Apr 1962 
|
Husum 18 / Fußball allgemein |
Das Fußball-Länderspiel |
"Das Fußball-Länderspiel wird im Fernsehen übertragen." "Ich weiß es."
"Wenn Sie unbedingt dabei sein müssen, können Sie das Spiel also auch bei uns sehen", sagte Direktor Wenk, Rosemaries Vater, "ich verstehe zwar Ihre Sportbegeisterung nicht, schließlich sind Sie heute das erste Mal in meinem Hause, ich habe Sie auf Wunsch meiner Tochter willkommen geheißen - wenn Sie aber vorziehen, lieber einem Länderspiel beizuwohnen -" "Verzeihen Sie! Ich muß hingehen. Ich bin jeden Sonntag dort. Ich kann ohne Fußball nicht leben", sagte Harald, ein Student.
"Dann werden Sie vielleicht ohne meine Tochter leben müssen, junger Freund", antwortete Herr Wenk und verbarg seinen Ärger nicht länger, "ich mag keinen Sportenthusiasten Ihres Ausmaßes in meiner Familie ... ich glaube, Sie müssen sich jetzt beeilen, und zurecht zu kommen. Adieu!"
Rosemarie kam vom Gartentor zurück. Sie hatte verweinte Augen. Die Mutter deutete ihr mit einem Winkel an, nachfühlend und liebevoll, wie Mütter sind, mit Vater zu reden. "Du mußt bitte Harald verstehen, Vater", sagte sie. "Ich kann viel verstehen, mein Kind", sagte Herr Wenk heftig, "ich kann verstehen, daß Du Dich in einen jungen Studenten verliebst, der noch volle vier Semester vor sich hat, - ich kann sogar verstehen, daß sich meine Tochter in einen jungen Mann verliebt, der nichts hat und nichts verdient. Was ich aber nicht verstehe, ist die Tatsache, daß eben dieser junge Mann wegen eines albernen Fußballspiels aus einem Hause läuft, indem er heute zum ersten Mal eingeladen ist. Zumal, wie du sagst, er ernste Absichten hat. Allzu ernst können seine Absichten nicht sein, wenn er den Fußballplatz Deiner Gegenwart und der Gesellschaft Deiner Eltern vorzieht. Schlag Dir diesen jungen Herrn aus dem Kopf, ich möchte ihn jedenfalls nicht wieder in meinem Haus sehen."
Was ein rechter Vater ist, der ist mit einem Machtwort nicht zufrieden. Wenn er es schon einmal aussprechen muß, denkt er noch lange darüber nach, ob er recht gehandelt hat. Der junge Student war so unrecht nicht. Er machte einen guten Eindruck, war bescheiden und sympathisch, ebenso konnte sich seine Familie, wenn auch verarmt, sehen lassen. Gute Schwiegersöhne sind heute dünn gesät. Wenn er richtig zugehört hatte, war der junge Mann, den ihm Rosemarie ins Haus gebracht hatte, Werkstudent. Allerhand Hochachtung! Er hatte sich auch einmal sein Studium selbst verdienen müssen. Aber umso mehr ein Grund für jenen jungen Herrn, sich glücklich zu schätzen, in unserer Familie so herzlich willkommen geheißen zu werden, und gleich am ersten Tag einen Platz bei Tisch zu erhalten. Nach dem Essen aber sofort davonzulaufen, nur weil ein Fußballspiel winkt ... unverständlich, diese jungen Leute, heutzutage!
"Hör' endlich auf zu weinen, Rosemarie!" sagte er. "Außerdem bin ich der Meinung, daß ein junger Mann, der im Leben vorwärts kommen will, nicht jeden Sonntag seine paar Groschen auf den Fußballplatz trägt!" Rosemarie drückte ihr schon völlig tränennasses Taschentuch gegen die Augen. "Darf ich wenigstens das Fernsehen anstellen, Vater?" "Etwa das Länderspiel?" "Bitte, Vater!" Direktor Wenk betrachtete seine 18-Jährige kopfschüttelnd. "Meinetwegen", sagte er, "aber bitte ohne Ton! Mutter und ich möchten unsere Zeitung in Ruhe lesen."
