Mai 2018

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Husumer Sportvereinigung / Fußball |
Die »Just for Fun«-Mannschaft der Husumer SV 2018 in ihren von Worminghaus und Sporthaus Husum gesponserten Trikots! |
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Klaus-Jürgen Schlünzen · Thorsten Peters · Oliver Tautz · Andreas Troczynski · Jörg "Daffy" Dawartz · Michael "Mille" Meier · Holger Schröder · Hark Jensen · Nils-Ole Christiansen · Jan "Langer" Tetens / Uwe Schmitz · Jan-Martin Feddersen · Axel Zumach-Schwerdt · Björn von Runkel · Peter "Pedi" Becker · Besin Babic · Sönke Schwerdt · Gerrit Zumach · Sven Bahnsen |
5. Mai 2018 |
Pokalfinale: Wie gut ist Außenseiter Husum? |
Kiel (CJE) - Lange ist es her, dass in Schleswig-Holstein mal ein krasser Außenseiter um das DFB-Pokal-Ticket kämpft. Am Pfingstmontag, 21. Mai (14.30 Uhr), ist es wieder einmal so weit. Erstmals seit 1993, als der TSV Nord Harrislee als Landesligst das Endspiel erreichte, kämpft mit der Husumer SV wieder eine Mannschaft um den SHFV-Pokal, die unterhalb der höchsten Spielklasse des Landes um Punkte spielt. Gegner ist der designierte RegionalligaMeister SC Weiche Flensburg 08, in dessen Manfred-Werner-Stadion die Partie angepfiffen wird.
Während die Husumer zum ersten Mal im Finale stehen, ist es für die Flensburger der vierte Anlauf Richtung Titel. Drei Mal musste die Elf von Trainer Daniel Jurgeleit bei ihren Finalteilnahmen (jeweils noch als ETSV Weiche) in den vergangenen sechs Jahren reisen, drei Mal verlor man knapp, zwei Mal sogar äußerst unglücklich bei klassenhöheren Gegnern.
Der Weg ins Endspiel |
SC Weiche Flensburg 08 |
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SV Eichede (A) |
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n.E. 4:1 |
VfB Lübeck (A) |
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n.E. 6:4 |
SV Todesfelde (A)
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4:0 |
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Husumer SV
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Preetzer TSV (A)
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n.V. 4:2 |
Eutin 08 (H)
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3:2 |
Preußen Reinfeld (H)
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1:0 |
Für beide Vereine wäre das Heimspiel gegen einen Erst- oder Zweitligisten und die garantierte Einnahme von mehr 100.000 Euro sportlich wie wirtschaftlich ein Riesending.
"Der Pokal ist für uns besonders wichtig", betonte Jurgeleit deshalb bereits nach dem Finaleinzug. "Den wollen wir gegen Husum endlich gewinnen. Wir sind zwar Favorit, müssen das Spiel aber mit dem nötigen Ernst angehen. Wir hatten in diesem Jahr beim Sieg in Lübeck vielleicht auch ein Quäntchen Glück. Aber das haben wir uns über die letzten Jahre erarbeitet, wo es ja im Pokal oft anders war."
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Kontrahenten im Pokal: Trainer Daniel Jurgeleit (Weiche, r.) und Dennis Witt (Husum). |
Das Finale, das ursprünglich in Lübeck angesetzt war, wurde wegen der besseren Zuschauerprognose nach Flensburg verlegt. Darüber hatte sich Weiches Geschäftsführer Harald Uhr früh im Dialog mit dem SHFV und den Husumern stark gemacht.
Für die Nordfriesen wäre die Ausrichtung wohl auch eine Nummer zu groß gewesen - schließlich ist große Medienpräsenz zu erwarten, für die auch im Regionalliga-Stadion noch ein wenig gewerkelt werden muss. Die ARD überträgt alle 21 Landespokal-Endspiele arn Montag in drei Konferenz-Schaltungen ab 12.30 Uhr, 14.30 Uhr (mit dem Spiel in Flensburg) und 17 Uhr.
Einen "echten Feiertag für den Amateurfußball" versprach DFB-VIzepräsident Rainer Koch für die dritte Auflage dieser großen TV-Übertragung, die für beide Mannschaften - auch für die höherklassigen Flensburger - alles andere als alltäglich ist.
SHFV-Pokal-Endspiele seit 1982 |
Datum |
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Spielpaarung. |
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Erg. |
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Zuschauer
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25.05.2017 |
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Holstein Kiel - SV Eichede |
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4:2 |
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2.808
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28.05.2016 |
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VfB Lübeck - ETSV Weiche |
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4:2 |
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3.556 |
15.07.2015
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VfB Lübeck - Holstein Kiel |
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1:0 |
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4.148 |
16.05.2014
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Holstein Kiel - ETSV Weiche |
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n.E. 14:13 |
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5.797 |
09.05.2015
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VfR Neumünster - TSV Kropp |
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1:0 |
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3.059 |
17.05.2012
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VfB Lübeck - ETSV Weiche |
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n.V. 4:2 |
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2.658 |
03.06.2011
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VfB Lübeck - Holstein Kiel |
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0:3 |
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6.768 |
14.05.2010
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Holstein Kiel - VfB Lübeck |
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0:2 |
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5.759 |
10.06.2009 |
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VfR Neumünster - VfB Lübeck |
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n.V. 1:2 |
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2.368 |
04.06.2008
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Holstein Kiel - VfB Lübeck |
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1:0 |
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5.843 |
05.06.2007
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Holstein Kiel - TSV Kropp |
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9:2 |
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2.242 |
03.06.2006
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TSV Kropp - VfB Lübeck |
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0:4 |
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900 |
24.05.2005
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SV Henstedt-Rhen - Holstein Kiel |
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1:4 |
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1.407 |
20.05.2004
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Itzehoer SV - VfR Neumünster |
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0:1 |
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1.200 |
29.05.2003
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Flensburg 08 - Holstein Kiel |
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0:4 |
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887 |
08.05.2002
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Heider SV - Holstein Kiel |
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0:1 |
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900 |
01.05.2001
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TSV Altenholz - VfB Lübeck |
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0:5 |
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385 |
27.05.2000
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Flensburg 08 - VfB Lübeck |
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0:6 |
|
405 |
24.05.1999
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TSV Altenholz - VfB Lübeck |
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0:3 |
|
1.000 |
21.05.1998
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Holstein Kiel - VfB Lübeck |
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0:1 |
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2.500 |
08.05.1997
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TSV Pansdorf - Holstein Kiel |
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n.V. 4:2 |
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713 |
01.06.1996
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TSV Nord Harrislee - Holstein Kiel |
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n.V. 1:2 |
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300 |
24.05.1995
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Heider SV - VfB Lübeck |
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0:3 |
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2.200 |
12.04.1994
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TuS Hoisdorf - Holstein Kiel |
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0:3 |
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500 |
02.05.1993
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TSV Nord Harrislee - FC Kilia Kiel |
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2:3 |
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550 |
01.05.1992
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Itzehoer SV - VfB Lübeck |
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0:1 |
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1.200 |
20.05.1991
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TuS Hoisdorf - Holstein Kiel |
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1:3 |
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911 |
24.05.1990
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FC Kilia Kiel - TSV Kappeln |
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4:1 |
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1.100 |
04.05.1989
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Holstein Kiel - TuS Hoisdorf |
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n.E. 3:5 |
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1.100 |
12.05.1988
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TuS Hoisdorf - Itzehoer SV |
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2:1 |
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550 |
21.06.1987
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VfB Lübeck - VfR Neumünster |
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2:1 |
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1.200 |
03.08.1986
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Heider SV - BW Friedrichstadt |
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n.E. 6:7 |
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720 |
04.08.1985
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Itzehoer SV - Eutin 08 |
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1:0 |
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573 |
01.05.1984
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Osterrönfelder TSV - VfL Kellinghusen |
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1:6 |
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1.650 |
21.05.1983
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Holstein Kiel - VfB Lübeck |
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3:1 |
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623 |
08.05.1982 |
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Heider SV - VfB Lübeck |
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5:7 |
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3.680 |
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Seit der DFB-Pokal-Reform 1982 (Reduzierung von 128 auf 64 Teilnehmer) ist der SHFV-Pokalsieger als einziger Amateurvertreter aus Schieswig-Hoistein für den DFB-Pokal qualifziert, zuvor waren einige Jahre lang drei oder vier Mannschaften dabei. Bis 1974 qualifizierte sich der Landespokalsieger nur für den norddeutschen Pokal, in dem dann die DFB-Pokal-Starter ermittelt wurden |
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SHFV-Pokalsieger in der Vorsaison: Holstein Kiels Kapitän Rafael Czichos reckt nach dem 4:2-Finalsieg gegen Eichede den Pokal in die Höhe (Foto: 54°/Garve) |
Beide Mannschaften haben vor dem Endspiel noch eine Liga-Aufgabe zu lösen: Die Flensburger wollen arn Mittwoch in Havelse die Regionalliga-Meisterschaft sichern, die Husumer kämpfen am Dienstag in Heikendorf um ihre letzte kleine Chance, die Aufstiegsspiele zur Oberliga zu erreichen.
Der Fußballtag am Montag beginnt aber bereits um 11 Uhr so richtig. Dann wird das Frauen-Finale zwischen Oberligist TuRa Meldorf und Regionalligist Holstein Kiel inzwischen traditionell als Vorspiel zum Herren-Endspiel angepfiffen.
Karten für den Pokaltag gibt es auch in den sh:z-Kundencentern zu kaufen. Online können Tickets unter www.weiche-liga.de bestellt werden. |
14. Mai 2018, NordSport |
Final-Euphorie in Husum |

Dennis Witt. Foto: Lars Salomonsen
Husum (Marc Reese) – Im Landespokal-Endspiel am Montag beim SC Weiche Flensburg 08 sowie im Kreispokal-Endspiel gegen Frisia 03 Risum-Lindholm am 2. Juni will Landesligist Husumer SV die Außenseiter-Chance beim Schopfe packen.
»Das ist ein besonderer Moment. Ein Erlebnis, das wir so schnell vielleicht nicht wieder schaffen. Daher freuen wir uns auf das Spiel und sind auch ein bisschen angespannt.« Henning Lorenzen, Kapitän und Leistungsträger beim Fußball-Landesligisten Husumer SV, blickt mit großer Vorfreude auf das Landespokal-Endspiel am 21. Mai, wenn es um 14.30 Uhr (live ARD) im Flensburger Manfred-Werner-Stadion zum Kräftemessen mit dem Regionalliga-Topteam SC Weiche Flensburg 08 kommt.
Eine solche Final-Konstellation hat es so schon lange nicht mehr gegeben. Seit 1993 (TSV Nord Harrislee) hat es keine Mannschaft mehr ins Endspiel um den SHFV-Pokal geschafft, die nicht auch in der höchsten Spielklasse des Landes dribbelt. In ihrem ersten Finale um den Landespokal könnte sich die Husumer SV also bei der Premiere gleich den Traum vom Ticket für den DFB-Pokal erfüllen. Dafür müsste aber wohl alles passen.
»Die Vorfreude auf dieses Spiel ist groß, was aber letztlich dabei rumkommt, muss man sehen. Realistisch gesehen wird es sehr schwer«, sagt Lorenzen. Gefragt danach, wie dem großen Favoriten denn eventuell beizukommen sei, antwortet der 26-Jährige: »Wichtig wird es sein, lange die Null zu halten. Wir müssen kompakt stehen - je länger das Spiel dauert, desto mehr kommt der Gegner unter Zugzwang.«
Dieter Schleger, sportlicher Leiter der Husumer SV, fiebert dem Höhepunkt ebenfalls entgegen. Und gibt sich angriffslustig. »Dieses Spiel hat für uns den größten Stellenwert, den es gibt. Wir wollen unsere Außenseiterchance nutzen«, so das »Urgestein« der Husumer Sportvereinigung. »Die ganze Stadt redet darüber. Ich bin auch überzeugt davon, dass viele Husumer uns bei diesem Spiel unterstützen werden.«
Dennis Witt, Coach der Husumer, spricht von »purer Vorfreude. Denn das ist eine Bühne, die wir so noch nie hatten, und auf der wir unser Bestes geben wollen.« Witt weiter: »Dieses Spiel hat hohe Priorität. Dennoch ist wohl niemand traurig, wenn wir verlieren sollten. Denn sogesehen erwartet ja keiner was von uns. Für uns ist das ein Bonus-Spiel.« Für Witt, erst Mitte 20, geht in wenigen Wochen seine Zeit bei der Husumer SV nach zwei Spielzeiten zuende. Im Vorjahr führte er seine Husumer SV gleich auf Platz zwei der Verbandsliga. Nun wird er - nach der 0:1-Niederlage am Dienstag in Heikendorf - wohl Vierter oder Fünfter der Landesliga. »Das ist schon jetzt eine super Saison. Viele junge Spieler haben sich weiterentwickelt. Wir haben schon jetzt alles erreicht, was wir erreichen wollten«, sagt der Coach, den es wieder in Richtung seiner Heimatstadt Tönning zieht, wo er ab Sommer den Kreisligisten SG Eiderstedt übernimmt. Witt hatte seinen berufs- und privatbedingten Abschied früh bekannt gegeben - und der Verein in Torsten Böker schnell einen Nachfolger parat. Leicht fällt Witt der Weggang nicht, wie er Flensborg Avis gesteht: »Ich tue mich schwer damit. Die Entscheidung kam von mir, aber ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich habe diese Mannschaft mit aufgebaut, sie ist hungrig. Ich musste mir aber eingestehen, dass ich nicht mehr so viel investieren kann, wenn ich weitermachen würde. Und das hat die Mannschaft nicht verdient. Deshalb habe ich meine Entscheidung damals rechtzeitig bekannt gegeben.« Noch ist er da. Und dem einen Highlight kurz vor dem Abschluss folgt am 2. Juni (15 Uhr) mit dem Endspiel des Kreispokals Nordfriesland zu Hause gegen den Oberligisten SV Frisia 03 Risum-Lindholm das nächste. Lorenzen: »Das ist noch ein Highlight, ein schöner Abschluss. Und Belohnung für alle, gerade für diejenigen, die aufhören.« Wie eben Dennis Witt.
RESUME
Spændende tider i Husumer SV. Et højdepunkt jagter det næste i klubben, der spiller i Landesliga. Mandag aften tørner klubben i Landspokal-finalen sammen med storfavorit SC Weiche Flensburg 08 (kl. 14.30/direkte på ARD). Kampen pinsemandag er et højdepunkt, idet vinderen er med i første runde af DFB-Pokal næste år, hvor store tyske hold som Bayern München eller Borussia Dortmund kan blive mulige modstandere. Det er dog ikke alt. Husumer SV tørner 2. juni sammen med Frisia-Lindholm Nordfrislands kredspokal-finale. Så begynder nye tider i Husumer. Blandt andet siger den unge træner Dennis Witt farvel efter to år. Torsten Böker overtager holdet, som gerne vil i Oberliga en dag. |
16. Mai 2018, Fl-Arena |
Torsten Böker: »Es tat weh« |

