es auch nicht viel,
denn Sonntag ist ein schweres Spiel.
Und samstags braucht er seine Ruh' -
was sagen Sie dazu?

Diese wochenlangen Gründe
seien mehr als Ehebruch und Sünde.
So klagte sie noch vor sechs Wochen,
bevor er sich den Mittelknochen
der linken Hand verstauchte
und nicht mehr mitzuspielen brauchte.

Sie sah in diesem Mißgeschick
ihr erstes großes Eheglück.
Eine neue Zeit begann.
Er, als guter Ehemann,
half nach seiner Meinung tüchtig,
tat sehr vieles, manches sogar richtig.
Doch bereits am dritten Tage
wurde er zu beider Plage.

Er lief störend nur herum,
warf beim Wischen volle Eimer um,
holte Kohlen, versaute den Flur,
zerschlug zwei Vasen die Uhr,
war eifrig wie noch nie,
und die Arbeit seiner Frau 'gedieh'.

Doch was sie am meisten quälte
war, daß ihr nun plötzlich fehlte,
was sie sonst stets sonntags hatte;
nämlich, daß ihr stolzer Gatte
wunderschönen Fußball spielte
und sie als Fußballfrau sich fühlte.

'Das fehlt mir', denkt sie und
wünscht, er wäre bald gesund.
'Daß er wieder spielen kann,
wozu ist er denn sonst mein Mann?
Er weiß doch ganz genau,
man will als Fußballehefrau
voll Stolz auf seinen Gatten schau'n",
sagt sie! - ja, so sind die Frau'n.

H.D.

Mitgliederbewegung

   
Neuaufnahmen
1.   Uwe Bitter, Husum, Norderstraße 46
2.   Reinhold Dopp, Husum, Süderstraße 97
3.   Wilhelm Dopp, Husum, Süderstraße 97
4.   Rolf Empen, Husum, Hinrich-Fehrs-Straße 29
5.   Hans Jessen, Husum, Osterhusumer Straße 37
6.   Hans-Dietrich Jessen, Husum, Osterhusumer Straße 37
7.   Hans-Adolf Kasel, Husum, Osterende 22
8.   Dietmar Popp, Husum, Hinrich-Fehrs-Straße 18
9.   Erhard Reimers, Husum, Nordhusumer Straße 3
10.   Jens Günter Schwartz, Husum, Norderstraße 20
11.   Horst Diphoff, Husum, Osterende 30
Wolf Dieter Auslitz

Beitragskassierer gesucht

Für den Nordwest-Bezirk Husums (Neustadt) wird ein Beitragskassierer gesucht. Interessenten, die sich einen kleinen Nebenverdienst verschaffen wollen, werden gebeten, sich sofort bei unserem Kassenwart Hans Weinstein, Poggenburgstraße 15, zu melden.
Wolf Dieter Auslitz
leer

Jul 1956

Husum 18 / Fußball allgemein

Blick in Vereins-Zeitungen

Beim Durchblättern der uns zugehenden Vereinsnachrichten finden wir mitunter Abhandlungen, die auch für unsere Vereinsmitglieder von Interesse sind. Der Fußballsport gleicht einer großen Familie, deren Mitglieder den Zeitfragen und -erscheinungen in gleicher Auffassung gegenüberstehen. Wir drucken diese nachstehenden Artikel ab, die das Problem der Verjüngung einer Mannschaft zum Thema haben. Wir glauben, daß diese folgenden Berichte auch für unseren Verein und unsere Mitglieder richtungsweisend sein können.

"Unkluge Zuschauer" heißt die Überschrift einer kurzen Betrachtung in der Monatsschrift des VfB Oldenburg, in der folgendes zum Ausdruck kommt:

"In den Spielen der letzten Monate hat es sich einmal mehr bewiesen, daß die Masse der Fußballanhänger jungen aufstrebenden Talenten gegenüber sehr unklug handelt. Aufmerksam und wirklich gut spielend begannen unsere hoffnungsfrohen Nachwuchstalente und hatten auch ausgezeichnete Momente, wo ihr Können sich bewies. In der zweiten Halbzeit, wo sich das ungewohnte Tempo bei den Jungen bemerkbar machte, gelangen ihnen einige Sachen daneben. Und was geschah auf den Rängen? Anstatt nun die Jungen aufzumuntern mit anfeuernden Rufen, wurden sie ausgepfiffen und damit gerade das Gegenteil erreicht. Wo der anfeuernde Ruf Wunder wirken könnte, reißt der Pfiff alles zusammen, wo der anfeuernde Ruf den mißglückten Trick bald darauf gelingen läßt, läßt in der Pfiff blind auf den Gegner rennen, wo der anfeuernde Ruf die bleischwere Müdigkeit aus den Beinen verscheucht, läßt der Pfiff die Jungen über den Ball stolpern. Das beste Wollen wird zerstört durch dieses unkluge Gebaren von Fanatikern, die nichts sehen wollen als den Erfolg und die blind alles verdammen, was sich ihrer kaum von Fachkenntnis getrübten Meinung nach in den Weg stellt. Anstatt uns in der Förderung dieser jungen Spieler zu helfen, zerschlagen sie durch ihr unkluges Gebaren vieles, was von der sportlichen Leitung und dem Trainer vorausschauend aufgebaut wurde."

"Der 'Club' weist allen den Weg" lautet die Überschrift eines Aufsatzes im Kicker, den auszugsweise die Vereinszeitschrift des Kieler SV Holstein übernimmt und in dem es heißt:

"Der erste Vorsitzende, Rechtsanwalt Dr. Franz, erklärte, daß der 1. FCN bis zur Saison 1956/57 eine verjüngte Oberliga-Mannschaft (Durchschnittsalter 24 Jahre) aus nur bodenständigen Spielern auf die Beine stellen wird. Der Weg, den die Nürnberger gehen werden, ist der einzig richtige. 'Die kämpfen nicht nur bis zum Umfallen', sagte einer der maßgebenden Männer des Vereins (Hamborn) erst vor wenigen Wochen, 'die sind treu wie Gold, gehen nicht von der Fahne und sind auch mit den kleineren Verträgen zufrieden.'

Die jungen Talente brauchen eine gewisse, oft sogar eine sehr lange Laufzeit. Auf Anhieb hat von ihnen keiner eingeschlagen, ja es hat mehr schwache als gute Spiele gegeben. Und es gibt viele, viele Klubs, die heute mit dem Talent einfach nicht durchkommen, weil die Nerven fehlen. Immer werden die Vereine die sicherste Zukunft haben, und immer werden die Vereine mit Vertragsspieler-Abteilungen die besten und billigsten ins Feld stellen, die mit mathematischer Sicherheit auf ihren Nachwuchs umschalten. Und deshalb muß man ihm (dem Talent) Zeit geben, seine Chance zu wahren und eines Tages auch frei von 'Jupiter-Lampenfieber' zu sein."

"Nachwuchs aus den eigenen Reihen" ist eine kurze Betrachtung in der Vereinszeitschrift von Schalke 04 überschrieben, indem in der es heißt:

"Schalke 04 bleibt auch heute seinem vor Jahren begonnenen Weg treu. Der Nachwuchs wird im Wesentlichen nicht aus fremden Vereinen gekauft, sondern in der eigenen Jugend herangezogen. Verpflichtungen fremder Spieler sollen auch in Zukunft eine Ausnahme bleiben. So konnten wir in diesem Jahr praktisch ohne Neuerwerbungen auskommen, da Läufer Karnhof ebenfalls seit fast einem Jahr zur Vereinsfamilie gehört, ohne unter Vertrag genommen zu sein. Mecke und Borutta wurden aus unserem eigenen Nachwuchs verpflichtet. Soja und Koslowski erhalten einen Vertrag, sobald die Voraussetzungen hierfür erfüllt sind. Der von uns eingeschlagene Weg, der von anderen Großvereinen erst sehr skeptisch beurteilt wurde, ist heute bereits richtungweisend für viele Vereine geworden. Der erste Vorsitzende, Albert Möritz, äußerte zu diesem Thema in der Jahreshauptversammlung: 'Das größte Talent nützt uns nichts, wenn es nicht mit dem Herzen bei unserem Verein ist.'"

Wolf Dieter Auslitz
leer

Jul 1956

Husum 18 / Sport allgemein

Die Olympische Idee in unserer Zeit

Die Bezirksgruppe Husum der Deutschen Olympischen Gesellschaft hatte dieser Tage einen Kreis von Interessierten eingeladen, um diese in Kürze über die Ziele und Aufgaben der Gesellschaft zu unterrichten. Der erste Vorsitzende des Bezirksverbandes, Landeszentralbank-Direktor Nicolai, Husum, führte in seiner Ansprache unter anderem aus, daß die Gesellschaft, die nunmehr auf 5 Jahre bestehe, ihre Existenz einem schöpferischen Gedanken des bekannten Professor Carl Diem verdanke. Ihm, seinen Freunden und Helfern, besonders im Kreise des Nationalen Olympischen Komitees - einer deutschen Teilorganisation des Internationalen Olympischen Komitee (IOC) war bewußt, daß die deutschen Turn- und Sportbewegung und ganz besonders die von Baron de Coubertin in neues Leben gerufene olympische Bewegung, der Blutzufuhr aus dem Kreis von Idealisten und der geistigen Führungsschicht des deutschen Volkes bedürfe. Auf der im Mai des Jahres stattgefundenen Bundestagung in Essen wurden unter Leitung ihres Präsidenten Dr. Georg von Opel und seinen ihm geschäftlich und persönlich verbundenen und ebenso selbstlosen Mitarbeitern alle auch uns bewegenden Fragen zur Sprache gebracht und mit neuem Elan der Verwirklichung näher geführt.

Wenn eine Gruppe von Menschen nicht nur mechanisch zusammenorganisiert wird, sondern sich aus einem ideellen Impuls zusammenfindet, dann beginnt sie zu leben und sich wie alles Lebendige aus sich selbst heraus zu entwickeln.

Die Wiederaufnahme Deutschland in das IOC war eines der ersten und sicher volkstümlichen Beispiele für Deutschlands Wiedereintritt in den Kreis der Nationen. Heute schon ist feststellbar, daß der olympische Gedanke in Deutschland doch etwas erlahmte und zum Verlust des großen Ansehens der olympischen Spiele innerhalb der letzten vier Jahre geführt hat. Sicherlich haben neben organisatorischen Schwächen die fortschreitende Saturiertheit der Bundesrepublik, die Überbewertung von Besitz und Geld und das "keine Zeit mehr haben" für Aufgaben, die Stunden ruhiger Besinnung fordern, zu einem unverkennbaren Schwungverlust der olympischen Idee beigetragen.

In der Erkenntnis, daß durch die modernen Mittel des Films in besonderer Weise für den olympischen Gedanken geworben werden kann, sind neben bereits vorhandenen, alle Bevölkerungskreise ansprechenden Filmen neue einmalige Produkte angekauft, die auch hier vorgeführt werden. Die neuesten hervorragenden filmischen Zusammenstellungen von Cortina (später auch Melbourne) sind in Vorbereitung.

Aus dem sehr sorgfältigen Finanzbericht der DOG, der von einem namhaften Frankfurter Bankfachmann als Schatzmeister verantwortlich dirigiert wird, geht hervor, daß mit der inzwischen erfolgten Billigung der erwähnten Essener Mitgliederversammlung für beispielgebende Erholungs-, Spiel- und Sportanlagen erhebliche Förderungsbeiträge verfügbar gemacht werden. Wir in Husum haben berechtigte Hoffnung auf eine solche finanzielle Hilfe von Seiten der DOG, wenn wir unsere einmal in Angriff genommenen Aufgaben durch Vergrößerung unseres Mitgliederbestandes weitertragen helfen.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Jul 1956

Husum 18 / Fußball regional

Wir bitten alle Mitglieder, die über ein Bankkonto verfügen, ihre Beiträge in einem Dauerauftrag an die Stadtsparkasse Konto 1272 zu überweisen.

Einmütig verlaufener Bezirkstag

Selten ist ein Bezirkstag so einmütig und ohne Differenzen verlaufen wie der in Bad Arnis an der Schlei. 42 Vertreter mit 225 Stimmen trafen hier aus dem Nordbezirk zusammen, um an dem jährlichen Bezirkstag teilzunehmen.

Nach Eröffnung der Tagung durch den Bezirksvorsitzenden Herbert Henning (Flensburg) und der Ehrung der verstorbenen Sportfreunde des vergangenen Jahres wurden die Tätigkeitsberichte der Vorstandsmitglieder ohne jegliche Diskussion über die Runden gebracht. Die Entlastung durch die Kassenprüfer und die Entlastung des Gesamtvorstandes wurden ebenfalls einstimmig vorgenommen. Bei den Neuwahlen blieben die bisherigen Vorstandsmitglieder durchweg im Amt: 2. Vorsitzender Hans Heins (Rasensport Schleswig), Schrift- und Pressewart Hans Scholz (Husum 18), Beisitzer Lothar Strehlow (Husum), Spielausschußobmann Hans Frühauf (VfB Nordmark), Schiedsrichterobmann Rudolf Kurzke (Flensburg 08), Bezirksgerichtvorsitzender Erich Asmussen (Flensburg 08) mit Ferdinand Irmen (SIF) und Friedrich Meyer (MTV Leck), Kassenprüfer Hans Weinstein (Husum 18). Die Bestätigung des neuen Bezirksjugendausschußmitgliedes Kurt Thomsen (Flensburg 08) wurde ebenfalls einstimmig vorgenommen.

Der nächste Verbandstag findet in Flensburg statt.

Bezirksvorsitzender Herbert Henning nahm die Ehrung der Senioren- und Jungmannen-Meister Schleswig 06 vor und überreichte den Pokal an den Sieger der Jungmannen-Bezirksklasse, Schleswig 06.

Die neue Punktspielserie wird am 19. August beginnen.

Den vorliegenden Berichten war zu entnehmen, daß auch im vergangenen Jahre ein erheblicher Umfang ehrenamtlicher Arbeit nötig war, um die Geschicke des Bezirkes reibungslos über die Runden zu bringen. Der Vorstand hielt sieben Sitzungen ab, hatte ein gutes Verhältnis zu anderen Verbänden und bezeichnete das Junioren-Länderspiel zwischen Niederrhein und Schleswig-Holstein als einen Höhepunkt der diesjährigen Arbeit.

Von den 18 Schiedsrichtern wurden 257 Verbandsspiele durchgeführt. Schiedsrichter Erich Asmussen wurde wegen seiner Erfolge beim Länderspiel England B - Schweiz B besonders geehrt. Am meisten waren Ziemann (Flensburg), Petersen (Flensburg) mit 22 bzw. 21 Spielen eingesetzt. Der Kassenbericht wies eine Einnahme von 10.482,24 D-Mark auf, demgegenüber waren 9.539,11 D-Mark Ausgaben zu verzeichnen, so daß der Kassenbestand mit 943,13 D-Mark als gesund zu bezeichnen ist. Das Bezirksgericht mußte sich mit Vorkommnissen der Bezirksklassenspiele in fünf Sitzungen befassen.

Beim Haushaltsvoranschlag machte sich eine erfreuliche Zuneigung zur Jugendarbeit bemerkbar, denn der ursprünglich vorgesehene Betrag für Jugendarbeit wurde von 300 D-Mark auf 700 D-Mark erhöht. Das ist ein erfreuliches Zeichen, nachdem man diese Beobachtungen auch kürzlich beim Verbandstag des Flensburger Kreises treffen konnte. Die Diskussion, die sich gegen Ende des Bezirkstages ergab, drehte sich in den meisten Fällen ebenfalls um die Jugendarbeit, der man überall ein wachsendes Interesse entgegenzubringen scheint.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Jul 1956

Husum 18

Wir gratulieren

nachträglich unserem treuen Mitglied Theodor "Theo" Hansen zum 50jährigen Geschäftsjubiläum.

In diesem Zusammenhang möchten wir unsere Mitglieder doch bitten, solche Ereignisse dem Vorstand anzuzeigen, damit der Verein seine Gratulation aussprechen kann. Denn des öfteren zeigten sich Mitglieder darüber verstimmt, daß Husum 18 sich nicht gezeigt hatte, obwohl der Vorstand über diese Dinge nicht unterrichtet war.
Wolf Dieter Auslitz
leer

Aug 1956

Husum 18

Unsere Generalversammlung

Einigkeit macht stark

Otto Hackbarth trat zurück - Karl Krieger neuer Vorsitzender

Am 13. Juli hielt Husum 18 im Handwerkervereinshaus seine jährliche Generalversammlung ab. So harmonisch und lebhaft ist schon lange keine Versammlung mehr über die Bühne gegangen; keiner bereute es, diesen Abend dem Verein "geopfert" zu haben. Immer wieder klang es durch, daß Husum 18 eine große Familie ist, in der jeder 18er sich zu Hause fühlen kann. Ob in den Tätigkeitsberichten der Obmänner oder in den Aussprachen über vereinsinterne Dinge, immer wurde von neuem der Ruf laut, für Husum 18 zu kämpfen, für den HFV zu arbeiten und dem Verein als echter Sportler die Treue zu halten. Zugleich aber wurde diese so positive Generalversammlung von dem Rücktritt unseres Otto Hackbarth als erster Vorsitzender überschattet. Und man kann sagen, daß alle Mitglieder aufatmeten, als Karl "Kalli" Krieger sich bereit erklärte, den Posten als zukünftiger erster Vorsitzender zu übernehmen.