Die Übertragung des Länderspiels war ausgezeichnet. Herrlicher Sonnenschein lag über dem Platz. Immer wieder wischten sich die Menschen vor Aufregung mit dem Taschentuch über die Stirn und winkten den Bierverkäufer, die - völlig erschöpft - mit schweren vollen Tablett durch die Reihen balancierten. Die Tribünen hinauf und hinunter ... Das war sicher keine leichte Aufgabe, denn sie mußten befürchten, plötzlich mit ihrer nassen Last umgestoßen zu werden, wenn die Zuschauer in ihrer Begeisterung aufsprangen, weil ein Tor drohte.
Rosemarie sei dies alles auf dem Bildschirm, auch ihre Eltern hatten sich jetzt neben sie gesetzt und verfolgten zum ersten Mal in ihrem Leben ein Fußballspiel. Der Ton war längst wieder eingeschaltet, denn es gefiel ihnen sogar. 2:1 stand das Länderspiel, als die erste Halbzeit abgepfiffen wurde. Die Kamera verfolgte die Spieler bis an ihre Kabinen, dann schwenkte sie auf die Zuschauer zurück.
Da stieß Rosemarie einen Schrei aus. "Harald!" Und noch einmal, freudig und erschrocken zugleich: "Dort - ganz vorne links!" Harald unter einer Mütze als Limonadenverkäufer, dem man die Flaschen aus der Hand riß, Harald völlig erschöpft, mit der einen Hand hielt er mühsam das große Tablett, und mit der anderen wechselte er einen Geldschein. Jetzt schwenkte die Fernsehkamera direkt auf ihn zu, fuhr näher, der Reporter tritt ins Bild. "Ihr habt heute einen schweren Tag, Jungens", sagte er zu Harald, "wieviel Flaschen haben Sie heute schon aus der Kantine heraufgetragen?" "Über 600", sagte Harald und strahlte. "Kompliment! Keine leichte Arbeit! Sind sie Kellner?" Harald lachte: "Nein, ich studiere Medizin. Das hier mache ich jeden Sonntag, ich verdiene mir mein Studium damit." Der Reporter stellte eine letzte Frage: "Was sagen Sie zu unserem heutigen Spiel?" Harald zuckte die Schultern. "Es wäre schön, wenn ich zusehen könnte", sagte er, "aber bis auf einen kurzen Blick, gelegentlich ---"
Da ist dann kein Wort mehr gesprochen worden vor dem Fernsehschirm, bei Wenks. Der Vater hat Rosemaries Hand in die seine genommen, und als das Fernsehen zu Ende war, sagte er wie beiläufig zu seiner Tochter: "Wenn Harald uns das nächste Mal besucht, soll er an einem Wochentag kommen. Wie wäre es gleich morgen Abend?" |
Von Jo Hanns Rösler |
Unsere kleine Fußball-Nußknackerei |
- Auflösung aus der März-Ausgabe - |
Wohl kaum dürfte dem Schiedsrichter die Entscheidung schwer gefallen sein. Nachdem der Unparteiische den Verteidiger des Feldes verwiesen hatte, ließ er den Freistoß wiederholen.
Das Leder rollt aber weiter und hier ist auch schon die nächste Aufgabe.
Weit vor seinem Tor stehend verpaßt der Torwart den gegen das eigene Tor gespielten Ball, doch ehe dieser die Torlinie überschreiten kann, läuft ein Ordner auf den Platz, schlägt den Ball ins Feld, aber leider vor die Füße eines angreifenden Spielers, der nun seinerseits den Ball ungehindert ins Netz setzen kann.