Bei Flensburg 08 (seit Sommer 2017 SC Weiche Flensburg 08) erlebte Torsten Böker (Mitte) intensive Jahre. Archivfoto: Tim Riediger
Husum (Marc Reese) – Die »Auszeit« als Fußballtrainer ist für Torsten Böker fast zu Ende. In diesem Sommer übernimmt der 38-Jährige bekanntlich die Nachfolge von Dennis Witt beim Fußball-Landesligisten Husumer SV - und Böker ist über seinen künftigen Verein bestens informiert. »Ich habe fast jedes Spiel verfolgt. Um die Spieler zu sehen, aber auch, um die künftigen Gegner zu beobachten«, sagte Böker Anfang der Woche gegenüber Flensborg Avis. Er will seinen Teil dazu beitragen, dass in Husum weiterhin erfolgreicher Fußball gespielt wird.
Wie der sportliche Leiter Dieter Schleger (»Wer mich kennt, weiß: das nächste Ziel ist die Oberliga«) sieht Böker die Zukunft des Vereins aus der Storm-Stadt nur zu gerne eine Spielklasse höher. Böker sagt aber auch: »Man muss auch sehen, dass die Landesliga sehr eng an der Spitze ist. Da sind vier, fünf Mannschaften auf nahezu gleichem Niveau. Wir müssen aufgrund der Abgänge zusehen, dass die Mannschaft schnell zusammenfindet. Einer wie Christian Herpel ist ein großer Verlust, gerade auch menschlich und als Führungsfigur«, sagt Böker über den 34-Jährigen. »Zudem muss sich die Mannschaft an einen neuen Trainer gewöhnen.
Mittelfristig streben wir aber an, dass Husum wieder in der Oberliga spielt.« Wie sehr sich Böker auf seine neue Herausforderung freut, ist aus jeder Silbe zu vernehmen. Das unschöne Ende beim Oberligisten SC Weiche Flensburg 08 II, der sich Ende Oktober 2017 von ihm trennte (wir berichteten), scheint verarbeitet. Drei Jahre war er als Chef- und davor ein Jahr als Co-Trainer für die Schützlinge vom Sportclub (bis zur Fusion als Flensburg 08 unterwegs) zuständig.
»Das mit 08 war etwas ganz Besonderes«
Wie es ihm seitdem erging? »Die erste Zeit danach tat es weh«, verrät Torsten Böker. »Denn zusammen mit Franky (Co-Trainer Frank Peters) und Stefan (Langeloh, Sportlicher Leiter) haben wir eine richtig gute Mannschaft aufgebaut. Das aufzugeben war nicht leicht. Zumal es meine erste Station als Trainer war. Das mit 08 war etwas ganz Besonderes. Das zu verarbeiten war nicht leicht. Dann, mit der Zeit, war ich aber auch froh, mehr Zeit zu Hause zu sein, mit den Jungs zu spielen. Dann kamen die Gespräche mit Husum. Seit längerem verspüre ich jetzt eine extreme Vorfreude darauf.«
RESUME
Spændende tider i Husumer SV. Et højdepunkt jagter det næste i klubben, der spiller i Landesliga. Mandag aften tørner klubben i Landspokal-finalen sammen med storfavorit SC Weiche Flensburg 08 (kl. 14.30/direkte på ARD). Kampen pinsemandag er et højdepunkt, idet vinderen er med i første runde af DFB-Pokal næste år, hvor store tyske hold som Bayern München eller Borussia Dortmund kan blive mulige modstandere. Det er dog ikke alt. Husumer SV tørner 2. juni sammen med Frisia-Lindholm Nordfrislands kredspokal-finale. Så begynder nye tider i Husumer. Blandt andet siger den unge træner Dennis Witt farvel efter to år. Torsten Böker overtager holdet, som gerne vil i Oberliga en dag. |
17. Mai 2018, Fl-Arena |

Spiel des Jahres für die Husumer SV
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Jubel-Traube: Glückliche Husumer Fußballer nach dem 3:2 im Halbfinale gegen Preußen Reinfeld. Petersen/Archiv
Husum (Björn Gutt) – Für sie ist es wahrscheinlich eine einmalige Chance in ihrer Karriere als Hobby-Fußballer. Fußball-Landesligist Husumer SV ist im Finale um den Landespokal am Pfingstmontag (14.30 Uhr) im Flensburger Manfred-Werner-Stadion gegen Regionalliga-Meister SC Weiche Flensburg 08 krasser Außenseiter. Den Husumern ist mit dem Erreichen des Endspiels bereits Historisches gelungen. "Das ist zweifelsohne der größte Pokalerfolg in der Geschichte des Vereins", weiß der Sportliche Leiter und "Macher" auf alle Ebenen, Dieter Schleger. Er muss es wissen.
Schleger prägt seit Jahrzehnten die sportlichen Geschicke bei den Kreisstädtern und hat schon einige Tiefen, aber noch viel mehr Höhen in der "grauen Stadt am Meer" mitgemacht. "Der gesamte Verein fiebert diesem Ereignis entgegen", meint Schleger und berichtet stolz von gleich vier Fanbussen, die umgehend restlos ausverkauft waren und von Husum aus gemeinsam mit der Mannschaft in Richtung Flensburg aufbrechen und für die nötige Unterstützung sorgen sollen.
Neuland sind für den Landesligsten, der als einer von lediglich fünf weiteren Sechstligisten deutschlandweit eines von 21 Pokalfinals bestreitet, die strengen DFB-Aufflagen. "Wir sind sogar darauf aufmerksam gemacht worden, dass Trommeln im Stadion aus Sicherheitsgründen verboten sind. Das ist mir dann doch ein wenig zu professionell", kritisiert Schleger. Sportlich sieht er die Flensburger als Meister der Regionalliga Nord natürlich als haushohen Favoriten. "Wir geben uns aber nicht im Vorwege geschlagen und wollen so lange wie möglich Paroli bieten", meint Schleger gewohnt angriffslustig.
Welche insbesondere mediale Aufmerksamkeit das Finale auf sich zieht, erfuhren die Stormstädter als die ARD an sie herantrat, um im Vorwege ein kurzes Image-Video anzufordern, um die Husumer im Rahmen der Ausstrahlung dem nationalen Publikum kurz vorzustellen. Der witzig aufgemachte rund 50-sekündige Trailer zeigt die HSV-Spieler, die sich bei bestem Wetter am Deich und im Watt spielerisch und konditionell auf das Finale vorbereiten und sich dabei nicht zu schade sind, sich im Schlick schmutzig zu machen – musikalisch untermalt mit dem Titelsong der Rocky-Filme. Nach getaner Arbeit belohnen sich die Kicker dann mit selbst gepulten Krabben.
Dieser nicht ganz ernst gemeint kleine Film, den mit David Strüning ein langjähriges Vereinsmitglied professionell konzipiert hat, kann trotzdem Symbolcharakter haben. Denn die Husumer müssen als Einheit gegen den Regionalligisten bereit sein, mehr Einsatz zu zeigen als der Gegner, aber gleichzeitig die nordfriesische Ruhe bewahren, um nicht übermotiviert zur Sache zu gehen.
Husums junger Trainer, Dennis Witt (25), für den es nach zwei erfolgreichen Jahren an der Au nicht nur das absolute Highlight seiner Zeit bei den Kreisstädtern, sondern auch das drittletzte Pflichtspiel auf der Bank der HSV sein wird, merkt seiner Mannschaft die steigende Spannung bereits seit einiger Zeit an. "Das sind natürlich ungewohnte Eindrücke für uns und je näher dieses Finale rückt, desto mehr Aufmerksamkeit erfährt auch jeder von uns."
Daher versucht Witt, diese Aufmerksamkeit in geregelte Bahnen zu kanalisieren, damit seine Mannschaft nicht überdreht: "Wir sind uns alle der Einzigartigkeit des Spiels bewusst. Daher ist es für meine junge Mannschaft durch das ganze Drumherum natürlich schwierig, den Fokus rein auf das Spiel zu lenken. Trotzdem versuchen wir uns gemeinsam zu fokussieren, aber trotzdem die nötige Lockerheit zu bewahren."
Von der Stärke des Regionalligisten hat sich Witt bei mehreren Gegner-Beobachtungen ein Bild gemacht und die Erkenntnisse in seine Analyse mit einbezogen. "Wir haben uns im Training schon ein wenig nach dem Gegner ausgerichtet und spezialisiert", verrät Witt, der nichts dem Zufall überlassen will. Trotzdem weiß er natürlich, dass sein Team der absolute Underdog ist und hofft darauf, dass der Gegner nicht den allerbesten Tag erwischt: "Wir wollen versuchen, so lange wie möglich die Null zu halten. Zudem brauchen wir eine gehörige Portion Glück, um dann vielleicht im entscheidenden Moment da zu sein und den Lucky Punch zu setzen."
Dass die Husumer an guten Tagen einen Favoriten ärgern können, haben sie bereits bewiesen. Im Viertelfinale wurde mit Eutin 08 (3:2) ein Regionalligist aus dem Pokal geworfen. Personell können die Husumer aus dem Vollen schöpfen, auch der zuletzt angeschlagen fehlende Top-Torjäger der Stormstädter, Hendrik Fleige, ist mit von der Partie.
Am Spieltag steht zunächst ein gemeinsames Frühstück mit anschließender Mannschaftssitzung auf dem Programm, bevor der Husumer Tross dann Richtung Flensburg aufbricht – um das Unmögliche möglich zu machen.
Die Busse nach Flensburg fahren am Montag um 12 Uhr an der Iven-Agßen-Schule in Husum-Rödemis ab. Mitfahrer sollten spätestens um 11.45 Uhr vor Ort sein. |
18. Mai 2018, Husumer Nachrichten |