Vor seinem Tätigkeitsbericht hatte Otto Hackbarth die große Freude, unserem treuen Sportfreund Arthur Schmidt für 25-jährige treue Mitgliedschaft die silberne Ehrennadel zu überreichen; außerdem konnte Otto Hackbarth im Namen des Vereins unserem Schiedsrichterobmann Hermann Bahnsen zu der silbernen Ehrennadel des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes gratulieren.

In seinem anschließenden Jahresbericht führte der erste Vorsitzende aus, daß unserem Verein junge, talentierte Nachwuchsspieler zu Verfügung stehen, die eine bessere Zukunft erhoffen lassen. Er appellierte an die jungen Spieler, mit aller Kraft mitzuhelfen, daß der Geist des Kämpfens und der Kameradschaft wiederkehren möge. Zugleich aber fand unser Otto Hackbarth scharfe Worte für die "Meckerer", die im Stillen ihr unwürdiges Handwerk zum Schaden des Vereins treiben. Otto Hackbarth erwähnte, daß man den Spielbetrieb im Friesenstadion bereits aufgenommen habe, da der Vorstand sich wegen ungünstiger Spielansetzungen gezwungen sah, die interne Vereinbarung mit Frisia zu kündigen. Im Stadion sind die Wohnung des Platzwartes und die Dusch- und Umkleideräume bereits fertiggestellt.

Durch sparsamste Haushaltsführung ist es gelungen, die durch den Zuschauerrückgang bedingten Einnahmeausfälle auszugleichen, so daß man die augenblickliche Kassenlage als gesund betrachten dürfe.

Zum Bedauern aller Mitglieder teilte dann der so bewährte Otto Hackbarth, der seit 1953 den Posten als erster Vorsitzender bekleidete, der Versammlung mit, daß er aus gesundheitlichen Gründen von seinem Posten zurücktreten müsse.

Unser Kassierer Hans Weinstein führte aus, daß man trotz der geringer gewordenen Einnahmen nur 400 D-Mark aus der Rücklage verbraucht habe, so daß man wirklich von guten Kassenverhältnissen sprechen müsse. Wie im Vorjahr, so hätte der Verein auch heute wieder 400 Mitglieder.

Der Spielausschußobmann Walter Pethke unterstrich die Ausführungen des ersten Vorsitzenden und betonte, daß uns augenblicklich gute junge Spieler zur Verfügung stehen, denen aber es aber noch an Reife und Erfahrungen fehlen. Der eingeschlagene Weg, nämlich die Mannschaft radikal zu verjüngen, habe sich bis jetzt als richtig erwiesen.

Der Jugendobmann Georg Schleger sagte, daß auch die neuen Nachwuchskräfte die besten Voraussetzungen für spätere Jahre mitbrächten. In allen Klassen haben die Jugendlichen die Meisterschaft erringen können.

Unser Schiedsrichterobmann Hermann Bahnsen forderte alle älteren Spieler und Mitglieder auf, sich als Schiedsrichter zur Verfügung zu stellen. Nur bei reger Beteiligung ist es möglich, qualifizierte Schiedsrichter zu stellen.

Nach den zum Teil mit lebhaftem Beifall bedachten Tätigkeitsberichten wurde dem Gesamtvorstand einstimmig Entlastung erteilt.

Bei den anschließenden Wahlen wurde Sparkassendirektor Karl "Kalli" Krieger einstimmig zum ersten Vorsitzenden gewählt, nachdem die Versammlung einem Dringlichkeitsantrag zugestimmt hatte, der besagt, daß in Zukunft bei Husum 18, wie auch bei anderen Fußballvereinen, drei Vorsitzende gewählt werden sollen. Hiernach ist vorgesehen, daß der erste Vorsitzende die Pflichten der Repräsentation übernimmt, während die beiden anderen Vorsitzenden den geschäftsführenden Vorstand abgeben.

Anschließend würdigte unser neuer Vorsitzender Karl "Kalli" Krieger, der schon seit seiner frühesten Jugend Mitglied bei Husum 18 ist, die Verdienste des scheidenden Vorsitzenden Otto Hackbarth.

Zweiter Vorsitzender ist weiterhin Carl-Friedrich Johannsen, während Werner Denckmann zum dritten Vorsitzenden gewählt wurde. In den übrigen Positionen erfolgte fast ausschließlich Wiederwahl der bisherigen bewährten Amtsträger. Der Ämter wurden folgendermaßen besetzt : 1. Schriftführer Hans Werner Thiele, Pressewart Wolf Dieter Auslitz, Jugendobmann Georg Schleger, Spielausschußobmann Walter Pethke, Schiedsrichterobmann Hermann Bahnsen, 2. Schriftführer Günter Präger, 2. Kassenführer Arnold Lohr, Kassenrevisoren Svend Andresen und Wilhelm Schweimer. In den Jugendausschuß wurden gewählt: Hans Rühl, Herbert Eckholdt, Volker Christensen, und Otto Butterbrodt; in den Spielausschuß: Hans "Hansi" Schöning, Herbert Stieler, Claus-Peter Clausen und Karl "Kuddel" Etteldorf. Das Ehrengericht setzt sich zusammen aus den Mitgliedern Max Struve senior, Herbert Koch, Karl-Wilhelm Möller, Johannes Flach, Wilhelm Schümann, Dr. Michael Uscinowitsch und Otto Hackbarth. Von der Wahl eines Tischtennisobmannes wurde abgesehen, da es in dieser Sparte augenblicklich an der Beteiligung mangelt.

In der anschließenden freien Aussprache über Probleme in unserem Vereinsleben ergriff Dr. Erwin "Pütten" Kraatz, Westerland, das Wort und kritisierte auf das schärfste das unfaire Bemühen von Flensburg 08, junge Husumer Spieler nach Flensburg zu ziehen und so den Kreis ihrer aktiven Spieler von der Westküste her zu mehreren. Vor zwei bis drei Jahrzehnte hätte man zumindest von Verein zu Verein Fühlung aufgenommen, denn das galt in den Zeiten des damaligen Nordkreises nicht nur als taktvoll, sondern entsprang einem Gefühl des Anstandes. Heute dagegen scheue man sich nicht einmal, sich in der Presse in Zusammenhang mit Vorkommnissen in Lübeck noch den Grad des untadeligen, eigenen Amateurstandpunktes bescheinigen zu lassen. Dr. Erwin "Pütten" Kraatz appellierte dann noch einmal an alle jungen Mitglieder, dem Verein die Treue zu halten, und sich als echte Sportler für die Belange des Sportes einzusetzen.

Wolf Dieter Auslitz

Dank an unseren Otto Hackbarth

Seit 1953 war er Vorsitzender unseres Vereins

Unser erster Vorsitzender Otto Hackbarth gab in der am 13. Juli 1956 stattgefundener Jahreshauptversammlung unseres Vereins seine unumstößliche Absicht bekannt, vom Vorsitz des HFV von 1918 zurückzutreten. Alle unter uns, die Otto Hackbarth in seinem jahrelangen, von größtem Idealismus getragenen Wirken für die Gemeinschaft unseres Vereins gekannt haben, wissen um seinen Charakter, wissen um seine menschliche Bescheidenheit, und sie wissen auch um die Erfolge seiner Arbeit, auf die er stolz zurückblicken kann.

Er, von seiner frühesten Jugend an mit dem deutschen Sport verbunden, kam in den schwersten Jahren der Nachkriegszeit nach dem Verlust seiner Heimat zu uns an die friesische Westküste. Obwohl schwer verwundet in dem großen Weltenbrand, hatte er den Glauben an die Ideale des Sportes in seinem Herzen wach gehalten. Diesen, damals fast allein erhalten gebliebenen sittlichen Kräften, in jenen schweren Jahren dienen zu dürfen, war in Ehrensache und Gebot zugleich.

Vom namenlosen Mitglied über die Leitung unserer Tischtennisabteilung - wer erinnert sich nicht an die stolzen Erfolge dieser kleinen Sparte unseres Vereins, die Pionierarbeit für Husums Tischtennissport überhaupt war? - erhob ihn das Vertrauen unserer Mitglieder sehr bald an die Spitze des Vereins.

Otto Hackbarth hat niemals eine Gegnerschaft heraufbeschworen, untadelig und fair war stets sein Wirken, ständig bedacht, den klangvollen Namen unseres HFV von 1918 im sportlichen Leben unserer Heimatstadt und darüber hinaus in der Nordmark zu mehren. Niemals hat er sachliche Kritik gescheut, wohl wissend um die Impulse, die Rede und Gegenrede maßvoll vorgebracht, einem Vereinsgefüge zu geben in der Lage sind. Immer war er bereit, eine Kritik auf ihren sachlichen Kern zu prüfen, und dankbar ist er stets gewesen für jede Anregung, die an ihn herangetragen wurde. Immer wieder hat er sich aufopfernd und mahnend zugleich für die Breitenarbeit eingesetzt, aus der klaren Erkenntnis heraus, daß aus ihr erst die Spitzenleistungen geboren werden können. Unsere Vereinsjugend wird ihm ganz besonders Dank wissen; immer hatte er ein offenes Herz für seine Jungens und für ihre Sorgen. Hier sah er den tieferen Sinn des an ihn ergangenen Auftrages überhaupt.

Otto Hackbarth hat den Dank unseres Vereins für seine aufopferungsvolle Tätigkeit redlich verdient. Wir dürfen froh sein, daß seine Erfahrung, seine klare Übersicht sowie sein wertvoller Rat auch weiterhin in einem größeren Gremium und erhalten bleiben.

Unsere Jugend wird in ihm weiterhin den vorbildlichen Menschen und den untadeligen Sportsmann verehren.

Dr. Erwin "Pütten" Kraatz

Mitgliederbewegung

   
Neuaufnahmen
1.   Wolfgang Beier, Husum, Woldsenstraße 30
2.   Claus-Peter Clausen, Husum, Zingel 5
3.   Peter-Karl Deertz, Husum, Bredstedter Straße 29
4.   Martin Dohrn, Husum, Hinrich-Fehrs-Straße 49
5.   Karl Ewert, Husum, Woldsenstraße 114
6.   Peter Hansen, Husum, Schnellstraße 5
7.   Wolfgang Herrmann, Husum, Osterende 117
8.   Hans Iwen, Husum, Osterhusumer Straße 37
9.   Hans Dietrich Iwen, Husum, Osterhusumer Straße 37
10.   Kurt Küssner, Horstedtfeld
11.   Heinz Minnie, Husum, Schillerstraße 49
12.   Harald Raab, Husum, Osterende 102
13.   Horst Uphoff, Husum, Osterende 30

 

Austrittserklärungen
1.   Uwe von Ahsen, Husum, Schleswiger Chaussee 44
2.   Hans Joachim Anhut, Husum, Ohlsenstraße 18
3.   Wilhelm Carstens, Husum, Marktstraße 11
4.   Maria Etteldorf, Husum, Jebensweg 4
5.   Rolf Fentzahn, Husum, Nordhusumer Straße 56
6.   Hans Meyer, Husum, Brüggemannstraße 25
7.   Günter Schultze, Husum, Mühlenweg 9
Wolf Dieter Auslitz
leer

Aug 1956

Husum 18 / Fußball allgemein

Marschallstab im Tornister

25.000 Schiedsrichter amtieren allsonntäglich auf den deutschen Fußballfeldern. Sie stehen teils im Blickpunkt der Öffentlichkeit - nämlich dann, wenn sie die Spiele der oberen Spielklassen leiten -, teils wirken sie "unten" bei den kleineren Vereinen und den tieferklassigen Mannschaften. Alle 25.000 aber beseelt die gleiche Begeisterung, bindet eine gute Kameradschaft und packt der Ehrgeiz, nach oben zu kommen. Jeder der 25.000 hat den Marschallstab in seinem Tornister; es kommt auf ihn an, auf seine Leistung, auf sein Vermögen, die ihm übertragenen Spiele gut über die Zeit zu bringen und den spielenden Mannschaften ein regelkundiger Unparteiischer zu sein. Ist der Weg geöffnet, können nur beharrliche Arbeit an sich selbst und der immer gleiche Wille zur Leistung die volle, sportliche Zufriedenheit sichern.

Was ist ein Schiedsrichter?

Die Stellung des Schiedsrichters ist eine besondere. Er ist Sportsmann "am Rande". Er lebt dem Sport so, wie er ihn erleben will. Er steht in keiner Mannschaft, er hat keine Bindung gegenüber Spielkameraden, er kann seine sportliche Leistung individuell entwickeln. Darum ist sein Amt interessant, schafft sportliches Erleben und gibt Freude.

Seine Stellung tritt hervor, man spricht von ihm, man respektiert ihn als Vertrauensperson; es liegt viel an ihm selbst, wenn sein Ansehen immer größer wird. Es ist etwas Schönes, Reizvolles, Leiter von Spielen zu sein, bei denen jedes seine Bedeutung hat. Die sinnvolle Einteilung der Klassen und die Zielsetzung bis zur untersten Spielklasse gibt jedem Spiel seinen Wert und damit jeder Spielleitung das Ansehen. Auch der Schiedsrichter der untersten Spielklasse genießt das gleiche Ansehen und das gleiche Vertrauen wie der, der die Spiele der Liga leitet.

Weg des Aufstiegs

Wie kommt man nun zu dieser sportliches Erleben schaffenden Schiedsrichtertätigkeit? Wie beginnt sie, was muß man mitbringen, wie weit ist der Weg nach oben, und wem steht er offen? Das alles ist ganz einfach. Erste Voraussetzung ist die Mitgliedschaft in einem Fußballverein, dessen Leitung man gegenüber den Wunsch äußert, Schiedsrichter zu werden. Die Vereinsleitung wird sich freuen, denn Fußballschiedsrichter sind ein "rarer Artikel". Darum ist es nicht unnatürlich, daß für dieses Amt begabte Männer schnell ihren Weg machen. Es liegt an jedem selbst, denn so schwer ist die Aufgabe nicht, wenn man die Eignung mitbringt. Ein sechswöchiger Lehrgang mit je zwei Stunden folgt. Die Regelkenntnis steht im Vordergrund, dazu Verhalten vor und nach dem Spiel, Auftreten auf dem Spielfeld und die Bestimmungen des Spielordnung. Der Stoff ist nicht schwer, dafür interessant, und durch die Teilnahme an Spielen - und sei es als Zuschauer - ist man mit ihm schon vertraut. Zum Abschluß die Prüfung, nur Fragen aus der Praxis, keine Theorie, kein Fallenstellen. Dann geht es aufs Spielfeld. Mit Jugendspielen oder Spielen in den unteren Klassen fängt es an. Ein bis zwei Jahre ist man "unten"; wer etwas leistet, kommt dann schneller voran. Denn die Schiedsrichterstellen senden laufend ihre Spielbeobachter aus, die zwischenzeitlichen Prüfungen tun das Übrige.

Nicht jeder kann und wird - wie es bei jenen begabten Schiedsrichtern der Fall war, die schon im dritten und vierten Jahr ihrer Schiedsrichtertätigkeit bis zur Oberliga vorstießen und dort gute Spiele "hinlegten" -, einen schnellen Aufstieg machen. Aber das Bestreben, das Durchschnittsalter der Schiedsrichter immer mehr herabzusetzen, läßt den Nachwuchs schneller nach oben kommen, als in früheren Jahren. Die Krönung ist dann das Vordringen zu Leistungsspitze, die Leitung der bedeutenden Spiele mit den grandiosen Zuschauermassen von mehreren Zehntausend und schließlich die Meldung an den DFB. Bis zur Leitung des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft ist noch ein weiter Weg, von Länderspielen nicht zu reden. Aber für keinen Schiedsrichter, der guten Willens ist, ist dieses Ziel unerreichbar. Wollen wir es nicht einmal versuchen, lieber Vereinskamerad? Der Verein wartet auf Dich!

Wolf Dieter Auslitz
leer

Aug 1956

Husum 18 / Fußball

Vor Beginn der neuen Serie 1956/57

Nach den geruhsamen Tagen, die wir während der Sommerpause verleben durften, beginnt für uns Fußballer wieder der Ernst des Lebens. Am 19. August setzen die Punktspiele ein. Die ersten Spielansetzungen sind an anderer Stelle unseren Vereinsnachrichten zu entnehmen. Ich möchte jedoch nicht versäumen, vor Beginn der neuen Serien 1956/57 noch einige Worte an alle aktiven Spieler sowie an die Mitglieder und Freunde unseres Vereins zu richten.