Schwer? Ach - Sie wissen schon alle, wie der Schiedsrichter entscheidet!? |
Paul Erich Wiegand |
Und wieder einmal soll ein kleines Sportler-ABC Interessantes berichten
Assaka, |
Andre, einst Fußballstar im Kongo, er erzielte dort in 24 Spielen 57 Tore, übersiedelte nach Daring Brüssel. Meinten die Belgier: "Das einzige gute Erbe, das uns Lumumba hinterlassen hat." |
Burke, |
Lynn, einst strahlende Olympiasiegerin in Rom 1960 über 100 m Rückenschwimmen ist Profi geworden. Womit heute überall Geld verdient wird! |
Charles, |
Ezzard, ehemaliger Boxweltmeister aller Klassen, erboxte sich über 2,5 Millionen Dollar, um all das Geld schnellstens wieder unter das Volk zu bringen und um sich nun als Catcher zu versuchen |
Dörfel, |
Gert, Linksaußen des Hamburger SV, ist nicht nur der große Spaßmacher in seinem Heimatverein, sondern auch im Kreis der Nationalelf. Trotz seiner Launenhaftigkeit. |
Ester, |
Bueno, erhielt als zweimalige Wimbledon-Siegerin von ihrem Verein Tiete Sao Paulo ein Bronzedenkmal gesetzt. |
Fahrian, |
Wolfgang, Torhüter der TSG Ulm, hat sich sprunghaft in das Notizbuch des Bundes-Sepp gespielt und die Möglichkeit erworben, mit zur WM nach Chile fahren zu können. |
Gross, |
Helmut, blutjunge Verteidiger der Fürther Kleeblätter, hat sich durch sein schlagsicheres Können, nicht zuletzt durch eisernen Trainingsfleiß, stark in den Vordergrund für höhere Verwendungen gespielt und ist auch schon dem Sepp aufgefallen. |
Hetz, |
Gerhard, deutscher Rekordmann auf den Kraulstrecken, hat's leicht, für seine Publicity zu sorgen; sein Trainer ist Redakteur und er selbst Setzer bei der Zeitung seines Heimatortes |
Islacker, |
Franz, auch "Penny" Islacker genannt, einst Stürmerstar von Rot-Weiß Essen, gab 1954 im Spiel gegen Frankreich sein Debüt in der Nationalelf |
Jürissen, |
Willy, einst hervorragender Torsteher bei Rot-Weiß Oberhausen, hütete von 1935 bis 1939 in sechs Länderspielen das Tor der deutschen Nationalelf. |
Kurbjuhn, |
Jürgen, dessen Wiege, die fußballerische, in Buxtehude stand, ist einer der besten Abwehrspieler des Hamburger SV geworden und zeichnete sich in den Cup-Spielen des HSV besonders aus. |
Liebrich, |
Werner, einer der ganz großen, neben Fritz Walter, Max Morlock und Co., aus dem WM Endspiel 1954 in der Schweiz. Werner war der Mittelläufer unsere Elf. |
Münzenberg, |
Reinhold, von der Alemannia Aachen, Held von 41 Länderspielen der deutschen Elf aus den Jahren 1930 bis 1939. Er war einer unserer ganz großen Läufer und fand sich auf dem Außenläuferposten genauso zu recht wie auf dem Mittelläuferposten. |
Nowak, |
Hans, sicherer Chile-Kandidat erster Wahl. Begann bei der SG Eintracht Gelsenkirchen und half zweimal mit, der westdeutschen Jugendauswahl den DFB- Länderpokal zu gewinnen. Jetzt Verteidiger beim FC Schalke 04. Gab am 20. September 1961 sein Debüt in der Länderelf gegen Dänemark. |
Olk, |
Werner, von Arminia Hannover kommend zum FC Bayern wechselnd, machte von sich reden, als der FC den deutschen Meister 1. FC Nürnberg mit 1:0 bezwang und zwar, als er für den verletzten Torhüter zwischen den Pfosten stand, Olk spielte anfangs als Verteidiger, und als katzengewandter Zerberus hielt er "sein" Heiligtum rein. |
Piffli, |
Rudi, der einarmige Tischtenniskünstler, konnte die 14. Landesmeisterschaft des Landes Württemberg erringen. Die 1. erspielte sich Rudi 1946.