Klappt es im vierten Anlauf?
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Unbändige Freude auf der Lohmühle: Keeper Florian Kirschke (li.) parierte im Viertelfinale beim VfB Lübeck gleich zwei Strafstöße, René Guder sorgte vom Punkt für die Entscheidung. objectivo/kugel
Flensburg (usc/cje) – Der Jubel über die Regionalliga-Meisterschaft war kaum verklungen, da war Patrick Thomsen, Abwehrspieler beim SC Weiche Flensburg 08, in Gedanken schon beim Pokalfinale. "Wie man Endspiele verliert, weiß ich", sagte der 28-Jährige mit einer gehörigen Portion Sarkasmus in der Stimme. Thomsen kam 2010 zum ETSV Weiche, dem Vorläuferverein des heutigen SC Weiche 08 – und in dieser Zeit erlebte er drei Pokalendspiele mit.
Rückblick: 2012 schickte sich der ETSV gerade an, in die Regionalliga aufzusteigen. Und das Pokalfinale hatte die auch damals schon von Daniel Jurgeleit trainierte Mannschaft erreicht, Gegner im Finale auf der Lohmühle war Regionalligist VfB Lübeck. Die Flensburger hatten schon eine Hand am Pokal, führten in der Nachspielzeit mit 2:1. Dann ein Querpass, der beim Gegner landete, der späte Ausgleich – und eine 2:4-Niederlage nach Verlängerung. Der Name Deniz Kadah (er erzielte alle vier Tore für den VfB Lübeck) sorgt bei den Beteiligten von damals noch heute für schlechte Laune...
2014. Der ETSV Weiche ist Regionalligist, bekommt es im Endspiel wieder mit einem klassenhöheren Kontrahenten zu tun. Die Flensburger müssen in Kiel gegen den Drittligisten Holstein ran. Nach 90 und 120 Minuten steht es 1:1, die Entscheidung fällt im Elfmeterschießen. Es wird eine der dramatischten Entscheidungen überhaupt. Alle Spieler, auch die Torhüter müssen ran, einige sogar zwei Mal – denn im ersten Durchgang gehen alle Strafstöße ins Tor. Ein Flensburger verschießt, Holstein gewinnt das Endspiel mit 14:13 – beim ETSV fließen Tränen.
2016 ging es wieder auf die Lohmühle nach Lübeck, zum Duell zweier Regionalligisten gegen den VfB. Es beginnt gut, Kapitän Christian Jürgensen bringt die Gäste per Freistoß in Führung. Doch in der zweiten Halbzeit geht nicht mehr viel bei den Flensburgern. Lübeck erzielt noch zwei Tore, wieder steht der ETSV mit leeren Händen da.
2018. Holstein Kiel, gerade in die 2. Liga aufgestiegen, nimmt nicht mehr am SHFV-Lotto-Pokal teil, jetzt sind die Regionalligisten die klassenhöchsten Mannschaften im Wettbewerb. Dass sie Losglück gehabt hätten, kann den Fördesttädtern niemand vorwerfen. In Runde eins geht es zum SV Eichede, gerade aus der Regionalliga abgestiegen. Nach torlosen 120 Minuten setzt sich der SC Weiche 08 im Elfmeterschießen 4:1 durch.
Im Viertelfinale wartet wieder der VfB Lübeck, wieder geht es auf die Lohmühle. Drei Mal gerät der SC in Rückstand, drei Mal gelingt der Ausgleich – wieder Elfmeterschießen. Auch im "Shootout" liegt der SC hinten, schafft aber die Wende und feiert am Ende einen 6:4-Erfolg. Den letzten Elfmeter verwandelt René Guder, am Vortag vom Zweitligisten Holstein Kiel nach Flensburg zurückgekehrt.
Das Halbfinale geht dagegen komplett undramatisch über die Bühne. Beim Oberligisten SV Todesfelde gelingt ein 4:0-Erfolg. Zum vierten Mal das Endspiel erreicht – und diesmal wollen die Flensburger die Trophäe holen. Für beide Vereine wäre das Heimspiel im DFB-Pokal gegen einen Erst- oder Zweitligisten und die garantierte Einnahme von mehr als 100 000 Euro sportlich wie wirtschaftlich ein Riesending.
"Der Pokal ist für uns besonders wichtig", betonte Jurgeleit deshalb bereits nach dem Finaleinzug. "Den wollen wir gegen Husum endlich gewinnen. Wir sind zwar Favorit, müssen das Spiel aber mit dem nötigen Ernst angehen. Wir hatten in diesem Jahr beim Sieg in Lübeck vielleicht auch ein Quäntchen Glück. Aber das haben wir uns über die letzten Jahre erarbeitet, wo es ja im Pokal oft anders war."
Das Finale, das ursprünglich in Lübeck angesetzt war, wurde wegen der besseren Zuschauerprognose nach Flensburg verlegt. Darüber hatte sich SC-Geschäftsführer Harald Uhr früh im Dialog mit dem SHFV und den Husumern stark gemacht.
Viertliga-Meister gegen Sechstligist – dennoch ist der Respekt vor dem Gegner aus Husum groß. Zwei Mal wurde der Gegner beobachtet (in Gettorf und im Friesenstadion), auch Videos wurden angefertigt. In der Startaufstellung wird es gegenüber dem letzten Regionalliga-Spiel am Mittwoch in Garbsen einige Veränderungen geben, der SC-Kader ist groß und ausgeglichen besetzt. Und nach dem Pokalfinale stehen mit den Drittliga-Aufstiegsspielen gegen Cottbus (24. und 27. Mai) weitere "Highlights" an. |
18. Mai 2018, Husumer Nachrichten |
Die Macht von der Au setzt auf Sieg
Eine Hundertschaft Fans rüstet sich für das Spiel der Husumer Sportvereinigung gegen SC Weiche Flensburg 08 |

Extra neu angeschafft: Mit dem Transparent machen die Anhänger der Husumer SV auf die Stärke ihrer Mannschaft aufmarksam. bahlo
Husum (Birger Bahlo) – "Im Triumph fuhren die Sieger mit der Pferdekutsche vom Tine-Brunnen bis ins Friesenstadion", erinnert sich Peter Hennige an die glorreichen Zeiten, als die Fußballer der Husumer Sportvereinigung (SV) in der Oberliga spielten. Hennige ist mit seinen 59 Jahren einer der älteren Fans, die sich diese Woche an der Spielstätte versammelten, um sich für das spannende Finale um den Landespokal in Flensburg vorzubereiten. Die Stimmen sollen für die Schlachtrufe trainiert, Fahnen und Transparente müssen gesäubert und probeweise aufgehängt werden. Ihre Trommeln müssen sie in ihrem Lager zurücklassen, sehr zu ihrem Ärger sind die für die Begegnung am Pfingstmontag im Manfred-Werner-Stadion in der Fördestadt verboten worden.
Ausgerechnet in seinem 100. Jahr startet der Husumer Landesligist zu seinem wohl bedeutendsten Spiel in der Vereinsgeschichte. Die Kicker treffen am Pfingstmontag ab 14.30 Uhr auf den Regionalliga-Meister SC Weiche Flensburg 08. Allein dieses Finale erreicht zu haben, gilt als historisches Ereignis, was echte Fans schon vor dem Anpfiff bejubeln. "Das ist zweifelsohne der größte Pokalerfolg in der Geschichte des Vereins", kommentierte dies Dieter Schleger, der Sportliche Leiter des Vereins (wir berichteten). Er weist darauf hin, dass mehrere Fanbusse blitzschnell ausverkauft waren. Zur Erinnerung für die Mitreisenden: Treffpunkt ist am Montag um 11.45 Uhr an der Iven-Agßen-Schule in Rödemis.
Im Friesenstadion ist mittlerweile ein Dutzend der auf rund eine Hundertschaft starken Fangemeinde eingetroffen. Sie haben die erste Herrenmannschaft in unterschiedlichen Phasen und teils aus verschiedenen Perspektiven kennen gelernt.
Paula Laß (22) wurde vor zehn Jahren von ihrer besten Freundin Steffi Runge angeregt, doch mal dem Team bei einem Spiel zuzuschauen. "Einmal Fan, immer Fan", sagt die Bäckereifachverkäuderin heute, denn sie sind von da ab bei den meisten Spielen dabei gewesen.
Ihre Schwester Karola Laß (24) war ebenfalls in der Fankurve dabei. Dann fragte Trainer Arne Strohscheer, der heute Fußballobmann ist, ob sie nicht Betreuerin der Mannschaft werden wolle. So kümmert sie sich bis heute um Schuhe, Stutzen und Trikots der Männer und hält gleichzeitig den Kontakt zu den Fans. Zum Tross gehören außerdem die Physiotherapeuten.
Wegen der Siege im Viertelfinale gegen Eutin und im Halbfinale gegen Preußen Reinfeld ist auch Stephen Martens (34) noch ganz aus dem Häuschen. Seit der Zeit in der Oberliga hält er treu zur Husumer Sportvereinigung.
Marcel Grund (31) entrollt derweil ein ganz neues Transparent, das in Flensburg eingeweiht werden soll. "Forza Husum" steht da in riesigen Lettern drauf, was übersetzt so viel wie Macht oder Stärke heißt. Da sind wieder die kraftvollen Töne, die aus den großen Zeiten bekannt sind und die Fangemeinde zusammengehalten hat. Über all die Jahre haben sie ihren starken Namen beibehalten: "Die Macht von der Au". Genau die darin zum Ausdruck kommende Wucht ist es, mit der Fans und Spieler ans Werk gehen werden – die einen auf der Tribüne, die anderen auf dem Feld. Die Fans interessiert es daher nicht, dass mancher Experte auf die Außenseiterrolle der Husumer verwies. Sie setzen auf Sieg– und halten ihren Husumern auch dann die Treue, sollte es tatsächlich schief gehen. Echte Fans halten halt neben dem Auf auch das Ab in Spielklassen und Tabellen aus.
Das Spiel wird am Pfingstmontag ab 14.30 Uhr im Ersten übertragen. |
19. Mai 2018, Husumer Nachrichten |

Eine neue Erfolgsgeschichte für die Husumer Sportvereinigung
Neues Kapitel wird in der Vereinsgeschichte geschrieben |

Husums Toptorjäger Henrik Fleige will sich die gegnerischen Abwehrspieler vom Leibe halten. Foto: Saemann
Husum (jös) – Der laut dem Husumer Urgestein und sportlichen Leiter Dieter Schleger "größte Pokalerfolg in der Vereinsgeschichte", ist mehr als nur eine Entschädigung. Denn durch die Teilnahme am Landespokalfinale, schreibt der Sechstligist ein weiteres Kapitel seiner eigenen Erfolgsgeschichte.
Die im Jahr 1994 aus den Traditionsvereinen Husum 18 und Frisia Husum zusammengeschmolzene Husumer Sportvereinigung wurde 2001 sogar Landesmeister. So wurde der Aufstieg aus der als Verbandsliga firmierenden höchsten Spielklasse in die damalige Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein geschafft. Die Husumer SV war der erste nordfriesische Verein dem der Sprung in die Oberliga gelang. Und nun soll eine weitere Sensation in Angriff genommen werden. Denn der Landespokalsieg, würde die Teilnahme an der 1. Runde im DFB-Pokal bedeuten. Dort sind die sogenannten "Großen" im Lostopf. Unter anderem die national und international renommierten Topclubs Bayer München, Borussia Dortmund und Schalke 04, die zahlreiche Nationalspieler haben, die in wenigen Wochen bei der Weltmeisterschaft in Russland um den wichtigsten Titel im Fußball kämpfen. So wird der in Schleswig-Holstein wichtigste Pokalwettbewerb zum Ziel aller Husumer und Flensburger Träume. |
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Ganz Husum fiebert dem "Highlight" entgegen
Husumer Stimmen vor dem großen Pokalfinale |

Marvin Matthiesen, Niklas Ludwig und Finn Christiansen wollen am Pfingstmontag nur zu gerne den Landespokalsieg und Einzug in die erste DFB-Pokal-Runde bejubeln. Foto: Saemann
Husum (jös) – Dementsprechend fiebern die Spieler und auch das Umfeld der Husumer SV dem Pokalfinale im Manfred Werner Stadion in Flensburg entgegen.
Dieter Schleger: "Wir sind der krasse Außenseiter. Es gilt, ein paar Prozent mehr rauszuholen und wenn wir die Chance bekommen zuzuschlagen und sie zu nutzen. Der Finaleinzug ist in diesem Wettbewerb für die Husumer SV der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Von uns erwartet keiner etwas. Alles ist möglich und wir können nur gewinnen", so der seit Jahrzehnten umtriebige sportliche Leiter und Förderer des Clubs.
Marvin Matthiesen: "Spätestens seit Beginn der Rückrunde redet man sehr oft über dieses Endspiel. Die ersten Gedanken gingen natürlich nach dem 1:0-Halbfinalsieg über Preußen Reinfeld schon in diese Richtung. Wir wissen darum, dass in der Öffentlichkeit kaum einer etwas von uns erwartet. Sollte es Flensburg als Favorit also schaffen, ist alles in Ordnung. Aber wir, ganz Husum und Nordfriesland fiebern dem Finale entgegen. Denn man wird immer drauf angesprochen, dass bei einem Sieg der Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals gelingen kann. Das ist etwas ganz Großes. Zwar ist die Chance für uns gering, aber sie ist da", so der im Verlaufe der Rückrunde aufgrund von Personalproblemen in der Abwehr aufgebotene Offensivspieler.
Arne Strohscheer: "Wir haben unsere Zielsetzung in der Landesliga Schleswig, ein Platz unter den ersten Fünf, auf jeden Fall erreicht. Nächstes Jahr darf es gerne etwas mehr sein. Doch jetzt folgt das absolute Saisonhighlight. Die Anspannung ist in den letzten Tagen gestiegen und einige Spieler und auch unser Trainer Dennis Witt, der schon vor dem Halbfinale gegen Preußen Reinfeld kaum zur Ruhe kam, werden sicherlich etwas weniger schlafen. Er hat als so junger Trainer schon sehr viel erreicht, wie auch die gesamte Mannschaft. Es ist etwas ganz Besonderes für den Verein, denn das Spiel wird ja auch im Fernsehen übertragen. Es ist so auch eine große Chance, Husum einen Namen zu machen", so der Fußball-Obmann in positiver Aufregung.
Dennis Witt: "Es wird eine schwierige Aufgabe für uns. Die Mannschaft freut sich und ist sehr aufgeregt. Ich freue mich natürlich auch, denn es ist etwas ganz Großes für unsere Fußball-Region und dass eine sogenannte Provinz in so einem Finale vertreten ist. Seit 1986 war kein Verein aus Nordfriesland im DFB-Pokal. Da war ich noch gar nicht geboren", so der 24-jährige Coach mit einem Lachen und dem Wissen, dass damals der FC Blau-Weiß Friedrichstadt sogar in die zweite Runde des DFB-Pokals einzog. "So muss ich im Vorfeld und während des Spiels kühlen Kopf bewahren. Wenn nicht ich als Trainer, wer dann? Wir wollen uns mit unserer jungen Mannschaft auf der großen Bühne bestmöglich präsentieren und fahren nicht nach Flensburg, um dort einfach nur zu verlieren. Wir rechnen uns schon etwas aus. Für mich persönlich, ist es mit dem Landespokalfinale natürlich ein ganz tollen Abschluss in Husum", so Dennis Witt, der nach zwei Jahren aus beruflichen und somit zeitlichen Gründen, Trainer beim Kreisligisten SG Eiderstedt wird. |
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Flensburg und Husum träumen vom DFB-Pokal
Die nördlichste Region strebt auf die nationale Fußballbühne |