Der Spielausschuß geht mit klaren Zielen in das neue Spieljahr hinein. Neue Mitarbeiter konnten als Führungskräfte gewonnen werden. Aber unser Tätigkeitsfeld ist so groß und könnte viel besser vorwärts getrieben werden, müßte all die Arbeit nicht neben der Berufsarbeit geschehen. Es muß daher versucht werden, den Zeitmangel durch eine größere Zahl von Mitarbeitern auszugleichen. Dazu ist nicht immer großes Können, oder sind planmäßige Schulungen nicht immer erforderlich, es genügt schon mit ganzem Herzen 18er zu sein und sich frei und offen zum Verein zu bekennen. Uns alle, die wir Sonntag für Sonntag immer wieder und bei jedem Wetter auf dem Sportplatz stehen, sei es als aktive Spieler, Funktionäre oder als zahlende Mitglieder, hält der geliebte Fußballsport doch mit allen Fasern fest; und hat er einmal einen ergriffen, so zieht er ihn auch immer fester an sich mit tausend persönlichen und sachlichen Fäden. Es muß daher doch meines Erachtens allen Mitgliedern leicht fallen, wenn auch nur durch kleine, aber immer willkommene Mitarbeit, einen spürbaren Beitrag für die uns gestellte und vorgeschriebene Arbeit zu leisten.

So habe ich z.B. einen auf der letzten Generalversammlung angeschnittenen Punkt außerordentlich begrüßt. Es wurde erwähnt, daß der Zusammenhalt zwischen passiven und aktiven Mitgliedern wie in früheren Jahren durch kleine gesellige Zusammenkünfte nach dem Spiel gefördert werden soll. Eine wunderbare Anregung! Der Spielausschuß würde sich freuen, wenn die alten 18er bei einer gemeinsamen Kaffeetafel Kontakt mit unseren jugendlichen Spielern finden würden, wenn sich die aktiven Spieler mit ihnen durch angeregte Unterhaltungen über gewonnene Spiele gemeinsam freuen könnten, und wenn sich bei verlorenen Kämpfen das Selbstvertrauen und die Zuversicht der Spieler an den Erfahrungen der älteren Mitglieder wieder aufrichten könnte. Es schürt auch den Kampfgeist und das Selbstvertrauen der Spieler, die Sonntag für Sonntag im Brennpunkt des Spielgeschehens stehen, wenn sie nämlich wissen, hinter uns stehen die Alten, die vor uns 18's Farben so glanzvoll vertraten, denen dürfen wir keine Schande machen und müssen versuchen, ihnen nachzueifern.

Ich weiß, daß das Miteinanderleben der Menschen allgemein heute anders ist als vor Jahren. Während sich z.B. das gesellschaftliche Leben früher zum größten Teil in Vereinen und damit im Lokal abspielte, wird heute der Familienkreis bevorzugt. Wir können aber nicht dem ersten Vorsitzenden oder dem Spielausschußobmann Sonntag für Sonntag ins Haus fallen, um hier bei gemeinsamer Kaffeetafel den Zusammenhalt im Verein zu festigen. Unser Treffpunkt ist das Vereinslokal, und der Vereinswirt wird sich alle Mühe geben und wird es sich zur Ehre anrechnen, uns den Aufenthalt so angenehm und familiär zu gestalten wie nur irgend möglich.

Ich halte diese Zusammenkünfte zur Festigung der Mitglieder innerhalb des Vereins für unbedingt erforderlich. Hierbei kann eine gute Geselligkeit zwei Zielen dienen. Sie kann entspannen und unterhalten, andererseits soll sie auch Kräfte wecken, die unter dem Druck der Berufsarbeit und der Alltagseile zu verkümmern drohen. Es können Spannkraft und Freude am Vereinsleben geweckt und erneuert werden, ohne daß einer solchen Zusammenkunft irgendein Zwang obliegt.

Der Spielausschuß braucht für seine Arbeit im neuen Spieljahr viel Wärme, viel Geist, viele Anregungen, um das gesteckte Ziel zu vollenden. Wir werden viel Anziehungskraft entfalten müssen, um trotz des zeitweise zurückgegangenen Spielniveaus im vergangenen Jahr, alle Anhänger wiederzugewinnen, sie durch gute Leistungen wieder an uns zu fesseln.

Das Training hat wieder begonnen und wird bis zum Beginn der Serie so verstärkt werden, daß die Mannschaften gestählt und gefestigt in die Punktspiele steigen können. Ich aber möchte im Namen des Spielausschusses allen aktiven Spielern zurufen wie der Croupier an Roulette: "Macht Euer Spiel!"

Laßt den Lederball rollen und vertraut auf Euer Können und auf Euren Glücksstern, der die Serie 1956/57 begleiten soll. Bringt den Anhängern von Husum 18 Freude und laßt sie durch Euer Spiel die tägliche Hast und Bürde vergessen.

Und nun mit den besten Wünschen und einem kräftigen

Hipp-Hipp-Hurra

hinein in die Serie 1956/57.

Walter Pethke, Spielausschußobmann.

Der Pokal wurde "verschenkt"

Buchstäblich verschenkt wurde der Pokal der "Husumer Tageszeitung" von unserer Ib-Mannschaft, die im Vorrundenspiel gegen den IF Tönning 2:3 verlor. So unkonzentriert, so planlos spielte die sonst so gute Ib, daß man glaubte, es handele sich um ein bedeutungsloses Freundschaftsspiel. Hätten wir dieses Spiel gewonnen - wir hatten auch reelle Chancen, den letzten Gegner Langenhorn zu schlagen -, so wäre der Pokal in unseren Besitz übergegangen; denn schon zweimal konnte die Ib nacheinander den Pokal mit nach Hause nehmen. Jetzt aber muß der Pokal noch zweimal erobert werden, um endgültig der Reserve zu gehören. Wenn auch gegen das dritte Tor kurz vor Spielende protestiert wurde, so ändert es doch nichts an der Tatsache, daß die Mannschaft erschreckend schlecht spielte. Hätte man bereits fünf Tore vorgelegen, was wirklich nicht unmöglich war, so hätte dieser dritte Treffer nicht mehr am Endergebnis rütteln können. Das dritte Tor für IF Tönning soll aus einer Abseitsstellung heraus (und Handspiel) erzielt worden sein. Wie dem auch sei, so wird man doch so viel sportlichen Anstand besitzen, nicht dem Schiedsrichter die alleinige Schuld in die Schuhe zu schieben, sondern wird zuerst bei sich den Fehler suchen und eingestehen müssen, daß die Mannschaft an diesem Sonntag vollständig versagte. Erst ein paar Wochen davor konnte nämlich dieselbe Ib-Mannschaft den IF in Tönning 6:2! schlagen.

Zum Spielverlauf ist zu sagen, daß Tönning vom Anstoß an die Initiative ergriff und unsere Ib nicht zur Entfaltung kommen ließ. 2:0 ging Tönning in Führung (Günter Präger schlug einmal völlig freistehend vor dem Tor über den Ball), ehe Willi Ziemer kurz vor der Pause durch einen überlegten Schuß den Anschlußtreffer erzielen konnte. Bis Zeitung hing unsere Ib förmlich in der Luft, wohingegen der IF durch seine schnellen Außen immer wieder gefährliche Situationen vor dem 18-Tor heraufbeschwor. Nach der Pause fing die Mannschaft sich etwas und konnte durch einen Foulelfmeter den Gleichstand herstellen. Zwei Minuten vor Schluß erzielte Tönning dann nach einem Gewühl vor dem Tor den umstrittenen dritten Treffer, so daß die Begegnung schließlich 3:2 für Tönning endete. Helmuth Lorenzen mußte wegen Foulspiels vorzeitig den Platz verlassen.

Hoffen wir, daß unsere Ib im nächsten Jahr mehr Glück hat, so daß der Pokal wieder zu Husum 18 zurückkehrt.

Wolf Dieter Auslitz

Das Training

Um einen geregelten Trainingsbetrieb zu gewährleisten, wird ab sofort folgende Regelung eingeführt:

Mittwoch jeder Woche:   Training alle aktiven Spieler.
Freitag jeder Woche:   Training der Stammspieler für die Liga.
    An diesem Training neben unter Vorbehalt teil:
Heinrich Golde - Heinrich "Hein" Jeß - Manfred "Manne" Hoppe - Karl "Kalli" Clausen - Helmuth Dietze - Wilhelm "Willi" Trojaner - Uwe Jahn - Uwe Hagen - Peter Hagen - Hermann Mommsen - Helmuth Funck - Hans Peter Harmsen - Horst Groß - Horst Leidigkeit - Jörg Frank - Dieter "Käpt'n" Eckholdt - Heinz "Heiner" Minnie - Klaus Paulsen - Harald Raab.
    Der Spielausschuß, gez. Walter Pethke

Die letzten Fußballergebnisse:

Liga
  Husum 18   -   Borussia Kiel   1:0
  Husum 18   -   TSV Rantrum   3:5

Reserven
  St. Peter   -   Husum 18 Ib   1:3
  Husum 18 Ib   -   IF Tönning   2:3
  Husum 18 II   -   IF Husum   2:4

Jugend
  Jugend   Heide   -   Husum 18   3:3
  Schüler   Heide A   -   Husum 18 A   2:1
  Schüler   Heide B   -   Husum 18 B   6:1
  Knaben   Heide   -   Husum 18   4:0
Wolf Dieter Auslitz

Sportschau

Bis zu Beginn der neuen Punktspielserie sind folgende Spiele geplant:

Senioren
4.8. Husum 18 Ib - Heide Reserve  
Am 5.8. spielt eine kombinierte Mannschaft von Frisia und 18 zur Platzeinweihung in Rantrum.
12.8. Husum 18 - TSV Appen (Hamburg)*  

*Eine endgültige Regelung ist jedoch noch nicht getroffen.


Die ersten Punktspiele sind:

Liga
19.8.   TSV Wyk   -   Husum 18  
26.8.   Husum 18   -   Rantrum  
2.9.   Satrup   -   Husum 18  
9.9.   Husum 18   -   VfB Flensburg  

Da unsere Liga gerade während der Hochsaison des Badebetriebes in Wyk zu spielen hat, ist für unsere Mitglieder die Möglichkeit vorhanden, an der Fahrt teilzunehmen und so einen schönen Tag am Strand zu verbringen. Der Fahrpreis wird etwa 7,50 D-Mark (Kinder die Hälfte) betragen. Wer Interesse an dieser Fahrt hat, möchte sich bitte bis zum 11.8.56 bei Hans "Hansi" Schöning, Neustadt 52, anmelden. Der Fahrpreis ist im Voraus zu entrichten.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Aug 1956

Husum 18 / Fußball regional

Verbandstag ohne Überraschungen

Einen erneuten Appell an die Parlamente, die Aufgaben des Sports mehr als bisher zu unterstützen, richtete der LSV-Vorsitzende Karl Bommes (Kiel) auf dem Verbandstag der schleswig-holsteinischen Fußballer in Heide, der von 222 Delegierten mit 1.334 von 1.543 möglichen Stimmen besucht war und auf dem die in früheren Jahren üblichen Sensationen ausblieben.

Dem Verband gehören gegenwärtig 328 Vereine mit 1.512 Mannschaften und rund 36.000 Mitgliedern an. Die Grußworte der sportfreudigen Heider Stadtvertretung und die Ehrungen nahmen mit einer guten Stunde mehr Zeit in Anspruch als der Verbandstag der Hamburger, der zwei Tage vorher in einer Stunde über die Bühne ging. Der Heider SV wurde durch Dr. Curt Waßmund als neuer Oberliga-Vertreter und Landesmeister besonders geehrt. Die Überreichung der Meisterschaftsurkunde an den Spielführer Otto war äußere Anerkennung und Wunsch auf gutes Abschneiden im "Oberhaus" zugleich.

Mit den Verwaltungsgeldern befaßte sich der Kieler Kreisvorsitzende Richard Sell in bekannter Weise während der Diskussion über die Jahresberichte, denen Dr. Curt Waßmund hinzugefügte, das ein Jahr ruhiger Aufwärtsentwicklung vergangen sein. Die tägliche Turnstunde in den Schulen müsse nach wie vor eine dringende Forderung aller Turner und Sportler sein.

Bei den Neuwahlen gab es nur Wiederwahlen: 1. Vorsitzender Peter Tietz (Lübeck), Pressewart Dr. Wolfgang Duck (Kiel), Beisitzer Herbert Henning (Flensburg), der ohne Gegenstimmen gewählt wurde, was in allen anderen Fällen nicht geschah!, Spielausschußvorsitzender Heinrich Steenbock (Kiel), Schiedsrichterobmann Karl Holstein (Kiel), Verbandsgerichtsvorsitzender Sievers (Eutin). Dem Sportförderungsausschuß gehört Herbert Henning (Flensburg) erneut an. Dem Spielausschuß bleibt Hans Frühauf (Flensburg) als Vertreter erhalten, während Ehlers (Flensburg) im Verbandsgericht bleibt.

Reservemannschaften können auch in Zukunft nur ohne Punktwertung spielen. Ein Antrag, Reservemannschaften Aufstiegsmöglichkeiten bis in die nächstniedere Klasse zur der ersten Garnitur zu geben, fand nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Die Berufungsgebühren für Verhandlungen vor Sportgerichten wurden ermäßigt. Der nächste Verbandstag findet in Lübeck statt.

Am Vortage beschloß der Verbandsjugendtag die Einführung von verkleinerten Spielfeldern für Knabenmannschaften. Schönbeck (Itzehoe) und Jeder (Holstein Kiel) wurden in den Jugendausschuß gewählt.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Aug 1956

Husum 18 / Jugend-Fußball

Aus der Jugendarbeit

Im Namen des Jugendausschusses, der auf der außerordentlichen Generalversammlung am 11. November 1955 mit den Herren Hans Rühl, Herbert Eckholdt, Otto Butterbrodt, Hans Popp und Georg Schleger als Jugendobmann gewählt wurde, will ich einen Überblick über die Arbeit des Ausschusses geben. Wir können hierbei eine sehr erfreuliche Schlußbilanz ziehen, insofern nämlich, als daß wir in sämtlichen Jugendklassen, angefangen von den Knaben bis hinauf zu den Jungmannen, die Meisterschaft errungen haben. Hierfür möchte ich gleich im Namen des Husumer Fußballvereins allen Jugendlichen und deren Betreuern meinen herzlichsten Glückwunsch und Dank aussprechen. Wenn es uns auch leider versagt blieb, die Landesmeisterschaft in der Jungmannenklasse zu erringen, so wollen wir doch versuchen, diese in der kommenden Spielsaison zu erreichen, die wir ja schon einmal errungen haben.

Diese Erfolge sind nicht zuletzt dank der Arbeit des Jugendausschusses zu verzeichnen. Wer schon einmal in der Jugendbewegung mitgearbeitet hat, weiß wieviel Arbeit, Zeit und Liebe von jedem einzelnen verlangt werden. Wie wir aber auch alle wissen, ist ja gerade die Arbeit in der Jugend auch gleichzeitig eine sehr dankbare Aufgabe, weil sie das Fundament in unserem Verein ist und gleichzeitig den Nachwuchs für unsere erste Mannschaft herausbringen soll. Daher muß das Augenmerk besonders auf unsere Jugend gerichtet werden, denn wer die Jugend vernachlässigt, wird auch keinen Nachwuchs fördern und herausbringen können.

Wir konnten für die kommende Spielserie 3 Spieler in die erste Mannschaft eingliedern, und wir wollen hoffen, daß sie nicht enttäuschen werden. Es sind die Spieler Horst Leidigkeit, Jörg Frank und Dieter "Käpt'n" Eckholdt.

Es wurde in der verflossenen Spielsaison eine Jugendweihnachtsfeier durchgeführt. Dankenswerterweise verzichtete die erste Mannschaft zugunsten der Jugend auf das Fest, das für sie bestimmt war, so daß wir dadurch eine nette Feier durchführen konnten. Es bekam jeder der anwesenden Jugendlichen einen bunten Teller sowie Kaffee und Kuchen.

Nun zum Spielbetrieb. Wir hatten sieben Mannschaften gemeldet, darunter zwei Jungmannen-, zwei Jugend-, zwei Schüler- und eine Knaben-Mannschaft. Wie ich schon eingangs meines Berichtes mitteilte, haben wir in sämtlichen Klassen die Kreismeisterschaft errungen.