|
Queck, |
Richard, einer der ganz Alten der Eintracht Braunschweig, stürmte 1909, 1910 und 1914 dreimal im Trikot der Nationalelf gegen Ungarn und Holland. Richard erzielte zwei Tore. |
Rüegg, |
Alfred, Sieger der Tour de Suisse von 1960, wurde ärztlich bescheinigt, daß er eine Lungenkapazität von 8 Litern besitzt. Und so etwas ist ein Mensch und kein Auto. Alle Achtung. |
Schütz, |
Arnold, oder wie hörte man schon oft: "Piko vor, noch ein Tor!" Hans-Dampf in allen Gassen beim SV Werder Bremen. Er macht es seinen Freunden beim SV Werder schon schwer, sind zuweilen wissen sie nicht, wo sie ihn lieber seh'n, im Sturm oder in der Abwehr. |
Tibulski, |
Otto, Mittelläufer der Glanzjahre des FC Schalke 04 und wohl der kleinste Stopper, den die deutsche Nationalelf je sah. 1936 gegen Luxemburg und 1939 gegen Jugoslawien. |
Urbanek, |
Hans, von Admira Wien, kam und spielte als rechter Läufer in der Nationalelf gegen Kroatien. 5:1 hieß es damals, im Jahre 1941, für Deutschland. |
Voss, |
Kurt, Rechtsaußen bei Holstein Kiel und in den Länderspielen 1925 gegen Holland und Finnland, war beim 1:2 gegen Holland der deutsche Torschütze, aber auch gegen Finnland steuerte Kurt ein Tor zum 5:3 bei. |
Wegele, |
Karl, der Ur-Internationale von Phoenix Karlsruhe. Stand von 1910 bis 1914 fünfzehnmal in der Nationalmannschaft. |
Zastraui, |
Walter, von Rot-Weiß Essen, zu seiner Zeit einer der hoffnungsvollsten Talente, kam aber nur einmal, 1958 gegen Ägypten, zu internationalem Ruhm. |
|
Paul Erich Wiegand |
Bunt ist die Welt des Sports
Zitate aus und über den Sport
"Das Kniegelenk ist keine Fehlkonstruktion des lieben Gottes; er konnte jedoch nicht ahnen, daß die Menschen ausgerechnet das Bein dazu mißbrauchen würden, Lederkugeln mit fast 100 km Stundengeschwindigkeit durch die Gegend zu schießen."
|
Professor Junge auf dem 20. Deutschen Sportärztetag in Mannheim während der Diskussion über Meniskusverletzung bei Fußballspielern. |
|
"Wenn die Amerikaner so hart arbeiten müßten wie ich, dann hätten sie nicht einmal das Schwimmen gelernt." |
Gerhard Hetz, deutscher Europarekordmann im Schwimmen, von Beruf Schriftsetzer. |
|
"Warum machen Sie so überraschte Gesichter, meine Herren? Ich bin doch nicht etwa alt geworden?" |
Sonja Henie, 50 Jahre alt, als sie vor Journalisten bekanntgab, daß sie wieder in einer Eisrevue auftreten wird. |
|
"Kein Sportler kann große Leistungen vollbringen, wenn er weiche Federbetten liebt." |
Fred Perry, ehemaliger Tennisspieler aus England, u.a. Gewinner in Wimbledon von 1934 bis 1936. |
|
"Der Hans-Jürgen als Soldat, das muß ja lustig werden."
|
Marika Kilius über ihren Eislaufpartner Hans Jürgen Bäumler, der eine Einberufung zum Militär erhielt. |
|
"Für meine Boxhandschuhe ist noch kein Nagel in die Wand meines neuen Hauses geschlagen worden."
|
Boxer Gustav Scholz auf die Frage, wann er abtreten will. |
|
aus "Der Fußballtrainer" |
Der Prophet |
Selten so gelacht. Der in Paris lebende bekannte Vermittler von internationalen Fußballspielern, Jules Ukrainczyk, hat prophezeit, daß in spätestens 40 Jahren der Fußball als Massensport in Europa verschwunden sein wird. Natürlich hat Jules Ukrainczyk auch eine Begründung für seine Behauptung: Die Menschen, so meint er, wollten immer mehr Sensationen erleben, und weil dies im Fußball nicht möglich sei, würden sie sich von diesem Sport abwenden. Jules Ukrainczyk führt den Rückgang der Zuschauerzahlen in den letzten Jahren ebenfalls auf die Sensationsgier der breiten Masse zurück.
