Jahreshauptversammlung: |
zügiger und harmonischer Verlauf |
Erfreulich war auch in diesem Jahr die zahlreiche Beteiligung an der Jahreshauptversammlung. 75 stimmberechtigte Mitglieder und drei Gäste hatten sich eingefunden, um über die Tätigkeiten des Vereins im ersten Jahr unter der Führung des ersten Vorsitzenden Walter Lorenzen unterrichtet zu werden.
Nach einer Gedenkminute an unsere verstorbenen Ehrenmitglieder Hermann Lorenzen und Bernhard Petersen, unserem Ehrenvorsitzenden und Vereinsgründer, konnte Walter Lorenzen sich einer erfreulicheren Aufgabe widmen.
Unserem auf der letzten Jahreshauptversammlung zum Ehrenmitglied ernannten Vereinsmitglied Dr. Erwin "Pütten" Kraatz überreichte er unter dem Beifall der Anwesenden die Ehrenurkunde. Dr. Erwin "Pütten" Kraatz bedankte sich in herzlichen Worten und wünschte dem Verein, bei dem er viele aktive und unvergessliche Jahre verbracht hat, für die Zukunft, daß es ihm gelingen möge, in Husum wieder attraktiven Fußball zu bieten.
Für über 20-jährige Mitgliedschaft sowie jahrelange aktive Schiedsrichtertätigkeit wurde den Mitgliedern Christel Grabert, Heinz Peters, Albert Höhne, Friedrich "Fiete" Pingel, Henri Grund, Kurt Kabelitz und Walter Wuttke (Schiri) die silberne Vereinsnadel verliehen.
Den Mitgliedern Peter Brodersen, Bernhard Hofeld, Dieter König, Willy Maak, Werner Nachtigall, Heinz "Micha" Philipp und Alexander Seikowsky von der Firma Rothgordt konnte die Ehrennadel wegen persönlicher Verhinderung nicht überreicht werden. Die Ehrung wird zu einem späteren Zeitpunkt vorgenommen.
Um den einzelnen Spartenleitern nicht vorzugreifen, befaßte sich der Tätigkeitsbericht des ersten Vorsitzenden überwiegend mit spartenübergreifenden Angelegenheiten. Er ging kurz auf die bisher mit Frisia durchgeführten Fusionsbesprechungen ein, denen auf dieser Jahreshauptversammlung ein gesonderter Tagesordnungspunkt gewidmet sei. Inzwischen sei auch das Verhältnis zur Ligamannschaft völlig bereinigt, die Liga und der zum Saisonanfang verpflichtete Trainer Nico Struve sind zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen, so daß bereits jetzt der Vertrag mit dem Trainer für die Saison 1985/86 verlängert worden sei.
Die Zusammenarbeit im engeren Vorstand und mit dem Gesamtvorstand klappt vorzüglich.
Der anschließende Kassenbericht des ersten Geschäftsführers Carl Anton "Ratschi" Christiansen zeigte zwar keine rosige, aber noch vertretbare Kassenlage. Mit einem Minusbetrag von 1.211,28 D-Mark konnte das Jahr 1984 nahezu ausgeglichen abgeschlossen werden.
Obwohl unser Verein finanziell noch gesund ist, müsse künftig bei den Ausgaben ein noch strengerer Maßstab angelegt werden. Sinkende Zuschauerzahlen und ein steter Rückgang, insbesondere an passiven Mitgliedern, mahne zur Vorsicht. So schwankten im letzten Jahr die Zuschauerzahlen von 22 zahlenden beim Spiel gegen Satrup bis 313 zahlenden beim Lokalderby gegen Frisia. Wichtig sei für die Zukunft, daß alle Mitglieder mithelfen, weitere Mitglieder für den Verein zu werben.
Nachdem der Kassenrevisor Hartmut Wieczorek den Prüfungsbericht vorgetragen hatte, wurde Sportfreund Carl Anton "Ratschi" Christiansen für seine saubere und gewissenhafte Kassenführung und der zweiten Geschäftsführerin Betina Smetsers, die bei jedem Wetter im Stadion kassiert, Dank ausgesprochen und Entlastung erteilt.
Anschließend trugen die Obleute ihre Berichte vor. Über die Gymnastik und die Schwimmabteilung wird an anderer Stelle berichtet.