Zu Lehrgängen in Malente hatten wir acht Jugendliche namhaft gemacht, die auch alle dort gut abgeschnitten hatten. Für die Kreisauswahlspiele stellten wir jeweils die Mehrzahl der Spieler und nicht zuletzt mit gutem Erfolg.

Hier der Stand der abgeschlossenen Saison:

A. Jungmannen: Husum 18 mit 34:2i Punkten vor IF Husum mit 30:6 Punkten.

B. Jugend: Husum 18 mit 16:4 Punkten vor Bredstedter TSV mit 12:8 Punkten.

C. Schüler: Husum 18 mit 27:5 Punkten vor Bredstedter TSV mit 23:9 Punkten.

D. Knaben: Husum 18 mit 11:3 Punkten vor Bredstedter TSV mit 7:1 Punkten.

Das Training ist zum größten Teil von den Jugendlichen gut besucht worden. Bei dieser Gelegenheit möchte ich an alle 18er die Bitte stellen, hierfür einen geeigneten Trainer zu beschaffen, der die Jugend trainiert, in der sehr gutes talentiertes Spielermaterial für die erste Mannschaft vorhanden ist. Wir können für die kommende Spielsaison mit Stolz in die Zukunft blicken, denn wir haben unseren Bestand von Jugendlichen trotz einige Abgänge noch vergrößern können, und bei fleißiger Unterstützung sämtlicher 18er werden sie ein gutes Fundament für die blau-weiß-roten Farben werden.

Georg Schleger, Jugendobmann
leer

Aug 1956

Husum 18

Wir gratulieren

Auf dem Verbandstag in Heide wurde unser Schiedsrichterobmann Hermann Bahnsen mit der silbernen Ehrennadel des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes ausgezeichnet.

Ihre Vermählung geben bekannt:

Uwe Hagen und Frau Isolde geborene Kaminski.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Sep 1956

Husum 18 / Fußball allgemein

Sportsmann sein heißt Charakter haben

"Fußball wird nicht nur mit den Beinen, mit athletischem Körper und mit dem Gehirn gespielt, sondern vor allem - mit Herz und Seele!"

(Herberger)

Herz und Seele - ist das nicht eine gewisse Vereinigung der unsichtbaren inneren Werte eines Menschen, die sich im Charakter äußern? Gibt es nicht - leider - viele Sportler, die mit allzu wenig "Herz und Seele" an ihrem Sport hängen? Die nur den Erfolg sehen wollen und dabei vergessen, daß alles doch nur ein Spiel ist?

Ich finde, wir unterscheiden viel zu wenig zwischen Sportler und Sportsmann, zwischen dem sporttreibenden Menschen und dem Sportsmann "vom Scheitel bis zur Sohle". Warum? Gibt es heute so wenig "Sportsmänner", "Sportsleute"?

Wenn wir Sonntag für Sonntag von Spiel zu Spiel fahren, sehen wir leider viel zu oft häßliche Szenen auf den Plätzen. Hier legt ein Verteidiger seinen "Mann", dort revanchiert sich sein Gegenspieler. Ja, man könnte sogar Schimpfen (oft recht laut!), Drohungen, Kraftausdrücke. Ist das der Sinn des Sports? Kann man sich an diesem Sport erfreuen, vor diesen Sportlern Achtung haben? Empfindet der echte Sportsmann nicht eine gewisse Abscheu, gegen solche "Sportler" zu spielen? Oder vielleicht mit ihnen in einer Mannschaft zu kämpfen, wie "Kameraden" zu nennen?

Wir sollten das Übel an der Wurzel packen! Da, wo Aussicht besteht, es auszurotten! Bei der Jugend sollten wir beginnen, solche Sportler zu Sportsmännern zu erziehen. Gewiß müssen wir Verständnis haben für die Jugend, sie muß sich auch manchmal austoben können. Gerade die Jungen müssen auch etwas "aushecken" dürfen, wenn es in tragbarem Rahmen bleibt. Aber auf dem Sportplatz sollten wir sie lehren, daß die Gegner ihre Kameraden sind, ohne die sie gar nicht spielen können. Sie sollten erkennen, daß neben ihnen in der Mannschaft ein Kamerad steht, ein Spieler, der genauso seine Freude am Spiel haben möchte.

Ja, wenn wir eine Jugend hätten, die sich selber zu Sportsmännern erzieht, die bestrebt ist, Kamerad zu sein, anderen zu helfen, die es für selbstverständlich hält, den gestürzten Gegner auf die Beine zu helfen, sich für ein unabsichtliches Foulspiel zu entschuldigen, - ich glaube, sie würde selbst mit viel mehr Freude und Begeisterung auf den Sportplatz kommen. Sie würde auch noch viel größere Erfolge (Einigkeit macht stark!) erringen können; denn das Vertrauen zueinander wäre doch ein ganz anderes. Wer empfindet, wo der Unterschied zwischen Sportler und Sportsmann liegt, der ist auf dem besten Wege, Sportsmann zu werden. Er sollte es aber nicht versäumen, auch seinen Kameraden und Freunden den Weg zu weisen.

Volker Christensen

Probleme um den Fußballsport

Die Entwicklung des Fußballsportes steht nicht still, wenn auch verschiedene Umstände hemmend in Erscheinung treten. Der Mangel an Spielplätzen, besonders in den mittleren und großen Städten, ist einer der wichtigsten Gründe für die nur langsame Entwicklung. Mit einem Zugang von 85 Vereinen und 15.000 Mitgliedern im letzten Jahr könnte der Fußballsport zufrieden sein. Daß er es nicht ist, zeigte der Ende Juli abgehaltenen DFB-Bundestag, der mit Energie die Probleme ansprach, die der weit stärkeren Ausbreitung des Fußballsports besonders im Wege stehen. Nennen wir zuvor einige Zahlen, aus denen die Bedeutung des Fußballsports - der am stärksten betriebenen Leibesübungsart - klar zu ersehen ist.

Es spielen 473 Jugend- und Schülermannschaften mehr gegenüber dem Vorjahr. Den 32.204 Seniorenmannschaften stehen 17.842 der Jugend und 9.933 der Schüler gegenüber. Das bedeutet ein langsames Hinneigen zu einer stärkeren Beschäftigung der Jugend. Gemessen an den Mitgliederzahlen ist die aktive Betätigung der Jugendlichen - 530.361 Jugendliche gegenüber 1.184.846 Senioren - weitaus stärker. Auch der Spielverkehr mit ausländischen Vereinen ist auf 3.259 angestiegen, wobei 24 Nationen die Gegner stellen.

Förderung des Schulfußballes

Schon seit langem ist erkannt, daß der Schulfußball eine stärkere Förderung verdient. Auch hier gibt es vielerlei Hemmnisse, auf die in diesem Zusammenhang nicht eingegangen zu werden braucht. Bis jetzt führen, nach den Feststellungen des Schulfußballausschusses im DFB, im Bundesgebiet rund 3.000 Mannschaften an den Schulen einen geregelten Spielbetrieb durch. Das ist eine schöne Zahl und im Grunde doch zu wenig, gemessen an den 37.000 vorhandenen Schulen, ganz davon zu schweigen, daß im Ausland das Fußballspiel an den Schulen teilweise eine Verbreitung gefunden hat, die nicht hinter dem Vereinsbetrieb zurücksteht. Über den Wert des Fußballspieles, allein in gesundheitlicher, charakterlicher und erzieherischer Hinsicht, braucht in diesem Zusammenhang wohl ebenfalls nicht gesprochen zu werden. Die Bedeutung des Fußballspiels als solches ist weitgehend erkannt, ohne daß deswegen die Bemühungen, einer stärkeren Entwicklung den Weg zu bereiten, eine Durchsetzung erfahren konnten.

DFB-Beirat und -Bundestag haben den festen Willen bekundet, dem Schulfußball die weitestgehende Förderung angedeihen zu lassen. Die Mithilfe der Verbände, und insbesondere der Vereine, ist ein dringendes Gebot, dem sich keiner verschließen sollte, der sich ein Freund des Fußballspiels nennt. Die Lehrer werden geworben und ihnen Unterlagen an die Hand gegeben, die den Spielverkehr der Schulmannschaften fördern helfen. Bücher, Filme, Materialspenden, Spielplatzhergabe und andere Mittel werden sich im Schulfußball auswirken. Die Vereine werden durch verstärkten Zugang technisch vorgebildeter Jugendlicher eine wertvolle Unterstützung ihrer Arbeit finden. Kein deutscher Fußballverein darf mehr ohne Schülerabteilung sein - ist die Devise.

Freigabe der Sonntagvormittage

Erhebliche Schwierigkeiten hatte besonders der Spielverkehr der Jugend und unteren Seniorenmannschaften durch die Bestimmungen über die Sonn- und Feiertage. Der Spielplatzmangel zwingt dazu, die Sonntagvormittage mit Fußballspielen zu besetzen. In 99% aller Fälle waren es Spiele, die weder besonders angekündigt wurden, noch mußte Eintrittsgeld entrichtet werden. Dennoch waren diese Spiele vielen ein Dorn im Auge. In einigen Bezirken unserer deutschen Gaue ging die Polizei rigoros vor, indem sie auch Verhaftungen vornahm und Spiele abbrach. Jetzt ist es gelungen, im Gebiet Rheinland-Pfalz eine entscheidende Stellung zu besetzen, indem der Minister eingriff und verfügte, daß "nicht jede sportliche Betätigung als eine 'Veranstaltung im Sinne der Landesverordnung vom 19. Juli 1950' anzusehen ist, und zwar auch dann nicht, wenn sie in Form von Spielen oder Wettkämpfen vor sich geht, die vom zuständigen Sportverband organisiert worden sind."

Wenn entweder die Veranstaltung durch Plakate oder der Allgemeinheit zugängliche Publikationsorgane - insbesondere die Tagespresse - öffentlich angekündigt oder Eintrittsgeld erhoben wird oder mit einer im Rahmen der örtlichen Verhältnisse nennenswerten Beteiligung des allgemeinen Sportpublikums zu rechnen ist, liegt eine sportliche Veranstaltung vor. Sportliche Betätigungen, bei denen keine der drei aufgeführten Voraussetzungen gegeben ist, fallen also nicht unter den Begriff der Veranstaltung im Sinne der Landesverordnung über den Schutz der Sonn- und Feiertage. Es ist dabei Voraussetzung, daß ein derartiger Sportverkehr nicht unmittelbar in der Nähe von Gotteshäusern stattfindet und zur Störung des Gottesdienstes führt.

Mit dieser Auslegung ist viel erreicht worden. Hoffentlich wird auch in den übrigen, noch "nachhinkenden" Ländern eine ähnliche Lösung dieser Frage getroffen.

Bundeswehr und Fußball

Parallel zu der Tatsache, daß es noch immer Jugenderzieher gibt, die eine vollkommen falsche Auffassung vom Fußballsport haben und sich deshalb gegen seine Ausbreitung an den Schulen sperren, steht der Umstand, daß maßgebliche Männer der neuen Bundeswehr den Wert des Fußballspieles völlig verkennen und sich deshalb bemühen, ihn von den Soldaten fernzuhalten. Sie wissen anscheinend nicht, welche Rolle der Fußballsport von jeher bei den Soldaten gespielt hat. Sie wissen nichts von der Entspannung, die "draußen" brachte, noch von der seelischen Kraft, die er Hunderttausenden in den Gefangenenlagern gab. Sie kennen auch nicht die Ausstrahlung des großen Volkssports Fußball - überall in der Welt - und haben anscheinend auch noch nichts von seiner so erfolgreichen Mission vernommen, die er in der Anbahnung freundschaftlicher Beziehungen über die Ländergrenzen hinweg erfüllte. Nur so ist die Diffamierung des Fußballsports durch die neuen Bundeswehrstellen zu erklären, die sich auf Gründe stützt, die lächerlich und ahnungslos sind. Ihnen schrieb der DFB-Bundestag in einer geharnischten Entschließung seine Empörung darüber ins Stammbuch, daß das Fußballspiel nicht als Dienstsport in der Bundeswehr zugelassen wird. Ganz besonders entrüstet war der DFB-Bundestag über die Oberflächlichkeit der Begründung für diese Ablehnung, die dahin geht, daß der Fußball den Charakter eines Spieles verloren habe, nur eine einseitige körperliche Ausbildung darstelle und eine zu gefährliche Sportart für den Soldaten sei. Der Bundestag, und mit ihm die gesamte deutsche Fußballjugend, gaben der Hoffnung Ausdruck, daß diese Auffassung nur die Meinung einzelner darstelle und nur durch falsche Beratung entstanden sei. "Er erwartet, daß die Bundeswehr die vorgetragene und bereits in der Presse veröffentlichte Meinungsäußerung im Sinne einer positiven Einstellung zum Fußballsport berichtigt und dem Vorstand des DFB Gelegenheit gibt, die bei der Bundeswehr bestehende falsche Auffassung über das Fußballspiel klarzustellen", hieß es abschließend.

Soll man aus der Einstellung der maßgeblichen Männer der neuen Bundeswehr gegenüber dem Fußballspiel schließen, daß die Glückwünsche der höchsten Regierungsstellen zur Erringung der Fußballweltmeisterschaft 1954 nur Formsache waren - oder sollte nicht doch dem Werte des Fußballspiels Rechnung getragen werden?

Wolf Dieter Auslitz

4-mal Tor in 4 Zeitaltern

Am Mikrofon: Homer, Hans Sachs, Hedwig Courths-Mahler und Ede Klawuttke.

Homer, 800 vor Christus: "... pfeilschnell eilet der Jüngling, dem Hirsche, dem flüchtigen, gleich - wohl achtend des rundlichen Leders, auch Fußball genannt. Seht, wie er wirbelnden Fußes vorbeizieht an Hector, zustoßend die Lederkugel dem behenden Achill. Auf hebt jener den Fuß, dem Balle zum Fluge verhelfend, - und um Haaresbreite verfehlt der hechtende Ajax die männermordende Bombe ... Wanderer kommst du nach Sparta, verkünde dortend, du habest sie spielen sehen, wie es der Trainer befahl ..."

Hans Sachs, 15. Jahrhundert. "... ei traun fürwahr, mich deucht, es ist der edle Herr von Blunzenheim selbander, der dort der braunen Kugeln nacheilt. Hei, wie er den von Schreckenstein zum Narren hält, sintemalen jener ein gar trutzig Antlitz zeiget! Anitzo: Die Kugel fliegt zur Mitten des Turnierplatzes. Wohlan denn, Knappe:Wes die Schußstiefel, des ist der Sieg, - alldieweilen die Kugel schon im Netze zappelt ..."

Hedwig Courths-Mahler, 1900. "... Zorn verdüsterte das blitzende Aug' Gerhard von Weilheims. Ist das nicht Arnim von Buckow, Ingrid von Buckows Vetter und heißblütiger Anbeter einer Sängerin des 'Trocadero', der ihm den Besitz des Lederballs streitig zu machen versucht? Wutschnaubend stürzt der andere vorbei, nicht achtend der verächtlich gekräuselten Lippen Schön-Gerhards. Hatte nicht schon ein Vorfahr derer von Buckow - es mag kurz nach dem Siebenjährigen Krieg gewesen sein - wider den Willen der Eltern versucht, Vertragsspieler zu werden?"

Ede Klawuttke, 1956. "... Rechtsaußen Meyer III spurtet an der Linie entlang, - täuscht Lehmann und gibt zur Mitte. - Eine Bilderbuchflanke ist das! - Meckerbier nimmt das Leder aus der Luft - Fallrückzieher - Toor!! Zu spät warf sich der Schlußmann der Gäste in den glasharten Schuß. 1:0 führen die Männer um Meckerbier ... Was macht es schon, daß soeben die mir gegenüberliegende Tribüne einstürzt, 1:0 steht der Kampf, der in die Geschichte des Fußballsports eingeht. Vor den Trümmern der Tribüne sieht man jetzt Krankenwagen, das Volk rast ..."

Wolf Dieter Auslitz

Erste Hilfe auf dem Spielfeld

Mindestens ein Spieler sollte in jeder Mannschaft sein, der die einfachsten Kenntnisse über das Verhalten bei Unfällen auf dem Spielfeld besitzt. Es ist aber auch von erheblichem Nutzen, wenn die Schiedsrichter sich mit dieser Frage vertraut machen. Nicht nur, um Erste Hilfe zu leisten, sondern um die Wirkung regelwidrigen Spiels und erlittene Verletzungen richtig bewerten zu können. Zudem kann durch falsche Behandlung vieles verdorben werden, abgesehen davon, daß mitunter bei nicht richtiger Bewertung der Sachlage schon bei harmlosen Verletzungen eine unnötige Aufregung hervorgerufen wird. Machen wir einige der möglichen Verletzungen zum Gegenstand unserer Betrachtungen.