Im Sport als Prophet aufzutreten, hat noch niemals Ruhm eingebracht. Jene Stimmen, die vor 50 Jahren meinten, das "wilde Fußballspiel" werde schon bald wieder verschwunden sein, irrten sich ebenso wie jene Experten, die genau wissen wollten, wann neue Weltrekorde fallen müßten. So unberechenbar wie es in allen Sportarten zugeht, so unberechenbar ist der Sport als Phänomen unseres Zeitalters.
Jules Ukrainczyk verwechselt in diesem Falle Spitzensport mit Breitensport. Vielleicht sind in 40 Jahren jene Kräfte verschwunden, die das Fußballspiel als Geschäft betreiben, und die daraus eine Varietéveranstaltung machen wollen. Bleiben wird aber, und das kann man behaupten, ohne nun auch ein Prophet zu sein, das Fußballspiel als Ausdruck echter Lebensfreude. Vielleicht weißt Monsieur Ukrainczyk gar nicht, daß in Deutschland neben uns und 1.000 Vertragsspielern mehr als 1,9 Millionen echte Amateure aktiv sind. Vielleicht hat der Mann in Paris nichts davon gehört, daß fast alle aus dieser Millionenschar dem runden Ball nachjagen, weil sie Freude daran haben. Ohne Zuschauerkulisse und Prämienanreiz.
Daß man in spätestens 40 Jahren diese einfache, ungezügelte Freude am Spiel nicht mehr haben sollte, erscheint tatsächlich unwahrscheinlich.
|
Paul Erich Wiegand |
Liebe Sportkameraden ... |
Kennen Sie eigentlich unsere Jugend, ich meine unsere Vereinsjugend? Kennen Sie alle das Spielen unserer Kleinsten bis herunter zu den Jungmannen? Nein?!
Warum ich Sie das frage? Ich frage Sie einfach darum, weil Sie alle schönste Augenblicke in Ihrem sportbegeisterten Leben versäumen, wenn Sie den Nachwuchs unserer Farben nicht sehen und, weil Sie die heimlichen Wünsche "unserer Jungen" nicht erfüllen, wenn Sie ihren Spielen nicht beiwohnen. Wollten Sie nicht auch einmal früher, als Sie noch in "Ihrer" Knaben- oder Schülerelf standen, von den "Großen" bestaunt, bewundert, gesehen werden? Glauben Sie, die Wünsche unserer Jungen von heute wären andere? Hat Sie nicht früher das fachkundige Wort eines "Großen" zu noch größeren Leistungen, zu noch größerem Eifer beflügelt? War es für Sie nicht so etwas wie eine sehnliche Erfüllung beim Spiel, wenn Sie wußten, der Vorstand oder die oder jenen Ligaspieler oder Altligisten oder Vatis standen am Spielfeldrand und Sie spielten unter deren beobachtenden Augen?
Erfüllen Sie daher "unseren Jungen" heute ihre sehnlichsten Wünsche, die damals auch die Ihrigen waren. Mancher Ligaspieler, manche Vati und mancher spielfreie Junge wissen von dem Schönen, solchen Spielen beiwohnen zu können, aber es müssen noch viel mehr werden und sein, die unseren Nachwuchs sehen, die Ligaspieler von morgen, es muß die ganze große Familie unseres Vereins sein, die die Jungs sehen möchte und will. Daher kommt und seht die kleinen Fußballer und helft ihnen, Freude und Erfüllung zu gewinnen. |
Ihr Paul Erich Wiegand |
|
 |
|
Apr 1962 
|
Husum 18 / Fußball |
Unsere Mannschaften auf Reisen |
Die Liga beim VfB Nordmark, Ib beim Tönninger SV, Ic in Oldenswort, Jungmannen 1, Jugend 1 und beide Schülermannschaften beim Tönninger SV.