Dominic Hartmann kam aus Hildesheim. Foto: Kirschner
Husum/FLensburg (jös) – Das Pfingstwochenende bietet im hohen Norden den letzten Feiertag, der mit dem Pfingstmontag einen zusätzlichen und für Arbeitsnehmer zumeist arbeitsfreien Tag in der schönen Jahreszeit Frühling bereithält. Für die Fußballer dieser Region ist dieser auf den 21. Mai fallende Tag wahrlich ein Feiertag. Denn mit dem Ausrichter SC Weiche Flensburg 08 und der Husumer SV treffen zwei Vereine aufeinander, die nie zuvor im Landespokalfinale standen. Mit dem Anpfiff um 14.30 Uhr im Manfred-Werner-Stadion geht es um den SHFV-Lotto-Pokal des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes. Seit 1953 wird dieser Wettbewerb ausgespielt und der TSV Brunsbüttelkoog schmückte sich im Jahr der "Helden von Bern", dem Fußballweltmeister Deutschland von 1954, als erster Landespokalsieger. Auch zwei Vörgängervereine der aktuellen Kontrahenten konnten sich mit diesem Titel schmücken. Flensburg 08 (1957) und Frisia Husum (1960) kamen zwar zu den bedeutensten Pokalehren des nördlichsten Bundeslandes, doch im DFB-Pokal starteten beide Clubs nicht. Denn erst seit 1974, als pikanterweise Deutschland seinen zweiten Weltmeistertitel im eigenen Land feierte, qualifiziert sich der Pokalchampion Schleswig-Holsteins für das sogenannte Konzert der Großen.
Blau-Weiß Friedrichstadt war vor 32 Jahren der letzte Verein, der die nördlichste Region Deutschlands auf dieser Ebene vertrat. Nach einem 1:0-Heimsieg gegen Hassia Bingen war 1986 mit einem 1:2 gegen den damaligen Zweitligaspitzenclub im Stadion "Großer Garten" in der nordfriesischen Grachtenstadt Endstation.
Bekanntester Spieler der damals als Gast auflaufenden"Lilien" war Stürmer Bruno Labbadia. Und dieser Name entbehrt aktuell nicht einer weiteren Pikanterie. Denn wenige Stunden nach dem Finale in Flensburg kämpft Labbadia als Trainer des VfL Wolfsburg beim elfmaligen Landespokalsieger Holstein Kiel um den Klassenerhalt in der Bundesliga.
Der SHFV-Pokal ist auch ein Beweis dafür, dass sich die Bündelung der Kräfte lohnt. Während 1994 aus den Traditionsvereinen Husum 18 und Frisia Husum die Husumer Sportvereinigung entstand, die 2001 sogar Landesmeister wurde und in der damals als höchste Spielklasse firmierenden Verbandsliga den Titel feierte. Und dies vor dem Vizemeister Flensburg 08, der im vergangenen Sommer ein Teil aus zwei Traditionsclubs der Fördestadt wurde. Denn "Null Acht" und der ETSV Weiche, der in den vergangenen Jahren vom Vizemeister der Verbandsliga (2012) zum Aushängeschild und Regionalligatopclub wurde, gehen seit der aktuellen Saison als SCWeiche Flensburg 08 ins Rennen. Und mit der Meisterschaft in der Nord-Staffel, schrieb der Verein unter neuem Namen gleich Flensburger Fußballgeschichte und strebt dem Profi-Fußball in der 3. Liga entgegen.

Husums Daniel Hornburg will auch im Finale an den Gegenspielern vorbeiziehen. Foto: Saemann
Große Vereine sind die nächsten Gegner
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Sowohl Weiche 08, wie auch die Husumer SV, können am Pfingstmontag aber zunächst vom Gastspiel eines Bundesligisten träumen. Der Sieger wird diesen auch realisieren können und auf das "große Los" hoffen. Denn in der 1. Runde im DFB-Pokal sind die nationalen, wie internationalen renommierten Topclubs Deutschlands im Lostopf. Neben Rekordpokalsieger Bayern München, sind dies unter anderem Borussia Dortmund, FC Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach.
Der seit 1935 ausgetragene DFB-Pokal, der seit 1944 unter exakt diesem Namen firmiert, hat bereits 18-mal die Gravur des FC Bayern München erhalten. Weit dahinter, aber immerhin mit sechs Titeln, liegt der SV Werder Bremen auf Rang zwei der Pokalsieger-Liste. So ist für den SC Weiche Flensburg 08 und die Husumer SV bei solchen Traditionsclubs im Lostopf der erste Landespokaltitel ein hehres Ziel.
Neben dem"Pott" des SHFV-Lotto-Pokals würde man sich so auf die Siegerliste setzen, die im nördlichsten Bundesland der VfB Lübeck mit 13 Titeln als Rekordpokalsieger im Land zwischen den Meeren anführt. Am Abend des Pfingsmontag wird im Rahmen des Tags der Amateure, dann der Champion Schleswig-Holsteins gekürt und man darf gespannt sein, wer zwischen dem 17. und 20. August das große Los gezogen hat. |
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Fußballfest am Pfingstmontag
Frauen-Endspiel und Husumer SV gegen SC Weiche Flensburg 08 |
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Der SC Weiche 08 freut sich auf ein Highlight. Foto: Kirschner |
Flensburg (ki) – Das wird ein Fußballfest: Mit einer Doppelveranstaltung geht es am Pfingstmontag im Flensburger Manfred-Werner-Stadion um den SHFV-LOTTO-Pokal. Das Frauen-Endspiel zwischen TuRa Meldorf und Holstein Kiel wird um 11 Uhr angepfiffen. Um 14.30 Uhr ziehen die Männer nach: Landesligist Husumer SV trifft auf die Hausherren von SC Weiche Flensburg 08.
Dieses Event gehört zum "Tag der Amateure". An 21 Standorten in ganz Deutschland werden der Landespokalsieger und damit jeweils ein Teilnehmer an der ersten Fußballfest am Pfingstmontag Hauptrunde des DFB-Pokals ermittelt. Die ARD übertragt in mehreren Live-Schaltkonferenzen.
Flensburg sieht erstmals die Finalfflagge in diesen Wettbewerb. Nötig war die Aushebelung einer alten Regelung, die nur Kiel und Lübeck als Austragungsorte kannte. Das SHFV-Präsidium sah eine neue Bewertungsgrundlage, weil Holstein Kiel als Zweitligist nicht mehr am SHFV-LOTTO-Pokal teilnimmt und die aktuelle, nordlastige Paarung in Lübeck unnötigen Reiseaufwand für Mannschaften und Fans verursacht hätte. Zudem ist sich der SHFV sicher, dass "die Paarung keine über das normale Regionalliga-Maß hinaus gehenden Sicherheitsmaßnahmen erfordert".
In Zukunft können sich alle Vereine für eine Austragung bewerben, wenn sie bestimmte Sicherheitsanforderungen und Zuschauerkapazitäten erfüllen können. |
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"Heute ist ein Guder-Tag"
René Guder im Portrait |
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René Guder: Schnell wie der Pfeil. Foto: Kirschner |
Flensburg (ki) – "Heute ist ein Guder-Tag", singen die Fans des SC Weiche 08 gerne.Damit huldigen sie den gefährlichsten Torschützen ihres Vereins: René Guder. Er traf in dieser Saison immerhin 16 Mal. "Man hört den Gesang", lächelt der Mittelstürmer. "Es ist schön, wenn so viele Leute hinter einem stehen." Die zweite Saison genießt er die immer stärker gedeihende Flensburger Fußball-Blüte. Der 23-Jährige stammt aus dem südlichen Hamburger Speckgürtel. Er erlernte das Kicker-ABC im niedersächsischen Maschen, nach dem ein Autobahndreieck und ein großer Rangierbahnhof benannt sind. Das Talent schrie nach mehr: René Guder schloss sich 2011 der U19 des großen Hamburger SV an, zwei Jahre später folgte der Sprung in die U23 von Holstein Kiel. Im Dezember 2014 feierte er sein Debüt bei den Holstein-Profis in der 3. Liga und unterschrieb einen Vertrag bis 2018. Doch die Einsatzzeiten entwickelten sich nicht weiter. Deshalb verlieh Holstein die Offensivkraft an den SC Weiche 08. René Guder blühte auf in einer Truppe, die für "gute Chemie" steht. "Es herrscht eine sehr gute Stimmung in der Kabine und bei den Auswärtstouren", sagt er. "Wir funktionieren als Mannschaft, das macht uns so stark."
Dementsprechend war er etwas wehmütig, als er sich vor zwölf Monaten wieder gen Holstein verabschiedete. René Guder stellte bald fest, dass er beim frischgebackenen Zweitligisten keine große Rolle spielen und hauptsächlich ein Dasein im Oberliga-Team fristen würde. Zu wenig für jemanden, der sich voll auf den Fußball fokussiert, der davon träumt, irgendwann von einem englischen Profi-Verein angesprochen zu werden und auf die Insel zu wechseln. Er trat an die Verantwortlichen heran. "Ich wollte gerne auf höherem Niveau bei Weiche Spielpraxis sammeln", erklärte der Offensivspieler, der in Kiel wohnen blieb. In den letzten Wochen wurde er immer mehr zur Stütze beim SC Weiche 08. "In der Vorrunde hatte er noch mit der Holstein-Sache zu kämpfen", beobachtete SC-Trainer Daniel Jurgeleit. "Aber jetzt ist René so richtig in Form und hilft uns mit seiner Schnelligkeit und seinen Toren." So wie im Spitzenspiel gegen Wolfsburg II, als er zwei Mal selbst erfolgreich abschloss und zusätzlich einen Elfmeter herausholte. Die Fans sangen nach Abpfiff:"Heute ist ein Guder-Tag."
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Es wurde sportlich viel geleistet
Die Saison aus Sicht des SC Weiche Flensburg 08 |
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Marvin Kleihs kam im Winter aus Würzburg. Fotos: Kirschner |
Flensburg (ki) – Geschafft: Seit Mittwochabend ist klar, dass der SC Weiche Flensburg 08 die Regionalliga-Meisterschaft eingefahren hat. Er holte sich mit dem 1:1 beim TSV Havelse den noch fehlenden Punkt und behauptete sich so vor der U23-Vertretung des Hamburger SV. Goalgetter René Guder hatte seine Farben nach einer halben Stunde in Führung gebracht. Am Schluss musste gezittert werden, dann brach der Jubel aus. Damit stehen den Kickern aus dem hohen Norden zwei weitere Highlights bevor: Am Donnerstag um 19 Uhr in Kiel geht es gegen den ehemaligen Erstligisten Energie Cottbus um den Drittliga-Aufstieg. Das Rückspiel wird am nächsten Sonntag um 14 Uhr in der Lausitz angepfiffen.
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Harald Uhr: "Wir sind dran" |
Schon jetzt kann von einem großen Erfolg gesprochen werden. Die Weichen wurden im letzten Sommer gestellt, als die Spieler erstmals völlig neue Trikots trugen – in den Farben rot, blau und weiß. Der Traditionsklub Flensburg 08 hatte sich dem ETSV Weiche angeschlossen. Dieser war bereits seit 2012 in der Regionalliga angekommen und erreichte vor Jahresfrist den zweiten Rang. Nach dem Aufstieg des SV Meppen galten die Flensburger für viele als der Top-Favorit. "Für diese Vorschusslorbeeren kriegen wir nicht einen einzigen Punkt", wehrte SC-Trainer Daniel Jurgeleit ab. "Wir wollen uns natürlich weiter verbessern, aber Wolfsburg II, Hamburg II, Lübeck, Oldenburg und alle andere Vereine spielen auch in der Liga."
Der Trainer konnte auf einen bewährten Kader mit 20 Feldspielern setzen. "Von einem Umbruch können wir gewiss nicht sprechen", merkte er an."Wir haben ja nur zwei richtige Neuzugänge." Das waren zu dem Zeitpunkt die beiden Stürmer Nico Empen (FC St. Pauli) und Junior Ebot-Etchi (VfB Lübeck). Da wusste er noch nicht, dass es gelingen würde Goalgetter René Guder von Holstein Kiel zurückzuholen.
Zwei weitere Male rüstete Weiche 08 nach. Bereits Anfang August unterschrieb Mittelfeldspieler Dominic Hartmann einen Vertrag bis Saisonende. Mit ihm ging es in die Spitzengruppe, in der lange Zeit die U23 des Hamburger SV den Ton angab. Für die Abwehr gab es vor der Rückrunde einen Input: Marvin Kleihs kam von den Würzburger Kickers. Dort war er auf der Bank versauert, wollte mehr spielen.
Doch im hohen Norden war Geduld gefragt: Fast 15 Wochen dauerte die Winterpause, acht Wochen länger als geplant. Der Spielplan geriet kräftig durcheinander. Daniel Jurgeleit und sein Tross mussten sich einiges einfallen lassen, um ihre Jungs bei Laune und im Saft zu halten. Einmal kam es auf dem schneefreien Kunstrasen von Gettorf zu einem kurzfristig vereinbarten Blitzturnier. Ein anderes Mal wurde die Teamfähigkeit der Fußballer auf die Probe gestellt. In einem Maritim-Trainings-Centrum mussten sich die Kicker bei Sturm und hohem Wellen gang im Wasser behaupten und sich gegenseitig helfen, in eine Rettungsinsel zu gelangen.
Das Liga-Management erledigte derweil seine Arbeiten und reichte die Unterlagen für die 3. Liga ein. Ein Knackpunkt ist das Stadion: Der DFB sieht für die dritthöchste Spielklasse eine Spielstätte mit mindestens 10.000 Zuschauern vor – doch das Manfred-Werner-Stadion ist nicht drittligareif. Es soll bis 2020 ausgebaut werden. Laut Lizenzantrag will der SC im Fall eines Aufstiegs in Kiel spielen, im Holstein-Stadion.
Sportlich ist alles denkbar, nachdem in der Rückrunde gegen die direkten Kontrahenten HSV II, Wolfsburg II und Lübeck allesamt Heimsiege eingefahren worden. Vierstellige Zuschauerzahlen gehören inzwischen zum guten Ton in Flensburg-Weiche. |
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Ein Husumer spielt gegen Husum
Das ist Nico Empen |
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Nico Empen im Laufduell. |
Flensburg/Husum (ki) – Ein Husumer spielt gegen die Husume SV. Nico Empen heuerte vor dieser Saison beim Regionalligisten SC Weiche 08 an, verbrachte seine Kindheit aber in der grauen Stadt am Meer. Dementsprechend heiß läuft derzeit sein Handy mit Nachrichten wie "Gibt es noch Karten?" oder "Wir freuen uns schon". Das gilt auch für Nico Empen selbst."In der Mannschaft stehen einige Freunde, einige kenne ich noch aus gemeinsamen Realschulzeiten", erzählt der 22-Jährige mit strahlendem Gesicht. Mehrere Busse starten in Husum. Ganz besonders freue ich mich, dass auch mein Jugendtrainer Wolfgang Kockers kommen wird."
Die sportliche Wiege heißt Rödemisser SV. Die Sportanlagen des Stadtteilklubs grenzen direkt an das Vereinsgelände der Husumer SV. Zeitweise verband eine Spielgemeinschaft im Jugendbereich die beiden Nachbarn. Nico Empen spielte bis zu seinem 15. Lebensjahr für den RSV, dann erkannte er, dass er es mit dem Fußball weiterbringen kann als die meisten seiner Altersgenossen. Er wechselte in das Nachwuchsleistungszentrum von Holstein Kiel, zwei Jahre später zog sich der Mittelstürmer erstmals das Trikot des FC St. Pauli über."Ich identifiziere mich zu 100 Prozent mit dem FC St. Pauli und seiner Ausrichtung", sagt er. "Die DNA ist bei mir nun drin."
Beim Traditionsklub schaffte er den Sprung in das Regionalliga-Team, dann in den Zweitliga-Kader. Im November 2016 die Profi-Premiere: Nico Empen atmete für eine Viertelstunde die Atmosphäre des legendären Millerntor-Stadion ein. Ein paar Wochen später war sogar eine ganze Halbzeit drin. Mehr als sporadische Einsätze zeichneten sich allerdings nicht ab. Der Jungprofi trat deshalb an die Verantwortlichen heran und zog im letzten Sommer nach Mürwik, wo er den Blick auf die Innenförde genießt. "Viele haben sich gewundert, dass ich vom Millerntor nach Flensburg gewechselt bin", erzählt Nico Empen. "Aber manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, um vorwärts zu kommen."
Mit Weiche 08 geht es voran, das spürt der Stürmer. Dennoch weiß er noch nicht, wo er die nächste Saison-Vorbereitung bestreiten wird. Der Kontakt zum FC St. Pauli hält. "Der Stand ist, dass ich in Flensburg bleibe", sagt Nico Empen. "Aber im Sommer kann es manchmal sehr schnell gehen."
Zunächst dreht sich für ihn definitiv alles um den Pokal-Hit. "Für uns muss es der Anspruch sein, in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals zu kommen", sagt er. "Außerdem müsste ich mir ja von den Husumern etwas anhören, falls wir verlieren sollten." So oder so: Das Handy läuft auch nach dem Abpfiff heiß. |
20. Mai 2018, Die WochenSchau Nordfriesland |