Hautabschürfungen

werden nicht mit Wasser abgewaschen, mit Tüchern abgerieben, essigsaure Tonerde dazu verwandt oder Salbenverbände aufgelegt. Am zweckmäßigsten ist einmaliges Bestreichen mit Jodtinktur. Dies darf nicht mehrmals geschehen, so daß die Haut eine tiefdunkle Färbung annimmt, sondern ein einmaliges Überstreichen mit einem jodgetränkten Watte- oder Gazebausch genügt. Danach läßt man die Wunde in der Luft trocknen. Vor Beschmutzung werden die verletzten Hautteile durch eine einfache Lage einer Mullbinde geschützt, damit keine Infektion durch die Kleidung (Strümpfe, Beinkleider) eintritt.

Bei kleinen blutenden Wunden

oder Hautabschürfungen genügt ein kleiner Verband. War die Wunde verschmutzt, so soll man niemals mit den Fingern zu reinigen versuchen, sondern gieße auf die Wunde etwas Wasserstoffsuperoxyd (in dunkler Flasche zu halten, da es sich durch Lichteinfluß zersetzt); es hat den Zweck, daß es beim Aufschäumen Schmutzteile aus der Wunde herauszieht. Oder man benutzt gereinigtes Benzin, mit dem man auch die Umgebung der Wunde säubern kann. Ein gutes Mittel, eine Wunde von Schmutz und Giftstoffen zu befreien, ist auch der Blutstrom, der aus der Wunde fließt. Schon deswegen soll man eine Blutung nicht sofort zum Stillstand bringen.

Bei nicht blutenden Wunden

(besonders bei Insektenstichen) versucht man durch Streichen der oberhalb liegenden Teile einen Blutaustritt zu erzielen. (Wunde nicht quetschen!) Auf die Wunde wird ganz wenig Wundpulver (Xeroform, Dermatol, Vioform) gestreut, darüber kommt ein Gazebausch, der festgeklebt wird. (Auf Wunden niemals direkt Watte bringen!)

Gut und hygienisch einwandfrei sind auch die Wundschnellverbände (Hansaplast, Vulnoplast, Elastoplast). Diese bestehen aus einem Stück Klebepflaster, auf dem ein Polster befestigt ist, das mit einem Wundpulver versehen ist. Das Ganze ist überzogen mit einer Schutzgaze, die man abreißt; so kann man das Pflaster, ohne Verschmutzung und ohne es mit den Händen berühren zu müssen, auf die Wunde legen. Auf Wunden kommen niemals Salbenverbände, es sei denn, daß für den Arzt eine besondere Veranlassung vorliegt.

Bei stärkeren Blutungen

ist zunächst notwendig, nicht die Ruhe zu verlieren und sich erst einmal genau zu überlegen, um was es sich handelt. Entweder benutzt man einen Gazebausch oder, falls dieser nicht zur Hand ist, ein frisch geplättetes, nicht gebrauchtes Taschentuch und drückt es fest auf. Dadurch werden die feinen Blutäderchen zusammengedrückt, so daß das in der Wunde stehende Blut gerinnen kann und einen natürlichen Verschluß bildet. Dauert dieses zu lange, so legt man einen Gazebausch (z.B. den zusammengefalteten Anfang einer Binde) auf und stellt durch leichtes Anziehen mit einer Binde einen Druckverband her.

Ein weiteres Hilfsmittel besteht im Hochhalten des betreffenden Gliedes. Selbstverständlich ist jede körperliche Bewegung zu vermeiden. Bei stark blutenden Wunden an Armen und Beinen, die sich nicht stillen lassen,

Schlagaderverletzungen,

erkennbar an stoßweise fließendem oder spritzendem Blut, ist man gezwungen, oberhalb (herzwärts) der Verletzung abzuschnüren. Dieses geschieht mittels eines Hosenträgers, Taschentuches, Handtuches und so weiter. Es dürfen hierzu nicht benutzt werden: Schnüre oder dünne Bänder, weil sie, ohne die Haut zu verletzen, die darunterliegenden Teile zerschneiden! Die Abschnürung muß so stark angelegt werden, daß der Blutstrom aufhört und darf niemals länger als zwei Stunden liegenbleiben, weil es sonst zu einem Absterben der abhängigen Teile kommt. Der Verletzte muß schnellstens dem Arzte zugeführt werden. Bei allen offenen Verletzungen ist dem Arzt mitzuteilen, ob die Wunde stark verschmutzt war oder nicht. In solchen Fällen besteht die Gefahr, daß ein Wundstarrkrampf eintritt, wenn dem nicht durch eine Einspritzung von Wundstarrkrampfserum vorgebeugt wird.

Wolf Dieter Auslitz

Kreuz und quer

Entschuldigen Sie, Herr Gegner ...

Sieben Minuten vor Beendigung des Meisterschaftsspieles Stade Reims gegen SC Nimes kam Leblond von Reims im Kampf mit Barlaguet von Nimes zu Fall. Ein schriller Pfiff ertönte, Schiedsrichter Le Men wies auf den Elfmeterpunkt. Raymond Kopa, der zwei Tage vorher von der Tageszeitung "L'Equipe" zum "Sportsmann des Jahres" gekürt worden war (zum ersten Male wird diese Ehre einem Fußballspieler zuteil), legte den Ball zurecht, verwandelte den Elfmeter zum 1:1 und lief dann auf den Nimes-Torwart Stefan Dakosi zu, um sich bei ihm zu entschuldigen.

Was konnte er auch tun? Wenn der Schiedsrichter einen Elfmeter gibt, der eine Niederlage in ein Unentschieden verwandeln kann, dann ist es nicht Sache des Spielers, sich über Recht und Unrecht den Kopf zu zerbrechen. Er schießt. Aber Kopa wußte, was alle wußten: dieser Elfmeter war nicht gerechtfertigt gewesen. Daher seine Geste gegenüber Dakosi: "Entschuldigen Sie bitte, aber ich konnte nicht anders."

Der Gepäckträger

Beim Europapokalspiel zwischen Real Madrid und Partizan Belgrad hat ein unbekannter spanischer Fußballfreund den französischen Schiedsrichter Harzic sich, ihn als Kofferträger ins Stadion zu begleiten zu dürfen. "Ich habe keine Eintrittskarte, Senior. Bitte, nehmen Sie mich mit!" Harzic ließ sich erweichen. Als er mit den Linienrichtern und mit dem "Kofferträger" die Sperre passieren wollte, nickten die Polizisten verständnisinnig. "Diesen Trick kennen wir, Señores. Aber Sie sind bei uns an der falschen Adresse! Der Schiedsrichter ist nämlich schon im Stadion! Vor einer halben Stunde kam er hier mit Kind und Kegel und mit den Linienrichtern durch." Monsieur Harzic machte große Augen. Nach längeren Bemühungen gelang es ihm schließlich, die Polizisten davon zu überzeugen, daß er der echte Schiedsrichter sei und daß sie einem raffinierten Trick zum Opfer gefallen seien. Mit vereinten Kräften schimpfte man auf die dreisten Schwindler. Wie Harzic schmunzelnd erzählte, schimpfte am lautesten ... der "Gepäckträger".

Wer ist We(h)r?

Im "Fußballsport" steht eine kleine nette Anekdote zu lesen, die sogar wahr sein soll. Sie stammt vom Spielausschußobmann von Hanau 93, Böhnert: "Als wir ihn an seine Berliner Zeit erinnerten und er uns die Aufstellung seiner Mannschaft nannte, da vergaß er nicht zu erwähnen, daß in der letzten Saison der Mittelläufer seiner Elf im Karlsruher Raum seines Namens wegen herausgestellt wurde. Ein bekannter Schiedsrichter fragte ihn nach einer etwas wohl nicht ganz fairen Handlung nach seinem Namen, worauf er sagte: 'Wehr'. Der Schiedsrichter, der glaubte, nicht ganz ernst genommen zu werden, wiederholte seine Frage. Erneut hieß es: 'Wehr'. Als er auf seine dritte Frage abermals die gleiche Antwort erhielt, stellte ihn der Schiedsrichter vom Platz."

Unser Schiedsrichter- Obmann Hermann Bahnsen ist unter der Telefonnummer 3235 zu erreichen.

Das erinnert an eine Geschichte, die Karl Fritz aus Oggersheim, Mitglied im DFB-Schiedsrichterausschuß, erzählte. Er leitete in jungen Jahren ein Spiel bei der Spielvereinigung Fürth, bei dem auch ein "Urbel" Kraus mitspielte. Als dieser einmal bei einem Spielvorgang das Eingreifen des Schiedsrichters erwartete, rief er laut in bayerischer Mundart über den Platz: "Haben Sie das nicht gesehen, Herr Oggersheim?"

War es Absicht oder Nichtkenntnis des Schiedsrichternamens?

Wolf Dieter Auslitz
leer

Sep 1956

Husum 18 / Fußball regional

Unser erster Vorsitzender, Karl Krieger, überreicht dem Spielführer von Rantrum, Ingwer Feddersen, einen Pokal als Anerkennung für die neu geschaffene Sportplatzanlage in Rantrum.
leer

Sep 1956

Husum 18 / Jugend-Fußball

Wir bitten alle Mitglieder, die über ein Bankkonto verfügen, ihre Beiträge in einem Dauerauftrag an die Stadtsparkasse Konto 1272 zu überweisen.

Kleiner Mann ganz groß

Unser kleiner Klaus Goldinger, der als begeisterter Fußballer in der Schülermannschaft spielt, hat in den Sommerferien ein ganz besonderes Erlebnis gehabt. Und damit nicht nur immer die "Großen" in unseren Vereinsnachrichten zu Worte kommen, will Klaus Goldinger uns allen erzählen, was er denn so Außerordentliches erleben durfte:

"Endlich war es soweit! Der langersehnte erste Ferientag war da. Schon lange hatte ich mich auf diesen Tag gefreut, da ich zu meinem Vater nach Landstuhl in die Pfalz fahren durfte. Vor allen Dingen aber wollte ich einmal nach Kaiserslautern, um die Walter-Elf kennenzulernen. Fritz und Ottmar Walter, Morlock, Eckel, Liebrich - ich wollte sie doch so gerne einmal sehen, einmal mit ihnen sprechen.

Mein Vater war allerdings dagegen, er meinte, ich dürfte nicht so ohne weiteres zum 1. FC Kaiserslautern hinfahren. Ich war zuerst ganz traurig darüber, denn schon im vorigen Jahr, als ich ebenfalls in der Pfalz zu Besuch war, hatte ich versucht, zu Fritz Walter hinzugehen; er war damals aber nicht zu Hause. Jetzt aber wollte ich ihn unbedingt kennenlernen, darum schluckte ich tapfer meine Tränen hinunter und schrieb einen Brief an Fritz Walter. In dem Brief erzählte ich ihm, daß ich schon vor einem Jahr vergeblich bei ihm gewesen war. Ich sagte ihm, daß ich damals ganz alleine nach Kaiserslautern gefahren war, um ihn zu sehen. Für mein letztes Geld kaufte ich drei rote Nelken und fragte mich bis zu seinem Hause durch. Ihr glaubt gar nicht, was für Herzklopfen ich damals hatte. Ein paar Mal ging ich um das Haus herum, da ich nicht so viel Mut aufbrachte zu klingeln. Als ich mich schließlich überwunden hatte und anklopfte, da sagte man mir, daß Herr Walter nicht zu Hause wäre. So enttäuscht war ich damals, daß ich am liebsten geheult hätte. Endlich hatte ich es gewagt hinzugehen, und nun war alles umsonst.

Ja, das schrieb ich Fritz Walter und bat ihn nun, mir mitzuteilen, ob ich ihn nicht einmal besuchen dürfte. Jeden Tag wartete ich auf Post. Endlich war ein Brief für mich dabei. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich mich gefreut habe. Fritz Walter schrieb mir:

Lieber Sportkamerad Klaus!
Ich darf Dir mitteilen, daß wir Dich am 7.8.1956 um 18.15 Uhr im Stadion Betzenberg zum Training erwarten.
Bis dahin mit sportlichen Grüßen
Fritz Walter

Am Dienstag fuhr ich dann mit meiner 18-Kluft nach Kaiserslautern. Fritz Walter empfing mich gleich am Eingang des Stadions, das mit seinen vier großen Plätzen hoch oben auf dem Berg liegt. Ich war richtig stolz, als er mir die Hand drückte und mir die anderen berühmten Spieler zeigt. Und dann durfte ich mit den anderen in meiner 18-Kluft trainieren. Ja, das kann ich Euch sagen, die verstanden Tricks. Alles ging so schnell, daß man gar nicht sehen konnte, wie die das machten. Wenn einmal etwas nicht klappte, dann trösteten ihn die anderen, aber keiner "meckerte" über diese kleine Panne. Es war wirklich schön zu sehen, wie nett und kameradschaftlich sie zueinander waren. Zum Schluß des Trainings holte ich mein Buch 'Spiele, die ich nie vergesse' hervor, und Fritz Walter schrieb mir eine Widmung hinein. Auch Eckel, Ottmar Walter und Karl Schmidt setzten ihre Unterschrift darunter. Danach hieß es für mich leider Abschied nehmen, da mein Bus fuhr. Alle drückten mir noch einmal die Hand und ganz stolz fuhr ich mit meinem Buch unter dem Arm wieder nach Landstuhl zurück.

Nachher bin ich noch in Zweibrücken zu dem Olympia-Ausscheidungsturnen gewesen, aber so gut wie das Training bei Fritz Walter hat es mir nicht gefallen, denn endlich war damit mein sehnlichster Wunsch in Erfüllung gegangen, einmal unseren großen Fritz Walter kennenzulernen.

Noch heute beneiden mich meine Freunde und Schulkameraden, wenn ich von meinem Fritz erzähle und ihnen stolz den Brief und das Buch mit den Autogrammen zeigen kann."

Klaus Goldinger
leer

Sep 1956

Husum 18

Wir gratulieren

Bei unserem zweiten Vorsitzenden Carl Friedrich Johannsen und bei unserem Ligaspieler Heinrich "Hein" Jeß ist Familienzuwachs zu verzeichnen. Hoffen wir, daß es zwei begeisterte Fußballspieler für Husum 18 werden.


Grüße aus Kaiserslautern

Jupp Krücker und Dr. Karl Pilz, die auf einer Durchreise wieder einmal Husum besuchten, lassen alle 18er recht herzlich grüßen.

Wolf Dieter Auslitz
leer

Sep 1956

Husum 18

Mitgliederbewegung

   
Neuaufnahmen
1.   Karl-Wilhelm Petersen, Husum, Lornsenstraße 27
2.   Wilhelm Petersen, Husum, Schiffbrücke 19
3.   Horst Schöning, Husum, Neustadt 52

 

Austrittserklärungen
1.   Wolfgang Beier, Husum, Woldsenstraße 30
2.   Wilhelm Passig, Husum, Sophienplatz 14
3.   Franz Preuschoff, Husum, Süderstraße 19
4.   Gerd-Walter Rogge, Husum, Lager Lundberg
5.   Wilfried Schlobohm, Husum, Westerende 32
6.   Boy Thomsen, Husum, Neustadt 87

 

Adressenänderungen
1.   Günther Finsterbusch, Nordstrand
2.   K.-H. Pahl, Husum, Matthias-Claudius-Straße 11
3.   Jörg Schiller, Husum, Osterhusumer Straße 31
4.   Claus Schiller, Husum, Osterhusumer Straße 31
5.   Markus Nehlsen, Husum, Woldsenstraße 81
Wolf Dieter Auslitz
leer

Sep 1956

Husum 18 / Fußball

Die letzten Fußballergebnisse

Bis zu Beginn der neuen Punktspielserie sind folgende Spiele geplant:

Liga
  Rantrum   -   Husum 18 / Frisia   0:3
  Husum 18   -   TSV Appen   3:1
  RW Niebüll   -   Husum 18   4:2

Reserven
  Husum 18 Ib   -   TuS Appen Ib   10:0
  Husum 18 Ib   -   FC Langenhorn   0:3
  HIF Husum Ib   -   Husum 18 II   4:5
  Husum 18 Alte Herren   -   Firmenauswahl   2:4
  Husum 18 Alte Herren   -   Schiffswerft   3:1
  Husum 18 Alte Herren   -   Marschenbauamt   5:1

Jugend
Jungmannen   Husum 18 K   -   FC Langenhorn   3:1

Vorschau für September

Liga
2.9.   Satrup   -   Husum 18   (Petersen, Flensburg)
9.9.   Husum 18   -   Nordmark Flensburg   (Jacobsen)
16.9.   Leck   -   Husum 18   (Werner)
23.9.   Husum 18   -   Frisia   (Illing)
30.9.   Rasensport   -   Husum 18   (Werner)

Die Jungmannen bestreiten jeweils das Vorspiel


Reserven
2.9.   Husum 18 Ib   -   Garding  
9.9.   Bredstedt Ib   -   Husum 18 Ib  
16.9.   Husum 18 Ib   -   IF Tönning  
23.9.   Frisia Ib   -   Husum 18 Ib  
30.9.   Husum 18 Ib   -   Friedrichstadt  
16.9.   Husum 18 II   -   IF Tönning Ib  
23.9.   Frisia II   -   Husum 18 II  

Jugend
2.9.   Jungmannen   Husum 18 K   -   TSV Garding  
    Jugend   Husum 18 A   -   TSV Garding  
    Schüler   Husum 18 A   -   TSV Garding  
9.9.   Jugend   Bredstedter TSV   -   Husum 18 A  
    Schüler   Bredstedter TSV   -   Husum 18 A  
    Knaben   Bredstedter TSV   -   Husum 18 A  
16.9.   Jungmannen   Husum 18 K   -   IF Tönning  
    Jugend   Husum 18 A   -   IF Tönning  
    Schüler   Husum 18 A   -   IF Tönning  
23.9.   Jungmannen   Frisia K   -   Husum 18 K  
    Jugend   Frisia   -   Husum 18 A  
    Schüler   Frisia   -   Husum 18 A  
    Knaben   Frisia   -   Husum 18  
30.9.   Jungmannen   Husum 18 K   -   Friedrichstadt  
    Jugend   Husum 18 A   -   Friedrichstadt  
Wolf Dieter Auslitz

Husum 18 war der Sieg nicht vergönnt

VfB Flensburg mit 1:1 ein glücklicher Punktgewinner

Zweikampfszene aus dem Spiel Husum 18 – VfB Flensburg, das 1:1 ausging. Hier kommt Eckholdt zu spät, der Verteidiger rettet zur Ecke. (Foto: Clausen)

Husum (cc). Mit einem 1:1-Unentschieden wurden gestern im gutbesuchten Friesenstadion die prächtig aufgelegten Achtzehner nicht gut belohnt. Der VfB Nordmark Flensburg kann sich glücklich schätzen, einen Punkt aus Husum mitbekommen zu haben. Viel Pech und ein wenig Unvermögen einiger Stürmer brachten die Platzherren um einen jederzeit verdienten Sieg.