Den Reigen der Auswärtsspiele eröffnete die zweite Schülermannschaft, die die zweite Garnitur vom Tönninger SV mit 1:0 Toren bezwingen konnte. Im nachfolgenden Spiel der Jugend hieß es am Ende 4:0 für den TSV. Unsere erste Schülerelf spielte großartig, sie faszinierte förmlich die zahlreichen Zuschauer und mußte mit viel Pech einen Punkt in Tönning lassen.
Am Sonntag war es unsere Liga, die den Reigen am zweiten Tag das Fußballwochenendes eröffnete. Bei schneebedecktem Boden stieß man das Spiel an. Wie gelassen unsere Liga das Spiel anging, zeugt von dem großen Selbstvertrauen und von dem Wissen um ihr eigenes Können. Ein farbvolles Spiel, bei dem es um wesentliche Entscheidungen ging, wer sich mit dem zweiten Tabellenplatz die Berechtigung zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen verschafft. Das prickelnde Gefühl aus Niederlagen unserer Mannschaft in den letzten beiden Serien beim VfB Nordmark wurde unserer Liga nicht zum Verhängnis. Gekonnt wurde der Ball gezogen und wenn es einmal einen Fehlpaß gab, dann war eine clevere Hintermannschaft und ein ausgezeichneter Keeper auf dem Posten, die mögliche Erfolge zunichtemachten.
Bis zur Halbzeit war es Manfred "Manne" Hoppe, der unsere Liga durch Strafstoß in Führung brachte und damit für eine weitere Beruhigung gesorgt hatte. Als aber dann im zweiten Durchgang Siegfried Katt einen Freistoß direkt verwandeln konnte, da war das Spiel gelaufen und ein hörbares Ausatmen ging durch die Reihen und Sarah großen Anhängerschaft.
Helmuth Will |
ǀ |
Siegfried Bascheck |
Karl Clausen |
ǀ |
Günther Nommensen |
ǀ |
Fred Lützen |
Dieter Eckholdt |
ǀ |
Johannes Jannsen |
ǀ |
Egon Harms |
ǀ |
Siegfried Katt |
ǀ |
Manfred Hoppe |
|
Tore: 42. Minute Manfred "Manne" Hoppe (Strafstoß); 71. Minute Siegfried Katt
Von den weiteren Spielen des Sonntags ragt das Ergebnis unserer Jungmann besonders hervor, die damit immer noch ungeschlagener Tabellenführer sind.
Die Ib kam kampflos beim Tönninger SV zu ihren Punkten, da die Gastgeber nicht antraten.
Die Ic errang beim TSV Oldenswort einen eindeutigen und klaren Erfolg.
Fußball: |
|
|
|
|
|
|
|
|
Liga |
|
VfB Nordmark |
|
- |
|
Husum 18 |
|
0:2 (0:1) |
Ib |
|
Tönninger SV Ib |
|
- |
|
Husum 18 |
|
kampflos für Husum 18 |
Ic |
|
TSV Oldenswort |
|
- |
|
Husum 18 |
|
2:6 (2:5) |
1. Jungmannen |
|
Tönninger SV |
|
- |
|
Husum 18 |
|
2:13 (1:5) |
1. Jugend |
|
Tönninger SV |
|
- |
|
Husum 18 |
|
4:0 (2:0) |
1. Schüler |
|
Tönninger SV |
|
- |
|
Husum 18 |
|
0:0 |
|
Paul Erich Wiegand |
Husum 18 - Frisia |
Schön begann das Spiel schon, aber leider ... Es ging verloren, mit 1:4 Toren. Unsere Liga konnte nicht an die hervorragende spielerische Leistung aus dem Spiel der Herbstserie anknüpfen. Zunächst konnte Frisia 1:0 in Führung gehen, aber Egon "Schneetsche" Harms war es vergönnt, noch vor dem Halbzeitpfiff das 1:1 zu erzielen. Doch nach der Pause konnte unsere Liga einfach nicht mehr so recht den Faden finden, es gelang weniger und es mißlang mehr, und so überraschte es gar nicht, als am Ende Frisia mit 4:1 Toren vorn lag.