"Warum soll uns das nicht gelingen?" |
Husum (Florian Papenfuhs) – Die Husumer SV ist der kleinste Klub, der am Finaltag der Amateure teilnimmt. Wir sprachen mit dem sportlichen Leiter Dieter Schleger über den Saisonverlauf, das Pokalfinale in Flensburg und die verschobene Abschlussfahrt.
Dieter Schleger, zuallererst, sind sie zufrieden mit der Saison?
Ja. Wir sind ein Aufsteiger in der neu gegründeten Landesliga. Vor der Saison wollten wir zwischen Platz Eins und Fünf landen und das werden wir auch schaffen. Entweder werden wir Vierter, oder Fünfter. Die letzten zwei, drei Spiele haben wir leider etwas vergeigt. Anscheinend haben die Jungs sich schon zu sehr auf das Pokalfinale konzentriert.
Was überwiegt, Vorfreude auf das Pokalfinale oder Enttäuschung über den verpassten Aufstieg?
Enttäuscht sind wir nicht. Die Tabellenplatzierung ist in Ordnung, wir wussten vor der Saison nicht, wie gut die anderen Teams sind. Wir haben unser Ziel erreicht, es ist alles in Ordnung. Im Pokal haben wir eine tolle Serie hingelegt, mit dem Sieg in der Verlängerung im ersten Spiel und dem Weiterkommen gegen den Regionalligisten Eutiner SV. Und jetzt stehen wir sogar im Pokalfinale. Eine tolle Leistung von Spielern und Trainer. Wir dachten, das Spiel findet in Kiel oder Lübeck statt, aber unter anderem aufgrund der Fernsehübertragung ist es nun Flensburg geworden.
Dass Spiele der Husumer SV im Fernsehen zu sehen sind, ist nicht alltäglich. Sind die Spieler nervös wegen der ARD-Übertragung?
Die sind hier alle total aufgeregt. Die ganze Stadt redet nur über das Spiel geredet. Wir freuen uns. Dass wir im Pokalfinale zu sehen sind, ist ja auch Werbung für die Stadt Husum und die Region Nordfriesland.
Sie wollen möglichst viele Anhänger mitnehmen, haben Busse angemietet.
Und zwar sehr erfolgreich. Vier Busse mit Husumer Fans begleiten uns nach Flensburg.
Wie stehen die Chancen im Finale?
Wir werden uns natürlich reinhängen. Im DFB-Pokal schlägt auch mal die unterklassige Mannschaft den Bundesligisten. Warum soll uns das nicht gelingen? Klar, Flensburg ist diese Saison Meister in der Regionalliga geworden, die sind der Favorit. Das wissen hier auch alle. Aber wir wollen die bestmögliche Partie abliefern.
Nach dem Finaltag der Amateure haben sie noch zwei Spiele. Kann die Mannschaft sich nochmal konzentrieren, nach dem Highlight gegen Flensburg?
Ich hoffe, dass wir das hinkriegen. Aber ich bin zuversichtlich. Unser letztes Heimspiel ist gegen Bordesholm. Denen wollen wir natürlich noch ein Bein stellen. Und danach wartet noch das Kreispokalfinale gegen Frisia Lindholm, die in der Oberliga spielen. Auch da wollen wir unbedingt gewinnen, damit wir auch im nächsten Jahr wieder im Landespokal dabei sind.
Wohin geht die Abschlussfahrt?
Die mussten wir mehrmals verschieben. Auf Grund der Witterungsbedingungen sind ja viele Partien ausgefallen, weshalb sich der Spielplan ständig geändert hat. Nun fahren wir am Wochenende nach dem Kreispokalfinale mit dem ganzen Verein für vier Tage nach Düsseldorf. Das wird mit Sicherheit ein schöner Ausklang. |
21. Mai 2018, 11 FREUNDE Magazin für Fußballkultur |


21.05.2018 |
SHFV Lotto-Pokal-Finale: Husumer SV - SC Weiche Flensburg 08 |
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Der Favorit gewann den Pott |
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Tim Wulff (Nr. 24) brachte den SC 1:0 in Führung und leitete somit den Favoritensieg ein. Foto: Tim Riediger |
Flensburg (Ruwen Möller) – Der SC Weiche Flensburg 08 (Regionalliga) hat sich nach der Meisterschaft auch den Landespokal in Schleswig-Holstein gesichert. Die Mannschaft von Trainer Daniel Jurgeleit bezwang am Pfingstmontag im mit 2500 Besuchern ausverkauften Manfred-Werner-Stadion die Husumer SV mit 3:0 (1:0). Es ist der erste Pokalsieg des SC, der damit einen weiteren Meilenstein in seiner Vereinsgeschichte setzte.
Tim Wulff (37.), Florian Meyer (55.) und Jonas Walter (68.) waren die Torschützen der Gastgeber, die sich neben dem Pott über den Einzug in die 1. Hauptrunde im DFB-Pokal sowie garantierte 115.000 Euro Prämie freuen können.
Besonders bitter für die Gäste: Beim 0:1 verletzte sich Sascha Feller so schwer, dass er ausgewechselt und ins Krankenhaus gefahren werden musste.
Er dürfte den Nordfriesen somit im Kreispokalfinale gegen Frisia Lindholm am 2. Juni fehlen. Immerhin: Als unterlegener Finalist kassiert die HSV immerhin noch 18.000 Euro Prämie.
Für den SC geht es nun am Donnerstag (in Kiel) und Sonntag in Cottbus mit den beiden Relegations-Spielen zur 3. Liga gegen den FC Energie weiter.
Bei den Frauen hatte sich am Vormittag Holstein Kiel (Regionalliga) mit einem 3:1-Sieg gegen TuRa Meldorf (Oberliga) den Pokal-Titel gesichert. |
21.05.2018
| www.fl-arena.de |
SC Weiche Flensburg 08 Landespokalsieger |
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Staudt |
Flensburg (sh:z) – Fußball-Regionalliga-Meister Weiche Flensburg ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Mit einem 3:0 (1:0)-Sieg über den Landesligisten Husumer SV gewannen die Flensburger (Foto) gestern Nachmittag vor 2527 Zuschauern den Schleswig-Holstein-Pokal und feierten damit den Einzug in die erste DFB-Pokal-Runde. Für Weiche ist die Saison aber noch nicht beendet. Am 24. und 29. Mai spielt das Team von Coach Daniel Jurgeleit gegen Energie Cottbus um den Aufstieg in Liga 3.
Nach einem verhaltenen Auftakt brach Tim Wulff mit seinem Treffer zum 1:0 (36.) den Bann. Gegen die zwei Klassen tiefer spielenden Husumer setzte sich Flensburg anschließend ab. Florian Meyer (55.) und Jonas Walter (67.) sorgten für einen ungefährdeten Sieg des Favoriten, der mit T-Shirts mit der Aufschrift „Double hält besser“ gefeiert wurde.
Bei der Frauen jubelten die Regionalliga-Spielerinnen von Holstein Kiel. Sie sicherten sich den Landespokal durch einen 3:1-Sieg gegen TuRa Meldorf. |
22.05.2018
| Itzehoer Nachrichten, Landeszeitung, Stormarner Tageblatt, Wilstersche Zeitung, Eckernförder Zeitung, Glückstädter Fortuna, Holsteinischer Courier |
SHFV-POKAL
Verdienter Flensburger Erfolg im Finale |