Auf jeden Fall haben die Husumer gestern bestätigt, was schon nach dem Satrup-Spiel erkannt wurde: Husum 18 ist wieder eine für jeden Gegner gefährliche Mannschaft. Der Sturm, das Sorgenkind von gestern, ist durch Dietze und Vierthaler druckvoller und schußkräftiger geworden; die Läuferreihe hat in Golde eine Verstärkung bekommen, die Abwehr ist durch sein Aufrücken kaum schwächer geworden.

Schon in den ersten Spielminuten fielen die Platzherren durch zielstrebige Aktionen des Sturmes auf, von dem man sonst zeitraubendes Zögern gewohnt war. Es wurde viel danebengeschossen, doch was macht das, die Chancen dabei sind größer als die des Klein-Klein-Spiels. Ueber zwanzig Minuten lang drängten die 18er auf das VfB-Tor und schossen, sobald sich ihnen die Möglichkeit dazu bot.

In der 26. Minute hatte Eckholdt, der seine Formkrise überwunden hat, hoch zu Clausen gepaßt, der täuschend zu Vierthaler passieren ließ. Vierthaler war der Vollstrecker, der sich mit seinem 1:0 einen "Nachturlaub" verdiente, wie man sich schmunzelnd am Spielfeldrand erzählte. Viele Soldaten und seine sämtlichen Vorgesetzten waren gekommen, um "ihren Mann" spielen zu sehen.

Nun, Vierthaler zeigte sich auf rechtsaußen von seiner besten Seite; seine Vorlagen wurden leider zu wenig beachtet. Eine "Bombe" von Golde und ein Alleingang Gross' brachten nichts ein, obwohl sie torreif waren. Auch Dietzes Schuß in die lange Ecke war nicht scharf und placiert genug.

Ein Strafstoß, der über die Mauer gesetzt wurde, war die einzige ernsthafte Gegenaktion der VfBer. Die tiefgestaffelten Angriffe der 18er und ihre schön herausgespielten Chancen hätten durch Eckholdt kurz vor dem Wechsel fast noch die längst verdiente Führung gebracht, doch traf sein Schuß nur den Pfosten.

Nach dem Wechsel schien sich eine Ueberraschung anzubahnen, als die Flensburger stark offensiv wurden. Sechs Minuten nach Wiederbeginn fiel aus dem Gewühl heraus der Ausgleichstreffer durch Struck II. Bonse, der bei wenigen Aktionen eine gute Figur machte, wurde aus kurzer Distanz bezwungen. In diesen Minuten zeigte sich die Abwehr der Situation gewachsen; Bonse und Golde klärten in gefährlicher Bedrängnis.

Danach spielten die Platzherren wieder ihr Spiel, doch das Glück war gestern nicht auf ihrer Seite. Mehrere Ecken, gute Flanken von beiden Außen und Schüsse aus dem "Hinterhalt" brachten nichts ein, jedesmal fehlte eine Winzigkeit, um das siegbringende Tor zu erreichen.

Sechs Minuten vor Schluß waren die Gäste diesem Tor näher als 18. Trojaner hatte die "Notbremse" gezogen und den Ball mit der Hand aus dem Tor herausgeschlagen. Der gefürchtete Elfmeterschütze Nickel fand aber in Bonse seinen Meister, der den Strafball abwehren konnte!

Auch die gewaltige Anstrengung der Husumer in den Schlußminuten konnte an dem Unentschieden nichts mehr ändern, obwohl nur ein Kopfnicken Vierthalers genügt hätte, um zum 2:1 zu kommen. So wurde auch diese Maßflanke nicht genutzt, und die 18-Anhänger mußten mit einem Punkt zufrieden sein.

10. September 1956, Husumer Nachrichten

Frisia gewann hartes Lokalderby

Systemloses Spiel auf beiden Seiten -- Mehrere Verletzte

Handelfmeter im überaus harten Lokalderby Husum 18 - Frisia im Friesenstadion: Peter Pohns schießt Bonse den Ball direkt in die Arme. Von links: Rogge, Pohns, Clausen, K. Pohns. (Foto: Clausen)

Husum (cc). Fast zwei Jahre lang herrschte in Husum unter den Mannschaften der beiden Ortsvereine so etwas wie Burgfrieden, der sich in den Lokalspielen besonders erfreulich auswirkte; die Punktspiele gegeneinander wurden mit betonter Fairness bestritten. Nicht so gestern. In dem von Frisia verdient 5:1 gewonnenen Kampf bemühten sich zwei Mannschaften mit – einigen rühmlichen Ausnahmen –, ihre mangelnde Leistung durch übertriebene Härte, ja sogar Unsportlichkeit zu ersetzen.

Der sichtbare "Erfolg" dieses Fights waren mehrere Verletzte: 18-Läufer Frank trug eine blutende Augenbrauenverletzung davon, Leidigkeit wurde von Alwin systematisch gefoult, bis er kaum noch Iaufen konnte; Hein Jess lief mit locker geschlagenen Zähnen herum. Dietze mußte sich den Fuß bandagieren lassen. Auf der Gegenseite sah es nicht viel besser aus, nur Verletzte gab es nicht.

Begleitet wurden die Verletzungen und die Foulspiels von Drohungen und Beschimpfungen; kurz vor Schluß wäre es vor dem Frisiator fast noch zu einer Schlägerei gekommen, als einige Blaugelbe Stürmer Vierthaler, der sich durch Nachschlagen auszeichnete, massiv bedrohten.

Lange vor Spielschluß verließen Zuschauer den Platz. Wir ahnen, was sie dachten: Das hat mit Fußball nicht mehr viel zu tun. Muß man alles tun, um den ohnehin üblen Ruf der Lokalschlachten noch durch solche Auswüchse zu verstärken?

Das Spiel war - wie schon angedeutet – alles andere als eine fußballsportliche Offenbarung; beide Mannschaften spielten unter der gewohnten Form. Nach dem 1:0 Frisias durch Rogge in der achten Minute geriet 18 ins "Schwimmen" und ließ sich völlig abschnüren. Ein verschossener Strafstoß von Frank löste einen Durchbruch Katzenmeiers aus, der mit dem 2:0 in der 13. Min. endete.

Wenige Minuten später sprang der Ball Golde an die geschlossene Faust; den fälligen Strafball setzt Peter Pohns (war es Absicht?) Bonse direkt in die Arme. Ironisches Gelächter begleiteten die Fummeleien Clausens. Bonses Abwehrparade war einziger Lichtblick für lange Minuten. Dann fiel der Anschlußtreffer durch Viertaler, der aus kurzer Distanz einschoß.

Nun ließ auch Frisia nach und einige Spieler flüchteten in harte Aktionen. Papke war verweisreif, als er mit voller Wucht nachschlug. Danach häuften sich solche Szenen.

Die Ausgleichschance für 18 vergab Viertaler, der in guter Position über den BaIl trat.
Kurz vor dem Wechsel kamen die 18er noch einmal etwas auf, doch brachten auch vier Eckbälle in zwei Minuten nichts ein. Nach dem 3:1 durch Katzenmeier in der 56. Min. war das Spiel schon gewonnen. Die Achtzehner fielen mehr und mehr auseinander; Clausen reagierte kaum mehr. Dietze wurde zurückgezogen und versank in einer Statistenrolle. Wenige Minute vor Schluß fielen noch zwei Tore durch Papke.

24. September 1956, Husumer Nachrichten
leer

Okt 1956

Husum 18

Ist ein Wandel möglich?

Alle tragen das Vereinsabzeichen

Jeden Sonntag können wir auf unseren Platz das Vereinsabzeichen von unserem Vereinskassierer Hans Weinstein käuflich erwerben. Wir wollen damit zeigen, daß wir uns auch nach außen hin zu Husum 18 bekennen.

Die Olympischen Winterspiele von Cortina d'Ampezzo liegen hinter uns - schon rüsten sich Sportler in aller Welt für Melbourne. Sportler und Sportlerinnen aus allen Teilen der Erde treffen dort zusammen, um im sportlichen Wettkampf ihre Kräfte zu messen.

Wir erwarten, wie alle vier Jahre, den Augenblick, an dem das Feuer des Wettkampfes entzündet und die Glocke zum Ruf an die Jugend geläutet werden soll. Alt wie das Menschengeschlecht ist die Betätigung des Menschen im friedlichen Wettstreit. Wie einstmals die Menschen des Altertums sich in Ehrfurcht vor dem aus Gold und Elfenbein gefertigten Bildnis des Zeus neigten und den Ölzweig des friedlichen Triumphes empfingen, so beugen sich heute die Sieger unter den Hymnen und erhalten die begehrten Medaillen.

Aber ist es wirklich heute noch genau so, wie es im klassischen Altertum gewesen ist? Steht für den modernen Sportler noch immer der Ölzweig als höchstes Ziel vor Augen? Steht für den heutigen Sportler noch immer die Harmonie des Körpers mit dem Geist an erster Stelle; oder ist es nunmehr der Ehrgeiz des einseitig Veranlagten?

Wir alle kennen die Entwicklung des Sports in unserer Zeit und müssen mit Bedauern feststellen, daß der olympische Gedanke nur geringe Bedeutung hat. Nicht mehr Freude an sportlicher Ertüchtigung steht im Vordergrund, sondern der eiserne Wille zu siegen und daraus irgendwie Kapital zu schlagen. Gewiß gehört das Streben zum Sieg genauso zum Sport wie die Teilnahme selbst, nur sollte es nicht so sein, daß der Sieg das allein Ausschlaggebende ist. Die bloße Teilnahme sollte für jeden Sportler das Erhebende sein, nicht der Preis, der hinter dem Wettkampf steht.

Den reinen Amateurgedanken finden wir in Sport nur noch selten. Der kleine Junge, der auf der Straße begeistert die zerbeulte Konservendose tritt, der ist als echter Amateur anzusprechen. Er freut sich diebisch, wenn er ein Tor geschossen hat, und im Traum wird er sich als gefeierter Held sehen.

Ganz anders unsere "großen" Sportler. Denken wir dabei einmal an die Staatsamateure der Sowjetunion oder an die sogenannten Studenten der Vereinigten Staaten. Werden wir auch nur einen einzigen finden, der seinen Sport allein aus Liebe zu ihm betreibt? Dem es Freude macht zu sehen, wie er sich durch die körperliche Ertüchtigung stählt und bildet? Da wird in monatelangem Training versucht, das Äußerste, was der Körper zu geben imstande ist, herauszuholen. Es werden nicht mehr umfassende Sportarten betrieben, nein, man versucht, sich auf ein Gebiet zu konzentrieren und hier eine Bestleistung zu erzielen. (Können unsere Fußballspiele noch etwas anderes als Fußball spielen?) Rekorde purzeln, Sieger werden gefeiert; die Ehre der Nation ist gerettet! Der Rausch nach der Bestleistung ist nicht mehr aufzuhalten. Der Mensch wird zur Maschine, zu einem willenlosen Objekt. Wo bleibt da der olympische Gedanke, mit einem Ölzweig geschmückt, die Sportstätte zu verlassen; wo bleibt die Glocke, die die Jugend zu friedlichem Wettstreit ruft? Und der kleine Junge, der die Konservendose trat, fragt sich, wenn er größer wird, verwundert: Warum darf ich nicht mitspielen, bin ich nicht gut genug?

Nun wird man sich fragen müssen, wieso es überhaupt zu einer solch beklagenswerten Entwicklung kommen konnte. Die Sportler, von denen die Rede war, betreiben ebenso wie der kleine Junge auf der Straße ihren Sport. Nur das Ziel, das ein jeder dabei verfolgt, ist ein anderes. Der eine freut sich, wenn er ein Tor geschossen hat, der andere, wenn es ihm gelungen ist, den ausgesetzten Preis zu erringen.

Ich glaube, damit haben wir bereits das Kernproblem der heutigen Entwicklung im Sport aufgedeckt. Es geht den modernen Sportlern, ja überhaupt allen Menschen nicht mehr darum, in fairem Kampf als Sieger hervorzugehen, sondern durch den Sieg Vorteile zu erringen. Immer mehr greift der Materialismus in unser persönliches Leben ein. Die Entwicklung im Sport legt dafür bestes Zeugnis ab. Schauen wir doch nur in unser Leben, dann werden wir feststellen müssen, daß wir einer materialistischen Auffassung vom Leben immer mehr Raum gewähren. Was leisten wir denn überhaupt noch für ein bloßes Dankeschön? Stellen wir uns noch für irgendeinen guten Zweck zur Verfügung, ohne mit einer Entschädigung zu rechnen? Wenn in unserem Privatleben der Materialismus und die Sucht nach Geltung solch bedeutende Rollen spielen, können wir dann ganze Staaten und Nationen verurteilen, die das gleiche Streben in sich tragen? Aus diesem Streben heraus, in jedem Falle der Beste zu sein, sei es auf politischem, wirtschaftlichem oder sportlichem Gebiet, läßt sich die aufgezeigte Haltung erklären. Denken wir dabei doch nur an die Rivalität zwischen West und Ost. Daß sich diese Haltung dann auch auf das persönliche Leben und vor allen Dingen auf den Sport ausgewirkt hat, ist bedauerlich.

Ob es möglich sein wird, diese Entwicklung im Sport aufzuhalten, wird die Zukunft lehren. Eines jedoch ist dazu vor allen Dingen nötig - ein Wandel in unserer Lebensauffassung.

Wolf Dieter Auslitz

40 Jahre unermüdlicher Arbeit

Unser Ehrenmitglied Adolf Classen feierte am 10. September sein 40jähriges Berufsjubiläum beim Marschenbauamt in Husum. Wir sprechen diesem treuen und alten Mitglied unseres Vereins hier nochmals unseren herzlichsten Glückwunsch aus!

Vor einigen Tagen besuchte ich "Ogge", wie die alten 18er ihn nennen, in seiner Wohnung in der Wasserreihe. Natürlich sprachen wir über die alten Zeiten im Sport und im Beruf. In seiner langen Dienstzeit fuhr Adolf "Ogge" Classen als Matrose auf verschiedenen Schiffen des Marschenbauamts Husum. Auch als er im Jahre 1917 zum Kriegsdienst mußte, blieb er der Seefahrt treu und ging zur Marine. Selbstverständlich wurde auch hier in den Ruhetagen in Kiel Fußball gespielt. Daß Adolf "Ogge" Classen Fußballspielen konnte, zeigte er den "Blauen Jungs", indem er im Spiel um die Flottenmeisterschaft für seine Mannschaft die entscheidenden Tore schoß.