Unser Nachwuchs dagegen konnte sich mehr als überzeugend durchsetzen. Im Spiel unserer ersten Knabenelf gegen die zweite Mannschaft von Frisia ging es um die Tabellenführung. Wie überzeugend unser kleinster Nachwuchs spielte und sich damit ungeschlagen an die Tabellenspitze setzte, das haben die zahlreichen Zuschauer selbst erleben dürfen.
Unsere zweite Knabenelf hingegen mußte beim Bredstedter TSV die Segel streichen.
Groß trumpfte unsere erste Schülergarnitur in Bredstedt auf und vollführte dort ein kleines Schützenfest.
Unsere Ib hatte den FC Langenhorn zu Gast und gewann mehr als gekonnt und überlegen ihr Spiel, das sie weiter als Kandidat für den Meistertitel stempelte.
Fußball: |
|
|
|
|
|
|
|
|
Liga |
|
Husum 18 |
|
- |
|
Frisia |
|
1:4 (1:1) |
Ib |
|
Husum 18 |
|
- |
|
FC Langenhorn |
|
4:1 (1:0) |
1. Schüler |
|
Bredstedter TSV |
|
- |
|
Husum 18 |
|
1:10 (1:4) |
2. Knaben |
|
Bredstedter TSV |
|
- |
|
Husum 18 |
|
5:0 (3:0) |
1. Knaben |
|
Frisia II |
|
- |
|
Husum 18 |
|
0:1 (0:1) |
|
Paul Erich Wiegand |
Siege, Niederlagen und Unentschieden |
Wie sah es aus, am Wochenende des 17. und 18. März? Unsere Liga sollte beim TSV Friedrichsberg antreten, unsere Ib, Ic, erste Jungmannen, erste Jugend, zweite Schüler und erste Knaben beim Bredstedter TSV.
Bleiben wir nun bei der Liga. Unsere Elf mußte Günther Nommensen und Siegfried Katt ersetzen und spielte mit Dieter Eisenheim und Dieter "Käpt'n" Eckholdt. Leider fand aber unsere Elf nicht die richtige Einstellung zum Spiel, es fehlten die langen, auf die Flügel gezielten Pässe, die nun einmal den Erfolgsfußball ausmachen, gerade gegen eine solche Kampfmannschaft, wie sie der TSV Friedrichsberg ins Feld schickte. Es war gar nicht verwunderlich, daß es bereits in der vierten und 9. Minute zweimal in unserem Gehäuse klingelte. Dem Debütanten Dieter Eisenheim war es dann vergönnt, 6 Minuten später den Anschlußtreffer zu erzielen. Der Ausgleich zum 2:2 wurde durch ein ganzes Knäuel von Spielern erzählt, bei dem Manfred "Manne" Hoppe, Egon "Schneetsche" Harms, Dieter Eisenheim und der Friedrichsberger Torwart beteiligt waren. Aber noch einmal ging der Gastgeber in Führung. Erst fünf Minuten vor Schluß gelang es dann Egon "Schneetsche" Harms nach drückend überlegen geführtem Spiel, leider aber nur Klein-Klein, der Ausgleichstreffer.
Unsere Ib trat zum fälligen Punktespiel in Bredstedt an. Wie diese Mannschaft den Sieg vergeben konnte, wird manchem ein Rätsel sein und bleiben.
Dagegen konnte unsere Ic ihr Punktspiel gegen den Bredstedter TSV gewinnen.
Und wie ging es nun bei unserem Nachwuchs zu? Unsere erste Jungmannenelf ging nicht ohne Aussichten auf Erfolg nach Bredstedt. Der Ball aber ist rund und ein Spiel erst nach Ablauf der Spielzeit beendet. Die erste Niederlage war fällig, doch konnte der erste Platz noch gehalten werden.