Eingewechselt: 62.Amdt (-) für Meyer, 72. Empen (-) für Wulff, 84. Jürgensen (-) für Walter. - 38. René Hornburg (3,5) für Sascha Feller, 52. Christian Peters (3) für Marc Koschenz, 63. Christiansen (-) für Marvin Matthiesen.
Auf der Bank: Straub (Tor), Schulz, Guder, Hartmann. - Chris Bielinski (Tor), Benjamin Gielow, Luca Sander, Luca Steen.
SR: Deeg (TuS Hartenholm), Assistenten Gerhardt, M. Göttsch. Note 2,5. Hatte mit der wohltuend fairen Partie überhaupt keine Mühe, kam ohne Verwarnungen aus.
Zuschauer: 2.527 (im Flensburger Manfred-Werner-Stadion).
Tore: 1 :0 (36.) Wulff mit dem Kopf nach präziser Flanke von Sykora, 2:0 Meyer (55.) nach Steilpass von Walter und Linksfflanke von Ilidio, 3:0 Walter (68.) nach feiner Vorarbeit des eingewechselten Arndt.
Gelbe Karten: keine.
Flensburg (VH/USC) – Drei Mal (2012, 2014 und 2016) hatte der ETSV Weiche das Finale um den SHFV-Lotto-Pokal verloren. Im vierten Anlauf, erstmals als SC Weiche Flensburg 08, klappte es - vor 2527 Zuschauern im heimischen Manfred-Werner-Stadion holte der Regionalliga-Meister die Trophäe und darf in der ersten Runde des DFB-Pokals (Auslosung am 8, Juni) auf einen attraktiven Gegner hoffen.
Flensburgs Coach Daniel Jurgeleit hatte seine Startelf gegenüber dem Regionalligaspiel in Havelse (1: 1) gleich auf sechs Positionen geändert. Lediglich Torhüter Florian Kirschke, die Dreierkette mit Benjamin Safo-Mensah, Patrick Thomsen und Hendrik Ostermann sowie der defensive Mittelfeldspieler Jonas Walter liefen erneut auf. Für Nedim Hasanbegovic, Marvin Kleihs, Dominic Hartmann, Christian Jürgensen sowie das Sturmduo mit Nico Empen und René Guder begannen Junior Ebot-Etchi, Jannick Ostermann, Ilidio Pastor Santos, Fiete Sykora, Tim Wulff und Florian Meyer.
Schon früh zeigte sich, dass Geduld gefragt war. Nach Flanke von rechts von Fiete Sykora parierte Torhüter Florian Cornils den Kopfball von Tim Wulff sicher (6.). Einen langen Flugball von Jonas Walter von der Mittellinie brachte Fiete Sykora unter Kontrolle, setzte die Kugel dann aber am Kasten vorbei (21.). Ebenso verfehlte ein Distanzschuss des zunächst mit Abstand auffälligsten Flensburgers, Jonas Walter, sein Ziel nur knapp (22.). Der lauf- und passstarke Mittelfeldspieler hatte auf der "Sechs" begonnen, im Tausch mit Jannick Ostermann aber alsbald einen offensiveren Part übernommen.
Zwar besaßen die Fördestädter über weite Strecken den Ball, doch die Husumer standen defensiv sicher und ließen nur wenige richtige Chancen zu. Die größte Torannäherung der Nordfriesen gab es in Halbzeit eins, als sich Niklas Ludwig über rechts durchsetzte und Patrick Thomsen am Fünfmeterraum vor Hendrik Fleige klärte (16.).
Nach einem Eckstoß von Florian Meyer holte Sascha FeIler den Kopfball von Jannick Ostermann noch von der Linie (34.), dann parierte Torhüter Florian Cornils Sekunden später den Kopfball von Tim Wulff aus Nahdistanz famos (34.). Doch wiederum nur wenig später war es dann passiert. Fiete Sykora flankte präzise von der rechten Außenseite, Tim Wulff köpfte am zweiten Pfosten die Kugel hart und genau ins kurze Eck ein (36.). Und auch die letzten drei Möglichkeiten gehörten dem Favoriten.
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Glück für Keeper Florian Cornils (rechts): Dieser Kopfball von Flensburgs Angreifer Tim Wulff geht über das Husumer Tor. Foto: Staudt |
Die zweiten 45 Minuten begannen mit dem besten Angriff des Sechstligisten. Nach schnell ausgeführtem Freistoß von der Mittellinie kam Tobias Wetzel auf halblinks zum Abschluss, Weiche-Torhüter Florian Kirschke flog ins kurze Eck (50.). Das 2:0 erzielte Florian Meyer mit technisch anspruchsvoller Einlage - Jonas Walter hatte auf linksaußen Ilidio Pastor Santos eingesetzt, dieser auf Florian Meyer geflankt. Der Torschütze nahm das Leder sehenswert mit der Brust an und versenkte die Kugel aus zwölf Metern ins obere Toreck (55.). Dann ließ Fiete Sykora einen Hochkaräter liegen, nachdem Torhüter Florian Cornils einen Kopfball von Tim Wulff entschärft hatte. Der Routinier setzte den Abpraller aus Nahdistanz am Tor vorbei (61.). Schließlich markierte Jonas Walter, mit einem Flachpass eingesetzt vom eingewechselten Fabian Arndt, mit sicherem Abschluss das 3:0 (68.).
Der eingewechselte Nico Empen scheiterte nach Vorarbeit von Fabian Arndt am starken Cornils im HSV-Tor (73.). Fiete Sykora setzte einen Kopfball nach Eckstoß von Jonas Walter über den Kasten (77.), bevor der Weiche-Routinier einen Ball nach Flanke von Nico Empen an die Querlatte jagte (80.). Schließlich kratzte Bosse Wullenweber einen Schuss von Nico Empen noch von der Linie (88.). |
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Mit Schale, Pokal, Medaillen und Urkunde: Die fröhlichen Spieler des SC Weiche Flensburg 08 auf dem Podium. Foto: Michael Staudt |
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"Wunderbar, dass es endlich geklappt hat" |
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Arm in Arm: Harald Uhr und Trainer Daniel Jurgeleit. Foto. Staudt |
Flensburg (USC) – Diesmal gab es sogar ein richtiges Podest, auf dem die Sieger sich feiern lassen durften. Bevor Kapitän Christian Jürgensen jedoch den Lotto-Pokal in die Höhe stemmte, gab es - noch einmal - die Meisterschale zu bestaunen. Die hatte es zwar eigentlich schon am Mittwoch in Garbsen gegeben, doch Harald Uhr, Geschäftsführer der Weiche-Liga GmbH, hatte sich gewünscht, dass das gute Stück auch noch einmal den heimischen Fans präsentiert wird. SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer kam diesem Wunsch nur zu gern nach.
Dann gab es die eigentliche Trophäe für die Fördestädter. "Wunderbar, dass es endlich geklappt hat. Ich bin überglücklich, dass sich die Mannschaft endlich belohnen konnte. Das ist schon eine außergewöhnliche Geschichte hier in Flensburg", sagte Trainer Daniel Jurgeleit. Der Coach stand bei den Feierlichkeiten wie gewohnt am Rande, kümmerte sich erst um Ehefrau, Tochter und Sohn, ehe er zu den Feiernden stieß.
"Der Start war etwas holprig. Je länger es 0:0 steht, desto besser ist das für Husum", sagte Jonas Walter, am Pfingstmontag bester Flensburger. "Aber das 1:0 war dann der Brustlöser. Und nach Wiederbeginn haben wir schnell das 2:0 gemacht und hatten danach auch noch gute Chancen", sagte "Urgestein" Walter, für den der Pokalsieg eine besondere Genugtuung bedeuten dürfte: Er gehörte auch bei den Final-Niederlagen 2012 in Lübeck, 2014 in Kiel und 2016 wieder in Lübeck zum Flensburger Team. Diesmal ging nichts schief, Walter freute sich ebenso wie seine Mitspieler über den Pokalsieg.
Einmal in der ersten Runde des DFB-Pokals spielen - das war der große Wunsch von Marc Böhnke, dem heutigen Athletik-Trainer und früheren Kapitän, der 2017 seine aktive Karriere beendet hatte. "Mal sehen, mein Spielerpass ist noch hier ...", sagte der 34-Jährige und schmunzelte.
Natürlich war die Freude über den Pokalsieg und das Double groß, doch die Gedanken von Spielern, Offiziellen und dem Trainerteam waren schon bei den Aufstiegsspielen gegen Energie Cottbus am Donnerstag und Sonntag. Und immer noch können die Flensburger kaum glauben, was ihnen in der Spielzeit 2017/18 so alles gelungen ist.
"Das muss man sich mal überlegen. Cottbus, 1860 München, Bayer ‚Uerdingen, Saarbrücken, Waldhof Mannheim - alles ehemalige Bundesligisten. Und wir sind mittendrin", sagte Co-Trainer und Teammanager Jan Neujahr mit fast ungläubigem Staunen.
Harald Uhr war bester Laune. "Das Hinspiel in Kiel verlieren wir 0: 1. Das macht aber nichts, weil wir in Cottbus 2:1 gewinnen", scherzte der Ligaschäftsführer. "Wir werden am Donnerstag und Sonntag alles versuchen, um am Ende alles zu erreichen", versprach Trainer Jurgeleit schon etwas ernster. Auf jeden Fall reisen die Flensburger mit vielen guten Wünschen im Gepäck zum ersten Aufstiegsspiel.
Bei der Siegerehrung kam erst gar keine "Bayern-Diskussion" auf - natürlich standen die Husumer für die Flensburger und die Flensburger für die Husumer Spalier, zollten ihrem Gegner den nötigen sportlichen Respekt. Schließlich kennt man sich untereinander - mit Torge Paetow, Fabian Arndt, Nico Empen kommen drei Akteure des aktuellen Kaders aus der Stormstadt oder der näheren Umgebung. |
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Zufriedene Husumer |
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Stilecht mit Fan-Schal: Dieter Schleger, Sportlicher Leiter der Husumer SV. |
Flensburg (USC) – Mehrere hundert Fans, die vor Spielbeginn ein Transparent mit der Aufschrift "Eine Stadt steht hinter Euch" enthüllten. Eine Mannschaft, die dem hohen Favoriten engagiert Paroli bot, mehr als eine halbe Stunde lang das 0:0 hielt. Und ein couragiertes und sympathisches Auftreten. "Das war eine gute Leistung, aber die Überraschung ist leider ausgeblieben. Wir haben uns gut verkauft, aber man hat den Unterschied gesehen", sagte Dieter Schleger, der Sportliche Leiter der Husumer SV. Der scheidende Trainer Dennis Witt stimmte zu: "Ballbeherrschung, Spielanlage - da hat man schon gemerkt, dass zwei Klassen zwischen den beiden Mannschaften liegen."
Als die erste Enttäuschung über das 0:3 verflogen war, konnte auch Bosse Wullenweber wieder stolz auf das Erreichte sein. "Wir haben es bis ins Finale geschafft, das ist für einen Landesligisten nicht normal. Und dann diese Kulisse, die Übertragung im Fernsehen ... ", sagte der Abwehrspieler und grinste.
Die Gedanken der Spieler schweiften schon in Richtung Kreispokal-Finale am Sonnabend, 2. Juni, im heimischen Friesenstadion gegen den Oberligisten SV Frisia 03 Risum-Lindholm, dann wollen die Husumer einen neuen Landespokal-Anlauf nehmen.
"Nächstes Jahr greifen wir wieder an", versprach Schleger. Vielleicht gibt es dann auch ein neues Pokal-Video – mit ihrem Film im Vorfeld des Landespokal-Finales hatten die Stormstädter für viel Aufsehen gesorgt. Urheber des Werkes, das sehr amüsant eine Trainingseinheit am Deich und im Watt mit anschließendem Verzehr von Krabbenbrötchen zeigt, ist der ehemalige HSV-Akteur David Strüning, Film- und Theater-Student in Hamburg. Aus fünf Stunden Rohmaterial entstand ein ungefähr einminütiger Film.
In einem neuen Video würden auch Torsten Böker und Björn-Fleige, die neuen Trainer, mitspielen. Fleige war stilecht im Husumer Trikot erschienen und hatte auch seine Familie entsprechend mit Shirts versorgt. "Das ist aus einem meiner zahlreichen Abschiedsspiele - ich glaube, aus dem ersten", sagte die Husumer Stürmer-Legende und grinste übers ganze Gesicht.
SC Weiche 08 in Noten
von Ulrich Schröder |
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Husumer SV in Noten
von Ulrich Schröder |
Kirschke: Kaum geprüft. Parierte gleich nach Wiederbeginn gut gegen den aufgerückten Tobias Wetzel.
Note: 3
Safo-Mensah: Anfangs einige "Wackler", später sicherer. Ansonsten eine unauffällige Partie.
Note: 3