Eines der größten Fußballerlebnisse war es für Adolf "Ogge" Classen jedoch als er im Jahre 1917 in Kiel in der norddeutschen Auswahl mitspielen durfte. "Wenn ich bei der ursprünglichen Aufstellung auch nicht dabei war, sondern nur durch das Fehlen eines Bremer Spielers aufgestellt wurde, so war es doch für mich ein Erlebnis, einmal mit den ganz großen Fußballkanonen der damaligen Zeit wie z.B. Adolf Jäger und Tull Harder auf dem grünen Rasen streiten zu dürfen", meinte Adolf "Ogge" Classen bescheiden.

Immerhin hat er seit 1913 dem Fußballsport die Treue gehalten. Mit den ersten Spielen beim damaligen FV Unitas begann seine aktive Laufbahn. Als man ihm aber das Gründungsprotokoll des HFV im Jahre 1918 zur Flotte nachsandte, wurde er Mitglied unseres Vereins. Sonntag für Sonntag spielte er jetzt für Husum 18. Besonders gerne denkt Adolf "Ogge" Classen an die Zeit zurück, wo man bereits im Hause die Kluft anzog und sich dann, von Kindern umringt, zum Fußballplatz begab. Und wenn es nach außerhalb ging, dann wurden Butterbrote für den ganzen ein Tag mitgenommen. Eine solche "Sonntagstour" dauerte meistens von 6 Uhr morgens bis 10 Uhr abends. Daß diese Fahrten von den Spielern selbst bezahlt wurden, war eine Selbstverständlichkeit.

"Vielleicht sind die Erinnerungen aus der damaligen Zeit deshalb so schön, weil wir alle Idealisten waren", sagte mir Adolf "Ogge" Classen . "Einmal habe ich den Zug verpaßt; wir sollten nach Schleswig. Ich fuhr auf dem Fahrrad hinterher und kam gerade noch rechtzeitig zum Spielbeginn. Mit einem 5:4-Sieg hatten wir unseren Klassenerhalt gerettet." Über die Heimfahrt konnte mir Adolf "Ogge" Classen nicht allzu viel sagen, denn dieser Sieg war natürlich entsprechend gefeiert worden.

Bedauerlich war es für Adolf "Ogge" Classen , daß er frühzeitig den aktiven Sport wegen eines Meniskusleidens aufgeben mußte. Er hätte bestimmt gerne mit seinen alten Sportkameraden noch 10 bis 15 Jahre länger gespielt. Bereits Anfang der 20er Jahre erhielt Adolf "Ogge" Classen mit zehn weiteren aktiven Spielern die silberne Ehrennadel unseres Vereins. Seit 1954 gehört Adolf "Ogge" Classen zu unseren Ehrenmitgliedern.

Wir aber danken ihm für seine Treue, und uns, der jüngeren Generation, sollte es eine feste Verpflichtung sein, ihm nachzueifern.

Werner Denckmann

Mitgliederbewegung

   
Neuaufnahmen
1.   Heinrich Hahn, Husum, Lagedeich 38
2.   Hermann August Jacobsen, Husum, Osterende 137
3.   Heinrich Petersen, Husum, Treibweg 8
4.   Lothar Poth, Husum, Klußmannstraße 20
5.   Wolfgang Thoms, Husum, Treibweg 18
6.   Manfred Thordsen, Husum, Osterende 4
7.   Albert Vierthaler, Husum, Flensburger Chaussee

 

Austrittserklärungen
1.   Jochen Butendeich, Husum, Wasserreihe 23
2.   Werner Johannsen, Ostenfeld
3.   Helmuth Oeleker, Husum, Süderstraße 10
4.   Hans Petersen, Husum, Matthias-Claudius-Straße 4
5.   Harro Theising, Husum, Wilhelmstraße 52
Wolf Dieter Auslitz
leer

Okt 1956

Husum 18 / Fußball

Husum 18 "Wie einst im Mai"
lautete der Kommentar einer bekannten Sportzeitung zu dem Spiel Husum 18 - VfB Nordmark, in dem es 18 nicht vergönnt war, einen Sieg herauszuholen. Unentschieden 1:1 endete das spannende Treffen.
Zum Bild: Vergeblich versuchen unsere Stürmer, den siegbringenden Treffer beim gegnerischen Torwart unterzubringen.


Altliga wartete umsonst

Zum 8. September des Jahres hatte unsere Altliga ein Spiel mit der Altherrenmannschaft des Heider SV abgeschlossen. Die organisatorischen Vorbereitungen für dieses Spiel wurden bis ins Kleinste durchgeführt. Das Spiel wurde in der Presse und auch auf Plakaten angekündigt. So blieb es nicht aus, daß viele sportbegeisterte Zuschauer am Sonnabendnachmittag bei schönstem Wetter den Weg ins Friesenstadion antraten. Man wollte doch gern einmal wieder die alten "Rivalen" des Heider SV gegen unsere altbekannten Spieler auf dem grünen Rasen sehen. Unsere Altliga wollte natürlich auch die neue Kluft, die freundlicherweise von der Firma Paul C. Kähler, Husum, gestiftet wurde, in diesem Spiel einweihen.

Am Sonnabendmorgen zogen jedoch schwere Wolken über Husum auf, und es regnete ein wenig. So ähnlich mag das Wetter auch in Heide gewesen sein, denn gegen 11 Uhr wurde das Spiel bei unserem Vereinswirt abgesagt. obgleich "Magge" sofort mit Heide telefonierte und wieder eine "halbe" Zusage erhielt, blieb unser Warten am Sonnabendnachmittag doch erfolglos.

Wir sind der Meinung, daß diese Handlungsweise der Altherrenmannschaft vom Heider SV unsportlich war, zumal unsere Altliga bereits die Vorbereitungen einschließlich der Bestellung eines Abendessens für die Heider Spieler und die Vorbereitungen für einen gemütlichen Abend abgeschlossen hatten.

Wir haben dem Heider SV nochmals geschrieben und hoffen, daß sie in Zukunft keine Abmachungen treffen, die sie nicht einhalten können. Denn so ganz glauben wir nicht daran, daß nur der Regen am Vormittag an ihrem Fernbleiben die Schuld trug.

Werner Denckmann

Die letzten Ergebnisse

Liga
  Husum 18   -   Rantrum   0:2
  Satrup   -   Husum 18   1:4
  Husum 18   -   Nordmark Flensburg   1:1
  Leck   -   Husum 18   3:2
  Husum 18   -   Frisia   1:5

Jungmannen
  Husum 18   -   Rantrum   2:0
  Satrup   -   Husum 18   2:1
  Husum 18   -   Nordmark Flensburg   2:1
  Leck   -   Husum 18   0:2
  Husum 18   -   Frisia   0:1

Reserven
  Rantrum Ib   -   Husum 18 Ib   5:3
  Husum 18 Ib   -   Garding   8:2
  Bredstedt Ib   -   Husum 18 Ib   0:3
  Husum 18 Ib   -   IF Tönning   0:1
  Frisia Ib   -   Husum 18 Ib   2:2
  Husum 18 II   -   IF Husum Ib   6:0
  Husum 18 II   -   IF Tönning Ib   2:0
  Husum 18 II   -   Frisia II   4:0

Alte Herren
  Husum 18   -   Vorstand Husum 18   1:1
  Husum 18   -   Frisia   10:0

Jugend
  Jugend   Rantrum   -   Husum 18   1:6
  Schüler   Rantrum   -   Husum 18   0:7
  Knaben   Rantrum   -   Husum 18   4:1 (Pkt für 18)
  Jungmannen   Husum 18 K   -   TSV Garding   0:5
  Jugend   Husum 18 A   -   TSV Garding   3:0
  Schüler   Husum 18 A   -   TSV Garding   5:1
  Jugend   Bredstedter TSV   -   Husum 18 A   1:6
  Schüler   Bredstedter TSV   -   Husum 18 A   0:2
  Knaben   Bredstedter TSV   -   Husum 18 A   0:0
  Jungmannen   Husum 18 K   -   IF Tönning   8:2
  Jugend   Husum 18 A   -   IF Tönning   ausgefallen, Pkte für 18
  Schüler   Husum 18 A   -   IF Tönning   17:0
  Jungmannen   Husum 18 K   -   Frisia K   12:0
  Jugend   Husum 18 A   -   Frisia A   5:2
  Jugend   Husum 18 B   -   Frisia B   8:0
  Schüler   Husum 18 A   -   Frisia A   2:1
  Schüler   Husum 18 B   -   Frisia B   2:2
  Knaben   Husum 18 K   -   Frisia K   0:2

Vorschau für Oktober

Liga
7.10. DFB-Pokalspiele    
14.10.   Husum 18   -   Kappeln   (Petersen, Niebüll)
21.10.   Vorwärts   -   Husum 18   (Illing)
28.10.   Husum 18   -   Nord   (Illing)

Jungmannen
14.10.   Husum 18   -   Flensburg 08  
21.10.   Vorwärts   -   Husum 18  
28.10.   Husum 18   -   Nord  

Reserven
14.10.   Norderstapel   -   Husum 18 Ib  
21.10.   Husum 18 Ib   -   St. Peter  
28.10.   Tönninger SV   -   Husum 18 Ib  
28.10.   Tönninger SV Ib   -   Husum 18 II  

Alte Herren
21.10.   Husum 18 Ib   -   St. Peter  

Jugend
14.10.   Jungmannen   TSV Norderstapel   -   Husum 18 K  
21.10.   Jungmannen   Husum 18 K   -   St. Peter  
    Jugend   Husum 18 A   -   St. Peter  
28.10.   Jungmannen   Tönninger SV   -   Husum 18 K  
    Schüler   Tönninger SV   -   Husum 18 A  
Wolf Dieter Auslitz
leer

Okt 1956

Husum 18 / Fußball allgemein

Probleme um den Fußballsport

Die Entwicklung des Fußballsportes steht nicht still, wenn auch verschiedene Umstände hemmend in Erscheinung treten. Der Mangel an Spielplätzen, besonders in den mittleren und großen Städten, ist einer der wichtigsten Gründe für die nur langsame Entwicklung. Mit einem Zugang von 85 Vereinen und 15.000 Mitgliedern im letzten Jahr könnte der Fußballsport zufrieden sein. Daß er es nicht ist, zeigte der Ende Juli abgehaltenen DFB-Bundestag, der mit Energie die Probleme ansprach, die der weit stärkeren Ausbreitung des Fußballsports besonders im Wege stehen. Nennen wir zuvor einige Zahlen, aus denen die Bedeutung des Fußballsports - der am stärksten betriebenen Leibesübungsart - klar zu ersehen ist.

Es spielen 473 Jugend- und Schülermannschaften mehr gegenüber dem Vorjahr. Den 32.204 Seniorenmannschaften stehen 17.842 der Jugend und 9.933 der Schüler gegenüber. Das bedeutet ein langsames Hinneigen zu einer stärkeren Beschäftigung der Jugend. Gemessen an den Mitgliederzahlen ist die aktive Betätigung der Jugendlichen - 530.361 Jugendliche gegenüber 1.184.846 Senioren - weitaus stärker. Auch der Spielverkehr mit ausländischen Vereinen ist auf 3.259 angestiegen, wobei 24 Nationen die Gegner stellen.

Förderung des Schulfußballes

Schon seit langem ist erkannt, daß der Schulfußball eine stärkere Förderung verdient. Auch hier gibt es vielerlei Hemmnisse, auf die in diesem Zusammenhang nicht eingegangen zu werden braucht. Bis jetzt führen, nach den Feststellungen des Schulfußballausschusses im DFB, im Bundesgebiet rund 3.000 Mannschaften an den Schulen einen geregelten Spielbetrieb durch. Das ist eine schöne Zahl und im Grunde doch zu wenig, gemessen an den 37.000 vorhandenen Schulen, ganz davon zu schweigen, daß im Ausland das Fußballspiel an den Schulen teilweise eine Verbreitung gefunden hat, die nicht hinter dem Vereinsbetrieb zurücksteht. Über den Wert des Fußballspieles, allein in gesundheitlicher, charakterlicher und erzieherischer Hinsicht, braucht in diesem Zusammenhang wohl ebenfalls nicht gesprochen zu werden. Die Bedeutung des Fußballspiels als solches ist weitgehend erkannt, ohne daß deswegen die Bemühungen, einer stärkeren Entwicklung den Weg zu bereiten, eine Durchsetzung erfahren konnten.

DFB-Beirat und -Bundestag haben den festen Willen bekundet, dem Schulfußball die weitestgehende Förderung angedeihen zu lassen. Die Mithilfe der Verbände, und insbesondere der Vereine, ist ein dringendes Gebot, dem sich keiner verschließen sollte, der sich ein Freund des Fußballspiels nennt. Die Lehrer werden geworben und ihnen Unterlagen an die Hand gegeben, die den Spielverkehr der Schulmannschaften fördern helfen. Bücher, Filme, Materialspenden, Spielplatzhergabe und andere Mittel werden sich im Schulfußball auswirken. Die Vereine werden durch verstärkten Zugang technisch vorgebildeter Jugendlicher eine wertvolle Unterstützung ihrer Arbeit finden. Kein deutscher Fußballverein darf mehr ohne Schülerabteilung sein - ist die Devise.

Freigabe der Sonntagvormittage

Erhebliche Schwierigkeiten hatte besonders der Spielverkehr der Jugend und unteren Seniorenmannschaften durch die Bestimmungen über die Sonn- und Feiertage. Der Spielplatzmangel zwingt dazu, die Sonntagvormittage mit Fußballspielen zu besetzen. In 99% aller Fälle waren es Spiele, die weder besonders angekündigt wurden, noch mußte Eintrittsgeld entrichtet werden. Dennoch waren diese Spiele vielen ein Dorn im Auge. In einigen Bezirken unserer deutschen Gaue ging die Polizei rigoros vor, indem sie auch Verhaftungen vornahm und Spiele abbrach. Jetzt ist es gelungen, im Gebiet Rheinland-Pfalz eine entscheidende Stellung zu besetzen, indem der Minister eingriff und verfügte, daß "nicht jede sportliche Betätigung als eine 'Veranstaltung im Sinne der Landesverordnung vom 19. Juli 1950' anzusehen ist, und zwar auch dann nicht, wenn sie in Form von Spielen oder Wettkämpfen vor sich geht, die vom zuständigen Sportverband organisiert worden sind."

Wenn entweder die Veranstaltung durch Plakate oder der Allgemeinheit zugängliche Publikationsorgane - insbesondere die Tagespresse - öffentlich angekündigt oder Eintrittsgeld erhoben wird oder mit einer im Rahmen der örtlichen Verhältnisse nennenswerten Beteiligung des allgemeinen Sportpublikums zu rechnen ist, liegt eine sportliche Veranstaltung vor. Sportliche Betätigungen, bei denen keine der drei aufgeführten Voraussetzungen gegeben ist, fallen also nicht unter den Begriff der Veranstaltung im Sinne der Landesverordnung über den Schutz der Sonn- und Feiertage. Es ist dabei Voraussetzung, daß ein derartiger Sportverkehr nicht unmittelbar in der Nähe von Gotteshäusern stattfindet und zur Störung des Gottesdienstes führt.

Mit dieser Auslegung ist viel erreicht worden. Hoffentlich wird auch in den übrigen, noch "nachhinkenden" Ländern eine ähnliche Lösung dieser Frage getroffen.

Bundeswehr und Fußball

Parallel zu der Tatsache, daß es noch immer Jugenderzieher gibt, die eine vollkommen falsche Auffassung vom Fußballsport haben und sich deshalb gegen seine Ausbreitung an den Schulen sperren, steht der Umstand, daß maßgebliche Männer der neuen Bundeswehr den Wert des Fußballspieles völlig verkennen und sich deshalb bemühen, ihn von den Soldaten fernzuhalten. Sie wissen anscheinend nicht, welche Rolle der Fußballsport von jeher bei den Soldaten gespielt hat. Sie wissen nichts von der Entspannung, die "draußen" brachte, noch von der seelischen Kraft, die er Hunderttausenden in den Gefangenenlagern gab. Sie kennen auch nicht die Ausstrahlung des großen Volkssports Fußball - überall in der Welt - und haben anscheinend auch noch nichts von seiner so erfolgreichen Mission vernommen, die er in der Anbahnung freundschaftlicher Beziehungen über die Ländergrenzen hinweg erfüllte. Nur so ist die Diffamierung des Fußballsports durch die neuen Bundeswehrstellen zu erklären, die sich auf Gründe stützt, die lächerlich und ahnungslos sind. Ihnen schrieb der DFB-Bundestag in einer geharnischten Entschließung seine Empörung darüber ins Stammbuch, daß das Fußballspiel nicht als Dienstsport in der Bundeswehr zugelassen wird. Ganz besonders entrüstet war der DFB-Bundestag über die Oberflächlichkeit der Begründung für diese Ablehnung, die dahin geht, daß der Fußball den Charakter eines Spieles verloren habe, nur eine einseitige körperliche Ausbildung darstelle und eine zu gefährliche Sportart für den Soldaten sei. Der Bundestag, und mit ihm die gesamte deutsche Fußballjugend, gaben der Hoffnung Ausdruck, daß diese Auffassung nur die Meinung einzelner darstelle und nur durch falsche Beratung entstanden sei. "Er erwartet, daß die Bundeswehr die vorgetragene und bereits in der Presse veröffentlichte Meinungsäußerung im Sinne einer positiven Einstellung zum Fußballsport berichtigt und dem Vorstand des DFB Gelegenheit gibt, die bei der Bundeswehr bestehende falsche Auffassung über das Fußballspiel klarzustellen", hieß es abschließend.