Unsere erste Jugend scheint wohl wieder in die rechte Spur gekommen zu sein und erzielte einen doppelten Punktgewinn.
Und nun die Schüler. Da sorgte unsere zweite Garnitur für eine kleine Sensation, denn auch sie konnte erfolgreich sein.
Die größte Freude aber konnte unsere erste Knabenelf bereiten. Hier die Mannschaft:
Walter Wiegand |
ǀ |
Martin Spring |
Uwe Hüttmann |
ǀ |
Armin Christiansen |
ǀ |
Bernd-Martin Koch |
Rainer Goetz |
ǀ |
Klaus-Peter Jacobsen |
ǀ |
Siegfried Wiegand |
ǀ |
Thomas Kniese |
ǀ |
Harald Denckmann |
|
Nach ihrem großartigen 1:0-Erfolg gegen Frisia trumpften unsere Kleinen auch in Bredstedt groß auf und sicherten sich, bei nur noch einem ausstehenden Punktspiel gegen unsere zweite Garnitur, die Kreismeisterschaft und damit den ersten Titel für Husum 18 Uhr.
Fußball: |
|
|
|
|
|
|
|
|
Liga |
|
TSV Friedrichsberg |
|
- |
|
Husum 18 |
|
3:3 (3:2) |
Ib |
|
Bredstedter TSV |
|
- |
|
Husum 18 Ib |
|
5:0 (3:0) |
Ic |
|
Bredstedter TSV Ib |
|
- |
|
Husum 18 Ic |
|
1:2 (1:1) |
1. Jungmannen |
|
Bredstedter TSV |
|
- |
|
Husum 18 |
|
3:1 (2:0) |
1. Jugend |
|
Bredstedter TSV |
|
- |
|
Husum 18 |
|
0:1 (0:1) |
2. Schüler |
|
Bredstedter TSV |
|
- |
|
Husum 18 |
|
0:2 (0:0) |
1. Knaben |
|
Bredstedter TSV |
|
- |
|
Husum 18 |
|
0:3 (0:0) |
Unsere erste Knabenelf ist somit die einzige Mannschaft des Vereins, die in der Saison 1961/62 noch keine Niederlage hinnehmen mußte, einschließlich der Freundschaftsspiele. |
Paul Erich Wiegand |
|
 |
|
Apr 1962 
|
Husum 18 |
Mitgliederbewegung im Februar/März |
|
|
Neuaufnahmen |
1. |
|
Albat, K. Husum, Erichsenweg 28 |
2. |
|
Ferchen, Hans-Adolf, Husum, Moltkestraße 9 |
3. |
|
Friedrich, Walter, Husum, Großstraße 7 |
4. |
|
Herpel, Gerhard, Husum, Norderstraße 4 |
5. |
|
Jürgens, Gerd, Husum, Hinrich-Fehrs-Straße 41 |
6. |
|
Krumm, John, Husum, Neustadt 82 |
7. |
|
Lüddens, Wolfgang, Husum, Hörn 13 |
8. |
|
Neuling, Georg, Husum, Neustadt 75 |
9. |
|
Nissen, Harald, Husum, Brüggemannstraße 51 |
10. |
|
Rasenack, Volker, Husum, Großstraße 7 |
11. |
|
Seifert, Reimer, Husum, Süderstraße 43 |
12. |
|
Windeler, Dieter, Husum, Osterhusumer Straße 35 |
Austrittserklärungen |
1. |
|
Jacobsen, Hermann-August, Ratzeburg |
2. |
|
Jacobsen, Gerd, Husum, Süderstraße 103 |
3. |
|
Michaelsen, Karl-Heinz, Husum, Osterhusumer Straße 125 |
4. |
|
Peters, Ernst-Otto, Lunden |
5. |
|
Wesemann, Wolfgang, Husum, ZOB |
6. |
|
Wulf, Harald, Husum, Gurlittstraße 10 |
|
Paul Erich Wiegand |
|
 |
|