Thomsen: Wieder einmal ein überzeugendes Spiel des Abwehrchefs. Überall, wo Gegenspieler Hendrik Fleige auftauchte, war "Pedi" schon zur Stelle.
Note: 2
H. Ostermann: In der ersten Halbzeit mit einigen ungewohnten "Stockfehlern", stabilisierte sich später und agierte solide.
Note: 3
Ebot-Etchi: Versuchte viel über die rechte Seite, aber längst nicht alles klappte. Oftmals mit zu unpräzisen Flanken.
Note: 3,5
Walter: Im defensiven Mittelfeld kaum gefordert, also schaltete er sich in die Offensive ein und überzeugte dort mit guten Anspielen. Belohnte sich mit dem Tor zum 3:0. Stark.
Note: 1,5
ab 84. Jürgensen: Der Kapitän durfte noch einige Minuten mitspielen und bei der Siegerehrung als Erster den Pokal in die Höhe recken.
Note: -
J. Ostermann: In der ersten Halbzeit mit einigen Fehlpässen und wenigen gelungenen Aktionen, nach dem Wechsel dann stärker.
Note: 3
Meyer: Licht und Schatten. Bemühte sich, führte die Standards aus, erzielte auch ein Tor - aber ihm unterliefen auch zahlreiche Fehlpässe und er übersah besser postierte Mitspieler.
Note: 4
ab 62. Arndt: Ganz starker Kurzauftritt. Von Beginn an präsent, quirlig und einsatzfreudig, bereitete das Tor von Walter mit einem präzisen Pass vor.
Note: -
llidio: Ähnlich wie Ebot-Etchi. Gute Vorlage zu Meyers 2:0, konnte sich ansonsten aber zu selten durchsetzen:
Note: 3,5
Sykora: Im Abschluss ohne Glück, aber mit vielen guten Aktionen, Pässen und der Vorlage zum 1:0.
Note: 2,5
Wulff: Brach mit seinem Kopfballtor den Bann, wie immer mit nimmermüdem Einsatz.
Note: 3
ab 72. Empen: War gleich drin, sorgte für Belebung.
Note: - |
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Florian Cornils: Hielt, was zu halten war, bei den Gegentoren ohne Chance. Verhinderte mehrfach einen höheren Rückstand, zählte zu den stärksten Husumern. Gute Paraden unter anderm gegen Meyer, Wulff und Empen. Note: 2
Sascha Feller: Klärte gegen Jannick Ostermann in höchster Not auf der Linie (32.). Beim 0:1 knickte er nach Zusammenprall mit Tim Wulff um und musste nach längerer Behandslungspause verletzt raus. Note: 3
Christian Herpel: Der Routinier stemmte sich gegen die Flensburger Angriffe, klärte, was zu klären war. Note: 3,5
Bosse Wullenweber: Sehr engagierte Vorstellung. Klärte kurz vor dem Schlusspfiff auf der Torlinie artistisch gegen Empen. Note: 3
Tobias Wetzel: Entschied einige Zweikämpfe für sich, hatte bei einem seiner wenigen Vorstöße (49.) auch die beste Husumer Chance. Scheiterte aber an Kirschke. Note: 3
Daniel Hornburg: Bemühte sich um Struktur im Aufbauspiel, einige gelungene Aktionen. ab 52. Christian Peters: Kam zur Unterstützung Note: 2,5
Marvin Matthiesen: Nicht so auffällig wie sein Mittelfeld-Nebenmann Daniel Hornburg. Note: 3,5
ab 63. Finn Christiansen: Bemühte sich, konnte aber nicht viel ausrichten. Note: -
Niklas Ludwig: In den ersten 45 Minuten mit einigen mutigen Vorstößen über die rechte Seite, tauchte später etwas ab. Note: 3
Henning Lorenzen: Der Kapitän rackerte und kämpfte unermüdlich, in den ersten 45 Minuten mit guten Aktionen. Note: 3
Marc Koschenz: In der ersten Halbzeit beschäftigte er Gegenspieler Safo-Mensah einige Male, bald nach Wiederbeginn ausgewechselt. Note: 3,5
ab 52. Christian Peters: Kam zur Unterstützung von "Einzelkämpfer" Hendrik Fleige im Angriff, sorgte für etwas Belebung. Sein einziger Abschluss (71.) ging allerdings weit über das Tor. Note: 3
Hendrik Fleige: Das war nicht der Tag des Husumer Torjägers. Stand meist allein gegen zwei oder drei Gegenspieler und hatte in Patrick Thomsen zudem einen sehr aufmerksamen Kontrahenten. Wirkte nicht ganz fit. Note: 4 |
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Nur die Konletti-Kanone streikte |
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Gute Laune bei Nico Empen und Junior Ebot-Etchi in den neuen "Double hält besser"-T-Shirts. Foto: Staudt |
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Glückwunsc.h von Innenminister Hans-Joachim Grote. Foto. Staudt |
Im Überblick:
Alle Sieger im SHFV-Pokal
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1954 TSV Brunsbütlelkoog
1955 Itzehoer SV
1956 VfB Lübeck
1957 Flensburg 08
1958 SV Friedrichsort
1959 SV Friedrichsort
1960 Frisia Husum
1961 Holstein Kiel Amateure
1962 Holstein Kiel Amateure
1963 Büdelsdorfer TSV
1964 Itzehoer SV
1965 Borussia Kiel
1966 Holstein Kiel Amateure
1967 Büdelsdorfer TSV
1968 Schleswig 06
1969 VfB Kiel
1970 TSV Westerland
1971 Eichholzer SV
1972 TSV Pansdorf
1973 TSV Westerland
1974 VfR Neumünster
1975 Itzehoer SV
1976 Phönix Lübeck
1977 Rendsburger TSV
1978 Holstein Kiel
1979 Heider SV
1980 TSV Plön
1981 BSC Brunsbütlel
1982 Heider SV
1983 Holstein Kiel
1984 VfL Kellinghusen
1985 Itzehoer SV
1986 Blau-Weiß Friedrichstadt
1987 VfB Lübeck
1988 TuS Hoisdorf
1989 TuS Hoisdorf
1990 FC Kilia Kiel
1991 Holstein Kiel
1992 VfB Lübeck
1993 FC Kilia Kiel
1994 Holstein Kiel
1995 VfB Lübeck
1996 Holstein Kiel
1997 TSV Pansdorf
1998 VfB Lübeck
1999 VfB Lübeck
2000 VfB Lübeck
2001 VfB Lübeck
2002 Holstein Kiel
2003 Holstein Kiel
2004 VfR Neumünster
2005 Holstein Kiel
2006 VfB Lübeck
2007 Holstein Kiel
2008 Holstein Kiel
2009 VfB Lübeck
2010 VfB Lübeck
2011 Holstein Kiel
2012 VfB Lübeck
2013 VfR Neumünster
2014 Holstein Kiel
2015 VfB Lübeck
2016 VfB Lübeck
2017 Holstein Kiel
2018 SC Weiche Flensburg 08 |
Flensburg (Ulrich Schröder) – Der Gastgeber war mehr als zufrieden. "Der Schritt in den Norden war genau richtig. Alles hat zu 180 Prozent geklappt", lobte Hans-Ludwig Meyer, Präsident des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV). Dabei hatte Meyer allerdings übersehen, dass die Konfetti-Kanonen, die eigentlich bei der Siegerehrung goldene Schnipsel in den Nachmittagshimmel schießen sollten, ihren Dienst versagten - die Stromzufuhr hatte nicht funktioniert.
Es störte niemanden. Nicht die Spieler des SC Weiche Flensburg 08, nicht die Akteure der unterlegenen Husumer SV, und auch die 2527 Zuschauer, die bei herrlichem Sommerwetter und etwas Wind einen unterhaltsamen Fußball-Nachmittag erlebten, nicht. Spieler und Trainer streiften sich die T-Shirts mit der Aufschrift "Double hält besser" über, dann ging's zur Siegerehrung.
Etwas abseits, ebenfalls im neuen Shirt, stand Liga-Geschäftsführer Harald Uhr und genoss den Triumph eher still. "Ein Wahnsinnsjahr. Das ist der dritte Titel nach dem Hallen-Masters und der Regionalliga-Meisterschaft. So eine Mannschaft wie diese kriegen wir so schnell nicht wieder zusammen. Ein überragender Zusammenhalt", freute sich der Flensburger "Macher". Einen vierten Titel hatte er gar nicht enwähnt, obwohl die Fördestädter auch darauf sehr stolz sind: Zum fünften Mal in Serie ist der SC Weiche Flensburg 08 Sieger der Fairplay-Wertung in der Regionalliga.
Eine ausgelassene Feier gab es nicht - am Donnerstag und am Sonntag stehen die beiden Aufstiegsspiele zur 3. Liga gegen Energie Cottbus an. "Wir haben ja gar keine Zeit, uns zu freuen", bedauerte Uhr. Die gut 140.000 Euro für das Erreichen der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal sollten da zumindest ein kleiner Trost sein.
"Ich freue mich sehr für die Flensburger, denn sie haben sich den Erfolg in den vergangenen Jahren nun wirklich verdient. Immerhin standen sie seit 2012 schon dreimal im Finale des Landespokals und haben immer verloren. Jetzt waren sie einfach mal dran, auch wenn ich es natürlich den Husumern ebenfalls gegönnt hätte", sagte Innenminister Hans Joachim Grote diplomatisch.
Nach dem Saisonende starten einige Flensburger Spieler zur traditionellen Abschlussfahrt nach Mallorca. "Kann sein, dass sich da noch ein paar mehr Leute anmelden", sagte der verletzte Torge Paetow lachend. Jetzt stehen erst einmal die Spiele gegen Cottbus an. Zum Rückspiel in der Lausitz reist die Mannschaft bereits am Sonnabend an, übernachtet in Potsdam, und macht sich dann am Sonntag auf den Weg ins Stadion der Freundschaft. |
22. Mai 2018
| NordSport |
Stolzer Zweiter: Husumer SV verkauft sich in Flensburg teuer |
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Foto: Michael Staudt |
Flensburg (usc) – Zur Sensation hat es nicht gereicht, aber die Fußballer der Husumer SV machten sich mit ihrem Auftreten beim Finale um den Landespokal trotz der 0:3 (0:1)-Niederlage gegen den Regionalligisten SC Weiche Flensburg 08 viele Freunde. „Wir greifen wieder an“, versprach der Sportliche Leiter Dieter Schleger nach der Partie vor 2527 Zuschauern, darunter zahlreiche Husumer. |
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Trotz 0:3 – Forza in Feierlaune |
Husumer Sportvereinigung verliert das Pokalfinale, hinterlässt in Flensburg aber einen mehr als positiven Eindruck |
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Unterstützung vom Nachwuchs: Daniel Winter, Seline Lehmann, Danny Winter und Till-Lasse Mohr. |
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Mit Trommeln, Tröten und Gesang: Der Husumer Fantrupp erreicht das Stadion. |
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Auch Florian Marxen, André Nissen und Michelle Grund unterstützten die Husumer Spieler lautstark. |
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Der Sportliche Leiter Dieter Schleger ist stolz auf das Team. |
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Marcel Grund stimmt den Fangesang an. Fotos (5): Rüb |
Husum / Anna Rüb - Das Schlagen der Trommel und das laute Tröten ist bereits von Weitem zu hören. Vor der Iven-Agßen-Schule stehen sie, bilden ein weiß-rotes Farbenmeer: Die Anhänger des Fußball-Landesligisten, der Husumer SV, sind bestens aufgelegt. In wenigen Minuten geht es los nach Flensburg zum schleswig-holsteinischen Landespokalfinale.
Schon das Erreichen des Endspiels ist für die Husumer ein historisches Ereignis. „Soweit haben wir es noch nicht einmal zu Oberliga-Zeiten geschafft“, erklärt der zweite Vorsitzende Fabio de Nicolo.
Dann wird es plötzlich noch lauter. Grund: Der Mannschaftsbus mit Trainer Dennis Witt und seinen Schützlingen setzt sich in Bewegung. Mit Trommel, Tröten und Gesang schicken die Husumer Fans ihre Helden in die Fördestadt. „Hurra, hurra – die Husumer sind da“, heißt es im Chor.
Die Stimmung an den Bussen ist gut, die Aussicht aufs Spiel positiv. „Wir haben einen Vorteil: Die Flensburger haben uns schon abgehakt. Und die müssen sich auf ihre Relegation vorbereiten“, sagt der Fanbeauftragte Stephan Martens. Die Umstehenden stimmen zu. Man ist sich einig: Husum wird gewinnen, 1:0, 2:0, 3:2 – Hauptsache ein Sieg.
Dann geht es los. Drei Fan-Busse hat der Verein organisiert. Darin sammeln sich Männer, Frauen, Kinder, Trommeln, Tröten und Plakate. An Bord sind langjährige Husum-Anhänger wie Kai Lütt, ehemaliger 2. Vorsitzender des Vereins. Beruflich verschlug es ihn zwar nach Karlsruhe, doch sein Fußball-Herz schlägt noch immer 754 Kilometer weiter nördlich, in Husum. „Als der Final-Termin feststand, habe ich mir sofort Urlaub genommen“, sagt er.

