Rücktritt des 1. Vorsitzenden
Liebe Sportfreunde,
in der Jahreshauptversammlung am 27. Januar 1989 werde ich vom Amt des ersten Vorsitzenden des Husumer Fußballvereins von 1918 e.v. zurücktreten. Diese Entscheidung mag von einigen begrüßt, von anderen bedauert werden. Ich habe mich in den vergangenen fünf Jahren bemüht, für den Verein Husum 18 ein akzeptabler Repräsentant zu sein. Dabei war mein Auftreten sicherlich eher zurückhaltend als dominant, die Tonlage eher moderat als laut und herausfordernd.
Mein Hauptanliegen seit meinem Amtsantritt 1984 war es, durch Zusammenführung der beiden Nachbarvereine Frisia und Husum 18 für die Zukunft des Fußballsports und der Jugendarbeit in Husum bessere Perspektiven zu schaffen. Ich habe dabei mit drei Vorsitzenden unseres Nachbarvereins (Lothar Muschinski, Schmude und Friedrich Pingel) verhandelt und mußte letztlich vor einem Jahr enttäuscht zur Kenntnis nehmen, daß "die Zeichen der Zeit" nicht erkannt wurden und werden und somit die angestrebte Fusion scheiterte. In dieser Tatsache liegt die Hauptursache, daß ich mich entschlossen habe, mein Mandat zurückzugeben.
Hinzu kommt die notwendige Portion Selbstkritik, die mich feststellen läßt, daß es mir kaum gelungen ist, neue Sportfreunde für die Vereinsarbeit zu motivieren, für Husum 18 zu "erwärmen", und somit sollte ein anderer die Chance erhalten, mit neuen Ideen und größerem Elan den Verein besseren Zeiten entgegenzuführen.
Ich blicke dennoch keineswegs im Groll auf die letzten fünf Jahre zurück. Besonders im gesellschaftlich-geselligen Bereich hat sich der Vorstand um unsere Mitglieder und darüber hinaus bemüht, indem der traditionelle "Husum 18-Ball" wieder in die Kongreßhalle "geholt" wurde und hier auch durch die Mitwirkung unseres Vereins seit einigen Jahren wieder ein großer Silvesterball gefeiert werden kann.
Im Jugendbereich konnten wir dank der Großzügigkeit unseres Ehrenmitglieds, Frau Irene Thordsen, die Irene-Thordsen-Jugendstiftung Husum 18 ins Leben rufen.
Durch die Ausarbeitung einer neuen zeitgemäßen Vereinssatzung sind entscheidende Impulse gesetzt worden, die Reaktivierung eines Förderkreises mit dem unermüdlichen "Motor" Bernhard Nissen sollte mithelfen können, eine bessere sportliche Zukunft zu ermöglichen.
Die sportliche Bilanz unserer Fußballabteilung in den letzten fünf Jahren weist als Glanzlichter den Gewinn des SHFV-Damenpokals durch unsere Verbandsliga-Damenmannschaft auf und die Erringung der Meisterschaft unserer zweiten Mannschaft in der Kreisliga Süd und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksklasse.
Im Ligabereich sind befriedigende Erfolge nicht in Sicht. Unser "neuer Weg", ganz auf den eigenen guten Nachwuchs zu setzen und mit einer jungen Mannschaft zusammen mit ihrem "Ziehvater" als Wunschtrainer obere Tabellenplätze einzunehmen, kann als gescheitert angesehen werden. Es blieb bei verbalen Wunschvorstellungen. Aber auch hierfür trägt ein erster Vorsitzender Mitverantwortung.
Es bleibt mir, all denen, die mich unterstützt haben, dafür zu danken und denen, die in Zukunft für Husum 18 verantwortlich sein werden, gutes Gelingen zu wünschen. |