Bei den Keglern war wieder Erfreuliches zu berichten. Inge Jacobsen errang zum zehnten Male den Stadtmeisterschaftstitel. Bei den Junioren war Christiane Rabe zum fünften Mal erfolgreich. Bei den Herren belegte Manfred Jacobsen Platz zwei. Inge Jacobsen / Christiane Rabe siegten ebenfalls bei den Kreismeisterschaften, bei denen ebenfalls Norbert Peters im Paarkegeln Kreismeister wurde, und zwar zusammen mit Rüdiger Molzahn, der einem anderen Husumer Verein angehört.
Bei den Mannschaften liegen die ersten Damen von Blau-Weiß-Rot in der Landesliga zur Zeit auf dem ersten Tabellenplatz. Das gleiche gilt für die ersten Herren von Blau-Weiß-Rot in der Verbandsliga. Die anderen Mannschaften liegen in ihren Ligen durchweg im Mittelfeld.
Anschließend gab Sportfreund Eckhard Reckstadt seinen Rücktritt als Kegelobmann bekannt, dessen Funktion er aus persönlichen Gründen nicht mehr wahrnehmen möchte.
Eine sehr positive Entwicklung gab es bei den Schiedsrichtern. Sportfreund Wolf Dieter Horst unterrichtete die Versammlung darüber, daß in den letzten Tagen die Mitglieder Frank Thomsen, Stefan Hansen, Jörg "Daffy" Dawartz, Thomas Kuhn und Alexander Horst den Lehrgang zum Jungschiedsrichter bestanden hätten. Damit wäre die Schiedsrichter-Abteilung mit den langbewährten Schiedsrichtern Heinz Schwarzer, Walter Wuttke, Alfred und Karl Adolf Kock sowie ihm selbst nunmehr auf auf Mitglieder angewachsen.
Der auf der Spartenversammlung am 30. Januar 1985 wiedergewählte Fußballobmann Alfred "Abbi" Lorenzen gab einen kurzen Überblick über den Stand der Herrenmannschaften sowie der Damenmannschaft. Jugendobmann Wolfgang Grüner berichtete über die Jugendmannschaften und hob hier insbesondere den Einsatz von Jürgen Gudat und Arthur Grabert hervor, die für so viel Nachwuchs in der E-Jugend sorgten, daß aus der anfangs nur acht Spieler starken Mannschaft wieder eine schlagkräftige Truppe wurde. Gleichzeitig machte Sportfreund Wolfgang Grüner die Anwesenden aber auch auf Probleme aufmerksam, die in den nächsten Jahren auf die Jugendabteilung zukommen werden. So würden im nächsten Jahr von den 28 D-Jugendspielern aus Altersgründen 24 Spieler in die C-Jugend aufrücken, aber nur vier Spieler aus der E-Jugend in die D-Jugend kommen, so daß dann in der D-Jugend wiederum nur acht Spieler sein würden. Hier müsse also rechtzeitig für Nachwuchs gesorgt werden.
Der Ehrenvorsitzende Werner Denckmann beantragte abschließend die Entlastung des Gesamtvorstandes, die bei eigener Stimmenthaltung der Vorstandsmitglieder einstimmig erteilt wurde.
Die anstehenden Wahlen brachten folgende Ergebnisse: Der wieder kandidierende zweite Vorsitzende Hans Peter Wulff erhielt bei einer von ihm selbst beantragten schriftlichen Stimmabgabe 65 Ja-, zwei Nein-Stimmen und acht Stimmenthaltungen und wurde somit für zwei weitere Jahre in seinem Amt bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurde Carl Anton "Ratschi" Christiansen als erster Geschäftsführer. Der zurückgetretene Kegelobmann Eckhard Reckstadt wurde einstimmig als zweiter Schriftführer gewählt.
Endlich konnte auch die Funktion des Presserates wieder besetzt werden. Die Spieler Hartmut Wieczorek, Jörg Paulsen und Rainer "Mohrle" Mohr erklärten sich bereit, als Dreier-Gremium diese Aufgabe zu übernehmen.
Die bisherigen Beisitzer Dieter Pilz und Karl-Heinz "Kolle" Thomsen stellten sich wieder zur Wahl. Als dritter Kandidat wurde Dr. Yilmaz Toker vorgeschlagen, der ebenfalls sein Einverständnis erklärte und somit eine schriftliche Wahl erforderlich wurde. Nach der Auszählung wurden Dr. Yilmaz Toker mit 63 und Dieter Pilz mit 46 Stimmen als Beisitzer gewählt. Auf Karl-Heinz "Kolle" Thomsen entfielen 27 Stimmen.
Da turnusmäßig ein Kassenrevisor, diesmal Heinz-Dieter "Richy" Richert ausscheiden muß, wurde einstimmig Alfred Kock als Revisor gewählt.