Soll man aus der Einstellung der maßgeblichen Männer der neuen Bundeswehr gegenüber dem Fußballspiel schließen, daß die Glückwünsche der höchsten Regierungsstellen zur Erringung der Fußballweltmeisterschaft 1954 nur Formsache waren - oder sollte nicht doch dem Werte des Fußballspiels Rechnung getragen werden?

Wolf Dieter Auslitz

Husum 18 bittet alle Mitglieder, die über ein Bankkonto verfügen, ihre Beiträge in einem Dauerauftrag an die Stadtsparkasse Husum Konto 1272 zu überweisen. Insbesondere richtet sich diese Bitte an die auswärtigen Mitglieder, da es unmöglich ist, die Beiträge auch außerhalb Husums zu kassieren.

Das Spiel des Jahres!

Schon hinter Hamburg merkte man, daß irgendetwas "in der Luft lag". Autos über Autos zogen in langen Kolonnen von Hamburg, Heide, Niebüll, Lübeck kommend die Chaussee entlang. Alle wollten zum Spiel des Jahres nach Hannover: Deutschland - UdSSR! In Hannover selbst kamen die Autos nur noch schrittweise vorwärts. Einer folgte dem anderen in der festen Zuversicht, daß auch er zum Stadion fährt. Und da lag auch schon der Schützenplatz, auf dem sich im Hintergrund das Stadion riesenhaft in den Himmel reckt. Unübersehbare Schlangen von parkenden Wagen waren dort in Reih und Glied aufgefahren. Überall hörte man Rufen und aufgeregte Diskussionen. Sie alle, die hierhergekommen waren, beseelte nur noch eins - das Spiel gegen die Sowjetunion. Zirkus Sarrasani, der gerade in Hannover gastierte, verkündete lobend sein Programm. Und wenn auch einige scherzend äußerten, sie wollten lieber in den Zirkus gehen, so dachte doch niemand daran, dieses Spiel zu versäumen. Parkplatzeinweiser, Polizisten und Kontrolleure wiesen einem den richtigen Weg, den richtigen Eingang. Es wimmelte durcheinander wie in einem Ameisenhaufen.

Wer noch schnell etwas zu sich nehmen wollte, der hatte dazu in einem wunderschönen Hotel direkt am Maschsee die beste Gelegenheit. Aber auch in dem Hotel, in dem die Ober nicht aus dem Hasten herauskamen, gab es nur ein Thema: das Spiel! Meinungen wurden ausgetauscht, Wetten abgeschlossen - kurz, es war Hochstimmung wie auf einem Münchner Oktoberfest.

Und dann betrat der Betrachter das Stadion. Drei Sperren mußte er passieren, ehe es soweit war, daß er die gefüllten Ränge vor sich erblickte. Es war ein imposantes Bild: strahlende Sonne, etwa 90.000 Zuschauer in den hoch aufragenden Rängen des gepflegten Stadions, aufgeregtes Rufen, Trompetenstöße, Glockengebimmel und dazwischen dichter blauer Dunst von hastig gerauchten Zigaretten und Zigarren. Auf dem Platz selbst, der noch schnell gekreidet wurde, hin und her laufende Funktionäre, Fotografen, Reporter und Betreuer.

Aus allen Teilen Deutschlands waren die Glücklichen, die noch eine Karte erwischt hatten, gekommen, um sich dieses große Spiel nicht entgehen zu lassen. Und zwischen ihnen Coca-Cola-, Bonbon- und Zeitungsverkäufer und mit roten Jockey-Mützen gekennzeichnete Platzanweiser. Zwei Kapellen, eine Feuerwehr- und eine Militärkapelle, versuchten sich mit schmissigen Märschen Gehör zu verschaffen.

Und dann war es soweit! Durch das Spalier von Jugendfußballern liefen die Akteure dieses Spiels ein. Die Russen in Rot-Weiß, die Deutschen im traditionellen Weiß-Schwarz. Mit lautem Klatschen, Bimmeln und Rufen wurden die Sportler begrüßt, so wie es auf allen Fußballplätzen der Welt üblich ist. Das Publikum erhob sich von seinen Plätzen, als die Hymnen beider Nationen erklangen. Dann pfiff der englische Schiedsrichter Ellis das Spiel an; und es begann auf dem satten, grünen Rasen dieses herrliche Spiel mit seinen Tricks, seiner Schnelligkeit, seinen Ballzügen, den sausenden Torschüssen und großartigen Torwächter-Paraden, immer wieder angefeuert durch lautes Tuten, dem Aaaah und Ooooh der aufgeregten Zuschauer auf den weiten Rängen.

Als der Betrachter Hannover schon lange wieder den Rücken gekehrt hatte, da tauchten immer noch Bilder dieses imposanten Spiels vor seinen Augen auf: der kräftige Netto, der katzengewandte Jaschin, der überlegene Fritz Walter, der rasante Waldner, der kleine so gute Schmidt und wie sie alle heißen, die dem Zuschauer ein Spiel gezeigt hatten, das er so schnell nicht vergessen wird.

Wolf Dieter Auslitz

Unsere Regel-Ecke

Fragen, die alle angehen

Für viele am Fußballsport Teilnehmende sind die Fußballregeln ein Buch mit sieben Siegeln. Das heißt, sie haben sie noch nicht gelesen, obwohl sie sich damit um den Genuß der reinen Freude am Erleben unseres schönen Spiels bringen. Die Spielregeln sind durchaus nicht langweilig, sondern im Gegenteil spannend wie ein schönes Buch, wenn man den Inhalt auf sich wirken läßt. Nehmen wir einige Fragen, die für manche unserer Spieler und Zuschauer "Neuland" sind, dafür aber beim sonntäglichen Spielgeschehen zum Gegenstand der Unzufriedenheit mit den Entscheidungen des Schiedsrichters werden. Wissen Sie also, daß

1.   die Strafraumlinie zum Strafraum gehört, ein Handspiel eines Verteidigers auf der Strafraumlinie also einen Elfmeter bedingt?
2.   der Ball erst im Tor - und aus dem Spiel - ist, wenn er mit allen Teilen, also dem ganzen Durchmesser, die Linie überschritt?
3.   ein zu spät kommender Spieler sich an der Seitenlinie aufstellen, von dort aus beim Schiedsrichter anmelden und dessen zustimmendes Zeichen zum Spieleintritt abwarten muß?
4.   die Vorteilbestimmung in der Spielregel für alle Spielvorgänge gilt und der Schiedsrichter immer darauf bedacht sein muß, daß eine die Spielregel verletzende Mannschaft keinen Vorteil hat?
5.   der Schiedsrichter einen Spieler schon vor Spielbeginn vom Spiel ausschließen kann, wenn dieser unsportlich handelt?
6.   niemanden, auch dem Trainer oder Sanitäter nicht, gestattet ist, das Spielfeld zu betreten, wenn der Schiedsrichter sie nicht ruft?
7.   der Schiedsrichter zur Spielfortsetzung nicht einen Pfiff zu geben braucht, sondern auch ein anderes, deutlich erkennbares Zeichen anwenden kann?
8.   die Linienrichter nur Gehilfen des Schiedsrichters sind, dieser also auch anders entscheiden kann als die Linienrichter, wenn er andere Auffassung ist?
9.   der Schiedsrichter jedes unsportliche Verhalten eines Spielers durch Verwarnung bestrafen muß?
10.   der Platzverein immer, auch bei noch so vorsorglichem Ordnungsdienst, für die Sicherheit des Schiedsrichters verantwortlich ist?
11.   die Ausführung des Anstoßes durch Personen, die nicht am Spiel beteiligt sind, verboten ist?
12.   der Ball, wenn er in der Luft aus dem Spielfeld geht und wieder im Spielfeld zu Boden kommt, als "aus" zu gelten hat?
13.   der Schiedsrichter nur dann ein Tor anerkennen kann, wenn er fest davon überzeugt ist, daß es ein Tor war und er deshalb keine Linienrichter befragen soll?
14.   die Abseitsstellung aufgehoben ist, wenn ein abseitsstehender Spieler den Ball von einem Gegner erhält?
15.   beim Abseits immer die Stellung des betreffenden Spielers beim Abspiel - nicht Erhalt! - des Balles maßgebend ist?
16.   nur mit der Schulter gegen die Schulter des Gegners gerempelt werden darf?
17.   jeder Angriff auf den Torwart mit dem Fuß verboten ist?
18.   das Hindern des Gegners verboten ist, wenn der hindernde Spieler sich nicht zur gleichen Zeit bemüht, den Ball zu spielen?
19.   im Spiel jeder Spieler immer nur einmal verwarnt werden soll und bei der zweiten Verwarnung der Feldverweis auszusprechen ist?
20.   jede Erwiderung eines unsportlichen Verhaltens einem Gegner gegenüber bestraft werden muß?
Wolf Dieter Auslitz

Kampf - aber ehrlich!

Sport ist Kampf! Aber der Kampf mit ehrlichen Mitteln. Daran sollten wir immer denken. Diese Sportlichkeit zu pflegen und zu fördern ist Aufgabe aller im Sport tätigen Kräfte. Auf dem Spielfeld fängt es an.

Nehmen wir einige Beispiele aus dem Fußballsport. Da wird versucht, beim Einwurf zu mogeln. Obwohl der Gegner zum Einwurf berechtigt ist, versucht man selbst, den Ball einzuwerfen, weil man sich einen sportlich unberechtigten Vorteil verschaffen will. Dabei liegt oft im Einwurf gar kein Vorteil, weil der Gegner eine gute Möglichkeit hat, alles abzudecken.

Man geht den Gegner unfair an, und täuscht selbst den Angegriffenen vor, um den Schiedsrichter zu überlisten. Dann freut man sich diebisch, wenn das gelungen ist, anstatt sich darüber klar zu sein, daß eine solche Handlungsweise mit sportlicher Auffassung nichts zu tun hat.

Nur der kleinere Teil der Eckstöße wird verwertet; dennoch fordert man gern einen solchen, obwohl man sich darüber klar ist, einen Abstoß verwirkt zu haben. Und das nur, weil sich der Schiedsrichter mit seiner Entscheidung einen Augenblick im Unklaren ist.

Gegen eine solche Verwässerung (um nicht zu sagen Verwilderung) der sportlichen Sitten gibt es keine Regeln, soweit man sich auch bemüht hat, durch Anweisungen an die Schiedsrichter diesen bei solchen Vorkommnissen freie Hand zu geben. Hier kann nur eines helfen:

Es muß den Spielern klar sein, daß über dem Punktgewinn der Gedanke sportlicher Befriedigung steht. Man muß Freude am Spiel haben. Nur der Sieg soll Freude und Begeisterung wecken, der mit ehrlichen Mitteln erkämpft ist. Der Gedanke der Ritterlichkeit muß wieder Fuß fassen, unsere Spieler müssen zu ganzen Sportsleuten erzogen werden. Im Sportgedanken liegt ein Teil Charakterbildung verankert, Sport veredelt den Charakter, sagt man so gern.

Warum verteidigt der Vereinsvorsitzende oder sein Sportwart das Verhalten eines Spielers, der wegen Unsportlichkeit vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen worden ist, gegenüber der strafenden Sportbehörde? Warum gibt man nicht offen zu, daß das Verhalten dieses Spielers gegen Regeln, Sitte und Anstand verstieß und erwartet eine gerechte Bestrafung? Warum haben Vereinsbeauftragte oder Sportlehrer nicht den Mut, den schuldigen Spieler, der durch sein Verhalten auch dem guten Namen des Vereins schadet, zur Rechenschaft zu ziehen? Das wäre wirkliche Erziehungsarbeit zu Sportlichkeit und müßte zur Folge haben, daß die einseitige Auffassung vom sportlichen Erfolg um jeden Preis verschwindet. Der Sieg ist schön, jeder Sieg soll erstrebt und erkämpft werden, aber nur mit wahrhaft sportlichen Mitteln.

Wolf Dieter Auslitz

Himmel und Hölle

In einer Frankfurter Tageszeitung findet sich als " bester Witz des Tages" folgende Glosse, in der die "Wertschätzung" der Schiedsrichter "bestens" zum Ausdruck kommt:

"Letzter Tag des Jahres. Beelzebub fällt es ein, Sankt Petrus anzurufen und zu sagen: 'Nach Durchsicht unserer Akten habe ich festgestellt, daß noch niemals der Himmel und die Hölle zu einem Fußballspiel zusammen gekommen sind!'

'Sehr richtig!', antwortet Sankt Petrus, 'aber wenn wir ein Treffen vereinbaren würden, müßte ich vorher warnen: Wir haben nämlich die besten Fußballspieler, die ja, wie du weißt, alle in den Himmel kommen!'

'Nur keine Sorge!', grinst da Beelzebub, 'dafür haben wir sämtliche Schiedsrichter ...'"

Wolf Dieter Auslitz / Frankfurter Tageszeitung
leer

Okt 1956

Nachruf

Hermann Kock zum Gedenken

Als ich vor nunmehr 38 Jahren zur Gründungsversammlung von Husum 18 aufrief, da folgte auch mein lieber Hermann Kock meinem Rufe. Im Restaurant Hohenzollern, dem späteren Stadtcafé, wurde somit auch Hermann Kock zum Mitbegründer unseres Fußballvereins Husum 18. Damals gleich nach dem Ersten Weltkrieg nahm der Fußballsport einen ungeahnt schnellen Aufstieg. Hermann Kock war voller Schaffenskraft, und ich nahm ihn sofort, da er größtes Interesse zeigte, als Delegierten unseres Vereins mit zu allen Tagungen. 1919 wurden wir auf dem Bezirkstag in Itzehoe in die technischen Ausschüsse und in den Bezirksvorstand gewählt. Hermann Kock wurde zum zweiten Bezirksvorsitzenden bestimmt.

Seine größte Liebe galt aber immer unserem eigenen Verein - Husum 18, dem er vom Gründungstage bis zu seinem Tode fest die Treue gehalten hat. Darum: Treue um Treue! Über sein Grab hinaus soll unsere Treue zu ihm währen in der Erfüllung unseres gemeinsamen Zieles, der Jugend ein Beispiel an Treue vorgelebt zu haben.

Lieber, lieber Hermann. Mein letzter Gruß!

"Was vergangen kehrt nicht wieder,
aber es ging leuchtend nieder,
leuchtet's lange noch zurück."

Dein Freund
und langjähriger 1. Vorsitzender

Bernhard Petersen
leer

Okt 1956

Husum 18

Viel Glück, Jochen!

Jochen Butendeich, der aus beruflichen Gründen Husum verlassen muß, schreibt uns: "Als aktives Mitglied habe ich viele schöne Stunden bei Husum 18 verlebt, die mir immer unvergessen bleiben werden. Ich wünsche Husum 18, für die Zukunft viel Erfolg und Glück!" Der HFV von 1918 wünscht ihm Gleiches und verbindet damit die besten Wünsche für ferneres Wohlergehen.


Wir gratulieren

Unser Ligaspieler Uwe Hagen und Frau Isolde, geborene Kaminski, geben die Geburt eines kräftigen Stammhalters bekannt.

Wir danken dem Itzehoer Sportverein von 1909, FSV Borussia Kiel und Werder Bremen für die freundliche Zustellung ihrer Vereinsnachrichten.
Wolf Dieter Auslitz
leer

Nov 1956

Husum 18 / Fußball allgemein

Laßt die Jungen Fußball spielen

Altliga - Vorstand

In unserer letzten Ausgabe der Vereinsnachrichten stand unter den Ergebnissen der letzten Spiele zu lesen, daß der Vorstand von Husum 18 gegen die Altliga unseres Vereins gespielt habe. Dieses entspricht jedoch nicht den Tatsachen! Da diese Meldung von einem hohen Funktionär des HFV stammte, hielten wir es nicht für erforderlich, diese auf ihre Richtigkeit hin zu prüfen.

Bei dem Betreffenden, der dieses Spielergebnis durchgegeben hatte, scheint es sich wahrscheinlich um einen Jugendtraum zu handeln, sich selbst einmal als leichtfüßiger Jüngling auf dem grünen Rasen zu sehen.

Schon das Wort "Verein" jagt vielen Eltern einen heillosen Schrecken ein. Ihr Sohn bei