Brigitte Petersen, die die Husumer SV seit fast 20 Jahren begleitet, tippt auf ein knappes 1:0 für Husum. „Es wäre blöd dorthin zu fahren, ohne gewinnen zu wollen“, sagt sie. Bahne Will sieht das genauso: „Wir haben ja Frankfurt gegen Bayern gesehen. Es ist möglich.“
Normalerweise besteht der Fanclub aus rund 50 Mitgliedern – davon 15 Aktiven, erklärt Stephan Martens. Heute reisen die Husumer mit etwa 500 Anhängern zum Pokalfinale nach Flensburg. Dabei sind auch Torsten Brandt, Wolfgang Hoppe und Jörg Thiel aus Husum und Umgebung. „Eigentlich haben die Husumer keine Chance, aber 90 Minuten müssen erstmal gespielt werden“, gibt sich Brandt zuversichtlich.
Im Bus geht der Gesang weiter. „Forza Husum, ale ale ale!“, singen die Fans bis zur Ankunft in Weiche. Vom Parkplatz zieht der Trupp geschlossen zum Stadion – unter Gesang sowie Trommel- und Tröten-Lärm. Unter den Singenden ist auch Udo Thomsen, genauso wie Familie Grund: Vater Ernst-Hermann und seine Kinder Michelle und Marcel. Der Sohn hält das Megafon in der Hand und stimmt den Fangesang an. Michelle verrät: „Ich bin quasi im Stadion groß geworden.“
Als Unterstützung für die erste Herrenmannschaft sind ferner einige Nachwuchsspieler aus Husum mitgefahren – wie die Zwillinge Danny und Daniel Winter, Till-Lasse Mohr und Selina Lehmann aus der ersten D-Jugend.
Dass trotz lauter Anfeuerungs-Rufe die eigene Mannschaft nach 36 Minuten 0:1 in Rückstand gerät, ist zweitrangig. Zur Halbzeit werden die Tipps realistischer, aber der guten Stimmung unter den Fans und innerhalb der Mannschaft tut das keinen Abbruch.
„Die komplette Stadt Husum stand hinter uns. Die Unterstützung hat den Jungs viel Kraft gegeben. Es war schön, die Kurve so voll zu sehen“, sagt die Betreuerin Karola Laß.
Auch Dieter Schleger ist positiv gestimmt: „Das war Werbung für unseren Verein. Unsere Mannschaft hat sich toll verkauft. Die Fans waren auch super. Am Ende hat heute der Bessere gewonnen“, sagt der Sportliche Leiter der Vereinigung.
Eine nette Geste zum Abschluss: Die Mannschaft ist zur Abfahrt bereit, da wird der verletzte Husumer Sascha Feller von Weiche-Spieler Nico Empen zum Bus gebracht. Der hat ihn zuvor mit dem Privat-Pkw aus dem Krankenhaus abgeholt.
Trotz der 0:3-Niederlage sind die Husumer in Feierlaune. Während die Fans bereits eine halbe Stunde nach Abpfiff mit den Bussen nach Husum zurückgefahren werden, feiert die Mannschaft noch in Flensburg, im Bus und später im Vereinsheim weiter. |
22.05.2018 | Husumer Nachrichten |
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Flensburger "Titelsammler" |
Regionalligist SC Weiche 08 holt mit einem 3:0 gegen die Husumer SV den Landespokal und qualifiziert sich für den DFB-Pokal |
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Da ist das Ding! Abwehrchef Patrick Thomsen mit dem SHFV-Lotto-Pokal. FOTOS: MICHAEL STAUDT |
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Arm in Arm: Harald Uhr (li.) und Trainer Daniel Jurgeleit. |
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Glückwünsche von Innenminister Hans-Joachim Grote. |
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Gefährlich: Florian Meyer (li.) im Zweikampf mit Bosse Wullenweber (Mitte) und Sascha Feller. |
Flensburg / Ulrich Schröder - Der Gastgeber war mehr als zufrieden. „Der Schritt in den Norden war genau richtig. Alles hat zu 180 Prozent geklappt“, lobte Hans-Ludwig Meyer, Präsident des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV). Dabei hatte Meyer allerdings übersehen, dass die Konfetti-Kanonen, die eigentlich bei der Siegerehrung goldene Schnipsel in den Nachmittagshimmel schießen sollten, ihren Dienst versagten – die Stromzufuhr hatte nicht funktioniert.
Es störte niemanden. Nicht die Spieler des SC Weiche Flensburg 08. die sich mit dem 3:0 (1:0) gegen die Husumer SV den SHFV-Lotto-Pokal und damit bereits den zweiten Titel innerhalb von fünf Tagen sicherten. Nicht die Akteure der unterlegenen Husumer SV, die sich mehr als gut verkauften und sich mit ihrem Auftreten viele neue Freunde gemacht haben dürften.
Auch die 2527 Zuschauer, die bei herrlichem Sommerwetter und etwas Wind einen unterhaltsamen Fußball-Nachmittag erlebten, werden den Konfetti-Regen nicht vermisst haben. Bei den Frauen lieferte Oberligist TuRa Meldorf dem Regionalligisten Holstein Kiel einen beherzten Kampf. Den Pokal mussten die Dithmarscherinnen nach dem 1:3 (1:1) zwar Kiel überlassen, der Preis für die engagierteste Fan-Unterstützung war ihnen jedoch nicht zu nehmen.
Das Männer-Endspiel nahm den erwarteten Verlauf. „Der Anfang war etwas holprig. Je länger es 0:0 steht, desto besser läuft es für Husum“, sagte Flensburgs Jonas Walter, der zu den auffälligsten Akteuren zählte. Nach dem 1:0 von Tim Wulff per Kopfball nach Flanke von Fiete Sykora (36. Minute) wuchs die Überlegenheit des Regionalliga-Meisters aber von Minute zu Minute.
Die zweite Halbzeit war dann überwiegend einseitig. Nach dem 2:0, das Florian Meyer in der 55. Minute nach präzisem Steilpass von Walter und Flanke von Ilidio erzielte, war die Partie entschieden. Fiete Sykora (61.) hätte gleich zwei Mal das 3:0 machen müssen. Sieben Minuten später machte Walter nach Pass des eingewechselten Fabian Arndt den Deckel drauf. Spieler und Trainer streiften sich die T-Shirts mit der Aufschrift „Double hält besser“ über, dann ging’s zur Siegerehrung.
Etwas abseits, ebenfalls im neuen Shirt, stand Liga-Geschäftsführer Harald Uhr und genoss den Triumph eher still. „Ein Wahnsinnsjahr. Das ist der dritte Titel nach dem Hallen-Masters und der Regionalliga-Meisterschaft. So eine Mannschaft wie diese kriegen wir so schnell nicht wieder zusammen. Ein überragender Zusammenhalt“, freute sich der Flensburger „Macher“. Einen vierten Titel hatte er gar nicht erwähnt, obwohl die Fördestädter auch darauf sehr stolz sind: Zum fünften Mal in Serie ist der SC Weiche Flensburg 08 Sieger der Fairplay-Wertung in der Regionalliga.
Eine ausgelassene Feier gab es nicht – am Donnerstag und am Sonntag stehen die beiden Aufstiegsspiele zur 3. Liga gegen Energie Cottbus an. „Wir haben ja gar keine Zeit, uns zu freuen“, bedauerte Uhr. Die gut 140 000 Euro für das Erreichen der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal sollten da zumindest ein kleiner Trost sein. |
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Schleger verspricht: „Nächstes Jahr greifen wir wieder an“ |
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Großer Bahnhof in Flensburg: Die ARD übertrug das Landespokal-Finale live. |
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Henning Lorenzen (re.) im Duell mit Benjamin Safo-Mensah. |
Flensburg / usc - Mehrere hundert Fans, die vor Spielbeginn ein Transparent mit der Aufschrift „Eine Stadt steht hinter Euch“ enthüllten. Eine Mannschaft, die dem hohen Favoriten engagiert Paroli bot, mehr als eine halbe Stunde lang das 0:0 hielt. Und ein couragiertes und sympathisches Auftreten. „Das war eine gute Leistung, aber die Überraschung ist leider ausgeblieben. Wir haben uns gut verkauft, aber man hat den Unterschied gesehen“, sagte Dieter Schleger, der Sportliche Leiter der Husumer SV.
Als die erste Enttäuschung über das 0:3 verflogen war, konnte auch Bosse Wullenweber wieder stolz auf das Erreichte sein. „Wir haben es bis ins Finale geschafft, das ist für einen Landesligisten nicht normal. Und dann diese Kulisse, die Übertragung im Fernsehen . . .“, sagte der Abwehrspieler und grinste. Die Gedanken der Spieler schweiften schon in Richtung Kreispokal-Finale am Sonnabend, 2. Juni, im heimischen Friesenstadion gegen den Oberligisten SV Frisia 03 Risum-Lindholm, dann wollen die Husumer einen neuen Landespokal-Anlauf nehmen.
„Nächstes Jahr greifen wir wieder an“, versprach Schleger. Vielleicht gibt es dann auch ein neues Pokal-Video – mit ihrem Film im Vorfeld des Landespokal-Finales hatten die Stormstädter für viel Aufsehen gesorgt. Urheber des Werkes, das sehr amüsant eine Trainingseinheit am Deich und im Watt mit anschließendem Verzehr von Krabbenbrötchen zeigt, ist der ehemalige HSV-Akteur David Strüning, Film- und Theater-Student in Hamburg. Aus fünf Stunden Rohmaterial entstand ein ungefähr einminütiger Film.
In einem neuen Video würden dann auch Torsten Böker und Björn Fleige, die neuen Trainer, mitspielen. Fleige war stilecht im Husumer Trikot erschienen und hatte auch seine Familie entsprechend mit Shirts versorgt. „Das ist aus einem meiner zahlreichen Abschiedsspiele – ich glaube, aus dem ersten“, sagte die Husumer Stürmer-Legende und grinste übers ganze Gesicht. |
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Spielfilm |
6. Minute: Erste Torannäherung, aber Tim Wulffs Kopfball geht über das Husumer Gehäuse.
9. Minute: Hoppla! Der Befreiungsschlag von Niklas Ludwig geht weit über die Sitztribüne.
16. Minute: Patrick Thomsen klärt vor Hendrik Fleige zum ersten Husumer Eckball.
21. Minute: Die erste echte Chance. Fiete Sykora schickt Jonas Walter, der aber links am Tor vorbeischießt.
32. Minute: Fast das 0:1. Einen Kopfball von Jannick Ostermann nach Meyer-Ecke klärt Sascha Feller auf der Torlinie.
34. Minute: Wulff scheitert an Keeper Florian Cornils.
36. Minute: Das 0:1. Fiete Sykora flankt präzise auf den Kopf von Tim Wulff, der einköpft. Sascha Feller knickt dabei um und muss wenig später verletzt vom Platz.
49. Minute: Florian Kirschke hält den Schuss von Tobias Wetzel.
55. Minute: 0:2. Jonas Walter schickt Ilidio Pastor-Santos über die linke Seite. Dessen Flanke nimmt Florian Meyer mit der Brust an. Fast zögert er zu lange, sein Schuss findet aber sein Ziel.
61. Minute: Das muss eigentlich das 0:3 sein. Aber Fiete Sykora scheitert gleich zwei Mal hintereinander aus aussichtsreicher Position.
68. Minute: Da ist das dritte Tor. Fabian Arndt setzt Jonas Walter in Szene. Walter läuft noch ein paar Schritte und schließt dann überlegt ab.
71. Minute: Henning Lorenzen auf Christian Peters, der aber weit über das Tor schießt.
73. Minute: Eine Kombination über Sykora, Arndt und Empen endet bei Keeper Florian Cornils.
80. Minute: Fiete Sykora hat Pech bei einem Lattenschuss.
88. Minute: Doppelter Doppelpass zwischen Nico Empen und Fabian Arndt. Empens Schuss klärt Bosse Wullenweber stark auf der Linie. usc |
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Pokal-Statistik |
Männer Husumer SV – SC Weiche Flensburg 08 0:3 (0:1) |
Husumer SV: Florian Cornils - Sascha Feller (38. Rene Hornburg), Christian Herpel, Bosse Wullenweber, Tobias Wetzel - Daniel Hornburg, Marvin Matthiesen (63. Finn Christiansen) - Niklas Ludwig, Henning Lorenzen, Marc Koschenz (52. Christian Peters) - Hendrik Fleige.
SC Weiche Flensburg 08: Kirschke - Safo-Mensah, Thomsen, H. Ostermann - Walter (84. Jürgensen) - Ebot-Etchi, J. Ostermann, Ilidio - F. Meyer (62. Arndt), Wulff (72. Empen), Sykora.
Zuschauer: 2527 im Manfred-Werner-Stadion.
Schiedsrichter: Deeg (Hartenholm), kam ohne Gelbe Karte aus und hatte mit der überaus fairen Partie überhaupt keine Mühe.
Tore: 0:1 Wulff (36.) per Kopfball nach Flanke von Sykora, 0:2 F. Meyer (55.) nach Vorarbeit von Walter und Flanke von Ilidio, 0:3 (68.) Walter nach guter Vorlage von Arndt.
Beste Spieler: Florian Cornils, Bosse Wullenweber, Daniel Hornburg/Thomsen, Walter, Sykora. |
22.05.2018
| sh:z-NordfrieslandSport, Schlei Bote, Schleswiger Nachrichten, Flensburger Tageblatt |
Sechs Nordfriesen für die Husumer SV |
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Fabian Arndt (Mitte) kommt den gegnerischen Torhütern bald im Husum-Trikot in die Quere. Foto: L. Salomonsen. |
Husum (Marc Reese) – Fußball-Landesligist Husumer SV rüstet sich für die neue Saison. Und dabei wird die Mannschaft des neuen Trainers Torsten Böker mit neuen Kräften aus der Region gestärkt.
Vom Regionalligisten SC Weiche Flensburg kommt Offensivspieler Fabian Arndt, der in dieser Saison mit den Fördestädtern Regionalliga-Meister und Landespokalsieger wurde. Ebenfalls vom SC Weiche Flensburg 08 kommen Verteidiger Marco Nagel (aus dem Oberliga-Team des SC) und A-Jugend-Spieler Mirko Krüger zum Böker-Team.
Vom Landesligisten TSV Rantrum kehrt Tarek Yassine in die Storm-Stadt zurück. Außerdem verstärkt künftig Kevin Knitel vom Oberligisten SV Frisia 03 Risum-Lindholm die Husumer, die die Landesliga-Saison gerade als Vierter beendet haben.
Zu guter Letzt kommt Torwart Jan-Eric Lorenzen vom MTV Schwabstedt (Kreisklasse A), der zuvor bereits für die höherklassigen Vereine BW Löwenstedt und TSV Schilksee die Bälle hielt.
Alle sechs sind Nordfriesen - das ist uns wichtig
»Alle sechs Neuzugänge sind Nordfriesen. Das ist dem Verein wichtig. Fabian, Marco und Tarek haben alle schon mal für die Husumer SV gespielt, ob als Jugendliche oder bei den Herren. Lorenzen war vor Jahren auch schon fünf, sechs Mal zum Training bei uns, bevor er in Löwenstedt angefangen hat«, sagt Dieter Schleger, Sportlicher Leiter der Husumer SV.
Gehen werden Florian Cornils (hört auf), Christian Herpel (wird Trainer der »Zweiten«), Christian Peters (zurück nach Löwenstedt), Nils Möhlenbrock (Ziel unbekannt), Rene Hornburg (zurück nach Dörpum), Marvin Hems (IF Stjernen Flensborg), Gianluca Siefert (hört auf) und Luca Sander. |
29. Mai 2018, Flensborg Avis |
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