Die Obleute Alfred "Abbi" Lorenzen (Fußball), Rita Böller (Schwimmen) und Wolf-Dieter Horst (Schiedsrichter) sowie Renate Reckstadt (Gymnastik) wurden in ihren Funktionen bestätigt.
Der vom Geschäftsführer Carl Anton "Ratschi" Christiansen vorgetragene Haushaltsvoranschlag für 1985 hielt sich im Rahmen der Vorjahresergebnisse mit rund 88.000 D-Mark. Allerdings muß mit einem Minus von knapp 2.000 D-Mark gerechnet werden, wenn die Zuschauerzahlen weiterhin so schlecht sind wie bisher.
Bei der anschließenden Diskussion über eine mögliche Fusion mit dem Nachbarverein Frisia äußerten mehrere Mitglieder ihre Meinung dahingehend, daß man zunächst selbst versuchen müsse, mehr Jugendliche zum Fußballspielen zu bewegen. Jeder Verein solle nach Möglichkeit seine Eigenständigkeit behalten und bei personellen Engpässen könne man in der Jugendabteilung Spielgemeinschaften bilden. Auch wäre es bei den starken Herrenabteilungen beider Vereine (jeder Verein hat vier Seniorenmannschaften) künftig schwer, die Spieler zu halten, wenn sie z.B. im fusionierten Verein in der siebten oder achten Mannschaft spielen müßten. Mit Unmut reagierten auch viele Mitglieder auf den Bericht in der "palette", wo Frisia geäußert haben soll, Husum 18 wäre mit dem Fusionsgedanken an sie herangetreten, dabei habe der damalige Vorsitzende Lothar Muschinski diesen Gedanken erstmals an unseren Geschäftsführer herangetragen. Es entstehe mittlerweile der Eindruck, als ob keiner mehr so richtig will und der "Ball nun hin und her geschoben" werde. Auch die in den Husumer Nachrichten veröffentlichte Meinung des neuen Frisia-Vorsitzenden Schmude, man wolle zunächst ein Konzept erarbeiten und dann weitersehen, fanden viele Mitglieder nicht richtig. Entweder man will fusionieren oder nicht. Erst wenn man will, soll man ein Konzept erarbeiten. Sonst lohnt sich der ganze Aufwand nicht.
Der erste Vorsitzende Walter Lorenzen dankte den Mitgliedern für die Diskussionsbeiträge und versprach, die Angelegenheit baldmöglichst zu einem Abschluß zu bringen, ob positiv oder negativ. Er selbst sei auch kein Freund davon, jahrelang nur über eine Angelegenheit zu reden und nicht zum Abschluß zu kommen.
Anschließend trug er einen Antrag des Vorstandes vor, die Mitgliederversammlung möge beschließen, das Mitglied Arfast Carstens wegen seiner besonderen Verdienste um den Verein zum Ehrenmitglied zu ernennen. Dieser Antrag wurde bei zwei Enthaltungen einstimmig angenommen. Die Ehrung soll auf dem Frühlingsball am 9. März vorgenommen werden.
Weiterhin lag dem Vorstand ein Antrag des Mitgliedes Jürgen Hopp vor, in dem dieser die Versammlung bittet zu beschließen, das Verhalten der Ligamannschaft bei dem von ihr durchgeführten Boykott beim Spiel gegen TSB der SV Schuby zu mißbilligen. Nachdem Sportfreund Arthur Grabert mündlich gegen den Antrag gesprochen hatte und Sportfreund Jürgen Hopp seinen Antrag noch einmal erläuterte, wurde dieser mit 20:15 Uhr Stimmen bei restlichen Enthaltungen abgelehnt.
Da kurz darauf die Versammlung mit einem dreifachen "Hipp, hipp, hurra" geschlossen wurde, bekamen nur einige Mitglieder noch mit, dass Sportfreund Jürgen Hopp sich und seine gesamte Familie aus dem Verein melden wollte, obwohl über seinen Antrag in demokratischer Abstimmung entschieden wurde. Wir wollen hoffen, daß Jürgen Hopp sich den Austritt noch einmal überlegt hat und auch weiterhin Mitglied unseres Vereins bleibt. Wenn nicht, wäre sein Verhalten kaum anders zu bewerten als das seinerzeitige Verhalten der Liga. Oder er hätte seinen Antrag etwas anders formulieren müssen, etwa so. "Entweder die Versammlung mißbilligt das Verhalten der Liga oder ich trete aus." |